(01.11.2023)UnartiC schrieb: Heute hat endlich das Fernverkehrs-Paket angefangen!
Naja, war nur UVV und ein paar Apps erklären ....
ABER HEY! Es geht weiter endlich!
Heute sind es UVV und paar Apps, und schon bald LZB, ETCS, SRK, Streckenkunde, "Upgrade" auf Klasse 3, und ehe du dich versiehst, schaffst du weiße Züge bis Hannover, Göttingen oder gar Kassel oder im Extremfall bis Fulda
(01.11.2023)UnartiC schrieb: <( TOT DER FRÜHSCHICHT!!!! ) ( Zumindest für mich. Je mehr andere sie machen, desto weniger muss ich. )
Endlich mal jemand, der das auch so sieht wie ich
Zitat:Also bei uns können wir der B-Dispo sagen, welche Schichten wir gerne hätten. Natürlich können wir immer noch alle bekommen.
Aber zu meist kriegt man seine Wunschschicht. Ich hab mir Spät- und Nachtschicht gewünscht.
Das soll wohl auch sehr gut funktionieren. Eine Kollegin meinte, sie wüsste schon gar nicht mehr, wann sie das letzte mal eine Frühschicht überhaupt hatte.
Ging bei der S-Bahn Rhein-Main auch ganz gut, aber hier ist der Laden dafür leider zu klein
Und hat dafür auch noch ganz entschieden zu wenig Personal, weil einfach keiner mehr den Job machen will
Zitat:Das schon ne Weile her.
Das vergeht ja nicht... ich hoffe FV holt sich nie die 246.
Wird nicht passieren, zumindest nicht in eurer Gegend. Ich wüßte nicht, was Fernverkehr bei euch damit anfangen sollte.
Zitat:Huch, wie ist das denn passiert?
Ja, Volksschleuder. Ist so ein altes Ding mit Holzsitzen gewesen.
Meine Mama hat mir erzählt, dass die so gewackelt haben, dass man sie anfing so zu nennen.
Aha, damit kann ich was anfangen! Das ist ein Lowa-Wagen, ein zum Einrichtungswagen umgebauter ET 50 (oder 54, aber ich glaube, die 54er hatten schon Kunstledersitze), der jetzt als "historischer" Wagen in Chemnitz umhergondelt - und der, historisch gesehen, dort nicht das Allermindeste zu suchen hat
Wie alt ist deine Mama? Ich schätze einfach mal: maximal 50, eher weniger. Damit ist sie zu jung, als daß sie die Gotha-Wagen, die es in Chemnitz tatsächlich gab, noch persönlich hätte erleben können. Hat sie möglicherweise im Bereich Limbacher Straße / Altendorf / Rottluff gewohnt?
Dann kann sie noch mit den Schmalspurwagen, die noch aus der Vorkriegszeit stammten, mitgefahren sein.
Man muß dazu wissen: Chemnitz hatte bis 1988 zwei Spurweiten
Einmal die Schmalspur mit 925 mm und einmal die Regelspur. Regelspur ist ein "Produkt" der 50er, als man merkte: man braucht neue Fahrzeuge, in der DDR waren für 925 mm aber einfach keine zu bekommen: zum einen war die Spurweite allzu exotisch (weltweit einmalig), zum anderen waren die Standard-Fahrmotore, die EM60, einfach zu groß, um sie im Fahrgestell eines Tw für 925 mm unterbringen zu können. Außerdem wollte man Chemnitz, äh, inzwischen ja Karl-Marx-Stadt, dessen Zentrum ja durch uneingeladenen Besuch aus der Luft weggeheizt worden war
, als Musterbeispiel für die sozialistische Großstadt neu aufbauen. Also entschloß man sich: Umspuren ist angesagt, und wenn, dann gleich richtig: auf Normalspur, und mit Gleismittenabständen und Streckenführungen, die von vornherein auf Massentransport ausgelegt waren, also die von Anfang an 2,50 m breite Fahrzeuge gestatteten. Man begann mit dem Umbau, der ja einer Stillegung der alten Strecken und komplettem Neubau gleich kam, entlang der Annaberger Straße. Für die neuen Regelspur-Strecken brauchte und bekam man Fahrzeuge: Gotha ET57 und später dann auch die Einrichtungsversion, den T2-62, samt jeweils dazu passender Beiwagen. Lowa-Wagen, die Vorgänger der "Gothas", hatte Chemnitz allerdings nie: die wurden, als die erste Regelspurstrecke in Betrieb genommen werden konnte, schon nicht mehr hergestellt, Chemnitz hatte nur Gotha-Wagen. Aber auch die nicht lange: ab 1967 konnten Tatra T3D beschafft werden, und für Fahrzeuge wie diese war das neue Regelspurnetz ja eigentlich auch gedacht, nicht für langsame und schwerfällige Zweiachser-Züge (die gegenüber den alten Schmalspur-Wagen natürlich trotzdem schon eine Verbesserung darstellten). Also wurden die angeschafft, so flott es nur ging. Die Gothas waren aber ja nun noch nicht alt und keinesfalls schrottreif, also wurden diese in andere Betriebe abgegeben, und glaub schon erste Hälfte der 70er war der gesamte Regelspurbetrieb auf T3D / B3D umgestellt. Anders die verbliebenen Schmalspurstrecken: deren Tw waren und blieben bis zur Einstellung der letzten verbliebenen Strecke Zentralhaltestelle - Rottluff im Spätherbst 1988 die alten Vorkriegs-Tw. Die Beiwagen waren so stark verschlissen, daß man sie ersetzen MUSSTE, aber auch da war "Marke Eigenbau" gefragt wegen der völlig ungebräuchlichen Spurweite: die Wagenkästen stammten aus Dresden, die Meterspur-Fahrgestelle, die man dann in eigener Werkstatt auf 925 mm anpaßte, aus... vergessen
, jedenfalls einem anderen Betrieb, dessen Bw an sich nur noch Schrott waren, aber die Fahrgestelle waren eben noch zu gebrauchen. Die letzten Jahre fuhren dann nur noch Zweiwagenzüge: Vorkriegs-Tw und zusammengebastelter Gotha-Bw. - Lowa gab es wie gesagt nie, der Lowa-Tw, der heute in Chemnitz fährt, ist ein Dresdner
Wurde dort schon Anfang der 80er zum Einrichtungswagen umgebaut (werksseitig gab es keine Einrichtungs-Lowas, das waren alles Zweirichter), deutlich nach der Wende nach Chemnitz abgegeben und dort "historisiert", hat aber wie gesagt mit der echten Geschichte nichts zu tun. - Gothas: auch da holte man einen Tw zurück, der paßt besser zur echten Geschichte.
"Volksschleuder"... den Ausdruck kenne ich tatsächlich überhaupt nicht... um Lowa-Wagen noch persönlich im Linienbetrieb erlebt zu haben, müßte deine Mama in einer anderen Stadt aufgewachsen sein (Gera etwa hatte sie tatsächlich bis 1991 als Linienwagen), dann könnte es sein. Ansonsten war das Fahrgefühl, naja, naturgemäß ziemlich "robust"
Starrachser mit ziemlich langem Achsstand, das kantet natürlich in Bögen; bei kurzem Achsstand neigen Zweiachser hingegen sehr zum Schaukeln und Nicken. Klar: Drehgestellwagen sind komfortabler
Zitat:Sind die schon weg? Man. Jetzt auch wieder so Bilder von der Straßenbahn zu sehen lässt mich hier im hohen Norden was vermissen. Wieso hat Hamburg die weg gemacht?! Weil U-Bahn oder was???
Straßenbahn würde denen hier gut tun. Der Verkehr ist der absolute Terror ...
Warum die in Hamburg weg sind? Ganz einfach: weil die doof sind
Doch, ehrlich. In Hamburg sah man, genau wie in praktisch der gesamten westlichen Welt der 50er und 60er, die "doofe alte Straßenbahn" nur noch als Verkehrshindernis für den immer mehr ausufernden Auto-Verkehr, man träumte den Traum der komplett autogerechten Stadt, in der eine Straßenbahn nur noch störte. Die Hochbahn gab es schon vorher, die ist unschuldig. Auf den Straßen sah man Busse als ausreichend an, zumal bei der Straßenbahn spätestens Ende der 60er mal wieder Gleiserneuerungen angestanden hätten - und die sind teuer. Das wollte man nicht, genausowenig wie ebenfalls teure neue Fahrzeuge, deshalb entschied der Senat: Busse reichen auch, weg mit der Straßenbahn
Und so kam es... die heutigen Doppelgelenkbusse fahren zu großen Teilen noch immer entlang ehemaliger Straßenbahntrassen, nur eben nicht mehr auf Schienen, sondern auf Straßen und teilweise ja komplett eigenen Fahrspuren (eben den alten Straßenbahntrassen). Vor paar Jahren gab es mal Diskussionen, ob man die Straßenbahn nicht nach französischem Vorbild in Gestalt einer modernen Stadtbahn wieder auferstehen lassen sollte, gab sogar einen Bürgerentscheid - und da wurden Straßenbahn oder Stadtbahn oder was auch immer mehrheitlich abgelehnt
Deshalb bleibt es in Hamburg bei den beiden grobmaschigen Verkehrsmitteln S-Bahn und Hochbahn ("U-Bahn"), Feinverteilung nur per Bus... weiß nicht, ob man da inzwischen wenigstens außer auf der einen Versuchsstrecke mal auf was Elektrisches setzt oder weiterhin auf Gediesel; wundern täte es mich nicht.
Zitat:Was soll ich sagen. Du magst recht haben, aber die kriegen es ja nicht mal hin die Verbindung nach Leipzig richtig auszubauen. Wir sollten uns über jeden Krümel freuen.
Da ist leider was dran
Zitat:Denke ich auch. So ein riesen Teil könnte auch nicht überall halten und kosten würde das auch verdammt viel. Das wird sicher noch interessant zu verfolgen, wenn die Teile anfangen in di Tonne zu gehen. Irgendwann in den 30er Jahren soll es soweit sein, wenn ich nicht irre.
Dann sind die Dinger aber auch schon über 40 Jahre alt
Ich weiß noch, als sie 1991 eingeführt wurden...
- das war schon was, was ganz anderes als die bis dato fast ausschließlich bekannten eher altmodischen lokbespannten Züge
Habe damals am Bahndamm in Lohnde (bei Hannover, meine Oma wohnte dort) bzw. in der Umgebung gestanden, später auch am Bahnhof Seelze (nächstgelegener Bahnhof), und mich gefreut, wenn der ICE vorbei kam, eben weil der wirklich was Besonderes war
Zitat:Naja, auch jetzt gehen die ja schon langsam weg. Werden gut ausgeschlachtet mit dieser tollen Lebensdauer Verlängerung.
Ersatzteilspender eben. Die deutlich neueren 101er werden ja auch schon geschlachtet
Zitat:Museumszug mit dem Massentransporter 412 von Hamburg nach München. Alles einsteigen!
Der fährt sich echt super, soweit ich das bis jetzt einschätzen kann. Aber aus Fahrgastsicht bietet der doch nix. Aber lassen wir es erstmal soweit sein.
Aus Fahrgastsicht boten die Bm-Wagen (Fernverkehrs-Abteilis der Bundesbahn) und Bn-Wagen (Silberlinge) ebenfalls absolut gar nichts; noch unkomfortabler waren ja die Umbauwagen (Bundesbahn: 3yg- und 4yg-Familie, yl sind meines Wissens nach keine erhalten; Reichsbahn: Bag/Baag(e) und Bghw), und doch laufen die heute feste in Museumszügen oder Touristikzügen als nostalgische Wagen mit und werden dafür geschätzt