Not-Games?

[Loyalty]

Nun, ich möchte hier einfach mal einen Thread für die wohl speziellste Art von spielen machen, da diese meiner Meinung nach sehr interessant sind:
"Not-Games"
Beispiele für "Not-Games" sind:
Flight of The Fireflies · Dear Esther · The Love Letter · As Slow As Possible · They Breathe · Alien Worlds Explorer · Upgrade Soul · Tree · Kairo · Cheongsam · Amnesia: A Machine for Pigs · Landscape · Mandalarium · Proteus · Bientôt l’été · Everybody’s gone to the Rapture · Monologer för två · Journal
Wie der Name schon sagt sind es spiele, die man aber nicht als solche bezeichnen kann. Es ist auch kein Film, auch kein interaktiver Film. Es ist ein Spiel, das keines ist. Es steuert sich ein Spiel, es sieht aus wie ein Spiel, aber es ist etwas vollkommen anderes. Elemente, wie Feinde oder Rätsel gibt es nicht, solche nicht-Spiele setzen mehr auf die Atmosphäre, als auf die klasischen Gameplay Elemente. Sie regen zum Nachdenken an, zum herumschauen oder zum interpretieren an. Inzwischen gibt es sogar Entwicklerteams, die auf solche nicht-Spiele spezialisiert sind, wie Tales of tales.

Das war jetzt die Kurzversion aus meiner Sicht, was mich jetzt aber besonders interessiert: Wie steht ihr zu solchen nicht-spielen oder anderen ungewöhnlichen Spielkonzepten?

[Bud]

Hab ich alles noch nie gehört. Das muss ich jetzt direkt mal googlen.

[TheDuriel]

keine spiele
verschwendetes geld
sollen se lieber n kurzfilm draus machen

[MichaelElf11]

(19.09.2012)TheDuriel schrieb:  keine spiele
verschwendetes geld
sollen se lieber n kurzfilm draus machen

Falls man es als solches zählen kann, kann ich One Chance sehr empfehlen. Das Prinzip erinnert meiner Meinung nach an das, was man bisher von Everybody’s gone to the Rapture gehört hat, einfach mal selbst ausprobieren, dauert auch nicht sonderlich lang.

[Conqi]

Und wo bitte ist Amnesia: A Machine for Pigs (btw noch nicht mal erschienen) kein Spiel?

(19.09.2012)Loyalty schrieb:  Elemente, wie Feinde oder Rätsel gibt es nicht, solche nicht-Spiele setzen mehr auf die Atmosphäre, als auf die klasischen Gameplay Elemente.

Hat Amnesia beides. Es ist zwar unglaublich atmosphärisch, aber es ist trotzdem ein Spiel. Dear Esther war schon eine interessante Erfahrung, aber auch sehr schnell zu ende. Ich finde solche Projekte zwar immer sehr interessant, aber viele sind einfach sehr kurz (zu kurz) und teilweise so "künstlerisch wertvoll", dass alle außer den Programmierern keine Ahnung haben, was das soll.

[MichaelElf11]

Dear Esther hat leider auch das Problem, dass es viel zu sehr Gehsimulator ist und ne 2deep4u-Story aufbauen will. Das "Spiel" ist nicht schlecht, es will nur irgendwie zu viel auf einmal sein, lässt sich schlecht beschreiben.

ConquerorDash schrieb:Ich finde solche Projekte zwar immer sehr interessant, aber viele sind einfach sehr kurz (zu kurz) und teilweise so "künstlerisch wertvoll", dass alle außer den Programmierern keine Ahnung haben, was das soll.

+++

[Ceceros]

Als ich den Titel hat mich erst an Not Tetris gedacht.
Ich glaub not games hab ich mal gezockt auf Newgrounds. Fand ich zeitweise sehr interessant und da die meisten die ich bisher gespielt hab oft sehr kurz waren hat ich noch nicht wirklich langeweile.
Allerdings sowas oft zu spielen könnt ich nicht, aber für ne kurze sind die sehr interessant.

[EpicZocker]

Da fällt mir Spontan Jurassic Park ein...ich interessiere mich normalerweise nicht für diese Art von Spielen...

[Corexx]

"Not-Games"? Was für ein Begriff...
Habe von den Vertretern dieser (neuen?) Zunft bisher wenig gesehen, aber ich habe es wohl lieber wie bei The Void.
Reichlich Ungewöhnliches geschmückt mit Gameplayelementen, die einem vermitteln, dass man auch was spielt und nicht nur experimentelles Erzählertum oder Grafik-Engine erleben darf, die zufällig mit Installer um die Ecke kommen.

[MichaelElf11]

(19.09.2012)EpicZocker schrieb:  Da fällt mir Spontan Jurassic Park ein...

Ich glaube kaum dass der TE ne Aneinanderreihung von Quicktime-Events meint.

[Bananenspinne]

Zu Amnesia:
1. Zumindestens Teil 1 bot Rätsel und (unbesiegbare) Gegner. Ich würde das eher als Horror-Survival-Adventure bezeichen aber als not-game?


2. Amnesia: A machine for pigs ist noch nicht draußen und es gab auch keine Demo oder ähnliches, nur einen Teaser Trailer der allerdings Gegner versprochen hat...

3.Könnte es sein, dass du Amnesia: A machine for pigs hier reingeschrieben hast, weil es auch von Chinese Room (Dear Esther Entwickler) entwickelt wird?


On-Topic:
Dear Esther war eine interessante Erfahrung, eher Kunstprojekt als Spiel und regte zum Nachenken an. Ich liebe es nach einem Spiel ne halbe Stunde noch zu versuchen die Story zu verstehen und Theorien aufzustellen (Limbo war von der Story her auch so).

[3-D3rpy]

Dass Amnesia als Not-Game bezeichnet wird kann ich nicht nachvollziehen, immerhin besitzt es eine abgeschlossene Story, Gameplay, eine große Map zum erkunden und ist auch nicht gerade billig aufgebaut. Nur weil man nicht herumballern kann ist es also kein Spiel? Aha...

Als Not-Game würde ich Slender und seine vermurksten Fortsetzungen sowie die SCP Reihe vorschlagen. Beide sind sowieso unglaublich schlecht programmiert sowie designt und besitzen nichtmal annähernd gutes Gameplay oder sonstiges was das Spielen überhaupt vorschlagswert machen würde. Das Argument "Hö, du gruselst dich zu Tode, tihi! Und PewDiePie kennt das!" zählt nicht.

[Elandulí]

Auch wenn ich glaube das es nicht dazu passt ist "Not Tetris 2" verdammt gut!

Abgesehen davon hab ich Dear Esther, was ich relativ gut fand! Es ist einfach ein verdammt schöne Landschaft und ich persönlich brauche nicht zwingend irgendwelche Zombies die ich nebenher abknallen muss. Ich habe einfach nur die wirklich gut gemachte Landschaft genossen und die Story mitverfolgt. Das hat mir gereicht

[Dai Senpai]

Hört sich sehr interesannt an. Oder im Ersten Gedanken kamen mir da Simulatoren in den Sinn. Doch dann fielen mir die sogenannten "Railgun-Shooter" ein, wie man sie aus der Spielhalle kennt. Das Spiel verfolgt kein wirkliches Ziel. Hat kein wirkliches (Storygebundenes) Ende und das einzige Ziel wäre es den Highscore zu knacken. Ich denke diese Art von Spiele kann man dort sehr gut reinkategorisieren.

[Artistry]

Ich liebe Spiele wie Amnesia. Denn das sind Spiele, die sich auf die Atmosphäre und das Gameplay konzentrieren. Bei anderen Spielen fehlt sowas meistens, dafür gibt es mehr Brainafk Hack'n'Slay.

[Whitey]

(19.09.2012)TheDuriel schrieb:  keine spiele
verschwendetes geld
sollen se lieber n kurzfilm draus machen

Hehe, dem würde ich fast zustimmen. Diese ganzen Indie-Games haben natürlich oft einen gewissen künstlerischen Anspruch, machen als Spiel aber nicht unbedingt immer viel Spaß. Kommt aber natürlich auch auf das Spiel an. Slender ist zum Beispiel so ne Sache bei der ich nie verstehen werde wie man damit seine Freizeit verbringen kann. Aber das ist wohl Geschmackssache.

[Dai Senpai]

Wenn ich es mir so recht überlege, dann könnte man ja reintheoretisch die Mehrheit von Browsergames darunter zählen. Sie haben genau die Eigenschaften welche Oben angegeben sind.

Von dem Begriff "Not-Games" habe ich auch noch nichts gehört. Ist der schon länger Existent oder ist das ein neues Trendwort zur Definition dieser Spiele?

[Ember Drop]

Für mich sieht "Journey" nach etwas aus, was in diese Kategorie passen könnte:

Spoiler (Öffnen)

Soweit ich weiß gibt es schon irgendwie ein Ziel, allerdings wird dieses kaum beschrieben, es reicht eigentlich, die Gegend zu erkunden und hin und wieder die Objekte zu deuten, die man findet. Am meisten scheint es aber wirklich um das Einfangen der Atmosphäre zu gehen.

[Loyalty]

Zu der Liste: Ich habe diese nur hier reinkopiert, da diese Spiele für Mini Ludum dare 37 als Beispiele für Not-Games genommen wurden. Amnesia habe ich beispielsweise nie gespielt.
Journey ist aber wieder ein gutes Beispiel für ein Not-Game, das Gameplay ist bis auf die wichtigsten Dinge reduziert, dafür wurde aber ein sehr großer Wert auf die Welt selbst gelegt.
Wie alt der Begriff ist kann ich nicht sagen, aber Dear Esther beispielsweise ist eigentlich ein remake einer Half-Life Mod und ich habe gelesen Photopia, das inzwischen um die 15 ahre alt sein dürfte, soll Dear Esther sehr ähneln. Also ist die Idee selbst wohl nicht neu, aber sehr unbekannt.

[LightningGear]

Hm, mir fallen auf Anhieb nur Simulatoren ein, die aber eher Spiele, Flight Simulator oder Orbiter zum Beispiel. Aber ob die in diese Kategorie passen, darüber lässt sich streiten.