Hm, ich habe in letzter Zeit so viele Filme gesehen, mal gucken, ob ich zu Einigen ein paar Worte finde.
Ist schon was' länger her.
Ich sehe mir ehrlich gesagt kaum bis gar keine filmischen Romanzen mehr an. Vorallem nicht, wenn es amerikanische sind. Zu grau der immergleiche Einhaltsbrei, zu verkitscht und brechreizsteigernd sind ein Großteil der romantisch gemeinten Hollywoodstreifen. Warm Bodies war hier ein interessanter Versuch, den ich wie so viele Filme auf ein Review hin gewagt habe. Und bereuen tu ich es nicht.
Der Film verbindet das typische Zombie-Endzeit-Szenario mit einer sehr schön und feinfühlig erzählten Romanze zwischen Mensch und Zombie, und verbindet das Ganze sogar mit einer
wirklich spannenden Evolutions-Idee für Untote, die man bisher so nicht kennt, die aber auf jeden Fall sehr cool und erfrischend funktioniert. Hinzu kommt, dass der Humor des Filmes wie die Romantik nicht überzeichnet, stumpf oder dergleichen ist, sondern das Geschehen amüsant als auch passend untermalt.
Die Charaktere können auch überzeugen, glaubwürdig und sympathisch soweit. Das Ende ist stimmig, vorallem die letzten Szenen sind sehr, sehr schön inszeniert.
Für alle Romantik und Zombiefreunde ist das auch jeden Fall einen Blick wert, hat imo in der heutigen Zeit bei den ganzen Einhaltsstreifen Seltenheitswert. Twilightvergleiche sind btw. in etwa wie ein Vergleich von Pizza und Kiwi.
7/10 Punkte
Ich und eine Freundin hatten letztens einen Paranormal Activity-Abend, weil wir beide zu feige waren, uns drei, vier und Tokyo Night einzeln anzusehen. Und dass, obwohl ich Teil 1 und 2, bei denen ich auch immer jeweils großen Bammel hatte, garnicht mal so krass fand. Trotzdem bin ich nach wie vor großer Fan des Kamera-Genres, und darum gings mit Teil 3 los.
Was auch für mich der beste Teil der Reihe ist. Ich habe mich wirklich bisher bei keinem der ersten Teile, noch bei den anderen beiden so argh gegruselt oder auch mal erschreckt wie bei Teil 3. Der Film versteht es um einiges effektiver als seine Vorgänger, die richtige Prise Vorspiel und Übergang zum Schrecken zu inszenieren, die Schocker sind mitunder wirklich sehr, sehr effektiv, gerade gegen Ende hin. Die verschiedenen Kamerawinkel, die man in diesem Haus auch wieder hat, werden überaus beängstigend und wirkungsvoll eingesetzt. Etwa eine in so einem Film ziemlich fiese Konstruktion einer Kamera auf einem schwenkenden Ventilator, welche dann natürlich langsam, ganz langsam zwei Seiten des Erdgeschosses abfährt und man sich natürlich immer fragt, was gleich auf der anderen Seite zu sehen sein wird. Oder die Kamera im ersten Stock, welche Kinderzimmer und Treppe einfängt. Solche Winkel sind es, die gut funktionieren, auch wenn gerade bei der Schwenk-Kamera meiner Meinung nach noch einiges mehr gegangen wäre. (Ein richtiger Jump Scare oder ein 'Etwas steht plötzlich gaaaaaaaanz links genau vor der Kamera was man erst im letzten Moment sieht wenn sie langsam nach links fährt'-Effekt hätten sich angeboten)
Was den Film auch sehr interessant und fies macht, ist die Tatsache, dass die Hauptakteure Kinder sind, denn Kinder und Grusel sind immer eine böse Mischung.
Wie bisher alle Teile des PA-Franchises finde ich Teil drei nicht überragend oder gar megaschockierend. Der Film ist gut, teilweise
sehr gruselig und noch der beste Film der Reihe.
Muss mann auch nicht die ersten beiden Filme für sehen. Wer also noch nichts mit der Reihe am Hut hat und direkt einen guten Einstieg will, kann es auch hier probieren.
7/10 Punkte
Ich bin ganz ehrlich, bei dem Trailer hätte ich mich fast nass gemacht. Das war bei allen Vorgängern nicht so. Ich hatte erwartet, dass Teil 4 es ohne Probleme schafft, gruseliger zu sein als sein Vorgänger.
Nun, das hat der Film nicht ganz geschafft. Die Atmosphäre und der ganze Horror ist in Teil 3 für meinen Geschmack effektiver, aber das ist ein marginaler Unterschied. Auch Teil 4 ist für mich viel, viel besser als die ersten beiden Teile, da liegen wirklich Welten dazwischen. Worans liegt, wer weiß. Vielleicht an den hier jugendlichen Hauptakteuren, die das sehr gut machen, oder den gruseligen Kindern, welche einmal mehr im Setting astrein funktionieren und Angst zu machen verstehen. Der Film setzt etwas weniger auf Schocker als mehr auf eine gruselige, unwohlige Atmosphäre und eine sich eilig verschlechternde Situation der Familie. Zum Ende hin dann wird das Paranormale sehr offen und plakativ, bis mann in der Schluss-Szene einen gewollt schockierenden Cliffhanger hat. Sicherlich Geschmack, ob man sowas mag, mein Ding war das nicht.
Nichtsdestotrotz - Guter Horrorfilm, alleine hätte ich auch den nicht sehen wollen. Erfindet das Genre nicht neu, überraschenderweise, aber wers mag der mags.
6/10 Punkte
Vor dem Ableger hatte ich wohl am meisten Bammel - denn wenn die Japaner nunmal eines können, dann ist es Horror. Dementsprechend weiß man bei einem japanischen Ableger von Paranormal Activity, was man zu erwarten hat.
Und ja, das bekommt man dann auch. Der Film haut einen schon ziemlich weg, ganz im Gegensatz zu seinem Original. Japantypisch ist der Horror hier natürlich viel subtiler, es wird weniger auf so Mainstream-Schocker als mehr auf eine
echt unbehagliche Atmosphäre gesetzt. Auch schön, dass er sich in der ersten Hälfte soviel Zeit nimmt, die Charaktere einzuarbeiten und greifbarer zu machen. Und ja, dann geht es in kleinen, ruhigen Schritten immer mehr aufs Endchaos zu. Anzumerken sind hier Ideen wie die Splitscreen-Nächte durch eine Kamera in jedem Zimmer ber beiden Akteure. Das sind dann so viele Stellen und Details und Kleinigkeiten auf die man zu achten versucht, dass man selbst zu zweit nicht das ganze Bild im Auge behalten kann. Aber tut seine Wirkung, denn man wird von Sekunde zu Sekunde nervöser. Während die amerikanischen Vorbilder nach und nach offene Schocker präsentieren, arbeitet Tokyo Nights hier viel mehr mit Imagination und dem Nicht-Zeigen von Dingen, und das funktioniert!
Ebenfalls an der Stelle nochmal ganz, ganz lobend erwähnt sei die weibliche Hauptrolle. Als sie am Ende in Zombie-Manier anfängt zu laufen, ist das
unglaublich gruselig und mit Abstand der creepigste Moment im Film. Ehrlich, ich habe noch nie jemanden so überzeugend und unheimlich laufen sehen, riesen Kompliment hier, schauspielerisch eine Glanzleistung. Dachte zwischendrein, das wäre mit Computer gemacht. o_O
Naja, und allein mit seinem Gang Angst zu machen, das muss man erstmal schaffen.
Bei all dem Lob dennoch das aber, dass ich doch etwas ernüchtert war. Der Film lässt sich halt in der ersten Hälfte sehr viel Zeit für Charaktere und einen subtilen Aufbau des Settings. Und das ist ja auch okay. Nur kommt der
wirkliche Horror und das eskalierte Setting dann leider nur grob in den letzten 20~ Minuten zum Einsatz. Diese 20 Minuten lohnen sich, keine Frage, aber ich hätte mir hier dann doch noch etwas mehr gewünscht. Subtiler Horror ist gut für die erste Hälfte eines solchen Films, aber das gegen Ende hin dann doch so schnell Schluss war, hatte mich etwas enttäuscht. Wenn ich mir solche Szenen wie das Laufen der Schwester oder die mehr als gelungene Kamerawurf-Umsetzung direkt aus dem ersten Teil(Ich hatte beinahe einen Herzinfarkt) ansehe, wäre da wesentlich mehr gegangen.
Aber gut, man muss dem Film zugute halten, dass er mit der letzten Szene nochmal einen richtigen Hammer raushaut und ein definitiv unerwartetes Ende präsentiert. Nicht
der Horrorfilm, nicht der große Hit des PA-Franchises, aber fraglos gelungen, viel gruseliger als die amerikanische Vorlage und auf den zweiten Teil freue ich mich.
6,5/10 Punkte
Youre next wird in den Trailern als aufreibender Psycho-Thriller mit Horroreinschüssen dargestellt und macht damit viel Lust auf mehr. Diese Trailer allerdings lügen. Der Film fängt tatsächlich mit einem dem 10 kleine Negerlein nicht unähnlichem Setting an und wirkt zunächst interessant. Schnell verkommt Youre Next jedoch zu einem hirnlosen Splatterstreifen mit stark vorhersehbarer Handlung und unglaubwürdigen Charakteren. Zum Ende hin nimmt sich der Film dann selbst nicht mehr ernst und man hat einen Splatter-Trashstreifen vom Allerfeinsten.
So Dinge wie die mitgebrachte Frau, die wegen einem Überlebenscamp in der Kindheit
mehrere Auftragskiller + ein Pärchen ausbootet, wirken unfreiwillig komisch.
Von daher, der Fim hatte am Anfang noch Potential, das er verschießt. Wenn man also mit Thriller-Erwartungen rangeht, wird man garantiert enttäuscht. Hat man Lust auf ein laues Schlachtfestival mit etwas Horror, kann man vielleicht auf seine Kosten kommen.
Mein Ding war das nicht.
3,5/10 Punkte
VHS ist ein regelrechter Geheimtipp, könnte man meinen. Wäre ich wahrscheinlich nie drauf gestoßen, hätte ich kein Review gesehen. Der Film versteht es, die Möglichkeit von 5 Mini-Filmchen zu je etwa 20 Minuten richtig auszunutzen. Weil man hier quasi 5 völlig verschiedene Settings in teilweise verschiedenen Genres hat, kommt nicht so schnell Langeweile auf. Ich persönlich finde die einzelnen Videos nicht übermäßig gut - Aber zusammen verdient die Idee schon Respekt. Auch dass effektiv nicht allzuviel erklärt wird, ist okay. Man muss nicht immer alles verstehen. Überdies schafft die kleine Rahmenhandlung mit der Gang im Haus ebenfalls einige sehr nette Grusel und Schockmomente zu kreieren.
Kein großartiger Horrorstreifen, und eigentlich teilweise auch eher (Psycho-)Thriller als Horror, aber kann man sich auf jeden Fall ansehen, wenn man Splatter und übermäßige Pornografie erträgt. Ich fand gerade die ganzen Sexszenen im ersten Video absolut unnötig und störend, aber gehört halt irgendwie zum speziellen Plot. Könnte mir den Film sicherlich mehrmals ansehen, war kurzweilig.
6/10 Punkte.
Filmdramen meide ich eher, da sie meist entweder in ihrer Thematik uninteressant für mich sind, zu schnell unglaubwürdig oder überzogen werden oder einfach
nicht gut sind. Hierauf bin ich, wie könnte es anders sein, über eine Kritik gestoßen, und wegen der eigentlich brandaktuellen Thematik und überzeugenden Trailern habe ich ihn dann auch gleichmal eingeworfen.
Trust nimmt sich, gerade im ersten Drittel, einige Zeit, um sehr realitätsnah und nachvollziehbar darzustellen, wie schnell sich ein junges Mädchen bei einem vermeintlichen Freund verfangen kann und langsam von ihm suggestiert wird. Das ist unangenehm mitanzusehen, weil man genau weiß, worauf es hinausläuft, aber
unangenehm ist das Ganze ja auch, und genau so soll man es auch mitbekommen. Selbst die Gewaltszene wird zuerst teilweise und später durch Wahnvorstellungen des Vaters etc. explizit gezeigt, und das ist dann
richtig schmerzhaft mit anzusehen, was ja aber genau der Sinn und Zweck der Szenen ist.
Hm, und klar, für mich war es dann in irgendeinem Stadium des Filmes vielleicht auch ein Stück weit nicht ganz nachvollziehbar, wie die Protagonistin hier gegen jeden Sinn und Verstand ihren Vergewaltiger noch beschützen und die Vergewaltigung selbst als Solche sogar leugnen kann, aber man weiß ja, dass so ein Verhalten in so einer Situation absolut den traurigen Tatsachen entspricht. Naives, junges Mädchen, dass ein Jahr lang suggestiert, wie eine Göttin behandelt wird etc. will dann nicht wahrhaben, dass das alles nur Lügen waren. Es gibt ja nicht umsonst das Stockholm-Syndrom. Das ist von der Schauspielerin richtig überzeugend und auf den Punkt gespielt, ich finde das stellenweise unglaublich gut, wie sie das rüberbringt. Der restliche Cast bekommt das ebensogut hin, gerade der Vater.
In der Endsequenz wird dann nochmal sehr raffiniert gezeigt, dass es sich bei solchen Perversen nicht immer nur um sterotype Monster sondern vielleicht auch um ganz unscheinbare Leute handelt. Fand ich dann doch etwas morbide, wenn auch gut und traurigen Tatsachen entsprechend umgesetzt.
Schönes, nahegehendes Drama mit viel Fingerspitzengefühl, hervorragenden schauspielerischen Leistungen teilweise und (Leider) viel Wahrheit. Auch wenn ich natürlich ein gerechteres Ende bevorzugt hätte, aber die Moral hier lag ja auch darin, sich nicht auf den Täter zu versteifen.
7,5/10 Punkte
Außerdem habe ich heute
Die Unfassbaren (Now you see me, stupider deutscher Titel ist stupide) gesehen, und der Film war wirklich von Anfang bis Ende sehr geil, richtig spannend inszeniert und mit einigen garnicht mal so offensichtlichen Twists. Die Tricks haben auch großen Spaß gemacht. Der wird wohl auf jeden Fall in meine Sammlung wandern. 9/10 Punkte.