(03.06.2012)ConquerorDash schrieb: Den Schlecker bei uns im Dorf hab ich auch höchstens ein- oder zweimal in meinem Leben betreten, der Laden war recht klein, eng und dunkel. Schlecker-Läden sind im Vergleich zu allen anderen Ketten einfach nie moderner und offener geworden, ich fand den Laden nie einladend.
Ich glaube so ging es den meisten Menschen. Ganz ehrlich, sämtliche Schlecker-Filialen, die ich persönlich kannte, versprühten allesamt den Charme einer Metzgerei aus der Nachkriegszeit. Kein Wunder das mein Verlangen so einen Laden zu betreten immer gegen Null tendiert hat.
Das die Angestellten dort oft nicht sonderlich symphatisch, häufig sogar unfreundlich waren, ist auch so eine Sache, die mir bei den wenigen Einkäufen, die ich in meinem Leben dort getätigt habe ebenfalls negativ aufgestoßen ist. Ich verlange ja keine Jubelparade zur Begrüßung, wenn dann aber nur ein geknurrtes 'Hallo' als Rückmeldung kommt, dann ist das keine sonderlich gute Eigenwerbung. Wobei ich das den Leuten dort irgendwo nachsehe, vor gut einem Jahr ist ja mal ein Bericht erschienen, der die dortigen Arbeitsbedingungen im Vergleich zu anderen Drogerieketten als katastrophal schlecht angekreidet hat, was seinerzeit zu einem Rückgang der zahlenden Kundschaft geführt hatte, einem weiteren Nagel im Schlecker-Sarg.
Zur Zerschlagung selbst: Ich kann nichts dagegen einwenden. Für die Schlecker-Frauen ((Un-) Wort des Jahres 2012, ich sag's euch!) ist es sicher ein Trauerspiel und ein tiefer Einschnitt in das eigene Leben, Arbeitslosigkeit ist eine ganz üble Sache. Aber die Unternehmensführung hat in den letzten Jahren zuviel Misswirtschaft betrieben, Geld an den falschen Stellen gespart und den Sprung zur Modernisierung verpasst, warum sollte der Staat eingreifen und Unsummen in ein marodes Unternehmen pumpen? Nur weil es groß ist? Wenn ein kleiner Handwerkerbetrieb in die Miesen gerät (und das muss bei zechprellender Kundschaft nichtmal selbst verschuldet sein), dann kommt der Staat schließlich auch nicht zur Unternehmensrettung herbeigeeilt. Schlecker liegt in Trümmern, die nicht mehr zu kitten sind. Und Fässer ohne Böden haben wir schließlich auch anderweitig zu genüge...