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27.11.2024, 00:04



Muse
#21
30.04.2015
DE_Dashy Abwesend
Royal Guard
*


Beiträge: 2.731
Registriert seit: 14. Aug 2011

RE: Muse
Ach, Muse…ich mochte sie wirklich mal, ich habe sogar alle ihre Studio-Alben hier liegen. Aber nach dem durchwachsenen, dennoch in Teilen sehr vergnüglichen "The Resistance" haben sie meiner Meinung nach ziemlich nachgelassen. "Drones" wirkt bisher wirklich nicht sonderlich vielversprechend.

"Psycho" ist für mich klischeehafter Arena Rock, der mit Your ass belongs to me now vermutlich einen neuen Rekord für lächerliche Texte von Matthew Bellamy setzt. Und das Ganze im Gegensatz zu früheren expliziten Texten leider ohne jegliches Augenzwinkern. Dazu die plakativen Drill Sergeant-Einspieler…wenn das der Maßstab für die narrativen und lyrischen Qualitäten des Konzept-Albums sein soll, dann sehe ich aber gänzlich schwarz.
Musikalisch leider nicht viel interessanter. Mein erster Gedanke war: "Hey, das klingt nach der Art Riff, die sie live einfach mal irgendwo anhängen, wenn ihnen langweilig ist", unwissend, dass der Song wirklich auf die Art und Weise entstand. Für mich fehlt es da doch sehr an Variation und Esprit. AJ hmm

"Dead Inside" schlägt dann in die chartfreundliche Lovesong-Kerbe, die in chronologischer Reihenfolge mit "Starlight" begann und über "Undisclosed Desires" und "Follow Me" immer elektronischer und poppiger (und damit leider auch uninspirierter) wurde. Matthew Bellamy scheint wohl mindestens einmal pro Album den Popstar spielen zu wollen, anders kann ich mir diese kitschigen Texte nicht erklären.
Hoffnung sehe ich allerdings darin, dass diese Songs nicht unbedingt charakteristisch für den Rest des Albums waren, was bei "Drones" wahrscheinlich auch nicht der Fall sein wird.

Wer sich die Reaktionen der Fans auf Kritik an den neuen Songs durchliest, der stößt immer wieder auf die Argumentation "Wenigstens experimentieren sie und trauen sich etwas". Mit Experimenten verbinde ich allerdings mehr unkonventionelle, neue Wege. Wenn man sich einerseits an dem orientiert, was man live schon seit Jahren spielt ("Psycho"), und andererseits an clubfreundlichem Electropop ("Dead Inside"), dann frage ich mich: wo ist der große Sprung, wo ist das Wagnis, das angeblich eingegangen wird?

Ich zitiere mich einfach mal selber von vor 2+ Jahren, weil sich mein Verdacht nach den ersten beiden Songs von "Drones" zu bestätigen scheint:

(05.02.2013)DE_Dashy schrieb:  Alles in allem habe ich den Eindruck, sie wollen es allen irgendwie recht machen, den alten Fans ebenso wie dem Mainstreamradio-Publikum. Also mischen sie Songs für beide Zielgruppen auf jedem neueren Album etwa 50:50, wodurch dann ein recht durchwachsenes Gesamtprodukt rauskommt.

Aber gut, noch ist es nicht draußen. In etwas mehr als einem Monat wollen wir mal sehen, was der Rest des Albums so bereithält. Wenn das nichts wird, gebe ich diese Band aber endgültig auf. Derpy confused

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#22
03.06.2015
UltraCookie Offline
Great and Powerful
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Beiträge: 375
Registriert seit: 09. Dez 2012

RE: Muse
Mhh Mercy hatte mich ja nicht so ganz überzeugt, obwohl ich mir vorstellen kann, dass da live schon einiges rum kommt:

Muse - Mercy (Öffnen)

Reapers war da schon um einiges besser aber noch nicht so "zurück zu den den alten Sachen" wie angekündigt:

Muse - Reapers (Öffnen)

Und das gestern erschienene The Handler lässt mich richtig auf das neue Album freuen. Meiner Meinung nach eine verdammt gute Combi aus den alten Muse und den neuen Muse:

Muse - The Handler (Öffnen)

Was die ganzen Lyrics Video angeht. Ich bin da ja nich so der größte Fan von. Aber wenns so läuft wie bei 2nd Law, kommen da bei bei den meisten noch richtige Music Videos nach  Twilight smile

[Bild: 464f7d4b57265d79.jpg]
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#23
17.07.2015
DE_Dashy Abwesend
Royal Guard
*


Beiträge: 2.731
Registriert seit: 14. Aug 2011

RE: Muse
So, das Album ist eine Weile raus und dann will ich mich noch mal um ein paar noch nicht reviewte Songs kümmern. Weiter oben habe ich ja schon zu Dead Inside und Psycho etwas geschrieben.

Mercy ist…Hand aufs Herz…ein Versuch, den poppigen Klang von Starlight nachzubauen. Für mich allerdings einer der langweiligeren Songs des 2006er Albums, daher überzeugt mich auch dieses Remake nicht wirklich.

Reapers ist eine überraschend unterhaltsame Mischung irgendwo zwischen Van Halens Hot for Teacher, einem Jimmy Page-artigen Mainriff, einem Refrain, der sich an George Michaels Freedom anlehnt und einem Solo, das stark an die Whammy-Exzesse von Tom Morello erinnert, allerdings mit ein paar interessanten Ideen, die durchscheinen lassen, dass Matthew Bellamy immer noch einer der vielversprechendsten Rock-Gitarristen des neuen Jahrhunderts sein kann, wenn er nur will. Über große Strecken vielleicht mehr Hommage als Eigenwerk, aber dennoch einer der besten Ausflüge an die Schnittstelle von Alternative Metal und Progressive Rock von MUSE.

The Handler ist dann wieder recht plakativer Arena Rock, der erst ziemlich genau ab der Hälfte wirklich Fahrt aufnimmt, aber das Riff nur wiederholt, statt es auszuarbeiten und letzten Endes nirgends ankommt.

[JFK] ist lyrisch der wohl beste Track des Albums, was vor allem daran liegt, dass Matthew Bellamy den Text nicht geschrieben hat, sondern eine Rede von JFK eingebaut hat, einer Person, bei der man sich fragt, warum sie bei Matts Vorliebe für Verschwörungstheorien erst jetzt Erwähnung findet. Musikalisch leider recht lustlos. Ein bisschen Streicher, ein bisschen verzerrtes Geriffe…selbst als Intro des danach folgenden Songs ist das zu wenig.

Defector ist thematisch wohl der Wendepunkt des Albums, bei dem der Protagonist sich dafür entschieden hat, die Seiten zu wechseln. Musikalisch ändert sich aber nicht viel. Verzerrte Gitarren, stellenweise geschichtete Gesangsharmonien…so weit nichts, was man von MUSE nicht schon mal besser gehört hat.

Revolt beginnt mit einer Geräuschkulisse, die an Daft Punks Revolution 909 erinnert. Musikalisch allerdings wenig revolutionär. Der Refrain erzählt eine ebenso idealistische wie oberflächliche "Du kannst die Welt verändern"-Botschaft, die an Pathos kaum zu überbieten ist. Ugh.

Aftermath ist eine recht untypische, aber anfangs dennoch ganz schöne Ballade, die mit zunehmender Spielzeit und einsetzendem Backup-Gesang allerdings unnötig kitschig und vorhersehbar wird.

The Globalist ist der mit Abstand progressivste Song des Albums, dessen Intro recht offensichtlich an Ennio Morricones Werke angelehnt ist, was bei Knights of Cydonia und besonders dessen Live-Version schon einmal ganz gut geklappt hat. Streicher, Gepfeife, militärische Drums, akustische und Slide-Gitarren ergeben eine durchaus nette Klanglandschaft und Melodien wie Akkordabfolgen zeigen, dass Matthew Bellamy durchaus noch einige interessante Ideen hat.
Das aufgebaute Potential einer komplexen und nuancierten Komposition wird durch das darauf folgende Gitarrenriff und den einsetzenden Arena Rock-Part allerdings wieder geschmälert. Der anschließende Klavierpart kommt wie eine Variation von United States of Eurasia rüber, ohne allerdings dessen Grandeur zu erreichen. Schade, dass man nach 10 Minuten auf einen Song zurückblickt, der nach einem vielversprechenden Anfang nicht viel mehr bieten konnte.

Drones ist dann ein recht skurriler und unerwarteter Schlusstrack, der in seiner Vokalpolyphonie eine Hommage an Kompositionen einer Epoche darstellt, die - je nachdem, wo man ansetzen will - schon 300 bis 500 Jahre zurückliegt. Matthew Bellamy kann hier mit seinem zugegeben imposanten Stimmumfang angeben, auch wenn es Alternative Rock Bands, die sich an unerwartetem gregorianischem Choral versuchen, auch schon mal in einer Weise gab, die in der Musikgeschichte wohl einen deutlich größeren Fußabdruck hinterlassen hat, als es Drones tun wird. Aber der Vergleich ist auch unfair, das gebe ich zu, schließlich ist es ein netter, unkonventioneller Ausklang, der die Frage aufwirft, ob Matthew Bellamy sich nicht vielleicht mal den Baroque Pop der Beach Boys als Einfluss für sein nächstes Album vorknüpfen oder mehr in Richtung Musical/Oper tendieren sollte. Gesanglich dürfte ihm das keine Schwierigkeiten bereiten, was für einen Sänger einer Rockband eine respektable Leistung ist.

Alles in allem leider ein Album mit einigen guten, aber nicht weiter verfolgten und vielen weniger guten, aber überpräsenten Ideen. Lyrisch ohnehin recht schwach. Als Konzeptalbum, das die Geschichte von einem Dissidenten und seiner Liebesgeschichte in einem totalitären Staat bis hin zu Revolution, Weltuntergang und Nachwirken erzählt, ist es thematisch doch recht ähnlich zu The Resistance, kommt aber nicht an dessen Qualitäten in Storytelling und Komposition heran.

Man merkt: ich bin nicht sonderlich zufrieden mit Drones. Von einer anderen Band wäre es eben ein mittelmäßiges Album, Punkt. Aber Matthew Bellamy hat in der Vergangenheit öfters und auch auf dieser Veröffentlichung sporadisch gezeigt, dass er immer noch großes Potential in sich trägt, das er nicht annähernd ausschöpft, weswegen ich doch immer wieder mit großen Erwartungen auf neues Material schaue und letzten Endes doch eher enttäuscht bin. Vielleicht sollte ich ihn einfach endgültig abhaken. Aber dann höre ich wieder ältere MUSE-Songs und denke mir, dass er die einstige Klasse irgendwann wieder erreichen wird, und erhoffe mir Grandioses. Vielleicht beim nächsten Album…

5/10 Cheerilees.
Cheerilee awesome  Cheerilee awesome  Cheerilee awesome  Cheerilee awesome  Cheerilee awesome [Bild: 95b0ad0428.png] [Bild: 95b0ad0428.png] [Bild: 95b0ad0428.png] [Bild: 95b0ad0428.png] [Bild: 95b0ad0428.png]

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#24
17.07.2015
Triss Offline
Earth Pony


Beiträge: 5.968
Registriert seit: 30. Dez 2013

RE: Muse
Ich muss gestehen, dass ich mir das neue Album noch gar nicht angehört habe bis auf Psycho, aber das fand ich eigentlich ziemlich gut.
Meiner Meinung nach haben Muse nicht mehr so viel von dem, was sie mal waren, aber gerade dadurch bleiben sie Muse. In jedem Album merkt man eine Veränderung, eine Reifung und einen anderen Stil, der aber durch Bellamys unvergleichliche Stimme trotzdem wiedererkennbar ist (wobei Wolstenholme auch nen guten Job gemacht hat).
Es gibt kein Lied, dass ich tatsächlich nicht von denen mögen würde, aber es stimmt schon, dass sie etwas von ihrem ursprünglichen Charme verloren haben. Da ich aber heute noch alle Alben von ihnen rauf und runter hören kann, ist es ganz okay, wenn bei den neueren Alben ein paar eher langweiligere dabei sind. Wobei, ich muss sagen, je öfter ich The Resistance gehört habe, desto geiler fand ich es letztlich. Animals zB., mochte ich am Anfang gar nicht und jetzt bin ich sehr begeistert davon.

So, und nun gehe ich wohl mal in das neue Album reinhören und es mir die Tage kaufen, einfach aus Prinzip, wenn man jede CD und DVD von denen hat, muss das so.

only the good die young? phew good thing that i am so incredibly awful
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