Ausländerfeindliche Nachbarn.
Kaum kommt im Radio eine kurze Nachricht zu einem neuen Betrugsfall, wird das direkt als Steilvorlage genutzt. Ohne eine blassen Schimmer davon zu haben, wer im aktuellen Fall der Täter war (laut Nachrichten ist der Täter bislang unbekannt), werden sofort Vermutungen angestellt, dass da "bestimmt wieder irgendein ausländischer Clan dahinter steckt". Von dort aus gehts dann nahtlos weiter zur Forderung, dass man ausländische Straftäter doch bitte möglichst schnell abschieben sollte, gepaart mit der Anspielung, dass es noch besser wäre, wenn denen auf dem Weg in ihre Heimat "aus Versehen" was zustößt. Alternativ wird geschwafelt, dass man sie auch in ein Straflager stecken könnte. Hauptsache weg. Und bloß nicht einfach so in eine normales deutsches Gefängnis. Weil dann müsste ja der Steuerzahler für deren Versorgung zahlen. Und dass wir für die was zahlen, geht ja gar nicht.
Dieser ganze Nonsens wird dann noch mit allgemeiner Politikverdrossenheit garniert ("egal wen man wählt, unsere Politiker bekommen sowieso nichts auf die Reihe"). Wenn ich dann aber frage, wen man seiner Meinung nach wählen sollte, gibt es - wen wunderts - doch noch eine klare Position: Die AfD solls richten.
Boah, ich kann diesen gequirlten, braunen Mist bald nicht mehr hören.
Ich habe seinen politischen Standpunkt lange Zeit ignoriert. Weil der Nachbar bleibt nun mal der Nachbar und ich habe keine Lust, mich mit ihm zu zerstreiten, nur weil wir politisch andere Ansichten haben. Wenn wir über andere Themen reden oder ich mal was von ihm brauche, ist er normal auch immer ganz nett und hilfsbereit. Aber was er in letzter Zeit an politischen Äußerungen vom Stapel lässt... Langsam wirds echt zu viel.