So zu diesem Thema wollte ich schon seit Tagen etwas schreiben, leider hatte ich nie die Zeit gefunden, umso besser das ich jetzt Zeit habe. Da ich hier verschiedene Ansätze aus meiner Sicht schilder, die den Sinn des Lebens erklären könnten Glieder ich alles schön durch, weil das eine ziemliche Wall of Text wird. Das Thema ist ja auch schon ein wenig älter, aber seis drum, es ist interessant.
Verschiedene Ansätze
Ich habe ziemlich früh angefangen über den Sinn des Lebens nachzudenken, eigentlich schon seit meiner Kindheit, weil ich schon damals eher in mich gekehrt war und diese Zeit nachdenklich verbracht habe. Natürlich waren meine ersten Ansätze ziemlich unreif und nicht gut durchdacht, jedoch wurde ich älter und fand immer neue Ansätze um mir den Sinn des Lebens zu erklären, ich brauchte für alles eine Erklärung, ich wollte wissen wieso der Himmel blau, die Sonne "gelb" ist und wieso ich lebe.
Ansatz 1 (entstanden als ich 7-8 war): Leben um Spaß zu haben
Ja damals dachte ich das Leben sei zum Spaß haben da, der Sinn besteht darin "glücklich" zu sein (meine Kindheitsdefinition von glücklich=spielen, fernsehen, GameBoy), also eine Art "Carpe Diem" für Arme, oder eine Art "YOLO" ohne dumme Leute in der Disco, Alkohol und Sex. Ich war damals zwar nicht der King of School, aber ich hatte 2-3 Freunde mit denen ich mich auch ziemlich oft getroffen habe und ausgiebig Star Wars gespielt habe (mit Plastiklaserschwertern
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), und es hat mir als Erklärung für den Sinn gereicht. Außerdem war ich damals noch religiös und ich hab mich gut benommen, weil der Herr im Himmel ja alles was ich mache sieht, und man will ja in den Himmel, nicht in die Hölle.
Ergo war das Leben eine Art Prüfung von Gott aus um in den Himmel zu kommen, und auf dem Weg soll man möglichst viel Spaß haben.
Ansatz 2 (entstanden in der Vorpubertät): Leben um etwas zu bewirken, sich zu verewigen
Ich war gerade frisch auf dem Gymnasium, und ich merkte das es ernst wird. Damals machte ich einen ziemlichen Wandel durch, Leute wie Newton, Einstein und (um etwas aus der Musik zu nennen) Chopin, Beethoven beeindruckten mich regelrecht, weil jeder sie kennt und sie ein Lebenswerk vollbracht haben, an das man sich auch noch Jahrhunderte später erinnert. Angespornt von diesem Gedanken wollte ich unbedingt Physiker werden um die Pforten zum Hyperraum zu öffnen (ja ich war Star Wars Fan ;D), was jedoch nicht allzu lange anhielt.
Laut dem Ansatz lebt man also um sich selbst zu verewigen, auch wenn es nur einem minimalen Anteil der Menschheit gelingt, es war für mich sehr erstrebenswert und es spornte mich an.
Ansatz 3 (entstanden in der Pubertät): Leben um sich fortzupflanzen
Das klingt jetzt zwar seltsam, aber jeder kennt die Pubertät und wie man da drauf ist, die Hormone spielen verrückt, man findet sofern man heterosexueller Gesinnung ist was an Mädchen und hat so seine ersten Gedanken. Gleichzeitig wunderte es mich, dass dieses Gefühl der Liebe, bzw des zum anderen Geschlecht hingezogen seins so stark ist, woraus ich schlussfolgerte, dass es wohl von großer Wichtigkeit ist. Da ich nun nicht der typische Romantiker bin habe ich versucht die Liebe zu erklären, und ich musste es eigtl nur googlen, schon fand man zig neurobiologische Erklärungen dazu. Mir wurde klar, dass es sich nur um eine Art chemische Reaktion handelt die der Fortpflanzung dient. Auch von Gott habe ich mich mittlerweile stark abgewandt, sprich war der Mensch für mich nur noch eine Art Konstrukt, ich selbst sah mich nur als kleinen Teil der Gesellschaft der mit seiner Fortpflanzung seinen Zweck erfüllt hat, nämlich das Fortbestehen der Menschheit zu sichern. Natürlich spielen auch noch Faktoren wie der Gesellschaft nutzen eine Rolle, aber damals war das Nebensache.
Ergo lebt man nach diesem Ansatz nur um Geschlechtsverkehr zu haben.
Ansatz 4 (entstanden in der späten Pubertät): Wir leben weil wir es müssen.
Klingt komisch, aber ich hatte mal den Ansatz das wir garnicht die Wahl hatten zu leben oder nicht, und wir haben auch nicht die Wahl was wir machen, wir machen das was wir machen sollen und jede Handlung die wir ausführen verläuft genau nach Plan, weil sie eine Kombination aus äußeren Einflüssen und elektrischen Impulsen in unserem Neuralnetz sind. Eigentlich ist diese Theorie einfach nur die härtere Form von der vorherigen, ich sehe den Menschen nicht als freies Wesen an, sondern als berechnetes Produkt im Universum, welches genau nach diesem Plan handelt. Ich fasse jetzt gerade meine Maus an. Musste ich das? Laut diesem Ansatz schon, ich hätte es an diesem Zeitpunkt nicht seinlassen können, weil alle Faktoren des Universums dieses Event vorbestimmt haben.
Sehr zermürbend, aber laut diesem Ansatz hat das Leben nur den Sinn abzulaufen wie es abzulaufen hat.
Ansatz 5 (irgendwann entstanden): Der einzige denkende Mensch auf der Erde.
Hier fasse ich mich kurz, ich war eine Zeit lang der Überzeugung das ich das einzige denkende Individuum im Universum sei, der Rest um mich herum sei Kulisse oder evtl. ein Produkt der eigenen Fantasie. Sehr beängstigend, aber Möglich, weil man kann diesen Ansatz nicht wirklich widerlegen, er schließt die Wissenschaft nämlich als Produkt deiner Fantasie ein, was ihre Aussagekraft nichtig macht. In der Philosophie wird das als Solipsismus bezeichnet, und diese Frage beschäftigte schon dutzende Leute vor mir, sofern sie real sind
Ansatz 6 (aktuell): Unser Leben ist egal.
Nehmen wir an die Erde explodiert einfach, ohne Grund, sie explodiert einfach und alles auf ihr stirbt. Wen juckt das? Außer Lebewesen die auf der Erde lebten niemanden, und man bedenke welche Dimensionen sich einem auftun, wenn man über das "Universum" und ein eventuelles "Multiversum" nachdenkt, dann wären wir wie ein Stück DNA im menschlichen Körper, das wenn es fehlt ausgetauscht wird. Es gibt laut Rechnungen wahrscheinlich Milliarden von bewohnbaren Planeten (sprich in der habitablen Zone), wieso sollte niemand da wohnen? Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gibt es Millionen von Spezies die Evolutionstechnisch ein paar Millionen Jahre vorsprung haben, zu uns gewarpt haben sie sich wohl noch nicht, entweder weil wir sie nicht jucken oder weil sies nicht können, keines von beidem gibt einem große Hoffnung wir wären bedeutsam.
Was willst du damit sagen?
Was ich damit sagen will ist, dass man sich immer verschiedene Ansätze sucht, und sie könnten den Sinn des Lebens auch erklären, jedoch ist einem diese Vorstellung zu kränkend, niemand möchte klein und unbedeutend sein, das liegt nicht in der Natur des Menschen (außer man ist ein menschliches Abziehbild von
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), jedoch gehen wir davon aus das niemand sich gerne mit der Vorstellung "mein Leben hat keinen wirklichen Sinn" anfreundet. Jedoch spricht alles dafür, dass es so ist, jedes Individuum ist leicht austauschbar, und sterben wir alle aus, sind auch wir alle austauschbar, und sollte unser Planet komplett unbewohnbar werden, so ist das in galaktischen Maßstäben gesehen unwichtiger als das Buch wo ich mir die Zeiten meiner Fürze notiere (welches nicht existiert).
Aber...
wir sind alle keine kleinen Depris die sich den ganzen Tag in die Ecke stellen und rumheulen weil das Leben eh keinen Sinn macht, jedenfalls viele von uns nicht. Das liegt daran, dass man einen individuellen, persönlichen Sinn im Leben findet, der meistens ziemlich egoistisch ist, was jedoch auch der menschlichen Natur entspricht. Wir alle wollen Wohlstand, und selbst die Hardcore Kommunisten und Anarchos wollen genug Wohlstand inne haben um sich zu ernähren und ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Das steht leider nicht jedem Menschen auf der Welt offen, aber da ich ja hier im Internet bin gehe ich davon aus das hier ausschließlich Menschen sind, die dem Wolstandsmaßstab der wesetlichen Welt gerecht werden, oder jedenfalls dem Grundversorgungsmaßstab. Aber da wir ja nun alle kleine Konsumkinder sind, wollen wir natürlich nicht nur essen, manche würden auch gerne einen Mercedes fahren, andere wollen in der Karibik urlaub machen, und auch wenn es eigentlich niemanden außer einen selbst juckt arbeitet man gewissermaßen auf diesen Wohlstand hin, denn insgeheime hat jeder seine wünsche und jeder wüsste etwas mit seinem Geld anzufangen, und sei es die Eröffnung einer Schule in Afrika, was dann weniger egoistisch und weitaus seltener ist.
Sprich der Sinn des Lebens ist von außen gesehen nicht existent, individuell gesehe ist der Sinn des Lebens seinen Wohlstand zu erreichen, individuell Spaß zu haben, sich ein soziales Umfeld aufzubauen und würdig zu altern.
So ich denke das reicht,
Grüße Jan