RPG: True Discord

[Perrydotto]

Basalt sah Silver ruhig an.

"Ich habe auch schon schwache Momente gehabt", sagte er leise. "Vorallem als deine Eltern fortwaren ..."

Er seufzte und lächelte dann wieder ein wenig.

"Aber ich habe aus ihnen gelernt und meine Schwächen bezwungen. Sie haben mir geholfen, wieder Kraft zu tanken. Vergiss niemals: Was dich nicht umbringt macht dich nur stärker! Also - Lass dich von Dingen nicht umbringen, egal ob Wut, Trauer oder Leid. Zeig ihnen, wer der Pegasuskrieger ist!"

Der Wind kam auf, und Basalts Erscheinung würde schwächer.

"Ich bin immer bei dir. Hauptsache, du hörst auch mal auf mich, mein kleiner Dickschädel du"

Eine weitere Böe nahm ihn schließlich fort. Nichts blieb zurück als das warme familiäre Gefühl in Silvers Brust.


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Kaum hatte Blackburn zuende gedacht lief er gegen etwas großes, klebriges; bei genauerem Hinsehen war es er selbst ... bloß aus Honig.

Bei genauerem Hinsehen standen hier allerlei Skulpturen aus diversen Süßigkeiten, seien es nun Früchte mit Schokoüberzug, Bonbons, Nusstorte oder gebrannte Mandeln.
Jede Statue stellte lebensgroße Ponies dar, die Blackburn mehr oder minder kannte, zumindest vom Sehen. Der Anblick hatte etwas faszinierend künstlerisches an sich; wäre es ein anderer Ort und eine andere Zeit gewesen hätte man die Kreativität durchaus bewundern können.

Gerade, als er sich fragte, wo hier jetzt das Hindernis bestand hörte er ein komisches, gurgelndes Geräusch ganz nah bei sich. Wo kam das her?
Doch wohl nicht ... ?

[Atra Demonica]

Als Basalts Geatalt zu schwinden begann, wurde Silver unruhig und sogar leicht panisch.

"Verlass mich nicht bitte. Ich..."

Basalts Gestalt war komplett verschwunden bevor Silver seinen Satz volle den konnte. Silver spürte noch das Gefühl, das Basalts präsenz in ihm auslöste, aber er fühlte sich dennoch einsam.

"Ich brauche dich..." führte er noch mehr für sich selbst fort. Ein Teil von ihm fühlte sich dankbar, das er so einen Moment erleben durfte, nur war er jetzt völlig ideenlos was er jetzt tun sollte auf der Insel. Kein Anhaltspunkt, keine Möwe mehr die ihn trietzte.

"Opa hat recht. Sie brauchen mich. Ich muss zu ihnen und nicht gegen sie stehen, um hnen meinen wahren Wert zu zeigen. Ich muss zurück!"

Silver fasste sich Mut und flog zu dem Strand, auf dem er zuerst gewesen ist und hebte seinen Helm auf.

Ich muss es versuchen. Und wenn ich als Mörder bezichtigt werde, ich werde irgendwie dafür Sorgen das alles in richtigen Bahnen verläuft und wenn ich es nur vom Hintergrund aus tue. Die Revolution muss siegen! Ich es Opa schuldig. Er glaubt an mich, ich darf ihn nicht nochmal enttäuschen!

Silver hob ab und flog mit aller Kraft und so schnell er konnte auf das offene Meer zu.

"Ich muss es einfach versuchen. Ich kann nicht auf der Insel bleiben!"

[Perrydotto]

Die Figur des Honigblackburns gurgelte weiter komisch vor sich hin. Dann starrte sie aufeinmal Blackburn an und gurgelte ihm extra laut ins Gesicht.
Mit klebriger, total lächerlicher Stimme sagte die Figur:

"Bekommt dir mein Humor? Ja, ich hab einen ganz feinsinnigen Humor. Wenn man nicht mit sich selbst klarkommt muss man sich ja immer zynisch über alle anderen auslassen, nicht wahr?"

Beim näheren Hinhören schienen auch die anderen Figuren um Blackburn und die Prinzessin herum in Bewegung zu kommen - Anders war es nicht erklärbar, woher die ganzen seltsamen Stimmen und Geräusche kamen. Zuckerkörner rieben aufeinander, glitschige Schokolade rutschte über den Boden, und von überall herum erklangen laute, bizarre, richtig lächerliche Stimmen, die Nonsens von sich gaben.

Honigblackburn würgte herum und erbrach flüssiges, zähes Bienenwachs auf Blackburns Fuß.

"Das ist die einzige Art, wie ich auf mein Leben klarkomme!" gluckste er.

[Rainbow Delta]

Bin das etwa ich selbst? Was geht hier nur vor...? Nachdem Blackburn einen genaueren Blick auf sein zuckriges Ebenbild geworfen hatte, welches ihn nur Sekunden zuvor jäh in seinem Lauf gestoppt hatte, strich sich der Hengst einige Honigreste aus dem Gesicht. Die zähe Flüssigkeit klebte auf seiner Haut und in den spärlichen Überbleibseln seines Fells, ein wahrlich unangenehmes Gefühl.

Als sein klebriger Doppelgänger auch noch zu sprechen begann, klingelten sämtliche Alarmglocken in Blackburns Kopf. Natürlich war auch dies Discords Werk, und scheinbar war der Chaot nun darauf erpicht, den leicht reizbaren Hengst aus der Reserve zu locken. Jetzt wird das Ganze wohl persönlich... Blackburn versuchte ruhig zu bleiben und grinste seinem zähflüssigen Gegenüber ins Gesicht.

"Prinzessin! Bleibt am besten wo Ihr seid! Das hier ist nur ein weiterer plumper Versuch uns wertvolle Zeit zu steh... Scheiße, was soll das?!" Blackburn zog hastig den Huf zurück, auf den sich sein Ebenbild soeben erbrochen hatte. Widerlich...

"Ja, du hast echt 'nen tollen Humor!" Blackburn versuchte die klebrige Wachsmasse an seinem Huf auf dem glatten Boden abzustreifen. "Haben wir uns eigentlich schonmal irgendwo gesehen? Du kommst mir nämlich schrecklich bekannt vor... Dieser beeindruckende Körperbau... Diese makellose Haut... Und dieses dämliche Grinsen erst!" Blackburns eigenes Grinsen wuchs während er diese Worte sprach immer weiter an. Er würde sich nicht so einfach von Discord provozieren lassen!

Oder etwa doch...?

[Zoon-li]

Prinzessin Luna war schon fast bei der nächsten Tür, als sie Blackburn hinter sich rufen hörte. Als sie sich umwandte, erschrak sie: Ihr Begleiter wurde von einer Gruppe ponyhafter Gestalten bedrängt, die alle aus irgendwelchen widerwärtigen Substanzen zu bestehen schienen. Ohne zu zögern breitete sie ihre Schwingen aus und sprange Blackburn zu Hilfe.

"Fürchtet Euch nicht, wir stehen Euch b-"

Weiter kam sie nicht, denn mitten in der Luft stieß sie mit etwas zusammen.

Das "Etwas" stellte sich als eine weitere der makaberen Skulpturen heraus, die aus vielen kleinen, braunen Gegenständen zusammengesetzt war. Beim genaueren hinsehen stellte sich heraus, dass es Schokobananen waren. Als einzige der Statuen hatte diese hier sowohl Flügel als auch ein Horn.

"Seht uns an, wir sind ja SOWas von stolz und edelmütig", sprach das Gebilde mit furchtbar verzerrter Stimme. "Wir SChreiEN den ganzen Tag nur heruM, und wir wissen nicht, was HumOR ist! Ist das nicht komisch? Ja, es ist nicht komisch! Hahahahahaha!!"

[Rainbow Delta]

"Hatte ich Euch nicht aufgefordert Euch zurückzuhalten, Prinzessin?!" schrie Blackburn Luna entgegen, welche jetzt selbst einem Süßigkeitendoppelgänger gegenüberstand. "So ein Mist!" Wir haben keine Zeit für sowas...

Blackburn fokussierte erneut sein Honigzuckerebenbild, welches ihn wortlos anglotzte. Der Anblick seiner selbst in einer Form wie dieser war ein merkwürdiges Gefühl, welches für ihn wohl nur schwer in Worte zu fassen gewesen wäre. Denn obwohl die zähflüssige Masse unheimlich aussah, und noch viel unheimlicher klang, so übte die Situation eine gewisse Faszination auf den Hengst aus. Schließlich schien sein Doppelgänger gut über sein Verhalten bescheid zu wissen. Kein Wunder... Discord hatte seine Augen und Ohren schließlich fast überall.

"Du und deine Süßkramkameraden solltet euch jetzt besser vom Acker machen. Wäre doch echt schade, wenn ich einem Schönling wie dir ein Facelift verpassen müsste, eh?" entgegnete Blackburn seinem Abbild. Dann wandte er sich ein weiteres Mal der Prinzessin zu:

"Ich hoffe doch, dass Ihr nicht an Diabetes leidet, Prinzessin! Wenn es hart auf hart kommt, dann müssen wir uns wohl den Weg hieraus freifressen!" Er lachte ein wenig verhalten, tief im Inneren war er um ihrer beider Sicherheit besorgt. Hoffentlich passiert ihr nichts... Blackburn konnte nur hoffen, denn das hier konnte richtig hässlich werden.

[Anonymer Brony]

Charming stimmte auch für Connor, schlug aber vor, das sie eine Anführergruppe erstellen sollten. *Keine schlechte Idee. Mal sehen für wenn noch gestimmt wird.*

Auch Thunder stimmte für Connor, was ihn zwar nicht groß überrascht aber dennoch glücklich machte. *Der Junge ist wirklich schwer in Ordnung. Ich werde gut auf ihn aufpassen.*

Ice gab ihre Stimmt überraschend an Silver Heart. Connor war zwar etwas verwundert, aber sagte nichts, da ja jeder das recht hatte frei zu wählen.
Strike meinte dann zu Connor er solle auch eine Stimme abgeben, damit man einen Rat auswählen könnte. Doch er sagte noch nichts. Er wollte abwarten wie der Rest sich entscheidet.

Nach einiger Zeit schien dann endlich Bewegung in das ganze zukommen, da die meisten anderen Ponies nun sich nach viel Getuschel und Connor beobachten Hufe erhoben und für ihn Stimmten. Einige gaben sogar bestätigende Zurufe ab. Somit schien es wohl mehr als eindeutig zu sein, das er von nun an das Ruder im Huf hat.
„Ok, meine lieben Freunde und Mitponies. Scheinbar haben alle ihre Stimme abgegeben, bis auf ich. Und da der gute Strike hier meinte, ich möge doch bitte auch abstimmen, gebe ich meine Stimme an Silver Heart. Somit steht es fest, das wenn er wieder zu uns kommen sollte, von wo immer er grade ist, der 2. Anführer des Ganzen ist. Für den Anfang sollten wir uns um ein paar grundlegende Dinge kümmern.

1. Allgemeine Vorbereitung: Nahrungsmittel beschaffung für Reisen, Training für jene die es möchten. Da Heart nicht da ist, müsstest du Strike das Kampftraining übernehmen. Ich biete nach wie vor Krafttraining an. Wenn sonst noch jemand Training jedweder Art anbieten möchte soll er es tun.
2. Planung: Wie wollen wir Vorgehen. Es wurde ja schon einige Vorschläge gemacht unter anderem Revolution und die Suche nach dem Elementen der Harmonie und den Trägerinnen.

Sonst noch wer Vorschläge, was wir machen sollten, da wir nicht Aufbrechen werden ehe Shady nicht wieder vollständig genesen ist. Ich hoffe nur das Silver Heart und Blackburn wohl auf sind und wieder zu uns zurück kommen. Wir brauchen schließlich jedes Pony das wir haben.“

[Lykran]

Strike war mehr als verwundert darüber das sich nun auch Connor für Silver aussprach.

Bin ich der Einzige der Leute durch Discord verloren hatte und sie nie wieder sah? Sind hier alle so naiv und glauben das wir sie einfach so wieder sehen?

Dann musste Strike leicht lächeln.

He he he, das hätte ich ja jetzt nicht gedacht.
Der Alte ist ja richtig machtgierig! So ein Quatsch mit Rat bilden.
Nun hat er die alleinige Entscheidungsgewalt.
Was solls... solange es hilft.
Hauptsache wir können irgendwie Discord aufhalten und vielleicht können wir so Silver wiederfinden.

Strike nickte Connor zu. Er akzeptierte es.

"Gut okay. Ich kann die Ponys hier zu Duellanten ausbilden. Doch benötige ich dann ein paar Trainingswaffen. Du bist doch Schmied Connor. Ich denke du müsstest mir da etwas aushelfen.

Was die Vorschläge angeht. Für die Suche nach den Damen hätte man mit Trixie wohl den besten Startpunkt.
Die Revolution sollten wir relativ offensichtlich machen. Das Training werde ich daher Draußen veranstalten.
Die Suche sollte heimlich durchgeführt werden."

[Zoon-li]

Die Prinzessin verharrte regungslos an Ort und Stelle, unfähig, die Augen von ihrer Nachbildung abzuwenden.
"Beachtet sie nicht!", rief sie Blackburn zu, "Schließt die Augen und ignoriert sie! Wir überlegen uns etwas..."
Doch der Rest ihrer Worte ging unter, als der Blackburn aus Honig wieder zu sprechen begann.
"Selbst das beste Facelifting könnte nichts daran ändern, dass ich ein Wrack bin", sprach es machte breit grinsend einen Schritt auf den echten Blackburn zu.
"Ich muss immer über alles andere meckern, damit ich vergesse, wie mies es mir geht! Und manchmal wäre ich am liebsten tot! Irre, oder?"

Plötzlich kamen von rund um Blackburn herum weitere Stimmen, und er bemerkte, dass eine Gruppe Statuen ihn umzingelt hatte und ihren Kreis immer enger zog.
"Keiner von uns mag dich", flüsterte ein Karamellpegasus in sein Ohr, und ein Einhorn aus Eiskrem fügte hinzu: "Es ist uns egal, wo du steckst... wir vermissen dich nicht... niemand vermisst dich..."

"Unseere Schwester hat uns für TAUSEND JAHre im Mond eingesperrt, und danach haben wir, ohne eine einzige EnTSChulDIgunG zu hören, den selben UNDANKBAREN Job wie vorher übernommEn... wir lassen uns herumschubsen..."
Luna versuchte die Worte nicht an sich heranzulassen, wollte sich die Ohren zuhalten, wollte schreien, um sie zu übertönen... doch sie konnte das, was sie hörte, nicht verleugnen. Es waren ihre eigenen Worte, die Gedanken, die sie in einsamen Momenten nicht unterdrücken konnte... und in letzter Zeit war sie sehr viel einsam gewesen.

Unter großer Anstrengung gelang es ihr schließlich, den Blick von ihrem Zerrbild abzuwenden und stattdessen nach unten zu starren - doch dort erwartete sie die nächste böse Überraschung. Die Spitzen ihrer Vorderhufe hatten einen dunkelgrauen Schimmer angenommen... und dieser Schimmer breitete sich aus, kletterte langsam, aber unaufhaltsam ihre Beine entlang.

Nein... das konnte nicht sein... sie musste stark bleiben...

[Perrydotto]

Wilde Winde gaben Silver Heart den nötigen Auftrieb für seinen Flug. Kräftig pustete ihm die Bö durch die Federn und schob ihn vorwärts, als wollte der Wind ihn zurück begleiten. Silver ritt regelrecht auf den Luftschüben wie ein Blatt auf einem reissenden Fluss. Es war ungewiss, wohin die Reise ging, aber sie ging schnell.


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Trixie nahm noch einen Schluck aus ihrem bizarr schmeckenden Drink und wandte sich dann an Connor:

"Schön, dass du das jetzt in den Huf nimmst. Ich hab ehrlich nicht mehr erwartet, dass man sich hier nochmal zusammenrauft ..."

Im Hintergrund ging das Treiben wieder normal seinen Gang, aber einige Grüppchen steckten die Köpfe zusammen; anhand von Wortfetzen konnte man gut vermuten, dass sie Ideen sammelten. Der ein oder andere führte Listen über Fähigkeiten und Vorschläge. Es wurden viele Getränke geordert, denn das eifrige Diskutieren machte durstig - Johnny Walker kam kaum hinterher. Bei all der Geschäftigkeit störte es auch keinen mehr sonderlich, dass die Tische Barbershopmusik sangen.

"Soll ich dir jetzt erzählen wo ich den Hut gefunden hab oder wie?", fragte Trixie Connor und sah gelangweilt in den Schankraum.

[Rainbow Delta]

Der kampfbereite Hengst hatte jeden Muskel in seinem Körper angespannt und war dazu bereit, jede Sekunde auf sein bizarres Ebenbild loszugehen, als Lunas Warnung seine Ohren erreichte und Schlimmeres verhinderte. Die Prinzessin hat recht..., ging es Blackburn durch den Kopf, während seine Anspannung langsam wich.

"Du bist nur ein Trugbild. Genauso lächerlich wie falsch." entgegnete Blackburn seinem Gegenüber und verschloss die Augen. Das ist nur eine Illusion. Nur ein schlechter Traum... Nichts wo vor dem ich mich fürchten muss. Nichts, worüber es sich aufzuregen lohnt. Bleib locker.

Die ersten Worte seines Honigklons prallten nur so an Blackburn ab, zu plump war die Anspielung auf seinen entstellten Körper. Jedes wortlose Anstarren hätte ihn hundertfach mehr gereizt. Blackburn kommentierte diese Worte lediglich mit einem verhaltenen Grinsen. Oho, ich bin hässlich! Was für ein Blitzmerker... Hässlich... Ja.

Noch ehe der Hengst seine Gedanken fortführen konnte, setzte die groteske Stimme, welche scheinbar noch etwas näher gekommen war, ihre Provokationen fort. Doch waren es nur leere Worte, nicht mehr und nicht weniger. Du hast nichts falsch gemacht, Blackburn. Du behandelst die anderen nur so, wie sie dich behandeln. Nur nicht aufregen. Nur nicht aufr... Blackburn zuckte zusammen, als sein Doppelgänger das Wort 'tot' aussprach. Dieses Wort war wie ein rotes Tuch für den Hengst. Und ein Nadelstich in sein Herz. Wie sehr war der Hengst doch mit dem Tod vertraut. Und wie oft hatte er mit dem Gedanken gespielt, seinem Leben ein Ende zu setzen. Zumindest damals, vor vielen Jahren. Sämtliche Muskeln in Blackburns Körper spannten sich instinktiv erneut an. Doch noch immer waren seine Augen geschlossen. Lass dich nicht darauf ein! Behalt wenigstens einmal die Nerven! Tu es für die Prinzessin! Tu es für...

Erneut wurde Blackburn aus seinen Gedanken gerissen, diesesmal jedoch von den Hetzereien der anderen Süßkramstatuen. Ja, verachtet mich ruhig! Juckt mich doch nicht... Ich scheiß' was auf euch! Ich scheiß' auf euch alle... Blackburns anfängliches Grinsen war unlängst einem angespannten Zähneknirschen gewichen. Wenn man nahe genug bei dem Hengst gestanden hätte, so hätte man meinen können, dass nun Tränen von seinen geschlossenen Augen hinunter über seine Wangen rollten. Natürlich vermisst ihr mich nicht... Ich habe euch im Stich gelassen. Es tut mir so unendlich leid. Ich vermisse euch so sehr.

Warum war er nicht einfach im friedvollen Gefängnis von Celestia geblieben? Prinzessin Celestia... Blackburn atmete tief durch. Er musste sich einfach zusammenreißen, dass war er Celestia und dem Opfer, dass sie just in diesem Moment brachte, schuldig. Doch in seinem Inneren brodelte es noch immer, wie in einem Kessel, der kurz vor dem explodieren stand.

Von der Gefahr, die in der Zwischenzeit Prinzessin Luna bedrohte, bekam Blackburn nichts mit. Zu sehr war er in seiner eigenen Gedankenwelt versunken.

[Atra Demonica]

Silver ließ sich von dem Wind tragen. Er genoss den Luftstrom unter seinen Flügeln, der ihm die Reise sehr viel müheloser gestaltete.

Während er in Richtung des Meeres flog, gingen ihn einige Gedanken durch den Kopf, die durch die Begegnung mit Basalt durch seinen Kopf gingen.

Was ist da passiert? Ich müsste Tod sein um Opa wieder sehen zu können... Aber wäre ich Tod würde Opa sich nicht einfach vor mir auflösen. Außerdem ähnelt der Ort hier keiner der Todessagen von Zantaros Seastorm. Ich bin doch in einer Schlacht gefallen, womit ich in Idons Schloß geführt hätte werden müssen. Dort würde ich mit den Göttern und meinen Ahnen ein paar Met zu heben, während mir mein Leben wiedererzählt wird. Ich hätte für meine Taten natürlich auch in Lehs Kaltes Land fallen können. Ich habe schließlich nichts ehrenhaftes vollbringen können.. Ich habe eher Schande über die Pegasi gebracht... Früher wäre es einfacher gewesen. So jemand wie ich wäre gefeiert worden... Heutzutage zählen Werte wie Ehre und Ruhm nichts mehr...Hmm.. Basalt schien trotz seiner Ansichten respektierter und zufriedener gewesen zu sein als ich obwohl ich eigentlich nur von ihm diesen Weg gelernt habe... Was machte er anders? Auch zu seiner Zeit schon waren unsere Werte "veraltet". Ist es, weil er eine Familie hatte und ich nicht?...

Nicht in Selbstmitleid versinken Silver.. Es macht einen schwach.. Opa ermahnte dich vorhin auch schon.. Ich muss nach vorne schauen und daran Kraft tanken, was ich hoffentlich noch hab! Meadow und... Strike... Wie es Ihnen wohl geht? Opa wusste so viel von mir, warum hat er nichts gegen meinen Ehebruch mit einem Hengst gesagt? Ist es wirklich kein vergehen als Pegasikrieger mehrere Beziehungen zu haben? Ich glaub Gleichgeschlechliche Liebe war unter den Soldaten damals nicht verpönt. Man war ja schließlich teilweise Monate im Feindgebiet... Ich muss das aber nochmal nachlesen WENN ich wieder nach Hause komme... Vielleicht ist ja alles ein Traum, doch wo befindet sich mein Körper? Gefangen in Discords Schloß? In Fesseln gelegt und voller Wunden? Hm das passt nicht zu ihm, aber kann man sich bei DEM sicher sein?

Aber was das mit Strike ist? Wieso habe ich das Bedürfnis nach seiner Nähe.. ich habe nicht das Gefühl ihn zu lieben, aber wenn ich ihn an mir spüre.. ist es wirklich durch diese eine Nacht? Ich weiß es nicht... Ich bin jetzt mit ihm zusammen und ich habe nicht vor das zurückzunehmen! Ich würde dann ja meinen Grundsätzen widersprechen! Niemals Geschehenes versuchen ungeschehen zu machen. Immer nach vorne. Rückblick ist Rückschritt... dennoch merkwürdig.. ich hätte ihn sogar jetzt gerne bei mir...

Ich hoffe zumindest meine Seele ist bei Strike und Meadow wenn ich es schon nicht körperlich sein kann.. Wenn ihr mich spürt.. Ich bin bei euch...

Silver blickte nachdenklich auf das blaue Meer unter ihm und sah, wie die Wellen miteinander tanzten. Völlig asynchron, aber immer wieder zueinander findend. Eine Ordnung in der Unordnung. Ein geschäftiges Treiben im absoluten Chaos. Eine völlig unberührte Ruhe.

[Duni]

Sunny wachte auf der Couch auf, auf der sie vorhin eingenickt war. Mit einem Blick aus dem Fenster sah sie, dass es mittlerweile finsterste Nacht geworden war. In dem Aufenthaltsraum war es verdächtig still, auch die sonst üblichen geräusche, der vollbeschäftigten ärzte und Schwestern die hektisch am Gang hin und her liefen, waren verstummt. Es war ... totenstille. So sehr sich Sunny in ihrem stressigen Alltag immer nach Stille sehnte, nun hatte diese etwas beängstigendes an sich.

Sunny stand von der Couch auf und ging langsam aus dem Aufenthaltsraum. Niemand war da, nur Chaos war zu sehen. Patientenakten lagen am Boden, Schreibfedern, selbst die Kittel der Ärzte und Schwestern lagen einfach so herum. Als ob sie sich von einem Moment zum andern in Luft aufgelöst hätten. "H-Hallo?" fragte Sunny zaghaft. Keine Antwort. Nur Totenstille. Vorsichtig wagte Sunny noch ein paar Schritte auf den Gang um sich umzusehen. Niemand war da. Keine Ärzte, keine Schwestern, keine Patienten. Nur Sunny. Plötzlich flog hinter ihr die Tür zum Aufenthaltsraum mit einem lauten Knall ins Schloss. Sunny erschrack und zuckte zusammen. Sie begann am ganzen Körper zu zittern. "Was ist hier los?" sprach sie zu sich selbst. Vorsichtig versuchte sie die Türe wieder zu öffnen, doch zu ihrer Verwunderung war diese nun versperrt. "Ist das eine Art Witz? Ich find das nicht besonders witzig." schrie sie. Als ihre Stimme in den Gängen verklungen war war es wieder still.

"Shady!" schoss es ihr durch den Kopf und sie machte sich unverzüglich auf den Weg zu Shadys Zimmer. Als sie etwas die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, gingen plötzlich alle Lichter aus und Dunkelheit umgab sie. Absolute Dunkelheit. "Na toll, bin ich hier im falschen Film?" dachte sie. Es war zwecklos weiterzugehen, wenn sie ihren eigenen Huf vor Augen nicht sehen konnte. Ihr war als ob sie in der Dunkelheit Gestalten erkennen konnte oder es war vielelicht auch nur ihre Fantasie die ihr einen Streich spielte. Plötzlich ging ein Licht über der Tür zu Shadys Zimmer an. Sunny bewegte sich langsam und vorsichtig darauf zu. Sie sah sich immer wieder um, doch die Gestalten die sie gesehen hatte waren fort. "War wohl doch nur Einbildung." dachte sie und öffnete die Türe zu Shadys Zimmer. Eine gleißende Lichtquelle blendete sie und erhellte alles um sie herum.

Sunny musste die Augen schließen und sich den Huf vor die Augen halten, da das grelle Licht zu stark blendete und in ihren Augen zu schmerzen begann. Als das Licht langsam zurückging, sie den Huf wieder senkte und ihre Augen wieder öffnete traute sie ihren Augen nicht. Sie befand sich auf einer Wiese die in einem saftigen Grün erstrahlte wie sie es schon Jahrelang nicht mehr gesehen hatte. In der Ferne sah sie drei Gestalten auf einem Hügel stehen. "Ob es die Gestalten aus der Finsternis von vorhin sind? Ob ich mir wieder nur etwas einbilde?" Einer davon sah jedoch aus wie Shady, also flog Sunny so schnell sie konnte dorthin und wurde erneut überrascht. Es waren Blackburn, Shady und Silver Heart, die nun vor ihr standen.

Sunny musste lächeln und ging auf die drei zu. "Schön euch wieder zu sehen und schön zu sehen dass ihr wohlauf seid." sagte sie mit freudiger Stimme.
"Wähle." sprachen die drei im Chor, während ihre ausdruckslosen Gesichter sie anstarrten.
Sunny erschrack. "W-Was?"
"Wähle." sprachen die Drei erneut.
"Wählen? Was soll ich wählen?" fragte Sunny beängstigt und höchst irritiert.

"Du kannst nur einen von uns dreien retten. Wähle." sprach Blackburn
"Doch überleg dir deine Entscheidung gut, denn für die anderen beiden wartet hier ein Leben in ewiger Verdammnis. Wähle." sprach Shady.
"Du hast 60 Sekunden Zeit, deine Entscheidung zu treffen. Wähle." sprach Silver.

"Oh mein Gott wen soll ich nur wählen? Shady ist mein Freund und ein Leben ohne ihn wäre nicht mehr das selbe. Aber ist sein Leben mehr wert als das der anderen beiden?" - 45 Sekunden - "Aber Blackburn ist ein guter Hengst in seinem Inneren, so jemanden will ich nicht der Verdammnis überlassen. Ausserdem ... hab ich ihn gern, auch wenn er noch ein wenig manieren vertragen könnte." - 30 Sekunden - "Und Silver ... Silver ist ein Pegasus, genau wie ich. Und ich weiss immer noch nicht, was da genau zwischen ihm und Shady vorgefallen ist. Was wenn ich mich irre und ihn der Verdammnis überlasse, obwohl es wirklich nur ein Unfall war?" 15 Sekunden - "Für wen soll ich mich nur entscheiden? Das ist zuviel verantwortung für ein einzelnes Pony wie mich."

"Die Zeit ist um." sprachen die drei wieder im Chor. "Teile uns deine Wahl mit."

"Ich wähle .." begann sie zaghaft. "Sunny?" rief plötzlich eine andere jedoch vertraute Stimme.
"Ich wähle .." begann sie erneut. "Miss Day?" rief die Stimme nochmals.

Sunny wurde durch ein behutsames rütteln aus ihrem Traum geweckt. Sie blickte auf und sah in das Gesicht von Nurse Redheart. "Miss Day, ich wollte ihnen mitteilen dass ihr Freund, Shady Hill, soeben erwacht ist."

[Zoon-li]

"Ich werde niemals so mächtig sein wie meine sCHWester, NieMals so beliebt... Immer werde ich in ihrem SCHATTEN stehen, immer von ihr überstrahlt werden", fuhr die Schokobananen-Luna unbarmherzig fort, doch die echte Prinzessin starrte immernoch entschlossen nach unten.
Sie schloss die Augen und versuchte nachzudenken... die Wahrheiten zu verleugnen, die an ihre Ohren drangen, hatte keinen Sinn. All diese Dinge über ihre Schwester, ihre selbstverliebte, überhebliche Schwester, trafen zu. Schon der Gedanke an Celestia erfüllte sie jetzt mit Wut; nie hatte ihre ältere Schwester sie ernstgenommen, immer nur bevormundet, bemuttert...

Bemuttert.
Luna kam eine Idee. Sie versuchte, sich an die ersten Noten des Liedes zu erinnern, das Celestia immer für sie gesungen hatte, als sie noch ein Fohlen war.
Dadada dida...
So hatte es angefangen. Aber wie ging es weiter?
Dadada dida, dadada dida, aaaaaaaah...
Genau, das war es! Jetzt fiel es ihr wieder ein. Und noch mehr Erinnerungen krochen nach oben, Erinnerungen, die der Hass und die Bitterkeit fast verdrängt hatten - wunderschöne Erinnerungen an gemeinsame Stunden mit ihrer älteren Schwester, ihrer besten Freundin. Sie hörte, wie die Illusion, dieses von Discord geschaffene Trugbild weiter von Hass und Rache faselte, doch es konnte ihr nichts mehr anhaben.

Sie öffnete die Augen. Der graue Schimmer kroch nicht weiter an ihr hoch, sondern war stehengeblieben. Ja, er ging sogar ein wenig zurück. Von neuem Mut erfüllt hob sie den Kopf, um ihrem Spiegelbild ins Angesicht zu blicken - und erschrak abermals.

Neben der Luna aus Schokobananen stand nun ein weiteres Alicorn, eines aus weißen Marshmellows. Und es sprach zu ihr mit einer Stimme, an die sie eben noch gedacht hatte - doch sämtliche Wärme fehlte in ihrem Tonfall.

"Du warst für mich immer nur eine Last. Deine "Macht" ist bedeutungslos, erbärmlich, verglichen mit meiner... ich werde dich niemals respektieren. In deiner Abwesenheit habe ich deine Aufgaben einfach übernommen, ich kam sehr gut ohne dich aus. Ich kam besser ohne dich aus. Ich brauche dich nicht. Ich habe dich nie gebraucht."

Luna versuchte weiter an das Lied zu denken, an irgendeine schöne Erinnerung, doch es gelang ihr nicht. Hass stieg in ihr empor wie eine schwarze Flamme.

Blackburn wurde immer enger von den Ponyparodien umkreist, ihre Sprüche wurden immer lauter und aufdringlicher.
"Wieso sollte irgendjemand dich je respektieren, wo du dich selbst nichtmal respektierst?"
"Dein Leben ist die Hölle, und weißt du was? Du selbst bist schuld daran."
"Du hast deine Freunde weggeworfen, du hast deine Charakterstärken weggeworfen, du hast dich selbst weggeworfen."
"Nichts wertvolles ist noch von dir übrig. Und das alles, weil du schwach warst."

Nun tat sich eine Lücke im Kreis auf, und zwei weitere groteske Statuen kamen auf ihn zu... ein erwachsenes Pony und ein Fohlen, beide aus gebrannten Mandeln. Als sie sprachen, erkannte Blackburn ihre Stimmen sofort, obwohl er sie seit Jahren nicht mehr gehört hatte... außer in seinen Erinnerungen und wiederkehrenden Alpträumen.

"Wir haben unsere Leben verloren, und dir fällt nichts besseres ein, als unser Andenken damit zu beschmutzen, dass du deines auch noch wegschmeißt..."
"Es wäre besser für uns alle gewesen, wenn auch du gestorben wärst..."
"Du bist eine Schande für uns, eine Schande für die gesamte Gesellschaft..."
"Du bist mit Abstand das erbärmlichste Pony, das es je gab..."

Die beiden umkreisten ihn, während sie sprachen, und auch die restlichen Ponys rückten wieder näher und stimmten in die Beschimpfungen ein. Ein grauer Schatten begann an Blackburns Körper emporzuklettern...

"NEEEEEEIN!"

Urplötzlich zog ein eiskalter Wind auf, und es wurde dunkel. Die Ponys wandten sich überrascht um, da flammte ein Lichtblitz auf, der alle blendete, sofort gefolt von ohrenbetäubendem Donner. Wieder und wieder blitzte es, und Blackburn spürte, wie die Luft um ihn herum brennend heiß wurde.
Dann, ebenso schnell wie es begonnen hatte, war es vorbei.

Von den Ponyskulpturen war nichts mehr zu sehen. Dafür lagen überall kleine Aschehaufen, und der Gestank von verbranntem Zucker lag schwer in der Luft. Der gesamte Raum war in Mitleidenschaft gezogen worden, die Wände waren überzogen von Brandflecken. Blackburn jedoch war völlig unverletzt.
Inmitten der Zerstörung stand Nightmare Moon.

[Anonymer Brony]

„Ich werde versuchen was ich kann Strike. Mit Glück habe ich nachher zuhause mal wieder eine normale Schmiede und dann werde ich dir Trainingswaffen machen. Wenn du möchtest kann ich dir sogar deine Waffe wieder reparieren. Und was die Revolution und die Suche angeht hast du wohl recht. Nur hoffe ich wirklich das Silver Heart & Blackburn wieder kommt.“ Connor machte sich immer noch einige Gedanken um die Zwei. Ja, sogar Sorgen wie er sich eingestehen musste.

Dann wandte er sich an Trixie. „Ich mache er nur weil wir jemanden brauchen für den Posten. Ich bin keine großer Anführer, aber wenn die Mehrheit mir vertraut, werde ich tun was ich kann. Und ja, es wäre vielleicht sehr hilfreich wenn du mir alles sagst. Jede Information kann wichtig sein, egal wie unbedeutend.“

[Rainbow Delta]

Das ist nicht echt. Das ist alles nicht echt. Das kann nicht wahr sein! Das darf nicht wahr sein!

Nachdem diese scheinbar unendlich lange Tortur für ihn vorüber war, stand Blackburn noch immer wie angewurzelt an Ort und Stelle. Seine Augen waren jedoch weit aufgerissen und seine geschrumpften Pupillen starrten in die traurige Leere des Raumes. Für diesen Moment schien die Zeit zum erliegen gekommen zu sein. Nichts ging mehr. Blackburn stand unter Schock.

Die Stimmen... Und diese Worte. Warum habt ihr das gesagt? Warum...?

Langsam aber sicher stieg ihm der schwere Geruch der verbrannten Asche in die Nüstern, und ein dumpfes, drückendes Gefühl machte sich in Blackburns Magen breit. Ein Gefühl, noch unkontrollierbarer als all die Wut, die sich zuvor in ihm angestaut hatte. Ein Gefühl, welches sich scheinbar seinen Weg fluchtartig nach oben bahnte...

Mit einem markerschütternden Geräusch brach es schließlich aus Blackburn heraus und er übergab sich, ohne dass sich der Hengst auch nur eine Sekunde lang diesem Übel hätte erwehren können. In einem Schwall aus Galle kamen die Überreste des Sandwiches, welches er zuvor von Celestia spendiert bekommen hatte, wieder zum Vorschein und zusammen bildeten sie eine widerlich riechende Pfütze auf dem Boden. "Es tut mir so leid... Bitte verz..." Blackburns Worte wurden durch einen weiteren Schwall von Erbrochenem abrupt unterbrochen. "Bitte v-verzeiht mir... Bitte..." Blackburn fühlte wie ihn mit einem mal all seine Kräfte verließen. Seine Beine fühlten sich bleiern und schwer an, und doch waren sie gleichzeitig so weich wie Gummi. Sie wollten und konnten sein Gewicht nicht mehr tragen und noch ehe sich der Hengst versehen konnte, fand er sich bereits auf dem Boden liegend wieder, sein Gesicht in den eigenen, bitteren Hinterlassenschaften ruhend. Doch es war ihm egal. In dieser Situation war für ihn alles zur Nebensache geworden.

"Silver Belle... Early Dawn... Es tut mir so leid! Ich wollte das alles nicht! Bitte vergebt mir! Early Dawn... Silver B... Belle..." Blackburn schloss seine Augen. So musste sich wohl sterben anfühlen. Vor seinem geistigen Auge stiegen Bilder empor, Bilder aus besseren, glücklichen Zeiten. Dort gab es keine Schmerzen, keine Asche und kein Feuer. Nur Licht. Und Liebe. Liebe... Blackburn schnaufte. Der bittere Geruch seiner auf dem Boden verteilten Galle riss den Hengst aus seiner Lethargie. Niemals... Sie würden niemals so von mir denken. Blackburn rollte sich auf den Rücken, öffnete die Augen und starrte gegen die Decke, welche ebenfalls von Brandflecken übersäht war. Das war Discords Werk. Alles war Discords Werk. Er musste einfach aufgehalten werden, koste es was es wolle.

Blackburn strich sich mit einem Huf den eigenen Dreck aus dem Gesicht, bevor er sich schließlich wieder aufraffte. Ich muss hier raus und die anderen warnen. Ich muss... Für einen Moment lang hatte der Hengst Prinzessin Luna völlig vergessen gehabt. "Wir müssen hier schleunigst weg, Prinzessin!"

Doch die Prinzessin antwortete nicht. Auch sonst schien sie keine weiteren Anstalten zu machen, um diesem Ort zu entfliehen. "Prinzessin? Prinzes..." Zu seinem Schrecken hatte sich Lunas Gestalt drastisch verändert. Das freundliche Äußere der Prinzessin war einer martialischen Gestalt gewichen, deren kalter Blick wohl jedem Lebewesen das Blut in den Adern gefrieren lassen hätte. Das ist nicht gut... Die ganze Sache schien völlig aus dem Ruder zu laufen.

Blackburn nahm all seinen Mut zusammen und näherte sich Nightmare Moon vorsichtig, während er mit ruhiger Stimme sprach:

"Das hier ist Discords Schuld, Prinzessin. Wir müssen von hier entkommen und ihn aufhalten. Eure Schwester verlässt sich auf uns, sie vertraut uns. Wir dürfen sie nicht enttäuschen. Celestia braucht uns, Prinzessin! Und ich brauche Eure Hilfe..."

[Lykran]

Strike nickte Connor zu.
"Ja ich wäre dir sehr dankbar wenn du auch meine Waffe wieder reparieren kannst. Wenn die Spitze wieder heile wäre könnte ich damit richtig kämpfen.

... Ich habe schon meine Familie wegen Discord verloren. Leider bezweifle ich das wir die Beiden je wieder sehen werden."
Das war gelogen. Er war sich fast sicher das sie für immer fort waren.
Doch überkam ihn so ein komisches Gefühl... hatte er mit seiner Ahnung doch unrecht?

Dann schaute er sich im Raum um.
"Also wer will das Fechten erlernen?"

[Zoon-li]

Nightmare Moon betrachtete den dreckverschmierten Hengst zu ihren Füßen mit kaltem Blick. Keine Emotion war in ihren Augen zu erkennen. Sie stand einfach schweigend da und rührte sich nicht.

Nach etwa einer Minute sagte sie:
"Ihr fürchtet uns, nicht wahr?"

Als Blackburn nicht antwortete, fuhr sie fort.
"Fürchtet Euch nicht, Blackburn. Wir sind erfüllt von großem Zorn, doch wir sind seiner Herr. Wir sind Nightmare Moon, doch wir sind immernoch Prinzessin Luna, Herrscherin der Nacht!"

Ohne viel Federlesen hob sie Blackburn mittels Magie auf ihren Rücken. Ihr Begleiter sah ziemlich mitgenommen aus, und sie hatte keine Zeit, ständig zu warten, dass er hinterherkam.
"Haltet euch gut fest!, befahl sie und galoppierte weiter, um schnellstmöglich aus diesem verfluchten Schloss zu entkommen. Alles, was sich ihnen in den Weg stellte, ob verschlossene Tür, Mauer oder sprechende Statue, wurde von magischen Blitzen beiseitegesprengt.

[Perrydotto]

Ein Zucken ging durch Discords Ohren. Er wischte sich Schokoladensoße vom Mund und schaute hoch.
Celestia versuchte etwas zu sagen, aber ihr Mund war komplett vollgestopft mit Zuckerwatte, also brachte sie nicht mehr als ein paar mampfende Laute und einen fragenden Blick heraus.
Discord warf kurz einen Blick auf sie hinunter und lächelte ruhig.
"Es ist nichts ... Nur irrelevante Unannehmlichkeiten im Palast", sagte er beschwichtigend. Er zog seine Klauenhand aus dem Soßenbottich und schnippste; die zähflüssige Schokolade auf seinen Fingern gab ein schmatzendes Geräusch von sich.
"Da. Schon erledigt. Also, wo waren wir?"
Er ließ seinen langen Schlagenkörper wieder in den Bottich gleiten.


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Nichts in Nightmare Moons Weg war stark genug, um ihren Sturm aufzuhalten. Sie fegte Balken, Holz und Gemäuer davon als wären es Papierfetzen. Kein riesiger Zerrspiegel, keine verkehrte Säule, kein kopfstehendes Labyrinth und kein Schmalzkuchenwachhund konnte sie aufhalten. Kontrollierte Wut befeuerte ihre Macht und sie war absolut darauf konzentriert, sich und Blackburn irgendwie heil aus diesem Kuriositätenkabinett herauszubefördern. Brücken brachen hinter ihnen ab, glühendheiße Schokomilch schoss hinterher, ein Raum schien ein Dutzend Dimensionen gleichzeitig zu haben; Luna bzw. Nightmare Moon musste sich jede Sekunde vollkommen konzentrieren, sonst wäre sie womöglich auf der Stelle verrückt geworden.

Gerade lief sie durch einen Raum, der sich selbst in Mandelpudding verwandelte und Luna samt Blackburn zu verschlucken drohte - Luna schwang sich mit dem Auftrieb eines Gewitterstoßes davon, um dem klebrigen Grund zu entkommen und sich durch einen Strudel aus Pudding herauszuschleudern, sie flog mitten hindurch und-

-Dann, mit einem Mal, ging vor ihr eine Tür auf und dahinter befand sich ... Rein gar nichts. Es war nichtmal Schwärze oder Finsternis, es war tatsächlich NICHTS. Als hätte jemand die Welt gemalt und hier aufgehört, um Mittagspause zu machen. Ein paar Andeutungen von Gemäuer und Teppichboden waren zu sehen, verliefen aber wie Pinselstriche immer schwächer und stoppten mitten im Nichts. Ein bisschen Staub der an Graphit erinnerte und einige hausgroße Fetzen Papier lagen herum.
Nightmare Moon schaute vor sich; dort erstreckte sich nur das blanke, reine, 100%ig leere Nichts. Es gab dort kein Oben und kein Unten, kein Nah und kein Fern.

Schlicht ... Nichts.

[Rainbow Delta]

Vollkommen unerwartet für den Hengst gestaltete sich die Flucht aus Discords Versteck plötzlich als rasanter als gedacht. Auf dem Rücken der nicht mehr wiederzuerkennenden Prinzessin auf- und abschaukelnd, versuchte sich Blackburn so gut es ging festzuklammern. Jede Unachtsamkeit, jeder noch so kleine Fehlgriff hätte wohl fatale Folgen für ihn gehabt, wäre er wahrscheinlich von einem nicht enden wollenden Abgrund oder einem See brühender Schokoladenmilch verschluckt worden.

Jetzt nur nicht aufgeben... Doch ganz so einfach war diese Situation nicht zu bewältigen. Nicht nur das Blackburn durch den kraftvollen Galopp der Prinzessin durchgeschüttelt wurde, tief in seinem Inneren war er durch die Geschehnisse der vergangenen Minuten völlig aufgewühlt. Ja, er hatte sich zusammenreißen und zusammen mit Luna die Flucht antreten können, doch waren diese Taten nichts als Automatismen, ausgelöst durch bloße Angst. Langsam aber sicher ließ der Schockzustand nach und ließen für den Hengst erneut frische Gedanken zu. Doch mit den Gedanken kamen gleichzeitig Zweifel auf. Zähneknirschend grub Blackburn seine Hufe etwas fester in das Fell der Prinzessin. Vielleicht sollte er sich das Denken für eine passendere Situation aufheben...

Ohne Vorwarnung hatte sich die Szenerie um die beiden Ponies vollkommen verändert. Oder besser gesagt: Es war keine Szenerie mehr vorhanden. Gemäuer, Böden, Decken, tödliche Fallen, alles war verschwunden, so als ob nichts von alledem jemals existiert hätte. Wenigstens gibt es hier Sauerstoff... Blackburn atmete tief durch, was nur verständlich war: Dieser Anblick war wirklich atemberaubend. Doch war er gleichzeitig auch fürchterlich trostlos.

Haben wir es geschafft? Das hier ist doch nicht mehr Discords Versteck, oder? Aber was ist das für ein Ort? Scheiße... Wir müssen zurück nach Ponyville...