07.01.2015 |
Bronyhead
Wonderbolt
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Registriert seit: 26. Mär 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
@Hagi: Noch ein kurzer Schwenker zur Lichtgeschwindigkeit. Es wird sich KEINER über das 21. Jahrhundert lustig machen, da wir in dieser Zeit zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die Lichtgeschwindigkeit nicht das Maß der Dinge ist. Natürlich ist es bisher nicht beweisbar, weshalb die Lichtgeschwindigkeit als Höchstgeschwindigkeit angesehen wird.
Der Unterschied aber zu früheren (und damit religiöseren) Generationen ist aber, dass WIR auch Möglichkeiten in Betracht ziehen, wenn es keine expliziten Beweise gibt. Das betrifft aber nur Dinge, die noch halbwegs mit den bisher bekannten Dingen übereinstimmen. Naturgesetze können geändert werden, wenn nötig. Die Neutrino-Fehlmessung vor einiger Zeit hat hoffentlich gezeigt, dass so etwas ernst genommen wird.
Was die Wissenschaft allerdings ablehnt, sind Thesen ohne wirkliche Begründung, welche dem momentanen Physikmodell derart widersprechen, dass die Wahrscheinlichkeit dieser Thesen sich der 0% so stark annähert, dass es keine Beachtung (ergo Zeit + Forschungsgelder) wert ist, diese überhaupt in Betracht zu ziehen.
Unser Verstand (inkl. Träume) wird natürlich untersucht, allerdings werden so Dinge wie "Bewusstsein" oder "Seele" nicht extra untersucht, da sie im Grunde nichts Anderes sind, als ein Teil des Verstandes. Nur weil dir keiner auf einer Karte zeigen kann, wie alles funktioniert, muss es keine unmessbare Seele im Körper geben, die alles lenkt. Das ist ehrlich gesagt nur wieder "It's magic!" als Begründung, weil man nicht unbequeme Wahrheit, auf die es vermutlich hinauslaufen wird, nicht haben will.
Und zwar wollen viele Menschen, dass ihre Existenz halt nicht klein und unbedeutend ist. Manche finden Abhilfe in der Karriere (so 1-2% vllt.) und die meisten Anderen, indem sie sich selbst größer reden. Das beinhaltet, dass man daran glaubt, dass eine höhere Macht entweder bewusst die eigene Existenz als Teil des Universums geschaffen hat oder diese höhere Macht zumindest das Leben beeinflusst. So oder so will man sich wichtig sehen in den Augen einer höheren Macht. Genauso die Seele. Warum will man an die Seele glauben? Weil der Gedanke, dass man "nur" ein hochkomplexer bio-chemischer Prozess ist, der irgendwann verrottet (sofern man nicht eingeäschert wird) und weg ist, nicht sonderlich komfortabel ist. Weder will man so über die Liebsten denken, noch sich eingestehen, dass man einfach weg ist, egal was man macht. Natürlich ist es nicht 100% sicher, aber die Seele ist nichtmal 1% sicher.
Es wurde hier ja immer schön betohnt, dass die Wissenschaft nach dem Wie fragt und der Glaube nach dem Warum. Das ist so einmal schön und gut, dass die Wissenschaft die Natur erklären will und man sich natürlich fragen kann, warum die Natur so ist, ob es nicht was Größeres dahinter gibt. Aber vielleicht sollte man noch mehr meta werden und sich fragen, warum man die Natur erklären will oder warum man nach einem Grund dafür sucht?
Ich kann für die Wissenschaft sprechen, dass es die Neugierde ist, die einen treibt. Man will keine Antworten wissen, sondern nach den Antworten suchen. Man will forschen und entdecken. Es gibt soviel im sichtbaren Universum, welches man noch erforschen kann und noch soviel mehr, was man nur mit Messgeräten erforschen kann. Als Wissenschaftler gibt man sich dieser Neugierde hin und damit dem Leben auch einen Sinn (jeder kann seinem Leben einen Sinn geben, wenn man nur weiß, was man machen will).
Jetzt ist die Frage, warum Gläubige nach dem Grund suchen? Philosophie ist es sicherlich nicht, dafür driftet es zu häufig in die Esoterik ab. Ich kenne viele, die philosophisch einen Grund suchen, aber noch mehr, die den Grund gefunden haben wollen und mit Spiritualität und sonstigem Esoterik-Kram ankommen. Genauso wie ich Astrologie nie ernstnehmen werde, bis mir jemand anhand der Sterne wirklicht meine Persönlichkeit deutet (mit extremem Tiefgang, nicht das allgemeine Geschwätz), bis es mir schon krass unangenehm wird.
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07.01.2015 |
Diego
Wonderbolt
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Ernstlich Leute, 6 Seiten seit gestern Abend?
@Bronyhead und Whitey
Tja, keine Antwort ist auch eine Antwort. Wobei ich es tatsächlich merkwürdig finde, dass ihr eine "Diskussion" mittendrin abbrecht, weil... Tja, da wird es für mich merkwürdig.
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07.01.2015 |
Whitey
Draconequus
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Wir hätten das eigentlich schon vor 6 Seiten abbrechen müssen, aber ich kanns halt manchmal nicht lassen.
Auch:
(07.01.2015)Bronyhead schrieb: Was die Wissenschaft allerdings ablehnt, sind Thesen ohne wirkliche Begründung, welche dem momentanen Physikmodell derart widersprechen, dass die Wahrscheinlichkeit dieser Thesen sich der 0% so stark annähert, dass es keine Beachtung (ergo Zeit + Forschungsgelder) wert ist, diese überhaupt in Betracht zu ziehen.
So much this.
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07.01.2015 |
Dr.Wandschrank
Royal Guard
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
@Hagi
Dann hat es doch einen Sinn gehabt
@Whitey
Theoretisch könnte man dich überzeugen da du ja noch nicht glaubst
Aber bevor das passiert wird EA ein Spieler freundlicher Publisher und Peter Molyneux hält das was er verspricht.
@Bronyhead
Wenn es um Meta Ebnen geht kann man unendlich aufstocken^^
Was würde ein Gott antworten wenn ich ihn frage warum gibt es dich?
Die Frage nach dem Warum ist rein philosophisch wie ich finde, da man auf jede Warum Antwort wieder mit Warum fragen kann.
Man muss auch zwischen der Warum Frage nach der gesamten Existenz und der Warum frage des menschlichen Seins differenzieren.
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07.01.2015 |
Diego
Wonderbolt
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
@ Debatte über Realität, Weltbild und Allgemeines
Da möchte ich mal einhaken. Denn jeder Mensch bildet ja seine eigene Realität, indem er die Informationen, welche er von seinen Sinnen (Wozu auch Wissen a posteroi, welches ja nur durch die Sinne aufgenommen wird, gehört.) erhält in seinem Gehirn, auf Basis des apriorischen Wissens, auswertet. Dazu nützt er den Verstand, welcher eine subkektive Vorstellung der Realität erstellt. Diese subjektive Vorstellung dient dann erst der Vernunft als Ausgangsmaterial um zu arbeiten, also in abstrakten Begriffen zu denken.
Daraus folgt doch logischerweise, dass wir Menschen gar nicht auf eine objektiv existierende Welt zugreifen können und alle Versuche diese Welt zu begreifen in; mal größeren, mal kleineren; Detailfragen anders sein müssen.
Denn etwas zu begreifen ist eine Vernunftsoperation. Ich will dies nocheinmal anhand dieses ebenso beliebten, wie populistischen Beispieles der flachen Erde näher erläutern. Freilich war die Welt zu keinem Zeitpunkt flach. Aber für die Leute, die daran glaubten schon. Denn sie stellten sich die Erde so vor. Und der Mensch kann sich die Realität nunmal nur vorstellen und diese Vorstellung überdenken. Mehr nicht.
Sicherlich sind naturwissenschaftliche Erkentnisse , sofern Sie bewiesen werden, ebenso unstrittig wie das Sehen von Farben. Doch wie diese interprätiert werden, dass ist in höchstem Maße strittig.
Die Physik, in ihrer Rolle als Lehre von dieser Welt, ist etwas höchst anschauliches. Daher kann man hier auch mit Beweisen arbeiten und sich an Ihnen orientieren. Doch alles was darüber hinausgeht, ist dies nicht, bietet diesen Halt nicht.
Und Religion geht deffinitiv darüber hinaus, sie ist im höchsten Maße abstrakt. Daher kann man sich hier nicht an Beweisen orientieren, denn hier handelt es sich um eine reine Vernunftanstrengung. Religion existiert für den anschaulich arbeitenden Verstand gar nicht, kann er nicht fassen, denn Sie wird von der Vernunft aus den Daten des Verstandes gebildet.
Wer von Religionen naturwissenschaftliche Beweise für die Wahrheit ihrer Lehren fordert, der hat einfach nicht begriffen, was Religion ist und im ferneren Sinne auch nicht seinen eigenen Verstand.
(07.01.2015)Whitey schrieb: (07.01.2015)Dr.Wandschrank schrieb: @Whitey
Theoretisch könnte man dich überzeugen da du ja noch nicht glaubst
Aber bevor das passiert wird EA ein Spieler freundlicher Publisher und Peter Molyneux hält das was er verspricht.
Ich glaube doch bereits an Wissenschaft, aber anders als Hagi denkt, nicht auf eine religiöse Art und Weise. Wissenschaft ist ja keine Ideologie, sondern bloß die Beobachtung von Sachverhalten.
Du willst den Unterschied zwischen Glauben und Wissen wirklich nicht verstehen, was?
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07.01.2015 |
Bronyhead
Wonderbolt
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Registriert seit: 26. Mär 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Danke Diego, damit schlage ich dann mal die Wende zum eigentlichen Thema:
Religion und Glaube sind also "abstrakt" und gehen weit über die uns bekannte (nur bekannte, nicht erklärte) Welt hinaus. Es wird mit fast 100%iger Wahrscheinlichkeit keine Antwort drauf geben, da man immer denken könnte, dass es noch was dahinter gibt. Selbst einen Gott könnte man hinterfragen. Das ist wie mit Kindern, die "Warum?" fragen um zu nerven (natürlich sind manche Kinder auch wirklich neugierig, die Meisten machen das aber aus anderen Motiven).
Wir haben also unsere schöne, physikalische Welt und alles was unsere Welt weiterbringt ist bisher auch Teil der physikalischen Welt gewesen. Und ja, Moral und co. entspringen auch dem menschlichem Verstand und keinem höheren Wesen. Immerhin schätze ich das Leben auch ohne Angst vor Gott oder der Angst, dass Karma mich dafür bestraft. Ich bin mir bewusst, dass ich in diesem Leben lebe und obwohl ich keine Konsequenzen erwarte, habe ich nicht den Drang meinen Mitmenschen zu schaden. Das ist das Schöne am Atheismus, dass jeder für seine eigene Handlung verantwortlich (mal abgesehen von hierachischen Strukturen). Wir haben keinen Kodex, keine Dogmen und sonstiges. Wenn da ein Herr Stalin die Religionen ausrotten will, dann ist das seine Entscheidung und kein Atheist rief dazu auf im Namen des Atheismus. Der Militärapparat hinter Stalin erledigt dann den Rest. Ergo, jeder Atheist handelt aufgrund seiner eigenen Moral, dumm, wenn man moralische Schweine an die Macht lässt.
Aber jetzt die Frage: Bringt uns Glaube weiter? Glaube ist von Menschen gemacht, ergo auch Moral, die gibt es also auch seperat. Hat Glaube einen Nutzen für die Menschheit allgemein, abseits von der Beschönigung mancher Sachen wie Tod und Elend? Und muss man es beschönigen, anstatt es zu akzeptieren?
Aus meiner Sicht bringt der Glaube der Menschheit nichts, außer Ablenkung vom Hier und Jetzt. Diesen Zweck erfüllt aber ein Spiel, ein Buch oder Musik ebenso. Braucht man also auch hierfür nicht.
Was bleibt also? Drei primäre Dinge:
1. Machterhalt in religiösen Institutionen.
2. Sich persönlich die Welt schön reden.
3. Sich selbst eine wichtigere Rolle im Universum zusprechen, als man eigentlich hat.
Zu 1) Braucht die Welt nicht. Gläubige sollten sich mal Gedanken machen, wenn der Priester/Pfarrer/Pastor sich selbst als Schäfer und die Gläubigen als Schafe sieht, die ohne seine Leitung nichts sind.
Zu 2) Kann man teilweise verstehen, aber ich denke, dass eine bessere Verarbeitung der Realität, mehr Rationalität, sogar besser wäre, da das Verarbeiten von Schmerz besser ist, als sich selbst Lügen zu erzählen in der Hoffnung, dass es so ist.
Zu 3) Jeder ist ein Zahnrad im riesigem Uhrwerk namens Universum. Die momentane Theorie zu Gravitation beschreibt, wie jegliche Masse auf vermeintlich unendliche Reichweite eine Wirkung auf jegliche andere Masse hat. Auch wenn die Wirkung so unendlich klein ist (was sie mit der Entfernung wird). Man ist vielleicht nicht der Liebling einer Macht, die das Universum erschuf, aber man gehört dazu. Jeder ist ein Teil des Universums und so wichtig für das große Ganze, wie alles Andere. Für sowas wie Leben in anderen Galaxien ist sicherlich ein Stern und Wasser hilfreicher, als ein Mensch auf der Erde, aber muss er auch gar nicht. Wenn wir vom großen Ganzen abgehen und genauer hingucken, dann hat jeder Mensch großen Einfluss auf seine Umwelt. Selbst hier im Forum zu posten. Man interagiert. Vielleicht zerfällt man zu biologischem Abfall, vielleicht ist der Verstand nur ein hochkomplexer bio-chemischer Prozess, aber für die Zeit die man hat, ist man wichtig für seine Umwelt.
TL:DR
Um einen Menschen zu trösten braucht man keine Lügen, sondern Nächstenliebe. Will man wichtig sein, muss man für Andere da sein. Dies alles geht ohne Religion.
In meinen Augen ist es nicht wert, dass wir Religion behalten, da die negativen Punkte unnötig sind und wir die positiven Punkte durch Menschlichkeit auch erhalten können.
Und auch wenn es mehr Gründe als Religion gibt, die Leid verursachen, so brauchen wir doch nicht noch mehr. Fangen wir an die Gründe für Leid loszuwerden, die Fassaden, hinter denen man sich verstecken kann, einzureißen und die Welt besser zu machen, indem wir Menschlichkeit zeigen. Wenn die Fassade bröckelt, bleiben die wahren Gründe zurück und die kann man dann noch besser bekämpfen.
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07.01.2015 |
Dr.Wandschrank
Royal Guard
Beiträge: 3.960
Registriert seit: 16. Feb 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
@Bronyhead
Sich persönlich die Welt schön reden. Ja das ist es was die meisten Atheisten denke was Religiöse Menschen tun.
Und mit Angst hat sicher auch nicht jede Religion was zu tun.
Und sicher versuchen sich nicht alle hinter ihrer Religion zu verstecken.
Du verpauschalisierst alle Religionen.
Jedes Musik Instrument hört sich scheiße an wenn man es nicht richtig spielt.
Atheismus kann genau so viel Gewalt bringen wie Religion und alles andre auch.
Aus wirtschaftlichen Gründen und für den Gott Geld wird Menschen auch Leid zugefügt, willst du jetzt die Wirtschaft abschaffen?
Und wenn du die Religionen abschaffst werden Menschen andere Konstrukte finden um sich abzuschlachten und sich zu rechtfertigen.
Man muss die menschliche Mentalität verändern und nicht irgendwelche Instanzen und Konstrukte abschaffen.
ich gebe aber zu das die Kirche und Co daran selbst schuld sind.
Natürlich braucht man keine Religion um friedlich miteinander zu leben.
Du siehst da perspektivisch aber einfach etwas falsch.
Die Religion will auch gar nicht das einzige sein was Frieden bringen kann (zumindest nicht jede)
Manche Religionen wollen einfach nur da unterstützen wo der Friede von allein schwer kommt.
Du tust vielen Menschen unrecht wenn du die gesamte Religion so abwertest
Dabei sind deine Ansichten den meine nicht mal so unterschiedlich.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.01.2015 von Dr.Wandschrank.)
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07.01.2015 |
Diego
Wonderbolt
Beiträge: 1.075
Registriert seit: 09. Mär 2013
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
@Bronyhead
Der Glaube lenkt vom hier und jetzt ab? Ha! Lies mal das neue Testament der Bibel, bevor du so einen Unsinn schreibst.
Tatsächlich fordert Jesus doch zu konkretem Handeln im hier und jetzt auf. Er predigt davon, dass du hier und jetzt für deine Mitmenschen einstehen sollst und alles in deiner Macht stehende tun musst um Ihnen zu helfen.
Christus predigt radikal von persönlicher Armut, Demut und Nächstenliebe und setzt dies für jeden seiner Anhänger voraus! Das Christsein ist nichts weiter, als der Versuch ein kleiner Christus zu werden, also seinem Vorbild nachzueifern. So gesehen ist das Christentum also eine sehr desseitige Religion, die lediglich als Lohn für all die undankbare Mühe hier auf Erden eine jenseitige Belohnung in Aussicht stellt.
Freilich muss sich auch eine Religion, die von einem allmächtigen Gott erzählt eine Antwort auf die Frage des Todes liefern, aber im Vordergrund steht ganz klar das oberste Gebot: "Liebe deinen nächsten wie dich selbst."
Damit stellt man sich selbst vor eine unlösbare Aufgabe, in der Hoffnung mit jedem neuen Versuch etwas weniger krass zu versagen.
Das hat überhaupt nichts mit Schönfärberei zu tun, vielmehr legt man sich freiwillig harte Arbeit auf.
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Die Gründe für das Leid im Leben der Menschen ausrotten zu wollen, heist die Menschen ausrotten zu wollen.
Denn das Leid gehört untrennbar zu unserer Existenz dazu.
Die Menschlichkeit, die du sosehr feierst, bezeichne ich als Bestialismus. Denn die Haupttriebfeder im Menschen ist der Egoismus, also der Drang zum Dasein und zum Wohlsein.
Diese Triebfeder wird noch durch das Mitleid und die Grausamkeit ergänzt. Je nach angeborener Persönlichkeit ergänzt man den Egoismus mit dem Einen oder dem Anderen.
Doch ist die Zahl derer, die mittels der Grausamkeit ihre egoistischen Ziele erfüllen deutlich größer, als die Zahl derer, die das Mitleid verwenden dürfen.
Denn für das Mitleid musst du eine gewisse Empathie mitbringen, doch Diese ist der Masse der Menschen nur in geringem Maße (und auch da nur für einen kleinen, elitären Personenkreis) verwehrt.
Was denkst du, warum die moralisch selbstverständlichsten Gesetze von vielen Leuten als einschränkend empfunden werden?
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07.01.2015 |
Bronyhead
Wonderbolt
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Registriert seit: 26. Mär 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Atheismus selbst bringt keine Gewalt, da es keine Organisation oder Vorschrift beinhaltet. Atheismus ist ein Sammelbegriff für den Unglauben an eine höhere Macht. Sich als Atheist zu bezeichnen ist lediglich ein Ausdruck dafür, dass man an keinen Gott oder Ähnliches glaubt, aber keine Zuordnung zu einer Vereinigung oder Hörigkeit zu einem Regelwerk. Jeder Atheist hat seine eigenen Gedanken zur Welt, KOMPLETT unabhängig vom Atheismus. Es gibt Atheisten in fast allen gesellschaftlichen Gruppen und teilen sich das politische Spektrum von ganz links bis ganz rechts.
Religionen, die gutes tun wollen, machen es nur schlimmer. Indem wir nämlich diese Religionen zulassen, finden sich die schadhaften Religionen auch gestärkt darin, dass man sie braucht.
Du kannst nämlich nicht einer Religion sagen, dass man sie haben will und Andere verwerfen. Und da kommen auch immer die negativen Religionen mit.
Deswegen sollte man Religion nicht mehr als Fassade zulassen.
@Diego: Ich rede nicht von den Märchen in den Büchern. Das alte Testament ruft des öfteren dazu auf uns Atheisten zu töten, von daher sollte man diesen Schund weglassen.
Weiterhin habe ich gesagt, dass Moral nicht nur aus diesen Büchern kommt. Mehr als Moralpredigten sind das nämlich nicht.
Es geht darum, wie Religion für alles und jeden eine Antwort finden will. Gerade von den Amis liest man oft, wie Leute das Christentum interpretieren für sich.
Btw. hast du gerade geschrieben, dass alle Menschen sündhaft und böse sind und man Religion braucht um davon loszukommen. Man erzählt den Leuten, dass sie Hilfe brauchen und nur man selbst diese Hilfe bieten kann.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 07.01.2015 von Bronyhead.)
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07.01.2015 |
Dr.Wandschrank
Royal Guard
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Registriert seit: 16. Feb 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Atheismus ist als Chaos ohne jeglichen Wert und daher bedeutungslos
Religionen, die gutes tun wollen, machen es nur schlimmer?!
Dann schaffe nicht Religionen ab sondern bring den Menschen bei zwischen Religionen die Helfen und Religion die es nicht wollen zu unterscheiden.
Und natürlich kann ich zu einer Religion ja sagen und eine andre verwerfen.
Warum sollte ich das nicht können?
Wir sind uns wohl einig das man extremistischen Glauben nicht dulden kann welcher menschenverachtendes Verhalten predigt.
Somit darf sich ein Glaube der ein humanistisches Weltbild erstrebenswert erachtet doch gegen einen Glauben stellen der das krasse Genteil darstellt.
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07.01.2015 |
Triss
Earth Pony
Beiträge: 5.968
Registriert seit: 30. Dez 2013
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
(07.01.2015)Bronyhead schrieb: Jeder Atheist hat seine eigenen Gedanken zur Welt, KOMPLETT unabhängig vom Atheismus. Es gibt Atheisten in fast allen gesellschaftlichen Gruppen und teilen sich das politische Spektrum von ganz links bis ganz rechts.
Das ist bei Gläubigen auch so.
Wie ich schonmal sagte, wer sich von nem Buch sagen lässt, dass er ganz viele Menschen umbringen muss, der ist blöd.
only the good die young? phew good thing that i am so incredibly awful
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07.01.2015 |
Bronyhead
Wonderbolt
Beiträge: 2.117
Registriert seit: 26. Mär 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
Atheismus selbst ist bedeutungslos, ja. Es geht bloß mir und einigen Atheisten darum, dass Religion weg muss, da es schadet. Antitheismus ist da auch nur ein neues Wort für.
Und sie machen es schlimmer, wenn z.B. der Buddhismus als akzeptierte Religion gut ist, aber die katholische Kirche sich ihr Existenzrecht daraus zieht, dass ja der Buddhismus auch akzeptiert ist.
Es geht nicht darum, was einzelne Personen machen, sondern dass andere Gruppierungen daraus einen Präzedenzfall machen für sich selbst.
Du kannst halt schlecht die "Guten" akzeptieren ohne dass die "Schlechten" sich empören. Und du kannst einzelne Personen halt nicht durchleuchten, ob sie gut oder böse sind.
@Triss: Milliarden von Muslimen und Christen, selbst wenn sie ihre Bücher nie gelesen haben, folgen stupide ihrem Hirten. Sonst wäre der Schwulenhass in den USA nicht so krass. Gläubige sind zumindest teilweise durch Dogmen und Vorschriften gelenkt, bzw. beeinflusst. Beim Atheismus gibt es das gar nicht, da es keine höhere Instanz gibt als dich selbst. Klar, du kannst dich Leuten wie Dawkins anschließen, da sie gut argumentieren, aber das ist normal in Diskussionen.
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07.01.2015 |
Dr.Wandschrank
Royal Guard
Beiträge: 3.960
Registriert seit: 16. Feb 2012
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
@Bronyhead
Darum sollt man den Leuten ja auch beibringen sich nicht von bestimmen Religionen vorführen zu lassen.
Wie ich bereits sagte müssen die Menschen sich verändern und nicht die Religionen abgeschafft werden.
Und natürlich wird sich das schlechte sich Empören.
Was denkst du wie einfach das ganze sein wird?!
Einfach hier und da was weg rationalisieren abwarten und dann wieder rationalisieren und schon bald wird Frieden sein und alle haben sich lieb.
So oder so ist der Kampf gegen Unmenschlichkeit ein Kampf gegen Windmühlen.
Wie ich es zuvor schon mal schrieb, es wird immer Dinge, Ansichten, Meinungen, Antworten, Thesen, Probleme und was weiß ich nicht noch geben, was andere ausnutzen werden um sich zu profilieren und andern zu schaden.
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07.01.2015 |
Line In The Sand
Parasprite
Beiträge: 278
Registriert seit: 04. Jul 2014
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
So Leute, meine Meinung zu den Anschlägen auf dieses Satireblatt:
Auch wenn sich das jetzt schlimm anhört aaaaber dieses Magazin hat es PROVOZIERT - sie haben genau gewusst was sie da machen und mit wem sie sich da anlegen. Sensationsgeilheit wurde in diesem Fall kolossal bestraft und wenn ich ehrlich bin - Sensationsgeilheit hat nix mehr mit Pressefreiheit zu tun. Die Leute die bei diesem Magazin mitgearbeitet haben, haben andere Menschen durch ihr Handeln in Gefahr gebracht.
Mein Mitleid bezüglich der Mitarbeiter dieser Zeitung hält sich in Grenzen, den Polizisten und Zivilisten und ihren Angehörigen natürlich mein aufrichtiges Beileid.
Eine Frage die ich mir jetzt stelle:
Hätte man dieses Dilemma nicht vorraussehen können?
Als ich immer öfter von den Karikaturen dieses Magazins gehört habe, dachte ich mir: "Da krachts noch mal. Das kann nicht gut ausgehen."
Ich hoffe, dass ich mit diesen Gedanken nicht allein bin. Das Gebäude hätte als potenzielles Anschlagsziel absolut unter Überwachung gestellt werden müssen. Wie auch immer, hätte hätte Fahrradkette... danach weiß man alles besser.
Jetzt noch kurz meine Meinung bzgl. Religionen: Gäbe es sie nicht, würden die Menschen was anderes finden um sich zu bekriegen. Irgendeine Ausrede gab es doch immer.
Es gibt auch extreme Christen, allerdings ist deren Zahl wesentlich geringer.
Warum ist das so?
Der Islam ist gerade irgendwo im Mittelalter, was seine Entwicklung angeht. Den Anführern dieser Religion wird einfach ALLES geglaubt. (Fragt mal eure Großeltern, vor einigen Jahrzehnten wurde dem Pfarrer in der Gemeinde auch alles geglaubt.)
Das Christentum ist im Gegensatz dazu schon wesentlich fortgeschrittener und hat nach all seinen schrecklichen Kriegen erkannt, dass erst reden eine vernünfigere Lösung ist.
Es bleibt zu hoffen, dass dies der Islam ebenfalls irgendwann erkennt.
Meine Meinung bzgl. des Anschlags ist vermutlich sehr kontrovers, daher seid ihr frei, mich sachlich von einer anderen Meinung zu überzeugen.
Und an alle die jetz denken "der versteht schwarzen Humor nicht":
Doch, das tue ich. Ich bin ein sehr großer Fan schwarzen Humors und toleriere auch sehr viel, was schwarzen Humor angeht. Aber Dritte zu gefährden, übersteigt diese Toleranzgrenze bei weitem.
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07.01.2015 |
Meganium
Busfahrerpony
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RE: Sind Religionen schädlich? Antitheismus und Co.
(07.01.2015)Line In The Sand schrieb: Auch wenn sich das jetzt schlimm anhört aaaaber dieses Magazin hat es PROVOZIERT - sie haben genau gewusst was sie da machen und mit wem sie sich da anlegen. Sensationsgeilheit wurde in diesem Fall kolossal bestraft und wenn ich ehrlich bin - Sensationsgeilheit hat nix mehr mit Pressefreiheit zu tun.
Rate mal, wie groß die Druckauflage von Charlie Hebdo beträgt: Gerademal 140 000. Im bevölkerungsreichsten Land Europas hinter Deutschland. Ich sehe jetzt keine Sensationsgeilheit dahinter. Das können sich Blätter erlauben, die auf Quoten fixiert sind.
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