13.07.2016 |
Mc Timsy
Wonderbolt
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Registriert seit: 01. Jul 2013
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Ähm, hat irgendwer gesagt Sanders habe die komplette Politik aufgegeben? Soweit ich das verstanden habe war von Beginn an das Thema die Präsidentschaftskandidatur und die hat Sanders hier aufgegeben. Hat doch keiner behauptet, dass er sich jetzt komplett von seiner Politik distanzieren würde, oder?
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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13.07.2016 |
Nightshroud
Royal Guard
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Registriert seit: 07. Sep 2011
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
@Ayu was denn aufgeben? Er hat doch hiermit aufgegeben Präsident zu werden. Niemand wird sich mehr für sein "neues Projekt" interessieren, ausser ein winziger Stamm von Sandersunterstützern, jenseits des aktuellen Präsidentschaftshypes. Bei der nächsten Wahl wird er vergessen sein, da zu alt für eine weitere Kandidatur.
Im Grunde kann uns das alles egal sein, weil wir weder Amerikaner noch Wahlberechtigt sind.
Aber Politik ist in erster Linie Marketing und Sanders hat seine Marke mit dem "endorsing" von Clinton beschädigt. In Wahrheit geht es in der Politik nicht um Ideologien, Aufklärung und Information, sowas betrifft nur eine Minderheit von politisch Interessierten, es geht Werbung, Hypes und Memes.
Und jetzt wird die Masse von Enttäuschten einen Shitstorm über Sanders einbrechen lassen.
Warum? Ganz einfach darum. Massendynamiken. Darum geht es in der Demokratie.
Solange Sanders nicht als dritter Kandidat gegen Hillary antritt, was den automatischen Sieg von Trump bedeuten würde, verrät er immer seine Wählerschaft, da diese nunmal zu großen Teilen anti-Clinton ist.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2016 von Nightshroud.)
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13.07.2016 |
Ayu
Faust
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Würde es einen Shitstorm geben wäre dieser schon längst da, der einzige vorhandene Shitstorm ist aber der dass sich die Bernie-Supporter über Medien und Leute aufregen die Bernie, nur weil er kein schlechter Verlierer ist, nun gleich so hinstellen als wäre er Hillary's neuer PR.
Ist nicht so als ob man dass nicht alles live in den diversesten Kommentar-Sektionen nachverfolgen könnte. Wie schon in einem anderen Thread erwähnt glaube ich aber dass es dieses Jahr keinen tatsächlichen Präsidenten mehr gibt, zumindest nicht ohne dass er dann nach ein paar Monaten wieder weg von Fenster ist wegen irgendwelchen Anklagen dennen zugestimmt wurden, laufen ja noch immer welche gegen beide noch vorhandenen Kandidaten, da wäre eher interessant wer wem als Vize hat da dieser dann den Ersatz spielt.
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13.07.2016 |
Nightshroud
Royal Guard
Beiträge: 3.776
Registriert seit: 07. Sep 2011
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
@Ayu Dann lesen wir warscheinlich ganz einfach völlig unterschiedliche Kommentarspalten.
Die häufigsten Wörter die ich lese sind sell-out und disappointed.
Bei Obama haben auch viele gesagt, er überlebt das erste Jahr seiner Präsidentschaft nicht.
In der US Geschichte wurde noch nie ein Präsident entmachtet, und das wird jetzt auch nicht passieren.
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13.07.2016 |
Ayu
Faust
Beiträge: 11.961
Registriert seit: 29. Nov 2013
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Wer dauernd nach negativen bei allem sucht wird natürlich auch nur das Negative ins Auge fallen, auch bei der Zahlenauswertung ist die Mehrheit positiv selbst wenn man Trolle, die alle paar Posts was anderes schreiben im Versuch die Bernie-Supporter gegeneinander aufzuhetzen, miteinberechnet.
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15.07.2016 |
Darkphoenix
Ponyville Pony
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
(13.07.2016)Nightshroud schrieb: @Ayu Dann lesen wir warscheinlich ganz einfach völlig unterschiedliche Kommentarspalten.
Die häufigsten Wörter die ich lese sind sell-out und disappointed.
Bei Obama haben auch viele gesagt, er überlebt das erste Jahr seiner Präsidentschaft nicht.
In der US Geschichte wurde noch nie ein Präsident entmachtet, und das wird jetzt auch nicht passieren.
Es wurde noch nie ein Präsident entmachtet, dafür aber genügende erschossen, also könnte es doch schon vorm ende der Amtszeit von einem der beiden übrig gebliebenen zu einer Neuwahl kommen (etwas was ich den Amis sogar dämlicher weiße zutrauen würde) bei welcher dann ein noch wesentlich schlimmerer Präsident gewählt wird
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15.07.2016 |
Malte279
Origamipony
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Registriert seit: 16. Dez 2014
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
(15.07.2016)Darkwolf schrieb: Es wurde noch nie ein Präsident entmachtet, dafür aber genügende erschossen, also könnte es doch schon vorm ende der Amtszeit von einem der beiden übrig gebliebenen zu einer Neuwahl kommen (etwas was ich den Amis sogar dämlicher weiße zutrauen würde) bei welcher dann ein noch wesentlich schlimmerer Präsident gewählt wird
Es wurde noch nie einer aus seinem Amt entfernt, da bislang keines der beiden Amtsenthebungsverfahren (impeachment) die gestartet wurden (gegen Andrew Johnson (hier scheiterte das Amtsenthebungsverfahren an einer einzigen Stimme) bzw. Bill Clinton) erfolgreich war. Allerdings wäre ein solches Verfahren im Fall von Richard Nixon mit Sicherheit erfolgreich gewesen wenn er nicht nach dem Watergate Skandal selber zurückgetreten wäre (um dann straffreiheit für alle Vergehen zugebilligt zu bekommen).
"Entmachtet" im Sinne von sie haben keine Macht mehr, obwohl sie noch im Amt sind wurden allerdings schon eine Reihe von US Präsidenten. Für Präsidenten die de facto kaum mehr Macht haben (vor allem dann wenn Senat und Repräsentantenhaus von der jeweils anderen Partei dominiert werden) werden manchmal als "lame ducks" bezeichnet, ein Begriff der auch für Amtsträger während ihrer letzten Monate im Amt (nachdem ihr Nachfolger bereits bestimmt wurde) verwendet wird.
Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
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15.07.2016 |
Nightshroud
Royal Guard
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Registriert seit: 07. Sep 2011
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Zitat:Für Präsidenten die de facto kaum mehr Macht haben (vor allem dann wenn Senat und Repräsentantenhaus von der jeweils anderen Partei dominiert werden) werden manchmal als "lame ducks" bezeichnet, ein Begriff der auch für Amtsträger während ihrer letzten Monate im Amt (nachdem ihr Nachfolger bereits bestimmt wurde) verwendet wird.
Wobei man dazu sagen muss, dass die Macht des US Präsidenten allgemein überschätzt wird.
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20.12.2016 |
Space Warrior
Indigofohlen
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Registriert seit: 23. Aug 2012
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Meint ihr eigentlich, Sanders hätte gegen Trump gewinnen können? Wenn statt Clinton er für die Demokraten kandidiert hätte oder er für die Grüne Partei oder als Unabhängiger angetreten wäre.
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20.12.2016 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.955
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
(20.12.2016)Space Warrior schrieb: Meint ihr eigentlich, Sanders hätte gegen Trump gewinnen können? Wenn statt Clinton er für die Demokraten kandidiert hätte oder er für die Grüne Partei oder als Unabhängiger angetreten wäre.
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass jeder x-beliebige Demokrat, der nicht Hillary Clinton heißt und massenhaft Skandale hinter sich her zieht, gegen Trump hätte gewinnen können.
Hatte Trump angeblich nicht sogar das niedrigste favourability rating in der Geschichte der US-Präsidentschaftswahlen?
However. Ich bin ziemlich sicher dass Bernie Sanders gegen Trump gewonnen hätte. Er hat viele Nicht-wähler mobilisiert, nur sind die dann halt tatsächlich auch Nichtwähler geblieben, weil Hillary Clinton im Gegensatz zu Bernie Sanders nichts anzubieten hatte, außer, dass sie eine Frau ist und nicht Trump heißt.
Ob er als unabhängiger hätte gewinnen können, steht in den Sternen. Seiner Ansicht nach ja wohl eher nicht, sonst hätte er sicher nicht noch versucht, Hillary Clinton zu unterstützen.
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20.12.2016 |
Nightshroud
Royal Guard
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Registriert seit: 07. Sep 2011
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Schwer zu sagen. Eventuell bei den Demokraten. Bei den Grünen nicht, dann hätte er Clinton die Stimmen geklaut und beide wären untergegangen.
Aus europäischer Sicht ist das aber wirklich verfälschend, weil die Abneigung gegen das Wort "Sozialismus" in vielen Teilen der US Bevölkerung wirklich sehr groß ist. Drauf gewettet das Sanders gegen Trump gewinnt hätt ich nicht.
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20.12.2016 |
HeavyMetalNeverDies!
Beiträge: 13.955
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
(20.12.2016)Nightshroud schrieb: Aus europäischer Sicht ist das aber wirklich verfälschend, weil die Abneigung gegen das Wort "Sozialismus" in vielen Teilen der US Bevölkerung wirklich sehr groß ist. Drauf gewettet das Sanders gegen Trump gewinnt hätt ich nicht.
Ist in Europa ja das selbe. Bei Sozialismus wird man gleich an die DDR erinnert. Bei dem Bildungsgrad des Durchschnittsamerikaner ist es aber fraglich, wie viele tatsächlich wissen was es mit dem Sozialismus auf sich hat.
So oft fiel das Wort auch wieder nicht, dafür hat Bernie Sanders aber sein Programm rauf- und runter-zitiert, während Trump und Hillary eigentlich hauptsächlich damit beschäftigt waren, verbal auf den jeweils anderen Kandidaten einzuschlagen.
Btw. könnte es sogar sein, dass das Bernie Sanders die Wahl gekostet hat. Wie man an Trump gesehen hat, hat es sich bezahlt gemacht Hillary mit ihren Skandalen anzugreifen. Sanders hat sich von der Methode ja distanziert und lieber über seine Kampagne gesprochen. Andersherum hätte es natürlich auch sein können, dass Sanders erst gar nicht so weit gekommen wäre, wenn er nicht so gehandelt hätte wie er handelte.
Ist eben alles Spekulation.
Im besten Fall werden wir 2020 erleben, ob Sanders Trump schlagen kann, obgleich ich mir für die Republikaner eher einen Politiker wie Trey Gowdy wünschen würde, anstatt noch eine Amtsperiode Trump.
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20.12.2016 |
Nightshroud
Royal Guard
Beiträge: 3.776
Registriert seit: 07. Sep 2011
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
Zitat:Ist in Europa ja das selbe. Bei Sozialismus wird man gleich an die DDR erinnert. Bei dem Bildungsgrad des Durchschnittsamerikaner ist es aber fraglich, wie viele tatsächlich wissen was es mit dem Sozialismus auf sich hat.
Nee, nicht wirklich. In Deutschland vielleicht, aber Frankreich ist es z.B. kein Problem wenn sich Parteien Sozialisten oder Kommunisten nennen.
Das hat wenig mit dem Bildungsgrad, sondern mit der Mentalität zu tun.
Wirtschaftsliberalität ist quasi ne Religion in den USA. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied und die Steuern waren der Grund warum die USA überhaupt existieren.
Kaum ein Amis würde es glauben, wenn du ihm erzählst, dass du locker 50% deines Einkommens als Steuern abführst, um den Sozialstaat am laufen zu halten.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2016 von Nightshroud.)
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30.12.2016 |
Pulse Wave
Hintergrundpony
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Registriert seit: 13. Jul 2011
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RE: Bernie Sanders als Alternative in den USA?
(20.12.2016)Space Warrior schrieb: Meint ihr eigentlich, Sanders hätte gegen Trump gewinnen können? Wenn statt Clinton er für die Demokraten kandidiert hätte oder er für die Grüne Partei oder als Unabhängiger angetreten wäre.
Als Kandidat der Demokraten hätte er definitiv gewonnen. Sehr viele Trump-Wähler haben Trump nur gewählt, a) weil er behauptete, er würde gegen das Establishment einschreiten, und b) um die Falkin Killary zu verhindern, die vom US-Generalstab und von Militär-Think Tanks dafür eingesetzt werden sollte, neue Großkriege anzufangen.
Bei anderen Parteien wäre ich mir nicht sicher. Die meisten Amerikaner wissen gar nicht, daß es mehr als zwei Parteien gibt, weil die kleineren Parteien keine millionen- oder milliardenschweren Wahlwerbebudgets auffahren. Andererseits war Sanders ein Graswurzelkandidat, dessen Kandidatur von seinen Anhängern gecrowdfundet wurde. Populärer als die korrupte Kriegstreiberin Clinton und der ungehobelte Großkotz Trump war und ist er eh, also schätze ich, selbst wenn er nicht gewonnen hätte, hätte die Partei, für die er kandidiert hat, überraschenderweise so hohe Stimmzahlen erzielt, daß seine Partei nicht länger hätte totgeschwiegen werden können. In so manch einem Bundesstaat hätte er möglicherweise sogar gewonnen, etwa in Washington, das meines Wissens immer noch libertär regiert wird, oder Kalifornien, das sich mit dem Rest der USA eh nicht identifizieren kann.
Sanders' Problem ist letztlich, daß er sich nicht zur Marionette der Interessen von Wall Street, Großkonzernen und Militär machen läßt, sondern ein Präsident des Volkes sein wollte. Damit hätte er aber die alten Strippenzieher entmachtet. Also wurde er mit unlauteren, aber absolut legalen Mitteln so spät kaltgestellt, daß er nicht mehr außerhalb der Demokraten kandidieren konnte, und das US-Volk vor die Wahl gestellt zwischen einer Marionette des militärisch-industriellen Komplexes und einem, der selbst die Strippen zieht.
(20.12.2016)Nightshroud schrieb: Zitat:Ist in Europa ja das selbe. Bei Sozialismus wird man gleich an die DDR erinnert. Bei dem Bildungsgrad des Durchschnittsamerikaner ist es aber fraglich, wie viele tatsächlich wissen was es mit dem Sozialismus auf sich hat.
Nee, nicht wirklich. In Deutschland vielleicht, aber Frankreich ist es z.B. kein Problem wenn sich Parteien Sozialisten oder Kommunisten nennen.
Genau.
In Deutschland stehen Kommunismus und Sozialismus für den Arbeiter- und Bauernstaat die neostalinistische Kontrolldiktatur DDR mit allem, was dazugehört, von Mangelwirtschaft bis zu verfassungsfeindlichen Symbolen. Die extreme Linke, egal, wie extrem sie sein mag, gilt wiederum als maximal möglich politically correct, solange sie sich keiner Begriffe bedient, die unter Honecker üblich waren.
In den USA sind Kommunismus und Sozialismus im Volk spätestens seit Senator McCarthy synonym für die Sowjetunion (wiederum frei austauschbar mit "Rußland"), die Amerika nuklear auslöschen will. Bei den Mächtigen stehen diese Worte für etwas, das dem ungezügelten Turbokapitalismus ohne jegliche staatliche Regulierung im Weg stehen würde. Obendrein gilt in weiten Teilen der USA alles links von Ronald Reagan als kommunistisch. Und als politically correct gilt es dort, gerade eben so weit rechts zu sein, daß es noch nicht Anarchie ist, aber keinen Deut weiter links.
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