Der Führerscheinthread

[Mephysta]

(24.08.2017)Darf Fadda schrieb:  Wie war das bei euren praktischen Prüfungen, gab es viel ein- und ausparken, oder nur einmal zum zeigen, dass man es kann? Ich würde gern wissen, was da so auf mich zu kommt...

Ich musste im Prinzip zweimal einparken - einmal parallel zur Straße und einmal eben rückwärts in 'ne Parklücke auf dem Stellplatz. Beim Parallelparken hatte ich aber super viel Glück, da an der Standardstelle, an der das immer durchgeführt wurde, einfach mal kein anderes Auto stand und ich mich deshalb nirgendwo 'reinquetschen musste.

Hatte damals aber auch einen sehr unschönen Prüfer, war deshalb doppelt froh. Der hat einen während der gesamten Fahrt zur Sau gemacht und angeschnauzt, man solle doch mal vernünftig in die Spiegel gucken, etc. obwohl man das ganz eindeutig gemacht hat. Hatte echt das Schwitzen, weil ich gedacht habe, ich würde richtig beschissen fahren und als ich dann zurück am Stellplatz war, hatte der mich eigentlich schon so zusammen geschissen, dass ich dachte, ich wäre glatt durchgefallen, während der mir immer noch meckernd den Führerschein ausstellt. Wtf. Ein paar Gespräche mit meinen Klassenkameraden (die zu dem Zeitpunkt fast alle ihren Führerschein gemacht haben und meist auch an diesen Prüfer geraten waren), hat dann ergeben, dass der einfach immer so ist und jedem durchgängig vorwirft, wie schlecht der doch fährt, ohne, dass das stimmt.

[Herrmannsegerman]

(24.08.2017)Darf Fadda schrieb:  Ansonsten darf ich erst Fahrstunden nehmen, wenn ich die Theorie bestanden habe. Wie war/ist das bei euch? Ist das normal, oder hab ich einfach nur eine schlechte Fahrschule gewählt?

Hat bei mir auch die Fahrschule erledigt und ich finde es ungewöhnlich das man das selber machen muss. Prinzipel finde ich das auch nicht so toll das den Fahrschüler machen zu lassen.

Aber immerhin gewöhnst du dich damit an die nächste Stufe der Amtsgänge. Du hast ihn also, deinen Führerschein und hast dir zudem deinen ersten, eigenen Wagen gekauft. Jetzt folgt der letze Gang bis zur Automobilen Freiheit. Er wird aber dein schlimmster sein: Willkommen auf der Zulassungsstelle.

EDIT:

(24.08.2017)Mephysta schrieb:  Wtf. Ein paar Gespräche mit meinen Klassenkameraden (die zu dem Zeitpunkt fast alle ihren Führerschein gemacht haben und meist auch an diesen Prüfer geraten waren), hat dann ergeben, dass der einfach immer so ist und jedem durchgängig vorwirft, wie schlecht der doch fährt, ohne, dass das stimmt.

Ja, meiner auch. Mein schlimmstes vergehen war der Umstand das ich bei rechts-vor-links immer nur im zweiten Gang war. Ich bin zwar Ordnungsgemäß und langsam genug gefahren, aber der zweite Gang geht gar nicht. (Das war ein fucking Diesel, der hält das aus wenn man ihm rollen mit dem zweiten einkuppelt.)

Das sind aber alle TÜV-Prüfer. Der letze an den ich geraten bin hat mir bei der HU die Scheinwerfer so tief eingestellt, das ich nur noch knapp 30 Meter gesehen habe. Für Xenonlicht üblich sind aber bis zu 150 Meter was der Herr nicht einsehen wollte. Die DEKRA-Prüferin hat es dann richtig eingestellt und ich habe wieder wie gewohnt gesehen.

[Meganium]

(24.08.2017)Jandalf schrieb:  Innerorts fahre ich heute normalerweise 58 km/h. Da springen die Blitzer noch nicht an und die Automatik schaltet in den 7. Gang. Wenns schnell gehen muss wird dann auch gerne mal ein kleines Bußgeld einkalkuliert. Man hat's ja.

Erfahrungswerte mit Blitzern innerorts, die noch nicht geblitzt haben. Gemessen an einem geeichten Tachographen - also nicht die ungenauen eines PKWs:
Ba-Wü: 57km/h
Bayern, HH, Schleswig-Holstein: 58km/h
Mecklenburg-Vorpommern: 61km/h
Sachsen: 58km/h
Saarland: 55km/h

Denn je nach Bundesland und vielleicht auch nach Gemeinde variiert die Toleranzmessung. Fährt man mit einem PKW, dann kann man ruhig nochmal 5 km/h mehr draufpacken, denn die Tachographen werden gesetzlich nicht geeicht. Außer, der zeigt zu wenig an, dann ist es ein Fall für die Werkstatt. Und wenn du gerademal 1 oder 2 km/h zuviel drauf hast, dann wird der Brief wegen Geringfügigkeit garnicht erst versandt.

Man kann also für PKW sagen: 50km/h + ca. 7-8km/h wegen Fehleichung + noch 4-5 km/h Luft bis zum Auslösen des Blitzers + 1-2km/h = im grünen Bereich.

(24.08.2017)Herrmannsegerman schrieb:  Aber immerhin gewöhnst du dich damit an die nächste Stufe der Amtsgänge. Du hast ihn also, deinen Führerschein und hast dir zudem deinen ersten, eigenen Wagen gekauft. Jetzt folgt der letze Gang bis zur Automobilen Freiheit. Er wird aber dein schlimmster sein: Willkommen auf der Zulassungsstelle.

Passend dazu: Klick

[Zecora95]

Tolleranz ist so eine Sache. Hab nen Brief gesehen von einem deutschen der in der Schweiz genau 1 kmh über der tolleranz war. Bei denen ist es zwar sowieso teurer aber nicht unterschätzen

Praxis Stunden vor der Theorieprüfung ist für die sogenannten Ferienführerscheine ja enorm wichtig.

[Jandalf]

Auf die Rechnung würde ich mich nicht zu sehr verlassen. Ich hab schon Post wegen 1 km/h zu schnell bekommen hier im Norden. Nicht sicher welches Bundesland. In Hamburg wurde ich auch schon mit 42 km/h laut Tempomat mit 7 km/h zuviel geblitzt. Ich weiß allerdings aus Erfahrung, dass bei 58 laut meinem Tacho in Hamburg nicht geblitzt wird. Bei mir ist entsprechend der sweet spot bei 10 km/h rum. Für genauere Messungen fehlt mir dann doch das Geld :p

[Meganium]

Dass du bei 42km/h laut Tempomat geblitzt wurdest, kommt u.U. daher, weil bei 30er-Abschnitten der Radar bei "34" eingestellt wird, also bei einer absolut geringeren Geschwindigkeit (4 drüber, statt 7 drüber). Aber da habe ich jetzt auch nur die Ba-Wü und Bayern-Erfahrung, da gerade in Ba-Wü so viele 30er-Zonen (Lärmschutz) existieren.

Ansonsten habe ich jetzt keine Post bekommen, wenn ich mal exakt doch mal den einen km/h zu schnell war, der das Ding ausgelöst hat. Man tastet sich da immer vor, km/h an km/h, bis es eben blitzt. . Dann weiß ich: Limit 57km/h (geeicht).

[Herrmannsegerman]

Die Messgeräte sind da auch ein gewisser Schwanenhals wie mir mal jemand der kommunalen Verkehrsüberwachung gesteckt hat. Ältere oder vor allem mobile Geräte sind aufgrund ihrer Technik einfach nicht in der Lage solche kleinen Übertretungen genauer zu messen, weswegen ihre Toleranz bzw. der Bereich bei dem die Übertretung einfach ignoriert wird, größer ist. Solche Minmalüberschreitungen können eigentlich fast nur modernste Festinstallationen messen, ohne dass das Ergebniss nicht mehr Gerichtsverwertbar ist. (Wobei wegen 10 € eh niemand klagt......)

Mit der Zeit weiß man aber wo die Blitzer stehen und fährt dementsprechend vorsichtig. Ich fahre meist 60 nach Tacho, außer an den üblichen Stellen an denen ich dann nur noch knapp über 50 fahre. An Tempo 30 halte ich mich meist relativ genau, vor allem wenn es eng wird.

[Railway Dash]

(25.05.2013)Zeo schrieb:  Oder habt ihr ihn schon?

Ja, seit Sommer 1998

Zitat:1: Seid ihr froh ihn gemacht zu haben?

Besser damals (im Alter von immerhin schon 21 Jahren, also nicht gleich mit 18, dazu war ich viel zu geizig) als heute. Ich bin damals mit knapp 2.000 DM hingekommen, heute wird man das wahrscheinlich mal ganz locker in Euro los

Zitat:2: Hattet ihr Schwierigkeiten dabei, ihn zu machen oder ging alles ganz einfach?

Schwierigkeiten mit dem Lehrstoff hatte ich keine - wohl aber erhebliche Terminschwierigkeiten. Ich war ja damals schon bei der Eisenbahn, wenn auch als Lehrling (ach nee... hieß ja damals schon "Azubi"), und kam deshalb meist erst sehr spät heim. War das für die Theorie noch kein Problem, weil die sowieso abends stattfand, sah das mit den praktischen Fahrstunden schon schlechter aus, da die Termine passend zu legen. Hinzu kam: ich hatte damals Berufsschule im Blockunterricht, die war aber ewig weit weg, und während der Berufsschulwochen MUSSTE ich im Internat dort übernachten, kam also gar nicht heim... sehr kontraproduktiv für einen flüssigen Verlauf der Fahrausbildung, hat sich deshalb auch deutlich länger hingezogen, als nötig gewesen wäre, wenn ich immer vor Ort gewesen wäre. Gebraucht hab ich 40 Fahrstunden (einfach für die Übung und auf Einschätzung des Fahrlehrers hin), Pflicht wären 20 gewesen. Dafür beide Prüfungen auf Anhieb bestanden.

Weil ich hier schon Horrorgeschichten von den Prüfern gelesen habe: bei der theoretischen Prüfung konnte da ja gar nichts schiefgehen, waren ja nur Bögen zum Ausfüllen, das meiste waren Ankreuzfragen. 0 Fehler - hatte aber ja auch gelernt dafür. Die praktische Prüfung: der Prüfer war schon älter und ein gemütlicher Vertreter. Mein Fahrlehrer war ein ex-NVA-Fahrlehrer, kann sogar sein, daß er nach der Wende im Hauptberuf erst noch bei der Bundeswehr Fahrlehrer war. Jedenfalls stellte sich sehr bald raus, daß der Prüfer ebenfalls Fahrlehrer bei der NVA gewesen war, die beiden unterhielten sich über ihre Erfahrungen mit den Militärfahrzeugen (z.B. dem Ural) - da wiederum konnte ich mitreden, mein Vater war während seines Grundwehrdienstes Militär-Kraftfahrer eben auf dem Ural gewesen und hatte mir natürlich einiges davon erzählt. Schon hatte ich im Grunde gewonnen Ein- oder zweimal mußte ich dann sogar nachfragen, wo ich nun eigentlich hinfahren sollte , einfach "immer geradeaus" ging an den entsprechenden Kreuzungen nicht - die Reaktion bestand aus einem "ach so, ja, stimmt ja, naja, dann fahrn'se mal nach links da vorne" oder so ähnlich - Irgendein Manöver, glaub das Wenden in drei Zügen, wurde dann in der Auswertung als etwas zu "eckig-abgehackt" bewertet, ansonsten alles wunderbar - sogar ohne Gerucke, Gehunze, Abgewürge oder falsches Abbiegen (was damals übrigens KEIN Durchfallgrund war, solange man sich nur an die Verkehrsregeln hielt!), also alles ohne Probleme Den Schein bekam ich allerdings nicht direkt ausgehändigt, sondern mußte ihn mir erst paar Tage später im damaligen Landratsamt Hainichen abholen - warum auch immer.

Zitat:3: Wie nützlich ist das Autofahren für euch im Alltag?

Naja, kommt auf die Situation drauf an... wenn ich z.B. Getränke einkaufen muß oder Schichten habe, wo ich nach Feierabend rund eine Stunde (!) auf den Feierabendzug warten müßte und das Wetter zu schlecht zum nächtlichen Fahrradfahren / der Schichtübergang bis zum nächsten Dienstbeginn zu kurz ist, dann ist es schon sehr nützlich. Oder, wie jetzt gerade, um mit den Eltern in den Urlaub fahren zu können, sie hatten ja nie ein eigenes Auto. - Ansonsten ist es dank verstopfter und übervoller Straßen für mich aber nur begrenzt nützlich - wenn ich im Ballungsraum Mainz/Wiesbaden drüben meine Ziele mit Fahrrad und/oder ÖPNV erreichen kann, nehme ich lieber die.

Zitat:4: Fahrt ihr in Allgemeinen gerne Auto?

Wenn die Straßen leer sind und ich wirklich fahren kann: ja. Meist sind sie es aber nicht, und man darf sich mit Knalltüten, Vollpfosten und Hornochsen (auch sehr automarken-abhängig ) auf der Straße rumärgern Da verzichte ich dann gerne darauf, selber zu fahren, und lasse mich entweder fahren oder wähle andere Verkehrsmittel. - Und zu lange Strecken fahre ich auch nicht gerne selber: wird mir nach drei, vier Stunden dann irgendwann ZU anstrengend.

Zitat:5: Habt ihr außer dem Autoführerschein auch noch Andere-also für's Motorad, Traktor oder LKW?

Aber ja - Eisenbahnfahrzeugführerschein Klasse 3 (also Streckenlokführer ohne Einschränkungen) Zwar leider nur DS 301, nur PZB und nur Fahrzeugberechtigungen ET, aber was hilfts... hat trotzdem nicht gleich jeder. Und da "mehr machen" geht nicht, weil das der Arbeitgeber bestellt und bezahlt - und der bezahlt natürlich nur das, was man unbedingt für die Arbeit braucht

Zitat:6: Findet ihr auch, dass man nach dem Führerschein irgendwie asozialer fährt als in der Fahrschule?

Da bin ich ehrlich: ja. So genau wie in der Fahrschule halte ich mich dann in der Praxis doch nicht mehr an die einzelnen Regeln - ist aber situationsabhängig. Bin ich in Mainz und Wiesbaden unterwegs, wo ich weiß, was die Straßenverhältnisse ermöglichen und wo die Blitzer stehen, habe ich mich längst dem dortigen Verkehrsgeschehen angepaßt und bin oft deutlich schneller als 50 innerorts unterwegs (große Ausfallstraßen, keine kleinen Gassen, wohlgemerkt!), nachts, wenn ich alleine bin, schenke ich mir auch das Blinken (wozu, wenn eh niemand da ist, der es sehen könnte) oder an übersichtlichen Halten auch schon mal das Halten am Stopschild - aber alles nur, wenn ich mir meiner Sache absolut sicher bin. In mir unbekannten Gegenden hingegen halte ich mich penibel an die Verkehrsregeln und fahre eher sogar noch ein ganzes Stück unter den zulässigen Geschwindigkeiten, wenn ich z.B. nicht weiß, wo die Straße vor mir welche Kurven macht - aber alles immer in dem Rahmen, wie es die aktuellen Verkehrsverhältnisse zulassen.

[Nighty]

Zitat:Mein Fahrlehrer war ein ex-NVA-Fahrlehrer, kann sogar sein, daß er nach der Wende im Hauptberuf erst noch bei der Bundeswehr Fahrlehrer war.

Da haben wir etwas gemeinsam, mein Fahrlehrer war ein Ex- Bundeswehr Offizier und naja so war er dann eben auch.  

Hacken zusammen knallen beim aussteigen aus dem Auto war bei ihm Reflex und respektieren konnte er nur jemand der in gleicher Lautstärke zurück schnauzen konnte. War erst mal die Rangordnung geklärt war er ein echt feiner Kerl. Mit Mädels konnte er nicht, ich habe es ein mal vom Rücksitz aus erlebt, wie die Fahrschülerin vor mir drei mal versuchte in die selbe Einbahnstraße, natürlich von der falschen Seite aus, einzubiegen. Beim dritten Versuch, sie war schon völlig durch, blaffte er sie an, gab ihr ein Fernglas das er im Auto hatte und verlangte von ihr sich die "Tomate" so lange durch das Fernglas anzusehen bis sie kapiert hätte was das Schild bedeutete.    

Ich hatte auch so ein paar Erlebnisse. Bei einer Überlandfahrt mit dem Motorrad kommen mir ein paar Biker entgegen, da ich gerade in der Kurve hänge und mich noch nicht wirklich traue die Hand vom Lenker zu nehmen grüße ich nicht zurück. Darauf hin knackt es in meinen Kopfhörern und es kommt das Kommentar : "Willst du wohl grüßen"!!!

Ich mochte ihn aber einfach ist etwas anderes und auf dem Motorrad grüße ich immer.  

[Meganium]

Wenn ich mir dieses Video ansehe, ein Ausschnitt aus der Rallye Dakar aus dem Jahre 1988, dann würde es mich schon reizen, nen Renntruck zu fahren.

Macht schon Spaß, mit zwei 1200 PS-DAF-Motoren, mit je 11,6l Hubraum und je drei Turboladern mit weit über 200km/h mal eben einen Sportwagen zu überholen. Am besten ein windschnittiger Hauben-LKW mit Derpy-Kühlerfigur!

Aber auch schwer geländegängige LKW mit übergroßen Michelin-Niededruckreifen zum Befahren von großen Felsen machen ihren Reiz aus. Gibt ja auch Wettbewerbe, wer den Steinbruch am besten quer durchfahren kann.

Aber dann bitte ohne LKW-Schein (Klasse C), sondern rein nur zum Rennzweck.

[Railway Dash]

(27.08.2017)Nighty schrieb:  

Spoiler (Öffnen)

Da haben wir etwas gemeinsam, mein Fahrlehrer war ein Ex- Bundeswehr Offizier und naja so war er dann eben auch.  

Hacken zusammen knallen beim aussteigen aus dem Auto war bei ihm Reflex und respektieren konnte er nur jemand der in gleicher Lautstärke zurück schnauzen konnte. War erst mal die Rangordnung geklärt war er ein echt feiner Kerl. Mit Mädels konnte er nicht, ich habe es ein mal vom Rücksitz aus erlebt, wie die Fahrschülerin vor mir drei mal versuchte in die selbe Einbahnstraße, natürlich von der falschen Seite aus, einzubiegen. Beim dritten Versuch, sie war schon völlig durch, blaffte er sie an, gab ihr ein Fernglas das er im Auto hatte und verlangte von ihr sich die "Tomate" so lange durch das Fernglas anzusehen bis sie kapiert hätte was das Schild bedeutete.    

Ich hatte auch so ein paar Erlebnisse. Bei einer Überlandfahrt mit dem Motorrad kommen mir ein paar Biker entgegen, da ich gerade in der Kurve hänge und mich noch nicht wirklich traue die Hand vom Lenker zu nehmen grüße ich nicht zurück. Darauf hin knackt es in meinen Kopfhörern und es kommt das Kommentar : "Willst du wohl grüßen"!!!

Ich mochte ihn aber einfach ist etwas anderes und auf dem Motorrad grüße ich immer.  

So extrem war mein Fahrlehrer nicht Dafür herrlich sarkastisch

Wenn ich wiedermal vergessen oder es nicht für nötig befunden hatte, zu blinken (etwa, weil wir gerade eine Straße lang fuhren, auf der ich auf dem Fahrrad generell NIE ein Abbiegen mit Handraushalten angezeigt hatte), kam dann gerne mal die Frage im Tonfall falscher Besorgnis: "Ist der Blinker kaputt...?" - "Äääääh, nööö...?" - "Und warum blinken wir dann nicht?" Hab ich mir gemerkt

Oder wenn wiedermal einer auf dem Motorrad das Fahrschulauto mit massiv überhöhter Geschwindigkeit überholte: "Aha - Potentieller Organspender!"

Wenn es beim Schalten mal "nicht rund lief" (anders gesagt: krachte oder raatzte, was selten vorkam, aber trotzdem passierte - z.B. vergessen, die Kupplung zu benutzen): "Schalten ist ein spanabhebender Vorgang!"

Damals neu gebaute, schnurgerade Umgehungsstraße, Innerorts-Verkehr. Ich dort eingebogen und natürlich munter losgebrettert - Kommentar: "Hast du's eilig?" - "Nicht wirklich, warum?" - "Naja, eigentlich war innerorts nur 50, nicht 70 oder 90...!" - Blick auf den Tacho, ups, stimmte ja...

Nur manchmal, ganz am Anfang, merkte man halt den Militär-Fahrlehrer, der eben Anweisungen üblicherweise nicht wiederholt, wenn es z.B. ums Lenken und rechtzeitige Gegenlenken in Kurven ging oder ums seitliche Einparken. - Im Gegenzug schaltete er später (natürlich nicht in den ersten Stunden) dann auch durchaus mal das Radio ein und pfiff mit, da hab ich natürlich eingestimmt, und schon pfiffen oder trällerten wir beide fröhlich mit

[Nighty]

Zitat:Wenn ich wiedermal vergessen oder es nicht für nötig befunden hatte, zu blinken (etwa, weil wir gerade eine Straße lang fuhren, auf der ich auf dem Fahrrad generell NIE ein Abbiegen mit Handraushalten angezeigt hatte), kam dann gerne mal die Frage im Tonfall falscher Besorgnis: "Ist der Blinker kaputt...?" - "Äääääh, nööö...?" - "Und warum blinken wir dann nicht?" RD deals with it Hab ich mir gemerkt

Das lief bei mir etwas anders. Mein Fahrlehrer war Hobbyjäger also hatte er immer den neusten Frankonia Waffenkatalog dabei und wenn er sich langweilte blätterte er darin: "wie findest du diese Flinte, schickes Teil oder..."? Da er oft in eben jenen Katalog vertieft war, nahm ich es mit blinken, Schulterblick usw. nicht so genau. Das war ein Fehler, auch wenn er total abgelenkt wirkte kam dann aus dem Off ganz trocken: "Nicht geblickt und Schulterblick vergessen..."  

Zitat:"Schalten ist ein spanabhebender Vorgang!"

Der ist geil, den muss ich mir merken.  

Zitat:Damals neu gebaute, schnurgerade Umgehungsstraße, Innerorts-Verkehr. Ich dort eingebogen und natürlich munter losgebrettert - Kommentar: "Hast du's eilig?" - "Nicht wirklich, warum?" - "Naja, eigentlich war innerorts nur 50, nicht 70 oder 90...!" - Blick auf den Tacho, ups, stimmte ja...

Das kenne ich anders, fuhr ich mit dem Motorrad 50, knackte es in meinen Kopfhörern und es kam: "Wir sind Verkehrsteilnehmer und kein Verkehrshindernis. Gib mal mehr Stoff". Oder, ich fuhr auch wieder mit dem Motorrad auf das Heck eines LKW´s zu, in relativ kurzer Distanz kam eine Kurve: "Was ist los, überhol das Ding". Wohl gemerkt ich habe auf einer Yamaha 535 Virago gelernt, das ist ein Japan Chopper, Kurven und Chopper mögen sich nicht besonders. Ich hänge also, ziemlich schräg für Chopper Verhältnisse, in der Kurve knackt es und es kommt: "Falls du mich suchst, ich bin hinter dem LKW".  

Radio ist auch so ein Thema: Er hatte penetrant und ständig einen Volksmusik und Schlager Sender am laufen, wer sich bei diesem nervigen Gedudel noch konzentrieren kann den bringt so schnell nichts mehr aus der Fassung.    

[Meganium]

(29.08.2017)Nighty schrieb:  Das kenne ich anders, fuhr ich mit dem Motorrad 50, knackte es in meinen Kopfhörern und es kam: "Wir sind Verkehrsteilnehmer und kein Verkehrshindernis. Gib mal mehr Stoff". Oder, ich fuhr auch wieder mit dem Motorrad auf das Heck eines LKW´s zu, in relativ kurzer Distanz kam eine Kurve: "Was ist los, überhol das Ding".

Und so werden Motorradfahrer gezüchtet. Mit 140 bis 200 km/h über die Landstraße brettern, obwohl nur 100 erlaubt ist. Was für ein verantwortungsloser Fahrlehrer.
Außerdem bist du Fahranfänger. Ja, du kannst Stoff geben, und mit 100 über die Landstraße düsen, allerdings bist du am Anfang noch nicht so vertraut damit. Und dann will man gleich, dass du Stoff gibst und dich in Lebensgefahr begibst. Kurz vor einer Kurve noch anfangen zu überholen, srsly?

Zitat:Radio ist auch so ein Thema: Er hatte penetrant und ständig einen Volksmusik und Schlager Sender am laufen, wer sich bei diesem nervigen Gedudel noch konzentrieren kann den bringt so schnell nichts mehr aus der Fassung.    

Wer Helene Fischer hört, gehört geschlagen.

[Darf Fadda]

(29.08.2017)Nighty schrieb:  Radio ist auch so ein Thema: Er hatte penetrant und ständig einen Volksmusik und Schlager Sender am laufen, wer sich bei diesem nervigen Gedudel noch konzentrieren kann den bringt so schnell nichts mehr aus der Fassung.    

Entscheidet nicht der Fahrer den Sender, Fahrschule hin oder her?
Ich gebe mich ja mit einer Menge Musikrichtungen zufrieden, aber bei Schlager, Volksmusik und Deutschrap ist Schluss. Spontane Übung für die Gefahrenbremsung!

[Nighty]

Zitat:Und so werden Motorradfahrer gezüchtet. Mit 140 bis 200 km/h über die Landstraße brettern, obwohl nur 100 erlaubt ist. Was für ein verantwortungsloser Fahrlehrer.

Sagen wir es so, heute würde ich die selbe Nummer nicht noch mal machen, der Überholvorgang hat definitiv Zeit bis hinter der Kurve. Allerdings die 100 überschreiten würde ich in einem Überholvorgang auch heute, einfacher Grund, langsam überholen setzt mich einem größeren Risiko aus weil es länger dauert.

Hinter großen, breiten Fahrzeugen bleiben ist auch keine sichere Option. Einfacher Grund, es nimmt einem die Sicht und der Fahrer vor dir zieht dich dann auf sein Niveau und schlägt dich mit Erfahrung.

140 bis 200 wäre allerdings als Dauer Tempo keine Option für mich, das überlasse ich gerne Leuten auf Supersportlern. Es gibt so manchen, der meint so was im Griff zu haben, ich bilde mir das nicht ein.

Für jemand der nicht Motorrad fährt, sieht manches was ein Biker macht, gefährlich aus auch wenn es dass oft gar nicht ist. Enge Überholvorgänge sind so ein Beispiel. Selbst ein mittleres Motorrad hat schon ein Beschleunigungsvermögen wie ein Formel 1. Bolide, somit geht überholen sehr schnell. Als Autofahrer habe ich das Motorrad lieber vor mir als hinter mir, weil die Sache dann berechenbarer wird.

Zitat:Außerdem bist du Fahranfänger. Ja, du kannst Stoff geben, und mit 100 über die Landstraße düsen, allerdings bist du am Anfang noch nicht so vertraut damit. Und dann will man gleich, dass du Stoff gibst und dich in Lebensgefahr begibst. Kurz vor einer Kurve noch anfangen zu überholen, srsly?

Ja, da liegt der Hund begraben, selbst als erfahrener Fahrer lasse ich mich heute auf so was eher nicht ein. Zumal auf einem Motorrad, das nicht gebaut wurde um schnell zu sein oder mit viel Schräglage durch eine Kurve zu gehen und mit nur 34 PS.

Zitat:Entscheidet nicht der Fahrer den Sender, Fahrschule hin oder her?

Leider nein und es ging mir, gerade bei Nachtfahrten, mächtig auf den Zeiger. Einen schlimmeren Musikgeschmack hatte nur noch mein Vater, schreiende Italiener (Oper...) mehr muss ich wohl nicht sagen und das auch noch auf dem billigsten Radio das der Baumarkt her gab.  

Aber der war als Autofahrer eh gemeingefährlich: "Papa, entweder du fährst rechts oder in der Mitte, wenn du in die Mitte willst musst du Gas geben und 80 ist zu langsam für die Autobahn, der holländische LKW hinter uns gibt dir schon Lichthupe". (O-Ton, ich 12...)

[Meganium]

Zitat:Allerdings die 100 überschreiten würde ich in einem Überholvorgang auch heute, einfacher Grund, langsam überholen setzt mich einem größeren Risiko aus weil es länger dauert.

Natürlich dauert der Überholweg für alle Fahrzeuge lange, wenn man maximal mit 100km/h auf der Landstraße unterwegs sein darf. Wenn du aber mit diesem Argument zum Kraftfahr-Bundesamt hingehst, oder bei einer Verkehrskontrolle, dann interessiert es keinem. Denn im Gegensatz zu weiter unten liegendem Beispiel ist eine Abweichung, in diesem Fall die Überschreitung der Geschwindigkeit, nicht zulässig. 100 bleibt 100, und nicht 140.

Zitat:Hinter großen, breiten Fahrzeugen bleiben ist auch keine sichere Option. Einfacher Grund, es nimmt einem die Sicht und der Fahrer vor dir zieht dich dann auf sein Niveau und schlägt dich mit Erfahrung.

Nimmt einem Autofahrer auch die Sicht. Einem anderen LKW auch. Der LKW vor dir ist nämlich für alle Verkehrsteilnehmer bis zu 2,55m breit.
Aber was heißt denn, dass der Fahrer vor dir "dich schlage"? Geht es im Straßenverkehr denn da drum, wer erster ist?

(29.08.2017)Nighty schrieb:  Aber der war als Autofahrer eh gemeingefährlich: "Papa, entweder du fährst rechts oder in der Mitte, wenn du in die Mitte willst musst du Gas geben und 80 ist zu langsam für die Autobahn, der holländische LKW hinter uns gibt dir schon Lichthupe". (O-Ton, ich 12...)

Fun Fact: Der LKW-Fahrer und auch andere Fahrzeuge haben in diesem Fall das Recht, rechts zu überholen (obwohl man dann nicht mehr vom Überholen spricht, man nennt es vorbeifahren), wenn die Geschwindigkeit des überholten Fahrzeugs bei 80km/h oder weniger liegt, und die Geschwindigkeitsdifferenz 20km/h nicht überschreitet. Ein Wohnmobil mit 120km/h macht es dann also falsch. Es dient dazu, einmal das Rechtsfahrgebot einzuhalten, und dass rückwärtiger Verkehr nicht auch zu Verkehrshindernissen werden, und sonst das Staupotential vergrößern würden.
Den Mittelspurschleicher auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen kann widerum in manchen Fällen als Nötigung angesehen werden. Zwar ist er selbst ein Verkehrsrisiko und hat sich an das Rechtsfahrgebot zu halten, trotzdem ist er nicht ganz illegal unterwegs.

[Nighty]

Zitat:Natürlich dauert der Überholweg für alle Fahrzeuge lange, wenn man maximal mit 100km/h auf der Landstraße unterwegs sein darf. Wenn du aber mit diesem Argument zum Kraftfahr-Bundesamt hingehst, oder bei einer Verkehrskontrolle, dann interessiert es keinem. Denn im Gegensatz zu weiter unten liegendem Beispiel ist eine Abweichung, in diesem Fall die Überschreitung der Geschwindigkeit, nicht zulässig. 100 bleibt 100, und nicht 140.

Sicher ist das eine Überschreitung der Geschwindigkeitsbegrenzung und kommt man dabei in eine Radarfalle hat man Pech. Aber weder der Gesetzgeber noch sonst wer trägt die Konsequenzen eines verbummelten Überholmanövers, die Konsequenzen trage ich und derjenigen der mir entgegenkommt. Da sehe ich ein kurzfristiges übertreten der Geschwindigkeitsbegrenzung als vertretbar an.  

Manchmal ist das Verhalten eines Oberlehrers gefährlicher als das eines Rasers und manch mal ist schneller sicherer. Das klingt erst mal paradox ist für mich aber ein Erfahrungswert.

Zitat:Aber was heißt denn, dass der Fahrer vor dir "dich schlage"? Geht es im Straßenverkehr denn da drum, wer erster ist?

Das bezieht sich eher darauf, das der Fahrer vor mir, mir seinen Fahrstil aufzwingt. Egal ob er abgelenkt ist, telefoniert, nicht blinkt oder abrupt bis auf Stillstand herunter bremst. Vorausschauendes Fahren macht Sicht erforderlich. Berufskraftfahrer sind hier eher selten das Problem, die fahren in der Regel ihren Strich, eher Herr und Frau unberechenbar. Denen geht man besser aus dem Weg und wartet nicht darauf was ihnen als nächstes einfällt.  

Zitat:Den Mittelspurschleicher auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen kann widerum in manchen Fällen als Nötigung angesehen werden. Zwar ist er selbst ein Verkehrsrisiko und hat sich an das Rechtsfahrgebot zu halten, trotzdem ist er nicht ganz illegal unterwegs.

Ja, das ist so typisch deutsch. Right lane is lava und Blinker halten länger wenn man sie nicht benutzt.

 

[InvaderPsi]

Ich hab letztes Jahr, am 19. Dezember, meinen Führerschein im Allgäu gemacht.

Ich war und bin ziemlich stolz darüber - eigentlich hatte ich gedacht, ich würde ihn nie machen. Hatte einfach große Angst und Respekt vor dem Fahren und habe mich lange Jahre gesträubt.

Aber irgendwann habe ich dann eingesehen, dass es notwendig ist und habe mich dazu durchgerungen. Zum Glück!

Der Führerschein bzw. das eigene Auto macht vieles im Leben leichter. Gerade bei mir, da ich alle 3 Monate den Standort aufgrund des dualen Studiums wechseln muss.

[Darf Fadda]

Soo, in 3 Tagen ist es soweit: Theorieprüfung steht an.

Ich denke, dass ich das schaffe. Ein wenig nervös bin ich aber schon... Und danach direkt weiter zur Schule, klasse; zumindest geht die nicht soo lange .


Dann werde ich die praktische Prüfung wohl im Winter machen .


Edit: Theorieprüfung mit 0 Fehlerpunkten bestanden . Und vorhin auch meine erste Fahrstunde gehabt. Mit einem Tiguan... für meinen Geschmack zu groß, zumindest am Anfang .

[Eldur]

Gemacht, nie gebraucht und wegen schlampiger Gesetze darf ich ihn sogar noch behalten, obwohl mir die Ärzte sogar vom Radfahren abraten.

Ist eben fatal, wenn man nur die fokale Sehkraft entscheiden lässt. Bei ner Gesichtsfeldabdeckung von unter 10% sollte man das Ding eigentlich nicht mehr haben dürfen...

Aber eines ist gewiss: Wer in Deutschland keinen Lappen + Fahrzeug hat, ist gef****, vor allem auf dem Arbeitsmarkt. Anders kann man es gar nicht ausdrücken, normalerweise bediene ich mich ja nicht solcher Sprache, aber hier ist es die einzig passende Formulierung.