01.05.2015 |
Nic0
Pegasus Masterrace
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Registriert seit: 25. Jun 2014
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(01.05.2015)daJoschi schrieb: Hat Walt Disney nicht folgendes gesagt:"If you air only for kids, you are dead"?
1. Hat Disney nicht nur Cartoons produziert.
2. Ist Walt Disney in den 60ern gestorben.
3. Wikipedia schrieb:Disney-Filme waren damals das Synonym harmloser, gern auch fantastischer und lustiger Unterhaltungsfilme. Dies ergibt sich vor allem aus den Filmen der 1950er und 1960er Jahren sowie den Zeichentrickfilmen. Hier wurden auch häufig Kinderbücher verfilmt oder „Erwachsenenromane“ kindgerecht aufgearbeitet (wie Der Glöckner von Notre-Dame). Allerdings wurden die Geschichten dabei teilweise in einen anderen Zusammenhang gestellt, als dies bei den Originalromanen der Fall war.
Disney Filme waren von Anfang an für Kinder gemacht. Aber durch solche schlauen Marketing Sprüche und einem guten Image (auch wenn es gelogen war) kann man seinen Markt natürlich auch erweitern.
Für das erwachsene Publikum wurde in den 80ern Touchstone Pictures gegründet.
Being gay is bad
But lying is worse
So just realize you have
A curable curse
And turn it off
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01.05.2015 |
Nash
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(01.05.2015)zer0x schrieb: Dass heutzutage Cartoons im Durchschnitt schlechter sind als damals, wage ich zu bezweifeln. Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts hin hatte Disney dort noch eine Monopolstellung und hat kurz vor Verlust dieser angefangen neue Serien und Spin Offs wie am Fließband zu produzieren. Da war dann natürlich auch viel Mist dabei und zwar mindestens genauso viel Mist wie heute. Es bleiben aber natürlich nur die guten in Erinnerung, genau wie bei Filmen, dort ist die Qualität auch nicht zurück gegangen.
Ist die Frage, woran man "schlecht" festmacht. Animationstechnisch sind natürlich riesige Fortschritte gemacht worden, auch wenn ich viele heutige Serie zu overstyled finde (wie Steven Universe). Was ich jedoch bemerke ist, dass Serien immer mehr zur Banalität neigen (vgl. mein letzter Post zur politischen Dimension in Cartoons); selbst in den AAA-Serien findet man heutzutage nurmehr eine Stätte der Flucht vor dem Alltag statt einer Anklage dessen (was selbst bereits viel aussagt über gesellschaftliche Zustände). Anime ist dahingehend noch sehr viel schlimmer, selbst in slice of life findet sich nur eine stille Unterwürfigkeit an herrschende Zustände. Serien von heute sind für mich also größtenteils ein Stylefeuerwerk ohne Aussage, nichts, das den Betrachter zum Nachdenken anregt.
Man mag jetzt meinen, ich interpretier in Cartoons zuviel rein, aber ich kann halt nicht anders; wie jede Form von Kunst sind auch sie ein Spiegel unserer selbst und der Art und Weise unserer Auseinandersetzung miteinander. Von daher sehe ich in den Cartoons von heute die typische "wayne"-Haltung unserer Zeit. 2014 hat mir jedenfalls deutlich gemacht, dass keiner mehr Interesse an irgendetwas hat, und so sind auch die Formen der Kunst ganz in ihrer eigenen Welt gefangen, die darauf bedacht ist, das Publikum möglichst wenig an die unsere zu erinnern.
Damit ist an sich kein Urteil über besser oder schlechter gemacht, Schrott gab es damals wie heute. Kennt noch wer Street Sharks? Das ist so meine Trash-Erinnerung von damals.
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05.05.2015 |
Chris
Ponyville Pony
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(01.05.2015)Nash schrieb: Ist die Frage, woran man "schlecht" festmacht. Animationstechnisch sind natürlich riesige Fortschritte gemacht worden, auch wenn ich viele heutige Serie zu overstyled finde (wie Steven Universe). Was ich jedoch bemerke ist, dass Serien immer mehr zur Banalität neigen (vgl. mein letzter Post zur politischen Dimension in Cartoons); selbst in den AAA-Serien findet man heutzutage nurmehr eine Stätte der Flucht vor dem Alltag statt einer Anklage dessen (was selbst bereits viel aussagt über gesellschaftliche Zustände). Anime ist dahingehend noch sehr viel schlimmer, selbst in slice of life findet sich nur eine stille Unterwürfigkeit an herrschende Zustände. Serien von heute sind für mich also größtenteils ein Stylefeuerwerk ohne Aussage, nichts, das den Betrachter zum Nachdenken anregt.
Ich finde nicht, dass das Ansprechen von irgendwelchen gesellschaftlichen Zuständen und politischen Themen unbedingt Faktoren sind, die die Qualität von Cartoons bestimmen (auch wenn Eskapismus an sich nichts Gutes ist). Vielmehr sind es Elemente wie ambitioniertes Storytelling, vielschichtige Charaktere und Kreativität, die ich für wichtig empfinde. Und was diese Qualitäten angeht, ist jetzt am ehesten die "Golden Age". Es gibt wieder vermehrt originellen creator-driven Content und die Macher selbst scheinen sich generell von Generationen alten Tropes endlich mal zu verabschieden. Insbesondere der Stuff von Cartoon Network seit 2010 hat gute Beispiele, was das angeht. Die Executives haben endilch gemerkt, dass es sich auszahlt den kreativen Köpfen mehr Freiheit zu lassen, weil gute Serien gut ankommen.
Natürlich sind das letztendlich nicht allzu viele Shows, die so gut sind. Die meisten Cartoons SIND immer noch sehr banal. Aber viele romantisieren immer die 90er, obwohl das meiste von damals rückblickend genauso flach ist wie der Großteil von heute. Selbst die Teile in alten Shows, die irgendwas politisches angesprochen haben, waren letztendlich mehr kleine Seitenhiebe, halt "Witze die nur die Eltern verstehen", weniger ernstgemeinte Sozialkritik.
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05.05.2015 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Der Wandel der Cartoonkultur
(01.05.2015)Nash schrieb: selbst in den AAA-Serien findet man heutzutage nurmehr eine Stätte der Flucht vor dem Alltag statt einer Anklage dessen (was selbst bereits viel aussagt über gesellschaftliche Zustände).
Was ist eine AAA-Serie? Hat die was damit zu tun?
Noch nie gehört.
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