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ZeroTheBrony · **22.01.2016**

[Mr. Handy]
Nicht nur brachte der Mr. Handy einen fertigen Teller mit dampfender Suppe, oder vielmehr einem dampfendem Eintopf an den Tisch, welchen er aus den Überresten der noch genießbaren Zutaten in der Kantine zubereitet hatte, er brachte zudem noch in einem Arm das Glas Cola und in dem anderen einen alten Putzlappen, um den Tisch damit etwas zu entstauben, welcher von angetrocknetem Blut und einigen Knochensplittern übersät war und stellte alles vor Shining auf den Tisch. Zudem wanderten seine drei Augenstiele im Raum herum, jeder warf dabei den Blick auf einen anderen der zahlreichen Toten, welche im Raum herum lagen, aber es schien ihn nicht zu stören, dass sie von Skeletten umgeben war, die er schließlich schon Jahrhunderte zuvor mit einen Armen getötet hatte. Bei einer seiner Umblicke drehte er den Körper ein wenig zur Seite und schrammte dabei an einer der Schtuhllehnen entlang, welche ein gelb angemaltes Stück Papier, welches lediglich über seine gelbe Lackierung geklebt war, auf und zeigte ein Loch in seiner Hülle, wahrscheinlich die Schusswunde, die der Arbeiter ihm früher zugefügt hatte. Das Loch war genau an einer Klappe vorbei eingeschlagen, auf welcher in schwarzen Buchstaben und ziemlich dick gedruckt stand: !!Attention: Combat Inhibitor!! Eine völlig normale Einbaute des Ministry of Technology, um ihre Roboter überall und zu jeder Zeit für den Kampf gegen mögliche politische Aufständische und Zebra-Invasoren zu wappnen. Jedes Robotermodell, welches je die Fabrik des Ministrys verlassen hatte, besaß so eine Kampfsperre. Sie diente primär dazu Freund und Feind voneinander unterscheiden zu können, je nachdem, was in der Programmierung vorgeschrieben war. Die Kugel musste wohl durch das Getriebe gestoßen sein und hatte die internen Schaltkreise so stark beschädigt, dass der Roboter die Arbeiter nicht mehr von Feinden unterscheiden konnte und sie angegriffen hatte, zumindest die, die offensichtlich feindseliges Verhalten aufgewiesen haben, da Dancer, welcher sich in der Opferrolle befand und als einziger nicht angriff, mit dem Leben davon kam. Der Einschlag musste wohl auch einige Teile seiner Persönlichkeitsprozessoren angeschlagen haben, offensichtlich mit dem Resultat, dass er, zusammen mit den Schäden am Chronometer, sein Zeitgefühl vollends verloren hat und sich seiner Aktionen nicht bewusst ist, was sein Verhalten gegenüber all den Toten erklären würde.

"Nun, sie mögen vielleicht nicht die Fleißigsten sein und sie waren definitiv auch mal gesprächiger, aber ich würde sie nicht gleich mit den Toten vergleichen, Miss. Wahrscheinlich schüchtert die Anwesenheit des Direktorats sie einfach etwas ein, schließlich will keiner einen falschen Einfluss vermitteln, richtig?"

Er klopfte einem der Skelette aufmunternd auf die Schulterplatte, wobei der Schädel sich von den Nackenwirbeln komplett löste und über den Tisch herüber zu Shining kullerte, wo er an der Seite vom Tisch fiel und neben ihr zum Stillstand kam, die Augenhöhlen auf sie gerichtet.

Courtneyy · **22.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

Der Arbeiterroboter reagierte auf Shinings hysterische Frage zuerst nicht. Er war zu sehr in das Kochen einer Mahlzeit vertieft. Es folgte ein lautes Seufzen seitens Shinings, sie konnte es nicht fassen das der Roboter einfach ihre Frage ignorierte, obwohl sie ihn doch vor seiner... Zerstörung gerettet hatte. Andererseits musste sie einsehen, dass der Roboter nur seine Arbeit machte. Laut dem Band wusste sie jetzt, dass der Roboter nur Notwehr geleistet hatte. Also packte sie ihre schallgedämpfte Pistole wieder in ihre Satteltasche und lies ihren Kopf auf den Tisch fallen. Nun hing sie da, mit ihrem Kopf gestützt auf dem Tisch und fragte sich, was der Mr.Handy nun für eine Überraschung für sie parat hatte.

Sie starrte die ganze Zeit auf ihre neuen Kollegen, die zwei Skelette die sich ihr gegenüber befanden. Etwas Angst fühlte sie noch, aber keine starke mehr wie am Anfang. Es ist nun fast schon zur Gewohnheit geworden, von stummen Skeletten umrundet zu sein. Shining hörte nun wieder die Düse des Mr.Handys, welcher nun die Küche verließ und sich nun auf dem Weg zu ihr befindet. Überrascht blickte sie auf seine Werkzeugarme, welche nun einen Teller Suppe und ein Glas Sparkle~Cola halten. Dann fiel es ihr wieder ein, der Roboter hatte ja das Zeitgefühl verloren. Da dachte sie, er würde nun aus alten, vergammelten Zutaten eine "frische" Mahlzeit machen. Sofort wollte sie wieder den Tisch verlassen und sich weiter der Erkundung des alten Vault widmen. Doch, als der Roboter ihr die gekochte Mahlzeit auf den Tisch säuberlich und den Sitten entsprechend legte, musste sie nochmal einen Blick darauf werfen. Ihre Pupillen erweiterten sich, anscheinend war sie etwas erstaunt über die Mahlzeit.

Der Geruch der Suppe war relativ angenehm und die Zutaten sahen auch nicht verschimmelt oder alt aus, eher noch brauchbar. Der aufsteigende Dampf, wies darauf hin, dass die Suppe eben frisch gekocht wurde. Die Zutaten bestanden aus verschiedenen Gemüsesorten. Sie wollte die Suppe aber noch etwas abkühlen lassen, sich etwas zu verbrennen wäre bitter. Deswegen beobachtete sie noch den Roboter, welcher seine Arme und seinen Körper etwas drehte und dabei fiel ihr noch was in die Augen. Auf einer Seite der Kugel des Roboters, wurde eine Stelle sehr dünn mit einem gelb angemalten Papier geklebt. Bei einer kurzen Denkrunde wurde ihr klar, das dies die Stelle war, wo der Roboter wahrscheinlich beschädigt wurde. Außerdem stand dort, gedruckt in fetten Buchstaben, etwas von einer Kampfsperre. Sie wusste nicht was dies bedeutete, sie hatte in der Vergangenheit wenig Begegnungen mit Roboter solcher Art. Angst vor dem angeblichen "sadischtischen" Roboter hatte sie nun nicht mehr, sie wurde ihm aber etwas misstraulich gegenüber.

Erleichternd war nun der Fakt, das der Mr.Handy nun endlich auf Shinings Frage antwortete. Sie merkte wieder, das ihm die Skelette nicht wirklich auffallen, stattdessen waren sie für ihn lebend, aber halt nur stumm. Er begründete die Stille der "Arbeiter" mit Respekt, welchen die Arbeiter Shining zollen, der Grund dafür: Ihr angeblicher "Rang" als Direktorin. Auf solche Antworten, kam wieder eine sarkastische Bemerkung:

"Ja, stimmt... sie zollen mir nur Respekt... sie sind nicht tot, nur stumm... hehe. Da merkt man wieder, das die Arbeiter doch gute Manieren haben, oder?"

Dann bemerkte sie wieder ihre dampfende Suppe, welche etwas abgekühlt sein müsste. Also richtete sie ihren Kopf wieder näher zum Teller und versuchte die Suppe nun zu kosten, passierte wieder etwas, was Shining Gänsehaut gab. Der Mr.Handy benutzte seinen Werkzeugarm und klopfte einem der Skelette, welche sich auf der gegenüberliegenden Bank des mittleren Tisches befinden, auf die Schulterplatte. Dabei fiel der Schädel ab und rollte auf den Tisch und die leeren, dunkelen Augenhöhlen starrten auf Shining. Sofort nahm sie ihren Kopf, entfernte ihn vom Suppenteller und schreckte auf. Mit einem Schlucken musste sie das jedoch hinnehmen, ihr Appetit war aber nun vergangen. Sofort wollte sie etwas vorschlagen, um aus dieser toten Kantine einen Abgang zu machen.

"Ich glaube, mir ist der Appetit vergangen... nimm mir das nicht übel, bestimmt hätte das geschmeckt aber... wir sollten nun weiter... wie viele Räume werde ich noch gezeigt bekommen?"

ZeroTheBrony · **24.01.2016**

[Mr. Handy]

"Nun, im Endeffekt entscheiden Sie das, aber wenn Sie nach meiner bescheidenen Meinung fragen, würde ich Ihnen vorschlagen als nächstes einen Weg in die Quartiere für die zukünftigen Bewohner zu werfen! Dann können Sie sich selbst von der Erfüllung der Stable-Tec Qualitätsstandards überzeugen und würden sich sicherlich wünschen auch einen Platz hier zu bekommen! Außerdem zeigen meine Sensoren, dass sich dort unten wohl gerade eine Menge an Lebenszeichen versammeln, also bin ich sicher, dass unsere Arbeiter dort unten eifrig am Arbeiten sind, um die Deadline noch einzuholen! Viele Abschnitte sind noch unter Bauarbeiten, also wäre es wohl das sicherste, wenn wir uns erst einmal nach unten zu den Zimmern begeben, sonst schüchtern Sie noch meine werten Kollegen mitten beim Verlegen der Stahlträger ein, dann hängen bald alle so steif hier rum!"

Der Mr. Handy wirkte relativ erfreut darauf die Tour weiter als nur bis in die oberste Etage zu verlegen. Da schon der Eingangsbereich eine wahre Katastrophe einer Baustelle war und die Zeit sicherlich nicht allzu gut zu den stählernen Wänden des Stables, ohne jegliche Wartung und mit Jahrzehnte langer Verwahrlosung, war konnte man nicht davon ausgehen, dass es in anderen Abschnitten des Stables allzu anders aussah. Allerdings war dieses Mal etwas anders. Der Mr. Handy zeigte zum ersten Mal einen Bezug zur Realität. Er mochte immer noch jeden Toten für einen lebenden Kollegen halten, aber er hatte ihnen nie irgendwelche Werte angerechnet, die er messen konnte. Herzschläge, Atmung, Bewegung, seine Geräte hatten nichts zu messen an den Toten und das konnte selbst sein desillusioniertes Verstand nicht leugnen, nur schien er nicht zu wissen, dass dies für jedes Lebewesen gleich der Tod war, oder konnte nicht begreifen, dass das hieß, dass sie nicht mehr lebten. Aber nun, mit den Aktivitäten, die seine Sensoren vernahmen, fand er zum ersten Mal etwas wirklich Lebendiges. Es war natürlich möglich, dass seine Geräte so stark beschädigt wurden, dass er nun alles maß, von Fliegen bis zu Schaben, allerdings gab es immer noch Hufspuren im Staub und das hieß, dass zwei Ponies durch die Gänge des Stables irrten. Zwei mindestens. Der Mr. Handy räumte ab, nahm den noch vollen Teller völlig kommentarlos und drehte das Rad mit Armen einmal herum, ohne dass der Körper sich mit drehte und reichte das Geschirr einem der Skelette, in der Annahme, dieses würde es wegräumen. Natürlich knallte der Teller sofort auf den Boden, als er es fallen ließ und keiner es fing und mit einem lauten Klirren hallte es durch die Gänge und die Kantine, während die heiße Suppe über den völlig versifften Boden schwappte. Den Roboter schien es wenig zu kümmern und stattdessen bewegte er seinen Körper in Richtung der Tür und zurück in den Gang, wo er schließlich auf Shining wartete, genau vor der versperrten Tür, um in den anderen Korridor weiterzugehen, welcher nach gut 10 Metern erneut abzweigte und einmal geradeaus in einen Fahrstuhl führte, auf welchen es der Mr. Handy abgezielt hatte, sie wollten schließlich in die unteren Etagen.

Courtneyy · **24.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

"Viele Lebenszeichen? Wenn dem so ist..."

Natürlich war sich Shining im klaren, das der Mr.Handy kein Zeitgefühl hatte und seine Sensoren und andere Teile recht beschädigt sein müssen, diese Information konnte sie ja von dem alten Band ergattern. Es müssten keine Lebenswesen demnach hier sesshaft seien, außer ein paar Schädlinge und Shining. Sie machte sich nichts daraus, eigentlich wollte sie nur noch am schnellsten hier einen Abgang machen. Die Erwähnung, dass noch viele Abschnitte unter Bauarbeiten wären, nahm Shining so auf, dass es nicht mehr viele Abschnitte seien müssen. Also wäre ihre "Tour des Schreckens" bald vorbei.

Shining richtete sich auf und entferne sich von der Sitzbank, sie schaute dem Mr.Handy noch zu, wie er den Teller versuchte abzuräumen, er drückte den vollen Teller Suppe einem Skelett auf die Hufe, da dieses keine Kraft hatte, fiel der Teller, dank der Schwerkraft, sofort auf den Boden. Das klirrende Geräusch war im ganzen Raum zu hören, außer Stille gab es keine andere Geräuschkuilisse. Shining rollte ihre Augen und musste wieder Seufzen, bei fast jeder Aktion des Mr.Handy folgte diese Reaktion. Auch wollte sie ihren Huf in ihr Gesicht einfach nur schlagen, da sie fast schon von der Dummheit des Roboters erstaunt war. Aber, diese Reaktion folgte nicht und wurde schnell vergessen. Einerseits, wollte sie jetzt nicht den ganzen Dreck, welcher sich schon auf ihrer Huffläche angesammelt hatte noch in ihrem Gesicht haben, aber dann kam wieder der Gedanke... das diese Roboter-Einheit beschädigt war.

Kommentarlos schwebte der Roboter davon und Shining ließ ihm natürlich den Vortritt, als dieser sich dem Türrahmen näherte. Shining folgte ihm nun weiter, schlussendlich kam er an einer versperrten Tür an, sie behielt aber ihren gemütlichen Gang, sie wolle ja nichts überstürzen. Wenige Meter vor der Tür, öffnete der Mr.Handy diese und schwebte den kurzen Gang entlang und sein Weg endete an einer Aufzugtür. Shining folgte ihm weiterhin, die Wände des Ganges waren, wie wahrscheinlich das restliche Stable, verdreckt und voller abgenutzten Lack. Ebenfalls wurde dies auch schon zur Gewohnheit, Shining konnte sich nicht mehr darüber aufregen oder Angst davor haben. Mit einem Werkzeugarm, betätigte der Roboter den Rufknopf des Aufzugs und richtete seine drei Augenstiele auf die rostige Aufzugstür, welche sich nach einigen Sekunden öffnete. Bevor Shining den Aufzug betrat, stellte sich noch eine Frage, natürlich zu ihrer eigenen Sicherheit:

"Funktioniert der Aufzug auch? Besteht die Gefahr das er einstürzen könnte, ich möchte nicht die Arbeiter der Arbeiterponys hier in Frage stellen, aber alles wirkt noch so... unfertig."

ZeroTheBrony · **24.01.2016**

[Mr. Handy]
"Keine Sorge, Miss! Ich habe diesen Aufzug heute noch benutzt, um von meiner Ladestation zum Tor zu kommen. Ich versichere Ihnen, dass diese Kabine Raketen standhalten würde."

Zuversichtlich, oder einfach nur desillusioniert, schwebte der Mr. Handy durch die offene Tür, in die, für ihr Alter, recht ordentliche Kabine. Bis auf etwas Staub und hier und da einen vereinzelten rostigen Nagel im Stahl, wirkte alles so stabil wie eine Eiche. Die Elektronik schien in bester Ordnung zu sein und die Leuchtröhren an den Kanten spendeten ausnahmsweise ein relativ helles, für den Stable fast schon unnatürlich natürliches Licht. Eine der wenigen Lampen, die richtiges Sonnenlicht noch in voller Gänze simulieren konnte. Zwar war die Kabine mit dem Roboter im Inneren nicht sonderlich geräumig, aber der Mr. Handy war so frei die Arme so eng es ging anzulegen, um Shining allen möglichen Platz im Inneren der Kabine zu schenken, den er entbehren konnte, bevor er auf den Knopf drückte, um alles in Bewegung zu setzen. Die dicke Stahltür glitt fast reibungslos in Schloss und die Stahlstangen rasteten ein, bevor es mit einem Ruck langsam nach unten Ging. Über ihnen waren deutlich die Motoren zu hören, welche den Fahrstuhl an den Schienen entlang nach unten gleiten ließen. Es ging dabei recht gemächlich voran, neben der Tür zeigte eine grüne Anzeige auf welcher Etage sie sich im Komplex gerade befanden und die Zahl stieg nur langsam an. Vom Erdgeschoss bis zum vierten Untergeschoss dauerte es knapp zwei Minuten, dafür, dass sie immer nur nach unten mussten. Es war offensichtlich sehr viel Platz zwischen den einzelnen Etagen. Währenddessen summte der Mr. Handy die Hymne von Equestria vor sich hin und mischte dabei wohl völlig unwissend mehrere andere Lieder, die man bei der Arbeit so sang, vor sich hin und auch einige alte Radiostücke, welche im Kontext überhaupt keinen Sinn ergaben. Zudem wurde zwischen U5 und U6 seine kleine Einlage von jetzt auf gleich von einem ziemlich schnellen Klopfen begleitet, welches völligst abweichend von der Musik klang und auch viel zu monoton war, um dafür bestimmt zu sein. Bei genauerem Hinhören, war zu bemerken, dass das Klopfen nicht vom Mr. Handy stammte, sondern von draußen kam. Es war hell, fast wie ein Hammer, der auf Metall schlug und es wurde immer lauter, als sie U6 passierten schien es fast, als würde es gleich durch die Tür brechen. Doch kaum hatten sie die Etage passiert, ohne auf ihr anzuhalten, hörte es auch auf, stattdessen depperte es einmal über ihnen und für den Moment donnerte ein lautes "Halt! Aufmachen!" durch den Schacht zu ihnen herunter, bevor einige Sekunden schließlich nichts weiter kam. Und dann schien über ihnen die Hölle loszubrechen. Mehrmals knallte etwas schweres auf Metall und die Schwingungen waren sogar in der Kabine mehrere Meter weiter unten zu bemerken. Jemand wuchtete mit Anlauf über ihnen gegen die Wand, oder vielmehr die Tür des Fahrstuhlschachtes. Man hörte im Inneren Staub und einige Nieten auf die Decke prasseln und für einige Sekunden schien man es über ihnen aufgegeben zu haben, allerdings ertönten dann wieder die lauten hellen Schritte auf dem metallenen Boden und nun krachte etwas so schweres auf die Kabine ein, dass sie in den Schienen mehrere Meter weit absackte, bevor die Bremsen sie am freien Fall hindern konnten. Die Decke hatte eine leichte Delle, was schon ein Meisterwerk gewesen sein musste, wenn man bedachte wie dick der Stahl war. Etwas war offensichtlich drei Etagen auf die Kabine herunter gefallen und es schien sich zu bewegen. Was auch immer es war regte sich über ihnen klopfte hart auf die Kabine und trat über sie hinweg, als würde es etwas suchen und schlussendlich fand es es auch in Form der Luke, die in die Kabine führte.

[Blue]
Der Sturz war eine gehörige Wucht gewesen, er hatte glatt das Gleichgewicht verloren, als der Fahrstuhl unter dem Gewicht seiner Rüstung nachgegeben hatte und seine Hufe hatte vier recht ansehnliche Dellen in die Außenwand der Kabine geschlagen, als er sich weiter ansah, was er hinterlassen hatte. Wären die Bremsen nicht angesprungen wären sie wohl noch etliche Etagen tiefer weiter gerutscht, bevor der Boden sie unsanft gebremst hätte. Er hätte es wahrscheinlich ohne Kratzer überlebt, aber was auch immer den Fahrstuhl nutzte wäre wohl schlimmer dran gewesen und wenn es einer dieser Degenerierten gewesen war, hätte es ihm einiges an Arbeit erspart. Umso überraschter war er, als er den Kopf in die Kabine reckte und lediglich zwei Insassen vorfand, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Ein Roboter und eine Stute, welche aussah, als würde sie sich von Gelegenheitsjobs ernähren. Er wäre ja liebend gerne noch hinein gesprungen und hätte schön geplaudert, aber er hörte deutlich, wie die Energiezellen auf dem Rücken seiner Powerrüstung seine Reserven verbrannten und er hatte schon genug Zeit verschwenden durch das verfluchte Treppenhaus zu hetzen, sodass er sich ohne weitere Überlegungen einfach in voller Montur in die Kabine fallen ließ und den so schon spärlichen Platz weiter eingrenzte. Nun, so aneinander gepresst, hätte er vielleicht doch weiter die Treppe nehmen sollen, statt die letzten drei Etagen hinter zu springen. Die Abstände zwischen den Etagen waren unerklärlich groß und er wusste nicht, wie weit es noch nach unten gehen würde, bevor er die Quartiere erreichen würde.

"Ich hoffe ich störe nicht, aber könnte vielleicht jemand auf den Knopf drücken, ich habe es etwas eilig, ich muss zu den Bewohnerquartieren und das so schnell es geht... wenn es hilft alles zu beschleunigen, es geht um Leben und Tod!"

Courtneyy · **26.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

Shining betrat den Aufzug, sie blieb allerdings unsicher, aber die Aufzugskabine wirkte für sie recht ordentlich und sauber. Also vertraute sie dem Mr.Handy und lies ihm natürlich den Vortritt. Der Raum war nicht sehr groß, allerdings bot er genug Platz für zwei Personen. Erstaunt war sie aber von dem Licht, welches die Leuchtröhren an den Seiten ausstrahlten. Fast ließ sie sich schon blenden, so hell war das Licht. Sie musste bedenken, das sie seit ihrem Austritt aus dem Tenpony Tower kein wirkliches Licht mehr sah, draußen herrschte dichter Nebel und Sonne war weit und breit nicht zu sehen. Und das gesamte Stable bot bis jetzt nur dimmende Lampen und einzelne Funken als Lichtquelle. Oft hatte sie ihren PipBuck als Licht benutzen müssen, das grelle blaue Licht war hell genug, um ihr einen Überblick zu verschaffen.

Der Mr.Handy schwebte neben Shining, welche sich in der linken Hälfte der Kabine etwas Platz verschaffte. Er betätigte den Aufzugknopf und legte seine Arme an um Shining noch etwas Komfort zu geben, welcher in solchen engen Räumen rar war. Sie bedankte sich bei ihm und als die stählende Tür sich schloss, war Shining erleichtert das nun nichts weiteres passieren würde. Aber nun kam es, das große Warten. Shining war definitiv kein Fan von Aufzugsfahrten, der Fakt das sie auch das Warten extrem hasste, brachte sie dazu hektisch auf den Boden mit ihrem linken Vorderhuf zu klopfen. Auch musste sie gelegentlich ihre Augen rollen und einen angespannten Blick behalten, da sich die grüne Anzeige, welcher die momentane Etage zeigte nur langsam änderte. Genervt nahm sie auch die lauten Motoren des Aufzugs hin, der Aufzug war aber schon mehrere Jahrzehnte alt.

Nun begann aber der Mr.Handy, die Hymne von Equestria zu summen, als eine Art Fahrstuhlmusik. Er wollte etwas Unterhaltung bieten, damit die Fahrt nicht keine extreme Langeweile erzeugt. Shining hörte der Hymne aufrichtig zu, als der Roboter begann verschiedene andere Lieder zusätzlich abzuspielen, wollte sie ihn höflich bitten mit seiner Gesangseinlage aufzuhören:

"Würdest du das bitte unterlassen, ich bin kein Fan von dieser... Fahrstuhlmusik..."

Nun befanden sich Shining und der Mr.Handy zwischen U5 und U6 und dieser gab eine Antwort auf Shinings höfliches Bitten, ein schnelles Klopfen welches überhaupt nicht im Takt der Musik war oder überhaupt mit den gemischten Musikstücken harmonierte. Etwas verärgert und genervt musste sie wieder daran denken, das vielleicht wieder irgendwelche Schaltkreise oder andere Mechanismen des Roboters verrückten spielten, das Band bot ja einiges an "Unterhaltung". Shining versuchte aber genauer hinzuhören, der laute Motor des Fahrstuhls ließ sich irgendwann von diesem Klopfen übertönen. Als Shining den Mr.Handy darauf ansprach, schaute dieser nur mit seinen Augenstielen verdutzt in die Leere.

Shining blieb angespannt, dieser Klopfen machte ihr schon etwas Angst, da der Ursprung unbekannt war. Auch das Geräusch, als die Beiden die nächste Etage erreichten, nämlich U6, wurde immer lauter und auffälliger. Sie hielten aber nicht auf der U6 an, sondern der Fahrstuhl bewegte sich weiter und das Klopfen fand überraschender Weise ein Ende, aber es folgte direkt der nächste Schreck. Man hörte nur ein "Halt! Aufmachen!" durch den Aufzugsschacht. Danach folgte Stille... diese hielt nur für einige Sekunden an und nun, begann nun der wahre Höllenritt.

Die Angst verfolgte nun Shining komplett, ihr Herz raste wieder, sie hatte Recht... am Anfang dieser "Reise" wusste sie schon, dass sie nicht alleine war. Auch ein leichtes Zittern an ihren Hufen machte sich zu bemerken... aber nun folgte ein Klopfen an die Decke, etwas schweres hatte die metallische Decke des Aufzuges getroffen. Das Gewicht konnte der Aufzug nicht halten und dieser fiel regelrecht mit einer schneller Geschwidigkeit nach unten. Shining schrie auf, als sie die Delle bemerkte, welche sich deutlich bemerkbar machte. Als der Aufzug fiel und auch schlussendlich von den Bremsen aufgehalten wurde, krachte es wieder mehrmals an der Decke und als es aufhörte, lag Shining nur so da... der Sturz hatte sie wohl etwas verletzt.

Sie musste sich aber schnell aufrichten, mit allen vier Hufen gestreckt lag sie eben noch am Boden und der aufgewedelte Staub brachte sie dazu, etwas zu Husten. Sie schaute sich nur kurz um, der Mr.Handy hatte auch einiges abbekommen, sollte aber noch funktionstüchtig gewesen sein. Als sie auf die von der Delle getroffene Decke beobachte, wurde ihr klar das sich eine Luke öffnete und etwas aus Stahl und grauen Farben die Kabine betrat, die dicken Hufe zeigte aber, das es ein Pony gewesen seien müsste. Als es nun komplett die Kabine eindeckte, musste Shining erstmal nach es aufschauen, musste auch etwas schlucken... um zu bemerken, es war viel mehr als nur ein einfaches Pony. Ihren folgenden Satz sprach sie etwas lauter aus und man bemerkte auch, das sie sehr verängstigt war.

"Was zum... Heilige Scheiße! Wer... Was bist du?"

Da stand es nun fest, Shining traf wieder ihre größte Angst. Eine Person welcher sich in einer Powerrüstung versteckte, das kalte Metall... die veränderte Stimme, alles! Der Unbekannte, laut Stimme ein Hengst, nahm ihr nun den letzten, spärlichen Platz der Fahrstuhlkabine ein und Shining litt unter einer Panikattacke... sie wusste nicht was sie nun tun soll, außer dem "Befehl" des Unbekannten zu befolgen. Sie presste sich regelrecht in eine Ecke um den noch dieses kleine Bisschen an Abstand zu erhalten, und haute ihren weißen Huf regelrecht an den Knopf und hoffte, dass ihr nun nichts zustoßen würde. Ihre Atmung wurde wieder extrem schnell und sie hatte auch wieder diesen kalten Angstschweiß, welcher ihr über das Gesicht lief. Auch ein paar Tränen mischten sich mit ihrem Schweiß, diese wollte sie versuchen wieder zu verdecken in dem sie beide Vorderhuf vor ihrem Gesicht hielt... und sie hoffte, nein sie betete... das sie nun nicht mit ihrem Leben bezahlen musste. Aus ihrer nun ängstlichen Stimme, dem Zittern und auch dem schnellen Atem, merkte man ihr die Panikattacke an... zwei Ängste, der Unbekannte und die eventuelle Angst vor dem Tod.

"Bitte... töte mich nicht..."

ZeroTheBrony · **26.01.2016**

[Blue]
"Vertrau mir, Kleine, ich habe gerade wesentlich besseres zu tun, als auf eine sinnlose Randale zu gehen und um mich zu schießen, wofür hältst du mich bitte? Aber nur fürs Protokoll, wenn du mich unnötig aufhältst, zumindest für die nächsten anderthalb Stunden, kann ich nicht versprechen, dass ich dir nichts breche, verstanden? Kann das Ding nicht schneller fahren?"

Er wirkte ungeduldig, fast gehetzt. Man hörte im engen Fahrstuhl das unnatürlich laute Brummen seines Motors auf dem Rücken, welche jeden Servomotor im Inneren der Rüstung antrieben und ein seichtes rotes Glühen einer winzigen, leicht übersehbaren Lampe an einer der Stahlplatten blinkte immer wieder auf und signalisierte, dass diese Rüstung nicht auf einer primären Energiequelle lief, sondern wahrscheinlich durch Ersatzbatterien seinen Strom bekam, wahrscheinlich durch alte Brennstoffzellen, welche noch für die ganz alten Modelle benutzt wurden und durch welche sich diese Rüstungen in Windeseile durchgebrannt hatten, die neueren Modelle sogar noch schneller, weswegen eigentlich ein magischer Kristall gesockelt sein müsste und dort als primäre Quelle dienen sollte, aber dieser schien den Geist aufgegeben zu haben. Generell wirkte die Rüstung nicht mehr wie frisch aus der Fabrik. 200 Jahre hin oder her, all die Kratzer, Kerben, der abgeschabte Lack und die Blutflecken, welche ihren Höhepunkt an den Schultern, den Hufen und dem Helm fanden, alles wirkte recht jung, diese Schäden waren frischer Natur, das Blut war an manchen Stellen nicht einmal richtig angetrocknet. Und er wirkte sehr unzufrieden. Während er schweigend dastand, wartete, dass diese Türen sich endlich öffneten und er wieder im Galopp hinaus preschen konnte, hörte man ihn mit den Zähnen knirschen, unruhig auf der Stelle scharen und aus tiefster Kehlen grummeln, als würde er einen Hund anknurren. Zudem verbesserte es seine Laune nicht, als der aufdringliche Mr. Handy, welcher lediglich ein paar Schrammen im Lack vom plötzlichen Stopp eingesteckt hatte, recht dezent und mit einer Armlänge Abstand, seinem Trieb nicht mehr entsagen konnte und begann mit einem alten Putzlappen, welcher im Aufzug neben einem alten Eimer lag, die Rüstung von Blue zu polieren, oder zumindest damit begann sie zu säubern. Das Wasser bezog er dabei aus seinen Filtern und schon nach den ersten entfernten Blutspritzern auf der Schulter, erschien ein recht verblichenes, verkratztes Emblem des Ministry of Technology. Das Wappen mit dem Phönix, auf dessen Flügeln der Ring mit den drei Zahnrädern und dem Schwert, das diese überlagerte waren lediglich Überbleibsel aus dem Krieg, aber man sah deutlich, dass diese Lackierung nicht Original war, zumindest nicht die oberste Schicht, als hätte der Träger mehrmals das alte Wappen erneuert und versucht so genau wie möglich zu arbeiten, aber einige Fehler konnte er nicht ausbessern, so waren die Federn des Phönix asynchron, das Schwert etwas dünn und die Zähne der Getrieberäder gelegentlich etwas unförmig, aber man sah, dass sich sehr viel Mühe dabei gegeben wurde diese Rüstung instand zu halten und wer auch immer sie nun so zugerichtet hatte würde sicherlich bald bereuen, dass er an diesem Tag aufgestanden war. Blue stöhnte einmal laut und stieß nach vorn, die Schulter voran gegen die Wand. Es gab einen lauten Knall und die Kabine ratterte einmal kurz, bevor sich alles wieder normalisierte und der Steel Ranger vor sich hin knurrte. Der. Mr Handy zog sofort den Arm weg.

"He, du da! Kleine. Nichts für ungut, aber du siehst viel zu... heile aus, um schon lange hier drin zu sein. Wo kommst du her? Und was machst du so weit hier unten mit einem Roboter?"

Courtneyy · **26.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

Als sie hörte, das dieser nicht auf Gewalt aus war, wischte sie die kleine Menge an Tränen aus ihren Augen weg und versuchte nun nicht dort wie ein Häufchen Elend in der Ecke zu sitzen. Trotzdem verspürte sie immernoch einen kalten Schauer auf ihrem Rücken, jede Bewegung oder auch nur ein Zucken des Unbekannten würde sie wieder in Panik versetzen. Es gab keinen anderen Ausweg aus dieser Situation, Shining musste lernen nun mit ihrer Angst umzugehen. Also richtete sie sich auf und fasste neuen Mut, trotzdem hätte der Steel Ranger keine Probleme Gewalt anzuwenden, also blieb sie vorsichtig und überlegte sich ihre nächsten Schritte.

Als erstes schaute sie sich ihn genauer an, die Powerrüstung hatte schon einiges hinter sich, ein lautes Brummen ertönte im engen Fahrstuhlraum. Diese assozierte sie nicht mit dem Fahrstuhl, dieser wurde längst durch die Powerrüstung übertönt. Auch gab es einige Kratzer und andere Abnutzungen. Aber, Shining entdeckte etwas was ihr wieder den letzten Mut raubte. Die Blutflecken auf seiner Rüstung, besonders auf den Schultern, seinen Hufen und auch dem Helm... ob es Shining hier mit einem Mörder zu tun hatte? Sie wirkte Vorlaut, als sie mit voller Hysterie unüberlegte Fragen stellte, soviel zu ihrer "Vorsicht":

"Wofür ich dich halte? Erkläre mir doch einfach diese Blutflecken, laut meinen Augen sind die doch noch frisch? Und warum so eilig?"

Der Mr.Handy kam nun zum Einsatz, ohne Kommentar holte er eine Putzlappen aus einer Ecke des Fahrstuhles und begann, den Steel Ranger blank zu putzen. Jedenfalls versuchte er es. Anscheinend hatten seine Sensoren Dreck entdeckt und nun begann auch auch, mit Wasser aus seinen Filtern, seine Rüstung zu säubern. Auf der Schulter erschien nun ein Emblem des Ministry of Technology. Zwar war es nicht mehr Fabrikneu, aber es lies sich als solches Erkennen. Der Steel Ranger wollte diesen Abwimmeln, das tat er auch er stieß gegen die Wand und die Kabine begann zu wackeln. Ein lauten Knall gab es ebenfalls, dieser ähnelte dem... als der Steel Ranger gegen die Decke krachte. Shining verlor fast das Gleichgewicht in ihren Hufen und stolperte fast, als sich die Kabine wieder normalisierte, schaffte sie es dennoch, auf allen vier Hufen zu stehen.

Sie versuchte sich zu beruhigen und nun weniger Angst zu zeigen. Vergebens, die Panikattacke ist zwar Geschichte... das Zittern an ihren Hufen und der schnellere Puls blieben. Shining musste nun ehrlich bleiben, sie wolle keine Gewalt erfahren... vorallem nicht von einem Steel Ranger. Sie weiß ja wie es bei denen läuft... erst schießen, dann Fragen. Glücklicherweise, schoss dieser Steel Ranger nicht direkt auf Sicht. Aber trotzdem, keine lange Geschichte, der Steel Ranger hatte es viel zu eilig und Shining vertraute diesem auch nicht. Mit einer Halbwahrheit könnte sie vielleicht seinen Fragen entkommen:

"Um eine lange Geschichte kurz zu fassen... reicht dir dieser PipBuck als Beweis? Oder mein Stable-Overall? Und dieser Roboter brachte mich in dieses Stable, aus purer Dummheit stimmte ich auch noch ein, ihm zu folgen."

ZeroTheBrony · **26.01.2016**

[Blue]
"Dann weißt du ja auch sicherlich, dass wir nicht allein sind, dieser Stable ist noch bewohnt, wobei das schon zu zivilisiert klingt. Ich habe mich in den letzten 20 Stunden durch etliche Etagen und Räume bewegt, der eine verrückter, als der andere und was ich in Akten und Ordnern gelesen habe... heilige Scheiße, hier war die Hölle los. Ich habe keinen Schimmer warum, aber nach Protokoll hat man den Speiseplan von Anfang an auf Fleisch ausgelegt. Alles, Steaks, Filets, hier wurde alles gegessen, erst nur untergemischt, dann völlig frei, als alle sich dran gewöhnt haben. Rinder wurden hier in Massen geklont und manipuliert, ich bin durch Labore gekommen, deren einziger Zweck es war das Fleisch der Tiere nahrhafter zu machen. Und irgendwann ist es allen zu Kopf gestiegen, das, was im Essen drin war, ist ihnen zu Kopf gestiegen, und die Hemmschwelle war ja schon lange übertreten. Also haben sie den Speiseplan ausgeweitet. Rinder hatten vier Hufe, Ponies haben vier Hufe, der Unterschied war ja offensichtlich kaum zu erkennen. Und jetzt haben wir eine ganze Generation völlig verkommener Kannibalen hier unten, die mir liebend gerne die Schale vom Köper ziehen würden, um mich in die Pfanne zu hauen und dich auch, nebenbei. Und wie es der Zufall so wollte, haben sie meine bessere Hälfte mitgeschleppt und bevor er gut durch auf dem Bratspieß landet würde ich wenigstens gerne noch versuchen ihn da raus zu holen."

Blue sah auf die Anzeige. Sie hatten bereits U9 passiert und kamen gerade auf U10 an, als der Fahrstuhl langsamer wurde, man hörte wie die Bremsen wieder an den Schienen anlegten und begannen die Geschwindigkeit so zu drosseln, dass sie passend vor der Tür der Etage anhielten und dies mit einem hellen Pling und einer mechanischen Ansage der Etage angekündigt wurde. Die Türen glitten auf und zusammen mit einer Luft, welche so stark mit Staub versetzt war, dass man denken könnte es würde Nebel herrschen, auch hatte sie in den Lungen ein unglaubliches dickes Gefühl, als wäre sie seit Jahren abgestanden und nur spärlich mit Frischluft versorgt worden. Der Grund waren wohl die defekten Lüftungsschächte. Einige funktionierten noch, man hörte es in den Wänden, wie die Ventilatoren im Inneren ratterten, aber andere waren dann wieder kaputt und sammelten lediglich nur noch Staub an. Der Mangel an Reinigungskräften erledigte dann den Rest. Diese Etage präsentierte sich schon auf den ersten Metern, als ein Ballungspunkt für die Bewohner dieses Bunkers. Knochen, wahrscheinlich von Beinen, beschmiert mit rotem Blut und noch einigen Brocken Fleisch lagen zu Haufen gestapelt an den Wänden, spärlich verteilt zwischen ihnen waren auch einige Rippenknochen, oder ganze Brustkörbe mit Teilen der Wirbelsäule dran verstreut und Schädel mit oder ohne Unterkiefer lagen fast wie Kronen auf ihnen. Blue schaltete die Lampe an seinem Helm an, auch wenn diese Energie verbrauchte, eine Lampe würde lediglich mikroskopisch kleine Ladungen von der Reserve der Brennstoffzellen nutzen, die in Blue's Rücken steckten und von Sekunde zu Sekunde mehr Saft verloren. Er hatte vielleicht noch gut eine Stunde und fünfzehn Minuten, bevor die Servomotoren wieder den Geist aufgeben und er als Statue in der Gegend stehen würde. Bevor das passierte würde er schnell die Rüstung verlassen müssen, um nicht eingesperrt in seiner eigenen Haut zu sein. Er machte den ersten Schritt hinaus und trat prompt auf einen der Rippenknochen, welche vor der Tür lagen und zertrat diese unter seinem Gewicht, als wären es trockene Äste, genau wie im Vorraum des Stable-Tors. Vor ihnen erstreckte sich gut 10 Meter Gang, ohne weitere Abzweigung, bevor dieser in einem quadratischen Raum endete, welcher spärlich von den alten Lampen erhellt wurde. Blue leuchtete voraus und stampfte mit schweren Schritten nach vorne.

"Kleine, in diesem Stable lebt kein normales Pony mehr, außer dir, meinem Kumpel und dir, also egal was uns begegnet, du schießt sofort. Diese Degenerierten mögen dumm sein und benutzen nur primitive Waffen, aber es sind viele und wenn einer entkommt haben wir die ganze Meute am Hals. Außerdem steht dir sicherlich kein Stacheldraht um den Hals. Ich will nicht wissen, was die Wissenschaftler hier unten falsch gemacht haben, damit so etwas passieren konnte."

[Mr. Handy]
"Nun, auch wenn ich nicht ganz mit Ihrer Geschichte korrespondieren kann, so erscheint mir das Szenario, was Sie beschreiben, als eine der möglichen Gleichungen, die Stable-Tec aufgestellt hatte. Bevor ein Stable errichtet wird, wird entschieden, wie er dem sozialen Zusammenleben der Bewohner helfen soll. Bei der routinemäßigen Inventur der Laborgeräte habe ich, natürlich völlig aus Versehen, ein Telefonat zwischen der zukünftigen Overmare und Vice-President Scotaloo von Stable-Tec mitgehört. Ich werde die relevanten Teile gerne abspielen, wir wollen doch nicht, dass das Ministry of Technology seine Steel Ranger für uns umsonst an die Front schickt, dann verdienen Sie wenigstens antworten auf alle Ihre Fragen, Mr. Blue Dust!"

Im Mr. Handy ratterte es einmal, als würde Getriebe, welches die ganze Zeit inaktiv war, endlich in Bewegung gesetzt werden und man hörte deutlich ein Rauschen aus den Lautsprechern des Roboters kommen, bevor eine weibliche, mittelalte Stimme sich räusperte, wahrscheinlich um einen Satz erneut zu beginnen.

"Wie schon einmal gesagt: dieser Test muss streng geheim bleiben. Wir wissen nicht, wie es im Falle eines... Sie wissen schon... nach dem Worst-Case-Szenario aussehen wird. Vielleicht... wer weiß... oh, große Güte, ich hasse es diese Ansagen zu machen... wir alle essen nur Pflanzen, alle Varianten, manche gerne, manche weniger, aber und das ist wichtig, was passiert, wenn wir keine mehr haben? Die Zebras und ihr Voodoo und der ganze Hokuspokus, sie könnten, wenn sie wollten, unsere Böden vergiften, wir wissen bereits, dass sie Megaspells haben und wenn wir wirklich damit rechnen müssen, dass sie sie abfeuern, dann müssen wir auch damit rechnen, dass unsere Welt danach eine andere ist. Die Strahlung kann unsere Erde irreversibel verpesten, Pflanzen könnten absterben, oder schlimmer noch, ungenießbar, vielleicht sogar giftig. Unsere Art braucht eine neue Nahrungsquelle, von der wir sicher sein können, dass wir sie nicht verlieren. Wir haben dem Stable genug Material zur Seite gestellt, um einen endlosen Nachschub an geklontem Rind zu produzieren und die besten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ernährung ihrem Stable zugeordnet. Es ist ihre Aufgabe diese Ponies am Leben zu halten, ihnen den Fleischkonsum so schonend anzueignen, wie es ihnen möglich ist. Dazu werden professionelle Forscher daran arbeiten das Fleisch so gesund und nährend zu machen, wie nur möglich. Um das zu erreichen wird ihnen diesen Monat eine Lieferung an... Chemikalien geliefert, welche ihre Forschungen stabilisieren soll. Wir haben festgestellt, dass langfristiger Konsum von manipuliertem Fleisch ohne diese Zusätze zu schweren neuronalen Schäden führen kann, also weisen Sie ihre Forscher an nichts zu unternehmen, bevor diese Lieferung nicht angekommen ist, verstanden? Stable-Tec zählt auf Sie! Diese Ponies zählen auf Sie! Meine Güte, dieses ganze Land tut es! Erledigen Sie ihren Job und wir werden diesen Krieg überleben!"

Courtneyy · **26.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

Blue Dusts “Geschichte” klang plausibel. Shining machte ja schon mit einigen Skeletten Bekanntschaft, auch dachte sie das der Mr.Handy dahinter stecken würde. Aber, die dort oben zeigten keine kannibalischen Übergriffe, sie waren durch einen Fehler getötet worden. Auch wusste sie, dass Shining hier nicht alleine ist, wenigstens hatte sie nun eine Art “Beschützer” wäre sie nun blind in diese Kannibalen gelaufen, würde sie als schmackhaftes Abendessen dort enden. Sie hatte noch keine Kannibalen gesehen oder davon etwas gehört, der Fakt, das Ponies Fleischkonsum betreiben und sogar sich an ihrer eigenen Rasse vergreifen, wurde von ihr als ekelig aber auch als gruselig aufgefasst.

Der Mr.Handy folgte nun mit seiner Meinung, zwar stimmte er Blue Dust nicht zu 100% ein, sein beschriebenes “Szenario” klang aber auch laut ihm, plausibel. Auch erwähnte dieser den Namen des noch für Shining unbekannten Steel Rangers, sie hat es wohl hier mit einem gewissen Mr. Blue Dust zutun. Es folgte nun ein abgehörtes Telefonat, der zukünftigen Overmare dieses Stables und der Vize-Präsidentin von Stable-Tec, Scootaloo. Bei diesem Gespräch war sie gedanklich etwas Abwesend, die wichtigen Fakten konnte sie diesem dennoch entnehmen: Pflanzen würden bald keine Nahrungsquelle mehr bieten und man musste nun den Fleischkonsum in Betracht nehmen. Das bot ihr nun die ultimative Klarheit, diese Kannibalen gingen ihrem niemals endenen Hunger nicht ohne Grund nach, der ganze Konsum von Fleisch machte sie wohl wahnsinnig und zu dem, was sie heute waren.

Außerdem hatte sie nun keine Angst mehr vor dem Steel Ranger, warum sollte er sie anlügen? Er hatte nur einen guten Gedanken, die Rettung seines Freundes. Klar, die Rüstung und dieser laute Motor, der sich auf dem Rücken befand, machten ihr vielleicht noch etwas Angst… aber als Person war Blue Dust eigentlich harmlos. Hinter diesem ganzen Stahl und anderen Materalien, war ja auch nur eine Ponyseele. Aber, sie konnte ihm nicht nur zuhören und still mitnicken, auch musste sie wieder jemanden an ihrer Meinung teilhaben lassen:

“Ich habe sowas noch nie in meinem Leben gehört… alleine der Fakt das sie sich an uns vergreifen, ekelhaft aber auch gruselig. Keine Ahnung, aber wenn es um eine Rettungsaktion geht… helfe ich. Oder versuche es zumindest, ich laufe hier völlig ungeschützt herum.”

Die alte Shining Daybreak hätte so etwas nie gesagt. Sie hätte niemanden so selbstlos ihre Hilfe angeboten, die Aktion hatte ihre Gefahr und jederzeit könnte sie etwas von der Seite anspringen und nun auffressen. Aber, Aufgeben war keine Option.

Noch bevor Shining fortfahren konnte, hatte sie keine Worte mehr für die Kannibalen und schon erreichte die Gruppen die unterste Etage, U10. Der Fahrstuhl verlor an Geschwindigkeit und seine Bremsen fingen an ihre Arbeit zu leisten. Nun stand dieser still und die Tür öffnete sich. Und nun folgte die nächste Überraschung, eine Ebene voller Staub. Als sich die Türen öffneten, schaute sie direkt in den recht spärlich beleuchteten Gang und musste sich als erstes die Augen reiben, die Staubpartikel flogen regelrecht in jeder Ecke des Raumes herum, auch verdeckte dieser ihre Sicht, der Staub ähnelt schon fast dem Nebel von draußen. Sie musste mehrmals kräftig Husten, während Blue von seiner Powerrüstung geschützt war. Um ehrlich zu seien, sie hätte auch gerne so einen metallenen Anzug… dann würde sich vielleicht die Gefahr, irgendwas abzukriegen, verringern. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, schlatete Blue Dust seine Helmlampe an. Diese bot mehr Übersicht und beim beleuchten der Wände, fiel Shining wieder etwas auf… Fleisch und Knochen, en masse. Auch waren viele Blutspuren an den Wänden und auch an den diversen Knochen. Schädel, Rippenknochen oder auch Wirbelsäulen, die Auswahl war groß. Shining fasste wieder die Angst, vielleicht sollte sie doch einfach umkehren und den großen, bulkigen Hengst einfach alleine seine Drecksarbeit machen lassen? Nein. Sie musste es mit einem Schlucken hinnehmen, Shining teilte Blue Dust noch vor einigen Minuten mit, das sie ihm helfen wolle. Sie ließ ihrem Beschützer doch den Vortritt und musste noch einige Worte loswerden, bevor sie ihm folgte:

“Pass auf, ich bin keine ausgebildete Kämpfernatur wie du, aber ich versuchte mein bestes. Ich nutze nicht gerne Gewalt an, ich bevorzuge eher meine Wörter zur Waffe zu machen. Bei solchen gehirnlosen Kannibalen hilft dann eben nur Gewalt. Alles was uns versucht anzuspringen, werde ich eine Kugel verpassen. Versprochen. Aber bitte gehe voran, ein Hufschlag und ich würde umfallen.”

Mit diesem Versprechen holte Shining schleunigst ihre schallgedämpfte Pistole aus ihrer Satteltasche und plazierte sich rasch in ihrem Mund. Vielleicht konnte sie die Geräusche vermindern und ein Anlocken der Meute vermeiden. Aber, sie hatte auch etwas noch ausszusetzen. Blue Dust würde sie ganze Zeit “Kleine” nennen, zwar hatte er auch seine Gründe dazu, Shining war nun keine Kämpfernatur, eine Stute und wirkte manchmal echt kleinlich, wegen ihren Gefühlsausbrüchen.

“Ich mag zwar schwach für dich aussehen, jedoch unterlasse es mir irgendwelche Spitznamen zu geben, bitte. Shining, Shining Daybreak.”

ZeroTheBrony · **26.01.2016**

[Blue]
Blue kommentierte den Kommentar des Mr. Handy lediglich mit einem Grunzen. Zwar war die Klarheit über die Lage ein schöner Umstand, den sie haben konnten, aber dennoch erbrachte es ihnen im Grunde gar nichts. Nur weil sie jetzt wussten, wie diese Degenerierten so verkommen konnten, hatten sie noch immer keine Ahnung, wie sie so lange überleben konnten. Zwar ernährten sie sich ständig von frisch geklontem Vieh aus den Anlagen, aber auch ihre Lebensspanne war begrenzt und Blue hielt sie definitiv nicht für schlau genug sich selbst immer und immer klonen zu können, wahrscheinlich wussten sie nicht einmal, wie man die Lichter einschaltete. Und der Gedanke, dass es irgendwo in diesem Loch so etwas wie Fohlen dieser Monster gab erschien ihm recht unwahrscheinlich, wenn auch nicht unmöglich. Dennoch fiel es ihm schwer zu glauben, dass diese Entstellten, selbst wenn sie irgendwie an Nachwuchs kämen, wüssten, wie sie mit ihm umzugehen haben, schließlich erfordert die Kindererziehung ein gewisses Maß an Vernunft, sonst würden sie wahrscheinlich als Bald als Fraß enden. Blue trottete voran, die Lampe an seinem Helm nach vorne gerichtet, während er mit den Hufen bei jedem Schritt neue Knochen beiseite schob, oder sie mit lautem Knacken unter seinen Hufen zermalmte. Seine Atemfilter hielten zwar die Staubpartikel draußen, aber die dicke, abgestandene Luft hing dennoch schwer in seinen Lungen und er sehnte sich bald nach der heißen und trockenen Luft, die draußen auf der Oberfläche über die Landschaft zog, auch wenn diese nach verstrahltem Endlager und verlorener Hoffnung stank. Was Blue aber stellenweise wunderte war, dass dieser Mr. Handy ihn kannte. Er hatte ihn nie zuvor gesehen und er interessierte ihn eigentlich nur im technologischen Sinne, aber dass er noch wusste, wer er war und dass Blue zu den Steel Rangern des Ministry of Technology gehörte, das war etwas, was er gerne beibehalten würde: Jemand, der noch wusste, wo sein Platz gewesen war.

"Ich bin beeindruckt. Der Roboter erinnert sich an mich. Standard in ihren Speichern, sie sind darauf programmiert jeden zu erkennen, der einen gewissen Rang in ihrem Sektor bei den Ministries hatte. Mein Name muss wohl noch im Register für Manehatten sein. Warum auch nicht, nach dem Krieg vor 200 Jahren hat sich wohl niemand die Mühe gemacht ihn zu löschen, wozu denn auch. Wenn du willst kannst du mich einfach Blue nennen, Kleine. Dann werd' ich doch auch einfach Shining nennen. Sonst bleibts bei Kleine. Deal?"

Der Raum vor ihnen bot sich ihnen als Gesellschaftsraum an. Es war nicht schwer zu erkennen, denn die Reste Lack, die noch an der Wand waren und nicht von grotesken Zeichnungen aus Blut, oder verschmierten Abdrücken übermalt wurden, zeigten deutlich, dass dort einmal die Aufschrift für den Pausenraum war und das Maskottchen von Stable-Tec es sich bequem machte. Zudem standen an den Wänden neben den standardmäßigen Sparkle~Cola-Automaten auch einige Automaten für Süßigkeiten und ein alter Erste-Hilfe Kasten, welcher schon vor langer Zeit aufgebrochen wurde und nun als Lager für einige, augenscheinlich noch frische, Organe bot. Generell war der Raum ein umfunktioniertes Schlachthaus. Die Tische und Theken wurden für ganze Fressgelage genutzt, blutige Kadaver, manche noch nicht einmal zur Hälfte verspeist, aber grotesk entstellt lagen mit offenen Körpern und herausstechenden Rippen da. Blue hatte so etwas öfter gesehen, wenn er an Ballungszentren von Ghouls vorbeikam, wenn diese Beute gemacht hatten. Das hier war kaum anders, die Umstände ihres Zustandes waren fast dieselben: neuronaler Verfall. Sein Ekel war schon lange abgestorben. Er ging unbeirrt weiter, konnte sich selbst allerdings nicht davon abhalten das Blutbad zu betrachten, dass hier angerichtet wurde. Bündel von Fleischbrocken, zusammengehalten von Stacheldraht, Torsos, welche ohne Gliedmaßen und Schädel mit Bissspuren auf einem Pooltisch lagen. Er wollte nicht weiter hinsehen, aber es war hypnotisierend, mit welcher Grausamkeit vorgegangen wurde.

Courtneyy · **26.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

"Meinst du damit, dass du schon vor 200 Jahren gelebt hast? Also vor dem großen Krieg? Bist du eine Art Ghul oder so etwas? Und natürlich, der Deal gilt. Blue."

Shining folgte dem Steel Ranger weiterhin, gelegentlich zermalmte er regelrecht irgendwelche Knochen, so schwer waren seine Hufe. Es waren Knochen aller Art, einzelne Rippen oder auch größere Knochen wie einen halben Schädel oder Reste von Hufen. Shining dagegen, versuchte diesen auszuweichen und sie mit großen Schritten zu meiden, aber der Gang war vollgemüllt geradezu vollgemüllt damit. Was noch schlimmer war und eine aktive Gefahr für Shining dastellte, ist die Luft, welche voller Staubpartikel war und ihre Sicht etwas verdeckte. Sie konnte nicht ihre Gesichtsmaske benutzen um vielleicht die Staubpartikel rauszufiltern, sonst hätte sie keine Waffe bereit und wäre jeden Angriff schutzlos ausgeliefert. Sie war sogar so zierlich, jeder Hufschlag würde sie ausknocken.

Sie musste es wieder hinnehmen, die Luft tat ihren Atemwegen und der Lunge überhaupt nicht gut, ein Hustenreiz folgte jede halbe Minute. Der quadratische Raum, welcher vorhin nur diese Form zeigte, stellte sich als Gesellschaftsraum da. Blues Helmleuchte bot Licht auf die einzelnen Ecken und Möbel, allesamt voller Blut und einzelnen Knochen. Typisch für die Wände, hatten sie wieder diesen abgenutzen Lack, aber die Zeichnungen und andere "Kunstwerke" aus Blut waren Shining neu. Ihr wurde es etwas ungut, sie wollten den Anblick vermeiden, so schrecklich war dies... aber auch, interessant. Gerade weil man solche Dinge nicht alltäglich sieht, möchte man doch dort einen Blick darauf werfen. Shining verspürte den kalten Schauer auf ihrem Rücken deutlich, aber sie schaute in jede Ecke welche Blues Licht offenbarte. Es folgten weitere Machenschaften der Kannibalen, zerfetzte und blutige Kadaver, welche etliche tiefe Bisswunden tragen, aus welchen schon Rippenknochen rausschauten. Gelegentlich fand sich auch ein abgetrennter Kopf auf einem der Tisch oder auch Blutspuren welche den Boden zierten. Diese ganzen Reste schmückten den ehemaligen Gesellschaftsraum und gaben diesem ein eigenes Ambiente, die eines Schlachthauses.

Shining blieb auf Abstand, keinesfalls wollte sie einen dieser stinkenden Leichen berühren, noch daran riechen oder sogar kosten. Die extreme Angst, welche ihr manche Panikattacken gab, war nun in Vergessenheit geraten. Sie versteckte sich aber weiterhin hinter Blue, einen guten Anfüher würde sie nun nicht gerne spielen würden, ganz nach dem Motto: "Ich will alles als erstes sehen"!

Ihre Lunge wurde langsam trockener, sie musste wieder trocken husten. Sie versuchte sich ihre Gesichtsmaske vor das Gesicht und bindete sie fest, gleichzeitig musste sie auch ihre Kapuze aufsetzen. Die Gesichtsmaske bot sich vielleicht nicht als bester Luftfilter an, aber diese würde Shining helfen den ständigen Reizhusten zu vermeiden. Außerdem hatte dieser auch seine gewisse Lautstärke, Blues Servomotoren hatten schon eine auffällige Lautstärke. Zwar wurde ihr jetzt etwas schwitzig, aber das nahm sie in Kauf, wegen etwas trockener Luft und Staubpartikeln zu sterben, wäre ja nun bitter genug. Jedoch würde es ihr nun schweren Fallen, den Abzug zu betätigen, eine gewisse dicke bot die Gesichtsmaske schon. Blue musste davon unbedingt Kenntnis nehmen, nun war er der einzige welcher sich und Shining in irgendeiner Weise verteidigen kann. Man hörte nun deutlich raus, das Shinings Stimme durch das Tuch vor ihrem Mund verdeckt wurde.

"Blue! Der Husten setzt mir zu... ich muss mir jetzt dieses Tuch vor den Mund halten, um irgendwie eine halbwegs anständige Luftfilterung zu erhalten... Jetzt verstehe ich schon deine Eile, länger bleiben würde ich hier auch nicht bei diesem... wunderbaren Ambiente."

ZeroTheBrony · **26.01.2016**

[Blue]
"Nichts, was ich nicht schon mal irgendwo gesehen habe. Diese Degenerierten hier unten sind nicht viel anders, als Ghouls. Ihre Gehirne sind so faulig und verkommen, dass sie den Verstand verloren haben. Das einzige, was sie noch von ihnen unterscheidet, ist, dass sie offensichtlich irgendeine Art... Kultur besitzen... ein wenig Verstand ist noch da, sie verehren die Klonanlagen, wahrscheinlich weil sie dort ihre Nahrung herbekommen und preisen sie in ihren Malereien. Sie haben über die Zeit gelernt, dass die Roboter in der Anlage sie ignorieren und alles daran hindern einzustürzen und die Rinder behalten sie in ihren Weiden und lassen sie heranwachsen, um die Zeit in der die neuen Klone reifen als alternative Nahrung zu nehmen. Im Grunde funktionieren sie wie eine neue Spezies. Primitiv, aber lernfähig."

Blue musste von der Frage bitter aufstoßen. Er musste immer wieder sein Alter rechtfertigen, vor allem Ghouls, die normalen von ihnen, waren immer besonders angriffslustig, wenn sie sahen, dass er sein junges Aussehen behalten hatte und nicht einer wandelnden Leiche glich, weswegen er in Gegenwart von dieser Sorte Pony stets seinen Helm aufbehielt und im besten Fall es vermied auf sein Alter einzugehen. In gewissem Maße war es ihm in den letzten Jahren sogar peinlich geworden. Man sah ihn nicht nur immer verdutzt an, wenn unter dem Helm ein Hengst steckt, welcher kaum älter aussieht als Ende 20 und dieser dann auch noch davon erzählt, wie er in seiner Rüstung über die Schlachtfelder watete, als wäre es erst gestern passiert. Blue war in vielen Aspekten eine Rarität, es interessierte ihn oftmals wenig, was andere über seine Lebensgeschichte dachten und ob sie seine Motive nachvollziehen konnten, oder ihn einfach wie jeden anderen aus der Vorkriegszeit sahen: dumm, verblendet und der Regierung willenlos Folge leistend. Die Zeiten waren anders und er hatte seinen Vater verloren, für ihn war jede Entscheidung, die er je getroffen hatte eindeutig und er bereute keinen Befehl, den er ausgeführt hatte, keine Leiche, die er hinterlassen hatte und er leugnete auch kein Verbrechen gegen Zebras, welches er einfach ignoriert hatte und es geschehen ließ. Er schämte sich für wenig, seine ferne Vergangenheit gehörte nur in ein paar kleinen Teilen dazu, für den Rest würde er immer noch einstehen, wenn er müsste. Auch wenn es ihm nicht gefiel so zu leben, so musste er sich oftmals eingestehen, dass seine Einwilligung sich in der Form verändern zu lassen seinen Segen und seinen Fluch zu gleich hatte und Shining hatte allen Grund zu fragen. 200 Jahre Fleisch und Blut, welches immer noch herum stapften waren definitiv alle Neugiert wert und auch wenn es ein gewisses Risiko bot, setzte er den Helm ab. Die Lampe leuchtete weiter, verbrauchte nun den restlichen Strom, welche die kleine Batterie an der Seite des Helms noch gespeichert hatte und leuchtete im Kegel nach vorne, während Blue den Helm in seinen Hufen hielt. Den Namen hatte er sich alle Male verdient, bis auf Augen und Zähne war er eine einzige Abstufung von Blautönen. Die dunklen, kurzen und struwweligen Haare auf dem Himmelblauen Fell, dazu Augen, die die Farbe von Saphiren hatten, getränkt von einem Schimmer des Elends und einer Note Verzweiflung und Sorge. Darunter Narben an Hals und Kiefer, alte Schrammen und neue Wunden, eine genähte Platzwunde auf der Stirn, lediglich spärlich vom Pony verdeckt, die Oberlippe war aufgesprungen und die Nasenspitze hatte einen leichten rosa Schimmer, als wäre die Haut darunter einmal verbrannt gewesen. Man sah ihm das Alter deutlich aus den müden Augen an, die des Lebens schon vor Jahrzehnten überdrüssig waren und die eigentlich schon alles gesehen haben müssten. Dennoch hielt er durch, schließlich stand er noch und wollte damit auch nicht aufhören.

"Nein, kein Ghoul, kein Roboter, ich bin auch kein Gott, glaub mir, ich hab' schon alles gehört. Wenn du willst kannst du mich mit eingelegter Essiggurke vergleichen, oder Dosenmais. Voller Chemie und konserviert bis in die Ewigkeit. Der Versuch einen Soldaten zu machen, der nicht in Pension gehen muss, der nicht zu alt zum Kämpfen wird. Hier und da eine Spritze, ein paar kleine Implantate in Kopf, Lunge, Herz und Rückenmark, magische Therapie, ich glaube zwischenzeitlich hat man mir auch einfach nur eingelegtes Essen gegeben, ich weiß es nicht mehr genau. Auf jeden Fall hat es irgendwie geklappt. Immer noch so adrette wie an meinem 27 Geburtstag, keinen Tage gealtert."

Courtneyy · **27.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

Sie hörte Blue aufmerksam zu, als er begann etwas über die Kannibalen in diesem Vault zu erzählen. Angeblich zeigten sie keine Unterschiede zu wilden Ghulen, aber sie würden Klonanlagen nutzen um ihre Nahrung zu vermehren, die Frage war klar: Warum? Warum setzte man alles auf Fleischkonsum, selbstverständlich würde das in Kannibalismus enden. Irgendwie hatte es das Vault 123, also Shinings Herkunft, auch geschafft sich die letzten Jahre zu versorgen. Sie selbst wusste aber nicht, wie. Also kam ihr das mit den Klonanlagen sehr suspekt vor... genau so wie Blue.

Als Blue vor Shining stehen blieb, richtete er sich zu ihr und es sah so aus, als wollte er auf ihre Frage nun reagieren. Was verbirgt sich unter diesem Haufen Metall? Ein Ghul? Ein Roboter? Die Antwort folgte nicht mit Worten sondern, indem Blue seine Hufen an seinen Helm ansetzte und ihn von seinem Kopf löste. Shining wollte ihn erst vorwarnen, dass die Gefahr zu hoch wäre um nun den Helm abzusetzen, wegen der trockenen Luft und diesem ganzen Staub… doch Blue war dies wahrscheinlich in diesem Moment egal, Shining sollte wissen was er war, nicht das der Gedanke in ihrem Kopf bleibt, das Blue eine Art Ghul oder irgendetwas anderes wäre.

“Bist du sicher, dass du… Uhm… Wow.”

Shining staunte nicht schlecht, sie wurde regelrecht von dem noch recht freundlichen Gesicht von Blue begrüßt. Das war defenitv etwas, womit sie nicht rechnete. Blue war kein Ghul, er war viel mehr als das. Diese Aktion hatte ihr die Sprache verschlagen, sie stand dort nur still und blickte auf Blue hinauf. Unter der ganzen Fassade der Powerrüstung versteckte sich ein erwachsener Hengst. Viel konnte man von seinem Körper nicht sehen, außer das seine Fellfarbe ein helles Blau war und er eine recht zersauste Mähne hatte. Die Augen wirkten müde und trüb... die blaue Farbe der Augen stoch aber raus, trotz das Blue überall wirklich blau war. Also konzentrierte sich Shining mehr auf sein Gesicht und warf dort einen zweiten Blick hin. Sein Gesicht war jedenfalls nichtmehr das beste, viele Narben an verschiedenen Stellen die ein oder andere Wunde und eine aufgesprungene Oberlippe. Aber, Shining musste daran denken, diese Person war über 200 Jahre alt, also war der Anblick recht… erstaunlich. Nun begann Blue, zu erklären wie er dazu gekommen ist, er war ein Versuchsobjekt. Für Shining galt dieses “Versuchsobjekt” als Erfolg, vielleicht war es nur ihre Unwissenheit, warum sie so etwas nicht glauben kann. Bei der Metapher, das sie Blue mit einer Konserve vergleichen soll, musste sie leicht schmunzeln. Eine Abwechslung von den ganzen Angst, den Tränen und den anderen Gefühlen. Und laut ihm, war er auch nur Ende 20 alt, also genauergesagt, 27. Biologisch nur drei Jahre entfernt von Shining selbst, aber chronologisch? Über 200. Dazu musste sie einfach ihre Meinung abgeben, so fassungslos stand sie da:

“Du siehst gut aus… also für jemanden nach so vielen Jahrzehnten, bitte nehm mir das jetzt nicht übel... doch so ein Kompliment hört man nicht oft aus meinem Munde, hehe... Aber, wir sollten nicht zu viel Zeit verschwenden, wir sollten später Reden… dein Kumpel sollte nicht in einem Festmahl enden.”

Sie versteckte sich wieder hinter dem Steel Ranger, er war ja für Shining ihr “Beschützer” und sich an die Front zu trauen, wollte Shining nicht… verständlich bei diesem Schlachthaus.

ZeroTheBrony · **27.01.2016**

[Blue]
Blue nickte und nahm einen Atemzug von der Luft. Es war definitiv etwas anderes, als es durch den dichten Filter seines Helms zu erleben. Es war genauso dick im Hals und man konnte sicher sein, dass diese Luft nur spärlich mit eigentlichem Sauerstoff gesättigt war, aber für ihren Aufenthalt würde es reichen. Wenn Blue es sowieso nicht rechtzeitig schaffte seinen Freund zu erreichen und seine Batterien laufen leer, würden sie es wohl so oder so kaum rechtzeitig zurück schaffen ohne jegliche Feuerkraft. Aber er merkte wieder, wie einfach seine Welt durch dieses Glas aussah. Sobald er den Helm aufgesetzt hatte und hörte, wie es aus allen Seiten klimperte, jedes Mal wenn seine Hufe sich in Bewegung setzten. Es steckte schon so lange in einer Rüstung, dass er sich jedes Mal denken musste, dass sie ihn so lange schon begleitet hatte, dass er gar nicht mehr wusste, wie es ohne sie war. Sie hatte zwar einige Ausbesserungen hinter sich und musste hier und da fast völlig wieder auf Vordermann gebracht werden, aber sie war fast genauso alt, wie er selbst. Er hatte jedes Teil selbst bei seiner offiziellen Annahme beim Ministry of Wartime Technology bekommen und durfte als einer der ersten Steel Ranger ins Feld ziehen um das Land zu verteidigen. Die mechanisierte Infanterie waren die für die richtig schweren Geschütze. Und Blue trug diese immer noch, wahrscheinlich einer der wenigen, wenn nicht sogar einzigen, welche diese Rüstung mit offiziell staatlich anerkannter Lizenz tragen durfte, soweit das sowieso noch irgendwen interessieren sollte. Aber er behielt diesen Fakt gerne im Hinterkopf. Er keuchte, als sich weiterhin der Staub in seiner Lunge breit machte und schob den Helm wieder auf seinen Kopf, um weiter voran zu kommen. Langsam neigte er den Kopf in alle Richtungen, leuchtete mit der Lampe durch den Raum, vorbei an den grotesk zugerichteten Kadavern und deutete Shining mit einem Wink, dass sie den Raum nach links die Treppe herunter verlassen sollten. Darüber hing eine rostige Plakette, welche mit Quarters bestanzt war und eine Etage tiefer zu einer Tür führte. Würde Blue nicht um jeden Preis da runter wollen, würde er nun einfach umdrehen und versuchen alles an diesen Ort zu verdrängen und einiges an Sprengstoff sammeln, um den Eingang für die Ewigkeit zu verschließen. Er machte die ersten Schritte nach unten.

"Du musst mich wirklich nicht Hufeisen aus Watte anfassen, Shining. Ich bin mir über meine Lage sehr wohl bewusst und ob du es glaubst oder nicht, du bist nicht die erste, mit der ich drüber spreche. Viele haben mich kennengelernt, ich trotte nicht erst seit gestern durch diese Einöde. Manche sahen mich von meiner guten Seite, andere von der akzeptablen... andere von meiner schlimmsten... und auch wenn es komisch klingt, dass jemand wie ich Probleme haben könnte, außer, naja, du weißt schon... dem Erlebnis des totalen Weltuntergangs und dem Tod von jedem, die ich einmal geliebt, oder auch nur gekannt habe... das Übliche halt, womit dir die nostalgische Art von Ghouls die Ohren zusülzt. Ich hatte eine ganze Zeit lang eine Lebenskrise, nichts schlimmes im Gesamtbild, aber ich hatte nirgendwo einen Platz. Ich bin einfach nur von Ort zu Ort gegangen, habe gesehen, wie ich zurecht komme. Niemand will unbedingt einen Steel Ranger stören, deswegen wurde ich in Ruhe gelassen. Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, dass ich nicht wirklich viele Freunde über die Jahre hatte. Die, die nicht lebendig verbrannt sind, steckten in irgendwelchen Stables, oder waren im ganzen Land verstreut und wahrscheinlich an Strahlenkrankheit gestorben, oder haben auf Dauer als Ghouls den Verstand verloren. In den ersten Jahrzehnten hat mich das sehr mitgenommen, aber jetzt? Mit der Zeit lernst du wohl, dass du an so vielen Dingen nichts ändern kannst, dass es dir anfängt egal zu werden was andere denken, was du denkst, einfach alles. Du bist einfach nur ein Punkt auf der Landkarte, basta. Aber ich schwöre bei meinem Leben, dieser Rüstung und dem Soldaten in mir, dass das nie wieder passieren wird! Ich war ganz unten, aber wirklich ganz, ganz weit unten. Wenn du schon so gut zuhörst, kann ich dir was erzählen? Es ist nicht so, dass es ein Geheimnis ist, aber manche Dinge wollen einige Leute einfach nicht wissen."

Courtneyy · **28.01.2016**

[Shining Daybreak][Stable]

Mit einem Nicken signalisierte Blue Shining, dass sie nun weitergehen sollen. Als er seinen Helm wieder aufsetzte, leuchtete er noch an einigen Kadavern und Blutspuren vorbei, sein Fokus war aber auf die linke Treppe hinunter gerichtet. Shining bemerkte, als er den Helm nicht aufhatte, musste er oft keuchen oder husten, also sorgten diese ganzen Implantate doch nur für ein "sehr langes" Leben. Sie fragte sich auch außerdem, wie lange war Blue schon in dieser Rüstung gefangen? Es müsste ein sehr lange Zeit gewesen sein, aber er und seine Powerrüstung sind noch in einem akzeptablen Zustand. Als Blue wieder in seiner Rüstung weiterstampfte, das Geräusch war deutlich lauter als ein normaler Huf, offenbarten sich wieder das hübsche Ambiente, darauf achtete Shining nicht mehr, es war zu ekelhaft und gruselig zu gleich.

Als sie an der Treppe ankamen, wagte sich Blue mit den ersten Schritte nach unten, viel Angst zeigte er nicht, seine Gedanken schwebten wahrscheinlich bei seinem Kumpel, ob dieser sich schon hinter der Tür befand? Keine Ahnung, was wäre wenn er schon tödlich verunglückt wäre? Schnell vergaß Shining wieder diesen Gedanken, man konnte in dieser Gegend zwar immer nur an das Schlimmste denken, aber die Hoffnung stirbt ja, bekanntlich, immer zu letzt. Blue blieb noch bei den ersten Treppenstufen stehen und leuchtete mit seiner Helmlampe zu Shining, er wollte auf Shinings Reaktion eingehen.

Er erklärte, das sie nicht die erste wäre, die Blue in diesem Zustand sah, er war ja schon mehrere Jahrzehnte in diesem Ödland. Aber auch ein starker, selbstbewusster Steel Ranger wie er hatte seine Probleme. Von einer Lebenskrise war die Rede, als Steel Ranger wurde er meistens nicht gestört und Frieden gelassen, selbstverständlich, solche Typen machen ja kurzen Prozess aus denen, welche sie dumm anmachen. Er strahlte auch eine gewisse Angst deswegen auch, viele Freundschaften konnte er deswegen nicht schließen. Und die Freundschaften die er früher pflegte? Alle versteckt, verbrannt oder mit verrotteten Gehirnen wieder aufgewacht. An der Welt was verändern konnte er nicht mehr, also nahm er das nach einigen Jahren hin und ihm wurde das meiste egal. Ein Punkt auf der Landkarte war er ja nur. Shining rechnete nicht damit, dass ein Soldat wie Blue nicht angesehen war, aber vielleicht irrte sie sich nur, sie wirkte an manchen Stellen des Gespräches mit Blue sehr naiv, aber solche Bekanntschaften hatte sie nun wirklich nie geschlossen. Am Ende erwähnte Blue noch, das er Shining als gute Zuhörerin sieht und er mit einem Geheimnis fortfahren möchte, nicht wirklich ein Geheimnis, aber definitiv keine Information für die Öffentlichkeit.

"Ich bin ganz Ohr, aber denk auch an einen Kumpel..."

ZeroTheBrony · **28.01.2016**

[Blue]
"Keine Sorge, der wird sich nicht einfach fressen lassen. Er würde sich lieber mit meiner Batterie in die Luft jagen, wenn sie ihn wieder verschleppen wollen. Wäre das passiert würden wir wahrscheinlich nicht hier stehen, oder es zumindest schon längst mitbekommen haben. Was ich dir erzählen wollte ist nicht unbedingt etwas, womit jeder sympathisieren kann, also nehme ich es dir nicht übel, wenn du danach einfach gehst, oder mich verurteilst. Ich bin das bereits gewohnt. Wenn man so alt wird, wie ich, egal wie gut man dich konserviert, du bist nicht mehr derselbe. Ich habe die Zeit vor dem Krieg gesehen, in ihr gelebt, in ihr gekämpft und alles drum und dran und ich kann nur sagen diese Zeit war ein Paradies, verglichen mit dem hier. Und dieses Paradies will man nicht vergessen. Ich habe so lange versucht alles in Erinnerung zu behalten, wie es war, jedes Detail, an das ich mich noch erinnern konnte."

Blue wurde langsamer, man hörte, dass etwas auf seinem Rücken stockte, einige Funken flogen aus der Klammern, welche die Platte über den Brennstoffzellen in Position hielten. Er kannte dieses Problem, es signalisierte ihm, dass die Zeit knapp wurde, er schätzte noch eine Stunde im besten Fall, vielleicht auch nur noch eine Dreiviertelstunde, bis auch die letzte Batterie in seinem Motor durchbrennen und er an Ort und Stelle feststecken würde. Er konnte deutlich spüren, wie es seine Servomotoren beeinflusste, die Energiezufuhr musste mit einer Zelle weniger ausgeglichen werden, man konnte es fast einen Energiesparmodus nennen. Die Servomotoren, welche die Bewegung seiner Beine auf die Rüstung übertrugen, wurden in ihrer Leistung eingeschränkt. Es kostete nun wesentlich mehr Kraft sich in dem Stahlgestell zu bewegen und er ächzte, als es so plötzlich eintrat. Er stürzte beinahe vor Schreck nach vorne und glitt über eine Stufe hinweg, welche er gerade antreten wollte. Blue fing sich aber auf der Nächsten darunter und konnte es vermeiden gleich alles herunter zu schlittern. Er knurrte, wurde ungeduldig und gereizt, man hörte ihn Luft zwischen den zusammengebissenen Zähnen ausstoßen und er krächzte, als er versuchte seine Hinterhufe angemessen zu positionieren, um seinen Gang fortzuführen. Es brauchte einige Sekunden Zeit, bevor er sich wagte weiter in Bewegung zu setzen und vorsichtig setzte er den ersten Huf wieder auf festen Zement am unteren Ende der Treppe und verharrte für einen Moment, um sich zu sammeln, bevor er den Schalter an der Tür umlegte, damit diese sich öffnete und hindurch trotten konnte. Vor ihnen befand sich ein langer Trakt, zu beiden Seiten belegt mit symmetrisch angeordneten Räumen, alle mit einem Fenster links neben der Tür, welches einen Einblick ins Innere gewährte. Blue atmete einmal tief ein und begann den Gang abzugehen und lugte in die ersten Fenster rein. Es war schwierig etwas zu erkennen, selbst mit Licht, denn die Scheiben waren mit einer öligen Substanz beschmiert und Staub hatte sich angesammelt. Das Glas wirkte trüb, versifft, es waren sogar blutige Abdrücke auf der Innenseite zu sehen. Der Lichtkegel fiel auf völlig zerstörtes, oder beschädigtes Mobiliar. Die Zimmer waren recht schlicht eingerichtet, meistens nur zwei, oder drei Betten, eine Kommode, ein Schreibtisch, dazu ein Tisch und hier und da stand auch eine Wiege, sollten die Bewohner Nachwuchs gehabt haben. Die Tapeten waren allesamt gleich, blau und gelb gestreift, eine in Blue's Augen wirklich schreckliche Kombination von Farben und das Streifenmuster setzte dem noch die Krone auf. Stellenweise lagen Skelette, oder auch ganze Kadaver in den Räumen und die Tür ließ sich nicht öffnen. Blue schloss daraus, dass entweder die Technik dem Zahn der Zeit erlag und diese arme Seele dort eingeschlossen hatte, oder dass die letzten Insassen das Türschloss absichtlich zerstört haben, wohl weil der Tod durch Dehydration ihnen eher zusagte, als lebendig gefressen zu werden. Blue konnte es ihnen definitiv nicht verübeln und ging weiter.

"Aber, je älter du wirst, je mehr du siehst, umso mehr beginnst du das Alte zu verdrängen. Ich glaube zum ersten Mal hatte ich es nach 20, vielleicht 25 Jahre nach dem Krieg probiert, als ich die ersten Erinnerungen an meine Zeit auf der Schule vergaß. Man sagte immer es sei nichts dabei. Viele haben Sie genommen, ich dachte mir zu Anfang ich könnte dagegen halten, ich meine, sie lagen einfach da auf dem Schreibtisch meiner Lehrerin, als ich den Weg nach hause gefunden hatte. Mint-Als sind hochgradig gefährlich, ehe du dich versiehst willst du mehr und mehr. Ich dachte ich könnte dagegenhalten, aber ich war nicht stark genug. Der Wille nicht dem Vergessen zu erliegen, die Angst meinen Verstand zu verlieren, wie all die Ghouls da draußen. Ich wollte nicht so enden, ich wollte nicht meiner Demenz erliegen. Also fing ich an mich regelmäßig neu zu versorgen. Erst habe ich mir eingeredet, dass eine Pille hier und da keine große Sache sei, ich meine sie dienten nur dem geistigen Wohl. Aber der Entzug war am schlimmsten. Wenn ich die Entschlossenheit gefunden hatte nein zu sagen... ich konnte nicht schlafen, alles was ich aß schmeckte nach Erbrochenem, ich konnte nicht reden, nicht denken, mein ganzer Kopf war wie ein Sumpf aus Scheiße, die keinen Sinn ergab. Ich fühlte mich wie der dümmste Hengst auf diesem Planeten, eine Witzfigur! Also wollte ich mehr. Ich begann zu kaufen, statt nur zu suchen. Die Dealer verkauften es mir, wenn ich ihnen die Kronkorken brachte. Sie ließen sich nicht einschüchtern, sie wussten, dass ich sie brauchte, ich konnte es mir nicht leisten meine Quellen zu verlieren, also tat ich ihre Drecksarbeit, nur um einen Rabatt zu bekommen. Ich begann zu stehlen, oder besser zu erpressen. Die Dealer mochten keine Angst mehr vor mir haben, aber andere taten es. Ich begann einfache Farmer in der Gegend zu tyrannisieren, nur am ihre Ernte zu kommen, um sie als Ersatz zu verkaufen, wenn ich kein Geld bekommen habe. Dann weitete es sich auf Karawanen aus, ich begann sie zu überfallen und wollte sie dazu überreden mir einfach die Kronkorken und die wertvolle Ware zu geben. Ich wollte niemanden umbringen, aber sie wollten nicht kooperieren und ich brauchte meinen Stoff. Ich habe keine Ahnung, ob sie am Boden verblutet sind, oder ob eine der Kugeln sie einfach sofort getötet hat, zu dem Zeitpunkt bin ich schon wieder weg gewesen. Ich weiß nicht wie lange das so ging. Sicherlich ein Jahr, vielleicht auch drei, oder vier. Und es endete nur, weil die beiden Dealer sich mit den falschen Leuten angelegt hatten und dafür bezahlt hatten. Ich musste mich irgendwie über Wasser halten, habe für jeden gearbeitet, der mir meine Päckchen, Kronkorken, oder einen Dealer vorzeigen konnte. Irgendwann, es war um Manehatten herum, da lief mir jemand über den Weg. Definitiv keiner aus der Gegend, er wirkte wie der letzte Feigling, ein Weichei, wusste nicht einmal, wo er war. Ein Pegasus, frisch aus dem Stable, trug sogar noch seinen Overall. Ich dachte der schafft es eh nicht weit und ich könnte etwas von dem Scheiß wieder gut machen, den ich verzapft habe, also bin ich mitgegangen, vorerst. Von all den Fehlern, die ich je begangen habe, war es diesen Jungen, diesen Waschlappen, je zu verraten. Ich war süchtig, es war bekannt. Und an einem Tag, es war zu viel auf einmal. Ich bin durchgedreht. Ein fast lebensechtes Flashback, der Krieg vor mir noch mitten im Kreuzfeuer. Und ich tat, wozu ich da war. Ich schoss einfach. Ich weiß nicht wie viele dabei starben, aber als ich aufgewacht bin, da wollte ich nur noch weg von den Gräbern. Ich floh und kam bei einer Truppe Sklavenhändlern unter. Abschaum von vorne bis hinten, aber sie versprachen mir so viele Mint-Als, wie ich in meinem Leben brauchen konnte und da dachte ich nicht nach. Ich habe mir einfach die Leine und das Halsband anlegen lassen. Wenn mein Herr gesagt hat mach Sitz, dann habe ich gesessen, wenn er sagte Platz, dann lag ich schon. Wenn er sagte Fass, dann hätte man rennen sollen. Ich war sein Schoßhund aus freiem Willen, sein Speichellecker. Ich habe für ihn getötet, gekämpft und in seiner Arena zu seinem Vergnügen wehrlose Ponys in den Boden getreten. Und dann kam irgendwann eine neue Lieferung an Gefangenen und unter allen Ponies, die in diesem Wagen hätten sein können, stand ein Pegasus im Stable-Overall, mit grauem Haar und einem Auge in jeder Ecke. Dieser Vollidiot, dieser geniale, dumme Vollidiot, weißt du was er mir angetan hat? Er ist mir gefolgt, weil er seinen Freund finden wollte, weil er mich finden wollte, nachdem ich abgehauen bin. Er ist mir tagelang hinter gelaufen, hat meine Spuren verfolgt und ist gefangen genommen worden, nur um mich zu finden. Und als es dann hart auf hart kam, als nur er, mein Herr und ich in einem Raum waren, da hat man mir befohlen ihn zu töten. Und das schlimmste daran, ich hätte es fast getan. Ich hätte ihn wirklich fast umgebracht, den, der mir Meilenweit gefolgt war, einem drogensüchtigen Mörder, weil ich ihm aus egoistischen Gründen geholfen habe, weil ich dachte es könnte meine Fehler rechtfertigen, wenn ich dieser verlorenen Seele helfe, der ich es nicht zugetraut habe eine Woche zu überleben. Er hat sich nicht einmal gewehrt. Wäre er nicht da gewesen, würde ich immer noch in einer Zelle sitzen, völlig im Rausch verloren und im Drogentraum davon schwärmen wieder durch eine Allee zu trotten, mit dem Sommerwind im Nacken. Ich hoffe du kannst verstehen, warum ich ihn unbedingt hier raus bekommen will. Ich nehme es dir nicht übel, wenn du einfach umdrehst und gehst, du musst dich bei mir für nichts rechtfertigen."

Blue klang deprimiert, fast schon zutiefst traurig. In seiner Stimme schwang eine Sinnflut an Enttäuschung mit sich, Enttäuschung über sich und was sein bisheriges Leben gezeichnet hatte. Er bereute nicht seine Zeit in der Armee, oder seinen Willen nicht dem Vergessen zu verfallen. Aber er bereute je die Schwelle übertreten zu haben Unschuldige zu verletzen, um seine eigenen egoistischen Beweggründe weiter voranzutreiben. Er bereute es zutiefst gegen seine eigenen Freunde vorgegangen zu sein und für ihn wird kein Tag vergehen, an dem er sich nicht die Frage stellte, warum er damals nicht einfach von dem einzigen Pony im ganzen Ödland, dem er so viel wert war, dass er sich selbst in Gefahr brachte ihn zu suchen und zurückzuholen, als Strafe für seine Taten in dieser Drogenhölle mit seinen nie enden wollenden Schuldgefühlen und einem Leben, so dreckig und beschmutzt von Unrat, welches er nur sich selbst wünschen würde, zurückgelassen wurde. Er hätte sich nicht einmal selbst gerettet, wenn er vor seinem erbärmlichen Selbst gestanden hätte. Er hätte sich lediglich ins Gesicht gespuckt und sich gefragt, wie er je so weit unten enden konnte, am Boden einer dreckigen Zelle, mit Leine und Halsband neben dem Thron seines Herren, welcher für ihn die Fäden zog im Austausch gegen ein paar weiße Pillen, um seine eigenen Zwecke zu verwirklichen. Er hatte sich selbst und seine Ideale verkauft und damit quasi auch alles, an das er geglaubt hatte.

Courtneyy · **03.02.2016**

(Schreibblockade :x)

[Shining Daybreak][Stable]
Blue ging auf ihre Bedenken ein, dass sein Kumpel wahrscheinlich unglücklich enden würde, wenn er nun mit seiner "Geschichte" anfing. Er machte sich keine Sorgen darüber, sein Kumpel könnte man nicht so schnell kleinkriegen und fressen. Außerdem warnte Blue Shining vor, dass was er nun erzählen würde wäre etwas eher schlimmes... aus seiner Vergangenheit. Viele hätten ihm einfach den Rücken zugedreht und wären gegangen, Shining allerdings hatte kein Prorblem damit, ihre Vergangenheit war auch schon dunkel und schmutzig... ob Blue etwas schlimmeres auf Lager hatte? Voreingenommen antwortete sie auf seine Warnung:

"Blue, ich werde dich nicht einfach so verlassen, egal was du mir jetzt erzählst, ich bleibe an deiner Seite. Ich habe dir versprochen dir zu helfen und Versprechen werden nicht gebrochen."

Dies war vielleicht Shinings erstes Versprechen, welches sie halten wollte. Bis heute hielt sie keine Versprechen ein, glücklicherweise konnte sie sich immer rausmogeln wenn es sich um solche Sachen handelt, bisjetzt hatte sie noch keinen Grund Blue einfach alleine zu lassen. Überraschenderweise verlangsamte sich Blue auf den Stufen und etwas auf seinem Rücken, seine Batterie, speite Funken aus, Shining wusste ebenfalls nicht was dies zu bedeuten hatte, sie ist dem Technischen nicht sehr bewandert, aber... könnte es sein dass sie einer tickenen Zeitbombe folgt? Was zuerst lustig klang, könnte bittere Realität werden. Aber Shining vertraute Blue, er hätte ebenfalls keinen Grund sich selber hochzujagen. Als sich Blue auf den letzten Treppenstufen befand, stolperte er fast über die nächste Stufe, konnte sich aber auf die letzte Treppenstufe retten. Shining reagierte auf diesen tollpatschigen Moment mit einem leisen Kichern, Blue hingegen antwortete mit einem Knurren und wurde regelrecht ungeduldig... Shining wusste nicht ob sich das Knurren auf das leise Kichern oder auf sich selber, also Blue, bezog. Allerdings musste sie auch bedenken, wie schwer es ist sich in einer Powerrüstung zu bewegen, realistisch gesehen.

Nun stand er da, vor der metallischen Tür und betätigte den Schalter mit seinem rechten Huf und die Schiebetür verschob sich nach oben. Shining schreckte etwas zurück, als sie hinter Blue etwas hinausschaute. In Shinings Gedanken schwebte schon, das der Korridor nicht viel besser erhalten war, als die anderen Räumlichkeiten des Stables. Der abgenutzte Lack auf den Wänden, viel staubige Luft, das übliche halt. Natürlich bewegte sich Blue als erster voran und leuchtete mit seiner Helmlampe den Trakt ab. Shinings Vermutungen waren Richtig, aber dann gab es ja noch diese Fenster. Viel Sicht boten sie nicht, sie waren voller Substanz beschmiert, welche Öl glich. Zusätzlich befand sich noch Blut auf der Innenseite des Glases. Shining traute sich zuerst nicht in die Zimmer zu schauen, aber dennoch... die Neugier aber auch die Angst packte sie und brachten sie dazu, einen Blick hinein zu werfen. Die Zimmer glichen auch den voherigen Räumlichkeiten, voller Skelette aber auch vergammelten Kadaver, keine Überraschung. Sie musste es hinnehmen, dass dieses Stable heruntergekommen war und fast alle Bewohner einem grausamen Tod erlitten haben.

Als Blue seinen Huf auf die Schalter drückte, passierte nichts. Die Türen waren entweder verschlossen oder voller Möbel um diese zu verriegeln. Die meisten Ponies, welche sich in den Räumen versteckt haben, hatten wohl eine andere Todesursache als die vorherigen. Dehydration? Hungersnot? Beides?
Shining wandte sich von den Fenstern habe, sie habe nun genug gesehen... vorerst. Eine große Überraschung wird sich definitiv offenbaren, wenn die beiden endlich am Ziel angekommen sind. Aber, da gab es ja noch was, Richtig! Blue wollte noch etwas aus seinem Leben erzählen, es war nichts Geheimnis... aber nicht jeder sollte davon Wind bekommen, also hatte Blue schon etwas Vertrauen zu Shining aufgebaut. Die beiden trotteten weiter durch den Gang, während Blue sich räusperte und nun begann zu erzählen.

Schon in den ersten Sätzen offenbarte sich, um was es sich handelte. Drogen. Mint-Als um genauer zu sein. Shining hatte eine große Abneigung gegenüber allen harten Drogen, eine weiße Weste besaß sie aber auch nicht. Da waren ja noch die Zigaretten, die ein oder andere Droge hatte sie auch mal genommen, dies verriet sie jedoch keinem. Ist vielleicht auch besser so. Blue versuchte sich erstmal am Anfang dagegen zuhalten, aber er hatte nicht die Kraft dazu. Was war seine Intention dazu? Er wolle doch nicht wie die Ghule im Ödland enden oder seiner Demenz erliegen. Mit dem ersten Satz hatte er also recht, nach einigen Jahren begann er damit Mint-Als zu konsumieren... weil er sich vergessen hatte, um das "Alte" zu verdrängen. Also die Zeit vor dem Krieg. Eine Pille reichte um ihn süchtig zu machen, die Versuchung war immer groß, aber der Entzug war schlimmer. Dann ging erst aber richtig los, er besorgte sich seine Drogen nicht nur durch das reine Finden, sondern kaufte sich seine Mint-Als. Die Dealer haben ein fieses Geschäft mit ihm betrieben, aber Blue stimmte darauf ein. Egal wie klein der Rabatt war den er kriegen würde, er hatte jegliche Drecksarbeit für sie getan... schon da merkte Shining dass er an einer starken Sucht gelitten hatte. Was nun kommt... übertraf regelrecht alles.

Unschuldige Karawanen und Farmer waren nun sein Ziel, er begann sie auszurauben und für das erhaltene Gut Kronkorken zu erhalten. Natürlich um sie danach direkt wieder in Pillen umzuwandeln. Für Blue gab es nur zu wenig, kein zu viel. Wenn die Karawanenführer nicht mit ihm kooperieren, dann eben mit Gewalt. Schrecklich! Ein weiterer drogensüchtiger Mörder war nun auf freiem Fuß im Ödland, dies breitete sich auf die nächsten Jahre noch aus. Allerdings zeigte Shining noch keine Reaktion und hörte Blue weiterhin aufmerksam zu, vorurteilen war keine Option, ein Ende war ja noch in Aussicht. Nun teilte Blue Shining etwas Interessantes mit, in der Gegend von Manehatten traf er diesen Jungen... ein echter Waschlappen laut seiner Beschreibung, frisch aus dem Stable war dieser. Blue versuchte sein schlechtes Gewissen irgendwie aufzubessern und folgte ihm für eine Weile, als eine Art Bodyguard. Hat sich sein Verhalten gebessert? Keineswegs. Er verriet seinen neuen "Freund" und drehte völlig durch. Seine Sucht war bekannt und die Mint-Als machten ihm zu einem verrückten Mörder... Auf genaue Details ging er nicht ein, einige Tote gab es. Asyl fand er bei einer Gruppe Sklavenhändler, welche ihm fast Mint-Als auf Lebenszeit versprachen. Jedenfalls, wenn Blue ihnen die Drecksarbeit abnimmt. Seine Gedanken waren nur bei den Drogen, ähnelt dem Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche. Egal was seine neuen Herren ihm gesagt haben, auf jeden Befehl stimmte er ein. Als Sklave oder auch Gladiator vergnügte er die Sklavenhändler indem er wehrlose Ponies in deren Arena das Gesicht einhaute. Für die Sklavenhändler war er nicht viel mehr Wert als ein paar Mint-Als, er verlangte nichtmal mehr als das. Blue wusste sich nicht wertzuschätzen, jedenfalls nur seine Drogen.

Es gab ein Wiedersehen. Als eine Ladung Gefangener in der Arena ankam, welche Blue natürlich zum Vernügnen seiner Sklaventreiber ein paar Zähne raushauen sollte, traf er seinen alten Freund wieder. Diesen Waschlappen aus dem Stable. Tagelang suchte er nach seinem verlorenen Freund und fand ihn, aber in einer höchst unpassenden Situation. Aber, wäre er nicht gewesen... würde Blue noch in irgendeiner Ecke versauen und jeden Drecksjob für ein paar Mint-Als annehmen. Oder vielleicht noch bei diesen Sklaventreiber arbeiten. Von seinem Herren erfuhr er, dieser Junge musste sterben. Blue kam wieder etwas zur Vernunft, er hatte dem Fremden aus dem Stable nur geholfen um sein Gewissen aufzubessern und sich für seine Fehler zu rechtfertigen. Umgebracht hatte Blue ihn, jedoch nur fast. Er wollte nicht weiter darauf eingehen.

Shining wusste nun über das meiste Bescheid, warum Blue seinen Kumpel hier rausholen möchte. Freunde müssen sich gegenseitig helfen, egal wie die Umstände waren... und da bemerkte sie auch noch, wie wichtig es ist Freunde zu haben. Man kann ja nie genug in dieser Zeit haben. Was jedoch noch fehlt, war eine Reaktion ihrerseits. Sie war so sprachlos gegenüber was er durchgemacht hatte, würde ihm auch jeder Zeit ihren Huf in sein Gesicht knallen... aber das war Blues Vergangenheit und diese hatte er laut ihrer Auffassungsgabe abgelegt, jedes Pony hatte eine zweite Chance verdient. Blue war keine Ausnahme. Shining zeigte ihm nicht die kalte Schulter sondern folgte ihm weiter... es war ja ein Versprechen. Eins blieb ihr weiterhin unklar, warum textete Blue plötzlich Shining mit seiner Vergangenheit voll? Sein Grund dazu war ja, warum er sich in die tiefen des Stables begab um eine Person zu retten... hat Blue schon etwas Vertrauen zu Shining aufgebaut?

"Ich bin sprachlos, keine Ahnung was ich nun dazu sagen soll... lass uns später darüber reden... darüber muss ich erstmal eine Weile denken... aber warum lässt du mich an deiner Vergangenheit teilhaben? Ich meine wir kennen uns erst seit ein paar Momenten... hoffst du insgeheim also nicht, dass ich dir nach dieser Befreiungsaktion ein paar Kronkorken mir unter die Hufe reiche und dann verschwinde?"

ZeroTheBrony · **04.02.2016**

[Blue]
"Nein. Leute tendieren nur dazu mir zu vertrauen, wenn sie sich sicher sind, dass ich ihnen kein Leid antun will. Viele glauben, weil ich in der Armee wäre, würde ich noch dieselben Prinzipien von Freiheit und Autorität leben, wie ich es als Soldat getan habe. Ich bin kein Kriegsheld, kein Veteran, um Himmelswillen, ich bin nicht einmal ein gutes Pony. Ich bin vielleicht eine der schlimmsten Adressen, an die du hier draußen geraten kannst. Ich will nicht unnötig jemanden in Gefahr bringen, nur weil er sich falscher Sicherheit bei mir wiegt und glaubt durch diesen Stahl kommt nichts hindurch. Ich habe im Leben mehr Leute damit hinters Licht geführt, als mir lieb ist."

Blue blieb vor einer Tür stehen und drehte den Kopf zu ihr herum. Im Grunde sah diese aus, wie alle anderen auch, grau, ziemlich ausgeblichen, schmutzig. Eigentlich nicht anders, als die anderen. Und dennoch, die Steuerkonsole war überraschend sauber, zumindest so weit man es dort unten als sauber ansehen konnte. Auf dem Schalter befand sich kein Staub, also wurde diese Tür wohl regelmäßig benutzt, zumindest deuteten die Kratzspuren auf dem Stahl darauf hin. Die Fenster waren verbarrikadiert, Holzplatten und Mobiliar wurden wie Gitter angebracht, um entweder Insassen am Herausklettern zu hindern, oder unerwünschte Gäste draußen zu behalten. Blue fackelte nicht lange, die Zeit durfte er sich nicht nehmen, denn die Uhr in seinem Augenwinkel lief gefährlich nahe auf das Ende zu, er war nur noch bei 5% der eigentlich Kapazität seiner Batterie und in wenigen Minuten würde er stillstehen. Auf seinem Rücken ratterte es nun wieder, knisterte, zischte, einige Funken flogen unter dem Metall und stoben heraus, wie ein Feuerwerk, als die letzte Brennstoffzelle wortwörtlich unter seiner Rüstung verbrannt wurde. Es fiel ihm dabei schon schwer genug den Huf zu heben, um den Schalter neben der Tür überhaupt schon betätigen zu können und er befürchtete jeden Moment aus der Rüstung aussteigen zu müssen, damit er nicht wieder gefangen wäre. Als dann die Tür auf glitt und er vor sich lediglich ein leeres Bett und trockenes Blut auf dem Boden vorfand, hätte er schreien können, war im selben Moment aber eher davon abgelenkt, dass ihm aus dem Zimmer heraus jemand ein Brett vor den Kopf schlug, welches natürlich nicht sonderlich viel anrichtete und bei dem Aufprall sogar an der Spitze abbrach. Blue hätte über den Versuch fast gelacht, wenn er nicht damit beschäftigt gewesen wäre die Glieder, die sich noch bewegen ließen, um den doch recht verdutzt drein schauenden Pegasus zu drücken, welcher das kaputte Brett zwischen seinen beiden Vorderhufen hielt.

[Zero]
Es war doch eine ziemliche Überraschung zu sehen, dass Blue es aus seiner Starre geschafft hatte und noch rechtzeitig den Weg bis nach unten angetreten war. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, dann hatte er eigentlich schon mit dem Leben abgeschlossen und wollte lediglich nicht kampflos gehen, zumindest nicht ohne einem der Degenerierten den Schädel einzuschlagen, er hatte extra den Stacheldraht aufbewahrt, mit dem sie ihn Stunden zuvor gefesselt hatten und welcher deutliche Merkmale auf seiner Haut hinterlassen hatten. Die helle graue Mähne war mit vielen roten Sprengeln übersät, stellenweise vermischt mit dem eigenen Schweiß und dem Staub der Umluft, was ihm einen sehr ungewaschenen und verfilzten Eindruck verschaffte, auch wenn er erst seit einigen Stunden gefangen war. Sein dunkles Fell war an mehreren Stellen mit noch dunkleren und roten Riemen übersät, Hinterlassenschaften seiner Befreiung aus den improvisierten Ketten. Er kam nicht drum herum sich unter großen Kraftaufwand den Stacheldraht praktisch von Körper zu schieben und die blutigen Schnitte und Stiche waren deutliche Zeichen dafür, dass es sicherlich kein leichtes Unterfangen war. Seine Kleidung wurde auch in Mitleidenschaft gezogen, was vorher noch ein uralter Mantel über einem verölten und mit Flecken bedeckten Overall eines Mechanikers war, lag nun als ziemlich blutiger Haufen zerrissener Fetzen auf dem Bett und triefte dort vor sich hin. Alles in allem sah er mehr als heil aus, aber er schien gut durch zu kommen und auch wenn Blue mit seinem Gewicht sicherlich keine Feder war und Zero unter seinen Hufen strauchelte kam er nicht drum herum sich mit blanker Freude an den Steel Ranger zu werfen, nun wo er nicht mehr Angst haben musste zu sterben. Allerdings war nach einigen Sekunden klar, dass etwas nicht stimmte. Blue sackte ab, nach vorne um genau zu sein und bewegte sich nicht mehr nach oben. Es war nicht schwer zu erkennen, was mit ihm los war, er hatte schon kurz nach dem Öffnen der Tür den dicken, rauchigen Gestank in der Nase gehabt und nun, wo er über Blue's Schulter seinen Rücken sehen konnte, wurde ihm auch klar wie Blue wieder an Energie kam und er hob schnell den Blick zu Shining. Da er sich mit Blue als Last nicht bewegen konnte, musste sie ihm das Nötige bringen.

"He, du! Meine Tasche vor dem Bett, ich brauche Werkzeug, schnell! Blue hat dich mitgenommen, du kannst also kein Idiot sein. Ich brauche die Energiezelle für die Rüstung, großer Zylinder, blauer Kristall drin, sehr viele kleine Kabel und er leuchtet ein wenig. Das Werkzeug ist in einem Beutel eingewickelt. Ich weiß nicht wie viel Zeit wir haben, bis jemand kommt!"

SeptemBrony · **14.03.2016**

[Moony]
Sie ärgerte sich kurz, dass sie einen ihrer Pfeile verschwendet hatte. Dieser Koloss hätte es auch ohne ihre Mithilfe geschafft, sich aus der Attacke zu befreien. Naja, dann war er ihr halt noch was schuldig. Jedenfalls ging es voran, sie war schon langsam ungeduldig geworden und der Staub des alten Stables reizte ihre Lungen mittlerweile so stark, dass es ihr fast nicht mehr gelang, ein Husten zu unterdrücken. Der stechend-faulige Geruch des kleinen Abteils, in dem sie saß, machte es auch nicht besser. Blue bewegte sich donnernd weiter und sie folgte, mit der Freude, nicht mehr im totalen Mief zu kauern. Auch der Scheinwerfer an Blue´s Rüstung machte das Laufen etwas angenehmer als in der Dunkelheit. Nach einen weiteren Metern kam er an einem Raum an, der etwas breiter war als der Gang zuvor. 2 große Metalltüren an einer Wand sowie eine weitere an der daneben. Außerdem hang ein Schild mit der Aufschrift U6 zwischen den beiden Türen. Hinter der einen schien das Treppenhaus zu sein, aber sie hatte keine Ahnung, was der Zweck der anderen beiden Türen sein sollten. Über jeder war eine rot beleuchtete Tafel, auf der ersten stand 0, auf der zweiten U8. Als Blue sah, dass sich die Zeichen auf der einen Anzeige änderten, lief er zu der Tür, und als sie immer näher an die U6 kamen, hämmerte er gegen die Eisentür. "Aufmachen!" schrie er immer wieder, doch wer auch immer auf der anderen Seite war, er schien ihn zu ignorieren. Ein Rauschen und Rattern wurde immer lauter, als die Tafel U4 zeigte, war das Rattern so laut, dass Moony in Deckung ging. 'Am Ende fahren die mit nem Panzer durch die Wand!', dachte sie. Die Zahlen waren bei der U6 angekommen, da wurde Blue noch wilder, dass das Rauschen ´hinter der Tür durch seine Raserei übertönt wurde. Schließlich rupfte er einfach die Türen auf und sprang einen Schacht herunter, der sich hinter der Tür befand. Moony rannte zu dem nun offenen Raum und sah den Schacht herunter. Blue´s Scheinwerfer zeigte, dass er auf einer Funken sprühenden Kiste aus Stahl gelandet war, die sich rapide nach unten bewegte. Als sie nach oben sah entdeckte sie, dass der Raum sich anscheinend durch den ganzen Stable zog. So etwas hatte sie noch nie zuvor gesehen, dass musste eines dieser Experimente gewesen sein, über die sie in ihrem Dorf immer gemunkelt haben. "Nein danke, ich nehme die Treppe... Was für ein Hardcorer...", sagte sie noch zu sich selbst, als sie sich umdrehte und in Richtung der dritten Tür bewegte. Ein kurzer Blick nach hinten sagte ihr, dass sie bis zur U10 musste. 'Wie tief dieser Stable wohl noch ist', fragte sie sich.

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