Ich hab die Serie grad gesehen. Ich fand sie nicht besonders gut.
Aber ich bin so verwirrt.
(11.11.2012)Konsumo schrieb: Es ist für mich schwer festzumachen, warum ich einfach nicht wirklich damit warm werden konnte.
Genau das selbe Gefühl hatte ich auch.
Mein Problem war, dass ich sehr lange überlegen musste, bis mir aufgefallen ist warum ich sie nicht mag. Auf den ersten Blick ist der Grund etwas schwer zu sehen, aber wenn man den Fehler erstmal bemerkt hat, fällt es einem quasi wie Schuppen von den Augen.
Deadman Wonderland ist eine typische Shounen Serie, die sehr hart versucht Seinen zu sein. Sie versuchen es erwachsen wirken zu lassen, aber nicht durch Anspruch, sondern durch sehr viel Gore, was natürlich von vorneherein zum Scheitern verurteilt ist. So haben wir einen ziemlich blutigen Anime, der aber trotz allem nur ein Shounen-Anime ist.
Die Story ist sehr simpel und wurde so oder so ähnlich schon Tausendmal gemacht, die Charaktere sind eindimensional und sobald man erstmal weiß wonach man eigentlich sucht, fällt einem auch plötzlich auf, dass der ganze Anime vollgestopft ist mit ganz klassischen Shounen-Tropes
Es gibt ziemlich viel Rumgekämpfe und alle Charaktere haben eine besondere Fähigkeit, die natürlich auch immer irgendeinen coolen Namen hat. Außerdem sind die Chars sehr shounen-typisch nur durch wenige Eigenheiten definiert und unterscheiden sich ansonsten vor allem durch bunte Kostüme und in den Vordergrund gerückte schrullige Merkmale. Charaktertiefe ist nicht vorhanden, was allerdings durch seltsame Marotten versucht wird zu überspielen.
Besonders fiel mir das bei den Untertakern auf, wo es dann nen Metalhead und ein Loli gibt, einfach nur weil das irgendwie interessant ist. Aber leider geht das Interesse sofort verloren, wenn man merkt dass außer "Der Dude mag Metal und hat irgendson Mönchs-Ding am Laufen" nichts an den Charakteren dran ist. Abgesehen dacvon wirken sie natürlich total Fehl am Platz.
Wie gesagt, es ist eine Shounen-Serie, die durch viel Blut versucht erwachsen zu wirken. Das funktioniert allerdings nicht, weil die Shounen-Zielgruppe nicht unbedingt die Gore-Zielgruppe ist. Die erwachsenen Animegucker werden dagegen wie ich schnell merken, dass die Serie ziemlich einfach gestrickt ist und eigentlich nicht viel bietet, außer einem etwas schrägen Setting.
Man versucht zwar ganz viel Crazy Shit einzubauen, aber das sorgt nur noch mehr dafür, dass alles ein wenig chaotisch und nicht gut durchdacht wirkt.
Das Gore kann teilweise recht extrem werden und eigentlich mag ich ja Weaponized Blood, aber weil die Serie nunmal aufgebaut ist wie eine Shounen-Serie und keinerlei Substanz hat, wirkt das einfach nur Fehl am Platz.
Das hat dann bei mir dazu geführt, dass ich erstmal darüber nachdenken musste warum ich den Anime nicht mag. Der einzige Eindruck den Deadman Wonderland bei mir hinterlassen hat, war nämlich: "Das war irgendwie seltsam, ich weiß nur noch nicht warum." Nun weiß ich es. Es versucht zwei Dinge gleichzeitig zu sein und zeigt damit sehr schön, warum das nicht funktioniert.
Es ist nicht wirklich schlecht, aber auch weit davon entfernt gut zu sein. Ich muss ihnen allerdings anrechnen, dass die Animation sehr gut ist und man sich ein paar große Namen für das Voice Acting besorgt hat.
Insgesamt würde ich sagen: 5/10.
Ich empfehle die Finger davon zu lassen. Hinter der bunten Fassade verbirgt sich nur langweiliger Einheitsbrei für ein 12-jähriges Publikum, der nicht halten kann was es verspricht. Ach ja, und es hat keine Ende. Wtf.
Aber ich muss ja zugeben: Well Played, Deadman Wonderland. Ich hatte wirklich ne Seinen-Serie erwartet. Der Eindruck fiel dann natürlich schnell in sich zusammen, aber sie haben es geschafft mich zu täuschen. ^^
PS: Ich weiß nicht wo diese Charas gestört sein sollen. Ich mein klar, die sind Irre, aber nicht wirklich schockierend Irre, sondern einfach Standard-Irre. Sie sind verrückt genug damit der Plot funktioniert, aber nicht so verrückt, dass man sie nicht mehr sympathisch finden kann. Auch das ist so ne typische Shounen-Krankheit. Jeder Char muss Fanbase-tauglich sein und man scheut sich Risiken einzugehen. Vor allem Minatsuki ist ja ne ziemliche langweilige Yandere, die dazu noch unglaubwürdig wirkt, weil ihr Charakter eben keine nachvollziehbare Motivation hat.
Darüber hinaus sind die alle nicht wirklich gestört, sondern nur sehr gewaltbereit. Das ist ein großer Unterschied. Die Charaktere sind so geschrieben wie sich jemand eine psychische Krankheit vorstellt, der nicht weiß wie psychische Krankheiten funktionieren. Die haben ja auch keine Krankengeschichte, oder mentale Entwicklung, sondern waren plötzlich halt auf einmal gestört.
So, das wars jetzt aber wirklich. xD
Entschuldigt bitte die etwas wirre Review, ich war wie gesagt noch am Nachdenken was ich dazu sagen soll. ^^
Zitat:TLDR-Version: Einfach gestrickte, uninteressante Serie die versucht ihren simplen Plot und die eindimensionalen Charaktere durch viel Blut und bunte Farben zu kompensieren. Das funktioniert aber nicht, weil das Gore dadurch einfach nur fehl am Platz wirkt. Nicht gut, nicht gucken.