Die Suchfunktion hat rein gar nichts entsprechendes gefunden, deshalb bin ich mal so frei, ein entsprechendes Thema zu eröffnen.
In der Folgendiskussion zu 2x24 "MMMystery on the Friendshiop Express" tauchte u.a. die Frage auf, warum die Mane6 und die Bäcker mit einem Nachtzug die ganze Nacht von Ponyville bis Canterlot unterwegs sind.
Meine Erklärung: es gibt in Equestria Nachtzüge wie bei uns mit Kurswagen!
Nachtzüge in der realen Welt:
In unserer Welt gibt es bekanntlich einige Nachtreisezüge, die Zuggattung (EuroNight, altertümlicher D oder CityNightLine) ist erstmal egal.
Es gibt Züge, die fahren ohne Veränderung der Zugbildung, also genau so, wie sie am Anfangsbahnhof bereitgestellt werden, bis zum Zielbahnhof. Beispiel hierfür wäre die Relation Dortmund - Köln - Koblenz - Stuttgart - Augsburg - München. Solche Züge hab ich als Zugbegleiter noch selber begleitet, weiß nicht, ob diese Strecke nun genau noch angeboten wird. - Jedenfalls wären die reinen Fahrzeiten für einen Nachtreisezug einfach zu kurz: jemand, der von Köln nach Stuttgart will, wäre, wenn der Zug einfach durchfahren würde, einfach viel zu früh und viel zu schnell in Stuttgart, da lohnt kein Schlaf- oder Liegewagen, und Zeit fürs Frühstück sollte ja auch noch sein. - Damit die Reisenden also im Zug eine ausreichend lange Zeit für ihre Nachtruhe haben, haben Nachtzüge oftmals mehrstündige Betriebshalte in irgendwelchen beliebigen Bahnhöfen - diese Betriebshalte stehen nicht im öffentlichen Fahrplan, weil sie nicht zum Ein- und Aussteigen gedacht sind, sondern einfach dazu, Zeit abzubummeln. In meinem Beispiel oben standen wir immer, je nachdem, wann wir da waren, zwischen 1,5 und 2 Stunden in Bruchsal rum, damit wir nicht vor 5 Uhr früh in Stuttgart waren.
Könnte das in Equestria bei den Nachtzügen nicht ähnlich funktionieren? Würde erklären, warum in der erwähnten Folge die Truppe die ganze Nacht unterwegs war - einfach, um nicht zu zeitig in Canterlot anzukommen.
Jetzt zu den Kurswagen:
Auch hier gucke ich mir wieder die reale Welt an. Nächtliche komplette Züge, die jede europäische Metropole mit jeder anderen verbinden, sind schlicht unwirtschaftlich - es gibt nachts einfach nicht genug Fahrgäste, um z.B. von Köln aus je einen kompletten Zug nach Kopenhagen, Warschau und Prag fahren zu lassen. Was tut man also? Richtig - man bildet Züge aus einzelnen Wagengruppen, den sogenannten Kurswagen, jede Wagengruppe hat ein anderes Fahrziel (also Augen auf beim Einsteigen, daß man im richtigen Wagen sitzt).
Konkretes Beispiel wäre der CNL 457. Dieser Zug beginnt in Amsterdam, kommt über Emmerich nach Deutschland, hält dann in Duisburg, Düsseldorf, Köln, Wuppertal, Hagen, Dortmund und Hamm zum Einstieg - und dann wirds interessant.
Gereiht ist er so: Lok als erstes (logisch eigentlich) - eine Wagengruppe nach Kopenhagen mit Unterwegs- Ausstiegshalt in Hamburg - Wagen nach Minsk - Wagen nach Moskau - Wagen nach Warschau - Wagen nach Prag.
In Hannover gibt es den ersten längeren Betriebshalt: die Wagengruppe nach Kopenhagen wird abgehangen und fährt von Hannover aus als eigenständiger Zug (CNL 40457) Richtung Norden - und tschüß.
Der Rest des Zuges gondelt weiter nach Berlin. In Berlin Hbf gibt es sogar einen Verkehrshalt (d.h. Ausstieg ist da schon möglich), anschließend gehts paar wenige km weiter, müßte bis Ostkreuz gehen. Dort wird wieder fleißig rangiert: alle Wagen Richtung Osten (Moskau / Minsk / Warschau) werden abgehangen. Jetzt kommt aber noch ein anderer Nachtzug, dieses Mal aus Richtung Norden, aus Richtung Kopenhagen und Hamburg: auch der besteht wieder aus Kurswagen, auch der hat Wagen Richtung Osten und Richtung Südosten dabei. Dieser Zug wird ebenfalls "zerpflückt": alles, was Richtung Osten soll, wird zu einem neuen Zug gekuppelt und verabschiedet sich als D 50457 Richtung polnische Grenze (daß in Warschau die für dort bestimmen Wagen bleiben, versteht sich; der Rest wird dann in Brest nochmal umsortiert: Moskau und Minsk; beides kommt an jeweils andere Züge ran, z.B. an einen, der aus Basel - Mannheim - Frankfurt (Main) kommt). Die Wagen, die nach Prag sollen, werden wieder neu zusammengekuppelt - der neue Zug heißt jetzt D 60457 (nur interne Zugnummer) und fährt weiter über Dresden - Děčín - Ústi nad Labem hl.n. - Praha-Holešovice nach Praha hlavní nádraží, dort ist dann Fahrtende, derweilen ist es etwa 8:30 am Morgen.
Von der ganzen Rangiererei, dem munteren An- und Abhängen von einzelnen Wagen oder ganzen Wagengruppen und dem Ändern der Zugnummern bekommen die Fahrgäste im Idealfall nichts mit (wenn einigermaßen sanft gearbeitet wird... naja, was manche meiner Kollegen da fabrizieren... hm Ich laß mich mal nicht weiter darüber aus) - sie steigen abends in ihren Wagen ein und morgens am Ziel wieder aus.
Gibt natürlich europaweit ein ganzes Netz solcher nur aus einzelnen Kurswagen oder Wagengruppen bestehender nächtlicher Züge, das ist ein ausgetüfteltes System.
Zurück nach Equestria:
Meine Theorie ist nun, daß es in Equestria was ganz Ähnliches gibt: ein System aus Nachtzügen mit einzelnen Kurswagengruppen. Das und mögliche Betriebsaufenthalte würden die lange nächtliche Fahrzeit Ponyville - Canterlot Hbf erklären.
Denkbare andere Abgangsbahnöfe / Ziele der Kurswagenzüge wären die großen Metropolen wie Fillydelphia, Manehattan, Los Pegasus und natürlich, nicht zu vergessen, Appleloosa - daß es eine nächtliche Zugverbindung Ponyville - Appleloosa gibt, wissen wir mit Sicherheit. Ich könnte mir gut vorstellen, daß die Mane6 sowohl bei ihrer Reise nach Appleloosa als auch nach Canterlot zur Kuchen-Preisverleihung beide Male in Ponyville in denselben Zug mit derselben Abfahrtszeit gestiegen sind - nur jeweils in die unterschiedlichen Kurswagen; und ihr Zug hatte jeweils einen entsprechenden Sonderwagen (nach Appleloosa für den Baum; nach Canterlot für den
Soweit meine Erklärung zum Nachtzugwesen in Equestria und den sich daraus ergebenden sehr unterschiedlichen Fahrzeiten Ponyville - Canterlot am Tage und in der Nacht.
Ich hab das Thema mal allgemein benannt... wer weitere und andere Ideen zum Eisenbahnwesen in Equestria hat, kann sich hier austoben
Denkbare Fragen wären z.B.: ist die Lok, die wir immer wieder sehen, bzw. die Baureihe eine Naßdampf- oder eine Heißdampflok? Welches Bremssystem benutzen die Ponys? Ach nee... vergeßt das letzte, das wird zu speziell, ich will ja niemanden mit den Feinheiten einer Oerlikon-, Knorr- oder Westinghouse-Druckluftbremse nerven oder der Überlegung, ob die nun Druckluft- oder Saugluftbremse haben
Naja, wie gesagt... wer was kommentieren will oder wem noch was dazu einfällt, der sollte hier richtig sein.