17.04.2013 |
iron_pony
Changeling
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
Ein Teilaspekt dieses Threads war ja: "Gibt es eine humane Hinrichtungsmethode?"
Ich meine ja die gibt es. Auch wenn man sie nicht anwenden sollte.
Ein Spielchen? Wäre ein reichlich makaberes Spielchen. Aber warum nicht.
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17.04.2013 |
Ozy
Wonderbolt
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(17.04.2013)CharlesErnestBarron schrieb: Wäre es ab diesen Punkt nicht sinnvoller einen neuen Thread zu eröffnen und diesen "Welche Hinrichtungsmethode ist die coolste?" zu nennen?
Oder macht doch ein Forenspielchen draus!
Es ist ja ein Aspekt der ganzen Diskussion, ich habe sogar noch etwas im Startpost dazu geschrieben.
(22.02.2013)Ozymandias schrieb: Gibt es soetwas wie "humane Hinrichtungsmethoden"?
Man ist je insbesondere in westlichen Kulturen stets daran interessiert "humane" Hinrichtungsmethoden zu entwickeln, so gewinnt die umgangssprachlich genannte "Todesspritze" immer größere Beliebtheit, eine Kombination aus einer Narkose und mehreren tödlichen Injektionen, jedoch wurde auch diese Methode kritisiert, da das Narkosemittel teilweise eine zu kurze Wirkzeit hat oder gar nicht wirkt, was zu einem sehr schmerzhaften Tod durch die Kaliumchloridinjektion führt. Alternativ lässt sich der elektrische Stuhl nennen, eine meiner Meinung nach ebenso grausame Methode, während der ca. 60 sekündigen Prozedur spannt sich jeder Muskel im Körper an, der Delinquent erhält eine Augenbinde damit sie in den Augenhöhlen bleiben, er exkrementiert, uriniert und erbricht Blut, welches förmlich während der Prozdur kocht.
Beide Methoden sind für mich nicht im entferntesten human, und meiner Meinung nach existiert keine "humane" Hinrichtungsmethode.
Aber ja, wir sollten jetzt nicht 60 Seiten darüber reden wie cool es doch wäre mit einem MG hingerichtet zu werden.
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17.04.2013 |
MianArkin
Wonderbolt
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(17.04.2013)iron_pony schrieb: Ein Teilaspekt dieses Threads war ja: "Gibt es eine humane Hinrichtungsmethode?"
Ich meine ja die gibt es. Auch wenn man sie nicht anwenden sollte.
Ein Spielchen? Wäre ein reichlich makaberes Spielchen. Aber warum nicht.
Humane Hinrichtungen gibt es nicht, alleine die Wartezeit und das Wissen um den Tod (Todeszeitpunkt) kann bereits als Folter ausgelegt werden.
Humane Exekutionen gibt es nicht, nur weil die Opfer von Lingchi im Drogenrausch vor sich Hingrinsen während man sie Zerschnippelt ist es nicht Human.
Human wäre es jemanden der Hilfe braucht unter die Arme zu greifen, aber nicht einer Unliebsamen Person eine Waffe an den Hinterkopf zu drücken .
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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18.04.2013 |
iron_pony
Changeling
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(17.04.2013)MianArkin schrieb: Humane Hinrichtungen gibt es nicht, alleine die Wartezeit und das Wissen um den Tod (Todeszeitpunkt) kann bereits als Folter ausgelegt werden.
Man kann auch die Angst vor dem Knast als Folter auslegen. Je nach dem wie sehr man sich vor einer Sache halt fürchtet. Dann könnte man aber niemanden mehr einsperren, da Folter ja gegen die Menschenrechte verstößt.
(17.04.2013)MianArkin schrieb: Humane Exekutionen gibt es nicht, nur weil die Opfer von Lingchi im Drogenrausch vor sich Hingrinsen während man sie Zerschnippelt ist es nicht Human.
Nicht Human aus der Sicht des Verurteilten oder aus der Sicht der Zuschauer?
Ist aber auch ein extremes Beispiel. Das gleiche wie die Hexenverbrennung oder das Rädern im Mittelalter.
(17.04.2013)MianArkin schrieb: Human wäre es jemanden der Hilfe braucht unter die Arme zu greifen, aber nicht einer Unliebsamen Person eine Waffe an den Hinterkopf zu drücken .
Es gibt in Deutschland Maßnahmen zur Resozialisierung. Mit Ärzten, Psychologen, Therapien und dem ganzen Zeug was dazu gehört. Hilfreich aber nur für jene die es auch zulassen dass ihnen geholfen wird.
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09.07.2013 |
Space Warrior
Indigofohlen
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
Ich befürworte die Todesstrafe eindeutig, Folter ebenfalls. Manche Menschen verdienen es einfach als Strafe und haben ihre Rechte auf Leben und Körperliche Unversehrheit verspielt, so wie andere ihr Recht auf Freiheit verlieren können. Klingt hart, sehe ich aber so. Gefängnis bei einigermaßen angenehmen Bedingungen, ist für manche Schwerverbrecher einfach zu wenig.
Und was die meisten nicht wissen, ist, dass die Todesstrafe mit dem Vertrag von Lissabon, 2010 in der ganzen Europäischen Union, wiedereingeführt wurde. Davor durfte man andere Menschen nur aus Notwehr töten (das hätte ausgereicht, um für die Allgemeinheit gefährliche Aufruhen und Mods aufzulösen und wenn nötig zu zerschlagen), jetzt können Aufstände offiziell legitimiert, mit tödlicher Waffengewalt niederschlagen und Menschen in Kriegszeiten oder bei Kriegsgefahr, für Straftaten zur Strafe hingerichtet werden. Hier ein Artikel dazu.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2013 von Space Warrior.)
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09.07.2013 |
Killbeat
Alicorn
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Antanica schrieb: Ich befürworte die Todesstrafe eindeutig, Folter ebenfalls. Manche Menschen verdienen es einfach als Strafe und haben ihre Rechte auf Leben und Körperliche Unversehrheit verspielt, so wie andere ihr Recht auf Freiheit verlieren können. Klingt hart, sehe ich aber so.
Auge um Auge oder was?
Würdest du auch Standgerichte unterstützen? Mein gott wie weit sich die Menschheit ins Mittelalter zurück entwickelt. Ich dachte das sich Deutschland nach 1945 zum guten entwickelt hat aber die EU bringt uns alles wieder, was wir abgeworfen habe. Und wie feige sie das tun. Wir müssen ja alle wie die USA sein. die machen ja auch mit uns was sie wollen Ich kann meine Verachtung dieser Ansichten kaum in Worte fassen.
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09.07.2013 |
Ozy
Wonderbolt
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Registriert seit: 21. Dez 2012
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Antanica schrieb: Ich befürworte die Todesstrafe eindeutig, Folter ebenfalls.
Hatten wir schon oft genug. Gaaaaaaaaaaaaaanz primitive Ansichten die du da vertrittst. Eigentlich würde ich dich eher als Liebhaber der Inquisition einschätzen, mit fortschrittlichem Denken hat das jedenfalls nichts zu tun. Hoffentlich trollst du...ansonsten hier ein paar Kontra-Argumente:
1. Es gilt in Deutschland die sogenannte Unschuldsvermutung. Damit wären Methoden wie Folter per se verboten, weil sie ja meist zur Informationsbeschaffung dienen. Ist das nicht der Fall widerspricht es dem Rechtsstaat. Also bist du gegen einen Rechtsstaat, schön und gut, dann kannst du gerne dahin wo diese Prinzipien mit Füßen getreten werden
2. Es gibt sogenannte Justizirrtümer, und die Todesstrafe ist irreversibel
(09.07.2013)Antanica schrieb: Manche Menschen verdienen es einfach als Strafe und haben ihre Rechte auf Leben und Körperliche Unversehrheit verspielt, so wie andere ihr Recht auf Freiheit verlieren können. Klingt hart, sehe ich aber so.
Was du findest und was der Staat machen soll ist nen Unterschied. Diese Diskrepanz würde ich grundsätzlich berücksichtigen. Zum Glück hast du in dem Laden Namens Justiz nichts zu sagen.
(09.07.2013)Antanica schrieb: Und was die meisten nicht wissen, ist, dass die Todesstrafe mit dem Vertrag von Lissabon, 2010 in der ganzen Europäischen Union, sogar wiedereingeführt wurde. Man darf jetzt Aufstände mit tödlicher Waffengewalt niederschlagen und Menschen in Kriegszeiten oder bei Kriegsgefahr, für Straftaten zur Strafe hinrichten. Hier ein Artikel dazu. Vorher durfte man andere Menschen nur aus Notwehr töten, der Paragraf hat schon ausgereicht, um randalierende Mobs, brutale Aufruhen etc., welche eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, aufzulösen und wenn nötig zerschlagen zu dürfen.
Und legitimiert das die Sache jetzt? Es gab europaweite Proteste gegen den Vertrag von Lissabon, und außerdem sind von der Justiz legitimierte Tötungen und erweiterte Rechte im Notfall zwei verschiedene Ebenen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2013 von Ozy.)
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09.07.2013 |
Space Warrior
Indigofohlen
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Killbeat schrieb: Auge um Auge oder was?
Zum Teil.
(09.07.2013)Killbeat schrieb: Ich dachte das sich Deutschland nach 1945 zum guten entwickelt hat aber die EU bringt uns alles wieder, was wir abgeworfen habe. Und wie feige sie das tun. Wir müssen ja alle wie die USA sein. die machen ja auch mit uns was sie wollen
Was macht die USA denn mit "uns"?
(09.07.2013)Ozy schrieb: (09.07.2013)Antanica schrieb: Ich befürworte die Todesstrafe eindeutig, Folter ebenfalls.
Hatten wir schon oft genug. Gaaaaaaaaaaaaaanz primitive Ansichten die du da vertrittst. Eigentlich würde ich dich eher als Liebhaber der Inquisition einschätzen, mit fortschrittlichem Denken hat das jedenfalls nichts zu tun. Hoffentlich trollst du...ansonsten hier ein paar Kontra-Argumente:
Danke für die Komplimente. Nur weil meine Ansichten aus früheren Zeiten stammen, sind sie nicht automatisch "primitiv". Eher "post-modern", ich schaue in die Zukunft! Nein, ich trolle nicht sondern meine es ernst.
(09.07.2013)Ozy schrieb: 1. Es gilt in Deutschland die sogenannte Unschuldsvermutung. Damit wären Methoden wie Folter per se verboten, weil sie ja meist zur Informationsbeschaffung dienen. Ist das nicht der Fall widerspricht es dem Rechtsstaat. Also bist du gegen einen Rechtsstaat, schön und gut, dann kannst du gerne dahin wo diese Prinzipien mit Füßen getreten werden
Ich bin für die Todesstrafe allgemein, hierzulande wäre das aber gegen das Grundgesetz (welches durch den EU-Vertrag ausgehebelt wurde?), yep. Aber in den USA wurde die Unschuldsvermutung de facto schon abgeschafft, dort können Leute seit NDAA und PATRIOT ACT, für mehrere Wochen ohne Prozess und Beweise, festgehalten werden. Schau dir das an ( http://cms.fightforthefuture.org/teenager/ ), soweit sind die USA schon.
Ich habe mich für Folter als Strafe ausgesprochen, nicht für Informationsbeschaffung. Aber auch das halte für gerechtfertigt, wenn es einem höheren Zweck dient.
(09.07.2013)Ozy schrieb: 2. Es gibt sogenannte Justizirrtümer, und die Todesstrafe ist irreversibel
Yep, ist eben die Gefahr, also nur, wenn es 100%-ig bewiesen ist. Daneben, sind Gefängnisstrafen auch irreversibel, einmal drinnen gewesen, war man drinnen, und erhält 25€ pro Tag. Und wenn ein Unschuldiger pro 1000 Verbrecher hingerichtet wird bzw. vorher Selbstmord begehen kann, ist das ein guter Schnitt.
(09.07.2013)Ozy schrieb: [spoiler] (09.07.2013)Antanica schrieb: Manche Menschen verdienen es einfach als Strafe und haben ihre Rechte auf Leben und Körperliche Unversehrheit verspielt, so wie andere ihr Recht auf Freiheit verlieren können. Klingt hart, sehe ich aber so.
Was du findest und was der Staat machen soll ist nen Unterschied. Diese Diskrepanz würde ich grundsätzlich berücksichtigen. Zum Glück hast du in dem Laden Namens Justiz nichts zu sagen.
Ich finde, der Staat (welcher von sovielen?) sollte es so machen, ja. Yep, ich habe hier (leider?) nichts zu melden.
(09.07.2013)Ozy schrieb: Und legitimiert das die Sache jetzt? Es gab europaweite Proteste gegen den Vertrag von Lissabon, und außerdem sind von der Justiz legitimierte Tötungen und erweiterte Rechte im Notfall zwei verschiedene Ebenen.
Ja, es ist nun rechtlich legal und legitim, gewaltsame Aufstände und Aufruhen (absichtlich schwammig formuliert), mit tödlicher Waffengewalt niederzuschlagen. Entgegen der Proteste im Volk haben unsere sogenannten "Volksvertreter" das durchgewunken.
Ich denke, das hängt mit der Wirtschaftskrise zusammen. In Griechenland gab es gewaltsame Proteste (gibt es jetzt immernoch), weil 60% der Jugendlichen arbeitslos und tausende Menschen auf Notrationen angewiesen sind (in einem westlichen Land, dank der EU, dank der Finanz), z.B.. Wenn sich das weiter ausbreitet (auch nach Deutschland, yep), und es erste Aufstände wegen den Folgen der Krise (Arbeitslosigkeit, Armut abe auch gesperrte Bankautomaten wie leere Supermärkte) geben, werden diese vielleicht niedergeknüppelt werden, das traue ich den Regierungen zu. Dafür gibt es schon die "Eurogendfor", eine mehrere tausend Mann starke internationale Polizeitruppe.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.07.2013 von Space Warrior.)
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09.07.2013 |
Killbeat
Alicorn
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Registriert seit: 20. Sep 2011
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
Zitat:Ich sehe Folter als Strafe an, nicht für Informationsbeschaffung. Aber auch das halte für gerechtfertigt, wenn es einem höheren Zweck dient.
Informationen die durch Folter beschafft wurden sind absolut unzuverlässig. Wenn du lang genug gepeinigt wirst, kannst du alles mögliche sagen. Denk nur mal zurück an die Inquisition und die Hexenprozesse. Dort haben die gefolterten auch "gestanden", nur um nicht weiter leiden zu müssen. Es ist einfach menschenverachtend. Leute die sowas gut heißen sind auch nicht besser als die Verbrecher selbst, die sie peinigen. Bei der Todesstrafe ebenso. Wenn Deutschland sich durch die EU weiter so entwickelt, werden bald viele Unschuldige am Galgen hängen, wie früher in deiner "nicht so primitiven zeit". All das was wir nach den Terror des NS-Regimes wieder aufgebaut haben, all das was wir gelernt haben, geht durch sowas verloren.
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09.07.2013 |
Leon
Vorschläfer
Adminpony
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Antanica schrieb: (09.07.2013)Ozy schrieb: Und legitimiert das die Sache jetzt? Es gab europaweite Proteste gegen den Vertrag von Lissabon, und außerdem sind von der Justiz legitimierte Tötungen und erweiterte Rechte im Notfall zwei verschiedene Ebenen.
Ja, es ist nun rechtlich legal und legitim, gewaltsame Aufstände und Aufruhen (absichtlich schwammig formuliert), mit tödlicher Waffengewalt niederzuschlagen. Entgegen der Proteste im Volk haben unsere sogenannten "Volksvertreter" das durchgewunken. [...]
A propos Lissabon:
Die Interpretation, dass der Vertrag von Lissabon die Todesstrafe legitimiert ist auch sehr schwammig, besser gesagt, so wie ich das verstanden habe, falsch.
Diese bezieht sich auf eine dazugehörige, nicht verbindliche Interpretationshilfe, in der steht, das Verbot der Todesstrafe laut dem Vertrag von Lissabon sei im Sinne der Europäischen Menschenrechtskonvention auszulegen, in der im 6. Zusatzprotokoll (1983) die Todesstrafe in Kriegszeiten und bei Aufständen weiterhin erlaubt sind. Im 13. Zusatzprotokoll (2002) wurde sie jedoch auch in diesen Situationen verboten.
siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von...chtecharta
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09.07.2013 |
Jandalf
Aculy is Dolan
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Leon schrieb: A propos Lissabon:
Die Interpretation, dass der Vertrag von Lissabon die Todesstrafe legitimiert ist auch sehr schwammig, besser gesagt, so wie ich das verstanden habe, falsch.
Diese bezieht sich auf eine dazugehörige, nicht verbindliche Interpretationshilfe, in der steht, das Verbot der Todesstrafe laut dem Vertrag von Lissabon sei im Sinne der Europäischen Menschenrechtskonvention auszulegen, in der im 6. Zusatzprotokoll (1983) die Todesstrafe in Kriegszeiten und bei Aufständen weiterhin erlaubt sind. Im 13. Zusatzprotokoll (2002) wurde sie jedoch auch in diesen Situationen verboten.
siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von...chtecharta
euro-med.tk ist auch die Seite eines verschwörungstheoretikers. Kann man nicht ernstnehmen.
Killing is badong!
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09.07.2013 |
Spilight
Enchantress
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Registriert seit: 12. Nov 2011
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
Es kommt darauf an, wie die Todesstrafe ausgeführt wird, dass muss unsere Gesellschaft nicht wieder ins Mittelalter oder in die Hexenjagd bringen.
Ich bin ebenfalls ein Befürworter der Todesstrafe.
Allein schon aus dem Grunde, weil es bei der Justiz um Gerechtigkeit gehen sollte. Wichtig ist, die Todesstrafe sollte natürlich nicht bei Notwehr angewendet werden, oder wenn aus einem Affekt/Kurzschlusssituation gehandelt wird.
z.B: Wenn die Familie von jemanden umgebracht wurde und der Überlebende sich jetzt an die Mörder rächen will. (Dies auch schafft.)
Nein. Vielmehr geht es um extreme Taten.
z.B: Serienmörder, die einfach aus Lust und Spaß an der Freude Menschen töten und foltern. Oder Kinderschänder, die Kinder entführen, vergewaltigen und sie dann tot im Wald verscharren.
Das sind Taten, wo ich gleich sofort auf Todesstrafe plädieren würde.
Natürlich müssen diese Taten erstmal bewiesen werden, selbstverständlich. Die Todesstrafe sollte daher nur ausgeführt werden, wenn es keinerlei Zweifel an der Schuld der Tat gibt. (Bei Extremfällen ist das meistens nicht so schwer.)
Vorhin hab ich wieder in den Nachrichten diesen Mann aus Amerika gesehen, der die 3 Frauen bei sich eingesperrt, gefolter, vergewaltigt, ein Kind hat "abtreiben" lassen und einer anderen Frau ein weiteres gebracht hat... Dieser wohl jetzt auch die Todesstrafe kriegen. Finde ich, wenn man bedenkt, dass die 10 Jahre eingesperrt waren und nach all diesen Schandtaten wohl kein normales Leben mehr führen können, recht angebracht...
Sicherlich kann es auch Fälle geben, aber ich bezweifle mal, dass sowas passieren wird, wenn damit sachgemäß umgegangen wird, dass Unschuldige sterben müssen. Auf der anderen Seite jedoch sollte man auch bedenken, dass wenn Unschuldige lebenslang kriegen und dann vllt erst nach 30 Jahren die Unschuld festgestellt wird, die auch nicht mehr wirklich was vom Leben haben...
Mir geht es im Prinzip einfach nur um Gerechtigkeit. Und ich muss Antanica da einfach zustimmen: einige haben wirklich ihr Recht auf Leben verspielt. Ihr wollt mir doch nicht allen ernstes weissmachen, dass ihr solche Schwerverbrecher in der Gesellschaft haben wollt? Sicherlich können viele für psychische Störungen nichts, aber die Betroffenen einfach in die Psychatrie einzusperren oder die mit Medikamenten zu "entschärfen" und dann wie eine tickende Zeitbombe durch die Gesellschaft zu schaffen ist letzten Endes auch keine Lösung...
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09.07.2013 |
Lyniv
Great and Powerful
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Registriert seit: 09. Mär 2013
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Spilight schrieb: z.B: Wenn die Familie von jemanden umgebracht wurde und der Überlebende sich jetzt an die Mörder rächen will. (Dies auch schafft.)
Selbstjustiz ist allerdings dennoch verboten. Aus gutem Grund, denn sie entbehrt jeglicher objektiven Grundlage. Sicher, das Verlangen nach Rache ist eventuell durchaus nachvollziehbar, bereits geschehenes Leid durch weiteres sinnloses Leid zu vergelten, macht den Rächer allerdings keinen Deut besser als den vorherigen Täter.
(09.07.2013)Spilight schrieb: Nein. Vielmehr geht es um extreme Taten.
z.B: Serienmörder, die einfach aus Lust und Spaß an der Freude Menschen töten und foltern. Oder Kinderschänder, die Kinder entführen, vergewaltigen und sie dann tot im Wald verscharren.
Das sind Taten, wo ich gleich sofort auf Todesstrafe plädieren würde.
[...]
Vorhin hab ich wieder in den Nachrichten diesen Mann aus Amerika gesehen, der die 3 Frauen bei sich eingesperrt, gefolter, vergewaltigt, ein Kind hat "abtreiben" lassen und einer anderen Frau ein weiteres gebracht hat... Dieser wohl jetzt auch die Todesstrafe kriegen. Finde ich, wenn man bedenkt, dass die 10 Jahre eingesperrt waren und nach all diesen Schandtaten wohl kein normales Leben mehr führen können, recht angebracht...
Weil ein Serienmörder, der aus Lust und Spaß an der Freude Menschen tötet, ein Kinderschänder, der Kinder entführt, vergewaltigt, im Wald verscharrt, dieser Mann aus Amerika; weil diese Menschen alle vollkommen gesund und zurechnungsfähig sind? Denkst du tatsächlich, man richtet einfach mal so aus Spaß ein Blutbad an, entführt Kinder, sperrt, foltert, und vergewaltigt Frauen, einfach cauz the lulz? Denkst du das tatsächlich?
(09.07.2013)Spilight schrieb: Sicherlich kann es auch Fälle geben, aber ich bezweifle mal, dass sowas passieren wird, wenn damit sachgemäß umgegangen wird, dass Unschuldige sterben müssen. Auf der anderen Seite jedoch sollte man auch bedenken, dass wenn Unschuldige lebenslang kriegen und dann vllt erst nach 30 Jahren die Unschuld festgestellt wird, die auch nicht mehr wirklich was vom Leben haben...
Ist das die Leben existierender, denkender, fühlender Menschen wert? Ich glaube nicht.
(09.07.2013)Spilight schrieb: Mir geht es im Prinzip einfach nur um Gerechtigkeit. Und ich muss Antanica da einfach zustimmen: einige haben wirklich ihr Recht auf Leben verspielt. Ihr wollt mir doch nicht allen ernstes weissmachen, dass ihr solche Schwerverbrecher in der Gesellschaft haben wollt? Sicherlich können viele für psychische Störungen nichts, aber die Betroffenen einfach in die Psychatrie einzusperren oder die mit Medikamenten zu "entschärfen" und dann wie eine tickende Zeitbombe durch die Gesellschaft zu schaffen ist letzten Endes auch keine Lösung...
Vergeltung ist nicht gleich Gerechtigkeit, hat in der Rechtssprechung keinerlei Relevanz. Strafen dienen in einem Rechtsstaat der Abschreckung, dem Schutz der Bevölkerung wie auch die Resozialisierung des Täters, nicht der Rache, nicht der Vergeltung:
Die Todesstrafe ist der Abschreckung nicht sonderlich dienlich, wie man beispielsweise an den USA sieht.
Die Todesstrafe schützt die Bevölkerung nicht besser als die Haft und Sicherheitsverwahrung (was, wie hier schon erwähnt, nur eine Beschönigung für "lebenslänglich" darstellt) - wesentlich billiger ist die Todesstrafe auch nicht.
Die Todesstrafe rafft bloß ein weiteres Menschenleben dahin.
Die Todesstrafe ist unethisch, menschenverachtend, menschenunwürdig.
Hey, wir leben im 21. Jahrhundert. Wir sind keine Primitivlinge mehr, wir haben etwas, das nennt man Ethik, wir haben etwas, das nennt man Menschenrechte. Auch das Menschenrecht auf Leben ist universal geltend, weder kann noch darf es einem Menschen, völlig ungeachtet seiner Taten, abgesprochen werden.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 10.07.2013 von Lyniv.)
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09.07.2013 |
kal_ashni
Lolihunter
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Registriert seit: 24. Nov 2012
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
ich mache es kurz, bei bewiesenen vergewaltigungen oder vergewaltigungen, würde ich es nicht ablehnen die todesstrafe zu haben.
Lust auf die guten alten Zeiten 2011-2013?
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09.07.2013 |
Mc Timsy
Wonderbolt
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Registriert seit: 01. Jul 2013
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
Erst einmal zum Thema: Ich halte die Todesstrafe in jedem Fall für verkehrt. Entweder zu hart, so zum Beispiel im Falle von Fehlurteilen oder Tätern, die tatsächlich bereuen (ja, ich glaube so etwas gibt es). Oder zu lasch. Immerhin ist es für den Betroffenen relativ zeitig vorbei, was meiner Vorstellung von Bestrafung nicht entgegen kommt. Aber grundsätzlich verbleibe ich erstmal au dem Standpunkt, dass es bessere Möglichkeiten gibt.
Eine Sache mögen mir die Moderatoren allerdings verzeihen, da ich befürchte hier Off Topic zu schreiben. Ich will eine Sache nur nicht unkommentiert stehen lassen.
Antanica schrieb:Und was die meisten nicht wissen, ist, dass die Todesstrafe mit dem Vertrag von Lissabon, 2010 in der ganzen Europäischen Union, wiedereingeführt wurde.
Falsch! Das ist ein weit verbreitetes Missverständniss, aber die Todesstrafe ist nicht durch Lissabon wieder eingeführt worden. Es gab Leute, die das aus dem Vertragstext rauslesen wollten, aber das waren meistens juristische Laien. Ich will das jetzt ungerne in allen Details ausführen, aber der entsprechende Abschnitt der EMRK gilt in Deutschland bereits seit den 50ern und hat bislang keine entsprechenden Auswirkungen gehabt. Weitere Hindernisse sind hierbei die Auslegungsregel (Schützt die Charta weniger stark als die nationale Verfassung hat letztere immer Vorrang), sowie das 13. Zusatzprotokoll von 2002 (welches die Todesstrafe in Kriegszeiten ebenso verbietet wie im Frieden).
Was den Herrn Schachtschneider angeht. Der Mann darf gerne als Quelle angegeben werden, allerdings hat seine Reputation in Europafragen nicht mehr den Stand von einst. Er mag immernoch ein respektierter Staatsrechtler sein (ich selbst hab' dann und wann noch Texte von ihm im Studium zu lesen) und Bedenken zu äußern ist sein Recht. Aber er steht mit seinen Ansichten wissenschaftlich und juristisch ziemlich alleine da. Zuhörer findet er hauptsächlich bei Rechtsextremen und mit medienwirksamen aber erfolglosen Klagen vor dem Verfassungsgericht. Wenn du mich fragst, dann jagt der Mann Gespenster.
Die Moderation möge mir diesen kleinen Exkurs bitte vergeben, aber es ist wohl nicht ganz abseits vom Thema und ich kann dieses häufige Missverständniss nicht einfach unkommentiert in Foren stehen lassen.
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10.07.2013 |
Spilight
Enchantress
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Registriert seit: 12. Nov 2011
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(09.07.2013)Killbeat schrieb: Es gibt keine "menschliche" Todesstrafe. Egal ob durch Erschießen oder durch die Spritze. Das Ergebnis ist das selbe. Auge um Auge, Zahn um Zahn. Der Kreis der Rache und der Beweis, das wir uns nie weiterentwickeln werden. Ich frage mich was die Befürworter der Todesstrafe denken würden, wenn sie selber unschuldig im Kolosseum bei den Löwen landen und jegliche Möglichkeit auf Gnade verloren haben, wegen eines Fehlers. Würden sie dann immer noch dazu stehen? Aber da der Daumen für sie nach unten zeigen wird ist das ja eh nicht wichtig. Leute die Unschuldig im Knast sitzen haben zumindest noch die Möglichkeit raus zu kommen. Tote jedoch nicht. Wie viele Saccos und Vanzettis soll es denn noch geben? Gefängnisstrafe ist umkehrbar, der Tod jedoch nicht
(09.07.2013)Lyniv schrieb: Ist das die Leben existierender, denkender, fühlender Menschen wert? Ich glaube nicht.
Ich zitier mich mal kurz selbst:
(09.07.2013)Spilight schrieb: Es kommt darauf an, wie die Todesstrafe ausgeführt wird, dass muss unsere Gesellschaft nicht wieder ins Mittelalter oder in die Hexenjagd bringen.
[...]
Natürlich müssen diese Taten erstmal bewiesen werden, selbstverständlich. Die Todesstrafe sollte daher nur ausgeführt werden, wenn es keinerlei Zweifel an der Schuld der Tat gibt. (Bei Extremfällen ist das meistens nicht so schwer.)
^ Besonders den Absatz nochmal.
Natürlich muss man bedenken, wenn Menschen etwas beurteilen sollen, kommt es wohl in jedem Falle zu subjektiven Einflüssen, seien diese noch so klein. Rache ist so eine Sache... Ich würde jetzt nicht unbedingt von Rache sprechen, wenn neutrale Personen, was Richter z.B. sein sollten, die Tat bewerten. Es ist schwierig wie gesagt...
ABER! Und da komm ich dann auch wieder auf das Beispiel mit den Typ aus Amerika zurück. Nur die Todesstrafe ausführen, wenn es keinerlei Zweifel gibt, dass er/sie es war. Die Opfer haben den Mann gesehen, es gab Zeugen, die eindeutiges beobachtet und die Frauen schließlich gefunden haben... usw. Soweit auch nur der kleinste Zweifel an der Tat besteht, sollte man die selbstverständlich NICHT anwenden.
(09.07.2013)Lyniv schrieb: Selbstjustiz ist allerdings dennoch verboten. Aus gutem Grund, denn sie entbehrt jeglicher objektiven Grundlage. Sicher, das Verlangen nach Rache ist eventuell durchaus nachvollziehbar, bereits geschehenes Leid durch weiteres sinnloses Leid zu vergelten, macht den Rächer allerdings keinen Deut besser als den vorherigen Täter.
Ich habe ja auch niemals behauptet, dass Selbstjustiz gut und strafrei sein sollte oder dass es die Situation besser macht. Ich wollte lediglich kurz andeuten, wo die Todesstrafe nicht sinnvoll wäre. Die Täter werden ja meistens noch untersucht, um zu sehen, ob verminderte Schuld besteht oder ähnliches...
(09.07.2013)Lyniv schrieb: Weil ein Serienmörder, der aus Lust und Spaß an der Freude Menschen tötet, ein Kinderschänder, der Kinder entführt, vergewaltigt, im Wald verscharrt, dieser Mann aus Amerika; weil diese Menschen alle vollkommen gesund und zurechnungsfähig sind? Denkst du tatsächlich, man richtet einfach mal so aus Spaß ein Blutbad an, entführt Kinder, sperrt, foltert, und vergewaltigt Frauen, einfach cauz the lulz? Denkst du das tatsächlich?
Nächstes Mal lesen wir ein bisschen weiter, ja?
(09.07.2013)Spilight schrieb: Mir geht es im Prinzip einfach nur um Gerechtigkeit. Und ich muss Antanica da einfach zustimmen: einige haben wirklich ihr Recht auf Leben verspielt. Ihr wollt mir doch nicht allen ernstes weissmachen, dass ihr solche Schwerverbrecher in der Gesellschaft haben wollt? Sicherlich können viele für psychische Störungen nichts, aber die Betroffenen einfach in die Psychatrie einzusperren oder die mit Medikamenten zu "entschärfen" und dann wie eine tickende Zeitbombe durch die Gesellschaft zu schaffen ist letzten Endes auch keine Lösung...
Nicht falsch verstehen, ich habe irgendwo auch Mitleid mit Menschen, die mit solchen Störungen zu tun haben. Es geht aber letzten Endes darum, die Gesellschaft sicher zu halten. Man kann es als "Säuberung" sehen, aber wenn ich daran denke, dass jederzeit ein "Kranker" sein Medikament vergessen haben könnte und mich (und euch natürlich auch) aus welchen Gründen auch immer angreifen würde... denkt daran, dass Unschuldige sterben könnten.
Ich finde auch Menschen in Psychatrien wegzusperren oder mit Medikamenten zuzudröhnen, das ist genausowenig eine Lösung. Besonders schlimm finde ich ja z.B. auch so Gummizelle, wenn sich Leute selbst töten wollen und das nicht können, eben aufgrund der Zelle oder weil sie festgeschnallt werden. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie die psychisch leiden müssen...
(gibt ja noch viel extremeres auf der Welt)
(09.07.2013)Lyniv schrieb: Vergeltung ist nicht gleich Gerechtigkeit, hat in der Rechtssprechung keinerlei Relevanz. Strafen dienen in einem Rechtsstaat der Abschreckung, dem Schutz der Bevölkerung wie auch die Resozialisierung des Täters, nicht der Rache, nicht der Vergeltung:
Die Todesstrafe ist der Abschreckung nicht sonderlich dienlich, wie man beispielsweise an den USA sieht.
Die Todesstrafe schützt die Bevölkerung nicht besser als die Haft und Sicherheitsverwahrung (was, wie hier schon erwähnt, nur eine Beschönigung für "lebenslänglich" darstellt) - wesentlich billiger ist die Todesstrafe auch nicht.
Die Todesstrafe rafft bloß ein weiteres Menschenleben dahin.
Die Todesstrafe ist unethisch, menschenverachtend, menschenunwürdig.
Hey, wir leben im 21. Jahrhundert. Wir sind keine Primitivlinge mehr, wir haben etwas, das nennt man Ethik, wir haben etwas, das nennt man Menschenrechte. Auch das Menschenrecht auf Leben ist universal geltend, weder kann noch darf es einem Menschen, völlig ungeachtet seiner Taten, abgesprochen werden.
Ich sag mal so: Wenn ein Mensch lebenslang bekommt, ist sein Leben praktisch, oder sollte eigentlich, sowieso vorrüber sein. Letzten Endes sind diese Menschen nur noch billige Arbeitskräfte und es besteht jederzeit die Gefahr, dass diese ausbrechen. Da fällt mir bspw. Frankreich ein, wo der Mann sich aus dem Gefängnis sprengte!!!, was er reingeschmuggelt bekommen hat.
Ich finde sowieso die Gefängnisse ein Witz heutzutage, zumindest in Deutschland (da gibts ja ab und zu mal Dokus). Das es Sträflinge im Groben und Ganzen besser haben als ein verarmter Bürger ist ungeheuerlich, wie ich finde. Soll natürlich nicht heißen, dass man Sträflinge jetzt schön mehrere in eine Zelle schmeißt und die unter unwürdigen Bedingungen da verrotten lässt, aber das Gefängnisleben ist manchmal echt ein Witz... Da frag ich mich echt, wo das ne Bestrafung sein soll.
Aber sonst wie gesagt, man sieht seine Familie nicht, Kinder nicht aufwachsen, hat eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten usw... Da hat man nicht mehr viel vom Leben... Ist letzten Endes auch nur Zeit absitzen, bis man stirbt.
Übrigens zum Thema Rache nochmal: Die ganze Justiz ist im Prinzip Rache, jemand hat etwas Unrechtes getan und wird nun bestraft, wie auch immer. Es ist alles Rache, deswegen frage ich mich, warum jetzt bei der Todesstrafe wegen Rache so einen Aufstand gemacht wird. Allein Geldstrafe ist auch schon wie Auge um Auge.
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10.07.2013 |
Jandalf
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Registriert seit: 04. Apr 2012
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
Das größte Problem an der Todesstrafe: Sie löst das Problem nicht. Sie macht es nicht einmal besser.
Der Sinn von Strafen ist abschreckung. Wir wollen nicht, dass Leute ermordet werden, deshalb haben wir Gesetze die sagen, dass wenn du jemanden umbringst, du in den Knast wanderst. Die Idee dahinter ist, dass weniger Leute Mörder werden weil sie nicht in den Knast wollen.
Jetzt könnte man natürlich auch ein Gesetz machen das besagt, dass wenn du jemanden umbringst, du selbst umgebracht wirst. Konkret gibt es sogar diverse Länder die solche Gesetze haben. Es funktioniert nur einfach nicht besser. Wenn man die Verbrechensraten in Ländern mit und ohne Todesstrafe vergleicht ist es sogar überwiegend so, dass sie in Ländern mit Todesstrafe höher sind.
Warum ist das so? Fragt google. Das Thema ist ziemlich komplex und würde einen deutlich längeren Text meinerseits erfordern.
Die Todesstrafe hat also erstmal keinen Vorteil (Bis auf den der Vergeltung eben, und es ist zugegeben auch recht kostengünstig) aber diverse Nachteile. Neben der bereits genannten irreversibilität ist vor allem auch ein Problem, dass sie endgültig ist. Wenn jemand einen Mord begangen hat und er weiss, dass er dafür umgebracht wird kann es aus seiner Sicht eh nicht mehr schlimmer kommen. Sich zu stellen oder zu ergeben wäre Dumm. Dann lieber bewaffnen und sein Leben mit allen Mitteln verteidigen. Was natürlich ein Extremfall ist, aber definitiv ein Problem.
Und dann ist da noch das moralische Problem. Irgendjemand muss zum Mörder werden um die Strafe auszuführen. Niemand sollte das gesetzlich verbriefte Recht haben Leute ohne Not umzubringen.
Killing is badong!
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10.07.2013 |
Lyniv
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RE: Todesstrafe-Legitim oder unmenschlich?
(10.07.2013)Spilight schrieb: Natürlich muss man bedenken, wenn Menschen etwas beurteilen sollen, kommt es wohl in jedem Falle zu subjektiven Einflüssen, seien diese noch so klein. Rache ist so eine Sache... Ich würde jetzt nicht unbedingt von Rache sprechen, wenn neutrale Personen, was Richter z.B. sein sollten, die Tat bewerten. Es ist schwierig wie gesagt...
ABER! Und da komm ich dann auch wieder auf das Beispiel mit den Typ aus Amerika zurück. Nur die Todesstrafe ausführen, wenn es keinerlei Zweifel gibt, dass er/sie es war. Die Opfer haben den Mann gesehen, es gab Zeugen, die eindeutiges beobachtet und die Frauen schließlich gefunden haben... usw. Soweit auch nur der kleinste Zweifel an der Tat besteht, sollte man die selbstverständlich NICHT anwenden.
Selbst dann, verurteilt man den Täter nur dann, wenn keinerlei Zweifel besteht, ist die Todesstrafe schlicht und ergreifend nicht tragbar: nämlich verletzt sie, wozu auch der Staat des Rechts bar ist, das grundlegenste aller Menschenrechte, noch erfüllt sie, wie hier schon gefühlt unzählige Male durchgekaut, weder Sinn noch Zweck.
Siehe Jandalfs Post.
(10.07.2013)Spilight schrieb: Nicht falsch verstehen, ich habe irgendwo auch Mitleid mit Menschen, die mit solchen Störungen zu tun haben. Es geht aber letzten Endes darum, die Gesellschaft sicher zu halten. Man kann es als "Säuberung" sehen, aber wenn ich daran denke, dass jederzeit ein "Kranker" sein Medikament vergessen haben könnte und mich (und euch natürlich auch) aus welchen Gründen auch immer angreifen würde... denkt daran, dass Unschuldige sterben könnten.
Ich finde auch Menschen in Psychatrien wegzusperren oder mit Medikamenten zuzudröhnen, das ist genausowenig eine Lösung. Besonders schlimm finde ich ja z.B. auch so Gummizelle, wenn sich Leute selbst töten wollen und das nicht können, eben aufgrund der Zelle oder weil sie festgeschnallt werden. Ich will mir gar nicht vorstellen, wie die psychisch leiden müssen...
(gibt ja noch viel extremeres auf der Welt)
Die Gesellschaft wird durch Haft, Sicherheitsverwahrung und Behandlung des Täters genauso sicher gehalten. Das Gefahrenpotential, das von genannten "Kranken" ausgeht, ist zwar vorhanden, allerdings minimal, ist nichts im Vergleich zur Todesstrafe.
Die Behandlung eines Täters dreht sich auch nicht darum, ihn einfach in eine Gummizelle zu stecken, sondern etwaige psychische Probleme zu behandeln und dem Täter bestenfalls die Möglichkeit zu geben, sich wieder in die Gesellschaft einzufügen.
(10.07.2013)Spilight schrieb: Ich sag mal so: Wenn ein Mensch lebenslang bekommt, ist sein Leben praktisch, oder sollte eigentlich, sowieso vorrüber sein. Letzten Endes sind diese Menschen nur noch billige Arbeitskräfte und es besteht jederzeit die Gefahr, dass diese ausbrechen. Da fällt mir bspw. Frankreich ein, wo der Mann sich aus dem Gefängnis sprengte!!!, was er reingeschmuggelt bekommen hat.
Natürlich besteht ein Minimalrisiko des Ausbruchs. Der Schaden, der dadurch entstünde, ist aber nichts im Vergleich zu dem Schaden, der durch die Todesstrafe und die Verurteilung Unschuldiger, aber auch Schuldiger zum Tode entsteht.
Weiters ist das Rückfallsrisiko, vor allem für die Taten, die man wohl mit dem Tode bestrafen würde, verschwindend gering: http://www.bmj.de/cln_102/DE/Recht/Straf...nn=1470118
Richte 100 Verurteilte hin, dann hast du 100 Menschenleben ausgelöscht. Lass 100 Verurteilte am Leben, und du hast 100 Menschenleben gesichert. Von diesen 100 werden wie viele rückfällig? Allerhöchstens fünf vielleicht. Nein, weniger. Die anderen 97, 98, 99, kannst du im besten Falle auch wieder resozialisieren.
(10.07.2013)Spilight schrieb: Ich finde sowieso die Gefängnisse ein Witz heutzutage, zumindest in Deutschland (da gibts ja ab und zu mal Dokus). Das es Sträflinge im Groben und Ganzen besser haben als ein verarmter Bürger ist ungeheuerlich, wie ich finde. Soll natürlich nicht heißen, dass man Sträflinge jetzt schön mehrere in eine Zelle schmeißt und die unter unwürdigen Bedingungen da verrotten lässt, aber das Gefängnisleben ist manchmal echt ein Witz... Da frag ich mich echt, wo das ne Bestrafung sein soll.
Jeder Mensch hat mit einem Mindestmaß an Würde behandelt zu werden. Das trifft auch auf Sträflinge zu. Wenn einem Menschen schon drei, fünf, zehn, fünfzehn, zwanzig Jahre der Freiheit entzogen werden, ist zum einen nicht nur Strafe genug, zum anderen muss man sie nicht dazu mit unwürdigen Bedingungen quälen.
Die Situation in den Strafvollzugsanstalten von Staaten wie Deutschland und Österreich sind im Großen und Ganzen in Ordnung, während die in gewissen amerikanischen Gefängnissen inakzeptabel sind. Es handelt sich bei den Gefangenen immer noch um Menschen. Menschen mit Würde, mit einem Recht auf Würde.
(10.07.2013)Spilight schrieb: Aber sonst wie gesagt, man sieht seine Familie nicht, Kinder nicht aufwachsen, hat eingeschränkte Freizeitmöglichkeiten usw... Da hat man nicht mehr viel vom Leben... Ist letzten Endes auch nur Zeit absitzen, bis man stirbt.
Resozialisierung.
Davon abgesehen steht noch die Möglichkeit zum Freitod offen - wohlgemerkt, Freitod.
(10.07.2013)Spilight schrieb: Übrigens zum Thema Rache nochmal: Die ganze Justiz ist im Prinzip Rache, jemand hat etwas Unrechtes getan und wird nun bestraft, wie auch immer. Es ist alles Rache, deswegen frage ich mich, warum jetzt bei der Todesstrafe wegen Rache so einen Aufstand gemacht wird. Allein Geldstrafe ist auch schon wie Auge um Auge.
Nein. Strafe dient in einem Rechtsstaat zum Ersten der Schutz der Bevölkerung - dieser Schutz wird durch Freiheitsentzug genauso gut gewährleistet.
Zum Zweiten der Resozialisierung des Täters - also der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, was die Todesstrafe unmöglich macht.
Sowie zum Dritten der Abschreckung anderer potentieller Täter - der Abschreckung ist die Todesstrafe, wie man beispielsweise an den USA sieht, nicht dienlich.
Freiheitsentzug wie auch Geldstrafe sind noch vertretbar, da sie oben genannte Punkte noch erfüllen bzw. möglich machen, aber kein Menschenleben nehmen. Die Todesstrafe dagegen verletzt das höchste und fundamentalste Gut, nämlich das Recht auf Leben. Zu dieser Tat ist niemand berechtigt - weder ein einzelner Mensch noch der Staat.
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