12.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Katholische Kirche
Zitat:Wie gesagt: Die Frage vom "gerechten Krieg". Was hätte die Kirche in dem Fall sagen sollen? "Es kommen fremde Völkerscharen, die Jerusalem besetzen, unseren Tempel anzünden und unsere byzantinischen Brüder und Schwestern schlachten oder in die Sklaverei verkaufen. Aber wir dürfen nicht zu Hilfe eilen, das wäre unchristlich..." So was in der Art?
Gar nix hätten sie sagen sollen.
Hätte die Kirche das nicht so Propagiert ("Deus lo vult") hätte das in Europa doch niemand bemerkt. Außer ein paar Händlern wusste doch kaum jemand was da los war.
Abgesehen davon war das ziemlich überdramatisiert und instrumentalisiert.
Die Zerstörung der Grabeskirche und den ersten Kreuzzug trennen schlappe 80 Jahre. und abgesehen davon waren die Pilger gar nicht mal so unbeliebt, weil meist Zahlungskräftig.
Der heilige Krieg im Islam ist das genaue Pendant des ungerechtfertigten Krieges.
Im Kern bezieht er sich nämlich auf den Inneren Krieg gegen den eigenen Unglauben, den jeder zu jeder Zeit auszutragen hat. Nur die Interpretation als Krieg gegen Ungläubige macht ihn zur Rechtfertigung für die meisten radikalen Gruppen. von wegen "Allah will es weil es im Koran steht"
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12.07.2013 |
Hathagat
Changeling
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RE: Katholische Kirche
Wondi schrieb:Im Grunde ist sie seit ihren Anfängen und der Etablierung ihrer Einflussnahme auf weltliche Politik eine politische Macht, die sich auf religiöse Legitimation beruft. Eine Praxis, die seit Anbeginn der Geschichte gängig ist.
Dass diese Praxis schon sehr lange gängig ist rechtfertigt sie aber moralisch gesehen keineswegs.
Wondi schrieb:Darf ein Christ töten?
Meiner Meinung nach ja, wenn er es damit begründet, sich oder wen anders zu verteidigen. Nicht aber, wenn er es damit begründet, dass es der Wille irgend eines Gottes sei - das wäre ein Freifahrtschein, dann könnte ich auch dich töten, wenn ich nur sagen würde, Gott hätte es mir befohlen...
Wondi schrieb:Was hätte die Kirche in dem Fall sagen sollen? "Es kommen fremde Völkerscharen, die Jerusalem besetzen, unseren Tempel anzünden und unsere byzantinischen Brüder und Schwestern schlachten oder in die Sklaverei verkaufen. Aber wir dürfen nicht zu Hilfe eilen, das wäre unchristlich..." So was in der Art?
Wie gesagt; zur Verteidigung durchaus.
Was sie jedenfalls nicht hätten sagen sollen; dass es ein gottgewollter Krieg ist. Als eigentliche Friedensorganisation sollten die sich da eigentlich ganz raus halten und die weltlichen Mächte das alles übernehmen lassen - meine persönliche Meinung.
Jesus hätte, so wie er im Buche steht, nicht so gehandelt, aber ich dachte immer, ein guter Christ solle stets so handeln wie der olle Nazarether....
Wondi schrieb:Und als Christ war der abendländische Ritter dazu angehalten, die Schwachen zu schützen und Unrecht zu richten.
Tja, nun ist es aber so, dass nicht immer klar ist, was denn überhaupt das Unrecht ist. Ich denke, dass weder syrische Bauern, in deren Dorf Kreuzritter einfallen, noch die meisten Opfer der Inquisition (ist zwar nichts mit Kreuzzügen, aber mit abendländischer Christenheit) Unrecht taten und Schwache bedrohten.
Aber hier wieder die Frage des Präventivkrieges, den manch einer, nicht aber ich, für gerechtfertigt hält...
Wondi schrieb:Dass ändert möglicherweise etwas an der Bewertung der Institution. An dem Verbechen ansich aber nichts. Das ist gleich schlimm.
genau das habe ich gesagt.
Bezüglich des gerechten Krieges, ich denke das wäre einen extra Thread wert.
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12.07.2013 |
Charles
Royal Guard
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RE: Katholische Kirche
(12.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Oder bist du der Meinung das Glaube schmerzvoll ist?
Ja, irrationale Überzeugungssysteme sorgen bei mir leider für Hirnschmerzen.
Edit:
Die Pascalsche Wette als Argument zu verwenden übrigens auch...
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12.07.2013 |
bisty
Wonderbolt
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RE: Katholische Kirche
@Charles, naja, Buddhismus ist meiner Meinung nach eine ganz vernünftige Religion - die Buddhisten sind die ruhigste und friedlichste Menschen, die ich kenne. Die veranstalten keinen Hexenjagd, und schicken diejenige, die an Gott nicht glauben, nicht sofort in die Hölle.
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12.07.2013 |
Hathagat
Changeling
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RE: Katholische Kirche
Ist Buddhismus nicht eigentlich eine Lehre und keine Religion?
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12.07.2013 |
Killbeat
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RE: Katholische Kirche
Buddisten glauben an keinen Gott, sondern an die erleuchtung durch die lehren Buddhas
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12.07.2013 |
Charles
Royal Guard
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RE: Katholische Kirche
(12.07.2013)bisty schrieb: @Charles, naja, Buddhismus ist meiner Meinung nach eine ganz vernünftige Religion - die Buddhisten sind die ruhigste und friedlichste Menschen, die ich kenne. Die veranstalten keinen Hexenjagd, und schicken diejenige, die an Gott nicht glauben, nicht sofort in die Hölle.
Schauen wir uns diese Behauptung doch mal anhand des (zumindest im Westen) beliebtesten Vertreters des Buddhismus an:
http://youtu.be/4JQNOZsJv50?t=19m40s
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13.07.2013 |
Wondi
Wonderbolt
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RE: Katholische Kirche
(12.07.2013)Blue Sparkle schrieb: Gar nix hätten sie sagen sollen.
Hätte die Kirche das nicht so Propagiert ("Deus lo vult") hätte das in Europa doch niemand bemerkt. Außer ein paar Händlern wusste doch kaum jemand was da los war.
Abgesehen davon war das ziemlich überdramatisiert und instrumentalisiert.
Die Zerstörung der Grabeskirche und den ersten Kreuzzug trennen schlappe 80 Jahre. und abgesehen davon waren die Pilger gar nicht mal so unbeliebt, weil meist Zahlungskräftig.
Nun, nur weil du heute Kriege im Fernsehen siehst, bist du auch nicht direkt betroffen. Man kann aber davon ausgehen, dass den Kirchenoberen auch damals schon bewusst war, dass Byzanz das Bollwerk gegen Expansionen nach Europa hinein darstellte. Warum immer irgendwelche Pilger angeführt werden, ist mir schleierhaft. Die konkrete Gefahr der islamischen Expansion gegen Byzanz war definitiv gegeben, und das war den Europäern bewusst. Sie hatten die akute Situation in Spanien sicherlich nicht vergessen. Die Kreuzzüge waren ergo keine Präventivkriege, sicherlich auch keine Kriege für ein paar Pilger, denn der Ostteil des byzantinischen Reiches befand sich permanent in Kampfhandlungen.
Dass die Kreuzzüge nebenher noch "nette" Begleiterscheinungen für Europa hatten, ist unbestreitbar. Diese waren aber keineswegs der Hauptgrund.
(12.07.2013)Hathagat schrieb: Dass diese Praxis schon sehr lange gängig ist rechtfertigt sie aber moralisch gesehen keineswegs.
Natürlich nicht. Ich könnte das jetzt unter jeden einzelnen Punkt schreiben, aber es läuft auf das gleiche hinaus. Im Laufe der Geschichte haben viele Menschen genau so gedacht, ob ich jetzt einen römischen Feldherr, einen angelsächsischen Warlord, den chinesischen Kaiser oder einen Aztekenhäuptling heranziehe. Warum sollte also eine mächtige Institution im Mittelalter anders denken? Und sich nicht ebenso wie die davor Genannten auf die Stufe stellen, von göttlicher Seite aus legitimiert zu sein, Kriege zu führen. Unser Problem ist, dass wir mit unseren heutigen Kategorien des Denkens versuchen, Umstände zu bewerten, die man zu dieser Zeit eben vollkommen anders bewertet hat. Und das kann nicht funktionieren. Wenn in fünfzig Jahren die Leute den Kopf darüber schütteln, dass man 2013 erst diskutiert, oder wie in Frankreich, Aufstand gemacht hat, bevor die Homosexuellen gleiche Rechte bekommen, dann tritt genau so ein Fall ein. Und das geht nicht.
Das Problem ist zudem, dass man "der Kirche" hier solche Dinge vorwirft, mit einem Mitschwingen irgendeiner "Exklusivschuld", die rund um den Globus an der Tagesordnung waren. Wie als wären einfach so irgendwelche Kreuzritter ins Morgenland marschiert und hätten friedliche, fröhliche Leute aus tausendundeiner Nacht abgeschlachtet. Ob so viel historischem Dumpfsinn im Hirn kann man nur
laut schreien.
Deshalb ist es auch falsch, die Institution, die eben so lange existiert, auch heute noch nach solchen Kriterien zu bewerten. Oder gar mit einer NSDAP-Mitgliedschaft zu vergleichen. Denn das Argument, dass man als Deutscher auch nicht kollektivschuldig ist, ist schon ein Richtiges.
Man kann der katholischen Kirche, die ich für eine überholte Institution halte und deren religiöse Überzeugungen ich nicht teile, Vieles vorwerfen, man muss es vielleicht sogar, die Rolle der Frau, der Umgang mit Homosexuellen, die Missbrauchsskandale, das als rücksändig anzusehende Gesellschaftsmodell.
Aber mit so wahrlich alten Kamellen wie den Kreuzzügen oder irgendwelchen "Hexenverbrennungen", die so nie stattfanden zu kommen, ist einfach nur bescheuert.
Nur weil jemand Kritik verdient, muss man nicht Lügen, Erfindungen oder Unwahrheiten eranziehen, um ihn zusätzlich zu diskreditieren.
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13.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Katholische Kirche
(12.07.2013)Hathagat schrieb: Ist Buddhismus nicht eigentlich eine Lehre und keine Religion?
Buddhismus ist auch eine Religion. Sogar eine Staatlich anerkannte weswegen man selbst als Buddhist Kirchensteuer zahlen darf.
Außerdem ist Buddhismus nicht gleich Buddhismus, denn hier gibt es auch diverse Unterformen.
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13.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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Registriert seit: 22. Mär 2012
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RE: Katholische Kirche
Großes Fahrzeug, kleines Fahrzeug ...
Die unterscheiden sich in etwa so sehr wie die Konfessionen bei uns.
Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine dass der Buddhismus zu mindest was den Götterglauben angeht einiges vom Hinduismus übernommen hat, aus der er ja entstanden ist. Ich war schon in mehreren buddhistischen Tempeln und dort standen immer solche Statuen von allerlei Gestalten herum.
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13.07.2013 |
McKay
Bagpipepony
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RE: Katholische Kirche
Yay, lass uns mal wieder einen Shitstorm gegen die katholische Kirche lostreten, weil es dort eben auch, wie überall auf der Welt, Arschlöcher gibt.
Und dann verallgemeinern wir wieder schön von einzelnen Fällen auf alle. Weil verallgemeinern ja so toll ist, das kennen wir Bronies ja, beispielsweise im Zusammanhang mit Cloppern.
(11.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: All zu gläubig kann diese Nonne ja nicht gewesen sein.
This. Sorry, aber wer so nen Mist in der katholischen Kirche abzieht ist ein Heuchler und gehört damit meiner Meinung nicht zur katholischen Kirche.
(11.07.2013)Killbeat schrieb: Sorry aber wer das nicht erkennt ist mehr blind. da braucht man keine beweise für. Als nächstes soll ich dir wohl auch noch einen beweis für deren schwulenfeindlichkeit oder deren ablehnung von Verhütungsmitteln geben oder was? Darfs auch noch einen beweis für die frauenfeindlichkeit sein? Die geldgeilheit? die tatsache das es dort zu vielen missbräuchen kam? Sie foltern und töten nicht mehr, aber heißen sie ebenso wenig gut wie andersgläubige und Schwule und sonstige andersdenkende.
edit:
vielleicht habe ich mcih nur falsch ausgedrückt. Ich meinte nciht, das sie die Juden weiter verfolgen wie früher. Sie heißen sie nur nciht gut, das aber hinter verschlossenen türen. Die wollen ja nach außen hin ein sauberes Image haben.
Sorry, aber das ist totaler Blödsinn. Ich wohne momentan unter katholischen Theologiestudenten(nein, ich selbst bin keiner), ich hab da einen Einblick aus erster Hand, auch in die etwas höheren Strukturen. Und ich kann dir sagen dass das kompletter Blödsinn ist, was du da schreibst. Widerspricht einfach komplett meinen Beobachtungen.
Ich nehme die Theologen und Priesteramtskanidaten als überaus tolerante und freundliche Leute wahr. Sie mögen in manchen Bereichen etwas konservativere Meinungen vertreten, aber das liegt daran, dass es eben Zeit braucht, bis sich solche Dinge ändern.
Auch das was Hathagat meint wird sich noch ändern, aber sowas braucht eben seine Zeit.
my 2 cents...
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13.07.2013 |
Hathagat
Changeling
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RE: Katholische Kirche
McKay schrieb:Yay, lass uns mal wieder einen Shitstorm gegen die katholische Kirche lostreten, weil es dort eben auch, wie überall auf der Welt, Arschlöcher gibt.
Yay, lass uns mal wieder einen Shitstorm gegen die katholische Kirche lostreten, weil es dort eben auch, wie überall auf der Welt, Arschlöcher gibt, obwohl sie sich selbst immer wieder rügt, den genauen Gegenpol zu Arschlöchern zu stellen.
McKay schrieb:Auch das was Hathagat meint wird sich noch ändern, aber sowas braucht eben seine Zeit.
Also erstmal kann das ja jeder sagen... und zweitens: Was genau meinst du; was ich gesagt habe?
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13.07.2013 |
McKay
Bagpipepony
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Registriert seit: 27. Sep 2011
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RE: Katholische Kirche
(13.07.2013)Hathagat schrieb: [Yay, lass uns mal wieder einen Shitstorm gegen die katholische Kirche lostreten, weil es dort eben auch, wie überall auf der Welt, Arschlöcher gibt, obwohl sie sich selbst immer wieder rügt, den genauen Gegenpol zu Arschlöchern zu stellen.
Diese Aussage klingt in meinen Ohren einfach nur falsch, was in mir aufschreit ist aber nicht der Katholik, sondern der Wissenschaftler, der ein gewisses grundlegendes Verständnis von Statistik und statistischen Verteilungen von größeren Ensembles hat.
Ja, auch eine Menschenmenge ist nichts anderes als ein statistisches Ensemble.
In einer gegebenen Menschenmenge wirst du immer, egal wie sehr du sie auch auf Nächstenliebe trimmst, Arschlöcher finden.
Was sich allerdings unterscheiden kann ist das durchschnittliche Verhalten.
Ist ähnlich wie mit dem Brony-Fandom. Die Tatsache dass Bronies to tolle, freundliche, hilfsbereite Menschen mit Motto "love and tolerate" sind schützt auch nicht davor, dass sich darunter auch einige Arschlöcher befinden, die diese Werte mit Füßen treten. Trotzdem würde ich mal behaupten dass du in einem Kreis von Bronies eher auf freundliche, hilfsbereite Menschen treffen wirst als wenn du einfach random irgendwelche Menschen hernimmst.
(13.07.2013)Hathagat schrieb: Also erstmal kann das ja jeder sagen... und zweitens: Was genau meinst du; was ich gesagt habe?
Ich meine die Sache, dass Frauen in der Kirche nicht die Möglichkeiten haben wie die Männer.
Und was ich gesagt habe war kein Fakt sondern nur meine Meinung, sorry dass ich das nicht deutlich gemacht habe. Ich bin mir ziemlich sicher dass sich das noch ändern wird.
Ich hatte über diesen Punkt auch schon Diskussionen mit Mitbewohnern. Während ich da teilweise natürlich auch konservative Ansichten wiedergefunden habe, gibt es durchaus auch solche, die diese Sache gerne geändert hätten. Da die meißten Leute in der Kirche leider recht konservativ sind wird das seine Zeit brauchen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Kirche, wenn auch hinterherhinkend, mit der Zeit gehen wird.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.07.2013 von McKay.)
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14.07.2013 |
Charles
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RE: Katholische Kirche
(13.07.2013)McKay schrieb: In einer gegebenen Menschenmenge wirst du immer, egal wie sehr du sie auch auf Nächstenliebe trimmst, Arschlöcher finden.
Was sich allerdings unterscheiden kann ist das durchschnittliche Verhalten.
Was sich auch unterscheiden kann ist, wie man mit den Arschlöchern umgeht. Innerhalb der katholischen Kirche viel zu oft apologetisch. Ich höre da nach wie vor viel zu wenig Aufschrei der Gläubigen, was die Spitze ihrer Organisation angeht. Wenn aus dem Vatikan mal wieder gequirlte Scheiße kommt, sollte man das anprangern und nicht wieder und wieder (in den meisten Fällen als Ablenkungstaktik) darauf verweisen was für ein netter Kerl dieser Bergoglio doch sei.
(13.07.2013)McKay schrieb: Ich hatte über diesen Punkt auch schon Diskussionen mit Mitbewohnern. Während ich da teilweise natürlich auch konservative Ansichten wiedergefunden habe, gibt es durchaus auch solche, die diese Sache gerne geändert hätten. Da die meißten Leute in der Kirche leider recht konservativ sind wird das seine Zeit brauchen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die Kirche, wenn auch hinterherhinkend, mit der Zeit gehen wird.
Ist das auch eine statistische Wahrscheinlichkeit? Es stimmt wohl, dass der gesellschaftliche Fortschritt der RKK immer wieder Reformen abgetrotzt hat, aber freiwillig kam der nie. Ansonsten höre ich da auch wieder konservative Apologetik heraus. So etwa nach dem Motto "Hey, die sind doch eigentlich total nette Typen, nur hier und da halt ein bisschen konservativ...".
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14.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Katholische Kirche
In gewisser Weise sehe ich da schon einen Protest der Gläubigen. Nämlich im Kirchenaustritt. Die Mitgliederzahlen in Deutschland sinken seit Jahren, vorrangig wegen der Unzufriedenheit mit der Kirche (auch bei den Protestanten nebenbei bemerkt).
Ich denke das ist das deutlichste Signal dass man ihnen mitgeben kann. Wenn sie nämlich irgendwann keine Anhänger haben, dann stehen sie schön blöd da.
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14.07.2013 |
Charles
Royal Guard
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RE: Katholische Kirche
(14.07.2013)Blue Sparkle schrieb: In gewisser Weise sehe ich da schon einen Protest der Gläubigen. Nämlich im Kirchenaustritt. Die Mitgliederzahlen in Deutschland sinken seit Jahren, vorrangig wegen der Unzufriedenheit mit der Kirche (auch bei den Protestanten nebenbei bemerkt).
Ich denke das ist das deutlichste Signal dass man ihnen mitgeben kann. Wenn sie nämlich irgendwann keine Anhänger haben, dann stehen sie schön blöd da.
Das ist schon richtig, mir geht es jedoch nicht um die Ausgetretenen. Mir geht es um diejenigen die in der katholischen Kirche verbleiben und sich dann jedes mal darüber aufregen, wenn man ihren Club kritisiert. Und wenn man dann den Finger in die Wunde legt (Kinderschändung, Diskriminierung von Frauen und Minderheiten, mittelalterliche Moralvorstellungen an die sich sowieso niemand hält, anti-säkulare Grundhaltung etc.) kommen sie mit Apologetik.
Ich kann daher zu Katholiken nur sagen: Entweder hörbar Kritik üben (machen ja durchaus viele, darunter sogar katholische Priester) oder austreten. Alles andere werte ich als stillschweigende Zustimmung.
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14.07.2013 |
Blue Sparkle
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RE: Katholische Kirche
Resistenz gegen Kritik ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal der Katholiken. Das ist ein ziemlich verbreitetes Phänomen in der Menschheit. Der Glaube die Weisheit für sich gepachtet zu haben und dabei die eigenen Fehler bzw. die Fehler der Mitmenschen gleicher Einstellung zu übersehen, gibt es praktisch überall.
Religionen sind da sehr anfällig für, da es in der Regel feste Strukturen und eine allgemeingültige Lehre gibt.
Ich sehe das als ein viel größeres Problem an, als dass man es nur auf die Katholische Kirche anwenden sollte.
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14.07.2013 |
McKay
Bagpipepony
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RE: Katholische Kirche
(14.07.2013)CharlesErnestBarron schrieb: Mir geht es um diejenigen die in der katholischen Kirche verbleiben und sich dann jedes mal darüber aufregen, wenn man ihren Club kritisiert.
Anscheinend hast du aber nicht verstanden was Religion ist. Man gehört einer Religion an, wenn man deren Überzeugung teilt, unabhängig davon ob man mit den Aktionen die ihre führenden Anhänger einverstanden ist oder nicht.
Außerdem tust du gerade so als ob die negativen Dinge das Einzige sind, was die Kirche tut. Ich kann sehr wohl mit den ganzen wohltätigen Dingen einverstanden sein, die die Kirche tut OHNE den negativen zuzustimmen.
Außerdem, die Apologetik, die du hier so stark kritisierst ist nichts objektiv schlechtes. Hier kann man verschiedener Meinung sein, aber so zu tun als ob sie definitiv erwiesen schlecht wäre ist einfach Blödsinn. Es ist einfach eine etwas andere Philosophie.
Ich beschwere mich nicht über berechtigte und sachliche Kritik. Was mich ankotzt sind einseitige Betrachtungen, Verallgemeinerungen und Vorurteile. Diese 3 Dinge finde ich bei den meißten Kirchenkritikern leider viel zu häufig.
(14.07.2013)CharlesErnestBarron schrieb: Entweder hörbar Kritik üben (machen ja durchaus viele, darunter sogar katholische Priester) oder austreten. Alles andere werte ich als stillschweigende Zustimmung.
Hier liegt also das Problem. DU siehst das so, deswegen muss es so sein.
Viele Menschen haben sehr triftige Gründe, warum sie einer bestimmten Überzeugung angehören. DU kennst diese Gründe nicht, nimmst dir aber heraus, darüber urteilen zu können?
Außerdem sind Menschen unterschiedlich, es liegt nicht jedem, laut herumzustänkern um sich Gehör zu verschaffen. Manche Menschen sind introvertiert, manche Menschen verstehen nichts von Rhetorik. Das macht aus diesen Menschen aber keine Unterstützer von Kindesmissbrauch etc., wie du es gerade hinzustellen versuchst.
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14.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Katholische Kirche
Ich sehe das größte Problem der Kirche, dass die "Shows" schlichtweg sterbenslangweilig sind. Man kann ja durchaus auch über Gott reden ohne dass man aus der Predigt lieber gleich wegsterben würde anstatt sich das bis zum Ende an zu tun. Hier ist anzumerken dass das einfach nicht jeder Pfarrer drauf hat und hierzulande fällt die Kirche, ob Katholisch oder Evangelisch ohnehin eher seicht aus. In Amerika finde ich das ganze etwas besser, wo der Pfarrer aktiv mit die Kirchenbesucher einbindet und wo das ganze nicht nur einer Vorlesung ala Hartmut Müller gleicht. Auch Gospel-Chor ist mMn um einiges besser als die normale Sterbe-Musik, wobei mir so richtig katholische, düstere Mönchsgesänge durchaus auch gefallen mögen. In Punkto Prädigen finde ich Joyce Meyer recht unterhaltsam. Die schafft es eigene Gedanken zu Themen der Bibel praxisgerecht und mit einigem Humor an das Puplikum weiter zu geben (die spielts Sonntags Vormittag auf Tele5 immer).
Die Argumente der Kirchenkritiker finde ich irgendwie schrott. Immer wieder das gleiche: Die Kirche hat die Wissenschaft aufgehalten, die Kirchen mit ihren Hexenverbrennungen und Kreuzzügen... Beschäftigt euch bitte ENDLICH damit was große Konzerne bzw. Lobbies im hier und jetzt aufführen und dann versucht mal irgend etwas einzukaufen ohne damit die Korruption zu unterstützen, das sehe ich nämlcih genau so als "stille Zustimmung" angewandter Praktiken. Es ist ja bei weitem nicht so, dass NUR die Kirche Dreck am Stecken hat und hierbei wird dann wieder all zu gerne verallgemeinert und die Fehler auf alle Gläubigen übertragen, plus ihnen Vorgeworfen dass ihr Glaube irrational sei.
Hierzu will ich noch was anmerken:
Warum ist es irrational an Gott zu glauben, aber nicht irrational nicht an Gott zu glauben, wenn man sich durch den Glauben besser fühlen kann.
Einige hier tun so, als wären ihre Argumente in Stein gemeiselt, weil nur damit man aus wissenschaftlicher Perspektive "richtig" liegt, auf seine Lebensqualität zu verzichten (was eben viele mit Glauben verbinden) ist nicht nicht besonders intelligent.
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