19.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Mann das nenn ich mal einen Beitrag. Von einigen Modellen habe ich mein Leben noch nichts gehört, muss ich demnächst mal googlen.
Better Place ist pleite? Das ist irgendwie an mir vorbei gegangen. Der Ansatz von Better Place ist ja immerhin alles andere als schlecht aber natürlich muss es sich erstmal rechnen, das heißt, es müsste mal genug Elektroautos zum versorgen geben, ehe sich die Wechselstationen auszahlen.
Man kann ja bei Autobahnen auch ne Art Oberleitung einbauen. Langstreckenproblem gelöst!
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19.07.2013 |
Andromachus
Changeling
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Batterien sind teuer und Elektroautos haben nur eine begrenzte Reichweite. Gerade letzteres macht ein Elektrofahrzeug zum Nischenfahrzeug oder Zweitfahrzeug (man kann es schlichtweg nicht als alleiniges Auto betreiben), rein ökonomisch rechnet es sich oft überhaupt nicht. Der CityEl Hersteller z.B. (eins der günstigsten überhaupt) rechnete z.B. mit einem höheren Kilometerpreis als ich damals mit dem TOyota Aygo erzielt habe.
Die Autoindustrie hängt in vielem hinterher, aber ich denke in diesem Fall kann man keine Vorwürfe machen, denn auf günstige/leistungsfähige Batterien und Brennstoffzellen wartet quasi jeder. Das wäre auch abseits der Autoindustrie ein gigantischer Markt.
Derzeit sind Fuhrparks die wenig Kilometer fahren (z.B. städtische Pflege- oder Lieferdienste) eine attraktive Zielgruppe, sowie wohlhabende Menschen die so etwas als Zweit- oder Drittfahrzeug betreiben. Für den Massenmarkt sind Elektroautos schlicht noch nicht tauglich.
Bei Motorrädern wird der Durchbruch vermutlich eher kommen - man braucht weniger Batterie, das bedeutet weniger kosten. Und es ist eher ein Spaß- und Kurzstreckenfahrzeug, wenige Motorradfahrer werden mal eben 1000 bis 1500km am Wochenende fahren.
Das Leben ist kein Ponyville
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19.07.2013 |
InsaneBronie
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(18.07.2013)Pulse Wave schrieb: Fiat/Karabag 500E,
den durfte ich 2010 ma bewundern als ich noch im autohaus tätig war,....
(war mein ich irgendwie ma da für die werkstatt)
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19.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
@ Andromachus.
Die derzeitige Reichweite eines Elektroautos reicht wahrscheinlich für 80% aller Fahrten eines durchschnittlichen Autofahrers. Für längere Fahrten zeigt der Opel Ampera eigentlich die derzeit perfekte Lösung. Wenn man wollte könnte man weit mehr mit der derzeitigen Technologie anfangen als das der Fall ist aber auf ein Elektroauto bauen die Hersteller wahrscheinlich hundert Modelle die noch rein mit Verbrennungsmotor fahren. Elektroautos dienen den derzeitigen Herstellern bestenfalls um ihr Image aufzupolieren. Das es nicht ginge ist gelogen.
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19.07.2013 |
Blue Sparkle
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Für den innerstädtischen Betrieb ist ein Elektroauto unter garantie ausreichend und auch deutlich effizienter als so schon im Vergleich zum normalen Benziner, wegen dem Kaltstart. Ein Elektromotor hat dieses Problem nicht.
Ansonsten kann man ja immer noch Hybridautos nehmen. Aber das Potential auch was die Verbesserung der Luftqualität in Innenstädten angeht ist gewaltig.
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19.07.2013 |
Andromachus
Changeling
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(19.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Die derzeitige Reichweite eines Elektroautos reicht wahrscheinlich für 80% aller Fahrten eines durchschnittlichen Autofahrers.
Mag sein, in der Praxis ist das aber völlig unzureichend.
Sagen wir du hast 12 Fahrten pro Woche, 10x30km Arbeitsweg (hin- und zurück) plus eine Wochenendheimfahrt a 400km.
Nun hast das >80% Kriterium locker erfüllt, hast aber dennoch 800km in der Woche, die nicht mit dem Elektroauto fahren kannst und dir einen Mietwagen nehmen mußt. Eine teure Lösung, besonders weil das Elektroauto auch wieder einen höheren Preis/km hat als ein günstiger Benziner.
Zitat: Für längere Fahrten zeigt der Opel Ampera eigentlich die derzeit perfekte Lösung.
Auch er ist recht teuer und nicht unbedingt der sparsamste.
Hinzu kommt das Ladeproblem. Es ist die große Ausnahme, daß man ein Fahrzeug zuhause oder beim Arbeitgeber aufladen kann, sofern man nicht gerade 100m Kabeltrommel quer über die Parkplätze oder durch die Garagen legen will/darf.
Wo also täglich aufladen? Und selbst wenn man einen Platz gefunden hat, was ist wenn man umzieht/den Job wechselt? Ein Auto hat man ja idR recht lange an der Backe.
Zitat:Elektroautos dienen den derzeitigen Herstellern bestenfalls um ihr Image aufzupolieren. Das es nicht ginge ist gelogen.
Wie gesagt, der Einsatzweck ist eingerschränkt und damit auch das Marktpotenzial. Ein E-Auto ist niemals ein günstiges, universell einsetzbares Fahrzeug. Dementsprechend gehen Tesla und Co. in meinen Augen den richtigen Weg. Sie sprechen Leute an die nicht aufs Geld schauen müssen und es auch nicht als alleiniges Auto wollen.
Ein anderer Einsatzzweck sind Fahrzeugflotten mit gewissen Fahrprofilen. Hier in der Gegend gibts z.B. eine Brauerei und eine Supermarktkette, die sich Elektrolaster gekauft haben.
Das Leben ist kein Ponyville
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19.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Auch sinnvoll ist es beim ÖPNV wo die Fahrtwege eindeutig im vorausbestimmbar sind und damit auch der zu erwartende Verbrauch.
Aber da muss wie generell erstmal die Stromerzeugung umweltfreundlicher werdne, sonst bringt das alles nichts.
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19.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Mag sein, in der Praxis ist das aber völlig unzureichend.
Sagen wir du hast 12 Fahrten pro Woche, 10x30km Arbeitsweg (hin- und zurück) plus eine Wochenendheimfahrt a 400km.
Nun hast das >80% Kriterium locker erfüllt, hast aber dennoch 800km in der Woche, die nicht mit dem Elektroauto fahren kannst und dir einen Mietwagen nehmen mußt. Eine teure Lösung, besonders weil das Elektroauto auch wieder einen höheren Preis/km hat als ein günstiger Benziner.
Das Argument mit dem höheren Preis pro km musst du mir bitte mal erklären, bei den derzeitigen Spritpreisen?
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Hinzu kommt das Ladeproblem. Es ist die große Ausnahme, daß man ein Fahrzeug zuhause oder beim Arbeitgeber aufladen kann, sofern man nicht gerade 100m Kabeltrommel quer über die Parkplätze oder durch die Garagen legen will/darf.
Wo also täglich aufladen? Und selbst wenn man einen Platz gefunden hat, was ist wenn man umzieht/den Job wechselt? Ein Auto hat man ja idR recht lange an der Backe.
...
Wie gesagt, der Einsatzweck ist eingerschränkt und damit auch das Marktpotenzial.
Derzeit haben wir noch nicht die Infrastruktur um Elektroautos flächendeckend zu versorgen. Du darfst aber davon ausgehen dass es bei dem heutigem technologischem Stand hunderte von Möglichkeiten gibt um dem Problem Herr zu werden. Was mMn auch ein recht guter Einfall ist, die Elektroautos über lange Strecken mit Zügen zu transportieren. Die können also laden während sie von A nach B gebracht werden, nur muss dazu eben die dementsprechende Infrastruktur vorhanden sein. Zum Beispiel würde es sich schon auszahlen größere Städte auf diese Art und Weise zu verbinden weil damit wäre mal ein nicht unerheblicher Teil versorgt.
Dass der Einsatzzweck eingeschränkt ist, dass wollen einen die Konzerne ja glauben machen. Es fragt eben niemand nach einem Elektroauto, weil man vorgesetzt bekommt wie unpraktisch es doch wäre. Das ist das selbe was GM gemacht hat, wie die von mir verlinkte Doku zeigt. Es gab eine sehr lange Warteliste für die Elektroautos nur wollte GM die eben nicht weiter bauen.
Was sicherlich ein Problem sein mag, ist die Art und Weise wie man das Autofahren 'nutzt'. Mit Elektroautos müsste man eben ein bisschen umdenken weil momentan sind wir auch verschwenderisch hoch neunundneunzig. Dennoch glaube ich dass sich das Elektroauto durchaus etablieren kann für den Alltag.
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19.07.2013 |
kaidabrony
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
Zitat:Das Argument mit dem höheren Preis pro km musst du mir bitte mal erklären, bei den derzeitigen Spritpreisen?
Ich glaube zu wissen was er meint und deswegen rechne ich das jetzt mal vor.
Ich nehme 3 Autos: Tesla Model S (E-Auto), Renault ZOE (E-Auto), Hyundai i20 (Benziner)
So kommen wir zu den Preisen:
Tesla: 81750€ (85 kWH Version) (Herstellerangaben)
Renault ZOE: 20890€ (Mobile)
Hyundai i20: 8890€ (Mobile)
So kommen wir nun zum Verbrauch (rechnerisch):
Tesla: 17 kWH/100km
Renault ZOE: 14,66 kWH/100km
Hyundai i20: 4,9l/100km
Ne kWH kostet uns soweit ich weiß etwa 26 Cent.
Tesla: 4,42€ pro 100km
Renault ZOE: 3,81€/100km
Hyundai i20: 7,98€/100km (Super bei dem aktuellen Preis von 1,629)
Nun fahren wir 15000km im Jahr.
Tesla: 663€
Renault ZOE: 571,5€ + 948€ = 1519,5€ (Die 948€ sind Batteriemiete, dazu habe ich bei Tesla nichts gefunden)
Hyundai i20: 1197€
Bereits hier wird klar das der Renault auch noch mehr kostet im Jahr für den Durchschnittsmensch. Je mehr man fährt desso mehr relativiert sich die Batteriemiete, aber so macht sie den Renault auch teurer im Unterhalt.
Bei dem Verbrauch macht sich der Tesla gegenüber dem Hyundai nach ca. 136 Jahren bezahlt. Den ZOE kann man hier eigentlich rauswerfen.
Dazu würde noch kommen das man sich zuhause die Sachen für ein Elektroauto anschaffen muss. Ich denke das Reichweiten Problem sollte aber beim Tesla kein Problem sein(real 400km). Der ZOE soll eine reale Reichweite von 150km haben.
Nebenbei brauch der Tesla an der normalen Steckdose 20 Stunden zum vollständigen Aufladen. Die Batterien müssten auch an Kapazität verlieren und am stärksten wohl nach 8 Jahren.
Ich sehe gerade der Verbrauch vom Tesla müsste eigentlich höher sein, weswegen es doch länger dauert bis er sich rentiert, wenn man ihn nicht günstiger findet.
Zitat:brutalen 3200 Nm; jeweils an den Rädern
Es sind wie gesagt 4*800nm und deswegen ist er auch so langsam. Interessant wäre ja was passiert, wenn ein Motor anfängt weniger zu leisten. Der Fahrspaß verdoppelt sich dann bestimmt.
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19.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
@ kaidabrony
Die offiziellen Angaben sind ja recht schön und gut, aber wie kommt man auf 4,9l/100km? Das schafft man wenn man auf einer geraden Autobahn kontinuierlich mit hundert dahintümpelt, jedoch nicht wenn man in der Stadt rumfährt oder am Berg fährt oder sonst was, weil die Mehrzeit der Fahrten geht ja meist nicht auf Autobahnen.
Durch die Batteriemiete beim Renault muss man die Batterie beim Kaufpreis nicht mitzahlen. Außerdem brucht man sich keine Sorgen um Kapazitätsverluste zu machen.
Außerdem, wenn du bei 15.000 km auf rund 1500 Eur kommst dann macht das 10 Eur auf 100 km.
Hier stellst sich die Frage nach der Effizienz, weil ein Verbrenner hat ja auch noch einen schlechteren Leistungsgrad, weshalb du für leere Kilometer Sprit mitkaufen musst.
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19.07.2013 |
kaidabrony
Silly Filly
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(19.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: @ kaidabrony
Die offiziellen Angaben sind ja recht schön und gut, aber wie kommt man auf 4,9l/100km? Das schafft man wenn man auf einer geraden Autobahn kontinuierlich mit hundert dahintümpelt, jedoch nicht wenn man in der Stadt rumfährt oder am Berg fährt oder sonst was, weil die Mehrzeit der Fahrten geht ja meist nicht auf Autobahnen.
Also bei mir sind 85% der Fahrten auf der Autobahn
Es waren die Angaben von Mobile.de. Es ist möglich ein Auto so sparsam kombiniert zu bewegen. Im reinen Stadtverkehr verbrauchst du natürlich mehr. Es sollen aber auch nur 6 Liter sein für den Hyundai.
Zitat:Durch die Batteriemiete beim Renault muss man die Batterie beim Kaufpreis nicht mitzahlen. Außerdem brucht man sich keine Sorgen um Kapazitätsverluste zu machen.
Wie überlistet Renault den Winter?
Kriegt man jedes Jahr ne neue Baterie?
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19.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(19.07.2013)kaidabrony schrieb: Wie überlistet Renault den Winter?
Kriegt man jedes Jahr ne neue Baterie?
Das ist mir ehrlich gesagt egal wenn eh Renault dafür zuständig ist. Ansonsten kann man sicher auch eine Isolierung um die Batterie drum rum bauen aber ich denke die Kälte ist da ein vergleichsweise geringes Problem.
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19.07.2013 |
Andromachus
Changeling
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(19.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Das Argument mit dem höheren Preis pro km musst du mir bitte mal erklären, bei den derzeitigen Spritpreisen?
Dir ist schon klar daß die Spritpreise nur einen Bruchteil der TCO ausmachen?
Bei 5l/100km Benzinverbrauch bist bei 1,50EUR/l Spritpreis bei gerade mal 7500 EUR für 100 Megameter Entfernung an reinen Treibstoffkosten (grob überschlägig).
Sparsame Benziner gibts neu für 10k EUR jede Menge Modelle.
Zitat:Derzeit haben wir noch nicht die Infrastruktur um Elektroautos flächendeckend zu versorgen. Du darfst aber davon ausgehen dass es bei dem heutigem technologischem Stand hunderte von Möglichkeiten gibt um dem Problem Herr zu werden.
Welche denn?
Die Brennstoffzelle ist die einzige, die mir einfällt. Scheitert an der erforderlichen Leistungsentnahme im Vergleich zur Größe.
Ganz alternativ wäre es, Wasserstoff durch Elektrolyse (Solarkraftwerke) in sonnenreichen Gebieten der Erde zu gewinnen, diesen um die Welt zu transportieren und in Verbrennungsmotoren zu nutzen.
Ich sehe nicht wie sich das Akkuproblem, das viele Branchen haben, in absehbarer Zeit lösen läßt.
Zitat:Was mMn auch ein recht guter Einfall ist, die Elektroautos über lange Strecken mit Zügen zu transportieren.
Das ist eine Schnapsidee, zum einen könnte man dann gleich Zugfahren, zum anderen fährt man ja Auto weil gerade dies nicht machbar ist (z.B. in Deutschland).
Zitat:Dass der Einsatzzweck eingeschränkt ist, dass wollen einen die Konzerne ja glauben machen. Es fragt eben niemand nach einem Elektroauto, weil man vorgesetzt bekommt wie unpraktisch es doch wäre.
Die Kunden prüfen ihre Anforderungen bezüglich Mobilität und wählen dann ihre Fahrzeuge und ggf. Vertragspartner (z.B. ÖV) aus.
Warum sollte einem ein Konzern glauben machen müssen, daß 1000km Fahrt am Wochenende unpraktisch ist in einem Elektroauto mit beschränkter Reichweite?
Zitat:Was sicherlich ein Problem sein mag, ist die Art und Weise wie man das Autofahren 'nutzt'. Mit Elektroautos müsste man eben ein bisschen umdenken weil momentan sind wir auch verschwenderisch hoch neunundneunzig. Dennoch glaube ich dass sich das Elektroauto durchaus etablieren kann für den Alltag.
Wo soll man umdenken müssen? Hast du selber ein Elektroauto, das du nennenswert, vielleicht noch als Erstfahrzeug, nutzt?
Das Leben ist kein Ponyville
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20.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Dir ist schon klar daß die Spritpreise nur einen Bruchteil der TCO ausmachen?
Bei 5l/100km Benzinverbrauch bist bei 1,50EUR/l Spritpreis bei gerade mal 7500 EUR für 100 Megameter Entfernung an reinen Treibstoffkosten (grob überschlägig).
und dir ist klar dass die Preise permanent ansteigen?
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Sparsame Benziner gibts neu für 10k EUR jede Menge Modelle.
Ja toll. Hier gehts aber noch um mehr als um billig Auto fahren. Primär spielt das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle, also Ressourcenbedarf und Abgasausstoß. Aus Umwelttechnischer Sicht ist das Konzept eines Verbrennungsmotors schon nehezu untragbar. Also hilft es über kurz oder lange nichts sich weiterhin billige Drecksschleudern zu holen.
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Welche denn?
Die Brennstoffzelle ist die einzige, die mir einfällt. Scheitert an der erforderlichen Leistungsentnahme im Vergleich zur Größe.
Ganz alternativ wäre es, Wasserstoff durch Elektrolyse (Solarkraftwerke) in sonnenreichen Gebieten der Erde zu gewinnen, diesen um die Welt zu transportieren und in Verbrennungsmotoren zu nutzen.
Ich sehe nicht wie sich das Akkuproblem, das viele Branchen haben, in absehbarer Zeit lösen läßt.
Ich rede hier jetzt nicht von Akkus sondern von Konzepten wie sie zB Better Place vorgeschlagen und teilweise umgesetzt hat. Wenn das Elektroauto auch schwächen hat, so kann man das mit einer dementsrechenden Infrastruktur kompensieren wenn man zB. solche Wechselstationen entlang der Autobahn aufstellt. Dazu ist dann ledeiglich notwendig dass die Autofahrer sich mit der neuen Situation organisieren, dass sie da ab und zu mal durchfahren müssen.
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Das ist eine Schnapsidee, zum einen könnte man dann gleich Zugfahren, zum anderen fährt man ja Auto weil gerade dies nicht machbar ist (z.B. in Deutschland).
Das ist überhaupt keine Schnapsidee. Entlang so ziemlich jeder Hauptverkehrsroute bewegt sich auch eine Eisenbahnlinie. Solange der Bedarf noch nicht allzu groß ist kann man vorhandene Netze nutzen. Wird der Bedarf größer muss man das Schienennetz ausbauen.
Es gibt jedenfalls kein Vorankommen ohne dass dadurch eine neue Situation entstehen würde an die man sich anpassen müsste. Aus rein bequemen Gründen auf wesentlich bessere Lösungen zu verzichten ist schlichtweg Hirnrissig wenn wir uns mal die derzeitige Umweltsituation vor Augen führen.
Was man zum Zug noch sagen muss ist, dass hier sogar Hochgeschwindigkeitsstrecken denkbar wären, wudurch sich die Reisezeit nochmals verkürzen würde. Da ohnehin schon jeder ein Smartphone oder Tablet mit sich rumschleppt: Zug mit WLAN ausgestattet, dann sollte auch keinem mehr Langweilig sein wenn es das ist worum es geht.
Und letzten Endes ist es natürlich eine Preisfrage warum derzeit niemand mit dem Zug fährt. Da muss man sich natürlich auch etwas einfallen lassen. Aber solange etwas physikalisch machbar und moralisch vertretbar, bzw. sogar zu bevorzugen ist, steht dem bis auf die eingestaubte Denkweise einiger Menschen nichts im Wege.
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Die Kunden prüfen ihre Anforderungen bezüglich Mobilität und wählen dann ihre Fahrzeuge und ggf. Vertragspartner (z.B. ÖV) aus.
Warum sollte einem ein Konzern glauben machen müssen, daß 1000km Fahrt am Wochenende unpraktisch ist in einem Elektroauto mit beschränkter Reichweite?
Grund 1: Sieh dir bitte die Doku im Startpost an
Grund 2: Sieh dir bitte die Doku im Startpost an
Da wird ziemlich genau auf den Punkt gebracht warum ein Konzern das seine Kunden glauben machen will. Veränderung kostet eben Geld und Konzerne sind immer darauf aus mit möglichst wenig Investitionen möglichst viel Geld zu scheffeln und wenn die Autohersteller mal mehrere Alternativen zum normalen Auto anbieten würden, würde man (wie man das übrigens auch in der Doku sieht) eher zu solchen Alternativen greifen. Wenn jeder Hersteller auch nur halb soviele Elektroautos bauen und anbieten würde, wie normale Autos, dann würde das diese Fahrzeuge schnell im Preis auf ein leistbares Niveau runter drücken. Wenn man bedenkt dass man bei VW knappe hundert Euro für die Fußmatten zahlt, dann erscheint zB. der Renault Zoe auch nicht so teuer.
(19.07.2013)Andromachus schrieb: Wo soll man umdenken müssen? Hast du selber ein Elektroauto, das du nennenswert, vielleicht noch als Erstfahrzeug, nutzt?
Ich habe (noch) kein Elektroauto, aber sollte mal ein neues Auto anstehen, dann will ich nicht unbedingt noch einmal auf ein Auto mit Verbrennungsmotor zurückgreifen müssen. Das hat folgende Gründe:
- Zum einen habe ich hier eine eigene Garage wo man auch bequem eine Ladesäule aufstellen kann, welche beim Renault übrigens im Kaufpreis inbegriffen ist.
- Zum anderen fahre ich zu 90% nur zur Arbeit und wieder zurück und das ist eine Strecke welche die Reichweite eines Elektroautos leicht abdeckt
- Ich lebe hier auf einem abgeschiedenen Bergbauernhof, zusammen mit einigen anderen Leuten. Unterm Strich ist hier aufgrund unterschiedlicher Arbeitsplätze/ -Zeiten jeder auf ein eigenes Auto angewiesen, weshalb hier auch genug herum stehen. Es wäre demnach vernünftiger für kurze Strecken ein Elektroauto zu nehmen und für längere Strecken daweil mit einem anderen das Auto zu tauschen.
- Dann wäre da noch das Argument mit dem Umweltbewusstsein und außerdem mit den Betriebskosten
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20.07.2013 |
Andromachus
Changeling
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(20.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: und dir ist klar dass die Preise permanent ansteigen?
Strompreise und sonstige Lebenskosten steigen ebenso. Das ist überhaupt kein Argument.
Was interessiert ist der Preis pro Kilometer, den man für ein Fahrzeug bezahlt. Dort ist alles drin enthalten, vom Benzin über die Abschreibung bis zur Inspektion. Und der ist bei Elektrofahrzeugen höher als bei den günstigsten konventionellen Fahrzeugen.
Das bedeutet, daß niemand sich ein Elektrofahrzeug kaufen wird mit dem Ziel, einfach Geld zu sparen.
Zitat:Ja toll. Hier gehts aber noch um mehr als um billig Auto fahren.
Nicht jeder hat entsprechend Geld um sich einen Fuhrpark aus "grünen" Fahrzeugen zu halten, viele Menschen sind in der Tat darauf angewiesen, entsprechend günstig unterwegs zu sein.
Dann wiederum stellt sich auch die Frage, ob man das Geld volkswirtschaftlich nicht anderswo besser investieren kann. Fähige Stadtplaner würden z.B. den Schadstoffausstoß massiv reduzieren innerorts (beißt sich aber mit der Gewinnerzielungsabsicht des Staates durch Einnahme von Mineralölsteuer).
Eine funktionierender öffentlicher Verkehr könnte dafür sorgen daß per Auto gefahrene Kilometer eingespart werden, weil die Menschen plötzlich sinnvolle Alternativen haben.
Zitat:Ich rede hier jetzt nicht von Akkus sondern von Konzepten wie sie zB Better Place vorgeschlagen und teilweise umgesetzt hat. Wenn das Elektroauto auch schwächen hat, so kann man das mit einer dementsrechenden Infrastruktur kompensieren wenn man zB. solche Wechselstationen entlang der Autobahn aufstellt. Dazu ist dann ledeiglich notwendig dass die Autofahrer sich mit der neuen Situation organisieren, dass sie da ab und zu mal durchfahren müssen.
Die Autobahn regelmäßig zu verlassen würde die durchschnittliche Geschwindigkeit extrem senken. Zudem besteht jetzt schon eine massive Unterfinanzierung der Infrastruktur weil KFZ-bedingte Einnahmen zweckentfremdet werden. Trotz 120km/h Speed Limit schaffe ich z.B. in der Schweiz effektiv mehr Kilometer pro Stunde als in Deutschland bei höherem Fahrkomfort (und sogar niedrigerem Treibstoffverbrauch).
Selbstverständlich kann der Staat hier eine Infrastuktur schaffen, aber vielleicht wäre es eben auch sinnvoller, doch funktionierende Fernzüge zu haben. Die Autohersteller können erst dann reagieren wenn die Infrastruktur steht und die Menschen anfangen die entsprechenden Produkte nachzufragen. Vorher werden mit Elektrofahrzeugen einfach nur Marktnischen abgedeckt.
Zitat:Das ist überhaupt keine Schnapsidee. Entlang so ziemlich jeder Hauptverkehrsroute bewegt sich auch eine Eisenbahnlinie.
Nur weil da Schienen verlegt sind, bedeutet es nicht daß dort auch zu der Zeit gerade ein Zug fahren würde, an dem man sonst mit dem Auto gefahren wäre. Hier wären massive Investitionen nötig, dann wiederum ist vermutlich car sharing sinnvoller am Zielort, zumal weniger Masse transportiert werden muß regelmäßig.
Zitat:Da wird ziemlich genau auf den Punkt gebracht warum ein Konzern das seine Kunden glauben machen will. Veränderung kostet eben Geld und Konzerne sind immer darauf aus mit möglichst wenig Investitionen möglichst viel Geld zu scheffeln und wenn die Autohersteller mal mehrere Alternativen zum normalen Auto anbieten würden, würde man (wie man das übrigens auch in der Doku sieht) eher zu solchen Alternativen greifen.
Die Frage zielte darauf ab, daß es idR der Kunde ist, der die Entscheidung über das Verkehrsmittel trifft. Er wird sehr oft feststellen daß ein Elektrofahrzeug für seine Anforderungen ungeeignet ist, lange bevor er sich bei einem Autokonzern über die Fahrzeuge informiert.
Zitat: Wenn jeder Hersteller auch nur halb soviele Elektroautos bauen und anbieten würde, wie normale Autos, dann würde das diese Fahrzeuge schnell im Preis auf ein leistbares Niveau runter drücken.
Das stimmt nicht, weil dazu die Batteriepreise sinken müßten (diese sind bereits ein Massenprodukt). Und die sinken nicht, weil die Rohstoffe hierfür begrenzt sind, und die Technik aufwendig ist. Darauf warten sehr viele Branchen schon seit Ewigkeiten.
Zitat:[*]Zum einen habe ich hier eine eigene Garage wo man auch bequem eine Ladesäule aufstellen kann, welche beim Renault übrigens im Kaufpreis inbegriffen ist.
Damit bist du die große Ausnahme. In den letzten 5 Wohnungen hatte ich solch eine Möglichkeit nicht. Und da ein Auto lange hält, mußt du sicherstellen, daß auch nach dem nächsten und übernächsten Umzug so eine Möglichkeit besteht.
Du siehst - ein Immobilienprojekt ungeahnten Ausmaßes wird daraus.
Zitat:[*]Zum anderen fahre ich zu 90% nur zur Arbeit und wieder zurück und das ist eine Strecke welche die Reichweite eines Elektroautos leicht abdeckt
Und die übrigen Strecken? Taxi?
Zitat:Es wäre demnach vernünftiger für kurze Strecken ein Elektroauto zu nehmen und für längere Strecken daweil mit einem anderen das Auto zu tauschen.
Würde kommerziell auf Car Sharing hinauslaufen, ist idR wesentlich teurer als ein eigenes Auto zu unterhalten.
Zitat:[*]Dann wäre da noch das Argument mit dem Umweltbewusstsein und außerdem mit den Betriebskosten
Siehe oben - Betriebskosten über alles sind bei E-Fahrzeugen höher. Und das andere ebenso, letztendlich ist die Frage was einem das Umweltbewußtsein wert ist, und ob man sich das finanziell leisten kann (abgesehen davon ob es Sinn macht Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung zu nutzen, der wiederum unter Verlust zuhause ankommt und nochmals unter Verlust zum Aufladen eines Akkus genutzt wird - der niedrigere Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors dürfte dennoch keinen Nachteil gegenüber der Primärenergiequelle bedeuten).
Das Leben ist kein Ponyville
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20.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Strompreise und sonstige Lebenskosten steigen ebenso. Das ist überhaupt kein Argument.
Was heißt hier kein Argument? Wenn alles teurer wird plus die Inflation das Geld am Konto entwertet und die Zinsen geradezu lächerlich niedrig ausfallen, so dass man durchs Geld "sparen" noch zusätzliche Verluste generiert dann wird das Geld unterm Strich immer weniger. Oder denkst du dass man sich an immer knappere finanzielle Mittel gewöhnen kann? Schön! Sagen wir doch ja und amen dazu und verbrennen gleich unser Geld, weil bekanntlich ist das ja kein Argument arm zu sein.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Was interessiert ist der Preis pro Kilometer, den man für ein Fahrzeug bezahlt. Dort ist alles drin enthalten, vom Benzin über die Abschreibung bis zur Inspektion. Und der ist bei Elektrofahrzeugen höher als bei den günstigsten konventionellen Fahrzeugen.
Das bedeutet, daß niemand sich ein Elektrofahrzeug kaufen wird mit dem Ziel, einfach Geld zu sparen.
Die wenigsten Menschen rechnen sich da was vor. Faktum ist wenn man an der Zapfsäule steht und für teures Geld immer weniger tankt dann bekommt man gute Lust der Politik, den Auto- und Öl-konzernen dafür in den Ar*** zu treten, koste es was es wolle. Nicht jeder ist Rationalist.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Nicht jeder hat entsprechend Geld um sich einen Fuhrpark aus "grünen" Fahrzeugen zu halten, viele Menschen sind in der Tat darauf angewiesen, entsprechend günstig unterwegs zu sein.
Dann wiederum stellt sich auch die Frage, ob man das Geld volkswirtschaftlich nicht anderswo besser investieren kann. Fähige Stadtplaner würden z.B. den Schadstoffausstoß massiv reduzieren innerorts (beißt sich aber mit der Gewinnerzielungsabsicht des Staates durch Einnahme von Mineralölsteuer).
Eine funktionierender öffentlicher Verkehr könnte dafür sorgen daß per Auto gefahrene Kilometer eingespart werden, weil die Menschen plötzlich sinnvolle Alternativen haben.
Sieht man gut in modernen Großstädten wie ach so viele Leute das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz nutzen anstatt mit dem eigenen Auto zu fahren (das war übrigens ironisch gemeint). Solange das Auto ein Statussymbol ist wird sich da nichts dran ändern und lustiger Weise fahren in Wien mehr Geländewagen herum als sonst wo in Österreich. Mal abgesehen von den anderen riesen Schüsseln die jeweils ein einzelner Mensch für sich in Anspruch nimmt, anstatt in die U-Bahn, die S-Bahn, Die Straßenbahn oder den Bus einzusteigen oder einen halben Kilometer zu Fuß zu gehen.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Die Autobahn regelmäßig zu verlassen würde die durchschnittliche Geschwindigkeit extrem senken. Zudem besteht jetzt schon eine massive Unterfinanzierung der Infrastruktur weil KFZ-bedingte Einnahmen zweckentfremdet werden. Trotz 120km/h Speed Limit schaffe ich z.B. in der Schweiz effektiv mehr Kilometer pro Stunde als in Deutschland bei höherem Fahrkomfort (und sogar niedrigerem Treibstoffverbrauch).
Ich habe bereits geschrieben dass eine Veränderung neue Situationen mit sich bringt. Was erwartest du eigentlich? Wir können schlichtweg nimmer unseren Lebensstil so fortsetzen wie bisher. Irgendwo muss man mal anfangen umzudenken. Wenn wir das nicht tun dann werden wir ja in fünfzig, spätestens hundert Jahren sehen wohin uns das geführt hat. Im schlimmsten Fall sogar früher nur haben wir beim Umweltschutz keine zweite Chance. Wenn man einen Baum nieder schneidet der dreihundert Jahre alt ist, dann lässt sich das nicht in zehn Jahren wieder gut machen. Eigentlich sollte Umweltschutz vor allem anderen kommen. Die Politik sollte den Konzernen in den Ar*** treten, dass sie endlich mal anfangen zu handeln. Nicht umgekehrt dass sich die Politik durch Konzerne ausbremsen lässt.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Selbstverständlich kann der Staat hier eine Infrastuktur schaffen, aber vielleicht wäre es eben auch sinnvoller, doch funktionierende Fernzüge zu haben. Die Autohersteller können erst dann reagieren wenn die Infrastruktur steht und die Menschen anfangen die entsprechenden Produkte nachzufragen. Vorher werden mit Elektrofahrzeugen einfach nur Marktnischen abgedeckt.
Die Menschen werden nicht nachfragen wenn die Autoindustrie Elektroautos permanent schlecht redet. Das Übel beginnt bei der Autoindustrie. Etwas anderes wäre gewesen wenn man nicht gesagt hätte: Sollen doch die Chinesen Elektroautos bauen, wir tun es jedenfalls nicht. Erstaunlicher Weise sind Menschen ziemlich einfallsreich was technische Probleme angeht, vorausgesetzt man beschäftigt sich damit weil wo nicht gearbeitet wird, da wird natürlich auch nichts verbessert.
Ich hoffe ja inständig dass die Chinesen hier das große Geschäft machen und die westlichen Konzerne alle mit ihrer altertümlichen Denkweise an die Wand fahren. Einer nach dem anderen.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Nur weil da Schienen verlegt sind, bedeutet es nicht daß dort auch zu der Zeit gerade ein Zug fahren würde, an dem man sonst mit dem Auto gefahren wäre. Hier wären massive Investitionen nötig, dann wiederum ist vermutlich car sharing sinnvoller am Zielort, zumal weniger Masse transportiert werden muß regelmäßig.
Na dann sollen sie mal investieren weil der einzige Grund warum nichts weiter geht ist weil keiner was investiert. Sicher ist es billiger so weiter zu machen wie bisher.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Die Frage zielte darauf ab, daß es idR der Kunde ist, der die Entscheidung über das Verkehrsmittel trifft. Er wird sehr oft feststellen daß ein Elektrofahrzeug für seine Anforderungen ungeeignet ist, lange bevor er sich bei einem Autokonzern über die Fahrzeuge informiert.
Das hatten wir ja schon.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Das stimmt nicht, weil dazu die Batteriepreise sinken müßten (diese sind bereits ein Massenprodukt). Und die sinken nicht, weil die Rohstoffe hierfür begrenzt sind, und die Technik aufwendig ist. Darauf warten sehr viele Branchen schon seit Ewigkeiten.
Neue Technologien Marktreif machen. Auch hier gilt: Investieren. Wo zehn Leute an etwas arbeiten geht eher was weiter als wenn gar keiner an etwas arbeitet
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Damit bist du die große Ausnahme. In den letzten 5 Wohnungen hatte ich solch eine Möglichkeit nicht. Und da ein Auto lange hält, mußt du sicherstellen, daß auch nach dem nächsten und übernächsten Umzug so eine Möglichkeit besteht.
Du siehst - ein Immobilienprojekt ungeahnten Ausmaßes wird daraus.
"Wohnungen" setze ich mit "Stadt" gleich, da braucht man überhaupt kein Auto. Andernfalls kann man das Auto auch weiterverkaufen. Sowas soll es ja auch geben.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Würde kommerziell auf Car Sharing hinauslaufen, ist idR wesentlich teurer als ein eigenes Auto zu unterhalten.
Hast du überhaupt ein Auto für das du regelmäsig zahlst. Das Car-Sharing teurer ist, ist wohl der größte Müll den ich gehört habe. Man sieht es ja auch daran weil Car-Sharing sehr stark im kommen ist.
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Siehe oben - Betriebskosten über alles sind bei E-Fahrzeugen höher. Und das andere ebenso, letztendlich ist die Frage was einem das Umweltbewußtsein wert ist, und ob man sich das finanziell leisten kann (abgesehen davon ob es Sinn macht Kohlekraftwerke zur Stromerzeugung zu nutzen, der wiederum unter Verlust zuhause ankommt und nochmals unter Verlust zum Aufladen eines Akkus genutzt wird - der niedrigere Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors dürfte dennoch keinen Nachteil gegenüber der Primärenergiequelle bedeuten).
Die Kraftwerke sind wieder eine andere Geschichte. Hier wird aber auch ausgebaut, also es ist nicht so dass sich da nichts tut.
Außerdem würde Strom eh regional erzeugt werden, während du den Kraftstoff von Saudiarbien anliefern musst. Diese Infrastruktur kommt halt auch nicht billig und macht die Energiebilanz für Kraftstoffe eigentlich nur noch schlechter.
Zum Thema Umweltbewusstsein: Das kann man eigentlich gar nicht hoch genug bewerten. Normaler Weise müsste die Politik danach ausgerichtet werden dass Umweltschutz vor allem anderen kommt, auch wenn die Leute dadurch gezwungen werden sich was neues zu suchen. Die EU kann ja sonst auch immer so gut vorschreiben in was die Menschen zu investieren haben.
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21.07.2013 |
404compliant
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Registriert seit: 23. Okt 2011
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(20.07.2013)Andromachus schrieb: Würde kommerziell auf Car Sharing hinauslaufen, ist idR wesentlich teurer als ein eigenes Auto zu unterhalten.
Da mich diese Frage generell mal interessiert hat, hab ich mal gerade nachgesehen, was es denn nun wirklich kostet. Als Beispiel nehme ich Stattauto Kassel, einfach weil im Umkreis von 300 Meter um meine Wohnung glaube ich 3-4 Autos von Stattauto herum stehen.
Kleinwagen, Standardtarif: 8,00€/Monat + 1,20€/Buchung + 1,70€/Stunde + 0,28€/Kilometer (Sprit inklusive)
Kombi, Standardtarif: 8,00€/Monat + 1,20€/Buchung + 2,60€/Stunde + 0,31€/Kilometer (Sprit inklusive)
3 Stunden + 10 Kilometer wären also rund 9 Euro.
Es gibt noch einen Flexi-Tarif, der Grundgebühr-frei ist, nachts gelten niedrigere bzw. gar keine Stundensätze, es gibt einen Tagestarif (19€/26€) und Wochentarife, sowie niedrigere Kilometertarife ab 50 bzw. 300 Kilometer.
Ein Wochenende + 400 Kilometer wären rund 75€ zzgl. ~60€ Sprit. Das liegt schon in der Preisklasse vergleichbarer ICE-Tickets, aber mit einem Auto ist man auch flexibler, und kann mehr Personen mitnehmen.
Insgesamt lohnt es sich natürlich nicht, um damit jeden Tag zur Arbeit zu fahren, aber als Zweitwagen-Ersatz, oder wie bei mir, wenn man auch ohne tägliches Auto auskommt, ist es eine interessante Alternative, und sehr flexibel. Dass ich es trotzdem nicht mache, liegt eher daran, dass ich die Möglichkeit hab, bei Bedarf in der Familie ein Auto auszuleihen – was kaum mehr als ein mal im Monat passiert.
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21.07.2013 |
Andromachus
Changeling
Beiträge: 801
Registriert seit: 16. Jul 2013
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(21.07.2013)404compliant schrieb: Kleinwagen, Standardtarif: 8,00€/Monat + 1,20€/Buchung + 1,70€/Stunde + 0,28€/Kilometer (Sprit inklusive)
Ich fahre ca. 20 bis 30 Megameter im Jahr. Als ich noch in Deutschland gewohnt habe, fuhr ich einen Toyota Aygo. Die Gesamtkosten über alles (Sprit, Inspektionen, Versicherung, Wertverlust etc. pp.) beliefen sich auf 10 bis 15ct/km.
Bei 28ct/km wäre der Car Sharing Kleinwagen schon doppelt so teuer, zudem man ihn übers Wochenende oft komplett behält, wenn man z.B. nicht nur damit zu Freunden/Verwandten fährt, sondern mit ihnen auch den ganzen Tag Programm macht. Irgendwo in der Pampa kann man den Wagen auch schlecht zurückgeben (Baggersee, Grillplatz, Hütte etc.).
Klar, wie du geschrieben hast, gibts dann auch wieder Rabatte. Aber wie du auch geschrieben hast, es lohnt sich nur als Ergänzung, nicht für den Alltag.
(20.07.2013)HeavyMetalNeverDies! schrieb: Was heißt hier kein Argument? Wenn alles teurer wird plus die Inflation das Geld am Konto entwertet und die Zinsen geradezu lächerlich niedrig ausfallen, so dass man durchs Geld "sparen" noch zusätzliche Verluste generiert dann wird das Geld unterm Strich immer weniger. Oder denkst du dass man sich an immer knappere finanzielle Mittel gewöhnen kann? Schön! Sagen wir doch ja und amen dazu und verbrennen gleich unser Geld, weil bekanntlich ist das ja kein Argument arm zu sein.
Ganz einfach weil alle anderen Transportmöglichkeiten auch teurer werden. In 3 Jahren KVV (Karlsruher Verkehrsverbund - 2002-2005) haben sich z.B. die Tickets um über 20% verteuert.
Man muß das einfach in Relation setzen: Wenn der Sprit teurer wird, wird der Rest auch teurer. Und der Sprit besteht vorwiegend aus Steuern.
Hier sagst du auch, daß die Leute sich über teures Benzin aufregen und sich das vielleicht nicht leisten können - wo liegt dann der ökonomische Sinn darin, noch mehr Geld für Elektroautos, Car Sharing etc. auszugeben?
Zitat:Sieht man gut in modernen Großstädten wie ach so viele Leute das gut ausgebaute Nahverkehrsnetz nutzen anstatt mit dem eigenen Auto zu fahren (das war übrigens ironisch gemeint).
Das liegt daran, daß viele Städte ein miserables Netz haben. In Karlsruhe ist der KVV quasi unbrauchbar (als Student fährt man halt trotzdem damit rum), der VRR in der Region Düsseldorf ebenso. Fehlende Netzabdeckung, schlechte Taktung, ständige Streiks ohne daß dem Kunden die Mehrkosten erstattet werden, kein Platz in den Zügen etc. pp., da wird das Auto zum Muss. Besonders weil bei flächendeckenden Ausfällen gar keine Car Sharing Fahrzeuge, Mietwagen und sogar Taxis zur Verfügung stehen. Ein weiteres Problem ist die fehlende Sicherheit im ÖV.
In der Schweiz siehts anders aus, hier fahren sehr viele mit dem ÖV. Hat aber nichts mit Auto als Statussymbol zu tun, sondern einfach damit, daß es eine Alternative darstellt.
Sobald die Politik also in die Pötte kommen würde, würden viele Leute bei der nächsten Überprüfung ihrer Mobilitätsanforderungen umsteigen.
Zitat:Die Menschen werden nicht nachfragen wenn die Autoindustrie Elektroautos permanent schlecht redet. Das Übel beginnt bei der Autoindustrie. Etwas anderes wäre gewesen wenn man nicht gesagt hätte: Sollen doch die Chinesen Elektroautos bauen, wir tun es jedenfalls nicht.
Das ist Unsinn. Es ist fast keine Nachfrage da, also wäre es sinnlos für die Konzerne entsprechende Produkte zu liefern. Zudem: niemand wird sich von einem Konzern beraten lassen, der genau seine Produkte verkaufen will. Oder gehst du zum Autohändler um dir ausrechnen zu lassen ob das ÖV Ticket oder das Carsharing billiger ist?
Zitat:"Wohnungen" setze ich mit "Stadt" gleich, da braucht man überhaupt kein Auto. Andernfalls kann man das Auto auch weiterverkaufen. Sowas soll es ja auch geben.
Warum sollte man in der Stadt kein Auto brauchen? Diese Aussage ergibt sehr wenig Sinn. Aber ja, "brauchen" tut man keins, man kann auch mit dem Taxi fahren zur Not. Das Auto ist aber oft die billigste Alternative.
Ein funktionierendes Fahrzeuge weiterzuverkaufen um ein anderes, neues zu kaufen ist übrigens wirtschaftlich meist gar nicht sinnvoll, und Grund für die Überschuldung vieler "Autofreaks".
Zitat:Zum Thema Umweltbewusstsein: Das kann man eigentlich gar nicht hoch genug bewerten. Normaler Weise müsste die Politik danach ausgerichtet werden dass Umweltschutz vor allem anderen kommt, auch wenn die Leute dadurch gezwungen werden sich was neues zu suchen. Die EU kann ja sonst auch immer so gut vorschreiben in was die Menschen zu investieren haben.
Dazu müßte es eine entsprechende Umweltlobby geben, mit entsprechenden monetären Ressourcen um die Politiker etwas "ermuntern" zu können. Frage ist: Wie kann man das erreichen?
Mein Fazit bleibt: Mit intelligenter Stadtplanung ließen sich drastisch Abgase und sprit sparen. Elektroautos werden erst dann attraktiv, wenn der Durchbruch in der Batterie/Brennstoffzellenforschung gelungen ist.
Hinzu kommt, daß andere Anwendungen fossiler Brennstoffe ja ebenfalls umweltschädlich sind. Warum wird z.B. Brennstoff- und Treibstoff anders besteuert? Gerade im Häuserbau ließe sich enorm laufende Energie sparen, hier in der Schweiz ist man auch schon weiter, z.B. mit dem Minergie-Standard.
Das Leben ist kein Ponyville
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2013 von Andromachus.)
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21.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Elektroautos - Wo bleiben sie?
(21.07.2013)404compliant schrieb: (20.07.2013)Andromachus schrieb: Würde kommerziell auf Car Sharing hinauslaufen, ist idR wesentlich teurer als ein eigenes Auto zu unterhalten.
Da mich diese Frage generell mal interessiert hat, hab ich mal gerade nachgesehen, was es denn nun wirklich kostet. Als Beispiel nehme ich Stattauto Kassel, einfach weil im Umkreis von 300 Meter um meine Wohnung glaube ich 3-4 Autos von Stattauto herum stehen.
Kleinwagen, Standardtarif: 8,00€/Monat + 1,20€/Buchung + 1,70€/Stunde + 0,28€/Kilometer (Sprit inklusive)
Kombi, Standardtarif: 8,00€/Monat + 1,20€/Buchung + 2,60€/Stunde + 0,31€/Kilometer (Sprit inklusive)
3 Stunden + 10 Kilometer wären also rund 9 Euro.
Es gibt noch einen Flexi-Tarif, der Grundgebühr-frei ist, nachts gelten niedrigere bzw. gar keine Stundensätze, es gibt einen Tagestarif (19€/26€) und Wochentarife, sowie niedrigere Kilometertarife ab 50 bzw. 300 Kilometer.
Ein Wochenende + 400 Kilometer wären rund 75€ zzgl. ~60€ Sprit. Das liegt schon in der Preisklasse vergleichbarer ICE-Tickets, aber mit einem Auto ist man auch flexibler, und kann mehr Personen mitnehmen.
Insgesamt lohnt es sich natürlich nicht, um damit jeden Tag zur Arbeit zu fahren, aber als Zweitwagen-Ersatz, oder wie bei mir, wenn man auch ohne tägliches Auto auskommt, ist es eine interessante Alternative, und sehr flexibel. Dass ich es trotzdem nicht mache, liegt eher daran, dass ich die Möglichkeit hab, bei Bedarf in der Familie ein Auto auszuleihen – was kaum mehr als ein mal im Monat passiert.
Ich glaube auch nicht dass das für den Dauerbetrieb gedacht ist. Viel mehr könnte es die gelegenheitsfahrer ansprechen, die ihren Alltag mit ÖPNV regeln können und dann für den Urlaub oder besondere Gelegenheiten ein Auto brauchen. Auf jeden Fall könnte diese Möglichkeit den ein oder anderen abhalten sich ein eigenes Auto zu kaufen.
Klingt jetzt im ersten Moment doof von wegen Wirtschaft usw. doch wenn man bedenkt wie stark Deutschland motorisiert ist, wäre das eine oder andere Auto weniger auf den Straßen ein wahrer Segen.
Überhaupt bin ich der Ansicht, dass man sich mit den Vorhandenen Technologien erst einmal auf die Motorisierung in der Stadt konzentrieren sollte. Hier können sie am effektivsten eingesetzt werden und hier macht auch ein Ausbau der Infrastruktur Sinn. Auf dem Land werden auf Absehbare Zeit Benziner oder HybridAutos die Nase vorn haben.
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