22.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Astronomie Thread
Öhm nö.
Weit beeinander ist nicht das Kriterium. Die Sonden fliegen nicht den Kürzesten Weg sondern auf gebogenen Bahnen, da wir uns in einem rotierenden Bezugssystem befinden. Sehr schön kann man das an der Cassini Sonde erkennen, die übrigens bis zum Saturn gekommen ist.
Allgemein gibt es eine ganze Menge Sonden die eine Gegenerde mittlerweile bemerkt haben müssten und ein unbewusstes "Damit-Rechnen" funktioniert auch nicht, da sonst sämtliche Bahnen ihr Ziel verfehlen würden. Wir haben die Masse der Erde ja mittlerweile ziemlich genau berechnet und auch die der anderen Planeten. Eine weiter Masse die so groß ist würde uns im inneren Sonnensystem sofort auffallen.
Der Punkt über den du Sprichst ist übrigens der Lagrangepunkt Nummer 3.
In der Tat ist dort einer der wenigen Punkte für ein Stabiles Dreikörpersystem.
Allerdings nur für Kleine Massen. Größere würden Schwankungen in der Umlaufbahn bewirken.
Der Wikipediaartikel spricht sogar genau davon^^
Eine andere interessante Idee ist die Klemperer Rosette. Funktioniert aber leider auch nicht.
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22.07.2013 |
Meganium
Busfahrerpony
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RE: Astronomie Thread
Ich meinte, Erde und Gegenerde kämen sich immer näher, bis sie kollidieren, oder sich selbst aus dem Orbit katapultieren?
Außerdem reicht bereits, dass eine Gegenerde massive gravitative Bahnstörungen auf andere Planeten ausübt, welche nicht gegeben sind.
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22.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Astronomie Thread
(22.07.2013)Meganium schrieb: Ich meinte, Erde und Gegenerde kämen sich immer näher, bis sie kollidieren, oder sich selbst aus dem Orbit katapultieren?
Warum das? Radial gleichen sich die Kräfte ja eh aus wenn die genau gegenüber sind. Die Umlaufbahn würde eben immer enger werden weil L3 ist ja gegeben durch Anziehungskraft der Sonne+Erde, weil sonst gäbe es da überhaupt keinen Punkt auf L3. Hat man auf L3 jetzt eine weitere Gravitationsquelle dann wirkt Anziehungskraft Gegenerde+Sonne+Erde. Demnach wäre die Gravitationskraft auf selber Umlaufbahn größer als die Zentrifugalkraft. Damit das von dir genannte passieren würde, müssten die Gegenerde radial zu L3 verschoben sein, also nicht genau gegenüber kreisen...
Also das glaube ich zumindest, so vom rein logischen Denken her.
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22.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Astronomie Thread
Interessanter finde ich ja dieses Zitat:
Zitat:Hinzu kommt, dass die Umlaufgeschwindigkeit der Erde aufgrund ihres elliptischen Orbits geringfügig variiert. Eine Gegenerde müsste sich also sehr präzise in einer bestimmten Umlaufbahn befinden, um ständig hinter der Sonne zu bleiben.
die elliptische Umlaufbahn hatte ich gar nicht miteinkalkuliert, weil dadurch werden die Kräfte je nach Lage der Planeten zueinander unterschiedlich groß.
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22.07.2013 |
Meganium
Busfahrerpony
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RE: Astronomie Thread
Frage: Wie "groß" ist eigentlich dieser L3-Punkt? Beziehungsweise, wieviel Spielraum darf so eine Gegenerde denn haben? Wenn eine Gegenerde selbst bei perfekter kreisrunden Umlaufbahn um ein µ abweicht, ist dies dann genau die Abweichung vom L3-Punkt, welche u.U. eine instabile Bahn zufolge hat.
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22.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Astronomie Thread
Das Problem liegt in der mathematischen Natur dieses Punktes.
Wie man am L1 sehr schön sehen kann sind die L1 bis L3 Sattelpunkte, also metastabile Punkte.
L4 und L5 sind echte Extremalpunkte, dh. um diese Punkte gibt es stabile Umlaufbahnen für kleine Objekte.
Da sich die Astronomischen Objekte stark gegenseitig beeinflussen reicht für eine Große Masse schon das Vorbeiziehen von z.b. Jupiter und der Metastabile Zustand gerät aus dem Gleichgewicht.
Genutzt werden die hauptsächlich für Sonden wie der L2 für die Planckmission.
Dass die L4 und L5 stabil sind sieht man zum Beispiel an den Trojanern.
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22.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Astronomie Thread
@ Blue Sparkle
Klingt logisch... der kleine Teil den ich davon verstanden habe.
Naja, Mathematik war noch nie meine Stärke. Mich wunderts dass ichs in der Berufsschule auf ne 2 brachte.
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22.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Astronomie Thread
Ich habe die Gleichungen genau dafür in diesem Semester in der Uni durchgerechnet. Sind recht fies, aber sie liefern gute Ergebnisse. Unter anderem halt das, was ich erläutert habe. Das Bild dass du da verlinkt hast ist wenn ich mich nicht vertue das HöhenlinienBild des Graviationspotentials.
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23.07.2013 |
404compliant
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RE: Astronomie Thread
(22.07.2013)Blue Sparkle schrieb: Dass die L4 und L5 stabil sind sieht man zum Beispiel an den Trojanern.
Um diesen Nebensatz nochmal zu untermauern, hier sind sie, unsere Gegen-Erden:
2010 TK7 ist ein echter Trojaner der Erde, und umkreist den Lagrange-Punkt L4, allerdings in großem Abstand.
(3753) Cruithne und 2002 AA29 sind dagegen Asteroiden, die uns beim Sonnenumlauf begleiten, nur halt nicht auf einfachen Bahnen, wie der Mond. Während Cruithne uns immer auf der Umlaufbahn vorauseilt, mal dichter und mal weiter weg, macht AA29 eine Art Pendelverkehr: Jeweils 95 Jahre lang läuft er uns auf der Erdbahn voraus, bis er eine Runde mehr um die Sonne gemacht hat, und kurz bevor er die Erde überholen würde, dreht er rum, und lässt sich wieder 95 Jahre zurück fallen, um dann wieder, kurz bevor die Erde überholt, erneut schneller zu werden. Er kann aber auch vorübergehend für 45 Jahre zu einem Erdmond werden, bevor er wieder zum alten Wettrennen zurück kehrt.
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23.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Astronomie Thread
Hm, schade, fürs Teleskop sind die allesamt zu finster.
Kennt irgendwer gute Bücher um sich als Laie ins Thema Astrophysik etwas tiefergreifend einzuarbeiten? Ein bisschen Vorkenntnisse habe ich ja, physiker bin ich aber keiner. In den ganzen Astronomiedokus die es gibt kommt man ja nie über einen gewissen Punkt an Oberflächlichkeit hinaus.
Das Thema mit den Lagrange-Punkten finde ich zB. Schon äußerst interessant. Es geht mir jetzt nicht darum sowas berechenen zu können aber zumindest schon mal davon gehört zu haben finde ich nicht schlecht.
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23.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Astronomie Thread
Ich konnte mir nun endlich das neue Teleskop bei uns an der Uni ansehen.
62 Spiegel Reflektionsteleskop. Ich weiß nicht ob es da einen Fachbegriff für gibt, damit kenne ich mich nicht so aus. Sieht aber auf jeden Fall sehr toll aus und macht auch ganz nette Bilder.
Unser Prof hat uns da ein sehr hübsches vom Orionnebel gezeigt und ein paar von Kugelsternhaufen und planetaren Nebeln.
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24.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Astronomie Thread
Ein Planewave CDK 24. Nicht schlecht.
Es ist technisch gesehen ein Corrected Dall Kirkham-Teleskop, daher 'CDK'
Hat den Vorteil dass die Strahlen am Ausgang (okularseitig) komplett geradlinig austreten und ich glaube irgendwas bei die 7 cm (?) Bildfeld komplett ausleuchten können, also für Großfeld CCDs.
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24.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Astronomie Thread
Hört sich ... äh ... gut an^^
Keine Ahnung was das jetzt bedeutet. Es macht auf jeden Fall hübsche bilder (wenn nicht gerade die Festbeleuchtung des lrz zu viel Lichtsmog verbreitet, das Ding ist echt schlimmer als der Flughafen)
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24.07.2013 |
HeavyMetalNeverDies!
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RE: Astronomie Thread
Wenn der Himmel nichts taugt dann hilft das beste Teleskop nicht. Das ist leider so.
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24.07.2013 |
Blue Sparkle
Ex-Bannhammeradmin
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RE: Astronomie Thread
Das meiste Streulicht verabschiedet sich zum Glück nach Mitternacht. Wenn die Uni ihre Lichter ausstellt. Aber da wird einem erst richtig klar, wie viel vom Sternenhimmel wir eigentlich verpassen wegen dem Lichtsmog.
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