Bundestagswahlen am 22.09.2013

[Blue Sparkle]

(30.07.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  

(30.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Atomenergie, Wehrpflicht, kein Mindestlohn ist kurz davor, ...

Atomenergie, Wehrpflicht und kein Mindestlohn sind konservative Werte?

Ich dachte immer bei konservativen Werten geht es um sowas wie die Förderung klassischer Familienmodelle, nationale Einheit, Kulturgüter und Traditionen. Das was Du anspricht sind doch viel eher Sächlichkeiten, die dementsprechend auch sachlich beurteilt werden müssen. Es sagt ja wohl niemand er wäre für Atomkraft, weil er konservativ sei, sondern wegen bestimmter Sachgründe. Konservative Werte hingegen setzen sich über Sachgründe hinweg (was nicht zwangsläufig schlecht sein muss) in Form von moralischen und philosophischen Überzeugungen.

Sorry, das soll eigentlich konservative Positionen heißen nicht Werte.

Aber auch bei den von dir angesprochenen Themen gibt es Unterschiede zu früheren Konservativen Regierungen. So wurde das Kinderförderungsgesetz, welches den Rechtsanspruch für Kitaplätze Regelt unter der Familienministerin von der Leyen 2008 beschlossen. Das stellt sich klar gegen das klassische Familienbild bei der ein Elternteil zu Hause bleibt.
Natürlich ist das näher an der Realität der heutigen Familien, aber das muss ja noch lange nichts heißen. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind auch mittlerweile eine verbreitete Realität und dafür muss erst das BVG anrücken damit sich die CDU bewegt.

Das mit der Sachlichen Beurteilung ist so eine Sache.
Erinnere dich an den Atomausstieg. Wie war das noch abgelaufen? Vor Fukushima wurde sachlich geurteilt dass alles in Ordnung sei und wir die Laufzeiten verlängern. Danach war auf einmal alles unsicher und wir schalten die Hälfte ab.


Worauf ich eigentlich hinaus will: Frau Merkel verhält sich zunehmend opportunistisch. Daher ist es schwer Prognosen abzugeben, da es bei den Koalitionsverhandlungen durchaus sein kann, dass sie den ein oder anderen scheinbaren Hinderungsgrund aus dem Weg räumt.

[Andromachus]

(30.07.2013)CharlesErnestBarron schrieb:  Nach welchen Kriterien soll ich bitteschön wählen, wenn nicht nach dem Wahlprogramm???

Das bleibt dir überlassen.

Aber aufs Wahlprogramm zu hören ist etwa so als ob du dir ernsthaft überlegst in Urlaubistan am Strand eine echte Rolex zu kaufen, weil der Verkäufer sie rein zufällig im Angebot hat und dir versichert daß sie 120% echt ist.

Wenns um Positionen geht, so ist der Rückblick sicher wichtiger. Was hat die Partei das letzte Mal gemacht, als sie an der Macht war? Welche Positionen vertreten die Politiker, wenn grad keine Wahlen sind (viele lassen dort schon bildungsferne und eine grundlegend antidemokratische Gesinnung erkennen)?

Grundsätzlich ist es sinnvoller, Taten zu beurteilen anstatt leerer Worte.

[Blue Sparkle]

Ich finde solche Pauschalisierung alles andere als zielführend. Wo haben sich denn die Parteien eindeutig antidemokratisch gesinnt verhalten? Das würde bedeuten dass sie absichtlich das demokratische System ausgehebelt haben. Selbst die Eurohilfen die so viel kritisiert werden sind durch das Parlament legitimiert.

Abgesehen davon: Hast du dir die Wahlprogramme mal durchgelesen? Auch wenn es immer spektakuläre Beispiele gibt wo die nicht eingehalten werden, so werden doch stets auch ein Teil umgesetzt. Aber die fallen ja leicht unter den Tisch.

[Andromachus]

(30.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Ich finde solche Pauschalisierung alles andere als zielführend. Wo haben sich denn die Parteien eindeutig antidemokratisch gesinnt verhalten?

Vergleiche die vielen Urteile des BVG, in denen Gesetze der Regierung einkassiert wurden - bei vielen solchen Gesetzen wurde von vorneherein durch die Presse und die Bürger bemängelt, daß diese dem Grundgesetz widersprechen. Dafür haben Politiker wie Schäuble und von der Leyen ja auch öffentlich die Gewaltenteilung kritisiert.

Grundsätzlich ist eine Pauschalisierung schon sinnvoll, wenn sie meist übereinstimmt. Bloß weil es ausnahmen gibt, in denen irgendwelche nichtrelevanten Teile des Wahlprogrammes doch umgesetzt wurden wie angekündigt, bedeutet es nicht daß dies am großen und ganzen etwas ändert.
Ich gehe z.B. auch pauschal davon aus, daß ich auf der geteerten Straße bessere Bodenhaftung habe als auf einer Schotterpiste, obwohl es manchmal vorkommt, daß die Straße durch einen Ölfleck rutschig ist.

Zitat:Das würde bedeuten dass sie absichtlich das demokratische System ausgehebelt haben. Selbst die Eurohilfen die so viel kritisiert werden sind durch das Parlament legitimiert.

Die Eurohilfen widersprechen dem Abkommen über den Euro, der besagt daß kein land für die Schulden eines anderen Landes aufkommen muß. Nicht nur daß dagegen verstoßen wurde, die Bonds der entsprechenden Länder wurden auch schlecht bewertet, was wiederum ein hohes Verlustrisiko bedeutet. Das ist schon Veruntreuung von Steuergeldern und sogar strafbar. Den Bankstern hat man ja genau das vorgeworfen, daß sie vom Kunden anvertraute Gelder in Pleitefonds investiert haben.

Zitat:Abgesehen davon: Hast du dir die Wahlprogramme mal durchgelesen? Auch wenn es immer spektakuläre Beispiele gibt wo die nicht eingehalten werden, so werden doch stets auch ein Teil umgesetzt. Aber die fallen ja leicht unter den Tisch.

Letztendlich geht es darum, welche relevanten Teile umgesetzt werden, also die Teile, die signifikante Auswirkungen auf das eigene Leben haben.
Das einzige solche Wahlversprechen, das eingehalten wurde und mir spontan einfällt, war die Aussetzung der Wehrpflicht durch Herrn Guttenberg, was ich ihm natürlich hoch anrechne (auch wenn er akademisch eine Niete war - aber das ist als Politiker nebensächlich, andere wissen noch nichtmal was ein Browser ist, er konnte immerhin eine Doktorarbeit zusammenkopieren).

Viele Parteien erlangen auch gar nicht hinreichend Macht, um ihre Wahlversprechen durchsetzen zu können (z.B. Piraten), was aber letztendlich auch nicht das Problem des Wählers sein kann.

Viel wichtiger ist daher für Menschen, die sich politisch engagieren wollen, das Betreiben von Lobbyismus auf der einen Seite: Mit genügend Gleichgesinnten und entsprechendem Budget kann man durchaus manchmal eine Kleinigkeit bewegen. Auf der anderen Seite das Klagen durch die Instanzen bis hin zum BVG, welches sich recht effektiv erwiesen hat als politisches Gestaltungsmittel.

Insofern gilt es eben den Idealismus herunterzuschrauben und zu akzeptieren, daß Bundestagswahlen kaum ein Mittel sind, das Land politisch zu gestalten. Ebenso gilt es zu erkennen daß im Zeitalter der Globalisierung dies gar nicht notwendig ist um die persönlichen Lebensverhältnisse zu verbessern. Es zahlt sich oft aus selber etwas zu unternehmen als darauf zu warten daß der Staat es tut.

Hat man dies akzeptiert, kann man die großen Parteien und ihre Koalitionspartner aussortieren, weil schlichtweg keine Möglichkeit besteht, daß dadurch aktuelle Probleme gelöst werden (Sackgassen-Modell: Wenn ich weiß daß es eine Sackgasse ist, brauch ich nicht reinfahren, egal ob der Weg vielleicht besser aussehen mag als andere). Von den restlichen Parteien schaffen die meisten ohnehin die 5% Hürde nicht, also ists wiederum fast egal was man wählt.

[404compliant]

Was für einen Wahlausgang erwarte ich... realistisch: Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot. Rot-Grün wird wohl nicht reichen, und Rot-Rot-Grün geht nicht, weil die SPD halt die Kommunisten-Abspaltung vor 100 Jahren immer noch nicht verdaut hat. Schwarz-Gelb oder Schwarz-Rot. Wobei ich ehrlich nicht sagen kann, was ich davon für schlimmer halten soll. Hätte nie gedacht, dass ich mal die FDP verteidige, aber denen haben wir in den letzten 4 Jahren immerhin bei einigen Themen soliden Stillstand zu verdanken. CDU und SPD unterscheiden sich dagegen mittlerweile derart wenig, dass eine Große Koalition wohl 4 Jahre machen wird, was sie will.

Auf Wahlkampf und Programm gebe ich bei Parteien eh nicht viel. Da steht zu viel nur pro forma drin, und wird dann bei den Koalitionsverhandlungen ganz schnell wieder aufgegeben. Insbesondere die kleineren Parteien schreiben sich da manchen Mist zusammen im festen Wissen, dass sie das ja eh nie umsetzen müssen.

Nein, ich entscheide eher aus langfristigen Beobachtungen. Das letzte dreiviertel Jahr vor der Wahl ist eh alles nur Schau, wählen tu ich nach der Politik davor. Und ich hab ein langes Gedächtnis. Ich weiß noch genau, was die letzte Große Koalition alles verzapft hat...

[JschoSoft]

Am Ende ist es sowieso egal denn momentan sind meiner Meinung nach (fast) alle Parteien sch......lecht

[1. FC E]

ich geh nicht wählen :I

[Piet.Lu]

(31.07.2013)1. FC E schrieb:  ich geh nicht wählen :I

sowas kann ich einfach nicht begreifen.
natürlich geht man wählen, das ist - nach Ruhe bewahren - die wichtigste Bürgerpflicht und das wichtigste Bürgerrecht, grmpf.

[Herr Dufte]

(31.07.2013)Piet.Lu schrieb:  

(31.07.2013)1. FC E schrieb:  ich geh nicht wählen :I

sowas kann ich einfach nicht begreifen.
natürlich geht man wählen, das ist - nach Ruhe bewahren - die wichtigste Bürgerpflicht und das wichtigste Bürgerrecht, grmpf.

Und wenn du zu keiner zur Wahl stehenden Partei einverstanden bist?

[Blue Sparkle]

Es gibt über 50 zur Wahl zugelassene Parteien, davon wird ja wohl irgendwas passen.

[Ijon]

Oder wenn selbst diese 50 zur Wahl zugelassenen Parteien dir nicht gefallen:
Gründe selbst eine Partei!
Immer noch eine bessere Lösung als gar nicht zu wählen.

[Herr Dufte]

(31.07.2013)Blue Sparkle schrieb:  Es gibt über 50 zur Wahl zugelassene Parteien, davon wird ja wohl irgendwas passen.

Bei den großen Fragen sind sich die großen Parteien alle einig. Die ganzen Splitterparteien behandeln nur kleine Teilaspekte.

(31.07.2013)Ijon schrieb:  Oder wenn selbst diese 50 zur Wahl zugelassenen Parteien dir nicht gefallen:
Gründe selbst eine Partei!
Immer noch eine bessere Lösung als gar nicht zu wählen.

Was natürlich weder mit Kosten noch mit Aufwand verbunden ist.

[Blue Sparkle]

100% recht machen kann man es sowieso nur wenn man eine eigene Partei gründet.
Politik lebt von Kompromissen. Davon dass man eigene Bedürfnisse zum Wohl der Gesellschaft zurückstellt. Daher ist es Unsinn nach einer Partei zu suchen die 100% die eigenen Vorstellungen vertritt. Die wird man niemals finden können.

[Spreepony]

(01.08.2013)Blue Sparkle schrieb:  100% recht machen kann man es sowieso nur wenn man eine eigene Partei gründet.
Politik lebt von Kompromissen. Davon dass man eigene Bedürfnisse zum Wohl der Gesellschaft zurückstellt. Daher ist es Unsinn nach einer Partei zu suchen die 100% die eigenen Vorstellungen vertritt. Die wird man niemals finden können.

Da hast die Rechnung ohne mich und die Piratenpartei gemacht :3

Edit: Schnapszahlpost! HELL YEAH!

[Blue Sparkle]

du vergisst die Leute, die aus Prinzip dagegen sind
Die ändern ihre Meinung nur um dann immer noch dagegen zu sein.^^

[Twilight Dash]

Für mich gibt's gar keinen Zweifel, was ich wählen werde. Der Block ist unwählbar, die Piraten haben sich selbst mit allerlei Nonsens ins Abseits befördert und die AfD ist für mich keine Alternative. Übrig bleibt die neu gegründete PdV.
Die wird wahrscheinlich nie in den Bundestag einziehen, aber wenigstens gibt es überhaupt eine Partei, die meine Interessen vertritt und selbst, wenn sie wunderlicherweise in 20 Jahren mal in der Regierung sein sollte, weiß man ja auch nicht, ob sie ihr Programm wirklich umsetzen würden.

Welche Parteien nun koalieren werden, ist für mich uninteressant, da eh alles beim Alten bleibt. Bin ja gespannt, ob eine Regierung wirklich mal wieder Schuldenabbau versucht, denn irgendwann werden die Zinslasten die Steuereinnahmen übersteigen außer deutsche Staatsanleihen haben genügend hohe negative Zinsen, woran ich dann aber nicht glauben würde. Vorher würden eh die USA krepieren oder eine Hyperinflation auslösen.

[HerrMüller]

Es werden Piratensegel gesetzt!

Da die CDU nur aus Hörnern und dreizäcken (dreizacken?) besteht, die FDP dessen kriechender Diener ist, die SPD mittlerweile kein bisschen besonders mehr ist, die grünen in letzter Zeit nicht überzeugen konnten (Vorsicht eigene Meinung!) und ich von der Linken einfach zu wenig weiß bzw ich ihnen ihre schrecklich schlechten Plakate der letzten Wahl immer noch übel nehme, bleiben rein statistisch sowieso nur die Freibeuter übrig: ich möchte ja zumindest eine Partei wählen, die entfernt Chancen hat, die 5% zu schaffen.

Dass ich die Meinung vieler Piraten auch noch teile, ist ein guter Zufall. Tatsächlich unterstütze ich die 'allgemeine' meinung der piratenpartei mittlerweile so stark, dass ich das erste mal wirklich aktiv am politischen geschehen interessiert bin. Das geht über die frühere information hinaus.

Ich bin mir darüber im klaren, dass wahrscheinlich die CDU gewinnen wird. Ich weiß zwar nicht, wie man so unglaublich,,,,, naja wieso das halt so ist, insbesondere bei ihrer Meinung zum Schutz der privatsphäre, dem Stellenwert der Sicherheit, dem verdammten 'fähnchen-nach-dem-wind-hängen', der tatenlosigkeit im Hinblick auf prism und tempora bzw Snowden und insgesamt ihrer ganzen Patzer, aber ich kanns halt nicht ändern.

Ich würde den piraten gerne die Chance geben, sich zu beweisen, denn sonst gibt es keine Partei mehr, der ich vertrauen kann. Die medienhetze gegen kleine/neue parteien kann mich davon nicht abhalten; da kann die BILD von noch so vielen alt-nazis bei den Piraten erzählen.
Bevor ich den Medien in Deutschland bei politischen Themen zuhöre, mache ich zuerst eines:

Spoiler (Öffnen)

Ich informiere mich selbst!

Wird aber wohl noch zwei Jahrzehnte dauern, bis die CDU endlich nieder geht

[Wondi]

(02.08.2013)MissOlga schrieb:  ich möchte ja zumindest eine Partei wählen, die entfernt Chancen hat, die 5% zu schaffen.

AfD. Die werden das mit Sicherheit packen.

[Blue Sparkle]

Wenn es die AfD schafft glaube ich nicht dass es die FDP schafft. Und sollten es beide Schaffen wirds auf eine Große Koalition hinauslaufen. Wenig reizvolle Aussicht.
Ist zwar immer noch besser als "Die beste Regierung aller Zeiten" aber so wirklich begeistert bin ich nicht.


Das Wahlplakat ist übrigens super. Das kann ich auch nur jedem Raten. Der größte Feind der Demokratie ist der uninformierte Wähler.

[Todesangstbasilika]

Die FDP wird's mit ziemlicher Sicherheit schaffen. Genug CDUler wählen die FDP um Schwarz-Gelb herbeizuführen. Die AfD ist eine Schwachsinnspartei, die uns mit ihrer Politik in den Ökonomischen Abgrund führen würde. Alles nach dem Motto "FRÜHER WAR ALLES TOLL, DA HATTEN WIR NOCH KEINEN EURO!!!". Die Piraten vertreten viele meiner Meinungen, enttäuschen aber stark. Sie schaffen es einfach nicht sich positiv zu präsentieren. Ich hoffe nur stark, dass sie jetzt nicht auch noch auf den Gender-Zug aufspringen, der einer der Gründe ist, weswegen ich die Grünen für unwählbar halte. Die Antifa Mentalität und Hintergründe einiger führenden Politiker kommen da noch erschwerend hinzu. Alles in allem werde ich wohl Piraten wählen. Kommt da noch irgendwas, was sie für mich unwählbar macht, kriegt die NPD mein Kreuz.