RE: "Fleischfreier" Burger / Syntetisches Fleisch
Die Idee mit fleischfreien Konsumgütern ist von der Utopie her, selbstverständlich eine herausragende Sache.
Es wird aber noch an vielen Dingen haken, nicht zuletzt ist der faule Konsument Homo Sapiens Sapiens schuld.
Wie wir wissen, ist der Mensch ein Gewohnheitstier. Und wenn er einmal in einer Sache hineingewachsen ist, wird dieser so schnell nicht von seinen Ansichten loskommen. In einer Familie, welche ihm quasi seit Geburt an mit Fleischprodukten versorgt, ist mit diesem Gedanken erzogen worden, dass Fleisch, und das Leid, das den Tieren dadurch widerfahren ist, so selbstverständlich wie Seife unter der Dusche ist.
Müde wird das künstliche Fleisch belächelt. Der Hobbygriller lacht dich am lautesten aus, und kümmert sich eh nicht darum, weil er dazu veranlagt ist, und der Meinung ist, dass Tiere nur dazu da sind, auf dem Teller des Menschen zu landen.
Und dabei ist es auch der Mensch an sich, der faule Konsument, der dazu beitragen muss, dass eine Idee erfolgreich ist. Eventuell erleben wir mit künstlichem Fleisch kleine Booms; es wird trendy künstliches Fleisch zu essen. Doch in der Gesamtheit stagniert die Nachfrage nach künstlichem Fleisch, und es wird zum gewohnten Fleisch zurückgehen. Weil es der Gewohnheit vergangener Generationen so gewesen ist. Und jedes Relikt des reellen Fleischkonsums erinnert an die Zeiten vergangener Generationen zurück, sei künstliches Fleisch noch so hip und trendy, und hat künstliches Fleisch einen noch so großen Aufschwung erlebt.
"Die Leute in Indonesien schlachten auch immernoch ihre Ziegen! Warum sollen wir dann künstliches Fleisch essen?"
Und wir fallen wieder ins alte, barbarische Schema.
Bevor nun einer herummeckert, dass ich Vegetarier sei: Ich bin Gegner der Massentierhaltung. Wo es geht, vermeide ich Fleischprodukte, und bevorzuge gesunde Sachen, wie Milch, Früchte oder Obst. Was in Fleisch drin ist, ist auch in alternativen Lebensmitteln enthalten.
Und so kommen wir zur Massentierhaltung. Ein selbstverständliches Bild. An dieser Massentierhaltung hängen nicht nur hunderttausende von Arbeitsplätze in der ohnehin schon perfide gewordenen Landwirtschaft, sondern auch milliardenschwere Firmen mit eigener Rechtsabteilung, wessen Anwälte jeden Weltverbesserer die Handschellen anlegen kann, wenn dieser auch nur das Wort "Kaffeemaschine" erwähnt, und zusammen betrieben diese Konzerne eine gewaltige Lobby. Eine imaginäre, auch finanzielle, Blase, die mit allen Mitteln am Leben erhalten bleiben muss, da ein Bruch der Lobby, und dem freien Weg für synthetisches Fleisch, ganze Konzerne in den Ruin treiben kann.
Warum die Konzerne nicht umsteigen? Solche Geschäfte und Imagewandel sind zu riskant, und Konzerne leiden an Gelontophobie, also von anderen Konzernen schief angeschaut und ausgelacht zu werden.
Und wer will schon mit einem Konzern kooperieren, der nur dazu schreit, dumm angeschaut zu werden? Armer, schief angeschauter Konzern, der nur mit anderen Firmen kooperieren will, damit das Budget (imaginär) multipliziert wird...
Zuletzt wird es noch eine ganz kleine, und doch große Gruppe, geben, welche dich erstmal fragwürdig anschauen. Diese Gruppe, ich nenne sie mal Unterschichtenzuschauer, oder RTL-Zuschauer, sind der festen Überzeugung, Fleisch stamme nicht von Tieren, sondern vom Supermarkt. Also war das Fleisch schon seit Anbeginn der denkenden Menschheit, welche offensichtlich noch nicht überall aufzufinden ist, synthetisch hergestellt worden.
Aber dann frage ich mich, wie sie wohl das Material eines Tieres zwischen Knochen und Haut/Fell nennen?^^
Es gibt beweisbare, unwiderlegbare Argumente, mit denen man Hobbygriller, faule Fleischkonsumenten, und sogar Fleischkonzerne eins auswischen kann. Da haben wir die gestiegenen Methanwerte in der Atmosphäre, es wird verhältnismäßig viel Fläche für ein einziges Nutztier verprasst, mit welcher man im gleichen Zeitraum und mit gleichen Ernte, deutlich mehr Menschen satt machen könnte, als mit einem Rind. Nicht zuletzt die emotionalen Werte.
Doch bevor künstliches Fleisch, reelles Fleisch verdrängen wird, und reelles Fleisch so verpöhnt wie Menschenfleisch wird, wird noch eine Weile vergehen. Es sei denn, dies wird auf extremistischen Wege gelöst. Doch diese Methoden sollte man lieber mit einer Kneifzange anfassen. Oder am besten garnicht im pazifistischen Wege.
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