Scientology ist ein
organisiertes - es gibt immer jemanden der verantwortlich ist, der das Sagen hat, auf jeder Ebene. Nichts geschieht zufällig.
regelmentiertes - alle Handeln nach den gleichen Grundsätzen, die explizit festgeschrieben sind und jeder kennt
kontrolliertes - vom kleinsten bis zum größten, jeder wird überwacht und Regelbrüche sofort geahndet.
Gebilde mit konkreten
politischen - ua. Bestechung diverser Politiker, gezielte Manipulation von Gesetzen zu eigenen Gunsten
wirtschaftlichen - selbsterklärend,
gesellschaftlichen - wer nicht mit Scientology sympathiert wird zum "social outcast", die Gesellschaft soll sich der Firmenkultur Scientology's anpassen, d.h. Unterwerfung, Kontrolle, Emotionslosigkeit
Zielen.
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Bronies sind
weitestgehend unorganisiert - wenn man von lokalen Gruppen und Vereinen absieht, die allerdings die Ausnahme sind, gibt es sowas wie eine Hierarchie nicht. Jeder kann jederzeit Projekte starten ohne erst irgendwo um Erlaubnis zu bitten. Ansonsten ist es ein wirklich kopfloser Haufen der wie aufgeschreckte Hühner bei jedem kleinen Problem droht auseinanderzufallen.
ohne konsoldierte Regeln - frag 3 Bronies wie sich ein Brony zu verhalten hat und du bekommst 10 unterschiedliche Antworten.
ohne Kontrolle - wie auch, man hat noch nichtmal ansatzweise einen Plan oder Vorstellung davon wer, wo und wieviele sich zur Gruppe der "Bronies" zählen. Man kennt noch nichtmal die Leute richtig, mit denen man täglich in der Community zu tun hat.
Die Ziele der "Bronies" sind
nicht politischer Natur - bzw. sind im Fandom alle politischen Strömungen vertreten und daher wird dieses Thema auch grundsätzlich gemieden,
nicht wirtschaftlicher Natur - ok, Hasbro und HUB sollen halt bitte nicht bankrott gehen, aber das zählt nun wirklich nicht als wirtschaftliche Strategie, genausowenig wie Pony-Merch kaufen.
nicht gesellschaftlicher Natur - tatsächlich sind die meisten Bronies froh, wenn sie mit "der Gesellschaft" nicht viel zu tun haben und einfach in Ruhe gelassen werden. Teilweise wird gesagt, dass Bronies das Gender-Stereotyping bekämpfen. Das kann schon sein, aber dieser Kampf ist kein Ziel, sondern einfach die Folge dessen, dass man tut was man selbst mag und es ist die Gesellschaft drum herum die das als Angriff auffasst.
So viele Ähnlichkeiten!
Aber halt Evenprime! Es gibt doch diese Missionare die andere "konvertieren" wollen. Das ist doch ganz klar Sektenverhalten. Erstmal ja, diese Verhaltensweise ist vergleichbar. Aber wir haben hier ein kleines Problem: Etwas zu tun das auch Sekten tun, macht einen nicht zu einer Sekte. Dieses Verhalten wurde nicht von Sekten erfunden, es ist ganz menschlich zu versuchen, seine Mitmenschen von den Dingen die einen selbst glücklich machen zu überzeugen und sie daran teilhaben zu lassen.
Aber spielen wir diesen gewagten Gedanken mal kurz weiter und behaupten einfach, das Bronytum ist deshalb tatsächlich eine Sekte, nur weil sie gerne andere dafür gewinnen wollen. Dann bestünde immernoch das Problem, dass zwischen "einer Sekte" und "Scientology" ganze Welten liegen.
Denn wer "Scientology" einfach nur als "Sekte" bezeichnet (Sekten sind ansich nichts verwerfliches, sondern erstmal nur nicht anerkannte Glaubensgemeinschaften), der blendet mindestens 90% dessen, was Scientology aus- und vorallem gefährlich macht, bewusst aus (nämlich alles was ich oben listete, alles was nichts mit dem "Glauben" von Scientology zu tun hat). Er nimmt quasi den harmlosesten Teil von Scientology (das "Sekte" sein), vergleicht ihn mit den extremeren Teilen des Fandoms und sagt: "Ja, da ist eine Überschneidung also ist beides im Prinzip das selbe".
Nein, das sind sie nicht.