(20.08.2013)DwBrot schrieb: Hab ich jemals etwas gegenteiliges behauptet.
Du neigst mit deinen Aussagen dazu. Und selbst das ist gefährlich.
Bevor ich jetzt ewig lange in 700 Seiten der Zeitschrift alleine nur über dieses Thema suchen muss. Außerdem will ich weiterhin ponybezogen bleiben.
Die Einteilung der Orientierung (a-)hetero-bi-homo(-a) ist stark eindimensional und viel zu oberflächlich.
Alleine aufgrund des Bezuges zum Geschlecht, könnte ich dich hier schon fragen, wie du dann die Situation in Sailor Moon bewerten willst, in der Haruka und Michiru als Liebespäärchen mit klar erkennbarer Orientierung, in einer Zeichentrickserie wohlgemerkt, zu sehen sind. Wenn dein Argument sei, dass das Menschen sind, dann bist du anthropozentrisch - eine ziemlich egoistische Eigenschaft.
Anyways, es spielen wesentlich mehr Faktoren für die Orientierung, als nur das Geschlecht. Dass diese Dinge nicht in MLP:FIM vorkommen, ist übrigens jedem von uns bewusst. Komm also nicht mit, dass das eine Serie für Sechsjährige ist. MLP:FIM ist mehr als nur die Serie geworden.
Jedoch bauen sich in vielen Fanfictions, die sich auf MLP beziehen, Aspekte zur sexuellen Selbstfindung einer Person/eines Ponys. Über mehrere Kapitel hinweg bauen sich diese Aspekte teilweise auf, teils in komplizierten Wegen, wobei dies garnicht ungewöhnlich ist, da die sexuelle Selbstbestimmung an sich schon eine komplexe Sache ist - viel komplexer als die simple Einteilung in homo/hetero/papagei.
Übrigens: Ich möchte das Wort "Orientierung" vermeiden. Das klingt zu konservativ. 20. Jahrhundert-mäßig.
Alleine über die Komplexität könnte man diskutieren. Schließlich fragst du auch mich ja, über was man sonst reden soll, wenn nicht schlicht über Homo/Hetero/Giraffe?
Sind diese verfeinerten und differenzierten Eintteilungen wirklich von Nöten? Reicht nicht die konservative Einteilung? Welche Aspekte können ausgeschlossen werden? Welche Aspekte hinzugefügt werden?
Wobei das hier wieder sich entfernt von den MLP Fictions geht.
Gerade die Fictions, die sich mit diesem Thema im engeren Sinne beschäfitgen, sind hochpopulär auf einschlägigen Foren. Nicht die Clopfics. Kein Billigschund.
Ein kleine Eingewöhnung bietet die Fiction "Rainwater Martini". Es entstehen u.a. soziale Spannungen zwischen den Charakteren, obwohl beide ihr absolutes, erfülltes Liebesleben suchen. Mauern von Alkohol, Desillusionierung und Misstrauen trennen beide auf ihre Findung nach ihrer wahren Identität.
"Winning Pony" ist ein noch viel komplexeres Thema. Hier geht es um Nymphomanie, (versehentliche) Polyamorie - hier bitte nicht verwechseln mit Polygamie, Promiskuität und das, was Nutten im horizontalen Gewerbe ausmachen, und die Geschichte selbst ist immer noch nicht fertig. Hier haben manche Charaktere ihre Identität bereits gefunden, die Wegefindung verteilt sich über mehrere Kapitel hinweg, und ist mehr als schlichtes "weil ich Spaß habe" oder "weil mich das weibliche Geschlecht anzieht". Unter anderem sind Mitleid, Erfahrungssammlung, und Ausdruck der Bedeutung von inniger Freundschaft Motivationsgründe.
Es gibt weitere Kategorien, die die Identität im Laufe des Lebens prägt oder sogar weiter verändert. Fantasien (Wünsche, Träume, Verlangen) gehören dazu, Emotionalität (Leidenschaft, Lust), Soziale Vorlieben (Familienbildung). Leider auch die Erziehung, wenn man Leute zu einem eintönigen Muster erziehen will.
Diese Punkte, und auch viele der oben genannten Punkte sind ein Cocktail, den dir nicht mal Berry Punch zaubern kann, selbst mit ihren besten Flüssigkeiten, die sie im Haus hat. Dieser Cocktail sieht nicht nur jedesmal anders aus, sondern klingt bei jedem, der den Cocktail im Laufe des Lebens zu sich nimmt, anders an.
Dieser Cocktail besteht aus Aspekten, die eine Identität beeinflussen.
Ein Pony hat auch seine Grundidentität, die es in sich trägt. Mit jeder Erfahrung, sei es sexuell oder rein platonisch, verändert sich diese Identität. Sie entwickelt sich weiter. Sie entwickelt auch das Pony/die Ponys in den Geschichten weiter. Und das mögen die Leser. Nicht, weil Blossomforth entjungfert wurde. Nicht, weil Dr. Whooves endlich mit Derpy geschlafen hat. Wäre die sexuelle Identität nur das, auf was man steht (nämlich m,w,mw oder garnichts), so sind solche Geschichten inhaltsleer und literarisch als monoton und als Abfall zu bewerten.
All diese vielfältigen Entitäten im Cocktail sind Dinge, über die man reden kann, und über die man (nicht nur in der Ponylogie) Geschichten erzählen und Texte verfassen kann.
Jetzt habe ich mich mit zwei deiner Fragezeichen-Aussagen, plus die Dritte ein paar Minuten davor, für die ich dich schlagen würde, weil du einen Punkt, anstatt eines Fragezeichens verwendet hast:
"Und um was geht es bei der Sexuellen Orientierung wenn nicht um Sexualität.", etwas ausführlicher gewidmet.
Und dabei bin ich selbst noch in einer Findungsphase. Sie hat nur indirekt was mit Sexualität zu tun, die sich aber nicht an mich richtet: Warum ich es nicht (lesen) kann, wenn Charaktere, über Innuendos, beschreiben, ohne ins Detail zu gehen, dass diese miteinander den Akt vollzogen haben. Siehe entsprechenden Wall-of-Text von mir im Fanfiction-Thread (iirc heißt der, wie man zu Sexszenen in Fanfictions steht oder so).
Jedoch finde ich diesen Mangel absolut störend, weswegen ich nach Methoden suche, diesen Mangel zu beseitigen. Doch auch das driftet wieder zu sehr ab.
Mehr will ich nicht schreiben. Muss ich doch um 5 Uhr wieder fit sein. Ausführlich genug, mit Ponybezug, habe ich mich dir gewidmet.
Hmm, diese Widmung hat mich zum nachdenken gebracht.
Plötzlich erscheinst du eine sehr interessante Person zu sein. Wie du so drauf bist? Was deine Hobbys sind? Bist du selbstbewusst oder eher zurückhaltend? Hast du Charme?
Aber ich sehe es gerade in meinem Kopf. Vila schaut ziemlich eifersüchtig aus, weil ich ein Interesse zeige.
Zitat:Ich fands nur so lustig wie Meganium schreibt, dass Sexualität nichts mit Sex zu tun hätte und dass wenn man das anders sieht eine Denke aus dem vorherigen Jahrhundert hätte.
Sex hat auch was mit Sexualität zu tun. Komplett ausgeschlossen wird dieser Aspekt nicht. Jedoch nicht zu 100%. Pimpern alleine wird nicht deine Sexualität definieren. Auch nicht bei den Ponys in den Fanfictions. Es ist ein Teil eines komplexen Themengebietes.
Sei aber froh, dass ich nicht das 15. Jahrhundert erwähnt habe. Da gab es nur eins: Männlich+Weiblich, alles andere ist teuflisch. Da gab es nur die monotone Denkweise, dass nur die Gegensätze sich anziehen dürfen. Mittlerweile überholt.