13.08.2013 |
Dr.Wandschrank
Royal Guard
Beiträge: 3.960
Registriert seit: 16. Feb 2012
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
@Charles
Ja aber die Grenze setze ich mir doch selbst.
Und die ist bei mir da wo ich tatsächlich den Drang habe zuzuschlagen.
Warum sollt ich bei allem darunter Gewalt einsätzen obwohl mir nicht danach ist?
Wenn ich das mache würde ich meine Grenze mit der zeit wahrscheinlich immer tiefer setzen.
|
|
|
13.08.2013 |
Jira
Wonderbolt
Beiträge: 1.752
Registriert seit: 03. Mär 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
Seid ihr noch stolz Bronies zu sein?
Nja, was heißt hier stolz? Stolz darauf war ich noch nie, ich bin halt dabei.
Ich bin stolz auf mich, wenn ich eine z.B. etwas tolles gemacht habe, auf das man stolz sein kann.
Aber nur deswegen, weil man in einem Fandom ist? Ich bin auch nicht stolz darauf, dass ich Zelda- oder Pokemonfan bin.
Gab es Momente in denen ihr über das Fandom einfach nur Facepalmen konntet bzw euch Fremdgeschämt habt?
Nein. Ist doch nicht meine Entscheidung, was andere machen, und das kann mir ja egal sein.
Findet ihr, dass die Klishees über Bronies wahr sind?
Mir fallen gar keine ein ^^
Wie lange, denkt ihr, werdet ihr euch noch im Fandom aufhalten?
Bestimmt noch lange
~~~
When I wake up
I'm afraid
somebody else might take my place
~~~
|
|
|
13.08.2013 |
ShyGuy
Changeling
Beiträge: 897
Registriert seit: 15. Feb 2012
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
(13.08.2013)Draven schrieb: Die Leute sollen sich halt glücklich schätzen, dass manche sich zurückhalten, weil sie ein kleines Seelchen Rücksicht haben. Oder ist es für dich kein Unterschied, wenn ich sage: "dieses Fandom ist kacke" oder: "ihr seid alle geistig behinderte, die sich als Bronys bezeichnen"?
Was wäre dir von beiden Aussagen lieber?
Damit sind wir immer noch bei der Schematik "Beschwer dich nicht nur weil ich dir eine reinhaue, es hätten auch 10 sein können. Wär mir lieber gewesen, also freu dich über meine Rücksicht"
Zitat: (12.08.2013)ShyGuy schrieb: Wenn es dazu nie kommen wird, wo genau liegt dann dein Problem?
Ich durfte bereits einiges sehen, wo ich mir den Kopf geschüttelt habe und das reicht mir. Wenn ich dann im rl solche Leute treffe, die ihre Euphorie nicht halten können, wirds wesentlich kritischer.
Hattest du nicht gerade noch gesagt dazu käme es nie? Irgendwie reden wir aneinander vorbei.
Zitat:Mehr als ich in einem Buch niederschreiben könnte.
Na siehst du
Zitat: Weißt du, warum es mir so einfach fällt, dass mich 95% der Sachen in meiner Umgebung nicht interessieren? Weil sie mir nicht ins Gesicht springen, sich nicht auf sich großartig aufmerksam machen und meistens nur das tun, was ihnen etwas angeht. Ich erlebe selten einen Radfahrer, der laut schreit: "he Leute, ich fahre ein Fahrrad" oder ein Autofahrer, der mit Dauerhupe durch die Stadt fährt.
Natürlich machen Autos Lärm, auch Radfahrer die dir zu nahe kommen klingeln gerne mal oder ähnliches.
Ins Gesicht springen, aufmerksam machen? Ich sehe du vergisst gerne oder nimmst gar nicht erst wahr, dass ich deutlich unterscheide zwischen gemäßigtem Singen zur eigenen Unterhaltung und lautem Gröhlen um Passanten an der Stimmung teilhaben zu lassen. Da Kommentare über Letzteres sich erübrigen, rede ich hier nur über Ersteres - die ganze Zeit schon.
Zitat:Wenn ich aber jemanden laut singen höre, der kein Instrument bei sich trägt und auch kein Kleingeld von Passanten sammelt,
Ach, wenn man einen Hut für Spenden mitnähme wäre es also in Ordnung?
Und "kein Instrument" trifft nicht immer zu
Zitat:sondern weil er einfach vollkommen meschugge und überwältigt von einer Kinderserie ist,
Kannst du oder willst du es nicht lassen?
Zitat:dann fühle ich mich eher genervt.
Einstellungssache. Such dir irgend ein beliebiges Geräusch aus - wenn du meinst es stört dich dann tut es das auch und lässt dir keine Ruhe, während andere es gar nicht bewusst wahrnehmen.
Ich nehme mal nicht an dass du täglich/wöchentlich mit diesen störenden schlecht gesungenen Kinderliedern konfrontiert wirst, von daher ist es mir unverständlich in diesem Zusammenhang von "nervt" zu sprechen. Falls doch nehme ich das natürlich zurück, wäre aber neugierig wie es dazu kommt.
Zitat:Du (und Nastor) denkt doch nicht wirklich, dass ich cybermobbe, oder?
Ich habe keine Ahnung und ohne begründetem Verdacht würde ich das niemandem unterstellen. Deshalb hab ich meine Antworten auch nach " klingt als würdest du" formuliert.
Zitat:Kann sein. Ab und zu kann ich sein Fehler in meinen Sätzen einschleichen.
Siehe hier, q.e.d. Tut mir leid, es passt einfach zu gut (Absicht?)
Das liest sich als hättest du hier eine Aktienmehrheit oder könntest etwas verlangen. Bisher hatte ich vielmehr den Eindruck, dass keiner im Mod/Admin-Team mit der Arbeit für's Forum seinen Lebensunterhalt verdient sondern alles auf freiwilliger Basis geschieht, um dankbaren Nutzern mehr bieten zu können. Trollen und provokative Beleidigungen laufen bei mir definitiv nicht unter dankbar, deshalb könntest du von mir in entsprechender Position höchstens ein "so nicht, Freundchen" erwarten. Das kann so aussehen, dass mir plötzlich wichtigere Dinge einfallen als die intensive Arbeit an der von dir angesprochenen Problematik. Und das liegt übrigens nicht etwa an einer exotischen persönlichen Einstellung meinerseits - soweit ich das beurteilen kann hält es der Großteil meines Umfelds so.
Ist auch im Alltag so - z.B. wenn ich mal nur wenig schneller als erlaubt fahre und mein Hintermann es so eilig hat, dass er meint mich bedrängen und dicht auffahren/aufblenden zu müssen, verliere ich sehr schnell mal den guten Willen und fahre stur die erlaubte Höchstgeschwindigkeit, in schwereren Fällen evtl auch mit Sicherheitsabstand nach oben. Der Erfolg des Drängelns und Provozierens
@Rest: Und mal wieder entgleist eine Diskussion
|
|
|
31.08.2013 |
Streifi
Silly Filly
Beiträge: 50
Registriert seit: 15. Mai 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
(03.08.2013)letsfail1 schrieb: Seid ihr noch stolz Bronies zu sein?
"Noch"? Nein. Weil ich es nie war. Ich habe dazu warscheinlich ein zu anderes Verständnis von "Stolz". Stolz kann man auf eigene Leistungen sein, oder möglicherweise auf die Leistungen einer Gruppe, mit der man sich assoziiert, aber auf die bloße Mitgliedschaft? Ich weiss nicht. Das ist für mich Unsinn. Genauso wie "Nationalstolz". Ich weiss, manche Bewegungen haben diesen Begriff geprägt, wie z.B. Gay Pride
Zitat:Pride, as opposed to shame and social stigma, is the predominant outlook that bolsters most LGBT rights movements throughout the world.
Die Argumentation ist partiell nachvollziehbar, wenn auch etwas hinkend. Eine diskriminierte Gruppe sucht nach Anerkennung und will dem Schamgefühl den Stolz entgegen setzen. Daß man sich im Falle einer Diskrimination dem Scham abwendet ist verständlich, aber ob Stolz das polare Gegenteil zu diesem Gefühl ist, wage ich zu bezweifeln. Man muss sich sicher aufgrund seiner Orientierung nicht schämen, aber ob man deswegen darauf stolz sein kann, wage ich zu bezweifeln. Das ist für mich im Grunde nur ein willkührliches Attribut. Genausogut könnten Linkshänder stolz darauf sein, Linkshänder zu sein. Ich denke nicht, daß Stolz in dem Kontext als Gegenteil für Scham sein kann.
Das Furry Fandom hat diesen Begriff größtenteils mit Furry Pride übernommen. Also der Stolz, ein Furry zu sein, wobei hier bereits ganz klar ein großer Unterschied zu der LGBT Bewegung besteht. Mitglieder letzterer Bewegung haben selbst heute noch mancherorts einen schweren Stand, Furries hingegen nicht so sehr, auch wenn sich manche von ihnen manchmal verfolgt fühlen und dies fursecution nennen. Und ich denke, hier haben wir bereits den Grund, warum sich der Begriff "pride" auch hier einschlich, ganz einfach aus der wahrgenommenen Verfolgungssituation.
Nun ist es aber so, daß viele Furries sich heute garnicht mehr verfolgt vorkommen und von einigen Internet-Troll-Attacken ein recht ruhiges Leben führen können, dennoch hat sich der Begriff des Fandom-Stolzes festgesetzt und breitet sich immer weiter in andere Fandoms aus. Wie viele, virale Internet-Trends ist diese Fandom-Haltung heute aus vielen anderen Fandoms nicht mehr weg zu denken.
So überrascht es auch nicht, daß die Bronies diesen Trend aufgegriffen haben. Er findet sich heute in vielen Bereichen des Netzes. Aber deswegen muss man ihm nicht zwingend anhängen.
Ich kann getrost sagen, ich bin gern ein Brony, ich bin froh, daß es viele talentierte Personen in diesem Fandom gibt, die die Community mit Fanfics, Fancomis, Fananimationen, Fanmusik und vielem mehr versorgen und hoffe, daß dieser Zustand noch lange bestehen wird, damit den Bronies lange Zeit nicht kreatives, von der Community erstelltes Material ausgehen wird. Aber stolz bin ich nicht auf eine "lifestyle-choice", denn keine mir bekannte Definition dieses Begriffes könnte diesen Stolz rechtfertigen. Für mich ist die Sache mit dem Stolz eben eine Definitionsfrage.
Es bleibt mir nur zu sagen, nein, ich bin nicht stolz darauf, ein Brony zu sein, was aber nicht heisst, daß ich es nicht gerne bin.
(03.08.2013)letsfail1 schrieb: Gab es Momente in denen ihr über das Fandom einfach nur Facepalmen konntet bzw euch Fremdgeschämt habt?
Bei jedem größeren Drama, wie z.B. dem Derpy-Debakel oder jedesmal, wenn jemand eine Neuerung in der Serie kritisiert, bevor er die betreffende(n) Episode(n) gesehen hat oder wenn der Plot einer Folge vor Veröffentlichkeit verrissen wird. Jedesmal, wenn Personen offizielle Vorgänge in den falschen Hals bekommen und dann zum Beispiel eine riesige Hass-Welle Richtung Hasbro lostreten, nur weil sie die eine oder andere Entscheidung nicht leiden können. Eigentlich immer dann, wenn Trolle provozieren und sich Bronies provozieren lassen, sich bis zum erbrechen dafür rechtfertigen, warum sie die Show mögen oder auflisten warum der Provokateur doof ist, wobei sie sich so weit aus dem Fenster lehnen, daß sie dem Ansehen der gesamten Gruppe zwar keine irreparablen, aber immerhin große Schäden zufügen können.
Aber das ist im Grunde nicht wirklich ein Kritikpunkt an den Bronies allein. Dies ist eigentlich ein Problem, das alle Fandoms ab einer gewissen Größe automatisch bekommen, in dem Zusammenhang verlinke ich gerne " fandumb" und " this is why we can't have nice things", weil es gute Beispiele dafür sind, daß dies allgemeine und keine spezifischen Fandom Probleme sind.
Fremdschämen gehört wohl irgendwie zu jedem größeren Fandom dazu, die Bronies machen da natürlich keine Ausnahme, sind also in der Hinsicht nicht besser oder schlechter dran als viele anderen Fandoms auch.
(03.08.2013)letsfail1 schrieb: Findet ihr, dass die Klishees über Bronies wahr sind?
Kommt auf die Klischees an. Manche spezifischen Klischees mögen sicherlich zum kleinen Teil auf manche Einzelpersonen ansatzweise zutreffen, aber die meisten sind zu allgemein, um sie ernst zu nehmen. Zumal viele Klischees im Internet oft recykelt werden und schon im Bezug auf andere Fandoms verwendet wurden.
In Anspielung auf Bronies ist nur der Vorwurf der Pädophilie neu, die Furries schlagen sich dafür mit Vorwürfen zur Zoophilie herum. Gemein sind ihnen die Vorwürfe, sie würden hauptsächlich aus perversen Mitgliedern bestehen, die "yiffer" bei den Furries, die "clopper" bei den Bronies, sie würden ihr RL, schulisches, berufliches, privates, soziales Leben, Freundeskreise, Körperhygiene, sportliche Aktivitäten, ausgewogene Ernährung, etc. für ihren "lifestyle" vernachlässigen, ein allgemeiner Otaku-Vorwurf also und sie würden als volljährige Personen in dunklen Kellern ihrer Mütter hausen, ein Vorwurf, der so alt sein dürfte, wie etliche Fandoms selbst.
Erinnert sich jemand an den Film "Galaxy Quest" und die Aussage Tim Allen "Es ist nur eine Serie!"? Das war eine Anspielung auf einen gespielten Ausbruch William Shatners in einem Saturday Night Life Sketch gegenüber einem gespielten Fan mit den unsterblichen Worten " Get a life!" Seit jeher werden die Worte sämtlichen Nerd- und Geek-Subkulturen um die Ohren geschmettert und das Klischee ist nach wie vor nicht tot zu bekommen, wenn man nur z.B. " the big bang theory" betrachtet.
Die meisten Klischees gegenüber den Bronies basieren also nicht oft auf aktuellen Beobachtungen sondern sind meistens Übertragungen aus anderen, ähnlichen Fandoms.
Zum Vergleich: Das den Furries bekannte "Yiff in hell, furfags!":
Und die Pony-Variante: "Clop in hell, ponyfags!":
Viele Klischees, Vorwürfe und Provokationen sind also einfach nur von anderen Fandoms abgeleitet, da es aber in jedem Fandom Personen gibt, die sich angesprochen fühlen und darauf reagieren, wirken die Klischees oft als bestätigt, auch wenn es im Grunde nur sehr wage Aussagen sind, die ohne Modifikationen auf große Personengruppen im allgemeinen angewendet werden können.
Daher finde ich nicht, daß die Bronies irgendwelche Klischees besonders bestätigen, nicht mehr jedenfalls, als es alle anderen Fandoms und diverse, andere Personengruppen auch tun.
(03.08.2013)letsfail1 schrieb: Wie lange, denkt ihr, werdet ihr euch noch im Fandom aufhalten?
Die Frage habe ich schon im Furry Fandom oft gehört und finde sie nach wie vor unbeantwortbar. Wäre ein Fandom ein Gebäude, wäre der Ausgang eine Drehtür, die meisten Leute, die es mit den Worten "Ich verlasse das Fandom!" wutentbrannt verlassen, tauchen früher oder später doch wieder irgendwo auf. Ich denke, das Fandom begleitet einen, solange man selbst ein Fan bleibt. Man kann es verdrängen und ignorieren wenn man will, aber irgendwie ist es doch immer irgendwo im Web präsent. Für gewöhnlich verliere ich im Laufe einer Serie nicht das Interesse an ihr, ich denke also, ich werde diese Serie bis zu ihrem Schluss verfolgen. Ob das Fandom darüber hinaus weiterbestehen wird, wird sich zeigen, aber hoffentlich erst in sehr, sehr weit entfernter Zeit...
Dunkel sind die Zeiten, in denen sich die Gelehrten streiten,
Düster sind die Tage, an denen ich mich frage,
Wer von ihnen Recht behält und wem die Welt nur schlecht gefällt.
Dunkel sind die Zeiten, in denen sich die Gelehrten streiten,
Düster sind die Tage, an denen ich es wage,
Ihnen zu erlauben, mir den Verstand zu rauben.
- Streifi
|
|
|
31.08.2013 |
DashieFan1995
Changeling
Beiträge: 961
Registriert seit: 24. Aug 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
Seid ihr noch stolz Bronies zu sein?
Ja Definitiv. Ich liebe die Serie, dass Fandom und die Leidenschaft
Gab es Momente in denen ihr über das Fandom einfach nur Facepalmen konntet bzw euch Fremdgeschämt habt?
Nein, noch nie ^^
Wie lange, denkt ihr, werdet ihr euch noch im Fandom aufhalten?
Puhh schwer zu sagen, aber noch ne Lange Zeit, wenn nicht sogar für Immer
|
|
|
01.09.2013 |
Charles
Royal Guard
Beiträge: 4.010
Registriert seit: 13. Feb 2012
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
(31.08.2013)Streifi schrieb: Ich weiss, manche Bewegungen haben diesen Begriff geprägt, wie z.B. Gay Pride
Zitat:Pride, as opposed to shame and social stigma, is the predominant outlook that bolsters most LGBT rights movements throughout the world.
Die Argumentation ist partiell nachvollziehbar, wenn auch etwas hinkend. Eine diskriminierte Gruppe sucht nach Anerkennung und will dem Schamgefühl den Stolz entgegen setzen. Daß man sich im Falle einer Diskrimination dem Scham abwendet ist verständlich, aber ob Stolz das polare Gegenteil zu diesem Gefühl ist, wage ich zu bezweifeln. Man muss sich sicher aufgrund seiner Orientierung nicht schämen, aber ob man deswegen darauf stolz sein kann, wage ich zu bezweifeln. Das ist für mich im Grunde nur ein willkührliches Attribut. Genausogut könnten Linkshänder stolz darauf sein, Linkshänder zu sein. Ich denke nicht, daß Stolz in dem Kontext als Gegenteil für Scham sein kann.
Es geht nicht um den Stolz auf die sexuelle Orientierung an sich, sondern darum dazu zu stehen wer man ist, trotz gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung. Von daher hinkt hier gar nichts. Und natürlich könnten (und vielleicht sollten) auch Linkshänder einen "Lefty Pride" machen, wenn sie immer noch diskriminiert und ausgegrenzt würden. Denn falls Du Dich daran erinnerst, genau so etwas gab es auch hier früher. Man versuchte Linkshändern das Schreiben mit der rechten Hand anzugewöhnen und auch ansonsten ein "normaler Rechtshänder" zu sein. Für das Schreiben mit der "falschen Hand" gab es Schläge mit dem Lineal.
Dabei war der Hintergrund letztendlich nichts weiter als ein tiefsitzender Aberglaube, dass die Linke die "böse Hand" sei. Dieser Aberglaube hält sich in einigen Teilen der Welt bis heute. Früher nachvollziehbar (man sollte seinem Gast nicht die Hand geben, mit der man sich den Arsch abwischt), heute absoluter Blödsinn (wegen allgemein vorhandener Hygiene und alles außer dem Hygieneaspekt war sowieso auch damals schon Aberglaube).
|
|
|
12.09.2013 |
Streifi
Silly Filly
Beiträge: 50
Registriert seit: 15. Mai 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
(01.09.2013)CharlesErnestBarron schrieb: Es geht nicht um den Stolz auf die sexuelle Orientierung an sich, sondern darum dazu zu stehen wer man ist, trotz gesellschaftlicher Stigmatisierung und Diskriminierung. Von daher hinkt hier gar nichts.
Daß es hier um ein Gefühl geht, daß der Scham entgegenwirken soll, ist schon klar, so hatte ich es ja auch gequotet, für mich hinkt nur der Stolz, da ich ihn nicht wirklich für ein passendes Gegenstück in diesem Zusammenhang halte. Natürlich sollte sich niemand für seine sexuelle Orientierung, Religion, Herkunft, etc. schämen müssen, in einer perfekten Welt würde das auch zur Selbstverständlichkeit gehören. Leider ist die Welt nicht perfekt und Menschen fühlen sich zum Teil unterdrückt, werden es zum Teil auch. Insofern ist es schon verständlich, daß man seine Identität bestätigen möchte. Für mich hinkt aber der Begriff "Stolz", da ich finde, daß man auf willkührliche Eigenschaften, die man hat, genauso wenig stolz sein kann, wie man sich dafür schämen müsste. Beide Empfindungen passen für mich da einfach nicht so ganz rein. Erst Recht, wenn man den Bezug nun von verfolgten Gruppen abzieht und ihn auf Fandoms anwendet, die in der Regel nicht verfolgt werden und selbst, wenn sie im Netz getrollt werden, würde dies wohl kaum im Verhältnis zur Unterdrückung ganzer Lebensstile stehen, wie bei dem vorhergehenden Beispiel.
Um es zu konkretisieren: ich empfinde definitiv keine Scham dabei, mich als Brony zu bezeichnen, aber ich empfinde ebensowenig Stolz dabei. Wieso auch? Stolz darauf anders zu sein? Stolz darauf, einer Gruppe anzugehören, der nicht jeder angehört? Ich bin ja auch nicht Stolz darauf, kein Fußballfan zu sein, nur weil mich Fußball nicht interessiert, wieso sollte ich also Stolz darauf sein, einer bestimmten Gruppe anzugehören, nur weil mich eine bestimmte Sache thematisch interessiert? Ich finde, Stolz ist hier ganz einfach fehl am Platze und hebt noch mehr die Unterschiede zwischen Gruppen hervor, als diese zusammen zu führen. Ausserdem definiere ich mich ja nicht durch eine Gruppe, mit der ich mich assoziiere, sondern mit den Dingen, die mich zu dieser Gruppe geführt haben.
Ich hoffe, aus dieser Argumentation wird ersichtlich, wieso ich Stolz, besonders im Zusammenhang eines Fandoms als einen Begriff sehe, der irgendwie so garnicht meine Ansichten wiederspiegelt. Diese standen ja auch im Vordergrund bei der Frage:
Zitat:Seid ihr noch stolz Bronies zu sein?
Die Frage ist natürlich subjektiv und nicht objektiv, ich habe lediglich erläutert, wieso ich den Begriff "Stolz" in diesem Zusammenhang als unpassend empfinde, sowohl von dem Ursprung diverser Gruppen, als auch in diesem konkreten Kontext.
Jeder mag das so sehen, wie er möchte, das ist schliesslich auch das gute Recht jeder Person. Mit der Herleitung des Begriffes im Bezug auf diverse Gruppen wollte ich schliesslich auch bloß meine Meinung begründen. Das heisst natürlich nicht, daß sich jetzt jeder für seine Gruppe schämen muss, weil ich sage, daß ich den Begriff unpassend finde. Jeder darf letzten Endes stolz auf das sein, was er möchte, nur möchte ich mich dem Trend nicht anschliessen, weil er in meinen Augen genau das ist, ein Trend. Der Trend, stolz auf eine Gruppenzugehörigkeit zu sein.
(01.09.2013)CharlesErnestBarron schrieb: Denn falls Du Dich daran erinnerst, genau so etwas gab es auch hier früher. Man versuchte Linkshändern das Schreiben mit der rechten Hand anzugewöhnen und auch ansonsten ein "normaler Rechtshänder" zu sein. Für das Schreiben mit der "falschen Hand" gab es Schläge mit dem Lineal.
Zum Glück erinnere ich mich da nicht dran, so alt bin ich dann auch wieder nicht. Tatsächlich habe ich mir dieses Beispiel aus den Fingern gesogen und nicht einmal in Erwägung gezogen, daß dies mal eine so große Rolle für die Gesellschaft gespielt haben mag. Überraschen tut es mich aber nicht.
Zum Glück ist diese bedauerliche, negative Haltung heutzutage zumindest in unserem Kulturkreis ausgerottet, genügend andere haben dafür leider überlebt.
(01.09.2013)CharlesErnestBarron schrieb: Dabei war der Hintergrund letztendlich nichts weiter als ein tiefsitzender Aberglaube, dass die Linke die "böse Hand" sei. Dieser Aberglaube hält sich in einigen Teilen der Welt bis heute. Früher nachvollziehbar (man sollte seinem Gast nicht die Hand geben, mit der man sich den Arsch abwischt), heute absoluter Blödsinn (wegen allgemein vorhandener Hygiene und alles außer dem Hygieneaspekt war sowieso auch damals schon Aberglaube).
Der Aberglauben treibt viele, schreckliche Früchte. Auch wenn dieser kulturelle Bezug mir jetzt nicht geläufig war, glaub ich dir dennoch, daß sich in manchen Teilen der Welt solche Ansichten halten. Wenn ich bedenke, daß in manchen Ländern zum Beispiel behinderte Menschen Angst davor haben, auf die Straße zu gehen, weil sie sich schämen, da ihre Mitmenschen denken, daß diese in einem vorherigen Leben etwas abscheuliches getan haben müssen, um in diesem Leben mit einer derartigen Behinderung gestraft zu werden, da kann ich echt nur den Kopf schütteln. Mich wundert es daher wenig, daß die absurdesten Ansichten bis in die heutige Zeit überlebt haben.
Dunkel sind die Zeiten, in denen sich die Gelehrten streiten,
Düster sind die Tage, an denen ich mich frage,
Wer von ihnen Recht behält und wem die Welt nur schlecht gefällt.
Dunkel sind die Zeiten, in denen sich die Gelehrten streiten,
Düster sind die Tage, an denen ich es wage,
Ihnen zu erlauben, mir den Verstand zu rauben.
- Streifi
|
|
|
12.09.2013 |
Host-is-Gaming
Ponyville Pony
Beiträge: 172
Registriert seit: 04. Jul 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
Facpalm-Momente auf jeden Falls aber in welchen Fandom ist das nicht der Fall, kein Fandom ist perfekt und außerdem kann man in einer Reportage alles so darstellen wie man will (man erinnert sich an die "Gamer").
|
|
|
22.09.2013 |
Streifi
Silly Filly
Beiträge: 50
Registriert seit: 15. Mai 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
(12.09.2013)Host-is-Gaming schrieb: Facpalm-Momente auf jeden Falls aber in welchen Fandom ist das nicht der Fall, kein Fandom ist perfekt und außerdem kann man in einer Reportage alles so darstellen wie man will (man erinnert sich an die "Gamer").
Das ist wahr. In dem Punkt sind sich alle Fandoms relativ ähnlich. Schwarze Schafe gibt es eben überall. Sind sind aber meist in der Minderheit. Es liegt an uns selbst, ob wir sie mit Aufmerksamkeit überschütten oder mit Nichtbeachtung strafen.
Dunkel sind die Zeiten, in denen sich die Gelehrten streiten,
Düster sind die Tage, an denen ich mich frage,
Wer von ihnen Recht behält und wem die Welt nur schlecht gefällt.
Dunkel sind die Zeiten, in denen sich die Gelehrten streiten,
Düster sind die Tage, an denen ich es wage,
Ihnen zu erlauben, mir den Verstand zu rauben.
- Streifi
|
|
|
09.10.2013 |
BlueTale
Changeling
Beiträge: 913
Registriert seit: 19. Aug 2012
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
Stolz? Ich habe jetzt hier einige Definitionen von Stolz gelesen, viele Diskussionen und Gespräche, viel aneinander-vorbei-Gerede und so manche sinnvolle Überlegung. Von daher werfe ich auch mal meinen Hut in den Ring.
Das Bronytum ist ja (auch wenn dieses Wort dies irgendwie impliziert) keine Religion, Lebenseinstellung oder sonst irgend etwas so riesig großes Neues. Wir hier sind einfach Leute, die sich gerne My Little Pony ansehen und sich darüber austauschen.
Das ist das, was für mich einen Brony ausmacht. Stolz bin ich darauf genau so wenig, wie darauf, dass ich Star Wars, Herr der Ringe und Jurassic Park Fan bin.
Allerhöchstens ist es eine zweifelhafte Errungenschaft, alle Folgen mehrmals gesehen zu haben und sich ziemlich gut in diesem Universum auszukennen, worauf man eventuell in bestimmten Situationen stolz sein kann.
Der einzige Unterschied dazu ist, dass diese ganze Community einen Namen hat.
Des weiteren finde ich es eher ziemlich witzig, was manche so machen, liegt aber vielleicht an meiner eigenen Sicht auf die Welt.
Was einige Leute sonst so machen, was auch schonmal ziemlich komisch und verstörend ist, sehe ich nicht als Teil unserer Fandom, sondern als das privates Vergnügen dieser einzelnen Person.
Brony zu sein bedeutet für mich nicht, plötzlich irgendwelche Verpflichtungen zu haben oder ein Verhalten annehmen zu müssen. Es ist einfach nur die Tatsache, dass man diese Ponys mag.
Von daher werde ich mich noch so lange in unserer Community aufhalten, wie ich genau das tue.
Außerdem sehe ich die Tatsache, dass jeder Brony zumindest eine Gemeinsamkeit hat als ganz gute Möglichkeit, bestimmte Bereiche auszutauschen.
Also denn, ich denke, von meiner Seite aus habe ich alles gesagt. Das darf so auch als meine Antwort auf etwaige Diskussionen und Definitionsfragen angesehen werden.
Also Gentlecolts, wasche ich mich rein von derlei Abstraktionen
|
|
|
10.10.2013 |
...
Royal Guard
Beiträge: 2.548
Registriert seit: 23. Feb 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
(03.08.2013)letsfail1 schrieb: Nun meine Fragen an euch:
Seid ihr noch stolz Bronies zu sein?
Gab es Momente in denen ihr über das Fandom einfach nur Facepalmen konntet bzw euch Fremdgeschämt habt?
Findet ihr, dass die Klishees über Bronies wahr sind?
Wie lange, denkt ihr, werdet ihr euch noch im Fandom aufhalten?
1) Nein.
Die Leute, die darauf stolz sind, haben wohl eine falsche Definition von "stolz". Nur ein Fan von etwas zu sein ist keine Leistung.
2) Oh ja. Aber ich versuche, mich von ponylogie, pony-talk, meetups & co. fern zu halten. Erspart mir eine Menge Ärger.
3) Die gängigen zumindest nicht.
4) Weiss nicht. Einige Homies hab' ich ja hier.
|
|
|
04.11.2014 |
Lihannanshee
Royal Guard
Beiträge: 3.784
Registriert seit: 17. Jul 2013
|
RE: Fremdschämen im eigenen Fandom
Irgendwie fällt mir, auch wenn ich in anderen fandoms noch unterwegs bin, nur bei den bronies auf, dass es da so krassen.. äh... "innerfandom"stress gibt.
Liegt aber wahrscheinlich auch an den Spaltungen und "Fraktionen" innerhalb des Fandoms...
Ich will hier ein wunderbares Zitat von Saberspark anführen, was meine Meinung vom Fandom und der Community widerspiegelt, und davon weiche ich, trotz weirdos (die gibts ÜBERALL!!) auch keinen Zoll ab:
"Eyes have been opened, inner talents discovered, laughter shared and life long friendships born.
Those will be the things that truly stand the test of time.
For when one puts aside assumption, they may discover, that there is more to people than meets the eye."
|
|
|
|