(17.12.2013)Piet.Lu schrieb: hmm, da hast du recht - schwupp die wupps - Threadthema erweitert
Das freut
Album des Jahres:
Ayreon - The Theory Of Everything
Genre: Progressive Metal/Rock
Was soll man dazu sagen. Das Album hat einfach bei eingeschlagen wie nichts.
Nachdem ich nach dem Abschluss der ersten Ayreon-Storyline und diversen Releases von Herrn Lucassen in anderer Richtung gedacht habe, da kommt nichts mehr, war es für mich mehr als nur überraschend das ein neues Album angekündigt wurde.
Die Erwartungen waren groß und sie wurden verdammt noch mal alle mehr als nur erfüllt.
Vom der textlichen Seite ist es, wie jedes Ayreon-Album, eine Konzeptplatte, die eine Geschichte erzählt, doch diesmal geht es nicht in Richtung Science Fiction/Fantasy, sondern ist viel ... bodenständiger, wenn man es so ausdrücken will.
Kurz zusammengefasst, nach eigenem Textverständnis, ohne zu spoilern, handelt die ganze Sache, von einem augenscheinlich autistischen Jungen/jungen Mann, der sich im Laufe der Geschichte, mit der Erforschung der namensgebenden "Theory Of Everything" (zu deutsch "Weltformel") befasst. Weiter wird noch darauf eingegangen, welche Probleme die Situation mit sich zieht. (emotional, sozial und familiär)
Das ganze präsentiert sich zwar teilweise ein wenig kitschig, doch wirkt nie platt oder in sonstiger Weise überspitzt und zeichnet ein gutes Bild.
Wie in einigen vorigen Alben, werden die Rollen wieder, wie in einem Musical gesungen, sprich pro Rolle ein Sänger. Wieder sind einige bekannte Größen dabei, wie Marco Hietala von
Nightwish oder John Wetton von
Asia, aber auch unbekannte Neuentdeckungen, wie Sara Squadrani von
Ancient Bards.
Jeder fährt hier zu gesanglichen Höchstleistungen auf und schafft es vor allem, die Emotionen der Figuren hautnah und überzeugend rüber zubringen, was der ganzen Sache, eine wunderbare Authentizität verleit.
Besonders zu loben ist, Tommy Karevik, der aktuelle Sänger von
Kamelot. Eindrucksvoller hätte man den Protagonisten nicht rüberbringen können.
Was aber am gelungensten an der ganze Scheibe ist, die instrumentale Umsetzung. Handwerklich super gemacht, wunderbar gemischt und der Klang weiß zu überzeugen.
Arjen Anthony Lucassen glänzt hier einfach in seiner Rolle als Multi-Instrumentalist und Songwriter,
Es ist einfach alles vorhanden, was man sich als Prog-Liebhaber wünscht: Ruhige Akustik-Passagen, verschiedenste Flöten, vertrackte Gitarren- und Keyboard-Soli, orchestrale Momente und sphärischen Klangcollagen.
Alle diese werden im Album so geschickt angeordnet und gehen so fließend in einander über, sodas man das Gefühl hat, am höre nur ein einzelnes Lied. Was bei einer Albenlänge von ungefähr eineinhalb Stunden eine beachtliche Leistung ist.
Anmerkend seien noch die wunderbaren Gastmusiker aus Bands wie
Emerson, Lake & Palmer, Yes, Genesis oder Dream
Theater, die das instrumentale Konzept noch mal so richtig abrunden.
Als abschließendes Fazit muss ich sagen, das mich dieses Album als Gesamtkunstwerk fasziniert und überzeugt hat. Sowas wird man so schnell nicht wiederhören.