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18.12.2024, 02:52



Von Windows auf Linux - die Umsteiger
#1
26.02.2014
Crash Override Abwesend
Faust
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Beiträge: 14.548
Registriert seit: 10. Feb 2013

Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Tach,

nach der Diskussion letztens in nem andern Thread, wo es um die Frage "Windows oder Linux" ging, wurde ich etwas neugierig. Nicht dass ich Linux nicht kannte - teilweise nutzte ich ne Live - CD als Rettungssystem wenn's das Windows mal wieder "zerschossen" hat. Daher kam ich schon mal damit in Berührung.

[Bevor einige kommen: "Es gibt bereits einen Linux-Thread" - ja, Der hier - der ist aber nicht ganz so "aufschlussreich".]

Mir geht's dabei weniger darum, welche Distribution man nehmen soll/muss, sondern dass man auch Erfahrungen beim Umsteigen schildern kann (wenn man sowas bereits getan hat).

Mein(e) System(e) (Öffnen)

Erstmal wird eins der beiden umgesetzt, später dann das 2.te - wenn ich mit dem Linux klarkomme.

Aber nun mal zur "Diskussion":
Spoiler (Öffnen)

Wie gesagt, die bereits begonnene Diskussion (Spoiler) würde ich dann in diesem Thread weiter führen.

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#2
26.02.2014
Mew Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
ATI... Das ist entweder egal oder schlecht für dich.

Es gibt immer 2 Treiber, den freien und den offiziellen (proprietären). Hardwarebeschleunigung hat nur letzterer.

ATIs prop. Treiber suckt, bisher hatte ich immer irgendwelche Probleme. Außerdem droppt ATI sehr gerne den support für alte Karten, also hast du vielleicht Pech.
Oder auch nicht, denn der freie Treiber ist ziemlich gut und stabil, bbietet bis auf HWaccel alles was du brauchst.
Spoiler (Öffnen)

Es wäre gut zu wissen was du machen willst. Arbeiten sollte kein Problem sein, zocken und FHD könnten schwierig werden.

------------------------------------------------------

Ansonsten dürfte Linux gut laufen, AFAIK arbeiten auch ein paar Leute von IBM bei Linux mit, da hast du gute Chancen dass es "einfach geht".

Mehr lässt sich nicht sagen, probiers einfach aus, das kann nur besser laufen als bei mir damals.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.02.2014 von Mew.)
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#3
26.02.2014
Piet.Lu Abwesend
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
ich persönlich würde immer Ubuntu dem Mint vorziehen, wenn ich von Windows wechseln würde - einfach weil Mint auf Ubuntu basiert und Mint mEn vom Aussehen her Windows sehr ähnelt, da würde ich einen Wechsel als nicht lohnenswert empfinden, einfach weil sich vom Aussehen her sich kaum was ändert - dann aus Faulheit bei Windows bleiben.
Ubuntu hat da ja dann doch schon so einige Eigenheiten, die sich dann halt recht deutlich von Win unterscheiden; und es sieht deutlich schicker als Mint aus - aber das ist ja alles eigene Ermessenssache.

Zum Erfahrungsbericht in puncto Umsteigen:
Ich hatte beim ersten Draufspielen von Ubuntu so einige Probleme.
Zum Einen der Unerfahrenheit geschuldet, zum Anderen Medion.
Ich hatte damals Ubuntu parallel zu Windows installiert, und da hat sich der Rechner quasi nur querstellt.
Erst meckerte er rum, dass die HDD in zu viele Partitionen unterteilt wäre (dabei waren es nur 3 (Windows, Windows-Recovery und Bootloader), und joa, dann zersprengte die Installation mir astrein eben den Bootloader.
(Weder Ubuntu noch Windows wollten dann starten.)
Per Windows-Reperatur-CD kann man ja glücklicherweise den Windows Bootloader wieder herstellen..
War dann bis zum nächsten Upgrade von Ubuntu etwas umständlich gelöst:
Bootmanager via Windows installiert, der anfangs fragte, ob Ubuntu oder Windows gebootet werden sollte,
wenn Windows, dann lief Windows an, wenn Ubuntu gewählt, lud GRUB, der eben diese Frage Ubuntu oder Windows nochmals stellte x)
Auch wenn Ubuntu oder so damit wirbt, in 10 Minuten oder so installiert zu sein, wenn man das nicht schon mal gemacht hat, sollte man sich eindeutig mehr Zeit nehmen und wie gesagt auch eine Windows-Reperatur-CD parat haben.
Noch einfacher (und besser, hihi) ist es natürlich, Windows komplett mit Linux überzubügeln, aber man hat ja als Umsteiger zur Sicherheit lieber noch sein alt bekanntes Windows auf dem Rechner, nur für den Fall ^^

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#4
26.02.2014
Crash Override Abwesend
Faust
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Beiträge: 14.548
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Mew schrieb:  ATI... Das ist entweder egal oder schlecht für dich.

Es gibt immer 2 Treiber, den freien und den offiziellen (proprietären). Hardwarebeschleunigung hat nur letzterer.

ATIs prop. Treiber suckt, bisher hatte ich immer irgendwelche Probleme. Außerdem droppt ATI sehr gerne den support für alte Karten, also hast du vielleicht Pech.
Oder auch nicht, denn der freie Treiber ist ziemlich gut und stabil, bietet bis auf HWaccel alles was du brauchst.
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Es wäre gut zu wissen was du machen willst. Arbeiten sollte kein Problem sein, zocken und FHD könnten schwierig werden.
------------------------------------------------------
Ansonsten dürfte Linux gut laufen, AFAIK arbeiten auch ein paar Leute von IBM bei Linux mit, da hast du gute Chancen dass es "einfach geht".

Mehr lässt sich nicht sagen, probiers einfach aus, das kann nur besser laufen als bei mir damals.

Wenn ich nach dem Tp-wiki gehe, gibt's nur einen - der Quelloffene Treiber. Die anderen funzen auf den Tp's mit Linux nicht, wenn ich das recht verstanden hab.

Gezockt wird auf dem Tp nicht; dafür sind die nicht ausgelegt. Hab's schon mit dem T60 probiert - bei UT2k4 (Mindestvorrausetzung: Radeon 7800) wird das Tp ganz schön heiss; grillen will ich mir da nix, daher wird das bleiben gelassen. Hauptsache man kann damit dann vernünftig arbeiten und in's Internet (was halt obligatorisch ist) - zum Zocken gibt's immer noch eine Ps3 im Haus.

Wird wohl auf nen Test rauslaufen - zum Glück kenn ich nen "Systemadministrator" persönlich, der mit Tp's und Unix/Win zu tun hat. Wenn nix geht, nerv ich den.

(26.02.2014)Piet.Lu schrieb:  ich persönlich würde immer Ubuntu dem Mint vorziehen, wenn ich von Windows wechseln würde - einfach weil Mint auf Ubuntu basiert und Mint mEn vom Aussehen her Windows sehr ähnelt, da würde ich einen Wechsel als nicht lohnenswert empfinden, einfach weil sich vom Aussehen her sich kaum was ändert - dann aus Faulheit bei Windows bleiben.
Spoiler (Öffnen)
Auch wenn Ubuntu oder so damit wirbt, in 10 Minuten oder so installiert zu sein, wenn man das nicht schon mal gemacht hat, sollte man sich eindeutig mehr Zeit nehmen und wie gesagt auch eine Windows-Reperatur-CD parat haben.
Noch einfacher (und besser, hihi) ist es natürlich, Windows komplett mit Linux überzubügeln, aber man hat ja als Umsteiger zur Sicherheit lieber noch sein alt bekanntes Windows auf dem Rechner, nur für den Fall ^^

Win braucht im schnitt mit allen Treiber etc. auch knapp ne Stunde installation (ich geh von xp Pro aus!). daher ist die zeit das kleiner Übel; ausserdem wird zuerst ein TP, und wenn das stail läuft und ich damit klar käme, erst das 2.te Tp auf Linux umgesetzt. Muss halt erst ne Datensicherung von beiden machen, sonst wird das nix.

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.02.2014 von Crash Override.)
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#5
26.02.2014
Andromachus Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Ich würde das Windows ganz einfach virtualisieren (VMWare, KVM), hat dann auch enorme vorteile beim updaten etc., man kann einfach snapshots machen.

Grundsätzlich ist Linux immer anders, das "Aussehen" ist eigentlich völlig unwichtig, weil die Internas völlig anders funktionieren.

Von Ubuntu rate ich ab, es gibt einfach zu viele sinnlose Änderungen und ein Distributionsupgrade macht fast immer probleme. Viele alleingänge sorgen zudem für schlechte Dokumentation und auch dafür, daß man Fehler hat von denen andere Linux User nicht betroffen sind.

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#6
26.02.2014
Mew Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Ubuntu ist sehr... "eigen".

Man liebt es, oder man hasst es.
Am besten siehst du es dir einfach selbst an, flashe dir ein paar Isos per unetbootin auf nen USB-stick und bilde dir deine eigene Meinung.

Wenn es zur Partitionierung kommt machst du ~100GB frei (oder besser mehr, wie du willst).

20GB | ext4 | /
Rest | ext4 | /home

Optional machst du ne swap partition mit maximal der Größe vom Arbeitsspeicher.

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#7
26.02.2014
Piet.Lu Abwesend
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Andromachus schrieb:  ein Distributionsupgrade macht fast immer probleme.
das kann ich nicht bestätigen, sämtliche Upgrades liefen bei mir bisher ohne irgendwelche Probleme (und nein, ich ließ mein Ubuntu nicht unverändert)

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#8
26.02.2014
Andromachus Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Piet.Lu schrieb:  das kann ich nicht bestätigen, sämtliche Upgrades liefen bei mir bisher ohne irgendwelche Probleme (und nein, ich ließ mein Ubuntu nicht unverändert)

Ich schon, ich habs jahrelang auf der Arbeit als Desktop eingesetzt und halbjährlich auch ein distributionsupdate gemacht. Es hat kein einziges Mal fehlerfrei funktioniert. Dank fehlender Doku mußte man dann meist auch viel probieren.

OpenSuSE und Debian sind wesentlich problemfreier, auch wenn dort auch nicht immer alles reibungsfrei geht. Debian auf PowerPC hat bei mir momentan den geringsten Wartungsaufwand pro Betriebsstunde.

Ich würde /boot in eine eigene Partition verfrachten, dann ist man mit allem anderen freier was Dateisysteme etc. angeht.

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#9
26.02.2014
Crash Override Abwesend
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Ich schau mir mal ein Paar an, dann bilde ich mir meine Meinung drüber. Aber wieso das Win virtualisieren? Das eine Tp läuft ja vorerst mit WinXp weiter und beim anderen (das zeitgleich die SSD eingebaut bekommt) ist's dann so, dass dort vorerst ja nur Linux drauf sollte. Zumindest hatte ich das so vor. Von Lenovo bekomm' ich ja so gesehen fast alle Treiber (auch unnütze) auch für's Linux.

Aber wie soll ich denn das jetzt wieder mit den Partitionen verstehen?

(Beispiel - 128GB HDD, 4gb ram)

20GB | ext4 | /
04GB | ext4 | /swap
95GB | ext4 | /home

Irgendwie schnall ich das jetzt grad nich. Die 20Gb sind für's Os, die 4 für nen Zwischenspeicher (ähnlich dem cache) und die 95 für andere aufgaben / Dateien? Oder hab ich das jetzt falsch aufgenommen?

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#10
26.02.2014
Mew Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Genau.
Die 20 sind fürs root Verzeichnis.
Bei Linux gibt es keine Laufwerke sondern einen Baum in den eingehängt wird.

Du könntest also nur eine partition haben, oder eine für jeden Ordner, das ist den system wurscht.

Dass /home extra ist ist deshalb sinnvoll, weil du bei einer Neuinstallation nur die 20gb / partition überschreibst, /home wird gelassen wie es war und dann eingehängt, so hast du automatisch deine Daten wieder.

Achtung, sehr grob zusammengefasst:
/home hat Unterverzeichnisse für alle Benutzer und deren Daten
/usr hat die Programme und eventuell default Einstellungen für diese
/etc config files
/proc hat Informationen über Prozesse und anderes
/bin hat essentielle Programme (wie die bash zB)
/media ist wo usb sticks &co eingehängt werden
/tmp wird beim booten gelöscht
/dev ist voll von Gerätedateien
/Boot enthält bootinformationen

/boot hatte ich noch nie extra, was bringt das?

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 26.02.2014 von Mew.)
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#11
26.02.2014
Andromachus Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Crash Override schrieb:  Ich schau mir mal ein Paar an, dann bilde ich mir meine Meinung drüber. Aber wieso das Win virtualisieren? Das eine Tp läuft ja vorerst mit WinXp weiter und beim anderen (das zeitgleich die SSD eingebaut bekommt) ist's dann so, dass dort vorerst ja nur Linux drauf sollte.

Unabhängig von der Virtualisierung würde ich das XP ohnehin sofort ablösen. Die Virtualisierung bietet dir den Vorteil, die paar Windows Programme, die du brauchst, direkt in deinen Desktop integrieren zu können (z.B. VMWare Unity Konzept), außerdem kannst du snapshots machen und die Windows VM ist HW-unabhängig, du kannst sie einfach mitnehmen wenn du die HW migrierst.

Zitat:Aber wie soll ich denn das jetzt wieder mit den Partitionen verstehen?

(Beispiel - 128GB HDD, 4gb ram)

20GB | ext4 | /
04GB | ext4 | /swap
95GB | ext4 | /home

4GB RAM sind bissl wenig, da könnte man durchaus noch Swap in Erwägung ziehen. Übrigens ists auch dann wichtig, wenn du Hibernaten willst. Außerdem eine gute Möglichkeit, mit Memory Compression zu experimentieren bei nur 4GB RAM.

Home Partition muß nicht unbedingt separat sein, hat aber den Vorteil daß man ohne größeren Aufwand verhindern kann, daß das root-fs vollläuft bloß weil ein User Zeug in seinem home ablegt. Es ist aber nicht idiotensicher.

Generell würde ich auch zu LVM partitionsschemen tendieren, dann hat mans recht einfach einzelne volumes zu vergrößern/verkleinern ohne explizit auf das "physische" partitionsschema des jeweiligen Datenträgers eingehen zu müssen.

Swap ist übrigens da, deinen real verwendbaren RAM zu vergrößern. RAM + Swap bestimmen die maximale Größe des Speichers, die Programme verwenden können. Da VM Overcomit (ein sehr gutes Mittel gegen inkompetente Programmierer) per default aktiviert ist, können Programme durchaus auch mehr Memory alloziieren, als real vorhanden ist, daher hat der Swap nicht wie bei Windows die Funktion den "freien" VM zu vergrößern.

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#12
26.02.2014
Andromachus Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Mew schrieb:  /boot hatte ich noch nie extra, was bringt das?

Da kommt u.a. Zeug fürn bootloader (z.B. grub) rein. Beim booten hat grub nicht alle dateisystemtreiber, die der Linux-Kernel auch hat. Wenn /boot auf der root-partition drauf ist, muß die rootpartition somit so beschaffen sein, daß grub auch darauf zugreifen kann.

Z.B. XFS geht dann afaik nicht.

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#13
26.02.2014
Crash Override Abwesend
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Andromachus schrieb:  
Zitat:Aber wie soll ich denn das jetzt wieder mit den Partitionen verstehen?

(Beispiel - 128GB HDD, 4gb ram)

20GB | ext4 | /
04GB | ext4 | /swap
95GB | ext4 | /home

4GB RAM sind bissl wenig, da könnte man durchaus noch Swap in Erwägung ziehen. Übrigens ists auch dann wichtig, wenn du Hibernaten willst. Außerdem eine gute Möglichkeit, mit Memory Compression zu experimentieren bei nur 4GB RAM.

Das Problem ist halt, dass die älteren Tp's nicht mehr wie 3Gb unterstützen (4Gb - 2x2Gb im Dualchannel; wird dann als 2x1,5Gb Dualchannel gesetzt), daher max. 4Gb. sonst würde ich da schon auf "mehr" aufrüsten. Das kann ich dann allerdings beim Desktop so machen (muss mir nen neuen Konfigurieren - der "alte"* ist 6 Jahre alt und dient jetzt anstelle eines 1,8ghz-Singlecores mit 1Gb Ram...).


Zumindest fange ich langsam an zu verstehen.

Das /home ist dann sowas wie ne eigene Partition, falls man mal /root neu aufsetzen muss.

LVM Patitionsschema? Was ist denn das nun wieder? Ich glaub, ich werde in nächster zeit vieeel googlen müssen...

(26.02.2014)Andromachus schrieb:  Unabhängig von der Virtualisierung würde ich das XP ohnehin sofort ablösen.
Das passiert ja dann auf dem einen TP - das 2.te folgt später. nur wüsste ich grad nicht, welche Programme ich bräuchte... müsste mal schauen, ob Paint.net ne Linux-Version anbietet und das gleiche auch bei Winamp (hab zwar den WMP am laufen, aber Winamp auf'm Telefon). Dann hab ich (bis auf skype) so gesehen alles - den Rest kann ich später immer noch über ne VM laufen lassen wenn ich's bräuchte.

Edith:
Lvm - Local Volume Manager. Also sowas wie ein Partitions-Manager... Wikipedia

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#14
27.02.2014
Pulse Wave Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Crash Override schrieb:  
Mein(e) System(e) (Öffnen)
Das T60 wird keine großen Probleme haben.

Ich hab selbst eins, darauf läuft eins meiner letzten zwei Ubuntus und mein einziges dauerhaftes Ubuntu LTS. Allerdings ist dieses Ubuntu umgebaut und aufgeblasen bis zum Gehtnichtmehr und zurück: KXStudio (das sogar out of the box mein RMI Multiface erkannt hat) ist nachinstalliert, und als Oberfläche ist KDE nachgerüstet, weil das mit dem Audio-Kram wie Jack und Rosegarden am besten harmoniert. LTS ist es übrigens, weil KXStudio nur LTS unterstützt; während aber der TP-Kernel immer noch der von Precise ist, ist der Niederlatenz-Kernel der von Saucy.

(26.02.2014)Piet.Lu schrieb:  ich persönlich würde immer Ubuntu dem Mint vorziehen, wenn ich von Windows wechseln würde - einfach weil Mint auf Ubuntu basiert und Mint mEn vom Aussehen her Windows sehr ähnelt, da würde ich einen Wechsel als nicht lohnenswert empfinden, einfach weil sich vom Aussehen her sich kaum was ändert - dann aus Faulheit bei Windows bleiben.
Ubuntu hat da ja dann doch schon so einige Eigenheiten, die sich dann halt recht deutlich von Win unterscheiden; und es sieht deutlich schicker als Mint aus - aber das ist ja alles eigene Ermessenssache.
Look & Feel ist meines Erachtens eher ein Argument gegen Ubuntu. Ubuntu ist die einzige Distribution, die Unity als Standardoberfläche hat (weil alle anderen Distris das mit der Kneifzange nicht anfassen werden). Unity wiederum war Windows 8 in einem Punkt voraus: Es hat eine Tablet-Oberfläche auf Desktop- und Klapprechner geholt, wo sie gar nicht hingehört.

Das Problem ist nun: Wenn jemand mit Ubuntu einsteigt, dann ist Unity sein erster Eindruck von GNU/Linux (wenn er Unity scheiße findet, wird er GNU/Linux als Ganzes scheiße finden, weil er nichts anderes kennt).

Und dann lernt er GNU/Linux zunächst auch nur über Unity bedienen, was ähnlich blöde ist wie in der Vor-Ubuntu-Zeit, als SuSE mit Linux gleichgesetzt wurde und die Leute das Einstellen ihres Systems nur über YaST lernten. Gefühlte 90% aller Linuxtips aus der Zeit beinhalteten das Aufrufen von YaST, weil davon ausgegangen wurde, daß im deutschsprachigen Raum sowieso jeder SuSE hat – als Ausnahmen sah man nur die 1337 h4x0rz mit Debian, Gentoo oder Slackware.

Also wenn schon *buntu, dann empfehle ich am ehesten Xubuntu. Das ist recht ressourcenschonend, aber mit Xfce4 als Oberfläche trotzdem hübsch und sehr gut konfigurierbar. Außerdem wird Xfce meistens per default mit Windows-Anordnung vorkonfiguriert.

Ubuntu GNOME gibt's auch noch, das hat GNOME 3 als Oberfläche, und GNOME wurde auf Anraten Canonicals immer weiter zugemauert und immer weniger konfigurierbar gemacht (und mit Version 3 zugunsten von Unity fallengelassen wie eine heiße Kartoffel, aber das ist eine andere Geschichte), aber es fühlt sich noch ein bißchen so an wie das Ur-Ubuntu zu GNOME-2-Zeiten.

Kubuntu traue ich nicht so ganz, das war vor nicht zu langer Zeit eine der weniger guten KDE-basierten Distributionen, dann schon eher Mint KDE. Für KDE braucht man schon einen Rechner mit ein bißchen mehr Bums braucht, aber die benötigte Menge Bums bringt wohl jeder Laptop der letzten drei Jahre mit. Man sollte das nur nicht auf einem Netbook oder Nettop fahren. Dafür hat man eine Oberfläche, die out of the box jedes Windows an die Wand glitzert und sich auch ziemlich gut verbiegen läßt. Und jeder, der Windows bis 7 noch erlebt hat, wird feststellen, daß auch die Standardeinstellung von KDE die Windows-Anordnung ist. (Wie gesagt, das kann man sich alles umschubsen, wie man will.)

Bodhi gäbe es auch noch, im Grunde Ubuntu LTS mit Enlightenment E17, aber E17 ist was für die Leute, die sonst schon von fvwm bis KDE alles gesehen haben und was Extravagantes, Gutaussehendes, aber Leichtwiegiges suchen. Bodhi ist ein bißchen komisch, aber geil dafür, daß es Unmengen an E17- und passenden Gtk+-Themes im Repository hat. Und gegen das, was E17 mit eigenem Besteck kann, ist Rainmeter ein Witz, aber das trifft auch auf KDE zu.

(26.02.2014)Andromachus schrieb:  Ich würde das Windows ganz einfach virtualisieren (VMWare, KVM), hat dann auch enorme vorteile beim updaten etc., man kann einfach snapshots machen.
Das hat überhaupt jede Menge Vorteile. Du brauchst unter Windows wirklich nur die Software installieren, für die du Windows brauchst. Browser? Läuft auf dem Linux-Host. Office-Suite? Läuft auf dem Linux-Host. Mailclient? Läuft auf dem Linux-Host. Chatclient, Torrent-Software, PDF-Viewer usw. usf.? Läuft alles auf dem Linux-Host. Und wenn du Windows benutzt, läuft der Linux-Host zwingenderweise ja sowieso, weil Windows unter dem laufen muß. Du hast also weniger Software zu installieren und weniger Software aktuell zu halten, was unter Windows ein ziemlicher PITA ist, weil dieses Gurkensystem keine Paketverwaltung hat. Und weil du nicht ständig Software online laufen lassen mußt unter Windows, weil du diese Software schon unter Linux hast, holst du dir auch weniger Schädlinge rein.

Nachteile hast du höchstens die, die du dadurch hast, daß du auf derselben Hardware zwei Betriebssysteme laufen hast. Du brauchst genug RAM, und auf einem kleinen Mobilprozessor solltest du das auch nicht gerade machen. Ach, und Möglichkeiten zum Datenaustausch zwischen Host und VM nicht vergessen.

(26.02.2014)Piet.Lu schrieb:  
(26.02.2014)Andromachus schrieb:  ein Distributionsupgrade macht fast immer probleme.
das kann ich nicht bestätigen, sämtliche Upgrades liefen bei mir bisher ohne irgendwelche Probleme (und nein, ich ließ mein Ubuntu nicht unverändert)
Kommt drauf an, ob man weiß, was man macht, oder nicht.

Mint rät explizit von Systemupgrades ab, weil die nicht unterstützt werden. Statt dessen sollte man seine Kiste für jedes Upgrade neu aufsetzen (vorher sein Homedirectory sichern, die ganze Zusatzsoftware neu installieren, die man vorher drauf hatte, alle eigenen Daten wieder zurückspielen, händisch umgebaute Konfigurationsdateien wieder neu anpassen usw.). Ich kann Systemupgrades auch mit Mint machen. Quellen umschreiben, apt-get-Dreisatz fahren und beim Upgraden zugucken. Falls was haken sollte, ich kann auch zwangsinstallieren.

Wobei ich inzwischen nur noch zwei Ubuntus (1× 12.04 "Precise Pangolin" + KXStudio mit KDE, 1× 13.10 "Saucy Salamander" mit Xfce), ein aktives Mint (16 KDE) und zwei Bodhis (ist immer LTS) hab. Dafür breitet sich bei mir Manjaro immer weiter aus, das hab ich jetzt zweimal mit Xfce4, einmal mit KDE 4 und einmal mit E17. Das ist ein benutzerfreundlicher Spinoff von Arch, hat zwar eigene Quellen, ist aber trotzdem ein Rolling Release – und im Gegensatz zu Arch ähnlich wie bei Debian in mehreren Aktualitäts-/Stabilitätsstufen erhältlich, wobei Manjaro Stable aktueller ist als Debian Testing.

Für absolute Nulleinsteiger und Windows-Umsteiger, die nie zuvor ein unixoides Betriebssystem unter den Händen hatten (außer iOS oder Android), ist Manjaro nicht unbedingt so geeignet. Oder sagen wir, es ist (noch) nichts fürs sanfte Heranführen an GNU/Linux, sondern eher was für den Sprung ins kalte Wasser. Der Installer ist inzwischen besser als noch vor ein paar Monaten (man bedenke, daß Manjaro die 1.0 noch nicht erreicht hat), aber so ganz gefahrlos für Ahnungslose zu benutzen war er zumindest bei 0.8.7 noch nicht (aktuell ist seit letzter Woche 0.8.9), und die Partitionstabelle wird immer noch old-schoolig mit cfdisk umgebaut, das zweifelsohne geil ist, aber eben nicht klickibunti, sondern Konsole und Textmodus.

Das Out-of-the-box-rundum-sorglos-glücklich-Linux ist Manjaro auch nicht. Bis es so läuft, wie man es gern hätte, hat man wohl selbst heute noch die eine oder andere kleine Bastelei vor sich. Frisch installiert konnte Manjaro 0.8.7 beispielsweise immer noch keine USB-Laufwerke automounten, zumindest die Standardversion mit Xfce4 nicht, und die dafür vorgesehenen Einstellungen in Thunar bringen auch nichts. Dafür hat Manjaro gegenüber Arch den (wohl nicht ganz unkritisierten) Vorteil, daß es ein grafisches Frontend für pacman mitbringt, das auch Software installieren kann – einen grafischen Updater gibt's schon lange, mittlerweile schon mindestens zwei.

Generell sind Arch & Co. schlanker als Ubuntu & Co., nicht nur, weil Ubuntu ziemlichen Mist mitinstalliert (Amazon-Linse für Unity, anypony?). Man braucht sich auch nicht mit zusätzlichen Softwarequellen rumärgern, die man unter Ubuntu früher oder später eintragen muß, weil es bestimmte Dinge nur arg veraltet oder gar nicht in den Standardquellen gibt. Was bei Arch & Co., also auch bei Manjaro, in den offiziellen Quellen ist, ist meist recht aktuell, besonders die Anwendungen. Was nicht in den offiziellen Quellen ist, findet man im Arch User Repository (AUR), und zwar massenhaft davon. Allerdings gibt's im AUR herzlich wenige Binaries, d. h. was man daraus installiert, muß meistens auf der eigenen Kiste erst kompiliert werden, was mehr oder weniger lange dauern kann. Dafür braucht man wohl nie wieder sich selbst per Webbrowser seine Software besorgen, auch die nicht, die man selbst backen muß, und über das AUR werden auch Updates gereicht.

(26.02.2014)Mew schrieb:  /boot hatte ich noch nie extra, was bringt das?
/boot hatte ich auch noch nie. Ist auch ein bißchen lästig auf Multiboot-Maschinen, gerade bei mehreren Linuxen. /swap hab ich immer, bei älteren Mehrplattenrechnern parke ich /swap gern auf einem anderen physikalischen Laufwerk (also auf der anderen Platte) als /. Ist zwar unnötiger Luxus, weil bei mir sogar Maschinen mit 2 GB RAM wenig swappen, aber wenn sie swappen, dann um so schneller.

Filesystem-Probleme hab ich damit nicht – ext4 ist alles, was ich brauche.


Vielleicht sollte man noch ein paar weitere Besonderheiten von GNU/Linux gegenüber Windows ansprechen.

Die Paketverwaltung: eins der Killerfeatures von GNU/Linux. Von der Paketverwaltung wurde jeder heute existierende App Store abgekupfert. Darüber installiert man alles, und darüber wird auch alles aktuell gehalten. Du brauchst nie wieder deinen Webbrowser, um LibreOffice aktuell zu halten – auch wenn es nicht zum System gehört, kümmert sich trotzdem die Paketverwaltung darum. Und zwar ständig: Windows hat einmal im Monat Patchday, sonst gibt's Updates nur selten außerhalb der Reihe, und du kriegst praktisch nur Updates für Systemkomponenten von Windows (und vielleicht noch das eine oder andere Microsoft-Produkt). Die Paketverwaltung aktualisiert nicht nur das System, sondern auch alle Anwendungen vom Browser übers Grafikprogramm und die Bürosuite bis hin zu Games, die über die Paketverwaltung installiert wurden, und zwar wann immer Updates anstehen. GNU/Linux hat fast jeden Tag Patchday. Manchmal kriegt man sogar mehrmals am Tag Updates.

Man muß auch selten dafür rebooten, eigentlich nur, wenn der Kernel oder andere sehr grundlegende Systemkomponenten aktualisiert wurden. Selbst für einen neuen X Server muß man sich nur aus- und wieder einloggen, und die allermeisten Systembibliotheken – Anwendungen sowieso, sogar Dämonen – werden im laufenden Betrieb durchgetauscht.

Look & Feel: Schon mal aufgefallen im Desktop-Thread? Die Windows-7-Desktops sehen bis aufs Hintergrundbild und vielleicht Rainmeter alle gleich aus. Dito Windows Vista, dito Windows 8. Bei den Linux-Desktops sieht dagegen kaum einer dem anderen auch nur in Ansätzen ähnlich. Warum? Weil man die meistens komplett umpflügen kann.

Nicht nur gibt's für GNU/Linux etliche Desktopumgebungen zur Auswahl vom kargen mmwm bis zur opulenten KDE SC, sondern die meisten davon lassen sich flexibler konfigurieren und verbiegen als die Windows-Oberfläche. Mehr Fensterrahmenstile, sogar diverse Stile für die Bedienelemente in den Fenstern, natürlich Farbstile, Mauscursorstile, Anordnung und Inhalte der Leisten (ja, mehrere, wenn man will, und in keiner davon ist irgendwas fest angeordnet), sogar die Fensterschaltflächen – zumindest Xfce und KDE ermöglichen mehr als drei, und die auch noch in beliebiger Reihenfolge (ich hab hier unter KDE gerade sieben Schaltflächen).

Transparenz (echte Transparenz) und Schatteneffekte konnte GNU/Linux schon lange vor Windows und kann sie heute noch. Das nennt sich Compositing. Früher hat man dafür Beryl und Compiz benutzt, dann Compiz Fusion, und Xfce, KDE und E17 bringen heute eigene Kompositoren mit. Für abgerundete Fensterecken und ungewöhnliche Titelleistenformen braucht man das nicht mal, das gibt's auch so.

Was man auch noch hat, sind zum einen mehrere Desktops, zwischen denen man wechseln kann (das konnte UNIX schon vor Ewigkeiten, als Windows noch eine Zusatz-GUI für MS-DOS war), und zum anderen ganz neue Tricks für Fenster: Man kann sie nicht nur schließen, minimieren und maximieren. Man kann sie auch nur vertikal oder nur horizontal maximieren, man kann sie auf allen Desktops anzeigen lassen oder nur auf einem, man kann sie immer nach oben stellen, man kann sie immer nach unten stellen, man kann sie einrollen, so daß nur noch die Titelleiste zu sehen ist. Ein alter UNIX-Trick (den meines Wissens auch Windows beherrscht, aber unter GNU/Linux kommt man leichter ran) ist, Fenster bei Mauskontakt zu aktivieren und nicht erst beim Anklicken.

Richtig geil ist, was unter GNU/Linux (und auch diversen Unices, z. B. Solaris) mit der Tastatur möglich ist. Unter Windows haben 12 Tasten eine dritte Belegung mit AltGr (oder einer anderen Taste, ist natürlich konfigurierbar). Unter GNU/Linux nennt man das die "dritte Ebene", und die gibt's für alle alphanumerischen Tasten inklusive Space. Zusammen mit Shift gibt's sogar eine vierte Ebene für noch mehr Sonderzeichen. Ich kann mit einem und demselben Tastaturlayout problemlos französisch, portugiesisch, polnisch, tschechisch, dänisch, isländisch, ungarisch, serbokroatisch und was nicht noch alles schreiben, und das dann auch noch typographisch korrekt mit den richtigen Strichen, den richtigen Anführungszeichen, der richtigen Ellipse (drei Punkte) usw. Hier mal ein interessanter Artikel zum Thema.

Ja, ich weiß, Windows hat ASCII-Codes. Und? Dafür kann ich mir unter GNU/Linux die von UNIX bekannte Compose-Taste einrichten. Die ist ähnlich, aber besser, weil die Tastenkombinationen dafür selbsterklärend sind. Auf Solaris-Tastaturen ist sie übrigens da, wo auf einer Windows-Tastatur die Menütaste ist.

An ™ kommt man unter Windows nur per Zeichentabelle oder dem kryptischen Code Alt+0153. Unter GNU/Linux ist es auf der 8-Taste in der vierten Ebene (z. B. Shift+AltGr+8). Oder wer eine Composetaste hat, der tippt einfach Compose, T, M.

Ach ja, GNU/Linux hat mehr Deadkeys als Windows. Oder weniger, je nachdem, was man braucht, das kann man ja alles einstellen. Man kann es sich so einstellen, daß die Akzente keine Deadkeys sind, wenn man Coder ist und die Akzente als einfache Anführungszeichen braucht. Man kann sich seine Tastatur aber auch so einstellen, daß z. B. die Tilde ein Deadkey ist. Während Windows drei Deadkeys hat, kann man GNU/Linux mit deutschem Tastaturlayout mit bis zu 17 Deadkeys nutzen, darunter einige in der dritten oder vierten Ebene.

Benutzerrechte: Willkommen in der Unixwelt, wo es Benutzerrechte schon seit Ewigkeiten gibt, und zwar immer. Und zwar einfacher und effektiver als das nachträglich auf DOS aufgepflanzte Windows-NT-Gebastel. Es gibt nur drei Arten von Rechten: Leserecht, Schreibrecht, Ausführrecht. Und das gibt's für den Besitzer einer Datei, die Besitzergruppe einer Datei und alle anderen. Neun Rechte-Bits also. Und root darf immer alles, aber auch nur der.

Windows ist das einzige mir bekannte Betriebssystem, das bei Installation als erstes mal ein Benutzerkonto mit vollen Adminrechten anlegt. 95% der Windows-Privatnutzer nehmen das für alles, was sie machen. Ist es da ein Wunder, daß Microsoft das UCP einführen mußte, damit selbst Admins und mit Adminrechten gestartete Programme nicht immer alles können, weil alle Welt als Admin unterwegs ist? Im Gegensatz dazu legt die Installation eines unixoiden Systems als ersten Benutzer immer einen eingeschränkten an. Alle weiteren Benutzer sind auch eingeschränkt, selbst wenn sie in irgendeiner admin-Gruppe sind, weil alles, was nicht unter ~ liegt, root:root als Eigentümer und Schreibrechte nur für den Eigentümer hat. Höchstens wird man während der Installation nach einem root-Paßwort gefragt, aber es wird kein Standardkonto mit vollen root-Rechten angelegt.

Viele GNU/Linux-Distributionen legen gar kein echtes root-Konto mehr an, so daß man Befehle als root nur per sudo ausführen kann, was wiederum Paßworteingabe verlangt. Die meisten anderen bieten einem den Login als root nicht an oder weisen auf die Gefahren hin (ernsthaft, loggt euch NIEMALS als root in die grafische Oberfläche ein – eben weil es DAUs gibt, die genau das machen, haben viele Distributionen das einlogbare root-Konto ganz abgeschafft). Sprich, als der User, als der man normal unterwegs ist, kann man außer seinen persönlichen Einstellungen nichts am System machen. Folglich wird alles, was an Programmen gestartet wird, mit den eingeschränkten Benutzerrechten gestartet – auch Schädlinge, die folglich keine Chance haben, irgendwas am System zu ändern, weil sie da gar keine Schreibrechte haben. Dateirechte ändern kann übrigens auch nur root.

Die Benutzerrechte machen auch das Aufteilen persönlicher Homedirectories einfacher. In dein Homedirectory kommst außer root nur du rein, zack, fertig. Einen lokalen Ordner, wo alle User Schreibzugriff drauf haben, muß man erst anlegen.

Unterstützung von Standards: Da ist GNU/Linux weiter als alle anderen Systeme. Filesystems zum Beispiel. Windows kann nur FAT und NTFS mounten. OS X kann NTFS überhaupt nicht mounten. Keins von beiden kann ext2, ext3, ext4, reiserfs etc. mounten. GNU/Linux kann nicht nur so ziemlich alles mounten, was man ihm vorsetzt, und zwar mit Schreibzugriff, sondern auch als Filesystem in einer Partition neu erzeugen.

Oder Dateiformate. Okay, die meisten Distributionen haben unfreie Codecs wie MP3 nicht vorinstalliert, aber mit einem Griff in die Paketverwaltung hat man die auch drauf. Im Gegensatz dazu versuche man mal, einer Windose oder gar einem Mac FLAC beizubringen. Bei Dokumenten- oder Grafikformaten gibt's auch etliche Programme, die die öffnen können oder gar erzeugen. Datenkompression? Es gibt fast nichts, was p7zip nicht könnte.

Das Dateisystem: Hatten wir ja schon. Unixoide Systeme kennen keine Laufwerksbuchstaben und eigentlich auch keine Laufwerke. Und wenn, ist ihnen das scheißegal. Es spielt keine Rolle, auf welcher Partition auf welcher Platte ~ ist oder /usr/local oder /var/log. Und dein USB-Stick und dein Netzlaufwerk hat auch immer denselben Mountpoint. Du mußt dir nie wieder Laufwerksbuchstaben merken.

Es ist auch schön, alles so organisiert zu haben. Beispiele: Praktisch alle systemweiten, also nicht persönlichen Konfigurationsdateien für alles lagern unter /etc. System-Logfiles lagern unter /var/log. Und so weiter. Es wird also nicht der ganze Krempel einer Anwendung unter C:\Programs\<Name der Anwendung> geparkt. Die Anwendung selbst ist also auch nicht C:\Programs\<Name der Anwendung>\<Anwendung>.exe, sondern /usr/bin/<Anwendung>, und die Einstellungen dazu findet man systemweit z. B. unter /etc/<Anwendung> und persönlich z. B. unter /home/<Benutzer>/.<Anwendung> oder /home/<Benutzer>/.config/<Anwendung>.

Ach ja, wie versteckt man Dateien und Verzeichnisse unter unixoiden Systemen? Man setzt einen Punkt an den Anfang des Namen. Das verstehen alle unixoiden Systeme, ob das jetzt GNU ist oder Solaris oder HP-UX oder Android oder OS X oder iOS oder BSD. Windows hat das nicht immer verstanden – und vor Windows 95 kamen microsoftbestückte Maschinen mit anderen Dateinamen als dem 8+3-Schema überhaupt nicht klar.

GNU/Linux – ja bitte! · Brony-Typologie
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#15
27.02.2014
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
(26.02.2014)Mew schrieb:  ATI... Das ist entweder egal oder schlecht für dich.

Oder auch nicht, denn der freie Treiber ist ziemlich gut und stabil, bbietet bis auf HWaccel alles was du brauchst.

//EDIT: vielleicht lag ich falsch, die Treiber scheinen erst kürzlich aktualisiert worden zu sein. Trotzdem zweifle ich deren Stabilität an (könnte subjektiv sein)


Die Radeon Open Source Treiber sind in den letzten Jahren sehr gereift, und müssen sich von der Qualität nur noch den Intel-Treibern geschlagen geben. Wie immer unter Linux mag aktuellste Hardware noch nicht ganz unterstützt sein, aber auch da haben die Radeon-Treiber in letzter Zeit gut aufgeholt, selbst für die aktuellen R7/R9 (Sea Islands) gibt es schon 3D-Beschleunigung, und in die Vergangenheit zurück bis zur Radeon 7000 (nein, nicht HD 7000, die alten 7000er von vor 14 Jahren).

Wer's genau wissen will: http://www.x.org/wiki/RadeonFeature/

Auf trägeren Distributionen mögen die Treiber allerdings auch etwas hinterher hinken.

(26.02.2014)Crash Override schrieb:  - Ati Fire GL V5200 Vga (256mb Speicher)

Hat mein gutes altes Celsius auch drin, ist eine RV530, weitgehend identisch mit einer Radeon X1600. Funktioniert einwandfrei.

(26.02.2014)Crash Override schrieb:  - Ati X1400 Vga (128mb Speicher)

Sollte auf dem RV515 basieren. Wird voll unterstützt.

Beide sind übrigens beim proprietären AMD fglrx Treiber-Blob aus dem Support raus, daher hast du auch keine Alternative zum Open Source Treiber mehr, die letzten Treiber, die die Karte noch unterstützt haben, dürften nicht mehr auf aktuellen Kerneln zum laufen zu kriegen sein.

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#16
27.02.2014
Meganium Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Zitat:Hier mal ein interessanter Artikel zum Thema.

Da ist ja eine Tastatur mit Dritt- und Viertbelegungen zu sehen. Sehe ich aber richtig, keine ¾-Taste? ⅜, ⅝ oder ⅞ sind ja drauf...
Oder ist dies konfigurierbar? Oder benötigt man die Compose-Taste dafür? ¾ ist eine sehr gebräuchliche Dezimalzahl, dass es dafür keine Belegung gibt, aber irgendwelche Ts mit Strichen, wundert mich.

...
[Bild: bug.gif]
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#17
27.02.2014
Mew Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Zitat:Richtig geil ist, was unter GNU/Linux (und auch diversen Unices, z. B. Solaris) mit der Tastatur möglich ist. Unter Windows haben 12 Tasten eine dritte Belegung mit AltGr (oder einer anderen Taste, ist natürlich konfigurierbar). Unter GNU/Linux nennt man das die "dritte Ebene", und die gibt's für alle alphanumerischen Tasten inklusive Space. Zusammen mit Shift gibt's sogar eine vierte Ebene für noch mehr Sonderzeichen. Ich kann mit einem und demselben Tastaturlayout problemlos französisch, portugiesisch, polnisch, tschechisch, dänisch, isländisch, ungarisch, serbokroatisch und was nicht noch alles schreiben, und das dann auch noch typographisch korrekt mit den richtigen Strichen, den richtigen Anführungszeichen, der richtigen Ellipse (drei Punkte) usw. Hier mal ein interessanter Artikel zum Thema.

Das ist gar nichts im Vergleich zum besten Layout aller Zeiten: Neo2.0
Das beste daran ist die dritte Ebene, die durch Capslock aktiviert wird. Da hat man alles was man sich wünscht, ohne den Krampfgriff über AltGr zu machen, alle Klammern, alle Sonderzeichen, alles schön auf der Homerow.
Insgesamt gibt es da 6 Ebenen, sollte etwas doch nicht vorhanden sein kann man die Compose-Taste benutzen.

Natürlich sind die normalen Buchstaben optimal verteilt, Konsonanten unter der einen Hand, Vokale unter der anderen.

Wenn man sich dran gewöhnt wird man es lieben. Ich benutze es erst seit einem Jahr und habe meine Tippgeschwindigkeit auf 381A/min gesteigert, und die 3. Ebene ist einfach alternativlos. //Edit: natürlich pro Minute RD laugh

Zitat:Oder benötigt man die Compose-Taste dafür?
Compose 3 4 -> ¾

Obligatorischer On-Topic Teil:
Neo2.0 kannst du bei der Installation von Linux auswählen.

(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.2014 von Mew.)
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#18
27.02.2014
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Lyra astonished da fällt einem nix mehr ein... so Platt bin ich grade (wie von nem "Wort-ICE" überrollt). Scheint ja fast nix zu geben, was das unixoide System nicht kann - gegenüber Windoof. Da hab ich dann ja mal am WE Zeit, ein bißchen zu Testen und evtl. sogar zu installieren - so machts neugierig.

@ Mew: bist du beim Terror - Kommando? Bei 378 Anschlägen pro Sekunde... respekt, bekommt nichtmal Bin Laden hin Trollestia
Ne, mal im ernst - ich kann mir das garnicht vorstellen. Wenn ich mal "schnell" tippe, dürfen das geschätzte 7-8 Anschläge pro sekunde sein. Du hast da die 50 fache Geschwindigkeit... Lyra astonished

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#19
27.02.2014
Meganium Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Ich denke mal, er meint pro Minute. Wink

Und ja, was Linux, übrigens auch Android kann, auch in Sachen Tastaturbelegung (» ¿ ¡ — ± ‛ ‰ ‡ ⅞ ⁴ ⅓ √ ↓ × Δ ÷ ∞ nur um mal ein paar für Android-Tablets zu nennen), ist nunmal Klasse. Windoof kann da nicht mithalten. Standardtastaturen sowieso nicht,

Dass ich Windoof noch weiter benutze liegt einfach daran, dass ich lediglich zwei Programme benutze: Firefox und Corel. Letzteres stürzt zwar regelmäßig wegen ungenügendem Arbeitsspeicher ab – genial, wenn man die Auslastung des Grafikprogramms auf 80% ausgelegt hat, und das Betriebssystem bei 50% bereits schlapp macht – ein Umstieg aber noch nicht zwingend notwendig ist.

Beim Totalausfall meiner Kiste kommt definitiv ein Linux-System zum Einsatz. Allerdings dann ein System mit mehr Grafikunterstützung, für mein Grafikprogramm. Auch ein Grafiksystem von morgen sollte dann zum Einsatz kommen - nicht mehr das sture RGB-Modell, keine nervigen 24- oder 32-Bit (Corel arbeitet mit 48 Bit Farbtiefe, welche aber auf meinem System eh nicht funzt, und nur auf wenigen Umgebungen unterstützt wird, seien es Browser oder Bilderuploadseiten), keine sturen JPG- oder GIFs mehr (sondern TIFF und PNG), etc.

Auch fürs Erstellen von Dokumenten, um fürs Studium zu lernen, sollte mit Linux definitiv eine komfortablere Sache sein. Mit Polaris (Android), ist zwar die beschränkte Auswahl ein Problem, von der Funktionalität schlägt es MS Word immernoch bei Weitem. Alle wichtigen Sachen sind vorhanden, lediglich, dass man schlicht den Bildschirm zu berühren hat, und keine Maus um evtl. mit der anderen Maustaste ein anderes Dropdown-Menü zu öffnen, sind gewöhnungsbedürftig. Hat man sich an dieses System gewöhnt, so belächelt man das Problem nur noch, und lacht MS Word aus.

Bis dahin ist aber noch alles Zukunftsmusik. Erstmal soll meine alte Kiste abrauchen. Für die Zukunft tendiere ich zu Ubuntu - ein Freund aus meiner Nähe hat damit gearbeitet, und es für gut befunden. War zwar fünf Jahre schon her, aber er hält immer noch viel von Ubuntu.

...
[Bild: bug.gif]
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.02.2014 von Meganium.)
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#20
27.02.2014
Mew Offline
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RE: Von Windows auf Linux - die Umsteiger
Zitat:Ich denke mal, er meint pro Minute. Wink
RD laugh Ja, natürlich.

Zitat:War zwar fünf Jahre schon her, aber er hält immer noch viel von Ubuntu.
Vor 5 Jahren war Ubuntu auch noch nicht der billige Mac-Abklatsch der die berechtigte Kritik der Nutzer ignoriert. Lyra eww

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