Anlässlich der letzten Diskussionen und Ereignisse möchte ich einmal erläutern, was ich aktuell von der Szene halte.
Etliche Communitys versuchen die Bronys für sich zu gewinnen. Am erfolgreichsten natürlich die englischen Communitys, da viele Bronys neben ihrer Muttersprache auch Englisch beherrschen.
Seit die 2. Staffel ihr Ende gefunden hat, bemerkt man einen deutlichen
Niveauverfall in allen Communitys. Die ponybezogenen Themen werden immer rarer und teilweise beginnen Bronys schon damit, MLP mit dem Hate-Meme
Dolan zu verbinden.
Auch das Lyra-Plüschi mit dem fragwürdigen Loch, welches vor einigen Wochen über Ebay verkauft wurde, erschütterte die gesamte Brony-Szene. Viele schämten sich, sich selbst jemals als Brony bezeichnet zu haben, als sie die Ausbreitung der Bilder und die entsprechende Verbindung zu
My Little Pony Friedship is Magic bewusst aufnahmen. Es war wohl der größte
Imageschaden an der Bronycommunity, der bisher das Internet durchwandert hat.
Nicht nur Hater, sondern auch das normale Internetvolk, bildeten sich ihre Meinung über Bronys, als sie das Plüschi sahen. Oft wurden Begriffe wie „Ponyf*cker“ oder „
Zoophilie“ verwendet. Oft fiel auch die Frage, ob Bronys auch Sex mit echten Pferden haben würden oder in Betracht ziehen würde.
Neben kleineren Problemen, wie fehlende,
abgegraste Merchandise-Läden und einer zu großen Nachfrage an handgefertigten Plüschis und
fehlender Anerkennung von Bronys seitens Hasbro, kämpft die Bronyszene mit weiteren, fremden Einflüssen.
Anscheinend hat sich die lose Gruppierung Anonymous Ponybilder zu Eigen gemacht und verwendet diese nun, um erfolgreiche Einbrüche auf Webservern, wie den Servern der
GEMA, spöttisch zu
untermalen. Es sei hierbei gesagt, dass nur Teile oder Splittergruppen wie in diesem Fall die Gruppe „
AnonyPwnies“ die Ponys der Serie verwendet haben. Dennoch scheinen die Ponys, insbesondere Rainbow Dash, immer mehr zu einem Symbol für Anonymous zu werden.
Inzwischen ist auch schon recht weitläufig bekannt, dass viele Mitglieder der
Piratenpartei sich zur Serie bekennen. Die Piratenpartei ist eine sehr umstrittene Partei, die gerne als
Spaßpartei aus dem Internet bezeichnet wird und nur aus jugendlichen Computerspielfreaks, oder im Mediajargon auch „
Killerspielspieler“, besteht. So ist es dort offiziell Möglich einen GO-Antrag auf
Ponytime zu stellen. Dies soll dazu dienen, eine in einer hitzigen Diskussion etwas Ruhe und Entspannung zu bringen und das Miteinander wieder zu stärken. Ein positiver Effekt oder ein schlechter Schatten? Soll der Bundestag jetzt ständig My Little Pony gucken? Für wen würde das Volk die Communty halten?
Aber dem nicht genug. Es rühmen sich sogar Bronys damit, mit entsprechenden Ponyshirts, die eindeutig eine Referenz zu Friendship is Magic haben, damit, bei einer Demonstration zur Legalisierung von Marihuana in einem
Zeitungsartikel aufzutauchen. Hält man die Bronys nun für
kiffende Drogenjunkies?
Zurück aus der analogen Welt wieder in die digitale Welt.
Die Brony-Community sorgt auch selbst für Probleme. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Serie auch von nicht-Bronys gesehen wird. Um es genauer zu sagen: Die kleinen Mädchen, für die die Serie ursprünglich entwickelt wurde. Nun überlege man sich mal, was passiert, wenn solch kleine Mädchen mit oder ohne ihre Eltern im Internet auf Bildersuche zu ihrer Lieblingsserie gehen?
Unweigerlich werden sie mit ihrer Suche zumindest auf einige
Shipping-Bilder treffen. Man wird sich vielleicht schon denken worauf ich hinaus will. Und ganz richtig: Irgendwo wird die Safe-Search-Funktion von Google versagen und das ein oder andere
Saucy- oder gar
R34-behaftete Bild hervorbringen. So schadet man nicht nur der Serie indem man die eigentliche Zielgruppe verschreckt. Man erinnere sich an
The Last Roundup. Nachdem die Folge ausgestrahlt wurde, liefen die Eltern Sturm bei Hasbro und behaupteten, es sei
behindertenfeindlich. Die Folge war, dass man die Szene neu gerendert und neu synchronisiert werden musste. Einige Bronys waren empört, andere fanden sich damit ab. Ein weiteres Mal splittete sich das Fandom.
Bronys scheinen Einfluss auf die Serie nehmen zu können, aber Hasbro hört mehr auf besorgte Eltern. In dem Sinne muss man sich überlegen, ob wir überhaupt so einen Fandom betreiben sollten.
Die
Flut an explizierten Inhalten könnte der Bronyszene noch sehr stark schaden, sollte einmal bekannt werden, welche Umfänge sie hat. Man erinnere sich noch einmal an das Lyra-Plüschi.
Inzwischen bin ich ein wenig auf Imageprobleme eingegangen. Ich komme mal zurück zum eigentlichen Problem:
Wir zerbrechen. Die Serie läuft nicht mehr, es gibt kaum noch Ponythemen, weil der Diskussionsstoff ausbleibt. Eine Welle von
Trollen überflutet die größte, deutsche Bronycommunity
Bronies.de und lässt sich von ahnungslosen Bronys feiern und verehren. Einige Bronys haben inzwischen den Entschluss gefasst, es besser zu machen, als
Fabr0ny und eröffnen inzwischen eigene Foren mit denen sie, Gerüchten zu Folge, eine
trollfreie Community verfolgen. Dieses Vorhaben zieht selbstverständlich einige Bronys an und es findet eine Fragmentierung der Community auf mehrere Plattformen statt.
Nachdem
Ponibooru nun auch abgeschaltet wird, ist ein wichtiges Standbein der Szene gefallen. Etliche möchtegern-Admins ziehen inzwischen eigene Boorus hoch und kopieren den Content aus Ponibooru, um eine großtmögliche Usermasse zu sich zu ziehen unter der die gemieteten VServer oder Heimleitungen zusammenbrechen. Eine weitere
Fragmentierung findet sogar auf internationaler Ebene statt.
Ich denke, ich habe genug Punkte erläutert, um verständlich zu machen, dass die Brony-Szene sich dem Ende neigt. Wir driften ab in ein dreckiges Untergrundsekte, die zum Aufkauf von Produkten eines Herstellers zu auffordert und diese den kleinen Kindern vorenthält, für die sie einst gemacht waren.
Da ich es irgendwo in einem Beitrag aufgeschnappt habe, erlaube ich mir noch ein
Post Skriptum zum Text:
Ein Thema wurde leider noch außer Acht gelassen. Es handelt sich dabei um die
Meetups und Conventions.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass die deutsche
Galacon ein
Abklatsch ist, der mit Sicherheit ein unorganisiertes
Chaos wird und einige Vorfälle zu Tage bringen wird, die das Ansehen der Bronys in der Öffentlichkeit weiter senkt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand. Es wird zwar bei weitem nicht so schlimm werden, wie die letzte Love Parade, aber es gibt jeden Grund zur Annahme, dass die Galacon scheitern wird und niemals an die Conventions in den USA heranreichen wird. Alleine die
fehlenden Gäste sind schon Grund genug.
Den einzigen Halt, den deutsche Bronys noch haben, sind die Massen an
Meetups, die aber auch nicht immer sauber und nach Plan verlaufen. Die letzten Geschichten ließen ja verlauten, dass ganze Städte
leergekauft wurden, bevor ein Meetup stattfand, so dass das traditionelle Blindbag-Kaufen ins Wasser fallen musste. Es kam sogar so weit, dass man sich untereinander die Blingbags
stehlen musste. Sollte man das als Zeichen sehen, dass wir untereinander eigentlich auf Love & Tolerate einen gewaltigen
Pferdeapfel geben?