14.08.2014 |
Charles
Royal Guard
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Herrmannsegerman schrieb: Und dann noch Sprachbarrieren. Der klassische Gefreite ist nicht der Typ Mensch der 5 Sprachen spricht.
Hiermit kann ich voller Stolz berichten, dass ich bereits zu meinen Zeiten als "klassischer Gefreiter" Englisch auf exzellentem Niveau und Französisch mit Händen und Füßen sprach.
Selbst Letzteres hätte ausgereicht um mir per Handzeichen verständlich zu machen, welches Ziel ich bekämpfen soll. Im Manöver wird übrigens sowieso nicht allzu viel geplaudert.
(14.08.2014)Herrmannsegerman schrieb: Ich glaube das wäre gar keine so gute Idee. Auch weil somit immer die ganze EU in einen Konflikt eingreifen muss und nicht nur z.b. Frankreich oder England für sich eingreifen kann.
Umso besser, dann überlegen sie es sich eben noch ein paar mal öfter, bevor sie einen Feldzug ausrufen!
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14.08.2014 |
Blitzsturm
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RE: Patriotismus
Zitat:Es ist nicht verwunderlich das du sowas gehört hast. Grundsätzlich erstmal. Nein, so etwas hat es nie gegeben und solche Versuche gibt es auch nicht. Eine pauschale und komplette Gleichschaltung der rechtlichen Vorschriften ist nicht das Ziel. Das Gerücht basiert allerdings auf einem realen Problem das wir in Europa haben. Das auszuführen hier jetzt aber den Rahmen sprengt. Bleiben wir also vorerst dabei, das hast du in den falschen Hals gekriegt. RD wink
Wenn du meinst, ich glaube dir das jetzt einfach mal.
Zitat:Da gibt es keine einheitliche Position, deshalb kann ich da nur für mich und einen Teil sprechen der es ähnlich sieht.
Bei der Polizei ist auf jeden Fall sicher zu stellen, dass es eine gut laufende Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten gibt. Ich kann mir also durchaus vorstellen, dass es am Ende gemeinschaftliche Polizeibehörden gibt. Ich halte hier ein dezentrales System mit einer koordinierenden Behörde auf europäischer Ebene für die wahrscheinlich tragfähigste Lösung.
Streitkräfte, ja hier kommen wir natürlich ins Herz der Souveränität. Deshalb gerade heraus, wir brauchen heute keine 28 verschiedenen Armeen mehr. Eine europäische Streitmacht wäre definitiv günstiger und wahrscheinlich sogar schlagkräftiger. Dieser Schritt ist allerdings sehr schwer umzusetzen, da die Staaten dafür eine ganz wesentliche Kompetenz an Europa abtreten müssten. Nämlich die Richtlinienkompetenz in den Beziehungen zu Drittstaaten. Dieser Schritt sollte erst erfolgen, wenn die Demokratisierung in Europa weiter fortgeschritten ist, aber wenn Europa diesen Stand erreicht hat bin ich definitiv dafür.
Neben der Effizienz gibt es für mich da noch zwei weitere Argumente. Erstmal hat in Europa kein Krieg mehr statt zu finden. Da macht es dann keinen Sinn wenn die Mitglieder weiterhin komplett eigenständige Truppen unterhalten. Da kann man dann allein schon aus symbolischer Wirkung heraus eine gemeinsame Kommandostruktur schaffen.
Was da aber auch reinspielt, ist eine Erfahrung die ich mittlerweile mehrfach gemacht habe. Erstmals im Gespräch mit einer Pakistanerin, aber auch aus direkten oder indirekten Erfahrungen mit Ländern Afrikas oder Asiens.
Wenn sich die Europäer irgendwo einmischen wird dies häufig schon heute als Einsatz der EU wahrgenommen. Tatsächlich ist der Glaube recht weit verbreitet, die EU habe eine Armee, so wie die USA Truppen schicken, schickt dann eben auch die EU Truppen. In der Wahrnehmung vieler Länder der dritten Welt, aber auch einiger Schwellenländer war der Einsatz der Franzosen in Mali keine französische Politik, sondern ein Eingriff der EU und in Pakistan beispielsweise sprechen auch die Zeitungen und Frensehnachrichten von Europa, wenn eigentlich nur die Briten gemeint sein sollten.
Wir werden auch in Deutschland für die Politik unserer Nachbarn verantwortlich gemacht, einfach weil es in der Wahrnehmung vieler Menschen in anderen Erdteilen die EU gibt. Da flattert vielleicht eine niederländische Flagge, aber die werden einfach als Teil Europas empfunden.
Wenn ich schon für den Einsatz von Streitkräften verantwortlich gemacht werde, dann möchte ich gerne eine gemeinsame Außenpolitik dahinter wissen die ich selber über Wahlen mitbestimme. Ich würde ja auch nicht einsehen, dass man mich verantwortlich machen würde, wenn bayrische Milizen in Österreich einmarschieren. Da stellt sich die Frage wegen der Bundespolitik zum Glück nicht und genau so sollte es in Europa sein.
Für mich wäre eine gemeinsame Armee und Polizei überhaupt nicht akzeptierbar,
denn einen so großen Einschnitt in die Souveränität der Länder kann ich nicht unterstützen.
Mir ist dabei auch egal, ob irgendjemand uns für andere europäische Militäroperationen verantwortlich macht.
Eine solche Armee/Polizei könnte ja auch genauso (und viel leichter als eigene Armeen/Polizeien)
gegen "innere Feinde" (also Bundesstaatsgegner) eingesetzt werden, oder?
Wie stellt ihr Pan-Europäer euch das eigentlich genau vor,
der Großteil aller EU-Völker will (momentan) keinen Bundesstaat,
wollt ihr diesen (notfalls) mit Gewalt errichten?
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14.08.2014 |
Charles
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Blitzsturm schrieb: Wie stellt ihr Pan-Europäer euch das eigentlich genau vor,
der Großteil aller EU-Völker will (momentan) keinen Bundesstaat,
Und das weißt du woher so genau?
(14.08.2014)Blitzsturm schrieb: wollt ihr diesen (notfalls) mit Gewalt errichten?
Bitte, übertrage er nicht die seinige "kaiserliche" Denke auf andere!
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14.08.2014 |
Blitzsturm
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RE: Patriotismus
Zitat:Und das weißt du woher so genau?
http://de.statista.com/statistik/daten/s...on-europa/
Mehrheitlich ist die Bevölkerung eher gegen ein solcher Vorhaben,
mit Ausnahme der Franzosen, aber das wundert mich nicht.
Zitat:Bitte, übertrage er nicht die seinige "kaiserliche" Denke auf andere! RD wink
Wir (yeah Royal We ) wollen uns mit dieser Antwort nicht zufrieden geben und verlangen nach einer besseren.
Zitat:Höhö, ich will ja nichtmal mit den Bayern und Obersachsen in einem Staat leben
Dann wirds in den VSEU aber unlustig für dich.
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14.08.2014 |
Blitzsturm
Enchantress
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RE: Patriotismus
Zitat:Ich denke die meisten wissen gar nicht, was damit gemeint ist, das ist das Problem. Würde sich eine große Partei in Deutschland dieses Vorhaben auf die Fahne schreiben, würde das recht schnell anders aussehen, denke ich.
Denkst DU, das müsste sich erst zeigen.
Zitat:Und was soll das nun schon wieder bedeuten? Das ist jetzt nicht die erste Äußerung dieser Art von dir. Ich dachte du willst nicht in eine gewisse Ecke gestellt werden und dennoch kommt dann ständig so was von dir? Lyra eww
Sollte nur heißen, dass Franzosen nicht wirklich für ihren Patriotismus bekannt sind und derartigen "Ideen" offener gegenüber stehen.
Oder bin ich in deinen Augen jetzt ein Frankreich-Hasser?
Zitat:Die Antwort ist: Nein! Pinkie approved
So sei es!Wachen, schafft ihn uns aus den Augen!
Echt jetzt, fällt dir keine bessere Antwort ein?
Das ist bedauerlich.
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14.08.2014 |
Lappen
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Blitzsturm schrieb: Zitat:Und das weißt du woher so genau?
http://de.statista.com/statistik/daten/s...on-europa/
Mehrheitlich ist die Bevölkerung eher gegen ein solcher Vorhaben,
mit Ausnahme der Franzosen, aber das wundert mich nicht.
Tolle Umfrage hast du da! DIe sind sicher auf die Straße gelaufen, haben den Leuten was von "VSEU" erzählt, ohne zu erklären wie das ganze aussehen sollte, haben auf die Antwort des Straßenidioten gewartet und diese fleißig notiert.
Ich persönlich wäre dafür, dass die EU einheitlicher wird, übertreiben sollte man es aber auch nicht. Sicherlich ein komplexes Thema.
Feuchter Lappen
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14.08.2014 |
Charles
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Blitzsturm schrieb: Zitat:Und was soll das nun schon wieder bedeuten? Das ist jetzt nicht die erste Äußerung dieser Art von dir. Ich dachte du willst nicht in eine gewisse Ecke gestellt werden und dennoch kommt dann ständig so was von dir? Lyra eww
Sollte nur heißen, dass Franzosen nicht wirklich für ihren Patriotismus bekannt sind und derartigen "Ideen" offener gegenüber stehen.
Oder bin ich in deinen Augen jetzt ein Frankreich-Hasser?
1. OK, mal ganz allgemein gehalten gesprochen: Die Franzosen sind üblicherweise viel patriotischer als die Deutschen, sie definieren Patriotismus nur völlig anders als du. Während du den kleingeistigen Vorstellungen des Patriotismus der deutschen Kaiserzeit anhängst, sind die Franzosen von jeher viel freigeistlicher und revolutionärer drauf. Ein Franzose der völlig mit seiner Regierung zufrieden ist, ist kein Franzose. Und während man sich hierzulande im Allgemeinen lieber unterordnet, schreit der Franzose seine Unzufriedenheit lauthals heraus.
2. Ich finde Patriotismus in der Form wie du ihn hier darstellst auch reichlich bescheuert, bin ich in deinen Augen jetzt ein Deutschland-Hasser?
Und nein, ich halte dich nicht für einen Frankreich-Hasser, eher für jemanden der komische, antiquierte Vorstellungen über unsere europäischen Nachbarn und auch das eigene Volk hat.
(14.08.2014)Blitzsturm schrieb: Zitat:Die Antwort ist: Nein! Pinkie approved
So sei es!Wachen, schafft ihn uns aus den Augen!
Echt jetzt, fällt dir keine bessere Antwort ein?
Das ist bedauerlich.
Deine Frage war, ob wir ein Europa als Föderalstaat auch mit Gewalt umsetzen würden und die Antwort darauf lautet: Nein!
Erwartest du nun dafür eine große Erklärung? Gewalt darf in Europa niemals wieder eine "Lösung" sein. So viel sollte jeder der hier lebt und unsere Geschichte halbwegs kennt gelernt haben.
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14.08.2014 |
Herrmannsegerman
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Mc Timsy schrieb: @Herrmannsegerman
Kommandostrukturen sind im Detail zu klären. Auch in wie weit wir Kompetenzen aufteilen. Nach derzeitigem Stand haben wir aber 28 separate Ministerien die 28 mal quasi die gleichen Bestellungen durchführen und dabei aber 28mal auch nach einem eigenen Weg suchen und 28mal zu wenig Geld haben.
Gut, wenn das so ist muss auf dem Gebiet der Absprache und Kommiunikation noch einiges getan werden.
Ich bin nicht alzu bewandert auf dem Gebiet der Europäischen Militärs, das muss ich zugeben. Denoch ist in meinem Auge ein Zusammenschluss der Militärs nicht förderlich.
Im Falle des nicht-verteidigunsfalles z.B. bei Umweltkatastrophen muss so nur eine Regierung über einen Militäreinsatz nachdeken, anstatt 28. Und ob Englischsprachige Soldaten bei einem Hochwasser in Niederbayern besser für die Bevölkerung sind wage ich zu bezweifeln.
Außerdem würde ein Zwang zur Englischen Sprache schon wieder die Deutsche, Spanische oder Polnische Sprache (Beispiele) schon wieder mehr aus dem Europäischen Alltag vertreiben. Dat muss ja nich.
@Hathgat: England und Frankreich haben ja immer noch Überseegebiete und müssen ein wenig für ihre Exkolonien sorgen. Und dafür sollten keine Deutschen Soldaten in die Schusslinie geraten. Ihre Gebiete, ihre Probleme.
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14.08.2014 |
Blitzsturm
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RE: Patriotismus
Zitat:1. OK, mal ganz allgemein gehalten gesprochen: Die Franzosen sind üblicherweise viel patriotischer als die Deutschen, sie definieren Patriotismus nur völlig anders als du. Während du den kleingeistigen Vorstellungen des Patriotismus der deutschen Kaiserzeit anhängst, sind die Franzosen von jeher viel freigeistlicher und revolutionärer drauf. Ein Franzose der völlig mit seiner Regierung zufrieden ist, ist kein Franzose. Und während man sich hierzulande im Allgemeinen lieber unterordnet, schreit der Franzose seine Unzufriedenheit lauthals heraus.
2. Ich finde Patriotismus in der Form wie du ihn hier darstellst auch reichlich bescheuert, bin ich in deinen Augen jetzt ein Deutschland-Hasser?
Und nein, ich halte dich nicht für einen Frankreich-Hasser, eher für jemanden der komische, antiquierte Vorstellungen über unsere europäischen Nachbarn und auch das eigene Volk hat.
1.Wie auch immer, kommt wohl auf die Definition an.
2.Nein bist du nicht, du magst nur meine Form des Patriotismus nicht.
Und weil du dich so schön drüber aufregst:
Semper Germanis!
Vielleicht habe ich veraltete Vorstellungen,
aber ich stehe eben zu ihnen.
Zitat:Deine Frage war, ob wir ein Europa als Föderalstaat auch mit Gewalt umsetzen würden und die Antwort darauf lautet: Nein!
Erwartest du nun dafür eine große Erklärung? Gewalt darf in Europa niemals wieder eine "Lösung" sein. So viel sollte jeder der hier lebt und unsere Geschichte halbwegs kennt gelernt haben.
Ich dachte eigentlich mit "Nein" meintest du,
dass du mir die Frage nicht beantworten willst, ist wohl ein Missverständnis.
Aber etwas näher ausführen könntest du es schon,
was wäre wenn eure Ziele in der Bevölkerung nicht gewünscht werden würden?
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14.08.2014 |
Mc Timsy
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RE: Patriotismus
Blitzsturm schrieb:Wenn du meinst, ich glaube dir das jetzt einfach mal.
Danke sehr, das ehrt dich.
Blitzsturm schrieb:Für mich wäre eine gemeinsame Armee und Polizei überhaupt nicht akzeptierbar,
denn einen so großen Einschnitt in die Souveränität der Länder kann ich nicht unterstützen.
Souveränität, schönes Thema! Das hier sind jetzt keine grundsäztichen Widerworte, denn wir reden hier über ein rein hypothetisches Thema. Bis zum jetzigen Zeitpunkt haben wir ja noch kein System, wie wir uns die polizeiliche Arbeit unter dem Dach einer gemeinsamen Europäischen "Bundespolizei" vorstellen könnten. Da es bei polizeilicher Arbeit aber um Verbrechensbekämpfung geht können wir sehen, dass es derzeit in Europa grenzüberschreitende Kriminalität gibt. Organisierte Einbrecherbanden bis hin zu den ganz großen Fischen aus drogen- und Menschenhandel. Schwarzgelder die in Deutschland weiß gewaschen werden, solche Dinge eben.
Ziel muss es für ein vereinigtes Europa sein, dass die Staaten ihre Gesetze gegenüber derartigen Subjekten effektiv und gründlich durchführen können. Ein Däne der in Bulgarien eine Waffe kauft, in Frankreich einen Mord begeht und sich auf das Konto einer spanischen Bank ausbezahlen lässt sollte mit einer entschiedenen und koordinierten Reaktion aller Staaten rechnen müssen. Wenn es der Polizei möglich ist ein solches System rein auf der Basis der Rechtshilfe aufzubauen, dann brauchen wir keine gemeinsame Behörde. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass dies extrem schwer ist, weshalb ich eine Behörde zur Koordination, oder eben auch offen grenzübergreifend Ermittlungsberechtigte Beamte nicht von vornherein ausschließen will.
Die eigene Armee als wichtig zu empfinden verstehe ich, halte es aber in unserer heutigen Welt für unnötige Folklore. Militärische Grenzverschiebungen innerhalb Europas verbieten sich von selbst, deshalb müssen wir keine Möglichkeit haben uns voreinander zu schützen. Stattdessen sollten wir sowieso an einer gemeinsamen, demokratisch fundierten Außenpolitik arbeiten. Würde Europa beispielsweise angegriffen, dann müssen wir selbstverständlich verteidigen. Sollte Europa sich zu einem Waffengang im Ausland entscheiden, dann behalte ich mir jetzt das Recht vor später zu entscheiden ob ich dies gerecht finde. Auf jeden Fall sollten Schnellschüße vermieden werden, wie das zum Beipiel Frankreich oder Großbritannien sich in einen Konflikt einmischen wo wir dann alle zwangsweise nachher mit drin hängen. Auch würde ich gerne vermeiden in Zukunft noch einmal eine Spaltung Europas wie beim letzten Irak-Krieg zu erleben.
Blitzsturm schrieb:Eine solche Armee/Polizei könnte ja auch genauso (und viel leichter als eigene Armeen/Polizeien)
gegen "innere Feinde" (also Bundesstaatsgegner) eingesetzt werden, oder?
Gerade im Internet wird das oft behauptet, entbehrt aber jeglicher wissenschaftlicher Grundlage. In Deutschland sind auch nicht die Bundespolizisten für besondere Brutalität bei den Demos bekannt, sondern es sind meist die Bayern die dadurch auffallen. Auch in anderen Föderalstaaten lässt sich die These von einer Enthemmung durch einen höheren Dienstherren nicht aufrecht erhalten. Tatsächlich kennen wir aber aus dem Zerfall Jugoslaviens das Gegenbeispiel, dass nämlich die jugoslawische Armee an ihren ethnischen Grenzen zerfallen ist. Auch als in Amerika seinerzeit der Bürgerkrieg ausbrach hielten die territorialen und ethnischen Bindungen im Großen und Ganzen. Deutsche kämpften beispielsweise eher für den Norden, Iren setzten sich eher für den Süden ein.
Die vereinigte Armee ergibt sich zwingend aus dem Ziel einer gemeinsamen Außenpolitik. Diese ist notwendig, damit Europa als starker Player seiner Interessen auftreten kann. Da können wir uns nicht erlauben, dass ein Staat im Zweifel aus der Reihe tanzt und selbstständig Kriege beginnt. Von der theoretischen Gefahr, dass ein Staat das tragische Ende des Deutschen Bundes nachspielt und intern Militär einsetzt (Ungarns Präsident Orban betont beispielsweise immer wieder seine angeblichen Territorialansprüche auf "Großungarn) fangen wir dann noch nicht einmal an.
Blitzsturm schrieb:Wie stellt ihr Pan-Europäer euch das eigentlich genau vor,
der Großteil aller EU-Völker will (momentan) keinen Bundesstaat,
wollt ihr diesen (notfalls) mit Gewalt errichten?
Gewalt ist nicht unser Weg, weil wir wissen das unsere Idee die beste ist. Es ist tatsächlich eine Mischung aus Überzeugen und Gewöhnen auf die die Pan-Europäische Bewegung seit Jean Monnet setzt. Gewöhnen in der Art, dass sich die Menschen bereits vieles für selbstverständlich nehmen, was ohne die Europäische Einigung undenkbar wäre. Fahr mal mit einem Israeliten über eine Innereuropäische Grenze wenn der das erste mal hier ist. Wenn der merkt, dass man hier in Europa die Grenzen einfach durchfahren kann ohne von bewaffneten Grenzposten angehalten zu werden klappt der Mund so weit auf, dass du Angst hast der Unterkiefer fällt gleich ab. Das ganze zielt dann auch auf die Bürokratie und Rechtsprechung ab. Die Europäisierung Deutschlands ist schon so weit voran geschritten, dass ich nicht weis ob die Behörden einen Zerfall der Union überhaupt verarbeiten könnten.
Und naja, die Sache mit der Überzeugung ist zugegeben was ins Stocken geraten. Gerade in universitären Kreisen hat die europäische Idee viele Anhänger und Umfragen zeigen, dass die höhe des Bildungsniveaus stark die Zustimmung zu der Idee eines vereinigten Europas beeinflusst. Die "Generation Erasmus" ist ein starker Hoffnungsschimmer für die Pan-Europäer. Denn im Gegensatz zur derzeitigen Politikergeneration, die weder den Krieg erlebt, noch Europa als etwas selbstverständliches erfahren hat, kann von dieser Generation wieder mehr Bewegung erwartet werden.
Allerdings müssen wir spätestens seit der Krise wohl gestehen, dass wir hier ein bisschen eine kulturelle Blase erzeugt haben. Da draußen herrscht bei vielen weder der Enthusiasmus vor, noch der Bildungsstand über die Funktion der Union um die ganzen dreisten Lügen zu durchschauen, die über das Internet verbreitet werden. Als die Iren bei der ersten Abstimmung "Nein" zu Lissabon gesagt haben ergaben Untersuchungen, dass vielmals Gründe dafür genannt wurden, die nicht der Realität entsprachen. Wie beispielsweise die angebliche Einführung der Todesstrafe. Ich denke, wenn wir alle jene erreichen könnten, deren Ablehnung gegen die Union auf falschen Annahmen basiert würde das Lager der Gegner schon ziemlich ins Wanken geraten.
Ein Beispiel für diese Probleme ist übrigens die von dir dargestellte Frage nach den "Vereinigten Staaten von Europa". Ich persönlich mag diesen Begriff nicht, suggeriert er doch, man wolle in Europa eine 1:1 Kopie der USA etablieren. Die Amerikaner haben ihr System, mit seinen Vor- und Nachteilen, ich glaube aber für die Europäer gäbe es passendere Lösungen. Das lässt sich aber mit einer einfachen Frage nicht darstellen.
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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14.08.2014 |
Hathagat
Changeling
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RE: Patriotismus
Sag mal, McTimsy, wo es gerade um EU-Polizei und Grenzkontrollen und so geht... fördert der Wegfall jener Kontrollen nicht die überstaatliche Kriminalität ungemein?
Ich meine, es können doch Drogen und Zwangsprostituierte und Co. einfach ungehindert von Osteuropa oder sonstwo in andere EU-Staaten gebracht werden, oder?
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14.08.2014 |
Meganium
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Antanica schrieb: Ich bin eher Patriot für den Planeten auf dem ich aktuell lebe, die Erde und befürworte eine komplette Vereinigung der gesamten Welt unter einer echten Repräsentativen Republik oder einer erleuchteten Konstitutionellen Monarchie. Diese Allianz von Nationen oder der Weltstaat sollte dann über eine eigene Streitmacht verfügen, um gegen andere Sternennation (Aliens oder menschliche Völker) kämpfen zu können.
Eine gute, weltbürgerliche Einstellung.
Wobei: Könnte man die Streitmacht nicht auch für andere Zwecke nutzen? Die Bundeswehr bei uns wird ja auch dann eingesetzt, wenn Naturkatastrophen drohen oder gewütet haben.
...
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14.08.2014 |
Blitzsturm
Enchantress
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RE: Patriotismus
Zitat:Ich bin eher Patriot für den Planeten auf dem ich aktuell lebe, die Erde und befürworte eine komplette Vereinigung der gesamten Welt unter einer echten Repräsentativen Republik oder einer erleuchteten Konstitutionellen Monarchie. Diese Allianz von Nationen oder der Weltstaat sollte dann über eine eigene Streitmacht verfügen, um gegen andere Sternennation (Aliens oder menschliche Völker) kämpfen zu können.
So wie es aussieht will die verschworene Globale Elite sowieso genau das durchsetzen, mit dem Unterschied dass es in ihrem Fall böse, sprich eine weltweite faschistische Tyrannei sein wird... oder auch nicht.^^
Es lebe das terranische Imperium!
Zitat:Sag mal, McTimsy, wo es gerade um EU-Polizei und Grenzkontrollen und so geht... fördert der Wegfall jener Kontrollen nicht die überstaatliche Kriminalität ungemein?
Ich meine, es können doch Drogen und Zwangsprostituierte und Co. einfach ungehindert von Osteuropa oder sonstwo in andere EU-Staaten gebracht werden, oder? AJ hmm
McTimsys Antwort hierauf würde mich auch interessieren.
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14.08.2014 |
Triss
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Hathagat schrieb: Sag mal, McTimsy, wo es gerade um EU-Polizei und Grenzkontrollen und so geht... fördert der Wegfall jener Kontrollen nicht die überstaatliche Kriminalität ungemein?
Ich meine, es können doch Drogen und Zwangsprostituierte und Co. einfach ungehindert von Osteuropa oder sonstwo in andere EU-Staaten gebracht werden, oder?
Wo ist der Unterschied, ob sie in Osteuropa oder in Westeuropa zwangsprostituiert werden? Ist beides eine Straftat.
only the good die young? phew good thing that i am so incredibly awful
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14.08.2014 |
Blitzsturm
Enchantress
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RE: Patriotismus
(14.08.2014)Triss schrieb: (14.08.2014)Hathagat schrieb: Sag mal, McTimsy, wo es gerade um EU-Polizei und Grenzkontrollen und so geht... fördert der Wegfall jener Kontrollen nicht die überstaatliche Kriminalität ungemein?
Ich meine, es können doch Drogen und Zwangsprostituierte und Co. einfach ungehindert von Osteuropa oder sonstwo in andere EU-Staaten gebracht werden, oder?
Wo ist der Unterschied, ob sie in Osteuropa oder in Westeuropa zwangsprostituiert werden? Ist beides eine Straftat.
In Westeuropa lohnt es sich für die Zuhälter mehr,
da die Freier dort mehr Geld haben (glaube ich zumindest).
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