22.08.2014 |
Firefuse
Great and Powerful
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Lihannanshee schrieb: Aber Schneider sind immer handwerker, egal was sie machen.
Und auch wenn es sich um Kunst handeln würde, naja...
Kunst ist, für mich, das was ein Individuum als Kunst ansieht. Sei es nun ein Plüschie oder nur eine Rote line auf ner weißen Linwand. Wenn jemand z.B. ein Plüschie als Kunst ansieht und bereit ist den Preis zu zahlen dann wird er es auch kaufen. Für manch anderen mag es wiederum irsinnig sein.
Und zum thema Preis: Zitat:Die Aufgabe des Künstlers ist zu erdichten, nicht zu berichten
One sword keeps another in the sheath.' Sometimes, the threat of violence alone is a deterrent. Sometimes, by taking a life, others can be preserved. It's the code the samurai lived by.
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22.08.2014 |
Meganium
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Lihannanshee schrieb: Falls du mich meinst fühle ich mich nicht angesprochen, denn ich bashe nicht.^^
Wahrscheinlich meint er mich damit, einfach weil ich etwas geschrieben habe. Aber auch ich finde die Preise auf der Galacon angemessen und nachvollziehbar, ohne wenn und aber.^^
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22.08.2014 |
Wasabi Woman
Wonderbolt
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Lihannanshee schrieb: (22.08.2014)kiwi schrieb: vor allem wenn irgendwelche Unbeteiligten ankommen und nur bashen wollen.
Falls du mich meinst fühle ich mich nicht angesprochen, denn ich bashe nicht.^^
Dann ist ja schön dass du dich so angesprochen fühlst, dass du es für nötig hältst, dich zu rechtfertigen. ^^ Ich meinte nicht dich, es gab auf den zahlreichen Seiten aber genug Fälle auf die das zutrifft.
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22.08.2014 |
Voodooslove
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
@Lihannanshee (ich hoff richtig abgetippt): ich glaub auch nicht dass sich Kiwi hier auf unsere derzeitige Diskussion bezieht. Eher so wie die am Anfang des Threads oder ab und an mal in Näherthreads.
Generell find ichs schön dass wir hier gut diskutieren können. Man muss auch mal einsehen dass es auch am "ende" der Diskussionen noch verschiedene Meinungen geben darf
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22.08.2014 |
Lihannanshee
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)kiwi schrieb: Dann ist ja schön dass du dich so angesprochen fühlst, dass du es für nötig hältst, dich zu rechtfertigen. ^^ Ich meinte nicht dich, es gab auf den zahlreichen Seiten aber genug Fälle auf die das zutrifft.
Tu ich doch gar nicht. x'DDD
Ich wollte das nur allgemein mal sagen. :'DDD
(22.08.2014)Firefuse schrieb: Kunst ist, für mich, das was ein Individuum als Kunst ansieht.
Ouuuh, ich hab ne voll gute Idee - ich lass das Katzenklo ein paar Wochen stehen und sage dann dass es kein Verbrechen gegen Hygiene (und bei meinem Kater Menschlichkeit.. ) ist, sondern Kunst.
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22.08.2014 |
Herrmannsegerman
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)kiwi schrieb: (22.08.2014)Herrmannsegerman schrieb: Letzteres ist mir durchaus bewust. Aber ich kann nicht sagen, dem einen Nähe ich sein Tier für 7,50 die Stunde, und dem nächsten für 8,50 weil mir sein OC gefällt.
Doch, theoretisch kannst du das.
(22.08.2014)Herrmannsegerman schrieb: Ich finde das man in diesem Preisniveau das den Leuten schon schuldig ist, das ordentlich zu erläutern woher der Preis kommt. Zumindestens, wenn das gewünscht ist.
Naja, da gehen die Meinungen halt auseinander. ^^ Ich finde entweder der Preis ist es einem wert oder halt nicht, ohne Diskussion. Und "den Leuten" ist man gar nichts schuldig, vor allem wenn irgendwelche Unbeteiligten ankommen und nur bashen wollen. Dem Käufer würde ich es durchaus auch darlegen wenn ich in der Situation wäre, aber das ist eine Gefälligkeit und keine Pflicht.
(22.08.2014)Herrmannsegerman schrieb: EDIT: Wir (mich eingeschlossen) sollten uns auch wieder an die Klammer hinter den Threadtitel errinern. Nicht das wir uns jetzt (Digital) die Köpfe einschlagen.
Bisher ist es doch ganz ruhig XD
Achja, wenn die Preise sich aus Arbeitsstunden und Materialkosten zusammensetzen steht das Endergebnis doch völlig außen vor. Die Preise von sehr guten und schlechten Nähern hier im Forum unterscheiden sich nicht sonderlich, aber die Qualität der Plüschies sehr stark. Wie gesagt, irgendeiner nimmt es immer, aber manche Plüschies, die ich nicht mal geschenkt nehmen wollte gehen letztendlich für Dumpingpreise weg, das ist doch genauso ungerecht.
Ich sehe unsere Meinung geht da stark auseinander., von demher führt das zu nichts. Ich habe hier nur meine Meinung kund getan und man sollte Leute wie mich verstehen die sich wundern warum ein Plüschtier mehr kosten kann als eine Waschmaschine und erfahren wollen warum. Ende.
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22.08.2014 |
Meganium
Busfahrerpony
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Registriert seit: 15. Jan 2012
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
Kunst ist (leider) subjektiv.
Manchmal wird, ich sag mal böse und übertrieben, ein Pappbecher eines Penners eher als Kunst angesehen, als ein von Hand gepinseltes Bild von einem Künstler, der 10 Semester Kunst studiert, gar sogar promoviert hat.
Da gibt es sogar eine Episode der Simpsons, die dies ganz gut widerspiegelt. Zu doof auch, wenn man nicht weiß, wie man einen Grill bauen kann.^^
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22.08.2014 |
Firefuse
Great and Powerful
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Lihannanshee schrieb: Ouuuh, ich hab ne voll gute Idee - ich lass das Katzenklo ein paar Wochen stehen und sage dann dass es kein Verbrechen gegen Hygiene (und bei meinem Kater Menschlichkeit.. ) ist, sondern Kunst.
Wenn du das im tiefsten inneren wirklich denkst dann tu dir keinen zwang an. ich bin in keiner Position anderen zu sagen was sie mögen sollen und was nicht. Das gute an einer eigen Meinung ist das man sie nich nur selbst gegenüber vertreten muss und niemand anderem.
Zitat:"Die Kunst spiegelt den, der sie ansieht, nicht das Leben."
(22.08.2014)Meganium schrieb: Kunst ist (leider) subjektiv.
Manchmal wird, ich sag mal böse und übertrieben, ein Pappbecher eines Penners eher als Kunst angesehen, als ein von Hand gepinseltes Bild von einem Künstler, der 10 Semester Kunst studiert, gar sogar promoviert hat.
Da gibt es sogar eine Episode der Simpsons, die dies ganz gut widerspiegelt. Zu doof auch, wenn man nicht weiß, wie man einen Grill bauen kann.^^
Ich sehe jemand versteht worauf ich hinaus wollte.
One sword keeps another in the sheath.' Sometimes, the threat of violence alone is a deterrent. Sometimes, by taking a life, others can be preserved. It's the code the samurai lived by.
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22.08.2014 |
Crash Override
Faust
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
so, wegen eurem "Preis-gezoffe" hab ich EXTRA den Thread durchwühlt, um die Preisbeispiele, die weit vorne Stehen, rauszusuchen.
Ich brauchte erstmal noch nen Kaffee um auchmal was zu antworten.
Kann jetzt auch nur als Plüschi-Näher schreiben.
Der Auslöser bei mir war dabei eigentlich auch nur, welche für mich selbst zu machen, da mir die Preise bei ebay.com viel zu hoch waren.
Mit der Zeit hat mir das Hobby dann doch immer mehr Spaß gemacht, neue Maschinen wurden gekauft und ich hab Angefangen Aufträge anzunehmen.
Bis die Schnittmuster soweit waren und ich meiner Meinung nach soviel Ahnung von der Materie hatte verging bestimmt ein 3/4 Jahr.
Und mit der Zeit kam dann auch so halbwegs die Erkenntnis, wie solche Preise zustande kommen.
Muss ich dazu jetzt auchnoch ne Rechnung aufstellen?
Fangen wir mal mit dem Notwendigsten an. Die Anschaffungskosten bevor man überhaupt anfangen kann.
Wären dann:
Stickmaschine: 629€ (günstigstes Modell)
Nähmaschine: ~100€ (günstiges Standartmodell)
Garn & Stoff
100m des Nähgarnes, welches wir nutzen kosten 2,49€, die werden für ein Plüschie auch gebraucht.
Stickgarn kostet für 200m an die 3€ und mit einer Farbe kommt man nicht weit.
Pro Plüschie sinds da mindestens 7~10 Farben. (wenn auch keine ganze Rolle)
Der Stoff kommt dann noch.
Fleece liegt so Durchschnittlich bei 6€/m...1/2m wird gebraucht in etwa für 1 Plüschie.
Bei Minky sinds 15€+ Importkosten/m.
In etwa kann man dann schon sagen, die Materialkosten liegen in etwa bei 15€-25€ pro Plüschi.
Zeitwert der Maschinen , sowie Einmalanschaffungen, wie Scheren, Nähnadeln, Stickvlies...mal aussen vor gelassen.
Dann kommt die Zeit noch dazu, die man etwa für eines braucht.
Wobei ich keinen Stundenlohn für mich festlege, da es für mich ein Hobby bleibt und kein Beruf. (grob gesagt wären es aber 2€-2,5€/Std.)
Wenn es ein einfacheres ist, bei denen man das Schnittmuster für die Mähne und den Schweif schon hat, sinds mindestens 10Std. Arbeitszeit.
Bei Rainbow Dash bspw. kann man die Zeit direkt mal verdoppeln.
Wird dann noch ein neues Schnittmuster gebraucht, bedarf das erst einiger Versuche.
Aber von Zeit, Material und Aufwand wolltest du ja nichts hören, also hätte ichs mir auch sparen können.
Der große "Reibach" scheint damit aber wirklich an mir vorbeigegangen zu sein, denn bisher hab ich mehr ausgegeben, als ich durchs Auftragsnähen gekriegt hätte.
Mit Industrieplüschies kann man das ganze sowieso nicht vergleichen.
Es sind Einzelanfertigungen..von einer Person,die alleine daran Arbeitet. (okay, wir zu zweit)
Wenn ich den Keller voller Mindestlohnarbeiter hab, biete ich euch die Plüschies auch für 20€ an.
Der Preis wird ja auch niemandem Aufgezwungen.
Wenn es noch gekauft wird, dann ist es diesen Preis ja auch Wert.
Anders lässt es sich ja nicht erklären, dass auch Auktionen teilweise über 1000$ kommen.
So, mein Lieber. Du willst also mal ein offizielles Statement und eine Kalkulation? Kannst du kriegen. Mich hast du jedenfalls nicht angeschrieben und gefragt, ansonsten hätte ich dir das auch geduldigst per PN erklärt.
Aber vielleicht ist das ganz gut, das mal hier in aller Deutlichkeit klarzustellen, für alle dauerhaft lesbar.
Gehen wir zuerst mal auf deinen Copyright Vorwurf ein.
Zum Glück leben wir hier in Deutschland, da gibt es Gesetze für alles.
Und unsere Plushies fallen ganz definitiv unter §24 des UrhG, der folgendes besagt:
UhrG §24.1: Ein selbständiges Werk, das in freier Benutzung des Werkes eines anderen geschaffen worden ist, darf ohne Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes veröffentlicht und verwertet werden.
Darüber hinaus wissen Hasbro Deutschland und Nici im übrigen auch durchaus von den durch Fans genähten Plüschtieren und haben da nicht mal was dagegen. Ganz im Gegenteil, sie sehen das sogar als kostenlose Werbung für mlp und Hasbro. Nicht zuletzt, weil ja sich ja auch wirklich jeder von uns auf die Marke My Little Pony beruft und die Quellen angibt.
Wenn du mir da nicht glaubst, wende dich doch bitte mal an die Orga der diesjährigen GalaCon, im speziellen an Perrydotto und weatherhoof. Die beiden werden dich da ganz sicher ganz ausführlich mal informieren können, was hier in Deutschland Phase ist im Bezug auf Plushies oder nicht.
Womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären:
Ich bin eine von denjenigen, die hauptberuflich nähen. Das heißt, ich habe als gelernte Kauffrau nicht nur eine Steuernummer, über die ich meine Einnahmen versteuere, sondern auch noch einen offiziellen Gewerbeschein, der es mir erlaubt, auch auf Messen und Märkten zu verkaufen.
Von Schwarzarbeit will ich also nichts wissen und das kann auch definitiv nicht der Maßstab für billigere Preise sein, denn das ist schlichtweg ILLEGAL.
Wenn ich also etwas nähe, ist es meine Entscheidung, ob ich in meiner Arbeitszeit für jemanden einen Blazer oder ein Brautkleid - oder eben ein Plushie nähe. Für mich macht das keinen Unterschied, was ich nähe, die Arbeit dahinter und die Zeit, die es benötigt, gute Qualität abzuliefern ist bei beidem dasselbe.
Als ungelernte Kraft setzen wir also mal einen Mindestlohn von 7,50€ brutto die Stunde an. Das haben ja selbst unsere Politiker als Existenzminimum erkannt.
2-3€/Stunde brutto sind ja wohl ein Witz, wer von euch würde ernsthaft für so wenig arbeiten gehen?? Wir leben hier in Deutschland, nicht als angestellte veramte Näherlein irgendwo in Indien oder China.
Als gelernte Kraft sind normalerweise 15-20€/Stunde für einen Handwerksberuf wie Schneiderei schon absolut unterbezahlt (normal verdienen Handwerker 50-70€/Std), aber sind wir mal großzügig.
In der Regel dauert so eine Schneidereiausbildung mind. 3 Jahre mit unterirdischem Lohn in der Zeit. Wer von seinem Gehalt leben will und trotzdem ein Fähigkeitenniveau erreichen will, das dem gleich kommt, muss in seiner Freizeit regelmäßig mind. 5-10 Jahre lang genäht haben, um auf einen vergleichbaren Wissensstand zu kommen, was Know-How, Techniken und Schnelligkeit und Qualität anbelangt.
Ein Meister ist noch nirgends vom Himmel gefallen, das wollen wir mal nicht vergessen!
Mag vielleicht viele geben, die jetzt das große Geld wittern und denken, sie kriegen in paar Stunden schon auch irgendwie paar Plushies zusammengeschustert, die man dann teuer verhökern kann, aber sind wir mal ehrlich - diese "Qualität" sieht man den Plushies dann auch an. Und die vollen Stunden an Arbeitszeit würde ich für eine Anfängerleistung auch nicht bezahlen, einfach weil da viel angeboten wird, das in meinen Augen bestenfalls als Übungsstück, aber ganz sicher nicht als "verkaufbar" durchgehen würde.
So, jetzt kommen wir aber mal zur Kostenkalkulation, der Punkt, der dich ja sicher am meisten interessieren wird.
Zuerst brauchst du Maschinen.
Wie Kite schon richtig geschrieben hat, mindestens 750-1000€ muss man allein für die Maschinen erstmal als Startinvestition auf den Tisch legen.
Meine Stickmaschine hat mich knapp 1000€ gekostet (und war dabei schon ein Vorführmodell, normaler Listenpreis 1899€, selbst heute, 6 Jahre später, kostet dasselbe Modell neu immer noch rund 1600€). Meine Nähmaschine ist eine antike Bernina, Profimaschinen dieser Qualität sind heute a) gar nicht mehr erhältlich und b) Nachfolgemodelle nur für Preise ab 400-500€ aufwärts.
Auf ner Aldimaschine näht es sich vielleicht auch, aber nach spätestens 1-2 Jahren kann man die Technik echt vergessen. Da investiert man lieber einmal vernünftig.
Diese Maschinen brauchen Strom, regelmäßige Wartung und Platz, um sie ordnungsgemäß aufstellen und betreiben zu können.
Also rechnen wir jetzt mal einen Arbeitsraum inkl. Lager für Material und Zuschneidearbeitsplatte, wie man sie in jedem Schneidereibetrieb braucht, das sind in meinem Fall das kleinste Zimmer meiner Wohnung mit ca. 20m².
Dafür zahlt man Miete, Heizung, fließendes Wasser und sonstige anfallende Fixkosten. Wächst auch nicht auf Bäumen und den Raum kann man auch nicht anderweitig privat nutzen, also ist der definitiv gewerblich.
In meinem Fall entfallen auf den Raum monatlich folgende Kosten:
- Miete für Raum (Arbeitsflächen, Lager) anteilig warm 223€
- zzgl. Stromkosten gemessen am durchschnittlichen Verbrauch der Maschinen (Stickmaschine rund 1200 W/h plus Nähmaschine, schwankend nach Modell, meine ist recht sparsam, die frisst 100 W/h) schätzen wir mal sparsam 35€/Monat inkl. arbeitstauglicher Beleuchtung und das bißchen Strom fürs Radio nebenher
Allein um also einfach mal alles bereit für den Betrieb zu haben, sind wir schon bei Kosten von knapp 260€/Monat. Das ist günstig, für ein Ladengeschäft oder ausgelagerte Arbeitsräume, die nicht zufällig bei einem zuhause sind, zahlt man deutlich mehr.
Jetzt brauchen wir aber noch Material:
Stickvlies und Stickfolie - 30, bzw. 20€/Rolle
Stickgarn - mind. 2,50-3,00€/Kone (um aber überhaupt erstmal allen Ponywünschen gerecht werden zu können, reicht bloß schwarz/weiß und paar einzelne Farben nicht aus, also so 40-50 Rollen garn müssen schon für die Erstausstattung erstmal besorgt werden, Kosten also 120-150€ Stickgarn)
manchmal braucht man je nach maschine auch erst noch einen geeigneten kleinen Stickrahmen - 50€ (geht ja auch manchmal kaputt und muss ersetzt werden)
Stoffe:
Fleece mag zwar mit rund 4-6€/m plus Versand recht günstig zu haben sein, ist aber mindere Qualität. Die meisten bestehen daher auf Minky, wenn schon dann richtig, der muss allerdings importiert werden, da es den hier in Deutschland gar nicht gibt.
Kosten pro Meter inkl. Importkosten (die werden einem ja auch nicht geschenkt): 20-25€/m
Bedenke, pro Pony braucht man im Schnitt 2-3, in manchen Fällen sogar bis zu 7 oder mehr Farben. Man muss aber immer eine bestimmte Mindestmenge an Stoff kaufen, daher ist das zwar ganz nett, wenn man die Kosten pro Plushie anteilig runterrechnet, aber gerade bei OCs hat man unzählige farben anschließend im Regal liegen, die man nie wieder braucht - aber komplett bezahlen muss.
Sind das also ausgefallene Farben, die ich danach *nicht* wieder brauchen kann, dann muss ich die komplett in die Kalkulation mit rein nehmen.
Auch schwankt ja die Menge des verbrauchten Minkys enorm pro Plushie je nach Größe und Sonderwünschen.
Dann braucht man noch ein vernünftiges Schnittmuster. Entweder kauft oder zieht man das billig irgendwo im Netz (dann sieht auch das Ergebnis entsprechend aus) oder man setzt sich selber wochenlang hin und entwickelt selber ein Schnittmuster, das aber auch erstmal mit Material in mehr oder weniger vielen Anläufen und Prototypen getestet werden muss.
Die Arbeitszeit zahlt einem auch keiner, aber anteilig entfällt ein Teil auf jedes Plushie, das man danach mit diesem Schnitt näht.
Genauso die Stickmuster:
Viele jagen das einfach durch das Autopunchprogramm eines (oft illegal heruntergeladenen) Programms. Will man aber anständig arbeiten, kostet so eine Lizenz für so ein Programm mind. 350€, wenn man ein gutes haben will (z.B. Corel Drawings X3) dann kann man an diesen Preis ruhig noch eine Null anhängen.
Stickmuster digitalisieren ist ein eigener Beruf, da das auch viel Zeit und Wissen voraussetzt, um wirklich gute Qualität bieten zu können.
Nicht umsonst kostet im Stickladen das Digitalisieren eines Motivs unter 5000 Stiche (also ein cutiemark oder ein Auge z.B.) mind. 40-50€. Nur um die Datei für das Motiv erstmal zu haben!!!
Rechnen wir also mal inkl. Steuern und anteilig für die Digitalisierung der Stickmusterdaten die Hälfte dessen, was man im Stickservice also fürs Besticken bezahlen würde, also 50ct/1000 Stiche. So ein Auge oder ein CM hat im Schnitt zwischen 3000-8000 Stiche.
So und jetzt geht's an die eigentliche Arbeit:
Simaris hat ja schon eine gute Übersicht gepostet, was da alles an Arbeit anfällt, das unterschreib ich so.
Ich bin jetzt eine geübte und schnelle Näherin - und brauche trotzdem mind. einen ganzen Arbeitstag (bei mir mind. 10 Std.), eher eineinhalb-zwei, bis ein Plushie inkl. Zuschnitt, Besticken, Zusammennähen, Wenden, Stopfen, alles per Hand annähen dann fertig ist.
So lange braucht man für ein einfaches Kleid auch - und da zuckt aber keiner zusammen, wenn der Schneider dann einem eine Rechnung von knapp 300€ präsentiert.
Aber weil's so schön ist, war's das ja noch nicht ganz mit den Kosten:
- Die Maschinen wollen regelmäßig gewartet werden. Einmal im halben Jahr (Kosten rund 100€) ist definitiv ein Muss, wenn man länger was von seiner Maschine haben will.
- Um Arbeiten zu können, muss man auch erstmal eine Firma angemeldet haben (ca. 35€ verwaltungskosten beim Gewerbeamt). Und eine Berufshaftpflicht und eine Berufsunfähigkeitsversicherung braucht man auch. Rechnen wir mal knapp 50€/Monat.
Die Berufsunfallversicherung wär zwar auch nützlich, ist aber in Ein-Mann/Frau-Betrieben zum Glück obligatorisch, sonst würde die auch nochmal rund 165€/Jahr kosten.
Nicht zu vergessen die IHK (wahlweise die HWK), die wollen für ihre Pflichtmitgliedschaft auch Beiträge. ab 140€/Jahr ist man da dabei, HWK ist teurer als IHK.
- Genauso braucht man als Selbstständiger auch ne Krankenversicherung, denn mitversichern ist dann nicht mehr erlaubt. Mindesttarif sind bei meiner Kasse derzeit rund 350€/Monat inkl. Pflegeversicherung.
Arbeitslosenversicherung und Rente sind NICHT mit drin, da muss man privat vorsorgen. Fällt bei mir momentan aber flach, soviel bleibt nicht beim Nähen übrig, um mir das leisten zu können.
- Und zuguterletzt will das Finanzamt auch noch 19% Steuern haben.
Und ja, die sollte man auch brav zahlen, denn Steuerhinterziehung ist ne Straftat und da steht mind. 1 Jahr Freiheitsstrafe drauf. Schwarzarbeit unterstütze ich definitiv nicht.
So, kannst dir ja mal die Kosten zusammenrechnen und teilen, die offiziell zusammenkommen. Wenn du gut bist, schaffst du vielleicht 2-3 Plushies die Woche, also sagen wir mal 10-12 die Woche, wenn man verdammt flott ist vielleicht auch 15.
Rechne dir das mal alles hoch, inkl. Steuern und was es alles braucht, um überhaupt hauptberuflich die Zeit zum Nähen zu haben und dann sag mir, ob 100-130€/Plushie immer noch SOOOO ein großartiger Verdienst sind.
Ganz ehrlich, ich lebe nicht über meine Verhältnisse, besitze noch nicht mal ein eigenes Auto noch futtere ich Markenlebensmittel und war seit Jahren nicht mehr im Urlaub. Mein Luxus heißt frei entscheiden zu können, ob ich um 8 oder um 10 zu arbeiten anfange und ob ich einfach mal am Sonntag nähe und dafür meinen einzigen freien Tag der Woche z.B. auf den sonnigen Montag verlege und den dann draußen verbringe. Ich bin froh, wenn am Ende des Monats alle Rechnungen bezahlt und mein Konto auf Plus Minus Null steht.
REICH wird man durch's Nähen ganz sicher NICHT.
Wer's nicht glaubt, soll sich mal ruhig selbstständig machen und sei es nur nebenberuflich, dann merkt man schnell, dass einem da hinter den Kulissen gar nicht so viel von dem ach-so-stolzen Preis übrig bleibt, wovon man dann leben und private Rechnungen zahlen kann, nachdem erstmal Steuern und Versicherungen und Lieferantenrechnungen alles bezahlt sind.
Schwarzarbeit ist aber absolut verabscheuungswürdig und ich verachte jeden der schwarz arbeitet und dafür nicht mal wichtige Gründe hat, die gegen eine offizielle Anmeldung sprechen (z.b. Verlust des Studentenstatus oder drohende Kündigung durch den Hauptarbeitgeber).
Daher weigere ich mich auch ernsthaft zu akzeptieren, dass hier manche meinen, die durch billige Schwarzarbeit möglichen Preise seien als Maßstab für ehrliche und qualitativ gute Arbeit zu werten.
Diejenigen von euch, die ernsthaft so denken, sollten sich echt mal was schämen und ich wünsch denjenigen, dass sie in ihrem Beruf durch einen Billigarbeiter aus dem (fernen) Osten ersetzt werden und zu diesen Konditionen arbeiten müssten, um ihre Existenz zu sichern.
Industrielle Massenfertigung kann NIEMALS den Ansprüchen einer individuellen handgefertigten Auftragsarbeit genügen.
Auch kann mit so einem Qualitätsanspruch auch nicht industriell gefertigt werden.
Jeder von euch, der einen Preis von unter 30€ für ein qualitativ GUTES Plushie für gerechtfertigt hält, sollte GANZ DRINGEND mal sein Wissen über industrielle Produktion und zugrundeliegende Kostenkalkulationen auf Vordermann bringen.
Wie kann man nur so dermaßen von Dumping-Discounterpreisen à la H&M, C&A, KiK und Co. verdorben verwöhnt sein, dass man noch nicht mal mehr checkt, dass Preise von 30€ oder weniger hier in Deutschland JA NOCH NICHT MAL DIE MATERIALKOSTEN DECKEN, geschweige denn die ARBEITSZEIT dahinter auch nur ansatzweise FAIR entlohnen?!???? Facehoof Facehoof Facehoof
NEIN, das ist KEIN realistischer Maßstab für HANDARBEIT.
Nur so ein bißchen BEWUSSTSEIN für einen realistischen Wert von guter alter qualitativ hochwertiger Handarbeit, mehr braucht es doch gar nicht.
Das hat nichts mit "Gier" oder sonstigem zu tun, wenn man einfach nur den fairen Wert der dahinter steckenden Arbeit entlohnt haben will.
In ne richtige Preiskalkulation gehören auch noch Gewinnzuschläge mit rein. Die rechnen wir doch nicht mal.
Wenn wir das täten und wirklich alle Kosten umlegen würden, die wir so oft aus eigener Tasche zahlen einfach weil das für die meisten hier einfach nur ein "Hobby" ist für andere zu nähen, dann sähen die Preise für Plushies wie bei Maßanzügen in Schneiderateliers nochmal GANZ anders aus.
Ernsthaft, dazu muss man nicht BWL studiert haben, um zu checken, dass das nicht funktionieren kann, die grundlegenden Kalkulationen sind doch vollkommen unterschiedlich Handgearbeitete Einzelproduktion mit industrieller Massenware aus Fernost kann man doch nicht miteinander vergleichen, das sind Äpfel und Birnen.
Eigentlich würde bloß mal ein kritischer Blick in die Zeitung und etwas nachdenken helfen, um zu erkennen, dass solche Dumping-Preise einfach mal NICHT realistisch sind.
So, das war jetzt mein Wort zum Sonntag und meine Mittagspause, ich bin dann mal wieder hinter der Nähmaschine, hab heut noch sinnvolleres zu tun (ergo arbeiten) als mich über Leute aufzuregen, die nicht begreifen, dass wir hier immer noch selbst mit eigenen Händen unsere Arbeit verrichten und dabei hier in Deutschland leben und arbeiten und dabei keine Kinder oder Arbeiterinnen in Indien oder China zu einem Lohn von max. $24/Monat ausbeuten.
Mit FAIR hat eine Produktion unter solchen Bedingungen definitiv nichts mehr zu tun. Und ein besserer Mensch wird man dadurch auch nicht, wenn man sowas unterstützt oder gar noch aktiv ausnutzt.
Interessantes Thema. Ich selbst besitze wenig Merch. Dieser hat für mich einfach keinen großen Wert und auf Sonderanfertigungen gebe ich nicht so viel. Sie sind einfach Nice2Have, weil es nach dem Gefühl einfach teuer ist.
Ich habe den Blindbag-Teil im Startpost gern gelesen. 30 Euro für ein custom Blindbag? Der erste Gedanke: WTF? Ist der Irre? Das Custom blendet man da gerne aus.
Was den üblichen Leuten einfach fehlt, ist der Blick für den Wert.
Erst mal sollte man wissen, dass auch Hasbro Preiskalkulationen betreibt. Diese kann ich selbst kaum aufschlüsseln, aber einige Punkte, die darin enthalten sein dürften:
Entwicklungskosten (Design, Modellierung, Prototypen, ...), Materialkosten, Produktionskosten, Transportkosten, Management usw.
Da kommen einige Summen zusammen und jeder, der schon mal an in größeren Mengen gekauft hat oder beim Großhandel war, dürfte wissen, dass man einiges einsparen kann, wenn man große Mengen abnimmt. Das liegt daran, dass der Anbieter die Gewissheit hat, dass sein Produkt/seine Arbeit bezahlt wird und dementsprechend den Risikoaufschlag senken kann.
So viel zum Wirtschaftlichen auf Seite von Hasbro (das hoffentlich korrekt ist).
Im Endeffekt kann man eine Blindbagtüte mit Kärtchen und Blindbag für 2 Euro im Einzelhandel kaufen. Davon geht man schon mal aus.
Nehmen wir mal meinen OC als Beispiel. Er besteht aus vielen blau-grau-Tönen. Yasi sagte mir vor einer Weile mal, dass man diesen nicht so einfach nähen könnte, da man die Farbvariation für Fell und Mähne nicht einfach kaufen könne. Folglich müsste man sie färben. Im kleinen Stil ein sehr teurer Aufwand, da viel verschwendet wird. Das bleibt natürlich am Kunden hängen.
Bei Acrylfarben ist das etwas leichter. Man muss nur etwas Gefühl für's Mischen haben und man mischt sich die Farbe aus 2-3 anderen Farben schnell zusammen. Hier bleiben die Kosten für die Farben gering und das sind sie ohnehin schon, da man nur eine kleine Menge Farbe aus einer großen Tube verwendet.
Die großen Kosten kommen aber gar nicht durch die Materialien zusammen, sondern durch die Zeit. Jeder kennt den Satz: Zeit ist Geld. Der Verkaufspreis minus alle Umkosten ist der eigentliche Erlös und somit der Lohn. Da wir privat arbeiten und [Grundlagen-Spaghetti hier einfügen], bekommen wir den Lohn sogar unversteuert.
Nehmen wir also an, dass wir für 30 Euro verkaufen. 2 Euro kostet das Blindbag. 0,90 Euro gehen für Verbrauchsmaterial (Farbe, Pinsel, Schleifzeug, ...) drauf und 10 Cent schlagen wir für den Transport drauf, weil wir nur wenige Blindbags einkaufen. Jetzt haben wir 3 Euro Kosten ausgelegt, die wir natürlich wiederhaben wollen.
Da der Kunde aber keine Materialen will, sondern ein Produkt, in das die Materialien verarbeitet wurden, muss jetzt gearbeitet werden.
Abschleifen und Farbschichten auftragen steht an. Das ist präzise Arbeit. Ich nehme einfach mal an, man benötigt effektiv 3 Stunden für die Bearbeitung von einem Blindbag und verkauft für 30 Euro - 3 Euro Produktionskosten. Bleibt als Erlös 27 Euro, der für die Arbeit als Entlohnung für die Zeit in die eigene Tasche wandert. Da wir 3 Stunden gearbeitet haben, ergibt sich ein Stundenlohn von 9 Euro/Std. Das kann man durchaus annehmen.
Der Stundenlohn kann durch sehr qualitative Arbeit heraufgesetzt werden (Wettbewerb beachten: Was bieten andere für welchen Preis; wie viele bieten überhaupt an und was ist mir meine Arbeit wert?).
(Rechnung ohne Fachwissen und nur mit Annahmewerten erstellt)
Aufgeschlüsselt kann man dann ein custom Blindbag durchaus für 30 Euro verkaufen.
Im Gegensatz zu einem Twilight Blindbag, wofür man in großen Mengen kalkulieren kann, muss man für Custom Blindbags jeweils einzeln kalkulieren und x-Personen (hier x = 1) bringen y Stunden dafür auf.
Unikate kosten wie Prototypen eine Menge Geld. Wer dieses nicht aufbringen will, bekommt kein Unikat. Wenn wir also über die Preise der Blindbags meckern, meckern wir teilweise auch über die Löhne der Arbeiter, die wahrscheinlich sowieso nur einen kleinen Lohn bekommen.
Wenn ich mir jetzt ein Custom Blindbag machen lasse und sage, das ist doch nur ein bisschen umfärben; ich gebe Dir dafür 7 Euro und das Blindbag, sagt man der entsprechenden Person indirekt: "Eine Stunde Deiner Zeit ist mir 2 Euro wert." Da kann man dann auch wieder Rechnungen anstellen (Wohnung, Essen, Strom, Wasser, ...), aber so weit gehe ich mal nicht.
Um es kurz zu fassen (tl;dr):
Wer ein Unikat möchte, das dementsprechend nicht in Massen produziert wird, muss den entsprechenden Preis dafür bezahlen.
Du hast es doch schon selbst gesagt - es ist ein HOBBY.
Ein Hobby bedeutet aber, dass man etwas nur für sich macht und das nur aus Spaß an der Freude macht oder weil man selber was individuelles/selbstgenähtes haben will. Gibt es ja einige hier, die auch einfach nur für sich nähen oder ab und an mal eins verschenken oder einfach gegen Erstattung der Materialkosten dann weitergeben.
Auch auf dA gibt's da mehrere bekanntere Beispiele, z.B. die genialen Plushies von thurinus - der würde im Leben keine Aufträge annehmen.
Denn eins kann dir hier auch garantiert jeder Näher bestätigen, der auf Auftrag Plushies näht: Man hat immer irgendwen, der einem mit hohen Ansprüchen im Nacken sitzt und dabei fragt "und und und? wann wird's fertig??". Oder man sitzt vor einem Plushie oder einer OC und die Vorlage stellt einen vor Herausforderungen, die den Kopf rauchen lassen und man kriegt auch noch Genörgel zu hören "also wenn das jetzt nicht genau so aussieht, dann zahl ich aber auch weniger, ist ja dann schließlich nicht showakkurat und nicht so schön"
Spätestens an diesem Punkt hat das mit "nur Spaß am Nähen" und "Hobby" nicht mehr viel zu tun.
Plushies gegen Geld nähen, das ist Arbeit, kein Hobby.
Man kann Arbeit auch ganz gern machen, das ist auch der Grund, warum ich inzwischen hauptberuflich alles Mögliche nähe, weil ich da meinen Job deutlich motivierter mache als wenn ich als Einzelhändlerin sechs Tage die Woche in irgendeinem Laden stehen und den Kunden irgendwelchen Quatsch verkaufen müsste. Aber deswegen ist meine Arbeit noch lange kein Hobby.
Das war vielleicht mal. Bevor ich angefangen habe, damit meine Miete zu bezahlen.
Und was heißt hier "alle Kosten abwälzen"?
Hast du überhaupt ne Ahnung, was in jedem einzelnen Unternehmen dieser Welt das Wort "Kostenkalkulation" bedeutet? AJ hmm
Das lernt man selbst im ersten Jahr einer jeder kaufmännischen Ausbildung, dass man nur dann wirtschaftlich handelt, wenn die einfache Formel "Umsatz - Kosten > 0" gilt. Und zu den Kosten gehören eben NICHT nur der Materialeinsatz, sondern auch all die anderen Faktoren wie Maschinen, Wartung, Lagerung, Beschaffung, Arbeitskraft, Know-How etc. Erst DANN sind wir überhaupt beim sogenannten Selbstkostenpreis.
Gewinn kommt erst dann dazu, wenn alle laufenden Kosten, die zur Produktion benötigt werden, gedeckt sind und wird auf den Selbstkostenpreis aufgeschlagen. Erst dann hat man den Nettoverkaufspreis. Plus Steuern.
Ich empfehle dringendst mal die Basics in BWL nachzuholen. Gehört zu jeder Allgemeinbildung dazu.
Außerdem, sei doch froh, wir hier im Forum wälzen definitiv nicht alle Kosten auf euch, in dem Falle unsere Kunden, ab. Wir berechnen euch doch bloß das Material und unsere Arbeitszeit.
Davon sind weder Maschinen gekauft, noch gewartet, noch Raummiete bezahlt, noch Stromkosten gedeckt, noch Ausbildung finanziert, noch Arbeitsraumausstattung gekauft. Also tut mal bitte hier nicht so, als ob wir hier DIE Abzocker wären.
WENN wir nämlich alle Kosten abwälzen würden, dann würdet ihr das an den Preisen definitiv merken, dann würde nämlich ein Plushie irgendwas zwischen 400-500€ kosten und nicht nur 100-150€ für ein Standardmodell.
Erst dann würde zum Beispiel ich als Hauptberuflerin überhaupt erst kostendeckend (!!! NICHT gewinnbringend !!!) arbeiten, wenn ich ausschließlich Plushies nähen würde und nicht euch zuliebe eine Mischkalkulation zugrunde legen würde. Rechnet das echt mal fiktiv durch. Ich zumindest sehe seitdem jedenfalls White Dove's Preise echt mit ganz anderen Augen.
Das sollte mal für den anfang reichen - und alles zu finden auf den ersten 2 (!) Seiten.
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22.08.2014 |
Triss
Earth Pony
Beiträge: 5.968
Registriert seit: 30. Dez 2013
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Voodooslove schrieb: Nun landet sie wieder bei nem Leipziger, wie fast alle meine Plüschies (leipzig oder Thüringen). Ist auch schön, so bleiben sie in der Nähe
Naja, die Pinkie landet ja bald in NRW.
only the good die young? phew good thing that i am so incredibly awful
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22.08.2014 |
Lihannanshee
Royal Guard
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Registriert seit: 17. Jul 2013
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)kiwi schrieb: Wieso fühlst du dich von allem was ich schreibe angesprochen?
Weil du eine recht ... eigene Schreibweise hast.
Manche würden es "Nicht jedem Honig ums Maul schmieren" nennen, ich jedoch bevorzuge angenehme und höfliche Konversation, ohne jedoch anderen in den Hintern zu kriechen.
Ausserdem fiel der satz genau zwischen Hermanns und meine sowie Meganiums posts, daher dachte ich, dies bezöge sich auf selbige.
@Crash - Kite kann ich da sehr gut nachvollziehen mit der kalkulation.
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22.08.2014 |
Crash Override
Faust
Beiträge: 14.542
Registriert seit: 10. Feb 2013
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Lihannanshee schrieb: (22.08.2014)Crash Override schrieb: Jedem ist es selbst überlassen, was und wo er kauft. Wen einer meint, er muss ein Plush für 600.- Kaufen, soll er's ruhig machen. Ich muss sein Plush ja nciht bezahlen.
Crash, darum gehts doch gar nicht...
Es geht um den Wucher den Manche betreiben und um die Tatsache, dass die teilweise unverschämte Preise verlangen.
Nicht darum obs einer kauft..
Unverschämte Preise? Wo siehst du unverschämte Preise? Wenn du meinst, dass ein Plush für über 100.- zu teuer ist, dann lass' es stehen - ohne wenn und aber. Wenn du meinen Letzten Post durchgelesen hast (der mit den Kostenaufstellungen, die ich rausgesucht habe), dann wirst du evtl verstehen, warum ich sage, dass 120-170€ Ok sind. Ob du dir dann eins kaufst oder nicht bleibt immernoch dir überlassen, genauso wie mir, wenn ich mir eins für über 200€ leisten will - denn du must es ja nicht bezahlen, oder? Und schon haben wir uns einmal im Kreis gedreht (zum zitat oben von mir).
Wenn du bei Ebay ein Plush für 300.- einsetzt, und grade mal 60.- warenwert hast (ohne arbeitszeit), und das dann einer Kauft, evtl doch 1-2 anfragen reinflattern - warum also nicht für den gleichen preis verkaufen? Wenn du die dann nur noch für 60.- anbietest könntst du evtl Probleme mit dem bekommen, der das für 300 gekauft hat. Denn der fühlt sich dann Betrogen. Wenn du die anfangs für 60.- anbietest, und die Nachfrage größer ist als das Angebot, dann erhöht sich auch der Preis - oder ist das etwa falsch?
Die Con Preise, falls nicht aufgelistet, beinhalten ein weiteres Merkmal: Transportkosten. Denn das sind nicht unbedingt 4.- pro Plush. Wenn gewünscht, rechne ich das mal in einem Beispiel vor.
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22.08.2014 |
Nastor
Briefpony
Beiträge: 3.666
Registriert seit: 16. Jun 2012
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
Ich verstehe das irgendwie nicht, dass alles Preislich begründet werden muss. Ist irgendwie ein deutsches Ding (No offense).
Ich persönlich finde, dass man einen Käufer auf keinen Fall bevormunden darf, genauso wenig wie einen Händler. Wenn jemand ein Plüschie für sagen wir mal 50 Euro Herstellungskosten macht und es dann auf einer Con für 300 Euro verkauft, so finde ich das völlig in Ordnung. Der Näher hat dann eine ordentliche Marge drauf und kann sich über einen gelungenen Handel freuen. Wenn ein Käufer bereit ist, für einen Sofortkaufpreis von 300 zuzuschlagen, weil er nicht mehrere Monate für eine Commision warten kann, dann ist auch das sein gutes Recht.
Wenn sich beide Personen über den Preis einig sind, dann darf man sich meiner Meinung nach nicht einmischen und über Wucher schimpfen.
Wenn der Näher dann keinen Absatz findet, weil die Plüschies zu teuer sind, so korrigiert sich der Preis ja automatisch nach unten, bis es wieder käufer gibt.
Wer das Geld hat, der kauft sich halt auf der Con ein plüschies, wer wenig Geld zu verfügung hat, der lässt sich halt auf eine Commision eines günstigeren Plüschienähers ein.
Ich sehe da irgendwie nicht so das grosse Problem
Vieleicht sollte man von dem *Geiz ist Geil* Tripp runterkommen.
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22.08.2014 |
Lihannanshee
Royal Guard
Beiträge: 3.784
Registriert seit: 17. Jul 2013
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Nastor schrieb: Ich verstehe das irgendwie nicht, dass alles Preislich begründet werden muss. Ist irgendwie ein deutsches Ding (No offense).
No harm done.
Naja, ich finde gerade bei fanmade sachen, die oft auf BESTELLUNG gemacht wurden, sollte Preistransparenz herrschen.
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22.08.2014 |
Nastor
Briefpony
Beiträge: 3.666
Registriert seit: 16. Jun 2012
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
Warum?
Sagen wir mal, ich möchte gerne ein Plüschie haben von der Näherin X, weil ich weiss, dass sie gute Qualität macht. Preis liegt bei 150 Euro.
Wenn ich selber bereit bin, 150 Euro auszugeben, dann kann es mir doch völlig Wurscht sein, wie viele Arbeiststunden und welche Materialkosten drinn stecken. Ich zahle den Wert, der das Plüschie für mich hat.
Das gleiche wäre, wenn die Näherin 170, 190 oder gar 250 Euro verlangen würde. Solange ich bereit bin, es zu zahlen, obliegt es in meiner Verantwortung als mündiger Bürger über mein eigenes Geld zu verfügen, wo sich niemand sonst einmischen darf. Wenn es mir nicht wert ist, so kann ich als mündiger Bürger ja immernoch nein sagen oder Anfangen zu verhandeln.
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22.08.2014 |
Wasabi Woman
Wonderbolt
Beiträge: 1.966
Registriert seit: 04. Jun 2012
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
(22.08.2014)Nastor schrieb: Warum?
Sagen wir mal, ich möchte gerne ein Plüschie haben von der Näherin X, weil ich weiss, dass sie gute Qualität macht. Preis liegt bei 150 Euro.
Wenn ich selber bereit bin, 150 Euro auszugeben, dann kann es mir doch völlig Wurscht sein, wie viele Arbeiststunden und welche Materialkosten drinn stecken. Ich zahle den Wert, der das Plüschie für mich hat.
Das gleiche wäre, wenn die Näherin 170, 190 oder gar 250 Euro verlangen würde. Solange ich bereit bin, es zu zahlen, obliegt es in meiner Verantwortung als mündiger Bürger über mein eigenes Geld zu verfügen, wo sich niemand sonst einmischen darf. Wenn es mir nicht wert ist, so kann ich als mündiger Bürger ja immernoch nein sagen oder Anfangen zu verhandeln.
Ah, endlich. Das versuche ich die ganze Zeit irgendwie auszudrücken. XD
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22.08.2014 |
Lihannanshee
Royal Guard
Beiträge: 3.784
Registriert seit: 17. Jul 2013
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RE: Die Fanmade-Problematik (Schlammschlachten Verboten)
Ich will eben nicht viiieeel mehr zahlen als es nötig wäre.
Und sorry aber trotz gut bezahltem job.muss ich jemanden mein geld nicht schenken.
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