Das Problem mit Studenten/Dauerschülern ist eigentlich nur dass überall gesagt wird: Mit Uniabschluss/Studium verdienst du das meiste Geld und hast die besten Zukunftschancen.
Der Krux: Das stimmt nicht ganz.
Es gibt momentan so viele Absolventen die auch sehr gute Noten haben, aber von den eigentlichen Arbeitsvorgängen keinen Plan haben.
Effekt davon ist: Hast du keinen super abschluss, bekommst du keine Stelle = 0 Geld.
Und selbst wenn du einen bekommst hast du kaum Praxiserfahrung für dein Alter.
Die Stabilsten Zukunftschancen hat der Facharbeiter.
Ich habe mal in dem Jahr wo ih meien Abschluss in der BErufsschule gemacht habe mir Statistiken angeschaut:
80% der Absolventen unserer Berufsschule wurden nach Ausbildungsende übernommen
Allerdings finden nur 40% der Absolventen der ansässigen Uni finden im ersten Jahr nach ihrem Bachelor/Master einen Stelle.
Imo hat das folgende Gründe:
Uniabsolvent:
Hohe Ansprüche an Gehalt und Arbeitsbedingungen
Wenig Praxiserfahrung
Kaum direkte Kontakte zu Firmen (dich kennt keiner)
Es gibt viel zu viele davon (mit guten Abschlüssen)
Berufsschüler:
Praxiserfahrung
Mangelware!
Hatte 2-3 jahre Zeit sich in der Firma wo er die Ausbildung hatte zu beweisen.
Unser Lehrer in der Uni (ja ich hab auch 2 Semester Studiert bevor ich das abgebrochen habe und mich spezialisiert habe weil abzusehen war dass ich keinen guten Abschluss hinlege) hat uns mal vorgerechnet wie das bei Facharbeitern und Uniabsolventen Geldmässig im Vergleich aussieht.
Dazu wird angenommen dass ein Facharbeiter von der Realschule abgeht und mit der Ausbildung beginnt.
Der Uniabsolvent muss noch das Gymnasium fertigmachen. Das sind 3 jahre Unterschied (10-13 Klasse).
Viel Gerede kurzer Sinn: Wenn der Student sein Studium BEGINNT hat der Facharbeiter seine Ausbildung bereits fertig, hat bereits sein Ausbildungsgehalt verdient und hat eine sehr gute Chance übernommen zu werden, basierend auf den erfahrungen die die Firma mit ihm gemacht hat.
Weitergesponnen: Wenn der Student sein Studium abschließt (und immer noch kein Geld verdient hat und 0 Berufserfahrung hat) kann der Facharbeiter (Ausbildungszeit eingerechnet) 6,5 Jahre Berufserfahrung + Vergütung schon sein eigen nennen. Das nenn ich jetz mal OP...
Gesetzt den Fall dass der Absolvent gleich eine Stelle findet (was wie bereits gesagt momentan sehr schwer ist) kann man davon ausgehen dass es einige Zeit dauert bis sich das "Studium" amortisiert hat.
Ich rechne dafür einfach mal mit ein paar Standardwerten (brutto,mtl):
Facharbeiter:
Ausbildung Jahr 1: 600 € = 7200 €
Ausbildung Jahr 2: 700 € = 8400 €
Ausbildung Jahr 3: 800 € = 9600 €
Beruf Ab Jahr 1: 2000 € = 24000 €
Beruf Ab Jahr 2: 2500 € = 30000 €
Beruf Ab Jahr 5: 3000 € = 36000 €
Uni Absolvent:
Beruf Ab Jahr 1: 3000 = 36000 €
Beruf Ab Jahr 2: 3500 = 42000 €
Beruf Ab Jahr 5: 4500 = 54000 €
Jetz berücksichtige ich noch dass der Facharbeiter abgerundet schon 6 Jahre Arbeitet wo der Student noch nichts verdient:
7200 + 8400 + 9600 + 24000 + 30000 * 3 + (X+6) * 36000 = 36000 + 42000 * 3 + 54000 * X
139200 + 36000(x+6) = 36000 + 126000 + 54000x // Zusammengefasst
139200 + 36000x+ 6 * 36000 = 36000 + 126000 + 54000x // Klammer aufgelöst
139200 + 216000 + 36000x = 36000 + 126000 + 54000x // Ausmultipliziert
355200 + 36000x = 162000 + 54000x // Zusammengerechnet
229200 + 36000x = 54000x // - 162000 auf beiden Seiten
193200 = 18000x // - 36000x auf beiden Seiten
10,33 = x
Dh. der Student hat erst nach über 10 1/3 Jahren mehr verdient als der Facharbeiter (in diesem einfachen, nicht ganz realitätsnahen Modell)
Allem vorrausgesetzt die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wären gleich wäre Studieren langfristig dann wohl die bessere Wahl, die Realität sieht jedoch anders aus.