19.12.2014 |
Keiyobalt
Wonderbolt
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Registriert seit: 02. Nov 2012
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Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Das beste Beispiel:
Giraffe Marius im Zoo in Kopenhagen.
Die Giraffe wurde vor den Augen von Kindern zerfleischt und den Löwen vorgeworfen.
Doch damit nicht genug, 4 Löwen wurden getötet.
Die beiden Eltern sollten getötet werden, da Platz für eine neue Generation geschaffen werden soll.
Die Löwenkinder, grade mal 10 Monate mussten auch dran glauben, da diese ohne Eltern nicht überleben.
Ich finde sowas einfach nur krank.
Nieder mit den Zoo's wenn sowas passieren muss, da bezahle ich i-wann doch lieber sehr viel Geld um irgendwo hin zu fliegen, wo diese in freier Wildbahn leben.
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19.12.2014 |
Lihannanshee
Royal Guard
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Mh, ich bin grundsätzlich auch dagegen.
Nur leider ist es hier wie so oft nicht einfach nur Schwarz oder Weiß.
Man kann leider die tierchen nicht einfach wieder in die freie Wildbahn entlassen, weil die sich dort schwer zurechtfänden, zumindest nach meinem Kenntnisstand. Wer das besser weiss, darf mich da aber gern korrigieren, das war nur eine Vermutung.
Und einfach nen neuen Zoo bauen geht auch nicht.
Ich finds auch kacke, und ich finde Zoos eh zum Kotzen, aber leider ist nicht alles im Leben gerecht. ._.
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19.12.2014 |
...
Royal Guard
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Registriert seit: 23. Feb 2013
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Unnötige Tötung von Tieren ist durchaus etwas verachtenswertes. Ich besuche eigentlich eh kaum noch Zoos.
Nur was an dem vor-den-Kindern-verfüttern so schrecklich sein soll, frage ich mich.
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19.12.2014 |
Keiyobalt
Wonderbolt
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
(19.12.2014)... schrieb: Unnötige Tötung von Tieren ist durchaus etwas verachtenswertes. Ich besuche eigentlich eh kaum noch Zoos.
Nur was an dem vor-den-Kindern-verfüttern so schrecklich sein soll, frage ich mich.
Füttern an Tiere ist ja nicht schlimm, aber das Tier wurde vor den Augen in Teile zerlegt.
Sprich: Man konnte jedes einzelne Organ sehen, Blut, Knochen...
Das finde ich schon verdammt krass.
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19.12.2014 |
Whitey
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Ich denke zu dem erwähnten Fall erstmal, dass man sich keine Löwen halten kann und sich dann wundern, dass die Fleisch von anderen Tieren fressen. Schockierend. Wer hätte das Ahnen können? Wait... eigentlich jeder.
Ja, das Leben ist nicht wirklich ein Disney Film, wie der Herr so schön sagte, und das ist völlig natürlich. Was ich nicht gut finde ist, dass man das in der Öffentlichkeit gemacht hat. Das musste wirklich nicht sein.
Aber alles in allem kann ich nicht verstehen, warum es hier heißt "nieder mit dem Zoo." Was hast du denn gedacht, was Löwen fressen und wie das aussieht?
(19.12.2014)Lihannanshee schrieb: Ich finds auch kacke, und ich finde Zoos eh zum Kotzen, aber leider ist nicht alles im Leben gerecht. ._.
Schwieriges Thema imo. Einerseits trotz allen Bemühungen nicht wirklich Artgerecht, andererseits vielleicht der einzige Ort, wo manche Arten noch überleben können.
(19.12.2014)Brechstange schrieb: Sprich: Man konnte jedes einzelne Organ sehen, Blut, Knochen...
Das finde ich schon verdammt krass.
Find ich jetzt nicht so tragisch... das ist so ein bisschen die Haltung, wie Leute die Fleisch im Supermarkt kaufen, aber angeekelt sind, wenn sie sehen wie das Tier geschlachtet wird. Es hat was surreales.
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19.12.2014 |
Meganium
Busfahrerpony
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
(19.12.2014)Brechstange schrieb: Ich finde sowas einfach nur krank.
Nieder mit den Zoo's wenn sowas passieren muss, da bezahle ich i-wann doch lieber sehr viel Geld um irgendwo hin zu fliegen, wo diese in freier Wildbahn leben.
Bedenke jedoch, dass in 99% aller Zoos Forschungen, Artenschutz und Kundenkontakt an oberster Stelle stehen, während es in der Natur leider nicht der Fall ist, besonders beim Artenschutz. Wegen diesem "Ausreisser", sollte man nun nicht alle Zoos über einen Kamm scheren.
Wobei Löwenfütterungen mit echten Tieren für mich nicht brutal sind, sondern ein Teil der Natur. Die Giraffe an sich könnte evtl. übertrieben als Hauptmahlzeit in der Löwenfütterung sein - es hätte durchaus ein simples Reh getan. Leider müssen Löwen gefüttert werden, und wenn diese nunmal tagsüber Hunger haben, kann man die Leute ja nicht nach Hause schicken.
Die Sache mit den vier Löwen kann ich nun nicht beurteilen, dazu möchte ich erstmal Quellen haben.
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19.12.2014 |
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Royal Guard
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
(19.12.2014)Brechstange schrieb: Füttern an Tiere ist ja nicht schlimm, aber das Tier wurde vor den Augen in Teile zerlegt.
Sprich: Man konnte jedes einzelne Organ sehen, Blut, Knochen...
Das finde ich schon verdammt krass.
Ich hätte es sogar einigermaßen interessant gefunden, sofern der Löwe wirklich nur was zum Fressen gebraucht hat und nicht einfach nur, weil man ein Tier los werden wollte.
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19.12.2014 |
Keiyobalt
Wonderbolt
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Registriert seit: 02. Nov 2012
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Es soll ja nicht heißen, dass ich nur wegen diesem Fall gegen Zoo's bin.
Ich mochte die noch nie wirklich.
Und das die Löwen das fressen ist mir total bewusst und natürlich.
Edit:
Quelle auf Spiegel.de
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19.12.2014 |
Skorpen
Parasprite
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
(19.12.2014)Brechstange schrieb: Die beiden Eltern sollten getötet werden, da Platz für eine neue Generation geschaffen werden soll.
Die Löwenkinder, grade mal 10 Monate mussten auch dran glauben, da diese ohne Eltern nicht überleben.
Das bedeutet ja das man erstmal die Erwachsenen Tiere für die nächste Generation tötet und dann die nächste Generation auch tötet, da diese ohne die alte nicht überleben kann.
Wo liegt da der Sinn?
(19.12.2014)Brechstange schrieb: Nieder mit den Zoo's wenn sowas passieren muss, da bezahle ich i-wann doch lieber sehr viel Geld um irgendwo hin zu fliegen, wo diese in freier Wildbahn leben.
Das ist leider nicht so einfach , denn die Tiere sind es gewöhnt das sie von den Pflegern was zu essen bekommen und haben nicht gelernt wie man Jagt bzw wie man in der freien Wildbahn überlebt.
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19.12.2014 |
Tomoko
Enchantress
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Ich mag Zoos eigentlich.Einige Rassen gibt es nur noch in Zoos und ohne die würde es einige Rassen und einige Forschungsergebnisse weniger geben.
Das mit der Giraffe fand ich nicht so schlimm.Lauf der Natur und so.Natürlich könnte es für einige Kinder traumatisch gewesen sein, aber die Eltern hätten ja nicht unbedingt ihr Kind das ansehen lassen sollen.
Einfaches Töten der Zootiere (ohne anschliessende Füterung oder andersweitigen Verbrauch des Fleisches) find ich hingegen ned so toll.Wenn das Tier krank ist, wieso nicht.
Aber leider ist Tötung manchmal der einzige Weg.Die meisten Tiere kann man nicht mehr freilassen und nen Zoo zu finden der ein Tier (vor allem ältere) aufnimmt ist nicht besonders einfach.
"When you're feeling certain feelings that just don't seem right
Treat those pesky feelings like a reading light
And turn them off"
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19.12.2014 |
Wasabi Woman
Wonderbolt
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Wenn die Giraffe verfüttert wurde sehe ich da kein Problem. In einem anderen Fall wäre eben ein Schwein oder ein Rind getötet und verfüttert worden, so schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe.
Unter "unnötiges Töten von Tieren" verstehe ich eher die Lebensmittelindustrie. Dass man davor eher die Augen verschließt und anderswo Empörung heuchelt ist mir allerdings auch klar.
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19.12.2014 |
Richelieu88
Enchantress
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
An der Stelle frage ich mich , ob Versenden in einen anderen Zoo wirklich umständlicher als so was gewesen wäre.
Es gibt sicher Inhaber von (Klein-)Zoos oder Tierparks und Menagerien, an die man dieses Tier hätte verkaufen können. Vielleicht billiger als sonst, aber dann hätte man vom finanziellen Blickpunkt aus mehr gehabt als nur Raubtierfutter.
Und das mit den Kindern: Ich bin mir nicht sicher ob man so was eher als simpsons- oder macfalaneesk nennen sollte, so was unnötig absurdes hat das an sich.
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19.12.2014 |
Meganium
Busfahrerpony
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
(19.12.2014)Richelieu88 schrieb: Es gibt sicher Inhaber von (Klein-)Zoos oder Tierparks und Menagerien, an die man dieses Tier hätte verkaufen können. Vielleicht billiger als sonst, aber dann hätte man vom finanziellen Blickpunkt aus mehr gehabt als nur Raubtierfutter.
Das ist garnicht so einfach. Es gibt dort gewisse "Regularien", die Zoos erfüllen müssen. Nicht jeder Tierpark kann ein Delfinarium (pls ohne Showvorführung - das Conny-Land war blamabel) betreiben, nicht jeder Zoo darf eine Giraffe halten, nicht jeder Tierpark Raubkatzen.
Klick
Müsste man in Dortmund alle Angola-Giraffen abgeben, weil Baum, hätte man schlechte Karten in Deutschland, eine Unterbringung zu finden - ein Mischbetrieb mit anderen Giraffenarten kommt nicht in Frage, der Bau eines neuen Areals für die Angolagiraffen in irgendeinen random Zoo dauert zu lang, und Exporte in andere Länder sind nicht nur teuer, sondern gewisse EU-Regularien in Sachen Tiertransporte (kenne keine auswendig), werden ebenfalls eine Hürde sein.
Analog gilt das für viele weitere Tierarten. Durchaus ist ein Mischbetrieb möglich, also z.B. Zebras und Gnus oder Steppen- und Grévy-Zebras in einem Gehege, doch bei einigen Tierarten ist es halt nicht möglich.
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19.12.2014 |
Bronyhead
Wonderbolt
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Es wird eindeutig das Konzept von Zoos missverstanden. Das Begaffen von Tieren war nie die oberste Aufgabe eines Zoos. Ein Zoo dient zur Zucht und Forschung von Tierarten. Das Begaffen der Tiere ist lediglich die Möglichkeit für viele diese Tiere lebend zu sehen, während der Zoo dabei Geld einnimmt.
Ok, manche Zoos sind wirklich nur aufs Gaffen und Geld aus, aber diese werden auch entsprechend dicht gemacht. Das schönste Beispiel für einen brauchbaren Zoo ist da der Serengeti-Park bei uns in Deutschland (glaube in Niedersachsen war der). Dort haben die Tiere riesige Gehege, wo die Besucher mit dem Auto/Bus durchfahren. Dabei haben die Tiere theoretisch auch die Möglichkeit sich zu verkriechen, wenn sie keine Lust haben.
Bei dem oben genannten Beispiel gab es nur ein paar Probleme:
1. Im Zoo selbst konnte sie nicht gehalten werden, da sie sämtliche Zucht-Pläne mit Inzest gefährdet hätte.
2. Man verkauft so eine Giraffe nicht mal schnell auf Ebay, sprich es gab Zeitdruck.
3. In die freie Wildbahn entlassen wäre grausamer als die Tötung, da es vorher noch ewig eingesperrt und verfrachtet wird.
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19.12.2014 |
Golden Bell
Wonderbolt
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Um mal etwas klarzustellen:
Die Tiere wurden NICHT einfach so vor den Augen unwissender Besucher zerstückelt, sondern im Rahmen einer Aktion, die nur interessierten Besuchern zugänglich war. Da waren Erwachsene und ja auch Kinder, welche sich das anschauten und genau wussten was sie erwartet. Also bitte nicht so tun, als wäre das passiert vor den Augen von weinenden Kindern, die nicht wussten was geschah. Aber nein, wir verlassen uns ja auf solche journalistischen Hochburgen wie Spiegel und Bild
Niemand wird gegen seinen Willen zum Augenzeugen
Bleibt als letzter Aufreger die Tatsache, dass die Giraffe vor interessierten Zuschauern und, offenbar besonders furchtbar, sogar vor Kindern zerlegt und verfüttert wurde – laut den Medienberichten natürlich vor „verstörten“ Kindern. Wer sich das zugehörige Video und die Bilder allerdings ansieht, findet keinen Hinweis auf Verstörung. Warum auch?
Es handelte sich um eine angekündigte Veranstaltung, niemand wurde gegen seinen Willen zum Augenzeugen. Eines Geschehens zumal, dass, wie der Zoo richtig anmerkt, pädagogisch wertvoll und lehrreich ist. Für Fleisch sterben Tiere, wenn die Nahrungsmittelindustrie das auch gerne vergessen machen möchte. Die Kenntnis und das unmittelbare Erlebnis dieser fundamentalen Tatsache führen aber nicht zur Verrohung, sondern im Gegenteil zu einer bewussteren Würdigung der eigenen Nahrung, letztlich zu Respekt gegenüber dem Geschöpf, das sein Leben lassen musste, damit andere satt werden.
http://m.taz.de/!132755;m/
Ganzer Artikel
Es scheint für viele Tierfreunde eine ebenso überraschende wie schockierende Erkenntnis zu sein, dass Löwen sich von Fleisch ernähren – anders ist die weltweite Aufregung um den an sich wenig bemerkenswerten Umstand, dass ein paar Raubkatzen eine Giraffe verputzen, nicht zu erklären.
Im Gegensatz zu seinen Schicksalsgenossen in der afrikanischen Savanne allerdings hatte der Fleischlieferant im Zoo von Kopenhagen einen Namen, Marius, und war vor 18 Monaten dort geboren und von begeisterten Zoobesuchern gefeiert worden. Allerdings wurde der Platz knapp, und das Bolzenschussgerät machte aus dem ehemaligen Publikumsliebling Löwenfutter, das fachgerecht vor den Augen wissbegieriger Zuschauer zunächst vom Zootierarzt zerlegt und dann an die Endverbraucher weitergereicht wurde.
Nun tobt ein enthemmter Mob, Morddrohungen und Todeswünsche an den Zoodirektor werden im Minutentakt ausgesprochen, Facebook, Twitter und Kommentarspalten werden mit Verbalentgleisungen von Tierfreunden, die zumindest der eigenen Art offenbar nicht viel abgewinnen können, regelrecht überschwemmt.
Beim neuerdings so beliebten Instrument der Online-Petition hatten über 25.000 Unterzeichner gefordert, das Huftier zu verschonen – und hätten vermutlich wenig Bedenken gehabt, im Austausch dafür Markus Lanz anzubieten. Nun fordern sie wenigstens den Kopf von Zoodirektor Bengt Holst.
Empört wird darauf hingewiesen, Marius sei kerngesund und unschuldig gewesen. Als ob die Kühe, Schweine oder Pferde, die täglich denselben Weg gehen, sterbenskrank oder an irgendetwas schuldig wären. Wie überhaupt die entscheidende Frage lautet: Was ist eigentlich so schlimm daran, eine Giraffe zu verfüttern? Die Löwen hätten alternativ keine Tofu-Bratlinge angenommen. Raubkatzen fressen Tiere, so einfach ist das.
Und vom tierschützerischen Gesichtspunkt aus ist eine Giraffe um nichts wertvoller oder leidensfähiger als eines der Tiere, die sonst gefressen werden. Im Gegenteil: Zumindest hatte Marius ein schönes Leben, bis er final die Löwen erfreute, ganz anders vermutlich als deren sonstige Mahlzeiten.
Nichts spricht gegen den ungewöhnlichen Lunch
Auch aus Artenschutz-Sicht spricht nichts gegen den ungewöhnlichen Lunch. Zwar sind Giraffen durchaus bedroht. Gerade auch deshalb ist es sinnvoll und wichtig, sie in zoologischen Einrichtungen zu halten und zu vermehren. Aus demselben Grund ist es aber zwingend erforderlich, die Zuchtbemühungen international zu koordinieren, um langfristig eine genetisch möglichst gesunde und vielgestaltige Population in menschlicher Obhut zu erhalten.
Deshalb werden von der europäischen Zoo-Vereinigung, der EAZA, Zuchtbücher geführt, in denen festgelegt wird, welche Tiere wo leben und sich fortpflanzen dürfen – und welche eben ausscheiden aus dem Rennen, so wie Marius. Der hätte damit zwar durchaus noch weiter leben können, hätte ein anderer EAZA-Zoo ihn aufgenommen; dafür stand aber niemand zur Verfügung. Irgendein Rind wird dafür sehr dankbar sein.
An Nicht-EAZA-Mitglieder dürfen Zuchtbuch-Tiere hingegen nicht abgegeben werden. Diese Regel ist zwar umstritten, soll aber sicherstellen, dass nicht irgendwann Exemplare ungeklärter genetischer Abstammung auftauchen. Das erklärt, warum das Angebot eines Privathalters und zweier Nicht-EAZA-Zoos, Marius zu übernehmen, abgelehnt wurde.
Niemand wird gegen seinen Willen zum Augenzeugen
Bleibt als letzter Aufreger die Tatsache, dass die Giraffe vor interessierten Zuschauern und, offenbar besonders furchtbar, sogar vor Kindern zerlegt und verfüttert wurde – laut den Medienberichten natürlich vor „verstörten“ Kindern. Wer sich das zugehörige Video und die Bilder allerdings ansieht, findet keinen Hinweis auf Verstörung. Warum auch?
Es handelte sich um eine angekündigte Veranstaltung, niemand wurde gegen seinen Willen zum Augenzeugen. Eines Geschehens zumal, dass, wie der Zoo richtig anmerkt, pädagogisch wertvoll und lehrreich ist. Für Fleisch sterben Tiere, wenn die Nahrungsmittelindustrie das auch gerne vergessen machen möchte. Die Kenntnis und das unmittelbare Erlebnis dieser fundamentalen Tatsache führen aber nicht zur Verrohung, sondern im Gegenteil zu einer bewussteren Würdigung der eigenen Nahrung, letztlich zu Respekt gegenüber dem Geschöpf, das sein Leben lassen musste, damit andere satt werden.
Wären mehr Menschen gegenwärtiger, wie das Schnitzel in die Pfanne und die Wurst in die Hülle kommt, wären der besinnungslose Fleischkonsum samt einhergehender Massentierhaltung in dieser Form kaum möglich. Wer nicht akzeptieren kann, dass für eine Fleischmahlzeit ein Lebewesen unter niemals besonders schönen Umständen und ganz sicher nicht freiwillig aus dem Leben scheidet, der sollte halt Vegetarier werden.
Löwen allerdings haben diese Option nicht. Das Ende von Marius wäre also selbst in einer besseren Welt ebenso sinnvoll wie richtig gewesen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.12.2014 von Golden Bell.)
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20.12.2014 |
Rainbow_Dash1990
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Trotzdem war es absolut unnötig das die Giraffe dafür verrecken musste, nur weil sie Angst vor Inzest hatten.
Schonmal etwas von Kastration gehört? Nein? Das ist wenn Tiere/Menschen ihre Hoden verlieren eben damit kein Nachwuchs entsteht.
Was ist damit? Zu teuer? Oh bitte! das ist heutzutage ein Routineeingriff, ich kann mir nicht vorstellen dass das jetzt Tausende Euro kostet
Meiner Meinung nach alles nur billige Ausreden.
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20.12.2014 |
Golden Bell
Wonderbolt
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Was mich an der Sache mit am meisten stört ist dieser Shitstorm mit Todesdrohungen. Boah die Leute haben/hatten doch ein Rad ab
Zum Thema Kastration:
Auch eine Kastration von Marius sei „grausam“ und hätte „unerwünschte Folgen gehabt“. In europäischen Zoos gibt es derzeit knapp 700 Giraffen. „Häufig angewandte Kastrationen gefährden auf Dauer den Fortbestand der Gattung in den Zoos“, sagte Peter Dollinger, Geschäftsführer des „Verband Deutscher Zoodirektoren e.V.“, „denn die unfruchtbar gemachten Tiere belegen die wenigen Plätze in den Gehegen und bekommen keine Nachkommen.“ Man habe die Erfahrung schon bei Bären gemacht.
http://m.tagesspiegel.de/weltspiegel/str...60720.html
Aber es hätte doch Alternativen gegeben, argumentieren Tierschützer: hormonelle Verhütungsmittel, Kastration oder die Wiederauswilderung. Die beiden letzten Möglichkeiten allerdings sehen Fachleute sehr skeptisch. Im Zoo geborene Tiere in der Natur auszusetzen, hat nichts mit der romantischen Vorstellung vom "Schenken der Freiheit" zu tun. Der Stress lohnt sich nur für Vertreter gefährdeter Arten. Giraffen aber gelten laut der Weltnaturschutzunion IUCN insgesamt nicht als gefährdet. Lediglich zwei Unterarten - zu denen Marius aber nicht gehört - werden als "stark gefährdet" gelistet.
Starke Nebenwirkungen
Auch eine Kastration halten viele Fachleute für zu riskant. Das Tier muss dafür ruhig gestellt werden und bricht sich leicht den Hals, wenn es sediert zusammenbricht. Hingegen gibt es Verhütungsmittel, die man einer Giraffe aus einiger Entfernung injizieren kann. Die Nebenwirkungen können allerdings beträchtlich sein.
Tobias Stenbæk Bro hält die Pille für Zootiere für den falschen Weg: "Wir wollen den Tieren ein möglichst natürliches Verhalten ermöglichen. Dazu gehört auch, sich fortzupflanzen und den Nachwuchs großzuziehen." Wie wichtig dies für das Wohlbefinden der Tiere tatsächlich ist, lässt sich wissenschaftlich allerdings nur schwer untersuchen.
http://www.sueddeutsche.de/wissen/kopenh....1884870-2
Kastration möglich?
Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat sich dazu zu Wort gemeldet: „Das Töten der gesunden, jungen Giraffe durch den Zoo in Kopenhagen verurteilen wir nicht nur als völlig unnötige Grausamkeit, sondern auch als Missmanagement und Armutszeugnis für den Artenschutz-Auftrag eines Zoos. Der Zoo hat schlicht bei der Geburtenkontrolle versagt: Er muss garantieren, dass nur Wildtiere verpaart/zur Paarung zugelassen werden, wenn die Zukunft der Jungtiere gesichert ist – egal, ob im selben oder in einem anderen Zoo. Zudem stünden auch Maßnahmen wie Kastration oder Vasektomie für die junge Giraffe zur Verfügung, um den Bestand zu regeln.“
Eine Kastration sei bei Giraffen laut Zoosprecher zu gefährlich, weil das Risiko bestehe, dass sich die Tiere beim Umfallen nach dem Sedieren den Hals brechen.
http://m.kurier.at/politik/weltchronik/d...50.579.666
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 20.12.2014 von Golden Bell.)
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20.12.2014 |
Rainbow_Dash1990
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Trotzdem hätte die Giraffe noch gelebt und hätte nicht aus Angst vor Inzest sterben müssen.
Zum Hals brechen: da hätte man halt aufgepasst, meine Fresse.
Ich drohe zwar nicht gegen den Zoo, aber ich finde es dennoch nicht richtig.
MEINER Meinung nach wollen die sich nur rausreden, es hätte genug Möglichkeiten gegeben, das Marius ein schönes Leben gehabt hätte, soweit ich weiß, war er noch ein Jungtier, oder nicht? Man hätte ihn selbstverständlich an einen anderen Zoo geben können, is ja ned so als wäre er schon alt und gebrechlich gewesen, Jungtiere sind in der Regel wesentlich beliebter als alte.
Wie gesagt, ich halte alle Argumente die der Zoo hatte für ganz ganz billige Ausreden, da kann man mir echt erzählen was man will.
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20.12.2014 |
Golden Bell
Wonderbolt
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RE: Tötung von Tieren wegen Inzestgefahr/Platzmangel
Soweit ich das verstehe war auch die Abgabe an andere Zoos und Privatpersonen nicht möglich, eben wegen den Genen. Da steht sehr viel dahinter an Gen-Datenbanken, man muss vermeiden dass irgendwann irgendwo eine genetisch unbekannte Giraffe auftaucht, die würde dann sicher auch getötet. Hier scheint wohl wirklich die Geburtenkontrolle versagt zu haben bzw. was leider auch bei anderen Einrichtungen gemacht wird: Babytiere produzieren, welche nur wegen ihrer Niedlichkeit Besucher anziehen sollen und nicht wegen Artenschutz. (Will nicht unterstellen, dass jedes Tierbaby in Zoos nur wegen so etwas geboren wird, viele nehmen den Artenschutz auch ernst.) Das scheint wohl auch bei den Löwen passiert zu sein.
Bezüglich aufpassen bei Kastration, das wäre sicher verdammt schwer, ich meine ne Giraffe ist groß und schwer. Da frag ich mich wie das gehen soll bei so nem Vieh, das schiebt doch Panik wenn es in Seile gehängt wird
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