(21.12.2011)Flutter Dash schrieb: Zudem lässt das Amerikanische Urheberrecht technisch einiges zu (Fair-Use).
Für die MAFIAA (Music And Film Industry Association of America) existiert Fair Use nicht. Da könnte ja jeder kommen. Das haben sie ja schon mit den Entwürfen von ACTA bewiesen. Und schon Jahre vor ACTA und DMCA hat Fox mal sämtliche Simpsons-Fansites per Cease & Desist Letter vom Netz entfernt, weil die unerlaubterweise Intellectual Property von 20th Century Fox, Inc. (also Simpsons-Bilder) verwendet haben.
(21.12.2011)Flutter Dash schrieb: Das Internet ist keine Idee sondern rechtlich mehr ein Medium. Die Leute sitzen in Ländern, die Server stehen in Ländern.
Interessanterweise ist es ausgerechnet das amerikanische Big Business, das genau das nicht schnallt. Die glauben, wenn sie sich ein paar US-Gesetze kaufen, kontrollieren sie damit die ganze Welt. Das ist Quatsch. Jenseits der US-Grenzen gelten US-Gesetze nicht und haben US-Gesetzeshüter bis einschließlich FBI nichts mehr zu melden.
(21.12.2011)Isegrim schrieb: Würde es wirklich durchgesetzt werden, schneidet sich die USA allerings ins eigene Fleisch. Und zwar massiv.
Die Wirtschaft würde einbrechen weil mit eben solchen Webangeboten wie Deviantart ein ganzer Haufen Geld umgesetzt wird.
Die Denke des Big Business sieht anders aus. Die stellen die paar tausend Dollar, die Websites wie DeviantArt machen, den zig Milliarden gegenüber, die sie selbst machen, und zu denen noch viele, viele mehr kommen würden, wäre das Internet nur noch Kabelfernsehen.
Die behaupten ja auch, sie würden mit SOPA neue Arbeitsplätze in den USA schaffen. Das halte ich für groben Unfug und ungefähr so wahr wie "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Wenn, dann schaffen sie eine Handvoll Zum-Leben-zuwenig-zum-Sterben-zuviel-Dumpinglohn-Arbeitsplätze in den Staaten, der Rest an Mehrarbeit wird nach Asien outgesourced, und gleichzeitig gehen bei allen internetbasierten oder internetabhängigen Unternehmen, die nicht zu den Big Six gehören, abertausende gut bezahlte Arbeitsplätze flöten, weil die dichtmachen oder komplett ins Ausland gehen müssen.
(21.12.2011)Dovahkiin schrieb: weil ich glaube das einige Amis selbst dagegen sind.
Einige sehr wenige. Die breite Masse ist satt, fett und zufrieden und wählt weiterhin fleißig Republikaner oder Demokraten. Wozu was ändern, wenn's einem gut geht und man selbst das Internet nur für Facebook, YouTube, gelegentliche Google-Suchen und vielleicht noch Amazon benutzt?
Außerdem erfährt die breite Masse da drüben doch gar nichts über SOPA. Die informieren sich übers Zeitgeschehen ausschließlich über Massenmedien wie CNN und Fox News, und die werden von den großen Medienkonzernen kontrolliert und sich folglich hüten, auch nur das geringste bißchen Negatives über SOPA zu berichten.
(21.12.2011)DaS BaDOS schrieb: die EU nich vergessen. Die ist auch gegen SOPA
Noch. Die Herren mit den Geldkoffern sind sicherlich schon unterwegs.
(21.12.2011)Rainbow Dasher schrieb: Ich versteh sowieso nicht warum Amerika(bzw. Die Verantwortlichen) so etwas macht, die haben doch schon genügend Probleme.
Weil die hohen Herren der sechs großen verbliebenen amerikanischen Medienkonzerne, die gefühlte 95% des Mediengeschehens in der westlichen Welt kontrollieren, sich nie auf das Internet eingestellt haben. Genau daher rühren doch ihre Probleme. Die 80er Jahre mit ihren CD-Rekordverkäufen sind vorbei. Das Internet läßt sich nicht so kontrollieren, wie sie es gern hätten, jedenfalls nicht mit den bisherigen Gesetzen.
Und so ist ihre Reaktion wie die der Bewohner von Krikkit – dieselbe Reaktion wie auf bespielbare MusiCassetten und VHS-Bänder: "Das da muß weg."
Sie haben SOPA aus voller Absicht zum Gummiparagraphen gemacht. Offiziell soll damit die pöhse, pöhse Piraterie bekämpft werden. Tatsächlich wird SOPA dazu führen, daß es im Internet (zumindest im Internet, wie es aussieht, wenn man den DNS-Server eines amerikanischen Internetproviders verwendet) aussieht wie Kabelfernsehen mit angeschlossenem Webshop. Sie werden sich mit SOPA nicht untereinander bekriegen, dafür sorgen schon Klüngel, Kartelle und andere Absprachen (die sie jedoch nicht daran hindern, sich gegenseitig aufzukaufen, bis nur noch drei übrig sind). Aber sie werden alles, was sie nicht kontrollieren können, entfernen lassen. Und sie geben genügend Stellen Befugnisse dafür.
Interessanterweise befinden sich unter den SOPA-Unterstützern auch die ganz großen Tiere der Softwarewelt. Warum? Mit SOPA brauchen sie im Kampf gegen Freie Software (frei nicht einfach im Sinne von "Freibier", sondern im Sinne von "Freiheit" und "freier Rede", Stichwort Linux, LibreOffice, Firefox usw.) keine Patentklagen mehr. Sie brauchen nur jemanden, der behauptet, kernel.org oder libreoffice.org oder mozilla.org oder sourceforge.net verletzt das Intellectual Property von Microsoft, Inc., und die Seiten sind weg. Praktischerweise sind beides amerikanische Websites, die sich komplett und dauerhaft abschalten und somit dem weltweiten Internet entziehen lassen.
(21.12.2011)Flutter Dash schrieb: Das hängt von der geopolitischen Lage dann ab. Ich sage nur Iran, Syrien und China.
Böse Leute würden was darein interpretieren, warum die Abstimmung vorverlegt wurde.
Den Zusammenhang mit diesen Ländern kann man auf zweierlei Weise deuten.
Zum einen ist SOPA ein perfektes Mittel, um ruckzuck alle unbequemen Websites löschen zu lassen. Websites, die sich irgendwie gegen das amerikanische politische Establishment richten, werden von Amerikanern betrieben und/oder haben die USA als Serverstandort und/oder sind in den USA gehostet, fallen somit unter die amerikanische Jurisdiktion, also auch unter SOPA.
Warum man das will? Ganz einfach. Das, was in Libyen erfolgreich bekämpft wurde, das, wogegen in Syrien gerade gekämpft wird, das wollen die USA erst noch einführen – eine totalitäre Diktatur. Aber nicht in den Händen eines einzelnen machtgeilen Despoten, auch nicht in den Händen religiöser Fanatiker, sondern in den Händen einer Business- und Bankerclique. Der jeweilige Präsident ist nur ihre Marionette.
In dem Zusammenhang steht noch ein anderer Gesetzesentwurf:
NDAA (
siehe beispielsweise auch hier und besonders hier). Damit sollen US-Bürger sowohl in den USA als auch im Ausland jederzeit unter gewissen Umständen inhaftiert werden können.
Vom Militär, auch im Inland.
Ohne Anklage.
Ohne Gerichtsverfahren.
Ohne Möglichkeit, einen Anwalt heranzuziehen.
Beliebig lange.
Es ist mittlerweile bekannt, daß der Halliburton-Konzern schon seit 2006 an Konzentrationscamps auf amerikanischem Boden für die Verwahrung nach dem NDAA verhafteter Menschen baut.
Das heißt im Klartext: Die amerikanischen Machthaber planen im Grunde genommen einen dauerhaften Blanko-Dauerkriegszustand gegen alles und jeden, das ihnen nicht in den Kram paßt. Unter dem Deckmantel von Terrorismus und Raubmordkopierern. Wie hierzulande also, nur mit Waffengewalt.
(21.12.2011)Killbeat schrieb: genau das ist ja ihr ziel! Die USA will damit die totale kontrolle über das netz erhalten.
Dabei lassen sie aber ein paar Sachen aus den Augen:
- Amerikanische Gesetze haben in China und Rußland keine Gültigkeit.
- Die amerikanische Polizei hat in China und Rußland nichts zu melden.
- Amerikanische Geheimdienste haben in China und Rußland nichts zu melden.
- Das amerikanische Militär hat in China und Rußland nichts zu melden.
- Sollten die USA 3. oder 4. versuchen (und gewaltsame Versuche eines Landes, ausländische Server auszuschalten, sind ein kriegerischer Akt), werden sie feststellen müssen, daß sowohl das russische als auch das chinesische Militär größer ist als das amerikanische und gerade die Chinesen selbst nicht wenig aggressiv sind.
(21.12.2011)PinkamenaDianePie schrieb: Dann werden wir wohl bald in einer dieser Welten leben wie sie in dystopischen Romanen beschrieben werden.
Tun wir jetzt schon. Genehmigt euch mal 1984 und Brave New World. Erschreckend viel aus diesen Büchern ist mittlerweile Realität.
(21.12.2011)Brownie Pie schrieb: Ich frage mich wie viel Profit Amerika noch machen wird wenn der rest der welt sie im internet ignoriert. Sollen sie doch ein Intranet machen, dort können sie tun was sie wollen.
Darauf läuft es dann wohl hinaus: auf die totale Abschottung der USA vom Rest des Internet. Eins der Ziele von SOPA. Zum einen sollen Amerikaner nicht mehr auf ausländische Server (die die US-Medienzare ja eh nicht mit US-Gesetzen kontrollieren können), zum anderen sieht man es mehr und mehr, daß die US-Medienriesen ihre Sachen zunächst mal nur für die USA und dann vielleicht mal für den Rest der Welt produzieren, weil sie immer wieder von neuem davon überzeugt werden müssen, daß wir hier im alten Europa Fernsehen haben.
(21.12.2011)Flutter Dash schrieb: Es geht hier nicht um die Angst vor freien Gedankenaustausch und dem Aufbau eines totalitären Staats. Freie Meinung und Presse wird es weiterhin geben.
Freie Presse gibt's jetzt schon kaum mehr. Wie schon gesagt: In verdammt vielen Ländern gehören alle Medien, die Nachrichten verbreiten und irgendwie zahlenmäßig eine Rolle spielen, einem großen Medienzar. In Italien war derjenigen bis vor kurzem der Präsident. In den USA sind diese Leute zwar nicht in die Regierung gewählt, aber mit Geld, Lobbyismus und Meinungskontrolle mächtiger als die Regierung selbst.
Stichwort Meinungskontrolle: NBC. CNN. Fox News. Axel Springer. ARD. RTL. 'nuff said. Selbst Journalisten gehen nicht mehr selbst recherchieren, sondern tippen das ab, was ihnen die gleichgeschalteten Presseagenturen wie DPA oder Associated Press zuschicken, und bauen es vielleicht noch auflagensteigernd um.
Freie, unabhängige Konkurrenz? Die kann man zur Not per SOPA abwürgen, indem man ihnen Urheberrechtsverletzungen vorwirft. Mit SOPA reicht die geäußerte Vermutung allein, um eine Website aus dem Netz zu fegen, es braucht keine Beweise.
(21.12.2011)Flutter Dash schrieb: Und einen dritten Weltkrieg wird es auch nicht geben. Ob nun die Wirtschaft, Konzerne, das Internet oder XY Schuld daran haben soll, genauso wie jedes Jahr laut Sekte XY die Welt untergeht. Wenn diese Dinge stattfinden, sind wir live dabei.
Sagen wir mal so: Die Wahrscheinlichkeit, daß die USA den Krieg per expliziter Kriegserklärung anfangen, ist gering. Aber wie gesagt, da draußen sind Länder, die sich das Benehmen der Weltpolizei-Cowboys aus Nordamerika nicht länger bieten lassen werden.
Und sagen wir mal, es kommt zu einem Schlagabtausch wie folgt:
- Jemand zieht in China eine mächtige Fansite auf und bietet dort gewisse Downloads an, die nach amerikanischem Recht verboten sind, wo aber in China kein Hahn nach kräht.
- Die USA killen aus der Ferne den Server.
- China fühlt die Souveränität seines Internet durch die USA angegriffen und startet eine Cyberattacke gegen die USA. Wäre nicht die erste.
- Wie Barack Obama schon angekündigt hat, vergelten die USA den Cyberangriff auf konventionelle Weise. Bei der Gelegenheit will man gleich die Kreide tilgen, in der man in China steht. Kriegserklärung gegen China und Generalmobilmachung.
In dem Fall sind die Amis nicht mehr satt, fett und zufrieden. So manch einer wird an 'Nam erinnert, wo auch fast die ganze Nation in den Krieg zog. Was dann kommt, verglichen damit ist Occupy ein Püpschen. Dann kommt das 1967 des 21. Jahrhunderts.
Blöderweise wird es bis dahin NDAA geben. Kriegsdienstverweigerer (mittlerweile gibt es Zwangsrekrutierungen) werden auf dasselbe Niveau wie Terroristen gehoben, somit greift bei ihnen NDAA, somit werden schwerstbewaffnete Infanteristen, SEALS-Teams und notfalls Kampfpanzer Jagd auf sie machen. Da NDAA im Grunde genommen einem sowohl nationalen als auch permanenten Kriegsrecht gleichkommt, kann ich mir sogar vorstellen, daß sie hochrangige oder anderweitig wie Galionsfiguren der Bewegung wirkende Personen nicht einfach wie Rudi Dutschke 1968 bei einer Demo erschießen, sondern mit Kampfjets oder Gunship-Helikoptern jagen.
Ihr wißt sicherlich, was Hunde tun, wenn man sie in die Enge treibt. Und bislang waren die herrschenden Eliten absolut von ihrem Erfolg überzeugt. Jetzt stellt euch mal vor, die werden in die Enge getrieben, und ihre Nerven liegen entsprechend blank.
(21.12.2011)Nightshroud schrieb: Daher wird in den USA auch gerade mit aller Macht versucht ein Waffenverbot durchzubekommen, da man Angst vor einem Putsch der Libertarier mit anschliesendem Bürgerkrieg hat.
NDAA.
Jetzt dürfen sie gegen dich maximal die Polizei einsetzen mit halbautomatischen Sturmgewehren.
Mit NDAA dürfen sie dich jagen mit Abrams-Panzern, Apache-Helikoptern und Doorgunnern an der Minigun in der offenen Blackhawk-Tür.
(21.12.2011)Nightshroud schrieb: Und wie Anonymer Brony schon sagte.
Wer sich die Drohungen von China und Russland bezüglich einer amerikanischen Intervention in Syrien oder Iran anschaut, erkennt ziemlich schnell wie heiß die Lage ist.
Vollkommen richtig. Und durchaus gerechtfertigt.
(21.12.2011)Nightshroud schrieb: Die Währungs- und Handelskrieg läuft zudem bereits auf vollen Touren.
Auch hier wieder richtig. Ziel der US-Bankerelite:
- Abwertung des Euro bis zur Bedeutungslosigkeit zugunsten des US-Dollar als von der amerikanischen Privatwirtschaft kontrollierten Weltwährung
- Herabwertung von allem und jedem außer den USA durch Ratingagenturen, so daß die USA am ehesten Kredite kriegen
Und weil gerade die USA finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen (im Prinzip gehört das ganze Land längst der Volksrepublik China), gehen sie entsprechend skrupellos vor, weil sie durch ihr Vorgehen nichts und im Versagensfall alles zu verlieren haben.
(21.12.2011)Flutter Dash schrieb: Aber was es Menschenrechte, Freiheit und politische Stabilität angeht, geht es uns trotz allem was gerade abgeht besser als zuvor in der Geschichte. Im Kalten Krieg galten bei alledem ganz andere Maßstäbe, und man hatte zurecht Angst vor einem Weltkrieg, aber selbst da hat man noch die Kurve gekriegt.
Man kann über den Kalten Krieg sagen, was man will, aber eins hat er gebracht: weltpolitische Stabilität. Die USA konnten nicht einfach überall rumschippern und nach Gutdünken die Weltsheriffs spielen, wenn sie Angst haben mußten, daß es der Sowjetunion nicht paßt. Denn die Sowjetunion war die einzige Nation in der Weltgeschichte, bei der die USA Angst hatten, sie könnten sie auf eigenem Boden angreifen und besiegen oder gar nachhaltig schädigen. Spätestens seit die Sowjets 1962 Mittelstreckenraketen mit Atomsprengköpfen auf Kuba geparkt haben und die Supermächte um Haaresbreite an der gegenseitigen nuklearen Auslöschung vorbeigeschrammt sind, hatten die USA die Hosen gestrichen voll.
Die Sowjetunion gibt's aber nicht mehr, die Amis glauben, sie haben den Kalten Krieg zu null gewonnen, und auch wenn Rußland kaum schwächer ist als seinerzeit die UdSSR, haben die Amis kaum noch mehr Respekt vor ihnen, geschweige denn wirklich Angst. Außer natürlich die seit McCarthy fest in den Amerikanergenen eingebrannte Paranoia gegenüber dem Bolschewismus (= alles links von den Demokraten).
(21.12.2011)Anonymer Brony schrieb: Wenn jeder Soldart sein Waffe niederlegen würde, weil er weiß, das Er so etwas weit aus stärker ändern könnte, würde das Konzept derrer nicht mehr aufgehen, die das Sagen haben.
Vielleicht würde das im Falle eines Dritten Weltkriegs sogar passieren. Wir haben es gesehen in Ägypten, wo das Militär auf einmal auf der Seite der Rebellen stand. In Libyen, wo teilweise hochrangige Offiziere nebst Militärgerät überliefen (die beiden Mirage-Piloten hatten denselben Dienstrang wie Muammar al-Gaddafi selbst, nämlich Oberst). In Syrien, wo auch schon mehr und mehr Militärangehörige desertieren.
Jetzt stelle man sich mal einen Dritten Weltkrieg vor. Die meisten Uniformträger werden erahnen können, was da abgehen wird. Und nicht wenige, ja sogar Offiziere, werden sich sagen, das können wir nicht verantworten. Einzelne Soldaten werden den Tod durch Hinrichtung nach Militärgericht der Teilnahme am größten Schlachtfest der Menschheitsgeschichte vorziehen. Womöglich aber werden nicht einfach nur einzelne Soldaten desertieren, sondern ganze Divisionen oder Flottenverbände vom kleinen Soldaten bis hin zum Oberst. Und die werden dann sagen: "Kommt und holt uns!" Wenn's genügend davon gibt, sagen sie: "Kommt und holt uns – bevor wir euch holen!"
(21.12.2011)Anonymer Brony schrieb: Eine schöne Südseeinsel? Würde mich wundern wenn es noch eine gibt, die nicht einem Land gehört.
Kuba käme in den Sinn, aber Kuba würden die Amis noch vor Venezuela überrennen, wenn's sein muß.
(21.12.2011)Nightshroud schrieb: An einen Atomkrieg glaube ich nicht. Zumindest an keinen der die Erde in einen zweiten Mars verwandeln würde.
Dafür sind die meisten Staatsführer zu intelligent (ja meine ich wirklich so).
Ich auch nicht.
Es hat schon einen Grund, warum das letzte Mal Kernwaffen 1945 eingesetzt wurden. Nämlich, weil es damals nur zwei Atombomben gab und niemand zurücknuken konnte.
Seit Stalin zum einen die Bombe und zum anderen die Möglichkeit bekam, sie in die USA zu bringen, traut sich keiner mehr wirklich, einen nuklearen Erstschlag auszuführen, denn in jedem Fall gibt's dann einen um so stärkeren nuklearen Gegenschlag. Und der muß nicht unbedingt vom angegriffenen Land kommen. Gerade die großen Nuklearmächte kann man außerdem nicht mit einem einzigen Schlag so zerstören, daß sie keinen Gegenschlag ausführen. Sowohl die USA als auch Rußland haben U-Boote mit Kernwaffen, die man mit auslöschen müßte, und die Russen haben obendrein als Trumpfkarte Perimeter, ein automatisiertes Verteidigungssystem à la Dr. Seltsam, das immer noch aktiv sein soll.
Einen Atomkrieg kann man nur verlieren. Das wissen die Amis, das wissen die Russen.
Indien und Pakistan haben beide Kernwaffen. Auch die würden sich im Zweifel gegenseitig nuken.
Es gibt kein Land, das für China ein Angriffsziel wäre, das zum einen den Einsatz von Kernwaffen rechtfertigt und zum anderen selbst keine hat. Alle Länder, gegen die man Atombomben einsetzen müßten, könnten ohne großes Hindernis Peking in einen Glaskrater verwandeln.
Nordkorea hat praktisch nur Feinde. Selbst deren Militärelite ist nicht so blöd, die Atombombe auch tatsächlich für einen First Strike zu verwenden, denn in dem Fall steht ihnen der große Papa China bestimmt nicht mehr bei. Ich meine, sie hätten mit ihren tausenden in den Bergen versteckten Artilleriegeschützen schon vor Jahrzehnten Seoul zerballern können, und da Nord- und Südkorea immer noch im Kriegszustand sind, hätten sie völkerrechtlich sogar das Recht dazu gehabt. Sie haben es aber nie getan.
Frankreich und das Vereinigte Königreich haben ihre Kernwaffen nicht als Erstschlagswaffen. Zumindest nicht mehr.
Israel greift sowieso nie jemanden an, dafür gefällt es sich zu sehr in der wunderbar funktionierenden Opferrolle. Sie verteidigen sich höchstens mal oder berufen sich auf ihren Quasi-Status als 51. Bundesstaat (auch wenn New Model Army was anderes sagten) und holen ihren Papa USA (die auf die Querelen auch nicht wirklich Bock haben, da unten aber einen Brückenkopf und einen Verbündeten brauchen).
(23.12.2011)Flutter Dash schrieb: Warum thatguywiththeglasses.com? Der Nostalgia Critic hat bereits Rechtsstreite wegen angeblicher Urheberrechtsverletzung gewonnen (siehe Tommy Wiseau) weil eben unter Fair Use und Parodie das erlaubt ist, was er da macht.
Zum einen: Unter SOPA reicht es, auf Material zu
verlinken, das Urheberrecht verletzt. Geschweige denn es anderweitig einzubauen.
Zum anderen: Der Nostalgia Critic hat Rechtsstreite gewonnen, weil er Rechtsstreite
gehabt hat. SOPA heißt: Der Hoster muß seine Seite löschen, das Justizministerium eignet sich die Domain thatguywiththeglasses.com an und stoppt jeglichen Geldzufluß zu deiner Website – ohne Anklage, ohne Beweise (nur auf eine geäußerte Vermutung hin), ohne Prozeß, ohne daß du auch nur die Chance hast, dir einen Anwalt zu nehmen.
Stell dir einen Mörder vor.
Vor SOPA wird er von der Polizei gesucht, von der Polizei verhaftet, ihm wird der Prozeß gemacht, er wird zum Tode verurteilt, er wird hingerichtet.
Nach SOPA ist es die Pflicht seines Vermieters, seine Wohnungstür einzutreten und ihn über den Haufen zu ballern.
(23.12.2011)Flutter Dash schrieb: Ziel ist es, Warez-Seiten zu schließen, an die man rechtlich nicht rankommt.
An die wird man auch weiterhin schwer rankommen. Die unterliegen nämlich meist nicht der US-Gesetzgebung. Russischer Webmaster betreibt russische Website mit .ru-Domain bei russischem Hoster mit physikalischem Serverstandort Rußland. Da wirken nur DNS-Sperren, und Profis, also die häufigsten Nutzer solcher Seiten, wissen, wie leicht man DNS-Sperren umgehen kann.
Genau gegen das, was als Vorwand vorgeschoben wird, wirkt SOPA ausgerechnet praktisch gar nicht.
(23.12.2011)Flutter Dash schrieb: Leider ist man hier ungenau, aber keine der großen Seiten in den USA fällt da rein und läuft Gefahr, geschlossen zu werden. Auch Equestria Daily wird nichts zu befürchten haben. Wenn sie gegen das Urheberrecht verstoßen, könnte man sie jetzt schon genauso verklagen (siehe Ponyarchive).
Mit SOPA wird man sie aber ohne Klage dichtmachen können. Vor Gericht würde Equestria Daily sich auf Fair Use berufen und müßte Hasbro, Inc. die Anklage aussprechen. Mit SOPA wird Equestria Daily gar nicht erst vor Gericht kommen, und auch Hasbro, Inc. müßte (könnte) nichts unternehmen. Es reicht, wenn ich dem Webhoster von EqD eine Mail zuschicke, in der steht, EqD verletzt mutmaßliches geistiges Eigentum von Hasbro, Inc., und der Webhoster ist
gezwungen, EqD dichtzumachen.
(23.12.2011)Flutter Dash schrieb: Das wichtige ist, dass es nicht mehr eine Rolle spielen soll, wo die Server stehen, solange die Domain-Name-Server in den USA sind, werden die USA die abschalten wenn sie eine Seite als Warez-Seite betrachten. Da wird auch zurecht internationale Kritik kommen.
Genau das ist die Gefahr. Theoretisch kann man sich überall eine Website mit .com, .org, .net oder dergleichen als TLD registrieren, und es wirkt cooler und weltoffener als ein kleinkariertes .de, .co.uk, .ru oder .cn, gerade wenn man Amis als Zielgruppe anspricht, die alles belächeln, was nicht aus Amerika kommt. Mit SOPA aber hätten die USA (zumindest nach eigenem Recht) das Recht, eine Website mit .com-TLD, aber Serverstandort Rußland nicht nur zu blockieren, sondern zu schließen.
(23.12.2011)Flutter Dash schrieb: Solange die SOPA so formuliert ist, dass sie Grundrechte der Menschen beeinträchtigen könnte, wird es nicht dazukommen, dass man sie durchsetzen kann.
Solange Lobbyisten genug Macht haben und genug Geld rüberreichen, kriegen sie alles durchgesetzt.