Darf man Stolz sein, wenn man Deutscher ist?

[Noizogeddon]

(24.01.2015)InsaneBronie schrieb:  ich find es immer falsch wenn versucht stolz mit leistung gleichzusetzen, man kann auch auf etwas stolß sein ohne was dafür getan zu haben, einfach weil man stolz drauf ist  

Aber mit stolz meint man doch immer die Leistung oder nicht? Zu mindestens in das mein Verständnis von Stolz. Ich wüsste nicht, dass es eine andere Bedeutung dafür gibt.

[Meteo]

Die Frage ist jetzt für mich etwas dumm gestellt, aber klar bin ich das.
Da ich zu den Zeiten von Hitler nicht geboren bin, bzw ich damit nichts am Hut habe, ist es auch kein Grund, nicht "stolz" zu sein. Jedenfalls (ist ja schon länger her) Ist Deutschland letztes Jahr Weltmeister geworden, worauf man schon stolz sein kann, auch auf Sachen die es in anderen Ländern gibt, und welche in Deutschland erfunden worden sind, kann man "stolz" sein. Bier ist da doch ein Beispiel. Aber andere Länder nehmen sich manches von Deutschland als Vorbild, bzw. so etwas in der Art. Ich schaue sau gerne Animes, und habe auch mitbekommen, dass sich Japan manches von der deutschen Kultur nimmt. Ich habe auch schon deutsche Wörter oder Sätze lesen/hören können. Da macht es mich schon in einer Art stolz, Deutsch zu sein.
Aber man kann im Endeffekt ja immer stolz aus sein Land sein, egal, welches es ist. In Deutschland nimmt man auch manches von anderen Ländern Kultur als "Vorbild" und Japan hat auch nicht nur Deutschland im Kopf und Weltmeister wird nicht nur Deutschland.
Jedenfalls, man kann stolz sein, wenn man Deutscher ist, das gilt aber auch wenn man aus anderen Ländern kommt, da jedes irgendas hat, worauf man sagen kann "Guck mal, das hat mein Land erfunden/fertiggestellt"
Okay, das sagt sicherlich niemand, aber man kann es machen.

[Purpleshy]

(24.01.2015)Noizogeddon schrieb:  

(24.01.2015)InsaneBronie schrieb:  ich find es immer falsch wenn versucht stolz mit leistung gleichzusetzen, man kann auch auf etwas stolß sein ohne was dafür getan zu haben, einfach weil man stolz drauf ist  

Aber mit stolz meint man doch immer die Leistung oder nicht? Zu mindestens in das mein Verständnis von Stolz. Ich wüsste nicht, dass es eine andere Bedeutung dafür gibt.

Weil ich es schonmal geschrieben habe verweise ich einmal auf meine Meinung bzw. Vorstellung von Stolz und so wie sie auch im Inet als Definition zu finden ist.

(04.12.2014)Purpleshy schrieb:  "Der Stolz ist die Freude, die der Gewissheit entspringt, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben, daran mitzuwirken oder es zu verkörpern."

Diese Definition von Stolz finde ich trifft es ziemlich genau. Denn meiner Meinung nach kann man auch stolz im Kollektiv sein.  Klar habe ich nichts dafür geleistet Deutscher zu sein sondern wurde zufällig als dieser geboren, trotzdem bin ich stolz (an dieser Stelle verweise ich auf das Zitat), daran mitzuwirken in welcher Form auch immer, dass mein Geburtsland so ein attraktiver Lebensraum für meine Nachkommen und mich  bleibt.

Natürlich ist dies eine andere Art von Stolz als wenn man Beispielsweise eine gute Klausur geschrieben hat oder irgend einen anderen Erfolg verzeichnen kann.

Außerdem habe ich hier schon einmal geschrieben, dass ich der Meinung bin das man nicht nur auf sich  sondern auch auf seine Vorfahren, ob das Uropa, Großeltern oder Eltern sind ist dabei völlig egal, stolz  sein kann. Genau wie die anderen Menschen die dieses Land sonst noch aufgebaut haben.

Ich bin also nicht stolz Deutscher zu sein sondern dem Kollektiv oder der Gemeinschaft der deutschen Bürger anzugehören und meinen Teil zu dieser Nation beizutragen.

Ich denke das trifft es ungefähr was Insane ausdrücken wollte.

[Noizogeddon]

(25.01.2015)Purpleshy schrieb:  

(24.01.2015)Noizogeddon schrieb:  

(24.01.2015)InsaneBronie schrieb:  ich find es immer falsch wenn versucht stolz mit leistung gleichzusetzen, man kann auch auf etwas stolß sein ohne was dafür getan zu haben, einfach weil man stolz drauf ist  

Aber mit stolz meint man doch immer die Leistung oder nicht? Zu mindestens in das mein Verständnis von Stolz. Ich wüsste nicht, dass es eine andere Bedeutung dafür gibt.

Weil ich es schonmal geschrieben habe verweise ich einmal auf meine Meinung bzw. Vorstellung von Stolz und so wie sie auch im Inet als Definition zu finden ist.

(04.12.2014)Purpleshy schrieb:  "Der Stolz ist die Freude, die der Gewissheit entspringt, etwas Besonderes, Anerkennenswertes oder Zukunftsträchtiges geleistet zu haben, daran mitzuwirken oder es zu verkörpern."

Diese Definition von Stolz finde ich trifft es ziemlich genau. Denn meiner Meinung nach kann man auch stolz im Kollektiv sein.  Klar habe ich nichts dafür geleistet Deutscher zu sein sondern wurde zufällig als dieser geboren, trotzdem bin ich stolz (an dieser Stelle verweise ich auf das Zitat), daran mitzuwirken in welcher Form auch immer, dass mein Geburtsland so ein attraktiver Lebensraum für meine Nachkommen und mich  bleibt.

Natürlich ist dies eine andere Art von Stolz als wenn man Beispielsweise eine gute Klausur geschrieben hat oder irgend einen anderen Erfolg verzeichnen kann.

Außerdem habe ich hier schon einmal geschrieben, dass ich der Meinung bin das man nicht nur auf sich  sondern auch auf seine Vorfahren, ob das Uropa, Großeltern oder Eltern sind ist dabei völlig egal, stolz  sein kann. Genau wie die anderen Menschen die dieses Land sonst noch aufgebaut haben.

Ich bin also nicht stolz Deutscher zu sein sondern dem Kollektiv oder der Gemeinschaft der deutschen Bürger anzugehören und meinen Teil zu dieser Nation beizutragen.

Ich denke das trifft es ungefähr was Insane ausdrücken wollte.

Naja, dieses ''oder es zu verkörpern'' geht schon ins Passive über, also man macht nix dafür, aber man ist es halt. Doch wenn das Verkörpern auch zum Stolz gehört kann man es ja als solches gelten lassen. Ich dachte nur die ganze Zeit, dass man mit Stolz die erbrachte Leistung mein. I was living a lie the whole time

[Enchanted Newmoon]

Also ich finde es schade, dass es bei der Umfrage nur schlichtes ja und nein gibt, denn ich stehe dem Thema recht zwiegespalten gegenüber. Hierzu sei vielleicht noch erwähnt das ich selbst Deutsche bin, also nicht nur von der Nationalität die auf dem Ausweis steht jetzt her gesehen. (Ist ein wenig blöd formuliert, aber mir fällts gerade nicht besser ein) Und habe dazu noch an dem wohl beschissensten Tag Geburtstag, den man als solche wohl haben kann! Aus diesem Grund wurde ich schon seeeehr oft, als Nazi oder ähnliches betitelt, zumal ein paar meiner Verwandten väterlicher seits noch "total stolz" darauf sind...

Ich glaube ich war 14 Jahre alt, als ich von meiner Tante das Tagebuch von Anne Frank geschenkt bekommen habe, ein Buch das sicherlich viele kennen werden. Ihre Geschichte hat mich sehr bewegt und damals fing es das erste mal an, dass mir so richtig bewusst wurde mit was für Musik ich zum Teil aufgewachsen bin, etc. Denn bei meinem Opa lief oft rechte Musik und es vielen Aussagen wie "Hitler wär mein bester Freund gewesen!"
Zwar gebe ich zu, dass das Thema Kriege mich allgemein nicht interessiert, doch beim Thema um Hitler habe ich in der Schule ganz gut aufgepasst und auch die ewig langen Filme zum Thema Krieg und über ihn habe ich mit Interesse verfolgt. Somit ist dies der Knackpunkt welcher mich zu meiner Einstellung bringt.

An und für sich schäme ich mich nicht für das was ich bin und das sollte auch keiner. Stolz bin ich allerdings auch nicht, sondern habe eine neutrale Haltung gegenüber dem Thema. Es ist doch total egal "was" wir sind! Wer stolz sein will als Deutscher, der soll es tun, solange er damit nicht rechte Ambitionen mitbringt. Denn "Stolz" und "Rechts" sind zwei unterschiedliche Dinge, die oft aber als ein und das Selbe wahr genommen werden, leider.

[Laylilay]

Stolz darauf Deutsche zu sein bin ich nicht. Ich habe selbst ja nichts dazu beigetragen.

Was ich bin, ist froh zu sein in Deutschland geboten zu sein, da es mich mit einigen Privilegien ausstattet, für die ich recht dankbar bin

[Chase]

Es ist ganz einfach. Was spricht dagegen stolz darauf zu sein?

Letztendlich ist Stolz immer eine Subjektive Empfindung. Jeder entscheidet Stolz worauf er stolz.

[Ken-Oh]

@Enchanted Newmoon: Dann waren es dumme Idioten, die dich als Nazi beschimpft haben. Dass es so dumme Leute noch gibt, mag ich nicht glauben wollen, aber sie sind leider alltäglich.
Jedes, fast jedes Land hat seine Schattenschatten: Die USA (Vertreibung und Ermordung der Ureinwohner, beispielsweise), Türkei durch den armenischen Völkermord, Italien zur Imperiumszeiten, Russland durch Stalin, Spanien durch die Zwangskonvertierungen, usw, usw....würde man es so sehen, man könnte wohl kaum stolz auf irgendwas oder jemanden mehr sein. Und auch wenn man nicht zwingend stolz auf solche Taten sein kann, die Welt würde heute ganz anders aussehen wären sie nicht geschehen, sei es zum Guten oder Schlechtem. Das ist wohl Ansichtssache.

Stolz kann zwar verschieden interpretiert werden, das Nachfolgende ist auch nur meine Sichtweise. Aber man darf denke ich schon stolz darauf sein, wenn ein Land sich trotz negativer Geschichte positiv entwickelt, und so schöne, nette Menschen und Land hervorbringt.    Genauso wie ich stolz darauf bin, dass die Türkei ziemlich modern geworden und kein rein religiöses Land (mehr) ist dank Leuten wie Atatürk.

Man ist ja selbst nicht verantwortlich für schlimme Dinge die in der Welt vor langer Zeit passiert sind. Aber letztlich denke ich wie du: Wer stolz auf sein Land sein will, der solls ruhig sein. Solange es nicht ausartet.