(20.02.2015)DaringDo schrieb: Was sind eigendlich eure Lieblingsbusse?
Mercedes-Benz O530? O530LE? Citaro2? O405?
Geh mir weg mit dem 405. Gut, daß der hier nicht mehr rumbrüllen darf. Schätze, die Hochbahn hat die Dinger auch auf den letzten Vorortlinien mittlerweile durch Citaros und 7⁷⁰⁰er ersetzt und hält sie nur noch für den Schüler- und Sonderverkehr vor.
Bester Hybridbus: Mercedes Citaro G Bluetec Hybrid. Kein Dieselbus mit elektrischem Anfahrbooster, sondern ein E-Bus mit kleinem dieselgetriebenen Range Extender und ohne mechanische Verbindung zwischen Dieselmotor und Rädern. So geht Hybrid.
Bester Gelenkbus an sich: Van Hool AGG 300. Das ist kein Bus, sondern eine Leute-Pumpe. Man stelle sich morgens unter der Woche zwischen acht und neun am Dammtor hin und gucke, was die Doppelgelenkbusse alle 5 Minuten Richtung Grindel wegschaffen. Gibt's jetzt auch in hybrid.
Bester Extrem-Reisebus: Neoplan Jumbocruiser. Einmal beim Busbau richtig auf die Kacke hauen – und einen Doppelstockgelenkbus bauen. Und gegen Neoplan kann eh fast nichts anstinken.
(22.02.2015)JaCDesigns1 schrieb: AKN-Mitarbeiter wollen S-Bahn nach Kaltenkirchen verhindern - NahverkehrHAMBURG.de
Was würdet ihr als Außenstehende dazu sagen? ^^
Die S-Bahn will mit Gewalt nach Kaki.
Rate mal, warum die Haltestelle Airport in Süd-Nord-Richtung gebaut wurde. Japp, von da wollte man eigentlich eine Neubaustrecke nach Kaki bauen.
Jetzt ist man aber wohl auf den Trichter gekommen, daß es billiger wär, von der AKN die Strecke Eidelstedt–Kaki (also durch Ulzburg durch) zu "kapern". Halt ich für Quark, denn da kommen nie und nimmer die Passagiermengen zusammen, die eine S-Bahn rechtfertigen würden. Noch dazu wär's ein Komfortverlust, weil sämtliche AKN-Triebwagen ein Klo haben, sämtliche Einheiten der S-Bahn Hamburg dagegen nicht. Und von Kaki zum Hbf (glaubt irgendjemand im Ernst, daß da jemand vorher im S-Bahn-Netz aussteigen wird) über Eidelstedt ist 'ne ziemliche Distanz.
Aber die S-Bahn Hamburg hatte ja auch schon ihre gierigen Finger ausgestreckt nach den Vorortstrecken nach Itzehoe und Wrist (Kellinghusen, wenn das wiedereröffnet wird). Kriegt sie aber nicht, weil da die nächsten Jahre Nordbahn-FLIRTs fahren werden.
Im Grunde wollen die den gesamten Hamburger Vorortverkehr haben, sprich alles, was sich RegionalBahn nennt, und alles mit Material fahren, das konstruiert ist für den innerstädtischen S-Bahn-Verkehr. Von Harburg südwärts kriegen sie ihn schon deshalb nicht, weil's technisch nicht möglich ist, von den Harburger S-Bahn-Gleisen (Tunnelbahnsteig in Querlage 2 Ebenen unter den Fernbahngleisen) Richtung Buchholz oder Winsen auszufahren.
Als Berliner stelle man sich mal vor, die S5 beginnt in Wustermark und wird da mit auf Zweisystembetrieb umgebauten und ansonsten fast unveränderten 481ern gefahren. Bis Spandau fahren die unter Fahrdraht, bügeln im westlichen Spandauer Vorfeld ab und fahren mit Schwung an den S-Bahnsteig, von wo aus sie mit 750 V Gleichstrom weiterfahren. In Strausberg wird geflügelt, ein Halbzug fährt nach Strausberg Nord, der andere fährt nach Kostrzyn – die Stromschiene wird bis nach Polen gelegt, weil es geht. Ungefähr so würde eine S3 Stade–Hamburg (fährt so tatsächlich schon)–Itzehoe aussehen.
Oder wir verlängern die S1 nach Jüterbog.
Wobei, S-Bahn nach Kaki scheint seinen Hintergrund noch woanders zu haben: Es gab und gibt ja immer wieder Überlegungen, in Kaki einen Großflughafen zu bauen. Das Problem ist ja, daß Fuhlsbüttel mehr oder weniger mitten in der Stadt liegt. Ähnlich wie Tempelhof, nur groß genug für 747. Da kann man nichts mehr an- und ausbauen, um aus dem gefühlten Provinzflughafen Fuhlsbüttel einen einer Weltmetropole wie Hamburg gebührenden International Airport zu zaubern mit Ausmaßen wie Schiphol mit seinen 6 Runways. Also muß woanders neu gebaut werden, und dafür hat man sich irgendwann mal Kaki ausgeguckt. Sollte das tatsächlich mal passieren (mittlerweile unwahrscheinlich), wär die S-Bahn schon gleich um die Ecke.
Das war in Fuhlsbüttel mal anders. Bis vor ein paar Jahren war Fuhlsbüttel verkehrstechnisch noch wie Tegel – kein Gleis weit und breit. Neuerdings fährt die S1 da mit Flügelzügen hin, die in Ohlsdorf von den Zügen nach Poppenbüttel abgetrennt werden (dürfte immer wieder dafür sorgen, daß total verwirrte Leute in Poppenbüttel stehen und sich fragen, wie sie zum Flughafen kommen, weil ihr Flieger geht ja gleich und hastenichgesehn, aber sie haben nicht gepeilt, daß der Zug in Ohlsdorf geteilt wird und sie im falschen Wagen waren...). In Berlin wäre das die S42, die in Jungfernheide geflügelt wird, und ein Halbzug fährt über die Siemensstrecke und dann durch einen Tunnel nach Tegel; umgekehrt wäre das die S41.
Dafür ist es, gelinde gesagt, nach wie vor beschwerlich, von Hamburg nach Kaki zu kommen. Und mit "Hamburg" mein ich den Hbf, denn während Berlin Dutzende kleine Verkehrsknoten und einen Hbf ohne U-Bahn hat, sind in Hamburg alle S-Bahn-Linien, alle Hochbahn¹-Linien und etliche Vorortzüge auf den Hbf ausgerichtet, und keine andere Umsteigestation hat auch nur ansatzweise die Bedeutung des Hauptbahnhofs, nicht mal Altona (wo immer noch alle S-Bahn-Linien bis auf eine hinfahren, aber die Hochbahn wohl nie eine Strecke hinbauen wird – trotz Vorleistungen im Bereich der A7 und des Bahnhofs Altona.
Entweder man fährt mit der S21 (S3 geht auch, die fährt aber durch den Citytunnel und braucht länger) nach Eidelstedt, wo weit und breit kein Fernbahnsteig ist (die nächstgelegenen Halte für Regionalzüge sind Dammtor, Altona und Pinneberg), und steigt bahnsteiggleich auf die AKN (A1) um, die einen im dieselelektrischen VTA von Linke-Hofmann-Busch nach Kaki bringt. (Stell dir 'ne zweigleisige, nicht elektrifizierte Strecke vor, die in Friedrichshagen von der S3 abzweigt, und wo vom Bahnsteig der S3 aus dieselelektrische Großprofil-Triebwagen mit U-Bahn-Türen abfahren.)
Oder man fährt mit der U1 das ganze Stück vom Hbf nach Norderstedt Mitte (den Abschnitt Ochsenzoll–Norderstedt Mitte hat früher mal die AKN bedient, den hat dann aber die Hochbahn übernommen und neben der AKN-Strecke eine NBS gebaut, weil sie eine zweigleisige Kleinprofilstrecke brauchte). Da steigt man dann bahnsteiggleich ("spanische Lösung" – links Stumpfgleis der Kleinprofil-U-Bahn aus Süden, rechts dito, dazwischen nicht elektrifiziertes Großprofil-Stumpfgleis aus Norden für die AKN mit Bahnsteig auf beiden Seiten – keine Gleisverbindung, denn AKN und Hochbahn haben nur Spurweite und Hersteller des Rollmaterials gemeinsam) in die A2 (identische Triebwagen wie auf der A1) und darf womöglich in Ulzburg Süd noch einmal in die A1 umsteigen.
Sollte dann doch mal Kaltenkirchen International Airport™ kommen, würde das bedeuten: Zum einen könnte sich die AKN eine goldene Nase an den vielen Passagieren verdienen, die zum Hamburger Hauptbahnhof wollen. Oder überhaupt nach Hamburg rein. Zum anderen bräuchten die ewig, um irgendwo anzukommen, weil es dutzende Zwischenhalte und mindestens einmal Umsteigen gäbe – der Hamburger ist es nicht gewohnt, zwischen zwei schienengebundenen Verkehrsmitteln außerhalb des Hauptbahnhofs umzusteigen.
Wenn jetzt die S-Bahn da fahren würde, könnte sie a) die Passagiere umsteigefrei zum Hbf karren und b) allen Gewinn daraus alleine einstreichen.
Jetzt winkt sie der AKN mit vielen Scheinchen, um den vorhandenen Südabschnitt der A1 zu kaufen. Hätte für die AKN ja auch Vorteile, denn so käme sie schnell an ein erkleckliches Sümmchen, und Geld macht die AKN auch woanders, hat sie doch Anteile an diversen Privatbahnen.
Außerdem altern die modernisierten VT2E aus den 70ern und die jüngeren, aber auch schon gut 20 Jahre alten VTA vor sich hin. Ein Austausch steht also an. Zeitgemäß sind die Teile eh nicht mehr wirklich mit ihren Außenschiebetüren wie bei den Hochbahnwagen DT2 und DT3. Die VT2E sind als erste dran und sollen noch dieses Jahr durch LINT 54/H ersetzt werden, von denen einer die Kapazität von zwei VT2E haben soll, und die mit 800 mm Einstiegshöhe auch an die 760-mm-Bahnsteige der AKN (VT2E und VTA sind ausgelegt auf Hochbahnsteige) und den 960-mm-S-Bahnsteig in Eidelstedt passen sollen.
Die Linte sollen die A1 von Eidelstedt über Henstedt-Ulzburg und Kaltenkirchen nach Neumünster bedienen, also auch die Strecke, die die S-Bahn Hamburg haben will. Die könnte jetzt natürlich argumentieren: Wenn die AKN ihr die Strecke abtritt, dann wär die Finanzierung der Linte locker gesichert, und die AKN könnte die VTA gleich mit ausmustern, weil dann auch die Strecken Norderstedt Mitte–Ulzburg Süd (A2) und Elmshorn–Barmstedt–Ulzburg Süd (A3) auf die frei werdenden Linte umgestellt werden können.
Aber natürlich verliert die AKN damit eine ihrer wichtigsten Strecken und somit eins ihrer wichtigsten Einsatzgebiete für ihr Personal.
¹Es heißt tatsächlich "Hamburger Hochbahn AG". Der überwiegende Teil des Streckennetzes verläuft oberirdisch, die erste Strecke – die Ringlinie – in drei Bereichen sogar auf stählernen Viadukten, vor allem am Hafen. Das "U" hat wenig zu sagen und eigentlich nur Kompatibilitätsgründe mit anderen Städten.