Rente/Altersvorsorge und Rente mit 63

[Triss]

Klar, in der Praxis funktioniert das nicht so. Ich redete gerade nur von der schönen Theorie.

[Blue Sparkle]

Sei dir gegönnt. Nur leider leben viele Politiker auch in der Theorie, statt in der Realität, insbesondere wenn es um Rentenpolitik aka die Politik, die 90 % unserer Wähler interessiert, geht.

Ich bin normalerweise nicht politikverdrossen, doch bei so etwas bekomme ich manchmal Lust es zu werden. (Keine Sorge, wird nicht passieren^^)

[Ayu]

Wobei die EU-Kommission auch schon länger vor hat eine einheitliche Rente für alle Länder einzuführen. Ihre Empfehlung war 2010 eine Rente ab FRÜHESTENS 70, da will ich nicht wissen was sie sich als Durchschnittsalter vorstellt.

Der im vorherigen Post erwähnte Artikel:
http://www.ganzewoche.at/inhalte/artikel...die-Arbeit-

[Blue Sparkle]

Das sind im Grunde nur Rentenkürzungen anders verpackt. Kaum jemand wird freiwillig so lange arbeiten gehen. Daher geht man lieber mit Abzügen ein paar Jahre früher und bekommt dafür den Rentenanspruch gekürzt.

Dass das Rentensystem über kurz oder lang so nicht mehr weiterzuführen ist, ist aber kaum überraschend. Das kann sich jeder ausrechnen. Das direkt zu sagen ist aber unpopulär, deshalb macht es kaum jemand.

[MianArkin]

Durch Medizin und verpflegung werden die Menschen immer Älter, aber dennoch schein er Gdanke Voruhshen das ein Arbeitnehmer mit 55 oder 60 nichtmehr Taugt, dabei sind betreffend Arbeitserahrung gerade diese bedeutend.
Ein Arbeitsloser in Deutschland, der ALG2 Empfängt kann beispielsweise bei Schlechten vermittlungschancen Zwangsverrentet werden, inklusive aller damit einhergehender Kürzungen der Rente.
Nach dem bisherigen System lohnt sich ein höheres Renteneinstiegsalter kaum.
Das Rentensystem hätte schon vor 30 Jahren vollkommen Reformiert werden müssen.
Jetzt solche Reformen durchzuprügeln ist aufgrund der Finanzierungslage äusserst schwierig.

[kommo1]

Es wäre schon viel getan, wenn sich keiner vor der gesetzlichen Rentenversicherung drücken könnte.
Privat Zusatzversichern, gerne. Aber ganz ohne gesetzlichen Beitrag dann bitte doch nicht.

[404compliant]

Also 45 Beitragsjahre werd ich nie zusammen kriegen, so viel ist schon mal sicher. Da müsste ich jetzt schon bis 79 durcharbeiten. An ein heute genanntes Renteneintrittsalter glaube ich auch nicht, für mich wird das vielleicht in 20 Jahren mal entschieden.

Was die Rente an sich angeht, mal schauen. Es besteht die Hoffnung, dass die Babyboomer-Jahre schon weitgehend abgetreten sind, wenn ich in Rente gehe, und der Pillenknick die Anzahl Rentner in meiner Generation deutlich reduziert hat, könnte also glatt was bei raus kommen. Andererseits hab ich die Babyboomer voll in der Beitragszeit drin, zahl also bestimmt mehr ein, als ich raus kriege.

Parallel zur gesetzlichen hab ich eine Firmenrente über eine Versicherung laufen. Das sind aber auch Gauner vor dem Herrn, Von den 4% Garantie-Zins, die ich noch kriege (bloß nie den Vertrag ändern lassen!) bleibt nach Abzug der großzügigen Gebühren auch nur 1-2% effektiv übrig, außerdem ist die Renten-Auszahlung so dimensioniert, dass ich weit über 100 werden müsste, um das angesparte Kapital aufzubrauchen – sterbe ich früher, freut sich die Versicherung.

Ich mache es nur, weil ich so Arbeitgeberanteile und Fördermittel abgreifen kann, und weil die Firmenrente nicht pfändbar ist: Sollte ich pleite gehen, Arbeitslos oder Pflegefall werden, können sie die Firmenrente nicht vorzeitig plündern.

[Leon]

(11.03.2015)kommo1 schrieb:  Es wäre schon viel getan, wenn sich keiner vor der gesetzlichen Rentenversicherung drücken könnte.
Privat Zusatzversichern, gerne. Aber ganz ohne gesetzlichen Beitrag dann bitte doch nicht.

Na ja. Wenn ich sehe, welches "Verlustgeschäft" das Einzahlen in eine gesetzliche Rentenkasse ist, nicht zuletzt durch Wahlgeschenke und ähnliches zulasten der jüngeren Generationen, überlege ich mir schon ernsthaft, ob es nicht sinnvoller wäre, sich ausschließlich auf eine private Vorsorge zu verlassen.

[kommo1]

Versteh mich nicht falsch. Das Rentensystem gehört stark reformiert. Das stimmt.
Ich möchte nur nicht, dass bei diesen Reformen nicht als erstes die Ausnahmen vorweggenommen werden.

[Koyo]

(11.03.2015)Leon schrieb:  

(11.03.2015)kommo1 schrieb:  Es wäre schon viel getan, wenn sich keiner vor der gesetzlichen Rentenversicherung drücken könnte.
Privat Zusatzversichern, gerne. Aber ganz ohne gesetzlichen Beitrag dann bitte doch nicht.

Na ja. Wenn ich sehe, welches "Verlustgeschäft" das Einzahlen in eine gesetzliche Rentenkasse ist, nicht zuletzt durch Wahlgeschenke und ähnliches zulasten der jüngeren Generationen, überlege ich mir schon ernsthaft, ob es nicht sinnvoller wäre, sich ausschließlich auf eine private Vorsorge zu verlassen.

Dann aber auch was vernünftiges privates und nicht so etwas, wo dir das ganze Geld genommen wird, wenn du mal unerwartet arbeitslos wirst.
Und bei der Betriebsrente passiert genau sowas nämlich nicht.

[Space Warrior]

Durch Fortschritte in Medizin und Biotechnik wird sich die menschliche Lebensspanne bald beträchtlich erhöhen, alle können länger leben und sind vorallem länger jung. Rente mit 63 macht keinen Sinn, wenn das Durchschnittsalter bald mindetens 130 beträgt (angeblich das genetisch festgelegte Maximalalter), denn schon heute (in Westeuropa) geborene Menschen werden laut offiziellen UN-Berechnungen 90-100 Jahre alt werden. Natürlich hoffe ich, dass man dann auch länger "jung" sein wird, z.B. wird 30 so wie 15-20 aussieht und mit 60 dann körperlich und geistig so wie 25-40 ist, weil man sonst nicht viel davon hätte.

Dazu werden die Arbeiten an sich weniger anstrengend, dank Technisierung. Körperliche Arbeit ist schon jetzt auf dem Rückschritt, weil vieles von Maschinen erledigt wird (zumindest in der Produktion). Eventuell kommen bald Roboter, 3D-Drucker, Nanotechnologie etc. in großem Maßstab, dadurch müssen irgendwann nur noch wenige körperlich arbeiten, die meisten Jobs wären "white collar" und vorallem "pink collar".

Laut diversen Wissenschaftlern soll es schon 2045 (dann wäre ich 49) swowas wie Unsterblichkeit geben: http://en.wikipedia.org/wiki/2045_Initiative
Möglicherweise können manche von uns noch das Jahr 3000 erleben.

[kommo1]

(11.03.2015)Antanica schrieb:  Durch Fortschritte in Medizin und Biotechnik wird sich die menschliche Lebensspanne bald beträchtlich erhöhen, alle können länger leben und sind vorallem länger jung. Rente mit 63 macht keinen Sinn, wenn das Durchschnittsalter bald 130 (ist angeblich das genetisch festgelegte Maximalalter für Menschen) beträgt, und man auch mit 50 oder 60 so aussieht wie z.B. heute mit 20-30.

Dazu werden die Arbeiten an sich weniger anstrengend, dank Technisierung. Körperliche Arbeit ist schon jetzt auf dem Rückschritt, weil vieles von Maschinen erledigt wird. Eventuell kommen bald Roboter, 3D-Drucker, Nanotechnologie etc. in großem Maßstab, dadurch müssen irgendwann nur noch wenige körperlich arbeiten, fast alle Jobs wären "white collar" und vorallem "pink collar".

Laut diversen Wissenschaftlern soll es schon 2045 swowas wie Unsterblichkeit geben: http://en.wikipedia.org/wiki/2045_Initiative

Genau... und Häuser bauen sich in Zukunft auch selber.
Die Körper von Handwerkern, Grubenarbeitern oder auch nur den Lagerarbeitern werden auch in Zukunft das jetzige Rentenalter nur knapp erreichen. Darüber hinaus sind Knochen und Gelenke einfach nur noch kaputt.

[Space Warrior]

Viele Handwerksjobs im Bereich der Produktion, werden durch 3D-Drucker und Nanofabrikation wegfallen.
In Süd-Korea werden Werftarbeiter schon jetzt mit Exoskeletten ausgestattet, die Arbeit wird also leichter und geht schneller von statten: http://www.newscientist.com/article/mg22...QBp9o6wG9I
In Lagern kann man schon einfachste fernsteuerbare Roboter einsetzen, die können genauso Stuff transportieren und stapeln wie Menschen.
Und 3D-gedruckte Häuser gibt es auch schon: http://www.cnet.com/news/worlds-first-3d...-in-china/

Außerdem kann man in der Zukunft neue Gelenke züchten oder bauen, um die alten zu ersetzen, oder durch Genmanipulation von vornherein verbessern.

[kommo1]

Ein Multimillionen Dollar schweres Unternehmen kauft sich Exo-Skelettte für seine Handwerker. Irgendwo schon vorbildlich, nur wird das einen Meister Röhrich mit seinen 2 Gesellen wenig nützen.

Bei den gedruckten Häusern musst du beachten, dass lediglich die Bauteile gedruckt werden nicht das ganz Ding am Stück. Wie viel Schwerarbeit dabei eingespart wird ist fraglich. Zumal der Hersteller auch nicht angibt was so ein normaler Bauklotz wiegt.
Was ich interessant finde ist, dass es sich im Grunde um ein Grünes Bauverfahren handelt.

[HeavyMetalNeverDies!]

(11.03.2015)kommo1 schrieb:  Ein Multimillionen Dollar schweres Unternehmen kauft sich Exo-Skelettte für seine Handwerker. Irgendwo schon vorbildlich, nur wird das einen Meister Röhrich mit seinen 2 Gesellen wenig nützen.

Bei den gedruckten Häusern musst du beachten, dass lediglich die Bauteile gedruckt werden nicht das ganz Ding am Stück. Wie viel Schwerarbeit dabei eingespart wird ist fraglich. Zumal der Hersteller auch nicht angibt was so ein normaler Bauklotz wiegt.
Was ich interessant finde ist, dass es sich im Grunde um ein Grünes Bauverfahren handelt.

Die werden schon am Stück gedruckt. Mit Ausnahme von Türen und Fenster und so Zeug. Arbeitszeit wird viel dabei gespart: Zehn Häuser mittels 3D-Drucker an einem Tag erbaut, 3620 Eur pro Stück

[Koyo]

Das klingt ja super berauschend, wenn man dann immer weniger Plätze für Arbeitskräfte hat.

[Conqi]

Da wird noch einiges auf uns zukommen in der Zukunft.

[Space Warrior]

Ich find das alles geil, denn dadurch haben alle Menschen mehr an Waren und Leistungen für ihren persönlichen Konsum zur Verfügung, und müssen dennoch weniger lang und weniger hart arbeiten.
Das einzige Problem das man lösen muss um das neue Konzept voll ausschöpfen zu können: Die Wirtschaft so umbauen, dass sie Menschen nicht mehr dazu zwingt, Arbeit zu benötigen, um 1. zu überleben und 2. sich die neuen Luxussachen kaufen zu können.

Wenn die Regierung aber schon anfängt, wegen der Technisierung Arbeit ZUM SELBSTZWECK zu schaffen, das heißt, Menschen gehen Tätigkeiten nach, welche eigentlich vollkommen überflüssig sind, nur damit sie Geld erhalten, anstatt dass man es ihnen gleich schenkt, läuft was falsch (ob man den Leuten sein Geld gibt wenn sie nix machen oder etwas tun, was nichts nützt, macht keinen Unterschied... außer dass es Ressourcen welche die "Bullshit-Jobs" verbrauchen spart).

Entweder man baut einfach das System um, damit es effizienter wird, stoppt den technischen Fortschritt was auf Dauer schwer bis unmöglich und faschistoid wäre, oder wartet bis der Großteil der Bevölkerung verarmt, die neue Oberschicht dadurch ohne Basis auch nicht mehr existieren kann, das ökomonische System komplett crasht und es zum totalen gesellschaftlichen Kollaps kommt.

[404compliant]

(12.03.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Die werden schon am Stück gedruckt. Mit Ausnahme von Türen und Fenster und so Zeug. Arbeitszeit wird viel dabei gespart: Zehn Häuser mittels 3D-Drucker an einem Tag erbaut, 3620 Eur pro Stück

Druckt der Drucker auch Fundament, Strom, Wasser, Abwasser, Telefon, Zufahrtswege, Innenausbau usw. gleich mit?

Ich hab schon mal zugesehen, wie ein 2-Stöckiges Haus aus vorgefertigten Wandteilen in weniger als 2 Tagen stand, trotzdem gehörten 2 Monate Vorlauf dazu, und bewohnbar war es erst ein halbes Jahr später.

Den Preis zweifele ich auch erst mal an, für 3600€ kriegst du den Mammut-Drucker in Deutschland nicht mal zur Baustelle geliefert.

Insgesamt würde ich sagen, mit 10 Wellblechen und 20 Holzstangen baue ich auch ein 'Haus' für 200€ an einem Tag.

[HeavyMetalNeverDies!]

(13.03.2015)404compliant schrieb:  

(12.03.2015)HeavyMetalNeverDies! schrieb:  Die werden schon am Stück gedruckt. Mit Ausnahme von Türen und Fenster und so Zeug. Arbeitszeit wird viel dabei gespart: Zehn Häuser mittels 3D-Drucker an einem Tag erbaut, 3620 Eur pro Stück

Druckt der Drucker auch Fundament, Strom, Wasser, Abwasser, Telefon, Zufahrtswege, Innenausbau usw. gleich mit?

Ich hab schon mal zugesehen, wie ein 2-Stöckiges Haus aus vorgefertigten Wandteilen in weniger als 2 Tagen stand, trotzdem gehörten 2 Monate Vorlauf dazu, und bewohnbar war es erst ein halbes Jahr später.

Nein. Das fällt unter "Türen und Fenster und so Zeug!"

Vielleicht in 30 Jahren, dass 3D-Drucker auf molekularer Ebene drucken und somit jegliches Material herstellen können. 3D-Drucker sind ja noch ziemlich vorsintflutlich.

Zitat:Den Preis zweifele ich auch erst mal an, für 3600€ kriegst du den Mammut-Drucker in Deutschland nicht mal zur Baustelle.

Naja, wenn man gleich eine ganze Siedlung druckt dann sinkt der Preis natürlich erheblich weil du den Drucker ja nur einmal antransportierst. Sofern der Drucker aus einem modularen Design besteht, sinken die Kosten für den Transport auch noch mal ein gutes Stück.