08.04.2015 |
Triss
Earth Pony
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Soweit ich weiß, geht es in Frankfreich nur darum, dass Beiträge ab 1000€ nicht mehr bar bezahlt werden dürfen. Und das finde ich total in Ordnung. Ansonsten kann ich Nastor nur zustimmen. Es scheint ja jetzt auch nicht so, dass die Leute sich beschweren in Schweden, oder? Hab zumindest noch nie etwas davon gehört, dass die mit ihrer Situation unzufrieden sind und wie gesagt, man kann ja durchaus noch mit Bargeld bezahlen, nächstes Jahr werden sogar laut Wikipedia das erste Mal wieder 2-Kronen-Stücke ausgegeben.
Und zu den Punkten von kommo1:
Keine Ahnung, inwiefern Cyberkriminalität da zunehmen wird, vermutlich ne ganze Ecke. Aber: bei Cyberkriminalität sitzen auf Seite der Banken Leute dahinter, die Ahnung haben, wie man sowas verhindert. Nen Taschendiebstahl kann man als Einzelperson nur schlecht verhindern.
Das Fummeleiargument kann ich persönlich auch nicht nachvollziehen, aber ich denke, dass das auch nicht der Hauptgrund sein wird, sondern einfach eine nette Nebenerscheinung. ^^
Die Sicherheitsbedenken kann ich verstehen, aber wenn es darum geht, dann kann man den Menschen so schon gut ausleuchten. Auch wenn er nur mit Bargeld bezahlt, die Überwachungskameras nehmen alles auf. Viele Menschen zahlen auch so schon nur mit Karte oder reichen immer brav ihre Paybackkarte rüber (dem ich weniger vertrauen würde als meiner Bank). Außerdem steht doch auf den Kontoauszügen selbst gar nicht drauf, für wieviel? Bei mir steht immer nur sowas wie "XY sagt Danke für Ihren Einkauf" oder beim Internet dann halt "www.xy.de Auftragsnummer 1234"
Bei der psychologischen Komponente... kann verstehen, wie die Leute darauf kommen, aber so ein Argument hat es sicher auch schon bei der Einführung von Papiergeld statt Münzen gegeben.... die Leute gewöhnen sich da dann einfach dran, täglich ihre Kontoauszüge zu checken, denke ich. Wenn Leute sich verschulden, sind sie aber fast immer selbst schuld. o.o
Ist jetzt nur meine Meinung, ich würde ein Bargeldverbot aktuell sowieso nicht total toll finden, weil ich die Situation bequem so finde, wie sie ist, aber wenn es sich irgendwann so entwickelt, würde ich auch nicht "NEIN! HALT" schreien.
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08.04.2015 |
Triss
Earth Pony
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Ich habe auch ziemlich lange gesucht. Seiten wie blunews und sowas sehe ich jetzt eher weniger als verlässlich an.
Aber hier ist was von Focus: klick
Oder auf französisch.
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08.04.2015 |
Killbeat
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
das mit den 1000€ geht ja noch. ich habe auch gelesen das es in italien oder spanien auf 2500€ begrenzt sein soll. Das ist noch ok, aber ein komplettes überhaubt nicht
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08.04.2015 |
Evenprime
Ein Colt für alle Fälle
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Das Argument mit den Raubüberfällen auf Supermärkte finde ich etwas fragwürdig, da gäbe es durchaus Alternativen wie z.b. Subventionen für den Einbau von Alarmanlagen und Sicherheitskameras in den betroffenen Geschäften.
Was wohl eher die Motivation dahinter ist, ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung/Schwarzgeld. Keine oder nominell deutlich kleinere Rechnungslegung als der tatsächliche Geldfluss und schon fett Steuern gespart als Unternehmer. Fließt das Geld digital, dann muss der Unternehmer nunmal irgendwie diesen Geldfluss erklären können, eben mit korrekter Buchhaltung und daraus resultierenden Steuern. Je mehr die Menschen daran gewöhnt sind digital zu zahlen, umso seltener entsteht überhaupt die Gelegenheit für solche "kleinen" Betrügereien.
Grundsätzlich hätte ich da gar nichts dagegen, wenn ab einem bestimmten Betrag nur noch digital gezahlt werden kann. Dafür müsste aber vorerst die entsprechende technische Infrastruktur bei uns existieren. Schweden ist Vorreiter, dort kann sogar jeder mittels digitaler Signatur am Handy auf andere Handynummern(!) - sofern beide Teilnehmer sich für das entsprechende System registriert haben - Geld überweisen, und das kommt dann auch innerhalb von Sekunden an, selbst wenn es sich um unterschiedliche Banken handelt.
Das ist nicht nur komfortabel, sondern auch sicherer als die meisten Bezahlsysteme. Und das funktioniert eben auch zwischen Privatpersonen, keine teuren POS-Kartensysteme nötig, die dann auch noch jedesmal ordentlich Gebühren vom gezahlten Betrag abzweigen. Quasi der Komfort von Paypal, nur eben von richtigen Banken und keine dreisten Gebühren.
Versuche mal bei uns eine Überweisung von Privat an Privat "sofort" durchzuführen. Selbst mit SEPA meist noch eine Frage von Stunden oder Tagen, bis tatsächlich das Geld bei B ankommt, obwohl es (wie man an Schweden und einigen anderen Ländern sieht) ohne Probleme auch sofort gehen kann. Auch die teilweise verfügbare Eilüberweisung (meist nur eine "in den nächsten 15 Minuten"-Überweisung) oder der (rechtlich zweifelhafte) Onlinedienst "Sofortüberweisung" überweist nicht wirklich sofort, weil das die Banken im Hintergrund bei uns einfach nicht gebacken kriegen.
Bargeld komplett abschaffen zu wollen wäre hingegen einfach nur kontraproduktiv, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Sollte irgendwann in 10 Jahren eine zuverlässige Infrastruktur bestehen, die auch eine schnelle und bequeme "Offline"-Überweisung bzw. Zahlung ermöglicht, vielleicht. Aber bis dahin ist Bargeld bei uns noch alternativlos.
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08.04.2015 |
Meganium
Busfahrerpony
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Registriert seit: 15. Jan 2012
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
In meinem Fall muss man wahrscheinlich ebenfalls Ausnahmeregelungen in Sachen Bargeldlimit einführen. Mal das vorher verlinkte Frankreich als Beispiel:
Wie soll ich, falls ich die Geschwindigkeit in Frankreich um 5km/h übertreten habe, und mir dann als Führer eines Kraftomnibusses 1300€ Strafe mindestens anfallen, die Rechnung begleichen? Da ich dann Bargeld in so einer hohen Menge nicht führen oder besitzen darf, wandere ich ja automatisch ins Gefängnis.
Oder wie soll ich weiterhin das Geld zum Tanken oder für die Maut in Frankreich auftreiben, wenns eine 12-Tages-Reise ist? Auch wenn es die UTA-Karten gibt, um bargeldlos tanken und die Maut bezahlen zu können: Als Reserve und im Notfall muss ich vor der Einreise immer Bargeld dabei haben.
Ich schätze, in vielen Punkten, nicht nur in meinem Beispiel, müsste man einige Systeme grundlegend auf den Kopf stellen, damit ein Bargeldlimit überhaupt in Kraft gesetzt werden kann:
1000€-Limitland-Frankreich muss in meinem Fall also erstmal die Bußgelder senken, oder Ausnahmefälle fürs Tanken, für die Maut, etc. einführen, bevor dieses Gesetz überhaupt möglichst konfliktlos gültig wird.
Für Touristen und Urlauber gibt es zum Glück solche Ausnahmeregelungen.
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08.04.2015 |
Triss
Earth Pony
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
(08.04.2015)Meganium schrieb: Wie soll ich, falls ich die Geschwindigkeit in Frankreich um 5km/h übertreten habe, und mir dann als Führer eines Kraftomnibusses 1300€ Strafe mindestens anfallen, die Rechnung begleichen? Da ich dann Bargeld in so einer hohen Menge nicht führen oder besitzen darf, wandere ich ja automatisch ins Gefängnis.
Die werden dich doch nicht darum bitten, ihnen jetzt sofort 1300€ in die Hand zu drücken und wenn du das nicht dabei hast, wanderst du ins Gefängnis? Ich meine... Du kannst das doch einfach überweisen.
Zitat:Oder wie soll ich weiterhin das Geld zum Tanken oder für die Maut in Frankreich auftreiben, wenns eine 12-Tages-Reise ist? Auch wenn es die UTA-Karten gibt, um bargeldlos tanken und die Maut bezahlen zu können: Als Reserve und im Notfall muss ich vor der Einreise immer Bargeld dabei haben.
Du darfst doch 10.000€ dabei haben. Wenn du davon nicht tanken kannst... ich kenn mich mit Bussen nicht so aus, aber ich denke nicht, dass du für über 1000€ tanken musst oder mit insgesamt 10000€ nicht 12 Tage über die Runden kommst. O.o
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08.04.2015 |
Meganium
Busfahrerpony
Beiträge: 11.199
Registriert seit: 15. Jan 2012
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
(08.04.2015)Triss schrieb: Die werden dich doch nicht darum bitten, ihnen jetzt sofort 1300€ in die Hand zu drücken und wenn du das nicht dabei hast, wanderst du ins Gefängnis? Ich meine... Du kannst das doch einfach überweisen.
Ist in Frankreich ganz einfach: Der Bus steht solange, bis das Geld bar bezahlt wird. Passiert meinen Kollegen leider ab und zu mal, ich blieb zum Glück noch ohne Zwischenfall.
Habe ich das Geld nicht ist dies aber kein Problem, man wird mich freundlicherweise zur Bank fahren. Beim Abheben würde ich aber >1000€ besitzen, was einen Konflikt darstellt. Beim 3000€-Limit ist das kein Problem.
Zitat:Du darfst doch 10.000€ dabei haben. Wenn du davon nicht tanken kannst... ich kenn mich mit Bussen nicht so aus, aber ich denke nicht, dass du für über 1000€ tanken musst oder mit insgesamt 10000€ nicht 12 Tage über die Runden kommst. O.o
Wenn mir überhaupt 10000€ zustehen. Das ist die Nuss. Ich arbeite in dieser Zeit, gelte wahrscheinlich also nicht als Tourist. Ansonsten, falls die Karte nicht funktioniert, wird es wahrscheinlich sehr knapp. Auch mit sprittsparender Fahrweise will ein Reisebus nach einer Woche wieder betankt werden. Ein 480l-Tank wird mit einem derzeit durchschnittlichen Preis von 1,18€/l Diesel schon knapp 570€ fressen. Da kann man nur hoffen, dass man vorher nicht zuviel Autobahn gefahren ist, oder das dies die einzige Tankstelle war, die die Karte nicht akzeptiert hatte. xD
Ansonsten wäre mir ein Limit auch völlig egal, nur möchte ich Gewissheit haben, das ich innerhalb der Legalitäten bleibe, zur Not auch Ausnahmeregelungen eingeführt werden.
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08.04.2015 |
Leon
Vorschläfer
Adminpony
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Moment. War es nicht so, dass man Beträge ab 10000 € nur anmelden muss, aber dennoch prinzipiell mitbringen darf?
Dieser Post enthält keinen nicht jugendfreien Inhalt.
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08.04.2015 |
MianArkin
Wonderbolt
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Registriert seit: 29. Sep 2012
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Gegen die Steuerhinterziehung würde das Bargeldlose Kartenbezahlsystem nicht viel ausrichten.
Es gibt ein Konzeptsystem in Deutschland für die verhinderung von Steuerhinterziehung im Dienstleistungsgewerbe.
Die Umrüstung kostet keine 70€ pro Kasse und erfasst automatisch sämmtliche Buchungsgänge (keine Kundendaten, nur Kaufabwicklungen) und überträgt diese Automatisch an einen Zentralserver.
Von diesem Server aus können die Finanzkontrolleure sich problemlos die Geschäftsabwicklungsdaten der betreffenden Unternehmen Ausspucken lassen und diese mit den "Geschäftsbüchern" abgleichen.
Für das System ist von Unternehmensseite kein Personal nötig, von Bundesseite hingegen nur ein paar Personen zur Betreuung des Servers.
Man schätzt das alleine in Deutschland im Verkaufsgewerbe (Einkaufsläden, Friseure ezt.) Steuerhinterziehung in der Größenordung von 7-14 Milliarden Euro Jährlich stattfinden.
Mit dem System könnte die Steuerfahnung ohne großen Aufwand ein Unternehmen Überprüfen und die Richtigkeit der Unternehmensbücher feststellen.
Viele der im Einsatz befindlichen Systeme für Bargeldloses bezahlen sind potentiell angreifbar.
und das bei den Banken Personen beschäftift sind die bei "Angriffen" an der aufklärung arbeiten ist kein Positives Argument, denn bei Raubüberfällen arbeiten ebenfalls personen an der Aufklärung (hier direkt Polizei).
Man sollte bei der Betrachtung von Systemen auch nicht von einem dauerhaften Statischen Fall ausgehen.
Sollte einmal doch wieder eine Totalitäre Regierung an die Macht kommen so könnte auch ein solches System genutzt werden um Querulanten zu ermitteln, Profile von allen Anzulegen und Unruhestifter effektiv auszuschalten.
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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08.04.2015 |
Triss
Earth Pony
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Registriert seit: 30. Dez 2013
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
(08.04.2015)MianArkin schrieb: Gegen die Steuerhinterziehung würde das Bargeldlose Kartenbezahlsystem nicht viel ausrichten.
Wieso nicht? Wenn ich jeden Tag bei Oma Erika putze und die mir dafür Geld in die Hand drückt, das ich dann logischerweise nicht versteuere, merkt das keiner. Wenn die es mir überweisen muss, dann schon.
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08.04.2015 |
MianArkin
Wonderbolt
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Registriert seit: 29. Sep 2012
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Du bist auch eine Einzelperson.
Hättest du nun Hunderte Niederlassungen und Zweigfirmen dazu auch abermillionen Buchungen Pro Tag so wird die Sichtung äusserst unübersichtlich und verschachtelt.
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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08.04.2015 |
BlackT0rnado
Faust
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Registriert seit: 11. Jun 2013
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
(08.04.2015)Triss schrieb: (08.04.2015)MianArkin schrieb: Gegen die Steuerhinterziehung würde das Bargeldlose Kartenbezahlsystem nicht viel ausrichten.
Wieso nicht? Wenn ich jeden Tag bei Oma Erika putze und die mir dafür Geld in die Hand drückt, das ich dann logischerweise nicht versteuere, merkt das keiner. Wenn die es mir überweisen muss, dann schon.
Zudem wär der Betrag den dir die besagte Oma geben so gering das es das Finanzamt nen Furz interessiert.
Also solange es unter die Kleinstunternehmer Klausel ist.
Denn alles was unter 400€ im Monat bleibt, ist für das Finanzamt belanglos, für die paar Peanuts machen die da keinen Akt sich danach zu bücken.
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08.04.2015 |
Evenprime
Ein Colt für alle Fälle
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Registriert seit: 28. Dez 2011
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Wenn man im Geschäft bargeldlos zahlt, ist das effektiv eine Überweisung auf ein Firmenkonto, das fix festgelegt ist und jegliche Zahlung ist von dem Zahlungsdienstleister 100% nachvollziehbar in Höhe und Ursprung. Der einzige Unterschied zu einem Terminal das direkt mit dem Finanzamt spricht: Die Daten müssen erst von der Bank oder dem Zahlungsdienstleister abgeholt werden bei einer Prüfung, was ich allerdings so sympathischer finde.
So oder so ist da praktisch kein Spielraum für Tricksereien.
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08.04.2015 |
MianArkin
Wonderbolt
Beiträge: 2.123
Registriert seit: 29. Sep 2012
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Der betrug erfolgt gerne mit dem Kassenbon.
Es werden stets 2 Bons erstellt, einer für das Unternehmen und einer für den Kunden.
Nimmt der Kunde seinen Bon nicht, so kann der Unternehmer über diesen als Nachweis den "Kauf" rückgängig machen (wie als würde der Kunde seine Kaufentscheidung Annulieren).
Die Auszahlung kann in solchen Fällen natürlich in Bar erfolgen, wenn aber das Unternehmen in Betrügerischer absicht Handelt so erfolgt eben keine barauszahlung (da der Kunde selbst nichts Annuliert hat) und das Unternehmen kann über Umgehung der Steuer den vollen Gewinn für den Warenverkauf einstreichen.
Beim Vorgeschlagenen System, das über das Bundeswirtschaftsministerium entwickelt wurde, entfällt diese Bon-Annulierung, da das System Systematisch sämmtliche Buchungsvorgänge vermerkt und Ausweist.
Der Bundeswirtschaftsminister ist leider vor der Gewerbelobby eingeknickt, weshalb das Entwickelte System (gegen die Aussagen der Wirtschafts- und Wissenschaftsexperten des Projektes) abgesetzt wurde.
Zudem ist es aus meinen Augen dämlich das Kunden aufgrund der Betrügereien von manchen Unternehmen zur Kartenzahlung gezwungen werden sollten.
Die kartenzahlung, Kreditkartenzahlung und Chipzahlung sind ebenfalls eine technisch Unsichere Möglichkeit des Bezahlens.
Ob die Bank Ersatz für Schäden leistet ist zudem nicht unumstritten, es liegt hierbei stellenweise im Ermessen der Bank dem Kunden entstandenen Schäden zu ersetzen.
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/in...83a50.html
Zitat:Dr. Robert D. Hare:
Einmal war ich völlig entgeistert von der Logik eines Häftlings, der meinte, sein Mordopfer hätte von seiner Tat profitiert, indem es "eine harte Lektion über das Leben" gelernt hätte.
John H. Crowe, 1975:
Bedeutet dieses, dass sie „gestorben“ sind, während sie „tot“ waren?
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08.04.2015 |
mowny
Wonderbolt
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
(08.04.2015)Evenprime schrieb: Was wohl eher die Motivation dahinter ist, ist die Bekämpfung von Steuerhinterziehung/Schwarzgeld. Keine oder nominell deutlich kleinere Rechnungslegung als der tatsächliche Geldfluss und schon fett Steuern gespart als Unternehmer. Fließt das Geld digital, dann muss der Unternehmer nunmal irgendwie diesen Geldfluss erklären können, eben mit korrekter Buchhaltung und daraus resultierenden Steuern. Je mehr die Menschen daran gewöhnt sind digital zu zahlen, umso seltener entsteht überhaupt die Gelegenheit für solche "kleinen" Betrügereien.
Ist es nicht schon seit ein paar Jahren so, daß das Finanzamt keine bar bezahlten Handwerkerrechnungen mehr akzeptiert?
Zitat:Grundsätzlich hätte ich da gar nichts dagegen, wenn ab einem bestimmten Betrag nur noch digital gezahlt werden kann. Dafür müsste aber vorerst die entsprechende technische Infrastruktur bei uns existieren.
Quasi der Komfort von Paypal, nur eben von richtigen Banken und keine dreisten Gebühren.
Versuche mal bei uns eine Überweisung von Privat an Privat "sofort" durchzuführen.
Geldkarte war ja mal so ein Versuch ... ging nicht so gut.
Und die Gebühren ... wieviel werden die Banken wohl nehmen, wenn man das System benutzen MUSS?
(08.04.2015)kommo1 schrieb: Weniger Fummelei von ewig Gestrigen:
Oma Waltraud zählt wieder die 1 Cent Stücke an der Kasse. Nervig. Kann ich Nachvollziehen. Nur machen die alten Omas nicht die Masse der Bargeldzahler aus. Die Masse an Bargeldzahlern wird von Menschen dominiert, die Vorzählen oder entsprechend große Scheine rausgeben. Diese Masse ist genauso schnell wie Kartenzahler.
Nur fällt diese Masse nicht auf, da nur Negativbeispiel Oma Waltraud im Gedächnis haften bleibt.
Die meißte Zeit an Kassen geht durch die Packerei verloren. Da fällt Oma Waltraud natürlich noch negaitver auf, da die nciht mehr so schnell kann.
Und dann stelle man sich vor, was passiert, wenn Oma Waltraud die PIN dreimal falsch eingegeben hat oder die Karte kaputt ist ...
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09.04.2015 |
Railway Dash
~Chief Plush~
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
(08.04.2015)mowny schrieb: Und dann stelle man sich vor, was passiert, wenn Oma Waltraud die PIN dreimal falsch eingegeben hat oder die Karte kaputt ist ...
Wäre übrigens auch ein Problem mit Prepaid-Karten. Wieviel Geld ist eigentlich noch drauf? Der Karte sieht man das nicht an, während bei der Geldbörse mit dem Bargeld darin ein Blick hinein da schon deutlich mehr Aufschluß gibt. Ja, woher erfährt Oma Waltraud denn nun, wieviel Geld noch auf ihrer Prepaid-Karte (wir nehmen mal an, sie hat so eine) drauf ist? Soll sie sich vielleicht extra einen Kartenleser kaufen?
Und dann lassen wir für ihren Einkauf mal 1,45 zuwenig drauf sein - na dann guten Morgen, die Kassenschlange wächst und wächst
Und weil ich gelesen hatte "Kontoauszüge täglich überprüfen" - waaaah! Als ob ich jeden Tag nichts anderes zu tun hätte, als erstmal nen Abstecher zur Bank und dort zum Kontoauszugsdrucker zu machen... liegt nicht unbedingt bei mir am Weg! - Jaaa-jaaa, ich weiß, "ja, man bänkt doch heutzutage onnlain und lädt sich seine Auszüge runter und kann die dann selber ausdrucken" - ich bin bis heute für kein normales Online-Banking freigeschaltet, weil ich es einfach nicht brauchte bisher. Gut, ich könnte mich wohl noch freischalten lassen... was aber tut Oma Waltraud, die keinen PC, kein DSL (am besten noch mit ner Flat) und keinen Drucker hat? Die hat dann mal eiskalt Pech gehabt.
Oder Kinder. Kinder bekommen noch kein eigenes Konto - weiß nicht, ab wann man eines haben kann, aber ein normales Girokonto sag mal für die 8jährige oder ihren 10jährigen Bruder wird es wohl nicht geben. Ja, was machen die jetzt in einer bargeldlosen Welt? Daß sie sich von ihrem Taschengeld oder der Zuwendung der Oma oer vielleicht auch von selbstverdientem Geld (und sei es durch Flaschensammeln! - Nein, das ist nicht nur was für den Suffi von unter der Brücke am Bahnhof; noch mein Vater hat sich zusammen mit seinen Kumpels als Kind Geld verdient, indem sie Pfandflaschen im Schutt sammelten, im nahen Fluß auswuschen, abgaben und dafür Geld kassierten, was sie dann meist für Süßigkeiten investierten!) was kaufen können, fällt dann auch aus - keine Karte? Pech gehabt! Apropos Zuwendung von Oma, z.B. für das gute Schulzeugnis oder auch einfach so: die fällt dann genauso eiskalt ins Wasser, einfach mal nen Schein zustecken geht dann ja nicht mehr. Aufs Sparbuch der Kleinen überweisen? Dann sehen es automatisch die Eltern, und dann geht der familieninterne Knatsch wieder los: "Mutter!!! Wie oft hab ich dir schon gesagt, du sollst Anna-Leanova nicht immer so verwöhnen! Ich verbitte es mir, daß du dich auf diese Art in meine Erziehung einmischst!" - und die Kinder hätten mangels Girokonto und mangels Karte wie gesagt ohnehin nichts davon.
Schöne neue bargeldlose Welt?
Und wegen Bargeld-Obergrenzen: jetzt sehe ich im Internet sag mal in Frankreich oder Spanien ein Angebot: da verkauft einer (ich spinne nur mal was zusammen, das ist jetzt fiktiv, aber realistisch) einen gut erhaltenen und vollrestaurierten DeLorean DMC 12 oder vielleicht auch einen wunderbaren 1974' Opel Diplomat B 5,4 V8 für sagenhafte 10.000 € glatt, weil er wegen Platzmangels die Fahrzeuge loswerden muß (der Verkäufer ist selber Sammler). Na wunderbar! So einen Wagen suche ich doch schon lange, und dann für diesen Preis! MUSS ich haben! - Was ist daran verboten oder illegal? Richtig - gar nichts. Die Fahrzeuge sind nicht gestohlen oder sonstwas, alle Papiere sind da - na bestens. - Bisher hätte ich in diesem Fall einfach mit der nötigen Summe in bar hinfahren können, Auto selber in Augenschein nehmen, und schon war man sich handelseinig, und ich konnte mit meinem neuen alten DMC 12 nach Hause fahren. - Ups, jetzt gibt es eine Bargeld-Obergrenze? Und was mache ich nun? Jetzt steh ich doof da Betrag im Voraus überweisen? Keine gute Idee, eigentlich wollte ich mir das Fahrzeug schon ganz gerne vorher mal ansehen, auch die Ecken, die der Verkäufer eben nicht mit fotografiert hat. - Den Wagen so mitnehmen und den Verkäufer auf meine Überweisung vertrösten? Schön leichtsinnig wäre er, wenn er mir daraufhin den Schlüssel in die Hand drückt. Geld abheben in Frankreich? Ach nee, geht ja nicht, da komme ich ja wieder über das gesetzliche Limit - Egal, wie ich es drehe und wende: solche Privatgeschäfte sind dann schlicht nicht mehr möglich. Und das soll die tolle neue bargeldlose bzw. bargeld-limitierte Welt sein? Na dankeschön... wahrscheinlich bin auch ich für so etwas schon schlichtweg zu alt.
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09.04.2015 |
Triss
Earth Pony
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RE: Bargeldverbote innerhalb der europäischen Union
Man sollte nicht davon ausgehen, dass in Reinert komplett bargeldlosen Welt die Dinge so laufen wie jetzt.. Da würde es dann entsprechende Regelungen geben für Kinder und Kontomanagement.
Und ich frage mich wieder, wie man sich da seitenlang drüber aufregen kann, wenn nichts, ich wiederhole, nichts in der Richtung geplant ist? O.o
Und dein Beispiel ist völlig absurd. Es galt schon vorher eine 3000€-Obergrenze. Und der BESITZ von Bargeld über 1000€ ist mal sowieso nicht strafbar. Wenn ihr euch da also einig werdet dann juckt das keinen wieviel Geld ihr euch da zuschustert .-.
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