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23.11.2024, 06:49



Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
29.05.2015
JayB Offline
Trance Pony
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Beiträge: 207
Registriert seit: 15. Jan 2012

RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Mag auch mal einen Zombie-Thread ausgraben...

Ich vertrete die Meinung, dass EDM deshalb so verpönt ist, weil alles, was Popularität erlangt, musikalisch auf einem Niveau einer RTL-Sendung ist. Das ist aber auch bei der Nicht-Dance-Popmusik so und recht traurig. Ich kenne Leute, denen vielen Schuppen von den Augen (oder aus den Haaren), als ich denen mal etwas Progressive Trance von Mitte der 2000er vorgespielt habe. Teilweise sind diese Tracks so komplex und detailverliebt, dass man daraus problemlos 20 Popsongs basteln könnte. Und in der Regel kommen diese Tracks auch ohne Vocals aus.

Ich kenne andererseits auch aus dem Rock und Metal Bereich viele Songs, deren kompositorische Qualitäten nicht über vier Akkorde hinaus gehen. Und Musik, deren Hauptbestandteile ein Maschinenfeuer vom Schlagzeuger und ein "Sänger", der Laute von sich gibt, die man nur von einem abgestochenen Schwein erwartet, ist für mich auch nur nervtötend und ohne große musikalische Kenntnisse machbar. Wink

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29.05.2015
Demon Hoove Offline
Wonderbolt
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Beiträge: 1.028
Registriert seit: 26. Feb 2012

RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(29.05.2015)JayB schrieb:  Mag auch mal einen Zombie-Thread ausgraben...

Ich vertrete die Meinung, dass EDM deshalb so verpönt ist, weil alles, was Popularität erlangt, musikalisch auf einem Niveau einer RTL-Sendung ist. Das ist aber auch bei der Nicht-Dance-Popmusik so und recht traurig. Ich kenne Leute, denen vielen Schuppen von den Augen (oder aus den Haaren), als ich denen mal etwas Progressive Trance von Mitte der 2000er vorgespielt habe. Teilweise sind diese Tracks so komplex und detailverliebt, dass man daraus problemlos 20 Popsongs basteln könnte. Und in der Regel kommen diese Tracks auch ohne Vocals aus.

Ich kenne andererseits auch aus dem Rock und Metal Bereich viele Songs, deren kompositorische Qualitäten nicht über vier Akkorde hinaus gehen. Und Musik, deren Hauptbestandteile ein Maschinenfeuer vom Schlagzeuger und ein "Sänger", der Laute von sich gibt, die man nur von einem abgestochenen Schwein erwartet, ist für mich auch nur nervtötend und ohne große musikalische Kenntnisse machbar. Wink

grindcore is doch witzig..?
bist du der jayb, der mit gigglymaria was eingespielt hat?
Genauer den track " rain"?
ich finde ihn nur zu geil und höre viel durcheinander.

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29.05.2015
Nic0 Offline
Pegasus Masterrace


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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Ich glaube eher, dass EDM so verpönt ist, weil es im Durchschnitt so unglaublich miserabel ist. Elektronische Musik im Allgemeinen hat das "Problem", dass sie generell von jedem ohne irgendwelche Vorkenntnisse oder Talente gemacht werden kann. Dass da dann viel Murks dabei ist und dieser Murks als repräsentativ für das Genre gewertet wird, ist dann wohl klar.

Auch hält sich das “Le Wrong Generation” Vorurteil, nach welchem Musik nach den 80ern immer schlechter wurde, hartnäckig. Ich vertrete das übrigens voll und ganz.


Allgemein habe ich ein Problem mit elektronisch erzeugten Klängen. Musik ist für mich die Nachahmung der Natur in ihrer Vollkommenheit und das ist nun mal nur mit wahrhaftigen Wandlern möglich.
Es gibt so ziemlich keine Elektronische Musik, die mir wirklich gefällt. Sie können noch so komplex oder ausgefeilt sein und noch so gute Samples oder Generatoren verbaut haben, aber was ist das am Ende schon gegen einen Dvorak oder Grieg mit ihren Symphonien, 80-köpfigen Orchestern oder Opern?

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29.05.2015
JayB Offline
Trance Pony
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Beiträge: 207
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(29.05.2015)zer0x schrieb:  Ich glaube eher, dass EDM so verpönt ist, weil es im Durchschnitt so unglaublich miserabel ist. Elektronische Musik im Allgemeinen hat das "Problem", dass sie generell von jedem ohne irgendwelche Vorkenntnisse oder Talente gemacht werden kann.

Das gleiche denke ich jedes Mal, wenn ich Schülerbands höre, die verzweifelt versuchen, Rock, Metal oder Punkmusik zu machen. Da ist die Talentfreiheit auch sehr stark verbreitet.

Und was die "Nachahmung der Natur in ihrer Vollkommenheit" angeht... Ich weiß nicht, wie du da jetzt genau meinst, aber spätestens wenn schwingende Saiten aus Stahl oder Plastik dazu kommen (a.k.a Gitarren, Streicher, Klaviere etc.), hat das in meinen Augen nicht mehr viel mit Natur zu tun.

@Demon Hoove: Danke. Smile

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(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.05.2015 von JayB.)
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29.05.2015
Nic0 Offline
Pegasus Masterrace


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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Das ist ein Zitat von Arnold Schönberg (komponist, Begründer der Zwölfton Musik) aus Harmonielehre, hatte mir damals sehr gefallen und spigelt etwa das wider, was ich mit Musik verbinde.

Kunst ist auf der untersten Stufe einfache Naturnachahmung. Aber bald ist sie Naturnachahmung im erweiterten Sinne des Begriffs, also nicht bloß Nachahmung der äußeren, sondern auch der inneren Natur. Mit anderen Worten: sie stellt dann nicht bloß Gegenstände oder Anlässe dar, die Eindruck machen, sondern vor allem diese Eindrücke selbst. Auf ihrer höchsten Stufe befaßt sich die Kunst ausschließlich mit der Wiedergabe der inneren Natur. Nur die Nachahmung der Eindrücke, die nun durch Assoziation untereinander und mit anderen Sinneseindrücken Verbindungen zu neuen Komplexen, zu neuen Bewegungen eingegangen sind, ist ihr Zweck.

Es geht also nicht darum Klänge aus der Natur nachzuahmen, sondern deren Eindrücken. Bei elektronischer Musik hatte ich aber nie das Gefühl, dass es von Grund auf harmonisch ist. Da ist aber auch wieder sehr viel Ästhetik dabei. Die ganze Sache mit der Musik ist nicht so eindeutig wissenschaftlich erklärt.

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29.05.2015
Ijon Offline
Wonderbolt
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(29.05.2015)JayB schrieb:  Das gleiche denke ich jedes Mal, wenn ich Schülerbands höre, die verzweifelt versuchen, Rock, Metal oder Punkmusik zu machen. Da ist die Talentfreiheit auch sehr stark verbreitet.

Das kenn ich nur zu gut. Ich habe früher mal als Nebenjob Jugend- und Schülerbands betreut.
Da kam auch jedes mal ein schlechtes Cover von Wonderwall, Come as you See oder irgendeinem Greenday Song bei raus.

Meine Meinung zu elektronischer Tanzmusik:
Muss ich nicht im Alltag haben. Aber halt zum tanzen eigentlich ganz gerne.^^

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29.05.2015
... Offline
Royal Guard
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Gegen elektronische Musik habe ich generell nichts. Höre selbst gerne Boards of Canada, AphexTwin, Locust Toybox und derartige Bands.
Und dass bei allem, was viele Leute machen, größtenteils Untalent vorhanden ist, ist nichts neues.

Gut, ich mag diese Clubmusik absolut nicht, was einer der Gründe ist, weshalb ich sowas nicht besuche, aber an sich ist diese Musik mir egal.

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29.05.2015
JayB Offline
Trance Pony
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(29.05.2015)zer0x schrieb:  Es geht also nicht darum Klänge aus der Natur nachzuahmen, sondern deren Eindrücken. Bei elektronischer Musik hatte ich aber nie das Gefühl, dass es von Grund auf harmonisch ist. Da ist aber auch wieder sehr viel Ästhetik dabei. Die ganze Sache mit der Musik ist nicht so eindeutig wissenschaftlich erklärt.

Das war mein zweiter Gedanke. Dazu fällt mir immer das Intro von Smetanas Moldau ein. Musikalisches Wassergeplätscher. Big Grin

In Sachen EDM kann ich in erster Linie nur über Trance sprechen, da mir die anderen Subgenres relativ egal sind. Und am Trance schätze ich dieses Gegenspiel aus einem (wenn man's richtig macht) unglaublich dichten "Oberfeld" aus Flächensounds und Arpeggien, gepaart mit melancholischen bis euphorischen Akkordsequenzen (erweiterte Akkorde sind da praktisch Pflicht) und Melodien, die einen akustisch regelrecht auffangen, und einem energiereichem "Unterfeld" aus Drums und treibenden Basslines, die einen in (haha) Trance versetzen beim Hören. Für mich ist das eigentlich keine "Tanz"-Musik sondern ein Abbild der Seele (oh Gott, klingt das gruselig) und eine Möglichkeit, kurzzeitig aus der Realität zu flüchten.

Ein Track, der das mMn ganz gut wiederspiegelt ist dieser... (Öffnen)

Und sowas kriegt man nicht hin, wenn man keine Ahnung von Musiktheorie hat. Ich durfte mir das oft genug bestätigen lassen in meiner Zeit als Rezensent bei MyOwnMusic.de... Do not want

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10.06.2015
Technokiller Offline
Ponyville Pony
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Beiträge: 215
Registriert seit: 10. Jun 2015

RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Oha JayB, da werden aber grad die richtig guten Geschütze aufgefahren, Daniel Kandi ist für mich ein meister seines Fachs, einer der wenigen Tranceproducer die ich wirklich absolut genial finde und auch so privat gerne höre, da ich eigentlich mehr auf düsteren, rotzigen, harten Techno stehe, obwohl ich die Arbeit jedes Tranceproducers zu würdigen weiß. Kandi ist einfach ein Genie ^^
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10.06.2015
InsaneBronie Abwesend
Draconequus
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Beiträge: 6.857
Registriert seit: 01. Apr 2012

RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
seit nem festival 2014 nimmer so....
wobei ich da eher mehr in die dark wave, dirt-e-tronic, gothic oder wie man das nennt tendiere AJ Prost
das typische techno oder jetzt dubstep oder hardcore eher nicht Twilight: No, Really?

wobei einige alte schinken aus den 90ern sind ganz nett RD laugh
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12.06.2015
Beaumaris Offline
Marienkäfer Raricow Love Machine
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Beiträge: 695
Registriert seit: 02. Jan 2014

RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Also ich höre furchtbare gerne EDM, egal ob Electro (Justice, Mr. Oizo, SebastiAn, Gesaffelstein, Digitalism), House (DJ Koze, Dusty Kid), Techno (Silent Servant, Vatican Shadow, Jeff Mills), Minimal (Ricardo Villalobos), Progressive (James Holden) oder EBM (Nitzer Ebb, D.A.F.). Mit Dubstep, Gabba, Euro-House oder Mainstream-House/Pop kann ich jedoch nicht viel anfangen und habe auch eher ein Abneigung dagegen. Das begründet sich einfach darin, dass mir nicht gefällt.
[Bild: cl-rd-happy.png]

(29.05.2015)zer0x schrieb:  Das ist ein Zitat von Arnold Schönberg (komponist, Begründer der Zwölfton Musik) aus Harmonielehre, hatte mir damals sehr gefallen und spigelt etwa das wider, was ich mit Musik verbinde.

Kunst ist auf der untersten Stufe einfache Naturnachahmung. Aber bald ist sie Naturnachahmung im erweiterten Sinne des Begriffs, also nicht bloß Nachahmung der äußeren, sondern auch der inneren Natur. Mit anderen Worten: sie stellt dann nicht bloß Gegenstände oder Anlässe dar, die Eindruck machen, sondern vor allem diese Eindrücke selbst. Auf ihrer höchsten Stufe befaßt sich die Kunst ausschließlich mit der Wiedergabe der inneren Natur. Nur die Nachahmung der Eindrücke, die nun durch Assoziation untereinander und mit anderen Sinneseindrücken Verbindungen zu neuen Komplexen, zu neuen Bewegungen eingegangen sind, ist ihr Zweck.

Es geht also nicht darum Klänge aus der Natur nachzuahmen, sondern deren Eindrücken. Bei elektronischer Musik hatte ich aber nie das Gefühl, dass es von Grund auf harmonisch ist. Da ist aber auch wieder sehr viel Ästhetik dabei. Die ganze Sache mit der Musik ist nicht so eindeutig wissenschaftlich erklärt.

Nur mal meine Meinung zu dem Schönberg-Zitat (Öffnen)

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12.06.2015
Nic0 Offline
Pegasus Masterrace


Beiträge: 4.000
Registriert seit: 25. Jun 2014

RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Es sei mal dahingestellt und ob jede Kunst nicht immer automatisch Naturnacharmung ist oder ob sie überhaupt die Natur nachahmen sollte. Wieso sollte elektronische Musik keine Eindrücke aus der Natur nachahmen (können)? Zumal spricht Musik die "innere Natur", also die Gefühle an. D.h. Musik ist schon mal Gefühls- und Willenssache. Also spricht sie, wie Schönberg anmerkt und ebenso auch meiner Meinung nach, richtig an, dass Musik nichts intellektuelles ist. Im Gegenteil - sie soll einem natürlichen Bild folgen.

Sie spricht nicht nur die Gefühle an, sondern auch die Bedürfnisse. Wenn ich mich entspannen will, höre ich entspannte Musik, wenn ich tanzen will, höre ich tanzbare Musik.
Elektronische Musik bewegt sich mit der Art ihrer Klangerzeugung und ihrer weiteren Verarbeitung weg von der Natur, denn sie versucht absichtlich künstlich zu sein (es existieren Ausnahmen).

"[...] Musik ist schon mal Gefühls- und Willenssache." widerspricht sich übrigens. Die Gefühle stehen dem Willen entgegen.


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  So wie ein Stück Natur, dass schon immer sich selbst überlassen wurde; im Gegensatz zu einem rational-geplanten Garten mit festgelegten Bachläufen und Beeten, etc. Elektronische Musik kann genauso intuitiv, melodisch und natürlich sein wie jede andere Musik auch.

Schlechter Vergleich. Die Verwendung elektronischer Elemente in Musik ist wie die Verwendung von Dünger auf einem Rasen. Es macht vieles einfacher, kann in geringem Maße ohne große Schäden fördernd sein, aber ist im Überfluss Gift für den Wuchs.


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Soll auch heißen, dass natürliche Musik (nach dem Schönberg'schen Ideal) mit keinem Zweck behaftet ist, außer der Nacharmung von Gefühlen (und besonderes das schönste aller Gefühle: die Befriedigung des eigenen Willens) d.h. man sollte Musik in keine Zwangskleidung drängen wie in eine Geschichte wie in der Oper oder sie nicht als reine Gebrauchsmusik sehen. Besonders Tanzmusik finde ich, krankt oft daran, dass es zu sehr auf Gebrauchsmusik fokussiert ist. An dieser Sache krankt m.M.n. auch häufig die Filmmusik, die im Zusammenhang mit der Szene annehmbar ist, aber ansonsten völlig forgettable ist.

Ist es aber nun mal. Musik folgt klaren Vorgaben. Dafür existiert ja die Harmonielehre. Nicht jede Aneinanderreihung von Tönen ist gleich Musik.
Es ist auch nichts verwerflich daran eine Taktart, ein Thema oder eine Stimmung vorgegeben zu bekommen, zu der es dann Musik zu komponieren gilt. Ich brauche eine Taktart um tanzen zu können. Ich brauche auch eine Stimmung um die Ereignisse eines Motion Picture zu untermalen.


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Daher hat Instrumental-Musik schon mal einen ästhetischen Vorrang, auch bei mir. Elektronische Musik ist häufig Instrumental, daher wäre auch dieser Aspekt erfüllt.

Warum hat sie das? Du schreibst "auch bei mir", also verallgemeinerst du. Vokale Elemente sind den instrumentalen ebenbürtig. Die Stimme ist im weitesten Sinne auch nur ein Instrument, nur gibt es wenige, die es richtig beherrschen.


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Ein 80-Mann-Orchester muss nicht unbedingt überzeugen. Ein gutes Stück überzeugt, welches einen Grundgedanken verfolgt und also eine bestimmte Stimmung vermitteln möchte.

Es ist aber wahrscheinlicher, dass es überzeugt als (Übertreibung) ein Typ am PC. Allein die Tatsache, dass es sehr aufwendig ist ein Orchester zu arrangieren und zu dirigieren, nicht zu vergessen das nötige Talent jedes einzelnen Musikers, macht es von Vornherein schon mal sehr schwer solche Musik zu produzieren. Wer dazu fähig ist so etwas zu organisieren, der ist in der Regel auch in der Lage halbwegs gute Musik zu komponieren (Ausnahmen existieren).


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Je einfacher es ist, sich mit diesem Stück in diese Stimmung zu versetzen, desto höher ist die Ästhetik. Es ist sehr leicht vom Allegro von Beethovens 5. Sinfonie mitgerissen zuwerden, daher ist das Stück so bekannt: da die Stimmung bei den Meisten sofort übergeht. Daher ist das Stück so ästhetisch. Zu viel Beiwerk lenkt von diesem wesentlichen Grundgedanken ab, macht es zu "verkopft", zu unnatürlich, zu unintuitiv. Eine gute Idee braucht so ein Beiwerk nicht, sie stütz sich selbst und braucht auch keine Pfeiler, um sich zu rechtfertigen. Daher mag ich es nicht, wenn zu viele Kunstelemente integriert werden, schau mir den Song lieber ohne das Video an - es lenkt ab. Ein Standbild kann ich noch akzeptieren, da es einem Bilder an die Hand gibt. Bilder für den Intellekt und Musik für das Unterbewusste, die Gefühle. Selbes Problem bei Opern.

Ich sehe hier den Bezug zum Thema nicht.
Wenn du damit sagen willst, dass Beiwerk die Musik schlechter macht, weil es ablenkt, dann stimmt es nicht so ganz. Sie greift dann nur zusätzlich auf anderen Ebenen. Schaut man beispielsweise einen Film mit einer berührenden Szene und hört daraufhin noch einmal die Musik dazu, erinnert man sich an diese Szene, welche man mit bestimmten Gefühlen verbindet und diese auf die Musik projiziert. Allerdings muss dazu beides harmonieren. Wie schon oben geschrieben gehört ein gewisses Geschick dazu Musik zu bestimmten Gegebenheiten zu komponieren.
Der Rest lenkt dann nicht ab, sondern gehört einfach dazu. Die Musik ist nur ein Teil des Gesamtwerkes, nicht der Fokuspunkt.



(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Ebenso finde ich eine zu hohe Komplexizität[sic!] unnatürlich. Die Natur stellt sich (jedenfalls in meinem Weltbild) klar und einfach dar. Das Klare und Einfache kann man auch in dieser Interpretation von Schönberg zum ästhetischen Ideal erheben. Ich denke, in vielen Fällen ist EDM auch einfach und klar gehalten und genügt auch diesem Anspruch.

Um mal von JayB zu zitieren:

Spoiler (Öffnen)

Sowas ist ganz und gar nicht einfach, sondern hochkomplex.
Die Natur ist auch nichts einfach und unkompliziert. Allein wie der Mensch seit Jahrtausenden versucht Dinge aus der Natur mit Technologie künstlich nachzubilden und gerade einmal an der Oberfläche gekratzt hat!


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Die Darbringung hat mit der Naturkomponente m.E. eigentlich nichts mehr zu tun, weil eine Geige ist genauso etwas Küstliches wie ein Synthesizer. Ich weiß nur noch nicht, was du damit meist, dass für dich EDM nicht harmonisch ist. Derpy confused

Ich gehe mal davon aus, dass du dir nicht im klaren darüber bist wie ein Synthesizer funktioniert, geschweige denn die Aufnahme- und Wiedergabekette bei Musik.

Jedes Glied in dieser Kette verfälscht das originale Signal. Das Mikrofon, welches das Instrument aufnimmt, der Wandler, die Speicherung, die digitale Bearbeitung, das Wiedergabegerät, der Verstärker und schlussendlich der Lautsprecher.
Am Ende ist es nicht mehr die wiedergegebene Musik nicht mehr die, die sie vor der Aufnahme war. Alles was man tun kann, ist sich dem ideal einer perfekten und natürlichen Wiedergabe anzunähern.
Elektronische Instrumente sind nun nicht natürlich, da sie von sich aus keine Töne erzeugen, sondern nur Signale. Sie sind einfach keine Schallquellen. Und darum wird ein Synthesizer niemals an ein echtes Instrument heranreichen.

Das darf jetzt natürlich nicht überinterpretiert werden. Ich höre auch Musik mit synthetischen Instrumenten und habe selbst vor mir so ein Gerät zuzulegen.[Bild: cl-pp-happy.png]


(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Du zitierst Schönberg, einem Begründer der Seriellen Musik und ich finde bspw. Dodekaphonie unharmonisch. Aber vielleicht hat Schönberg mit "natürlich" einfach diese atonal anmutende Zwölftontechnik gemeint, die sich ja sehr intuitiv und "improvisiert" (einfach auf dem Klavier rumhämmern RD wink) anhört.[/spoiler]

Ich höre auch keine Zwölftonmusik, finde aber das Konzept interessant. Beim hören versucht man immer krankhaft einen Rhythmus oder ein Muster zu erkennen, das ist schon ganz witzig. Big Grin

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13.06.2015
Meganium Offline
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(27.06.2012)DwBrot schrieb:  4. "Die Musik ist anspruchslos, es wird kein Können benötigt"
Wenn das so ist kann ich jedem nur folgendes raten: Ladet euch die kostenlosen Probeversionen von FL Studio 10 oder MAGIX Music Maker und produziert doch einfach mal nen eigenen Track. kann ja nicht so schwer sein. Die Ergebnisse dürfen hier gern veröffentlicht werden.
Alternativ ist auch das Musikprogramm Capella von Windoof von Nutzen. Capella benutzt die iirc 127 MIDI-Instrumente, die sich praktisch schon elektronisch anhören.

Musik selbst können nur diejenigen, wenn überhaupt, die Vertreter der Klassik machen. Künstler, wie Beethoven oder Tschaikovski, wissen wahrscheinlich eher, was der Tristan-Akkord ist, und wo man ihn am besten verwenden kann, um taktische Disharmonien zu erzeugen. Mit den Jahren sind die wichtigen Komponenten der Musik, die Harmonie und die Euphonie, verblichen.

Ich selbst höre zwar kein Klassik, bzw. nicht viel, jedoch Ambient, in den nahezu versucht wird, dass die Musikästhetik weitesgehend in den Fokus gerückt wird. Die sphärischen, elektronischen(!) Klänge mögen zwar oftmals eine Stunde dauern, nur wissen die Künstler in diesem Genre wahrscheinlich, wie man dem Zuhörer Bauchkribbeln, Gänsehaut oder generell einen Ohrwurm unterjubeln kann wie damals die Klassikkomponisten mit gewissen Akkorden.

Lyrics selbst sind ein netter Zusatz, vor allem, wenn es um politische oder gesellschaftliche Dinge geht, jedoch nicht unbedingt notwendig.

Eine Abneigung gegen elektronische Musik ist nicht vorhanden. Jedoch über elektronische Partymucke, die einzig zum Feiern und Tanzen auffordern soll, wobei die Partymucke wahrscheinlich selbst so dämlich geschrieben wurde, dass diese als eigentlich untanzbar gilt. Aber der Konsument tanzt trotzdem dazu, wenn auch nur sehr stümperhaft. Dem Konsumenten interessiert das ab einem gewissen Alkoholpegel eh nicht mehr, wie scheiße er tanzt.

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13.06.2015
DE_Dashy Abwesend
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(29.05.2015)zer0x schrieb:  Auch hält sich das “Le Wrong Generation” Vorurteil, nach welchem Musik nach den 80ern immer schlechter wurde, hartnäckig. Ich vertrete das übrigens voll und ganz.
Auch damals gab es grottenschlechte Musik, die wurde nur vollkommen zurecht im Laufe der Zeit vergessen. Genauso, wie es mit der Musik dieser Generation auch wieder passieren wird.

Für so gut wie jede Epoche gibt es erfolgreiche/innovative Musiker und tausende schlechte Kopien davon. Schon in den 50ern gab es unüberschaubar viele Songs, die entweder
a) das 12-Takt-Bluesschema  
oder
b) die 50s Akkordprogression I-vi-IV-V
nutzten oder nur minimal davon abwichen. Instrumentation, Klangfarben und Texte waren oft auch ähnlich. Den meisten Studiobesitzern der Zeit ging es damals wie heute darum, massentaugliche und daher von bereits erfolgreichen Musikern mehr oder weniger abgekupferte Songs zu produzieren. Heute hört man solche Musik seltener und ist daher weniger abgeneigt. Aber würde man so etwas auf so gut wie jedem Radiosender, im Fernsehen und in jedem YouTube-Video hören, würde man diese Art von Musik nicht weniger verachten als die Dauerbeschallung heutiger Tage.

In den darauf folgenden Jahrzehnten war es nicht groß anders. Das, was man heute aus der Vergangenheit hört und schätzt, hat sich eben über lange Zeit bewährt. Aber die tausenden Künstler, die es nicht geschafft haben, weil ihre Musik mittelmäßig bis miserabel war, kennt heute niemand mehr. Natürliche Selektion macht vor der Musik keinen Halt.
Zudem machen viele den Fehler, Musik aus der Vergangenheit (die zu ihrer Zeit teilweise auch nicht immer in den Charts war und erst im Laufe der Jahre Anerkennung fand) nur mit der Top40-Musik der Gegenwart zu vergleichen. Auch heute noch gibt es genug grandiose Künstler und Bands, aber die muss man eben erst einmal suchen. In 30 Jahren werden dann einige sagen: "Ach, 2015, das war noch richtige Musik!", weil sich manche (heute vielleicht obskure) Künstler durchgesetzt haben und rückblickend vergöttert werden, während der Rest vergessen wird. Es gibt schließlich genug Musiker, die erst lange nach ihrem Schaffen gefeiert wurden.

(29.05.2015)zer0x schrieb:  Mit anderen Worten: [Musik] stellt dann nicht bloß Gegenstände oder Anlässe dar, die Eindruck machen, sondern vor allem diese Eindrücke selbst. Auf ihrer höchsten Stufe befaßt sich die Kunst ausschließlich mit der Wiedergabe der inneren Natur. Nur die Nachahmung der Eindrücke, die nun durch Assoziation untereinander und mit anderen Sinneseindrücken Verbindungen zu neuen Komplexen, zu neuen Bewegungen eingegangen sind, ist ihr Zweck.

Es geht also nicht darum Klänge aus der Natur nachzuahmen, sondern deren Eindrücken. Bei elektronischer Musik hatte ich aber nie das Gefühl, dass es von Grund auf harmonisch ist. Da ist aber auch wieder sehr viel Ästhetik dabei. Die ganze Sache mit der Musik ist nicht so eindeutig wissenschaftlich erklärt.
Schönbergs Musik steht aber in ziemlichem Kontrast zu dem Zitat. Zwölftonmusik ist in etwa so mathematisch und kontraintuitiv, wie Musik sein kann. 12 Töne der im Laufe der Jahre in der westlichen Musikwissenschaft festgelegten chromatischen Tonleiter so zu verwenden, dass jeder einmal vorkommt, hat kaum noch etwas mit Natur oder den Eindrücken davon zu tun. Die charakteristische Verwendung von Krebs, Umkehrung und Krebsumkehrung geht von etwas bereits Komponiertem aus bearbeitet das auf eine geradezu algorithmische Art und Weise weiter. Alle Töne einfach mal rückwärts spielen? Alle Intervalle einfach mal umkehren? Ganze Sequenzen dann noch um ein paar Halbtöne rauf- und runtertransponieren? Das basiert letzten Endes auf Addition und Multiplikation und ist in etwa genauso von Eindrücken und Emotionen geleitet wie Mathematik-Unterricht.

(12.06.2015)zer0x schrieb:  Schlechter Vergleich. Die Verwendung elektronischer Elemente in Musik ist wie die Verwendung von Dünger auf einem Rasen. Es macht vieles einfacher, kann in geringem Maße ohne große Schäden fördernd sein, aber ist im Überfluss Gift für den Wuchs.
Das lässt sich aber auf so ziemlich jedes andere Element der Musik genauso übertragen. Ein Streicherquartett einzusetzen kann ein Stück gefühlvoll oder im Übermaß entsetzlich schnulzig klingen lassen, ebenso ein romantisch gespielter Konzertflügel. Ein klassisch ausgebildeter Chor kann ein Stück episch klingen lassen…oder kitschig. Vom Arrangement und der Instrumentation abgesehen gilt selbiges für Komposition (Akkordabfolgen und Melodien können eingängig oder auch repetitiv und nervig sein) und Produktion (Kompression, Sättigung, EQ, Reverb, Chorus…such dir was aus; wenn man es damit übertreibt, klingt es unschön).
Alleine die Dosis macht das Gift. Ab einem gewissen Maß hat man von allem genug, egal, ob nun elektronisch oder akustisch erzeugt.

(12.06.2015)zer0x schrieb:  
(12.06.2015)Beaumaris schrieb:  Die Darbringung hat mit der Naturkomponente m.E. eigentlich nichts mehr zu tun, weil eine Geige ist genauso etwas Küstliches wie ein Synthesizer.
Ich gehe mal davon aus, dass du dir nicht im klaren darüber bist wie ein Synthesizer funktioniert, geschweige denn die Aufnahme- und Wiedergabekette bei Musik.
Funktionsweise und Aufbau mögen verschieden sein, jedoch kommt eine Geige in der Natur ebenso wenig vor wie ein Synthesizer. Beides sind letzten Endes von Menschen künstlich (=synthetisch) erschaffene Geräte, um hörbare und musikalisch nutzbare Schwingungen zu erzeugen. Ob man nun den Darm eines Tieres nimmt, ihn mit zurechtgeschnittenem Holz und Leim kombiniert und darüber mit zusammen verzwirbelten Pferdehaaren streicht oder Oszillatoren in Filter und Verstärker laufen lässt und das über eine Tastatur bedient, ist letzten Endes beides synthetisch und dementsprechend unnatürlich.
Synthesizer haben in der Regel keine eingebauten Lautsprecher, klingen somit nicht selbstständig und brauchen Monitore oder Kopfhörer, um sie zu hören. Das mag den Klang verfärben. Aber genauso klingt eine Geige ohne den resonierenden Körper, der letzten Endes auch zum Lautmachen da ist, deutlich leiser und anders. In der Hinsicht sind sowohl Synthesizer, als auch Geige auf klangfärbende und verstärkende Elemente angewiesen.

(12.06.2015)zer0x schrieb:  Sie sind einfach keine Schallquellen. Und darum wird ein Synthesizer niemals an ein echtes Instrument heranreichen.
Mit Physical Modelling-Synthese lassen sich inzwischen schon rein berechnete Imitationen von akustischen Instrumenten umsetzen, die vom "Original" kaum zu unterscheiden sind.

Davon abgesehen ist die Unterteilung in "Synthesizer" und "echte Instrumente" fehlerbehaftet, denn Synthesizer sind echte Instrumente, egal, ob sie nun wie akustische Instrumente klingen. Ein Instrument ist ein für einen bestimmten Zweck genutztes Werkzeug, folglich ist ein Musikinstrument so ziemlich alles, womit man Musik machen kann, unabhängig davon, auf welche Art und Weise die Schwingungen nun erzeugt werden. "Falsche Instrumente" gibt es in dem Sinne nicht.

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13.06.2015
yoshisluna Offline
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Lol o_O

Wieder mal erstaunlich mit wie vielen Fremdwörtern und seltsamen Spekulationen man um sich werfen kann, nur um sich das Wort "Geschmackssache" irgendwie selbst zurecht zu biegen. [Bild: pc-lannoy2.png]

Discord ID: Fluttershy#8524
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 13.06.2015 von yoshisluna.)
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13.06.2015
Pashmina Offline
Changeling
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Beiträge: 783
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
Ich mag EDM, weil sie unglaublich vielseitig ist. Man kann eigentlich alle möglichen Genres nach eigenem Gusto hineinbringen.

Ich höre zum Beispiel gerne Drum and Bass. Das Genre lässt sich wohl runterbrechen auf ein paar charakteristische Drumlines und einer elektronischen Baseline, mit recht schnellem Beat um die 170 bpm. Aber es gibt etliche Untergenres, je nachdem, ob es in Richtung poppiger mit female Vocals und recht simplen Beat geht, Industrial mit Neurofunk, oder auch Songs mit jazzigen Einflüssen. Ich kenne sogar einen Metal-DnB-Song.
Ich selbst mag zum Tanzen Neurofunk und zum Hören eher melodischen, "vibing" DnB.

Ich finde auch, dass man laienhaft produzierte Songs sehr gut unterscheiden kann. Denn wenn ich bei meinen Lieblingskünstlern reinhöre, höre ich nicht nur eine wiederholende Drum/Baseline, sondern mindestens 6 verschiedene Melodie- und Klangspuren, die im Songverlauf variieren, miteinander abwechseln, ... Wenn man die Spuren einzeln hört, klingt das furchtbar eintönig, aber durch die Komposition entsteht plötzlich ein wunderbar eingängiger und überhaupt nicht langweiliger Song. Da kann ich nur Livestreams empfehlen, gibt mittlerweile viele, die ihre Arbeit streamen.

Mir gefallen die Live-Events auch gut, habe schon mehrere Produzenten getroffen, die wirklich live mixen (nicht nur Übergänge) oder auch Live-Instrumente hatten (Schlagzeug, Trompete/Saxophon, Keyboard und sogar mal einen Kontrabass).
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14.06.2015
Nic0 Offline
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(13.06.2015)Meganium schrieb:  Alternativ ist auch das Musikprogramm Capella von Windoof von Nutzen. Capella benutzt die iirc 127 MIDI-Instrumente, die sich praktisch schon elektronisch anhören.

Was sind denn iirc 127 MIDI-Instrumente? Habe den Begriff noch nie gehört und kann auch nichts dazu finden.

Und quasi alle Software Instrumente hören sich elektronisch an, denn Software generiert ja auch nur digitale Signale wie [die meisten modernen] Synths. Das ist kein Problem nachzustellen. Nur die Entwicklungskosten und der damit verbundene Preis für die Algorithmen sind der Flaschenhals.

(13.06.2015)DE_Dashy schrieb:  Auch damals gab es grottenschlechte Musik, die wurde nur vollkommen zurecht im Laufe der Zeit vergessen. Genauso, wie es mit der Musik dieser Generation auch wieder passieren wird.

ff.

Ich mag aber den damaligen Musikstil, als es noch keine Elektronischen Klangerzeuger gab oder diese nur sporadisch verwendet wurden, besser als die heutigen erfolgreichen Genres.
Außerdem machen es Computer einem heute sehr leicht überhaupt Musik produzieren zu können. Dadurch entsteht automatisch mehr Crap.


(13.06.2015)DE_Dashy schrieb:  
Spoiler (Öffnen)

Tut es nicht. Warum sollte man sich auch selbst widersprechen?
Die Natur lässt sich über Mathematik beschreiben, dazu ist diese schließlich da.


(13.06.2015)DE_Dashy schrieb:  Mit Physical Modelling-Synthese lassen sich inzwischen schon rein berechnete Imitationen von akustischen Instrumenten umsetzen, die vom "Original" kaum zu unterscheiden sind.

"kaum" ist aber kein Äquivalent zu "genau so". PMS (haha) benutzt Näherungsrechnungen, damit ist eine exakte Abbildung nicht möglich. Das Problem ist, dass man so unglaublich viele Variablen drin hat, dass es quasi unmöglich ist so etwas zu kopieren. Theoretisch ist es schon möglich eine perfekte Simulation dieser Welt zu erschaffen, aber ich glaube nicht, dass das noch zu unseren Lebzeiten passiert.

Zu den anderen Sachen äußere ich mich nicht, da du meinen Post entweder nur sporadisch gelesen hast oder absichtlich Sätze aus dem Zusammenhang reißt. Ich wiederhole mich ungern, darum ist mir das zu doof.

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14.06.2015
Meganium Offline
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(14.06.2015)zer0x schrieb:  Was sind denn iirc 127 MIDI-Instrumente? Habe den Begriff noch nie gehört und kann auch nichts dazu finden.
General MIDI. Okay, es sind 128 Instrumente.

...
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14.06.2015
Nic0 Offline
Pegasus Masterrace


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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
(14.06.2015)Meganium schrieb:  General MIDI. Okay, es sind 128 Instrumente.

Ach das. Okay, mich hatte nur das iirc verwirrt.

Aber das ist ja wie wenn man sagt, dass ASCII schon ziemlich nahe an echte Schrift herankommt.^^

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14.06.2015
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RE: Abneigung gegenüber elektronischer Tanzmusik
AJ hmm  Ich bin ja eigentlich ein Fan von "Elektronischer Tanzmusik" (; Aber tanzen könnte und will ich gar nicht zu der Musik. (: Da mag ich eher den Sound als den Tanz dazu ^^

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