Bahn vs. Fernbus - Was nutzt ihr für Fernreisen ?

[Spreepony]

Lieber Leon. Ich hätte dir echt gerne heute ein Bild von der Anzeigetafel des Berliner Hauptbahnhofes gemacht. Ebenso wie Samstagabend.
Die einzigen Zusatzinformationen zu Zügen waren sachen wie "Airport-Express" oder "Zugteilung in Hamm"
Von Verspätung war trotz etlicher ankunften und Abfahrten nicht die Bohne zu sehen.
Mag vielleicht in NRW oder so wo die Leute ewig brauchen um sich in den Zug zu quetschen (Ja, auch einsteigen will gelernt sein, das seh ich auch in Berlin oft genug).

Die einzige großartige Störung von der ich die Woche wind bekommen hab war im Bereich der S-Bahn. Ein Personenunfall auf der östlichen Ringbahn, einige Stunden war der Zugverkehr unterbrochen, Schienenersatz eingerichtet.

[Triss]

So oft haben die Bahnen auch nicht Verspätung.
Und soweit ich weiß, sind die großen Umsteigzeiten auch nicht immer nur wegen der angeblichen Verspätungen. Am Bahnhof meiner Stadt gibt es auch eine Verbindung unter 5 Minuten Umsteigezeit, und das, obwohl der eine Zug eine S-Bahn ist, die ungefähr 2 Stunden Fahrtzeit hat und mitten durch das Ruhrgebiet tuckert. Funktioniert so gut wie immer einwandfrei.

Ich saß mal in einem verspäteten ICE. Dieser kam quasi gerade dann an, als ein anderer ICE los fahren wollte. Man konnte sich also quasi noch eben schnell reinquetschen (war das Gleis gegenüber). Der ICE ist aber trotzdem nicht losgefahren. Wieso? Weil eine gewisse Umsteigezeit eingehalten werden musste, falls beispielsweise gehbehinderte Menschen ebenfalls umsteigen möchten (jedenfalls wurde uns das so erklärt). Also die Umsteigezeiten haben schon ihren Sinn. Gerade in einem großen Bahnhof kommt man innerhalb von 2 Minuten einfach nicht von Gleis 1 nach Gleis 20.

[Leon]

Im Einzelfall kann es natürlich stark schwanken.
Insgesamt betrug die Verspätung aller Züge im Fernverkehr letztes Jahr zusammengezählt 3,79 Millionen Minuten (= 7,21 Jahre). 2004 war es 23% weniger, wobei in der Statistik Verspätungen unter 6 Minuten oder ausgefallene Züge nicht mal berücksichtigt wurden. Vor allem im Fernferkehr hat im Durchschnitt jeder dritte bis vierte Zug Verspätung, was sich mit meinen bisherigen Erfahrungen gut deckt.

[Triss]

Stau auf deutschen Autobahnen hat letztes Jahr übrigens aufsummiert mehr als 32 Jahre gedauert (laut SPON).

Verspätungen sind natürlich, wenn man so viele Menschen befördern möchte.

[Leon]

Direkt vergleichen kann man die beiden Werte nicht. Bei den Zügen ergibt sich die Zahl als Summe aller Verspätungen je Zughalt, bei den Staus gibt die Zahl an, wie lange man im Stau/stockendem Verkehr war und nicht, wie viel man später ankommt, dieser Wert ist geringer.

[404compliant]

(15.06.2015)Triss schrieb:  Ich saß mal in einem verspäteten ICE. Dieser kam quasi gerade dann an, als ein anderer ICE los fahren wollte. Man konnte sich also quasi noch eben schnell reinquetschen (war das Gleis gegenüber). Der ICE ist aber trotzdem nicht losgefahren. Wieso? Weil eine gewisse Umsteigezeit eingehalten werden musste [...]

Hatte schon mal die umgekehrte Variante: Berlin-Kassel, mit Umstieg in Hannover. Reguläre ICE-Verbindung über Bahnseite gebucht. Zug ist in Berlin schon verspätet gestartet. Ich bin in Hannover zum anderen Zug gehetzt und hab noch auf den Türöffner gehämmert, aber der ICE hat nicht gewartet. Dafür ich, eine Stunde in Hannover, auf den nächsten.

Es gibt auf der Strecke aber auch Direktverbindungen, genau wie es Direkt-Busverbindungen gibt. Die Busse sind mit 4h15 gegen 3h Zug gar nicht mal sooo langsam.

[Triss]

(15.06.2015)Leon schrieb:  bei den Staus gibt die Zahl an, wie lange man im Stau/stockendem Verkehr war und nicht, wie viel man später ankommt, dieser Wert ist geringer.

Hast du dazu offizielle Werte?
Wobei mir persönlich das fast egal wäre - ich hasse stockenden Verkehr, da werd ich nervös wie Sau. Dann lieber ne Stunde auf offener Strecke stehen.

(15.06.2015)404compliant schrieb:  Hatte schon mal die umgekehrte Variante: Berlin-Kassel, mit Umstieg in Hannover. Reguläre ICE-Verbindung über Bahnseite gebucht. Zug ist in Berlin schon verspätet gestartet. Ich bin in Hannover zum anderen Zug gehetzt und hab noch auf den Türöffner gehämmert, aber der ICE hat nicht gewartet. Dafür ich, eine Stunde in Hannover, auf den nächsten.

Sie müssen ja nicht unbedingt warten. Aber wenn sie es tun (das wird ja normalerweise durchgesagt), dann müssen sie auch eine gewisse Zeit einhalten, meines Wissens nach.

Da hab ich auch noch ne lustige Geschichte: mit dem RE nach Hamm, danach sollte es in den IC nach Leipzig gehen. Der RE hat Verspätung, ich verpasse ganz ganz knapp den IC. Was nun? Normalerweise hätte ich 2 Stunden warten müssen, aber ein anderer ICE hatte auch Verspätung, in den durfte ich dann einsteigen (hatte eigtl. ein Ticket mit Zugbindung). Fazit? Ne halbe Stunde früher angekommen als geplant, dank der Verspätung der deutschen Bahn.

[Meganium]

Es gibt ja durchaus immer bessere Möglichkeiten, Staus zu reduzieren, selbst wenn es Noobs auf der Straße gibt oder alle nach Hause wollen. In der Innenstadt wäre dies beispielsweise die Freigabe des Stadtbusstreifens, natürlich nur für den Fernbusverkehr. Ich meine, Taxis dürfen ja bereits dort drauf. Wurde halt nur noch nicht umgesetzt.
Auf der Autobahn sind die Standstreifenfreigabe, sowie Verkehrsbeeinflussungsanlagen, oder wie in Hannover auf der Stadtautobahn A37/B3 gar das Ausleiten auf die Gegenfahrbahn(!) wirksame Mittel, die Staus zu minimieren.

Vor 20 Jahren hätte ich noch Verständnis gehabt, da die Staus regelmäßig 20km und mehr waren, doch heutzutage, und da spreche ich einfach aus Erfahrung, steht man im Durchschnitt höchstens 10 Minuten im Stau.

[Crash Override]

10 minuten, die man - u.a. wegen Gaffern - noch weiter reduzieren könnte. Grade wegen denen gibt es oftmals Stau, auch wenn es sonst kein anderen Grund gibt.

Deswegen regen mich - grade auf der A8 sehr gerne passierend - Gaffer auf. Auf der gegenseite ist ein Unfall passiert, man muss alles ja so genau wie möglich wissen. Dann wird soweit die Geschwindigkeit reduziert, das man Ja alles mitbekommt - evtl. Noch ein Foto fürs Fake-Book oder gleich ein Video, damit man was zum teilen Hat. Der gedanke mag ja gut sein, aber es ist halt oftmals unangebracht. Was auch - Grade in Staus nicht Funktioniert, ist die "Automatisch gebildete Rettungsgasse". Fernbusfahrer sowie LKW - Fahrer versuchen es zumindest, jedoch keine PKW- Fahrer... Oder die Nutzen die Rettungsgasse, um schnell Vor oder hinter dem Krankenwagen / Feuerwehr / Abschlepper hinterher zu fahren.

Was früher auch gern auf der 8 Passierte, ist die Angelegenheit, dass Autofahrer - bevor die Brücke zwischen Karlsruhe und Pforzheim freigegeben wurde - sich in der Senke dazwischen Verschaltet haben und dadurch einen Stau produziert. Das war mehr als einmal der Fall; genauso kann "Mensch" häufig keinen Reißverschluss fahren, bei dem man frühzeitig sich in die andere Fahrbahn einordnet. Sehr oft fahren viele dann bis zum ende und Blockieren dann schon beide Spuren... was ebenfalls in Stau ausartet.

Zwar sind viele der "Stauproduzierenden Beispiele" auf die A8 (die ich wie die Pest liebe ) gerichtet, zählen aber für alle Straßen. Bisher habe ich nämlich wegen der "Dauerbaustelle"A8 (an der man seit Jahren baut - und immernoch nicht fertig ist) auf der A8 gestanden; Seltener auf anderen Straßen / Autobahnen.

[Meganium]

Ja gut, das passiert durch die menschlichen Fehler. Doch dank automatisierter Verkehrseingriffe und anderen intelligenten Systemen, kann man solche Vorfälle oft nivellieren. Dann wird halt für kurze Zeit der Abschnitt auf 100km/h begrenzt. Und sicherer ist es allemal, nicht nur die Fahrassistenzsysteme in den Fahrzeugen, machen das Autofahren generell viel sicherer, als noch vor ca. 30 Jahren.^^

[Jandalf]

(15.06.2015)Crash Override schrieb:  genauso kann "Mensch" häufig keinen Reißverschluss fahren, bei dem man frühzeitig sich in die andere Fahrbahn einordnet. Sehr oft fahren viele dann bis zum ende und Blockieren dann schon beide Spuren... was ebenfalls in Stau ausartet.

Ich lache laut. Sich über Leute aufregen, die das Reißverschlussverfahren nicht verstanden haben und es genau falsch erklären. Super. Slowclap.gif.

Also, für alle die den Führerschein nicht im Lotto gewonnen haben: Immer bis zum Hindernis heranfahren und dann die Spur wechseln. Und wenn man auf der freien Spur ist: Am Ende genau einen Verkehrsteilnehmer hereinlassen. Alles andere, vor allem früher die Spur wechseln, fürht zu Chaos und verwirrung und damit zu Stau. An einigen Autobahnen sind mittlerweile sogar Schilder, die sagen man soll zum Ende fahren und ne durchgezogene Linie zwischen den Spuren. Für Leute wie Crash, die glauben es verstanden zu haben aber nur Unsinn treiben.

[Lihannanshee]

Ich fände Fernbussesnsnsnsn total klasse, leider fährt von meiner Stadt keiner Weg.
Und da bin ich dann am Schluss so teuer wie bei der Bahn.

Was mich bei der Bahn hart stört, ist unter anderem Folgendes, was mir bestimmt einer der Bahner erklären kann.
Zumindest würde ich darum bitten...
Aaalso:
Wenn ich von Ulm richtung Stuttgart fahre (bzw gefahren bin, denn die Reise ist ja nicht mehr nötig, coogle wohnt ja nun bei mir), dann kommt der Zug jedes mal genau eine Minute zu spät für den Anschlusszug an.
Ich hab zwar jedes mal gefragt, ob denn eventuell die möglichkeit bestünde, dass der Anschlusszug die Minute wartet, da man das ja während der fahrt bestimmt aufholen könnte, aber er wartete nie.
Ich bin die Strecke fünfmal gefahren und jedes einzelne Mal fuhr mir der Zug vor der Nase weg.
Also direkt VOR meiner Nase.
Das kann doch nicht an den Fahrgästen liegen?

[Crash Override]

(15.06.2015)Jandalf schrieb:  

(15.06.2015)Crash Override schrieb:  genauso kann "Mensch" häufig keinen Reißverschluss fahren, bei dem man frühzeitig sich in die andere Fahrbahn einordnet. Sehr oft fahren viele dann bis zum ende und Blockieren dann schon beide Spuren... was ebenfalls in Stau ausartet.

Ich lache laut. Sich über Leute aufregen, die das Reißverschlussverfahren nicht verstanden haben und es genau falsch erklären. Super. Slowclap.gif.

Also, für alle die den Führerschein nicht im Lotto gewonnen haben: Immer bis zum Hindernis heranfahren und dann die Spur wechseln. Und wenn man auf der freien Spur ist: Am Ende genau einen Verkehrsteilnehmer hereinlassen. Alles andere, vor allem früher die Spur wechseln, fürht zu Chaos und verwirrung und damit zu Stau. An einigen Autobahnen sind mittlerweile sogar Schilder, die sagen man soll zum Ende fahren und ne durchgezogene Linie zwischen den Spuren. Für Leute wie Crash, die glauben es verstanden zu haben aber nur Unsinn treiben.

@ Jandalf: ich habe es so gelernt, also praktiziere ich es so. Das "Chaos Stau" beim Reissverschluß besteht doch meist darin, dass grade uneinsichtige fahrer (egal welche Fahrspur) recht behalten wollen und keiner nachgeben will. Ich lass immer eine Lücke, in die man einscheren kann. Sonst wäre es ja auch kein Reißverschluß. Daher - weil ich es eben so gelernt habe - seh' ich mein Verhalten diesbezüglich nicht als Falsch an.

Btw hab ich einen Reissverschluß, so wie ich es gelernt habe, auch Funktionierend mitbekommen - ohne Stau. Da ging es auch zügig voran; auch wenn mal 2 statt nur einem eingeschert haben.

[Meganium]

Das Reissverschlußverfahren habe ich jetzt halt auch so gelernt, dass man bis zum Hindernis fahren soll. Wobei: Es gibt tatsächlich einige Fahrlehrer, die dir sagen, bereits 200m vorher rüberzuwechseln. Wahrscheinlich für die Leute, welche die Autobahn nicht mögen oder sowas. Oder die Fahrlehrer haben selbst den Führerschein im Lotto gewonnen.

Auch mit dem Bus fahre ich bis knapp vor das Hindernis, und hatte bislang keine Probleme gehabt.
Nur weiß ich atm garnicht, wie es rechtlich ist, wenn die alte Oma/der alte Opa garnicht freimacht, obwohl es explizit bei einem Reißverschluss vorgeschrieben ist. Weil den Tempomaten halte ich auch 50m vor dem Hindernis noch auf volle 80 oder 100km/h, und da erwartet man, dass dir eine Lücke freigehalten wird.

[Koyo]

Ich hab aber auch bis zum Ende gelernt.. und alle die vorher reinwollen verursachen eher "Stau" weil man dann ja in der Regel demjenigen Platz machen muss, was man sonst erst am Ende macht.

[BlackT0rnado]

Ich schließe mich den Vorrednern an.

Nicht umsonst sind diese Schilder genormt, heißt sie geben den gleichen Inhalt in veranschaulichter Form wieder für den Verkehrsteilnehmer.

Vorschriften sind wichtig und machen Sinn, seien sie von der StVO für den Straßenverkehr oder vom EBA für den Schienenverkehr

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Edit: Merke: Der Reißverschluss schließt nur in seiner engsten Stelle wo sich die beiden Bahnen verengen, ein anderer Reißverschluss muss noch erfunden werden :3

[Pashmina]

Anders macht ja ein Reißverschluss auch keinen Sinn, denn er beruht ja darauf, dass beide Spuren bis zum Ende optimal ausgenutzt werden. Wenn alle schon vorher einordnen, sind ja alle auf einer Spur und die andere aber leer.

Vielleicht bringen die das in der Fahrschule so bei, weil Fahranfänger eher Panik bekommen, dass sie nicht mehr reinkommen und dann lieber vorher wechseln, damit sie höchstens jemanden durchlassen müssen.

Mein Vater ist leider einer dieser furchtbaren Fahrer, die im Stau ständig die Fahrbahn wechseln und sich so durchschlängeln wollen. Was aber in 100% der Fälle nicht klappt und einfach nur alle nervt.

[Corny]

(15.06.2015)Leon schrieb:  Direkt vergleichen kann man die beiden Werte nicht.

Warum denn nicht? Du willst von A nach B und haste eben so und so viel Verspätung gesammelt, die sich häuft. Warum sollte es einen Unterschied machen, warum sollte man es an den Zughalten summieren? Der Halt ist ja sogar im Fahrplan berücksichtigt, bzw. ausgenommen.
Man steht im Auto, laut der Statistik von Triss eben länger als mit der Bahn, die 5 Minuten die der Zug bis Würzburg hat, fährt er vielleicht danach wieder raus und du bekommst es nicht so mit wie wenn du durch einen kompletten Stau musst.

[DrDerrek]

(15.06.2015)Corny schrieb:  

(15.06.2015)Leon schrieb:  Direkt vergleichen kann man die beiden Werte nicht.

Warum denn nicht?

Weil ein Zug ein einziges Fahrzeug mit sehr vielen Leuten an Bord ist und es sich hier nicht um lauter individuelle Fahrzeuge handelt. Hat ein Zug Verspätung, haben alle im Zug Verspätung. Und die Verspätung kann sich nicht merklich verkürzen, da der Zug ja auch Höchstgeschwindigkeiten einhalten muss.
Bei einem Auto kommt es drauf an, ob du vorne im Stau stehst, hinten im Stau stehst, vielleicht den Stau sogar komplett umfährst (Google Maps sei Dank geht das ja sehr einfach) und/oder danach etwas mehr Gas gibst um die Zeit zu kompensieren.

[Triss]

(15.06.2015)DrDerrek schrieb:  Und die Verspätung kann sich nicht merklich verkürzen, da der Zug ja auch Höchstgeschwindigkeiten einhalten muss.

Das stimmt so nicht direkt, immerhin gibt es auch Wartezeiten an Bahnhöfen.