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29.11.2024, 00:33



BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
21.07.2015
Pony-Flo Offline
Cutie Mark Crusader
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Beiträge: 17
Registriert seit: 03. Mär 2014

RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Zunächst einmal bin ich über einige Posts besonders zu Beginn des Threads ziemlich erschrocken. Nicht nur über Hetze gegen Arbeitslose, sondern auch über einen unsachlichen Diskussionsstil.
1. 2 Gründe gegen Hartz 4
Aus dem Recht auf Arbeit ist die Pflicht auf Arbeit geworden.
Einen Unterschied zwischen denen zu machen, die nicht arbeiten wollen und denen, die es nicht könnten, ist genauso absurd wie einen Unterschied zwischen Kriegs- und Armutsflüchtlingen zu machen.
a) Zu den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Hartz 4:
Unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen, besonders im Hinblick auf die Verteilung der Arbeitszeit, ist es schlichtweg nicht möglich, für alle Bürger_innen einen sicheren Arbeitsplatz zu schaffen. Daraus solte sich zunächst ergeben, dass niemandem ein Vorwurf damit zu machen ist, dass er/sie keinen Job hat.
Mit der Agenda 2010, unter dem rot-grünem Kanzler Schröder, hat man versucht sowohl den Wettbewerbsteilnehmern (den konkurrierenden Unternehmen), als auch das !mediale! Problem der Arbeitslosigkeit zu bekämpfen. Hartz 4 hat nicht nur die Gewerkschaften gespalten und die Unternehmer an den langen Hebel gesetzt, da sie den Beschäftigten unter dem Druck, in die Armutsfalle abzurutschen niedrige Löhne und schlechte Arbeitszeiten auferlegen konnten. Sonder Hartz 4 hat es den Unternehmen gleichzeitig ermöglicht, Berufe in Minijobs und andere befristete und prekäre Arbeitsverhältnisse auzuspalten.
Dies hat sozialversicherungspflichtige Berufe zerstört und den Unternehmen einen haufen Kosten erspart, da diese nun auf billige Arbeitskräfte zurückgreifen können.
Diese Politik hat zwar der deutschen Wirtschaft einen kräftigen Ruck gegeben, und Deutschland gerade in der EU eine Vormachtstellung gesichtert.
Allerdings liegen auch hier wieder die Kosten für die Jobcenter, aufgrund der Bezuschussung von Einkommen, die nicht zum Leben ausreichen, dem Bundeshaushalt auf der Tasche - Sprich es wird an anderer Stelle gekürzt. Die Politik der etablierten Parteien hat damit in jedem Fall gesiegt, denn: Hartz 4 beschönigt die Arbeitslosenzahlen und schafft Aufschwung, außerdem kann jedem/r Verlierer_in die eigene Schuld am Handeln vorgeworfen werden. Da auch Medienkonzerne in jeder Hinsicht von dieser Politik profitieren, halten sich besonder Bertelsmann und Axel Springer mit der Hetze gegen Sozialhilfeempfänger_innen nicht zurück.
b) Zu den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen von Hartz 4:
Die Kinderarmut ist gestiegen, die soziale Spaltung im Land nimmt zu und leztlich ist es gerade für Migrant_innen immer schwieriger der Armut zu entkommen.
Die Bundesregierung hat Armut größtenteils dadurch abgeschafft, dass die den Begriff Armut neu definiert hat. Fakt ist; durch Hartz 4 ist die Armut im Land gestiegen. Denn auch eine alleinerziehende Mutter, die nur durch drei prekäre Jobs ihr Kind ernährt und die Wohnung bezahlt kriegt, zwar genug Geld hat, aber völlig ausgelastet und den Zwängen der Arbeitswelt unteworfen ist, gilt in meinen Augen als arm.
Hartz 4 hat eine neue Form der grundlegenden Existenzangst geschaffen. Diese überträgt sich besonders in von Armut gefährdeten wirtschaftlich schwachen Gebieten auf Minderheiten. Parteien wie die AFD, NPD und andere nutzen diese und mobilisieren.
Ein letztes Wort zum Argument der Faulheit; wenn Tausende davon betroffen sind, das Haus nicht mehr verlassen zu wollen/können und ihre Lebensbedinungen nicht mehr selbstständig verwaltet bekommen, weil sie durch den ökonomischen Ausschluss aus der Gesellschaft den Ansporn verloren haben, dann sollten wir uns fragen, ob wir das dem "freien Wille" dieser Menschen unterstellen können, oder ob sich, weil es gerade kein Einzelfall ist, um ein politisch gewolltes Phänomen der Hetze und gleichzeitigen wirtschaftlichen Ausbeutung von Ängsten handelt.

2. 2 Gründe gegen das BGE
a) Es verschärft die soziale Ungleichheit und macht Arbeit unattraktiv.
Das soll nicht bedeuten, dass ich denke das die Menschen nicht mehr arbeiten.
Ich möchte das ökonomisch betrachten. Die Aufgabe des BGE ist es die überlebenswichtigen  finanziellen Mittel jedem Menschen gleichermaßen zu gestatten. Das Problem ist, dass Arbeitgeber_innen indirekt von ihren Aufgaben gute Arbeit zu schaffen entbunden werden. Beispielsweise sind Sozial- und Krankenversicherung durch das Bedingungslose Grundeinkommen zu leisten, da der Mensch, eben wegen dieser Grundsicherung, nicht mehr auf den Arbeitgeber angewiesen ist (siehe b]). Daraus ergibt sich, dass jeder Zuverdienst zum BGE minimal ausfällt, da er eben nicht als Einkommen gilt, sondern als Kombilohn. Er fällt eben nicht mehr als Existenz-sichernde Zahlung aus. Dies widerspricht natürlich der Argumentation, durch den Rückzug aus der Arbeitswelt seien die Unternehmen darauf angewiesen, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Natürlich gäbe es theoretisch die Möglichkeit einen Mindestlohn etc. einzuführen, um diese Kombilohnwirkung einzudämmen, allerdings fehlen hierfür die sozialen Kräfte,
da es keinen Existenz-sichernde Lohn durch Erwerbsarbeit mehr gibt,
der diese hervorbringt.
b) Warum die Idee der Emanzipation vom Arbeitgebertum eine Illusion ist
Das BGE ist keine Entkopplung der Erwerbsarbeit und damit die vollständige Befreiung der Arbeitnehmer_innen. Das BGE ist eine Geldleistung. Geld dient als Tauschmittel von Waren.
Waren entstehen aus Erwerbsarbeit. Sprich; wenn ich mir von meinem BGE etwas kaufen möchte, dann kann das nur etwas sein, was aus dem Wille einen Existenz-sichernden Erwerb zu erhalten entstanden ist. Aber genau diese Arbeit soll das BGE ersetzen. Dadurch stellt sich die Frage, was von dieser Zahlung, dem BGE, am Ende noch bezahlt werden kann und welchen realen Wert das BGE nach dieser Entwicklung tatsächlich noch hat. Zumal ohne die Erwerbsarbeit keine weiteren zu besteuernden Leistungen anfallen und sich das BGE schlichtweg nicht mehr refinanzieren lässt.

Mein Vorschlag ist eine sanktionsfreiem bedarfsorientierte Grundsicherung, die tatsächliche soziale Gleichheit dadurch ermöglicht, dass die Zahlungen direkt an die Lebenswichtigen Bedürfnisse angepasst sind.
Die Umverteilung (denn schließlich müsste auch das Geld für das BGE irgendwo herkommen), sollte in die Errichtung von Berufen der sozialen Dienstleistung und ziviler Produktion stattfinden. Dies bekämpft Armut und Arbeitslosigkeit, lässt sich deutlich realistischer finanzieren und schafft gleichzeitig Arbeit unter sozialen Bedingungen. Ohne Kürzung, ohne Bezuschussung, ohne Existenzangst. Außerdem bleibt die soziale Kraft erhalten, für gute Arbeitsbedingungen zu kämpfen.
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21.07.2015
Space Warrior Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
@Pony-Flo
Das einzige Argument gegen ein Bedingungsloses Grundeinkommen ist meiner Meinung nach das Problem, dass es die Bevölkerung ökonomisch vom Staat abhängig machen würde. Das macht es potenziell einfacher für die Regierung, eine totalitäre Diktatur und Tyrannei zu errichten.

Und was das angeht:
Zitat:Diese überträgt sich besonders in von Armut gefährdeten wirtschaftlich schwachen Gebieten auf Minderheiten. Parteien wie die AFD, NPD und andere nutzen diese und mobilisieren.
Ich befürchte sehr stark, dass in naher Zukunft in Deutschland oder ganz Europa wieder ein Regime, das den Nazis gleicht, entstehen wird. Die jetzige wirtschaftliche Situation gleicht erschreckend der vor dem 2. Weltkrieg und entfernt auch der vor dem 1. Weltkrieg.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2015 von Space Warrior.)
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21.07.2015
Pony-Flo Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Antanica schrieb:  Ich befürchte sehr stark, dass in naher Zukunft in Deutschland oder ganz Europa wieder ein Regime, das den Nazis gleicht, entstehen wird.

Ja, wenn solche Gruppierungen die Möglichkeit haben über die Gewaltenteilung und die Machtverhältnisse hinaus Positionen zu ergreifen ist das denkbar. Ökonomische Abhängigkeit würde diese sich garantiert zu Gunsten machen.
Für mich bleibt allerdings der wesentlichste Punkt gegen das BGE, dass es ökonomisch und sozial nicht haltbar ist.
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21.07.2015
Space Warrior Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Pony-Flo schrieb:  Ja, wenn solche Gruppierungen die Möglichkeit haben über die Gewaltenteilung und die Machtverhältnisse hinaus Positionen zu ergreifen ist das denkbar.
Naja, ich befürchte eher, dass unsere Wirtschaft total crasht, die Gesellschaft kollabiert und die Ordnung zusammenbricht, und es zur klassischen Anomie kommt... mit Demonstrationen, Straßenschlachten, Plünderungen, Molotow-Cocktails, Panzern in den Straßen etc. Diese Situation würde irgendein kontrollsüchtiger Freak ausnutzen, um die Macht an sich zu reißen.

Wenn diese Person die Wirtschaft und Gesellschaft wieder stabilisiert, hätte sie oder er die breite Masse auf der Seite, denn den meisten Menschen ist es leider weitestgehend egal, wer sie regiert und in was für einem System sie leben, solange es ihnen einigermaßen gut geht.
Natürlich trifft der letzte Punkt nicht für alle zu, Minderheiten, Regime-Gegner etc. werden dann die Opfer.

Zitat:Für mich bleibt allerdings der wesentlichste Punkt gegen das BGE, dass es ökonomisch und sozial nicht haltbar ist.
Naja, die Frage ist, ob das heutige Konzept der Erwerbsarbeit erhalten werden kann, wenn die Automatisierung und Maschinisierung der Arbeit voranschreitet.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.07.2015 von Space Warrior.)
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21.07.2015
Pony-Flo Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Antanica schrieb:  Naja, die Frage ist, ob das heutige Konzept der Erwerbsarbeit erhalten werden kann, wenn die Automatisierung und Maschinisierung der Arbeit voranschreitet.

Da gibt es zwar einen anderen Thread zu, aber mein Empfinden dazu ist, dass 3D-Drucker u.ä als technischer Fortschritt dienen, in erster Linie allerdings den Großproduzenten, die die Möglichkeit haben, sie in anderem Maß zu nutzen, als der Durchschnittsbürger.

Ich glaub nicht, dass sich grundsätzlich Fragen des Überlebens für Millionen von Einwohnern verändern werden und dass diese Technologien den Nahrungsmittel/Pharma und andere Märkte überrennen, sofern sie dort Anwendung finden.
Würde durch die private Aneignung solcher Technologien jeder Mensch (zumindest in Europa etc.) zum Produzenten werden, wären sie immer noch auf die Dienstleistungen und Waren der anderen angewiesen, weshalb sich die Frage Kapital- oder Solidarwirtschaft noch nicht beantworten ließe.
Und die Internationalen Handelsstrukturen in verschiedenen Bereichen ließen sich auch nicht aufbrechen.
(Selten Erde, Wasser, Nahrungsmittel, Luxusgüter u.a. Rohstoffe)
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21.07.2015
Space Warrior Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Naja, auf lange Sicht betrachtet wird Arbeit ergiebiger. Wahrscheinlich arbeiten in der Zukunft alle nur noch halb so viel wie jetzt, können im Vergleich aber doppelt soviel an Waren und Dienstleistungen konsumieren. So in etwa.^^

Wenn keine Außerirdischen die Erde erobern und uns alle versklaven. Hipster
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21.07.2015
Pony-Flo Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Antanica schrieb:  Wenn keine Außerirdischen die Erde erobern und uns alle versklaven.  Hipster

aber genau das wird passieren :O hoffentlich sind es Ponys Big Grin
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21.07.2015
Killbeat Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Pony-Flo schrieb:  
(21.07.2015)Antanica schrieb:  Wenn keine Außerirdischen die Erde erobern und uns alle versklaven.  Hipster

aber genau das wird passieren :O hoffentlich sind es Ponys Big Grin

erst mal kommen die eugenischen Kriege, denn der 3. Weltkrieg. Erst dann kommen die Aliens, aber sie werden freidlichs ein. Wir bauen die erde wieder auf und führen ein geldloses Wirtschaftssystem ein. Alle arbeiten um sich selbst zu verbessern. Armut und Krankheiten wird es nciht mehr geben
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21.07.2015
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Killbeat schrieb:  erst mal kommen die eugenischen Kriege, denn der 3. Weltkrieg. Erst dann kommen die Aliens, aber sie werden freidlichs ein. Wir bauen die erde wieder auf und führen ein geldloses Wirtschaftssystem ein. Alle arbeiten um sich selbst zu verbessern. Armut und Krankheiten wird es nciht mehr geben
In der Star-Trek-Timeline fanden die Eugenischen Kriege bereits in den 90ern statt. Ich bezweifle außerdem, dass die Menschen auf der Erde und ihren Kolonien, alle nur zur Selbstverwirklung arbeiten, denn es sind nur Rohstoffe, Energie und Waren durch Erschließung des Weltraums und Replikatoren im Überfluss vorhanden, Dienstleistungen hingegen nicht, da es außer Einzelstücken wie Data und seiner Schwester, in der Föderation keine hochentwickelten Roboter gibt. Dienstleistungen müssen daher noch von Menschen ausgeführt werden, und ich glaube kaum, dass jemand aus Selbstverwirklung z.B. Kellner wird (ich glaube, in TNG sah man ein Restaurant in Paris). Dabei steht gerade dieser Job kurz davor, automatisiert zu werden. Obwohl, vielleicht war es ja immer der Traum seiner Eltern, ein französisches Restaurant zu besitzen und ein "echter" Kellner gehört für manche Leute an einem schönen Restaurant-Abend zum Ambiente dazu?
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21.07.2015
Killbeat Offline
Alicorn
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Antanica schrieb:  Dienstleistungen müssen daher noch von Menschen ausgeführt werden, und ich glaube kaum, dass jemand aus Selbstverwirklung z.B. Kellner wird (ich glaube, in TNG sah man ein Restaurant in Paris). Dabei steht gerade dieser Job kurz davor, automatisiert zu werden. Obwohl, vielleicht war es ja immer der Traum seiner Eltern, ein französisches Restaurant zu besitzen und ein "echter" Kellner gehört für manche Leute an einem schönen Restaurant-Abend zum Ambiente dazu?

Schön für dich, aber im 24. Jahrhundert gibt kein geld mehr, zu mindestens nicht mehr in der föderation.



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22.07.2015
bisty Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Antanica schrieb:  Ich befürchte sehr stark, dass in naher Zukunft in Deutschland oder ganz Europa wieder ein Regime, das den Nazis gleicht, entstehen wird.
Eine kleine Korrektur - so ein Regime ist schon im Jahr 2000 in Mordor entstanden. Wenn man sich die politische Lage in Russland anguckt, findet man viel Parallelen zu Deutschland in 30er. Und Putin ist Hitler des 21. Jahrhunderts. Es gibt sogar eine Hitlerjugend-ähnliche Organisation dort.

So, zurück zum Thema - das Experiment in Niederlanden finde ich äußerst interessant - ich bin eigentlich der Meinung, dass man in dem Fall halt für höhere Zwecke wie Anerkennung(google://Maslowsche Bedürfnishierarchie) arbeiten wird. Man wird außerdem höchstwahrscheinlich auch die Arbeit machen, die man auch am Besten machen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass man irgendwann kein Geld mehr hat. Sobald man genug Geld hat, arbeitet man allein aus Spaß.
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23.07.2015
Andromachus Offline
Changeling
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Ich bin klar für das BGE. Denn das bedeutet, daß Menschen, die ansonsten mit dem Hartz4 System besser fahren würden und daher nicht arbeiten oder sich ausbilden können, eben doch einen Schritt in diese Richtung ermöglicht wird.

Aus einem schlechtbezahlten Teilzeitjob oder einer Ausbildung/einem Studium könnten sich auch mittelfristig bessere Verdienstmöglichkeiten ergeben, sodaß solche Menschen auch wieder eine Chance haben produktiv der Gesellschaft etwas zurückzugeben.

Gleichzeitig kann der komplette H4/Arbeitslosen-Verwaltungsapperat wegrationalisiert werden.

Sinnvollerweise würde man mit Einführung des BGEs auch die hochdefizitäre gesetzliche Rentenversicherung abschaffen und Einkommen unabhängig der Einkommensart besteuern.

Das Leben ist kein Ponyville

[Bild: andromachus_white.png]
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23.07.2015
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(21.07.2015)Killbeat schrieb:  Schön für dich, aber im 24. Jahrhundert gibt kein geld mehr, zu mindestens nicht mehr in der föderation.

https://www.youtube.com/watch?v=YC-IlIaf6Oc
Ja, nach der "New World Economy", die sich Ende des 22. Jahrhunderts entwickelt hat.

bisty schrieb:So, zurück zum Thema - das Experiment in Niederlanden finde ich äußerst interessant - ich bin eigentlich der Meinung, dass man in dem Fall halt für höhere Zwecke wie Anerkennung(google://Maslowsche Bedürfnishierarchie) arbeiten wird. Man wird außerdem höchstwahrscheinlich auch die Arbeit machen, die man auch am Besten machen kann, ohne Angst haben zu müssen, dass man irgendwann kein Geld mehr hat. Sobald man genug Geld hat, arbeitet man allein aus Spaß.
Nee, die Leute werden weiter wegen des Geldes arbeiten, weil das BGE zum Leben reicht, aber nicht zu mehr. Oder eben für Anerkennung, Zeitvertreib, Selbstverwirklichung oder höheren Zweck.
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17.08.2015
Space Warrior Abwesend
Indigofohlen
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
10 Reasons You Should Never Get a Job - In5d.com

Und nein, anders als der Titel suggeriert, fordert der Artikel uns nicht dazu auf, für immer NEETs zu sein, die bei ihren Eltern leben. Wink
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 17.08.2015 von Space Warrior.)
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17.08.2015
Simaris Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Interressanter ansatz Killbeat mit der Idee ohne Geld.

Aber: Wie auch die Aufzählung von Antanica zeigt; wenn ich keinen Grund sehe zu arbeiten, tue ich das auch nicht.

Vll. nur das was mir wirklich Spaß macht, und das auch nur solange wie es mir Spaß macht.

[Bild: ersatzsig.png]
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17.08.2015
Space Warrior Abwesend
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(17.08.2015)Simaris schrieb:  Aber: Wie auch die Aufzählung von Antanica zeigt; wenn ich keinen Grund sehe zu arbeiten, tue ich das auch nicht.
Eigentlich gäbe es immer einen Grund, und zwar den, dass diese Aufgaben nunmal erledigt werden müssen, damit unsere Zivilisation funktioniert. Aber leider sind 80% der Menschen zu dumm, um soweit zu denken, und arbeiten nur für sich und ihre Familie, und würden aufhören, wenn es ihnen keinen direkten Vorteil mehr bringt.

Deshalb funktioniert Kommunismus auch nicht und eine Anarchie würde mit den heutigen Menschen und ihrer Mentalität auch nicht klappen.

Work - Buy - Be Silent - Consume - Then Die
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17.08.2015
Simaris Offline
Draconequus
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Das hat nix mit Dummheit zu tun, der Mensch ist zwar an sich ein Rudeltier aber wenn ein Mensch die Wahl hat zwischen: "ich tue etwas unangenehmes und allen geht es ein ganz klitzekleines bisschen besser" und "Ich tue nichts und mir wird es trotzdem an nichts fehlen" fällt es den Meisten nicht schwer da ne Entscheidung zu fällen.

[Bild: ersatzsig.png]
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17.08.2015
Smash Cory Offline
Changeling
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Hmm. Nicht ganz. Sobald man Menschen direkt anspricht oder sie emotional "trifft" sind sie oft recht schnell zum Altruismus bereit. Aber ob das nicht auch wieder persönliche Vorteile mit sich zieht...
Woher das kommt, ist auch fraglich. Mit Gefahren ist so etwas ja selten verbunden.
Andererseits: Wenn ich mir bewusst bin, dass alle voneinander abhängig sind, dann verhalte ich mich schon anders, oder? Was aber auch von Mensch zu Mensch anders sein kann.
Aber wieso funktioniert Kommunismus nicht? Für so was hat man sich die Planwirtschaft ausgedacht. Die ist nur leider etwas unzuverlässig... Do not want

[Bild: besencrew20167uge0zqpri.jpg]
Once upon a time, we used to call him Smash Cory
Dès qu'il devenait francophile, on l'appelle Guy LeCrobag
El PSY CONGROO
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18.08.2015
Esobrony Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(Ich weiß jetzt nicht ob das zu diesem Thread passt --egal  FS grins )
Ist es denn nicht möglich sich von allen Versicherungen zu befreien (Krankenversicherung...) ?
Wenn man der privaten Krankenversicherung kündigt (obwohl man noch genügend Geld hat)--was passiert dann?

Wenn man jetzt nicht in die Hartz IV Mühle kommen will und nichts mehr arbeiten will, geht das ja gar nicht weil man durch die Versicherungspflicht ja gezwungen ist zu arbeiten. Es ist also gar nicht möglich aus dem System finanziell legal auszusteigen wenn man nicht auswandern will ? AJ hmm

Man sollte Hartz IV abschaffen und die Versicherungspflichten abschaffen
BGE wäre ok wenn es in höhe der minimalsten Versicherungsbeiträge ist.

Shrug

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18.08.2015
Killbeat Offline
Alicorn
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(18.08.2015)Esobrony schrieb:  :

Man sollte Hartz IV abschaffen und die Versicherungspflichten abschaffen
BGE wäre ok wenn es in höhe der minimalsten Versicherungsbeiträge ist.

Und wenn du krank wirst musst du alles selbst bezahlen. ich denke nciht das man 10.000€ Krankenhauskosten vom BGE bezahlen kann. In Kanada hat man soweit ich weiß , eine kostenfreie kranken versicherung. Warum nicht auch bei uns?
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