So, höchste Zeit, auch mal Feedback zu schreiben.^^
Zunächst mal zwei Punkte, die ich besonders herausheben möchte:
1. Die Auktion:
Zunächst mal ein Lob an Perry für die neue Auktionsmethode. Anfangs ging es damit tatsächlich deutlich besser als die letzten Jahre. Schade, dass du dann später wieder zunehmend in den alten Modus zurückgefallen bist. Hatte fast das Gefühl, dass die Geschwindigkeit in der zweiten Hälfte langsamer wurde, und das ironischerweise nachdem Perry kurz vorher gesagt hat, sie will das Tempo nochmal erhöhen. xD
Gut war dieses mal auch Perrys suveräner Umgang mit dem inzwischen traurigerweise scheinbar schon fast obligatorischen Fanta und dem Hut. Speziell das Fanta war zwar noch immer absolut unnötig und wäre gut, wenn man nächstes Jahr unterbinden könnte, dass das überhaupt auf die Bühne kommt, aber zumindest ist es kurz und schmerzlos verkauft worden, ohne übermäßig viel Zeit zu verschwenden.
Was ich sehr schlecht fand, war dass die Auktion mal wieder abgebrochen wurde, bevor alles verkauft war. Für die Künstler, deren Werke ungesehen vorne liegen blieben muss das eine echte Demütigung gewesen sein. Speziell auch im Hinblick darauf, dass neben dem Fanta auch allerlei (altes) Merch verkauft wurde, was - abgesehen von einem Autogramm - absolut nix besonderes war, während in manchen unverkauften Bildern sicher stundenlange Arbeit drin steckt.
Ich verstehe echt nicht, warum bei der Auktion immer so viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt wird. 18 Uhr ist als geplantes Ende extremst früh angesetzt. Selbst wenns hart auf hart kommt und erst um 20 Uhr Schluss ist. Wo ist das Problem? Klar, man muss noch aufräumen usw., aber das ist auch mit einem späteren Ende durchaus zu schaffen, zumal man ja in sämtlichen anderen Räumen auch ruhig schon mal anfangen könnte, noch bevor alle weg sind.
Eine andere Geschichte, die da auch mit reinspielt ist die Kombi Silent Auction + Small Auction. Prinzipiell beides für sich genommen eine geniale Idee, die das Zeitproblem hätte lösen könne. Aber warum zur Hölle muss man auf der Small Auction dann wieder Kram von der Silent Auction verkaufen??! Ist für mich unverständlich, warum man hier scheinbar bestrebt ist, immer auf Biegen und Brechen auch den letzten möglichen Euro aus allem herauszupressen. Auf der Con ist so oder so schon alles hoffnungslos überteuert und auch die Silent Auction allein bringt mehr als genug. Wenn z.B. ein Bild, was normalerweise als Commission beim Künstler direkt sagen wir mal 30 € bringen würde bei der silent auction für 100 € weg geht, ist das doch mehr als ok. Wozu muss man das bei einer separaten Auktion nochmal extra hochtreiben?! Wäre um Welten besser, man hätte in der Small Auction einfach schon mal einiges von dem, was später in der großen Auktion kam versteigert. Hätte das Zeitproblem komplett gelöst und wäre auch deutlich interessanter gewesen. Denn ein interessanter Faktor kommt aus meiner persönlichen Sicht noch dazu: Durch die Kombination der beiden Auktionen waren für mich beide komplett uninteressant. Warum soll ich auf der Silent Auction auf irgendwas bieten, wenn ich mir eh ziemlich sicher sein kann, dass mein Gebot nur als Startgebot für später dient? Mit einer realen Chance, etwas zu bekommen, würde ich dort mitmachen. Aber so? Vergebene Liebesmühe, da was auf die Zettel zu schreiben. Ein Gebot, was nur zur Festlegung des Startpreise für später dient ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben ist. Zur Small Auction bin ich dann später auch nicht. Wozu auch? Mit ein paar Überraschungen und der Hoffnung auf ein Schnäppchen wärs vielleicht interessant gewesen. Aber nachdem vorher schon bekannt war, was alles dran kommen würde und ich auch vorher schon wusste, dass die Gebote von der Silent Auction schon am Limit von dem, was ich maximal zahlen würde, waren, wär das ziemlich sinnlos.
Ein weiterer großer Kritikpunkt der Auktion: Ich habe mitbekommen, dass wohl manche Kunstwerke vorher zu Ausstellungszwecken mit Tesa Powerstrip an die Wand geklebt wurden und die Helfer später viel Mühe hatten, die unbeschädigt wieder abzubekommen, bzw. manche tatsächlich mit kleineren Schäden in die Auktion gingen. Seriously??! Das geht mal gar nicht! Bei Preisen, die großteils deutlich über 100 € liegen sollte es wohl das allermindeste sein, die Kunstwerke vorsichtig zu behandeln und unter keinen, aber auch wirklich gar keinen, Umständen mit irgendwas an eine Wand zu kleben. Bei dem Preis kann man locker auch mal 2 € pro Bild investieren, um irgendeine Vorrichtung zu besorgen, um es ohne Kleber aufzuhängen. Möglichkeiten dafür gibt es einige: Angefangen von Klammern über Rahmen, bis hin zu speziellen Klemmschienen, die extra dafür entwickelt wurden, Papier so aufzuhängen, dass man es später ohne Schaden wieder abhängen kann. Falls das Budget der Galacon das nicht hergeben sollte, könnte man das auch ruhigen Gewissens von der Spendensumme abziehen. Da hätte sicher niemand was dagegen. Machen die ganzen großen Spendenorganisation auch nicht anders. Non-Profit heißt schließlich nicht, dass man drauflegen muss. Außerdem könnte das langfristig sogar mehr Geld bringen. Denn: Wer diese Jahr was beschädigtes bekommen hat, wird sich nächstes Jahr sicher 3x überlegen, ob er nochmal auf was bietet.
Nach der ganzen Kritik nun nochmal ein Lob: Die Bilder, die während der Auktion über den Beamer gezeigt wurden, waren dieses Jahr deutlich besser als das letzte Mal und auch die zusätzlich eingeblendeten Information waren sehr gut. Viel besser als der Live-Chat und andere Kommentare, die letztes Jahr nur für Unruhe und damit letztlich eine langsamere Auktion gesorgt haben. Einziger (kleiner) Kritikpunkt daran: Vielleicht wäre es geschickter, vorher eine Reihenfolge festzulegen, nach der die Sachen dann versteigert werden. Das Warten, bis derjenige, der am PC saß das passende Bild gefunden hat, hat einen Haufen unnötige Zeit gekostet. Außerdem würde Perry damit auch nicht so leicht durcheinander kommen / was vergessen.^^
2. Silence!
Ich weiß leider nicht, wer genau es war, der das am Ende ins Mikro gebrüllt hat. Aber wer auch immer es war: Gebt dem Typen nie wieder wieder ein Mikrophon!
Never. Ever. Again.
Sowas geht mal gar nicht. Galacon soll eine Veranstaltung sein, wo man Spaß hat und kein Militär-Champ. Wenn ihr unbedingt was besonders lästiges zum Abschluss machen müsst: Stellt jemanden mit einer Vuvuzela auf die Bühne oder bittet eine Gruppe Berliner auf die Bühne und lasst sie gemeinsam im Chor so laut sie können "Aue" (oder irgendeinen anderen Mist ihrer Wahl) schreien. Beides sehr lästig, aber nicht so extrem wie das. Speziell die "Aue"-Rufer erwähne ich an dieser Stelle, da sie eben so ziemlich das lästigste an der Con waren. Nur gegen solch einen massiven Fehltritt eines Orgamitgliedes (!) haben selbst die Berliner keine Chance, den Negativ-Preis "worst moment at Galacon 2015" für sich zu beanspruchen.
Zusatzhinweis, bevor mir hier jemand fehlenden Humor unterstellt: Ich kenne den Sketch "Achmed the Dead Terrorist" mit dem prägenden Satz: "Silence! I Kill you!" und finde den extrem witzig. Hab mich schiefgelacht, als ich den vor Jahren das erste Mal gesehen hab und mag ihn immer noch. Keine Ahnung, ob das mit dem "Silence!" auf der Galacon eine Anspielung darauf sein sollte. Aber falls ja, kann ich nur sagen, dass das (zumindest aus meiner Sicht) gründlich schief ging. Liegt wohl nicht zuletzt auch daran, dass der Bauchredner das Schreien nur simuliert, ohne tatsächlich lauter zu werden und irgendwie eine knuffige Stimme hat, der man sofort anmerkt, dass es Fake ist, während ich dem Typen von der Gala sofort abkaufen würde, dass er ein echter Terrorist ist und im ersten Moment entsprechend erschrocken war / das einfach die Stimmung komplett gekillt hat.
So, nach diesen beiden großen Blöcken nun noch zum allgemein Teil.
Als Gesamtfazit hat mir die Gala diese Jahr mal wieder super gut gefallen. Mein wichtigste Ziel war es, einige Leute (wieder) zu treffen, und das habe ich auf jeden Fall erreicht. Bevor ich wen vergesse, werd ich jetzt nicht alle einzeln aufzählen. Aber ich kann nur sagen, dass es toll war. Sowohl ein kleines privates Vorab-Treffen am Freitag mit einigen wenigen, als auch weitere Treffen am Samstag und Sonntag.
Auf der Con selbst wirkte dieses Mal vom Gesamteindruck her auch alles recht gut organisiert und die Panel waren auch gut verteilt, so dass ich ziemlich alles sehen konnte, was ich wollte.
Besonders positiv hervorheben möchte ich noch, dass es dieses Jahr die Möglichkeit gab, von der Galerie aus auch ohne Einhaltung des Dresscode etwas vom Auftritt bei der Gala zu sehen. Das ist ein sehr guter Kompromiss. Bitte nächstes Jahr unbedingt wieder so machen!
Einzige Bitte fürs nächste Jahr wäre, das vorher auch mal irgendwo anzukündigen. Leider habe ich das erst viel zu spät mitbekommen, sodass ich einen Großteil von Michelles Performance verpasst hab.
Speaking of Michelle: Da ich zu kurz dort war, kann ich es nicht genau beurteilen, aber in dem Moment als ich von der Disko zur Gala rüber kam, war es sehr merkwürdig, dass die Musik dort fast genauso energetisch war, wie die Musik bei der Disko. Ich habe den Verdacht, es wäre deutlich schlauer gewesen, Michelle bei der Disko auftreten zu lassen und zur Gala irgendwen mit etwas ruhigerer Musik auftreten zu lassen.
Letztlich sollte meiner Meinung nach die Entscheidung, wer wo auftritt allein von der Musik abhängig gemacht werden und auf die Gala wirklich nur Gala-taugliche Musik kommen. So könnte man fast den Verdacht bekommen, es wurde zwanghaft versucht, das Highlight auf der Gala zu haben, auch wenns vielleicht nicht ganz passt. Einfach, weil
Galacon.
Bei der Disko hatte ich aber auch so auf jeden Fall viel Spaß. Leider waren ziemlich wenige Leute dort. Aber hey, dafür gabs mehr Platz zum Tanzen.^^
Verbesserungsvorschlag für die Disko fürs nächste Jahr wäre nur etwas mehr Licht-Show. Die paar Scheinwerfer waren schon ziemlich wenig. Die LED-Pinkie vorne war allerdings sehr toll. Nur war es schade, dass sie ausschließlich während SpykerBronys Auftritt aktiv war. Da hätte man auch ruhig bei den anderen Auftritten etwas damit rumspielen können.^^