(06.09.2015)GearTight schrieb: Ich weiß ja nicht, wie viele Jahre es her ist, als dass du das letzte Mal ein frisches Windows installiert hast, aber so läuft das heuzutage nicht mehr.
Das war kurz vorm Start von Windows 8.
(06.09.2015)GearTight schrieb: (auf eine SSD)
Auf SSDs hab ich bisher nur Manjaro installiert. Zweimal.
(06.09.2015)GearTight schrieb: (06.09.2015)Pulse Wave schrieb: GNU/Linux per Live-Medium: DVD rein, Live-Medium bootet.
Dafür muss "das Linux" diese Funktion erstmal unterstützen, und meines Wissens nach tun das nur solche, die GNOME und Unity () nutzen. Jedenfalls konnte ich bisher kein Linux-System (abseits von Slax), welches den KDE-Desktop nutzt, als Live-Systmen booten.
Das kann jedes Live-System. Mein leistungsstärkster Rechner hat zwei KDE-Linuxe drauf, die beide schon mal vom Live-Medium installiert wurden.
(06.09.2015)GearTight schrieb: (06.09.2015)Pulse Wave schrieb: Währenddessen kannst du das Live-System nutzen, um z. B. dich im Netz rumzutreiben oder auch Dokumente zu bearbeiten, die du auf USB-Stick oder so hast.
Jo, mit einem System, welches sich gerade installiert, rumspielen, würde ich auch machen.
Zwei (2) Systeme.
Das eine, das Live-System, läuft von der DVD. Das kannst du nutzen.
Das andere wird auf deiner Platte installiert und ist vom Live-System 100% unabhängig.
(06.09.2015)GearTight schrieb: (06.09.2015)Pulse Wave schrieb: Aber nicht in Häppchen von ein paar Dutzend wie unter Windows, sondern auch mal 300–500 oder mehr auf einen Satz, je nachdem, wie alt der Snapshot auf der DVD ist.
Wie bei Windows.
Du hast unter einem frisch installierten Windows, das noch nicht genutzt wurde, auf einen Satz mehrere 100 Upgrades inklusive Microsoft Office, Firefox, Thunderbird, Pidgin,
GIMP Photoshop CS,
Audacious gmusicbrowser iTunes, VLC, µTorrent usw. usf., die alle über ein zentrales Microsoft-Tool aktualisiert werden?
(06.09.2015)GearTight schrieb: Außerdem macht Windows Update, wenn man will, mit Microsoft-Programmen genau das. Ich hab noch nie eigenhändig ein Update für Microsoft Office installieren müssen, das macht Windows Update ganz von selbst.
Mit Microsoft-Programmen. Auch mit Apple-Programmen? Mit Adobe-Programmen? Mit Google-Programmen? Mit Oracle-Programmen?
Mit Mozilla-Programmen? Mit Document-Foundation-Programmen? Mit GNU-Foundation-Programmen? Mit Programmen, die weder einem Unternehmen noch einer Stiftung gehören, sondern einem kleinen Grüppchen Programmierer oder gar einem einzelnen?
(06.09.2015)GearTight schrieb: Was ist denn bitteschön so schlimm darin, mal eben für vielleicht ne halbe Stunde den Computer nicht "produktiv" nutzen zu können?
Was ist so toll daran, dem Computer beim Installieren zuzugucken, wenn man die Maschine auch während der Installation risikolos (sogar noch weniger riskant als beim Betrieb von Festplatte/SSD) nutzen kann, um sich z. B. im Web umzugucken?
(06.09.2015)GearTight schrieb: Mal ganz davon abgesehen dass, wie bereits erwähnt, nicht einmal alle Linux-Distributionen (vermutlich sogar nur vergleichsweise wenige, darunter Ubuntu und Mint) Live-Umgebungen unterstützen.
Was außer *buntu kennst du?
Wenn es die Live-Umgebung gibt, dann geht sie auch, zumindest in den allermeisten Fällen. Ich glaube nicht, daß deutlich mehr als 50% aller Live-Systeme als solche nicht funktionieren.
(06.09.2015)Flauschi schrieb: Pulse Wave hat angefangen, Mutter
Weil ich GNU/Linux überhaupt nur erwähnt hab, und zwar positiv, womit die Hardcore-Windows-Verfechter hier schon ein Problem haben?
(06.09.2015)GearTight schrieb: (06.09.2015)Flauschi schrieb:
Was spricht dagegen?? Du fasst das OS ja nicht an, sondern kannst einfach normal Programme nutzen.
Was dagegen spricht? Ganz einfach, jede Aktion, die du auf einem Computer durchführst, hinterlässt Spuren. Und gerade bei einem kritischen Prozess wie der einer Systeminstallation will man ja genau sowas vermeiden.
Der Browsercache eines Live-Systems wird nicht auf das Laufwerk gepackt, auf dem gerade das Betriebssystem installiert wird – sondern in eine RAM-Disk, die nach dem nächsten Reboot spurlos futsch ist. Oder es gibt keinen Cache. Ein Live-System hat nicht mal Swap. Ohne entsprechende Anweisung mountet ein Live-System normalerweise keine Festplattenpartition.
(06.09.2015)GearTight schrieb: (06.09.2015)Flauschi schrieb:
Oh, Wow, das MS seine eigenen Produkte per Win Update mit aktualisiert ist ja auch viel besser als einfach ALLE veralteten Programme(?)
Ich dachte ja immer die Leute wollen "Kontrolle" über ihren eigenen Rechner. Das suggeriert mir zumindest die ganzen Windows-Skandale der letzten Wochen.
Ernsthaft, wenn man seine Programme automatisch upgedated halten will, kann man sich dafür ein Tool laden oder kaufen.
Jede GNU/Linux-Distribution bis hin zu Gentoo liefert so etwas sofort mit – auch die minimalsten Netinstalls. Und der Linuxer ist happy darüber.
Der Windows-User scheint das aber zu brauchen, seine Software upzudaten, indem er mit seinem Browser die Hersteller-Website aufruft, sich das komplette Installationspaket runterlädt und – je nach Installer – eine komplette Neuinstallation händisch durchhechelt. Herzlich wenige freie, offene Windows-Programme haben einen eingebauten Updater – besonders dann nicht, wenn sie aus der Linuxwelt kommen, wo sie sich auf einen funktionierenden Paketmanager verlassen können oder von vornherein nicht als Binaries außerhalb von Paketmanagern erhältlich sind.
Zum Glück gibt's für Windows mittlerweile Chocolatey.
(06.09.2015)GearTight schrieb: So, jetzt nenne ich mal ein paar Nachteile des ach so tollen Linux:
-Unzureichender Support. Normale Versionen werden oft nur unterstützt, bis die nächste Version erscheint, LTS-Versionen "immerhin" 18 Monate. Windows hingegen wird 10 Jahre unterstützt, Windows 10 vermutlich sogar länger aufgrund einer Umstellung der Verteilung.
>implizierend, daß Linux == Ubuntu
SuSE Linux Enterprise Server: bis zu 9 Jahre.
Red Hat Enterprise Linux: 10 Jahre (Version 5, 6, 7: 13 Jahre).
Debian GNU/Linux
stable: mindestens 5 Jahre inklusive sämtlicher Anwendungen aus den Paketquellen (auch
oldstable bekommt keine neuen Punkt-Releases, sondern kritische Bug- und Sicherheitsfixes werden auf die alten Punkt-Releases zurückportiert).
Debian
sid, Aptosid, Siduction, Arch, Gentoo et al.: nicht anwendbar, Rolling Release, somit praktisch unendliche Supportdauer, weil es keine harten Distributionsversionen und keine harten Distributions-Upgrades gibt. Das bedeutet allerdings auch, daß Anwendungen, Bibliotheken und mitunter sogar Kernels zwischendurch auf neue Punkt-Releases aktualisiert werden können.
(06.09.2015)GearTight schrieb: -Schlechte Softwareunterstützung. Die meisten Tools, die man für Linux kriegt, sind selbst quelloffen und reichen in vielen Fällen noch immer nicht an kommerzielle Lösungen ran.
Wenn man denn unbedingt die Vorteile von Adobe Photoshop CS6 gegenüber dem GIMP braucht.
Oder die Vorteile von Adobe InDesign gegenüber von TeX Live.
Oder die Vorteile von Avid Pro Tools gegenüber Rosegarden.
(06.09.2015)GearTight schrieb: -Schlechter Treibersupport: Für viele Geräte muss man bei Linux auf generische Treiber ausweichen, die dann nicht ihre volle Funktionalität entfalten können.
Wenn man nur Hardware verwendet, die zu diesem Zeitpunkt einen Monat auf dem Markt ist und auf einem komplett neu entwickelten Chipsatz basiert, also komplett neue Treiber braucht.
Wenn die Hardware älter als der Kernel ist (und gerade bei Rolling Releases hat man schon mal einen Kernel, der erst ein paar Tage alt ist), stehen die Chancen gut, daß man z. B. USB-Hardware unter GNU/Linux installiert bekommt, indem man sie anschließt und sonst nichts macht, weil das System zur Laufzeit die dazugehörigen Kernelmodule lädt. Gute USB-WLAN-Sticks können das.
Sollten die Treiber nicht schon installiert sein, hilft häufig die Paketverwaltung weiter. Ein Druckertreiber ist so easy installiert wie ein Spiel oder ein Mediencodec. Drucker anschließen, läuft.
Und dann ist da noch Hardware, die nicht aus diesem Jahrzehnt ist und von Windows 8 schon nicht mehr unterstützt wird – die aber unter GNU/Linux wunderbar läuft. Ich hab zwei ziemlich gute Soundkarten, auf die das zutrifft. Eine davon läuft offiziell nur bis einschließlich Windows 98SE, die andere bis Windows XP.
Fun fact: Microsoft Kinect lief unter GNU/Linux, bevor es unter Microsoft Windows lief. Und GNU/Linux hatte auch einen Treiber für USB 3.0, bevor Windows einen hatte – die Rolling Releases haben ihn schon innerhalb weniger Tage per Kernel-Update an ihre User ausgeliefert.
(06.09.2015)GearTight schrieb: -Unintuitiv: Das wird bei vielen Linux-Nutzern jetzt vermutlich sauer aufstoßen, aber Linux ist auch nach so vielen Jahren noch immer nicht so benutzerfreundlich wie Windows oder Mac OS.
Weil keine Linux-Oberfläche in der Bedienung 100% identisch ist mit Windows oder OS X und so mit festgefahrenen Gewohnheiten bricht?
Weil es kein C:\ gibt?
(06.09.2015)GearTight schrieb: Noch immer muss man viel zu oft in die Konsole gehen oder gar Quellcode selbst kompillieren, wenn man Einstellungen vornehmen oder neue Software installieren will, Dinge, die in Windows mit wenigen Mausklicks erledigt sind.
Konsole stimmt. Aber wer GNU/Linux länger als ein paar Monate benutzt, wird die Konsole als sehr schnell erachten.
Das mit dem Kompilieren ist 99,9% FUD aus der Anfangszeit von GNU und somit Bullshit. Beinahe alles, was du brauchst, kriegst du über die Paketverwaltung. Wenn Ubuntu es selbst nicht hat, gibt's mit großer Wahrscheinlichkeit ein PPA.
Arch und Artverwandte haben das AUR, und das AUR enthält mehr Software, als du dir unter Windows im Browser ergooglen oder unter Ubuntu per PPAs dazuhängen könntest. Okay, viel von dem, was aus dem AUR kommt, wird dann kompiliert, aber das geht vollautomatisch.
Im übrigen ist das Kompilieren von Quelltext unter GNU/Linux vergleichsweise einfach. Ein einziges Mal holst du dir über die Paketverwaltung die Build-Essentials (oder wie auch immer die in einer gegebenen Distri/einem gegebenen Paketmanager heißen). Dann gehst du ins Verzeichnis mit dem Code,
./configure,
make, und schon hast du ausführbaren Binärcode. Ich meine, wieviel einfacher kann Kompilieren noch sein als ein Befehl namens "make"?
(06.09.2015)GearTight schrieb: Linux ist schlicht und ergreifend noch immer nicht vollständig für den Privatgebrauch nutzbar, speziell nicht für Leute, die weniger computerversiert sind.
Weil dem Menschen die Bedienung jeglicher Version von Windows bombenfest in die DNS eingebrannt ist. Inklusive der Kacheloberfläche von Windows 8. Gleichzeitig kommt er nicht klar mit einem KDE, Xfce, LXDE oder dergleichen, das dieselbe Anordnung der Bedienelemente hat wie Windows 95, 98, 98SE, 2000, ME, XP, Vista und 7.
Es gab schon zahllose Fälle, wo Computerneulinge an GNU/Linux gesetzt wurden, damit wunderbar klarkamen und Windows hinterher bei ihrem Erstkontakt als hoffnungslos verquast und unlogisch in der Bedienung erachtet haben.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Und warum bitteschön muss man Festplatten ausbauen, während die Kiste gerade läuft? Ja, moderne Mainboards unterstützen SATA-Hotplugging, das heißt trotzdem nicht dass man das machen sollte.
Jeder gute Server hat seine Datenplatten in Wechselrahmen. Das ist schon seit Jahrzehnten so. Und bestimmt nicht nur, damit man damit Schindluder treiben kann.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Wenn nie altes aus dem Kernel rausgeschmissen wird, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass das automatisch besser ist, sondern dann bläht sich höchstens der Kernel unnötig auf. Und diverse Erfahrungsberichte in diesem Thread zeigen gut, dass ein Großteil der aktuell verfügbaren Hardware noch immer unter Windows 10 läuft.
Ja, aktuell verfügbar. Will sagen, was jetzt in diesem Augenblick neu im Handel erhältlich ist.
Aber wer schmeißt heile Hardware weg, nur weil sie nicht mehr hergestellt wird? Ach ja, Windows-User, wenn die unmittelbar folgende Windows-Version (oder gar der unmittelbare nächste Service Pack) die Treiber inkompatibel werden läßt.
Das ist unter OS X noch viel schlimmer. Wenn man Pech hat, kann man sich für jede Version die Hälfte seiner Hardware neu kaufen.
Die Elektroschrott-Berge wären bedeutend höher, wenn Linus Torvalds nur Treiber für diejenige Hardware in den Kernel ließe, die Amazon gerade auf Lager hat.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Und auch unter Linux ist beileibe nicht gegeben, dass alte Hardware mit neuen Versionen oder bestimmten Distributionen laufen.
Ubuntuusers: Alte Hardware
Noch einmal: Linux ist nicht immer nur Ubuntu. Ubuntu ist da kein Maßstab.
Arch unterstützt gefühlt alles, was GNU/Linux überhaupt unterstützen kann, mit einem Kernel, der viel schlanker ist als das Ungetüm, das Canonical ausliefert. Debian hat auch gerade erst die 486-Unterstützung abgeschafft – leider aber auch die für parallele Schnittstellen.
Das von Arch abgeleitete Chakra, ebenfalls ein Rolling Release, hat dagegen schon vor Jahren jegliche Unterstützung von 32-Bit-Systemen (!) über Bord geworfen und läuft nur noch auf 64-Bit-Maschinen.
(07.09.2015)GearTight schrieb: (07.09.2015)Meganium schrieb:
Zitat:-Unzureichender Support. Normale Versionen werden oft nur unterstützt, bis die nächste Version erscheint, LTS-Versionen "immerhin" 18 Monate. Windows hingegen wird 10 Jahre unterstützt, Windows 10 vermutlich sogar länger aufgrund einer Umstellung der Verteilung.
Zwar kein Betriebssystem, aber Browser werden doch auch nur alle paar Monate unterstützt? Gerade Firefox und Chrome? o.O
Was haben Browser damit zu tun?
Daß im Unternehmensumfeld (und ich rede hier von internationalen Konzernen mit zigtausend Windows-Rechnern) das Geschrei groß war, als der Support für Windows XP eingestellt wurde – denn die Unternehmen hatten sich vor Jahrenden hochspezielle Webanwendungen gegen den IE6 programmieren lassen, deren Funktionieren in IE7 und aufwärts nicht garantiert werden konnte, und die Herstellerfirma dieser Webanwendungen existiert nicht mehr, so daß niemand die Webanwendungen aktualisieren könnte (oder die Firma gibt's noch, aber ein Upgrade würde Monate dauern, zigtausende Euronen kosten und auch dann nicht mit 100%iger Sicherheit so funktionieren wie vorher) und so weiter...
Von daher sind Unternehmen darauf angewiesen, daß auch Software wie Webbrowser nicht alle Naselang auf eine neue Punktversion hochgezogen werden müssen.
Außerdem ist es eine Sache, privat eine oder ein paar Firefox-Installationen zu aktualisieren, und eine ganz andere, in einem Konzern mit zentralisierter IT 30.000 Firefox-Installationen zu aktualisieren – und dann auch noch zu garantieren, daß sie hinterher weiterhin so laufen wie vorher.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Ich bezweifle, dass viele aktuelle Linux-Versionen noch ohne PAE, NX oder SSE2 auskommen.
Und für ältere Linux-Versionen, die diese alte Hardware tatsächlich noch unterstützt, kriegst du soviel Support wie für Windows 98.
Es gibt tonnenweise Distributionen, die auf Hardware aus dem 20. Jahrhundert laufen. Von Distributionen, die in einem Rhythmus länger als ein Jahr upgegradet werden (Debian 8.0
squeeze/
testing) bis hin zu Rolling Releases (Manjaro). Ich hab tatsächlich Manjaro auf einem Athlon XP laufen, der Athlon XP kann kein SSE2, und Manjaro hat gerade vergangenes Wochenende eine neue Version ausgerollt (ohne großes Distributions-Upgrade wie unter Debian oder Ubuntu, aber es gibt eine neue Versionsnummer).
(07.09.2015)GearTight schrieb: Der markierte Teil ist einer der Hauptgründe, warum Linux in Sachen Marktanteil (Stand August 2015) noch immer bei 1,63% rumbaumelt.
Gemessen an was? An Vorinstallationen auf verkauften Rechnern?
Die allerallerallerwenigsten Linuxe sind vorinstalliert – weil es kaum Hersteller gibt, die es vorinstallieren, weil sie dann keinen Rabatt mehr von Microsoft bekommen. Freie Computerhändler, die eigene Maschinen zusammenbauen, können häufig mit GNU/Linux nicht gut genug umgehen, um es für ihre Kunden so zu warten, wie sie ihren Kunden immer wieder das Windows saubermachen. Folglich installieren auch sie es nicht vor.
Auf ein auf einem neuen Rechner vorinstalliertes GNU/Linux kommen dutzendweise vom User selbst nachträglich installierte.
(07.09.2015)GearTight schrieb: (07.09.2015)Andromachus schrieb: Für die meisten Anwendungsfälle im Home-Bereich ist tatsächlich Linux geeigneter als Windows, es gibt aber auch ausnahmen, wie z.B. das Gaming. Erfahrungsgemäß bereitet die Windows Installation dann aber am meisten Kopfzerbrechen. Bei mir z.B. der lokale Storage, Intel Rapid Storage, Windows Storage Spaces und dynamische Datenträger, das ist alles nicht so tunable, dokumentiert, performant und zuverlässig wie good old school mdraid+lvm (und ja, die AIX Implementation finde ich eleganter und besser als die bei Linux). Fehlendes Memory Overcommit/Compression wars bei der Vorgängermaschine, zusammen mit nicht-tunebarem Swapverhalten.
Nein. Einfach nur nein. Da sind Windows und Mac OS X deutlich besser geeignet. Windows schaltest du ein, erstellst dein Benutzerkonto, installierst die Updates, wirfst die Bloatware runter und die Kiste läuft. Bei Mac OS schaltest du die Kiste ein, erstellst dein Benutzerkonto und die Kiste läuft. Bei Linux musste erstmal herausfinden, wie alles überhaupt funktioniert.
Weil
homo sapiens sapiens als versierter Windows-Benutzer – und auch nur Windows-Benutzer – geboren wird.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Ich, als Windows-Nutzer mit etwa 15 Jahren Erfahrung, bin da erstmal selbst ratlos, etwa mit der Installation von Programmen.
Da haben wir's.
Du hast 15 Jahre lang nur Windows benutzt und bist daher voll und ganz auf Windows eingeschossen. Damit es für dich einfach benutzbar ist, muß es exakt genauso funktionieren und exakt genauso bedient werden, wie du es von Windows gewohnt bist. Und GNU/Linux ist erst dann wirklich benutzerfreundlich, wenn es ein kostenloses Windows ist vom Explorer über Laufwerksbuchstaben, Abschaffung von Mountpoints,
C:\Benutzer\<Name> statt
/home/<name> und der Systemsteuerung bis hin zur Abschaffung des Paketmanagers und statt dessen Software-Installation per Doppelklick von mit dem Webbrowser runtergeladenen *.exe-Installationsdateien, die dann die Software
ordnungsgemäß über /usr/bin, /usr/share, /usr/lib und /etc verteilen in
das Verzeichnis den Ordner installieren, den du im Installer angibst.
Da frage ich mich doch: Wie soll der arme Windows-Anwender bloß klarkommen mit all den Features, die Microsoft mit der Zeit aus der UNIX- und GNU/Linux-Welt übernommen hat? Etwa die virtuellen Desktops von Windows 10? Die gab's vorher nicht, also erschweren sie die Bedienung von Windows ungemein! Oder die Symlinks, die mit Windows 8 eingeführt wurden? Viiiiieeeel zu kompliziert!
Ich meine, mal ehrlich: Von der Bedienung der Oberfläche her ist der Sprung von Windows 7 auf Kubuntu oder Xubuntu kleiner als von Windows 7 auf Windows 8 mit seinen Kacheln.
Und die Bedienung von Ubuntu ist kein Maßstab für Ease of Use. Im Gegenteil. Es hat schon seinen Grund, warum außer Ubuntu keine andere Distribution die verunglückte Unity-Oberfläche in den Paketquellen hat. Ich meine, es gibt sogar kaum Distris, die das auf Canonicals Anweisung her runtergeblödete, auf "alles neu und cool" getrimmte GNOME 3 haben. Kaum daß GNOME 3 rauskam, gab's im Mint-Umfeld sowohl einen Fork von GNOME 3 mit einer GNOME-2-artigen Bedienung (Cinnamon) als auch einen GNOME-2-Fork, um diese Umgebung weiter maintainen und modernisieren zu können (MATE), Ubuntu-User rannten in einer beispiellosen Stampede zu Mint, und sogar Debian stieg um auf die ewige Konstante Xfce4; das spricht doch Bände über GNOME 3.
Den Shitstorm wegen einer komplett neuen, für Tablets optimierten Oberfläche mit komplett neuer Bedienung bei einer neuen Version eines altbekannten Betriebssystems hatte Ubuntu tatsächlich schon vor Windows.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Die meisten Leute werden nie ihr Windows neu installieren müssen,
Es gibt massenhaft Leute, die sagen, daß Windows zweimal im Jahr komplett neu aufgesetzt werden sollte, damit die Maschine anständig funktioniert. Aber gut, wer sich die Kiste gedankenlos zumüllt...
(07.09.2015)GearTight schrieb: Warum nun Windows und nicht etwa das teils noch einfachere Mac OS ganz vorne ist, hat mehrere Gründe: Erstmal war Microsoft der erste, was viele Leute der Firma immer noch ankreiden.
Der erste was? Microsoft hatte was als erster?
Zum Beispiel ein Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche?
Kleine Geschichtsstunde: Das erste Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche wurde 1984 im Xerox PARC entwickelt. 1985 hat
Apple die GUI abgekupfert. Xerox hat Apple verklagt und Recht bekommen. Daraufhin haben auch andere Hersteller wie Commodore (Amiga OS) und Atari (TOS) ihre eigenen GUIs entwickelt und in ihre Betriebssysteme eingebaut.
Und Microsoft? Bot 1994 (!) immer noch MS-DOS 6.22 ohne GUI an. MS Windows 3.11, die dazugehörige GUI (die nicht stand-alone als Betriebssystem laufen konnte, weil sie eine DOS-Anwendung war), kostete den Kunden saftig extra. (Diese Worte kommen von jemandem, der gewissermaßen Erstbesitzer eines 1992er Highscreen 80386SX-25 mit MS-DOS 6.2 und Windows 3.1 ist.)
1994 brachte IBM eine neue Version von OS/2 raus, die voll kompatibel war zu a) aller Hardware, auf der DOS und Windows lief, b) allen DOS-Anwendungen und c) allen Windows-Anwendungen. Das war nicht nur ein potentieller Microsoft-Killer, sondern der damalige Vobis-Chef hat Microsoft den Stinkefinger gezeigt und ab 1994 alle Highscreen-Rechner standardmäßig mit OS/2 ausgeliefert. Microsoft gingen dadurch massiv Einnahmen aus dem deutschen Markt flöten.
Damit nicht auch noch andere Handelsketten oder gar große Unternehmen wie Nixdorf oder Hewlett-Packard dasselbe tun oder gar IBM selbst Microsoft-Software komplett durch OS/2 ersetzt, haben sie eilends Windows 95 zusammengestrickt mit einer Oberfläche, deren Anordnung und Bedienung kackendreist bei OS/2 abgekupfert worden war (und die sich in Teilen wacker bis heute als Standard hält). 1995 hat Microsoft erstmals ein Betriebssystem mit grafischer Benutzeroberfläche herausgebracht – 11 Jahre nach Xerox.
(07.09.2015)GearTight schrieb: Zweitens sorgt die hohe Kompatibilität von Windows dafür, dass es ohne Rumgefummel praktisch auf jeder Hardware läuft.
Sofern sie zu diesem Zeitpunkt gerade im Handel ist.
(09.09.2015)zer0x schrieb: In Linux ist LAME auch nicht von Haus aus integriert und muss erst installiert werden.
Es gibt sogar erschreckend viele Distris (zumindest hierzulande erhältliche und installierbare Versionen), die out of the box zumindest MP3s abspielen können, mit freien Formaten aber gar nichts anfangen können, solange man nicht die Libraries dafür installiert. Gut, das ist mit einem Handgriff gemacht, aber bitte, MP3-, aber keine FLAC-Unterstützung?
(09.09.2015)GearTight schrieb: In Windows 10 wurde zumindest die Unterstützung von mkv-Dateien nativ eingebaut.
Dito FLAC und Ogg/Vorbis, wobei ich jetzt nicht weiß, ob das nur Decoder oder auch Encoder sind.
(09.09.2015)Andromachus schrieb: Grundsätzlich sind verlustbehaftete Codecs im Audiobereich größtenteils veraltet, weil Storage viel billiger geworden ist und es somit die Ersparnis an Platz gegenüber verlustfreier Kompression (FLAC, ALAC, ..) idR nicht ins Gewicht fällt. MP3 stammt ja aus Zeiten von 540MB Festplatten und 16MB Compact Flash Cards etwas später bei Mobilgeräten.
Einer der Gründe, warum trotzdem alle Welt weiterhin MP3 benutzt, ist, weil der eingebaute Flash-Speicher von Smartphones kaum mehr wächst – und tragbare Multimedia-Player mit riesigen Festplatten ausgestorben sind.