WLAN-Netz per Richtfunk anzapfen

[Rapti]

Moinsen!

Ich bin vor einer Weile ins Studentenwohnheim eingezogen. Dort ist das Datenvolumen fürs Internet auf 10 GB pro Woche begrenzt und das ist extrem nervig.
Allerdings ist die Wohnung gerade mal 100 m außerhalb der Reichweite des Uni-WLANs. Wir würden gerne das Uni-WLAN mithilfe eines Repeaters anzapfen, damit wir unbegrenztes Datenvolumen haben.

Wir haben bereits eine Richtfunkantenne des Modells TP-Link TL-ANT2409A, die wir vom Fenster aus auf die Universität richten wollen. Ich brauche nun einen WLAN-Repeater, der das Uni-Netz erweitert.

Zwei Möglichkeiten wären dabei befriedigend:

- Der Repeater erweitert einfach nur das Netz, sodass wir uns einloggen können, als wären wir direkt auf dem Kampus.
- Der Repeater arbeitet als Router, erstellt ein eigenes Netzwerk und nutzt das Uni-WLAN für die Internetverbindung.

Kennt jemand einen möglichst günstigen Repeater oder WLAN-Router, mit dem das möglich wäre? Das Gerät muss über die Möglichkeit verfügen, eigene Antennen anzustecken, und gleichzeitig ein WLAN-Netz erstellen als auch mit einem anderen WLAN-Netzwerk verbunden sein können.

[DrDerrek]

(21.09.2015)Rapti schrieb:  Kennt jemand einen möglichst günstigen Repeater oder WLAN-Router, mit dem das möglich wäre? Das Gerät muss über die Möglichkeit verfügen, eigene Antennen anzustecken, und gleichzeitig ein WLAN-Netz erstellen als auch mit einem anderen WLAN-Netzwerk verbunden sein können.

Der WLAN-Router/Repeater kann aber auch um ein weiteres Gerät erweitert werden, um eine eigene SSID zu haben, was hier sinnvoll wäre - denn sonst wird das zweite Netz per Richtfunk wieder eurem Campus zugeführt.

Wie läuft eigentlich die Authentifizierung bei eurem Uni-WLAN? Das eduroam wird wohl nicht mit Stock-Firmware möglich sein, da man dazu ja ein Zertifikat installiert haben muss. Lediglich offene oder WPA(2)-verschlüsselte Netze sollten möglich sein.

Probiers doch mal mit dem TP-Link TL-WA701ND, der kostet keine 30 Euro und den kann man zur Not auch wieder zurückschicken.

[mowny]

(21.09.2015)DrDerrek schrieb:  Der WLAN-Router/Repeater kann aber auch um ein weiteres Gerät erweitert werden, um eine eigene SSID zu haben, was hier sinnvoll wäre - denn sonst wird das zweite Netz per Richtfunk wieder eurem Campus zugeführt.

Sollte man im Repeaterbetrieb nicht festlegen können, was auf welcher Antenne rausgeht?

Wenn das Gerät routen statt repeaten soll, müßte es aber selbst im Uni-WLAN eingeloggt sein, und dann geht der gesamte Traffic über den verwendeten Account. Das könnte Ärger für den Accountinhaber geben.

[Nastor]

Als ich im Zivildienst für 8 monate war, habe ich mir folgenden Wlan-Stick zugelegt
http://www.pearl.ch/ch-a-PX8236-1131.shtml

Anschliessend habe ich mir zuhause zwei Doppel-Biquad-Antennen gebastelt, mit denen ich Problemlos das Gäste-Wlan des Spitals anzapfen konnte. War innerhalb von 20 min. erledigt und es gibt im Internet genug Anleitungen, wie man sich die Antennen selber zusammenbiegen kann.

Die Entfernung war ca. 300m, daher würde es bei euch warscheinlich ohne ein Repeater funktionieren, das Ding kann man perfekt mit einem USB-Kabel verlängern. Und es gibt Software, die den eigenen Laptop als Router umfunktionieren, daher wäre das wohl die günstigste Möglichkeit, den Raum mit W-Lan zu versorgen.

[DrDerrek]

(21.09.2015)mowny schrieb:  Sollte man im Repeaterbetrieb nicht festlegen können, was auf welcher Antenne rausgeht?

Kenne ich nur von Enterprise-Geräten, die sich im mittleren dreistelligen Euro-Bereich bewegen. Im Consumer-Bereich sind mehrere Anetnnenanschlüsse lediglich für Diversity und MIMO gedacht.

Für alles Weitere brauchen wir erst mal Infos, wie die Anmeldung an Raptis Campus-WLAN funktioniert.

(21.09.2015)Nastor schrieb:  Und es gibt Software, die den eigenen Laptop als Router umfunktionieren, daher wäre das wohl die günstigste Möglichkeit, den Raum mit W-Lan zu versorgen.

Das hat den Nachteil, dass du immer einen Rechner laufen lassen musst. Da kann man sich ja gleich einen Accesspoint kaufen, der Client-Funktionalitäten hat und dahinter dann einen Router setzt. Ist vom Stromverbrauch und der Wartungsfreundlichkeit besser. Und die Antenne ist ja laut Beschreibung eh schon vorhanden.

[Rapti]

Die Anmeldung funktioniert hier ähnlich wie bei eduroam. Ich muss einen Benutzetnamen und ein Passwort angeben.

[DrDerrek]

Geht das über WPA2 Enterprise oder über ein captive portal? Falls Ersteres zutrifft hätte sich die Sache nämlich erledigt und du müsstest dir dann doch die Lösung von Nastor anschauen.

[Conqi]

Wenn es wirklich wie eduroam funktioniert (bei unserer FH gibt es einfach nur eduroam, was ich auch irgendwie sinnig finde), dann WPA2 Enterprise.

[Rapti]

Mit meinem Laptop kann ich sogar mit vorinstallierter Software ein eigenes WLAN erstellen und es mit der Internetverbindung eines anderen Netzwerkes versorgen. Allerdings kann ich daran keine Richtfunk-Antenne anschließen und das Netzwerk wäre dann vom Laptop abhängig. Ich will den nicht 24/7 laufen lassen und meine Mitbewohner müssen dann verzichten, wenn ich mit dem Laptop weg bin. Deshalb suche ich einen kleinen WLAN-Router, der:
- über einen Anschluss verfügt, an den ich meine Richtfunkantenne anschließen kann
- sich mit Benutzernamen und Passwort mit dem Uni-WLAN verbinden kann
- mit einer zweiten Antenne ohne Richtfunk ein eigenes WLAN erstellen kann, für das er die Internetverbindung des Uni-WLANs verwendet
- bezahlbar ist.

[DrDerrek]

Nochmal: mit Geräten aus der Consumer-Preisklasse brauchst du zwei Geräte, da die Antennenanschlüsse so nicht frei belegbar sind.

Hol dir einen alten WRT54G, und zwar einen mit Hardware Version 4 oder weniger und mach das hier damit:

http://blog.jozjan.net/2008/12/wrt54gl-a...a.html?m=1

Danach steckst du an einen LAN Port einen anderen Accesspoint an.

Dir sollte aber bewusst sein, dass jeder Unfug, der über diese Leitung geht auf dich zurückfallen wird...

[Rapti]

Das klingt doch gut. Ich werde mich mal nach gebrauchten Geräten umsehen.

[Leon]

Je nach Uni gibt es oft mehrere Möglichkeiten, sich mit dem WLAN zu verbinden. Bei mir (Erlangen) gibt es insgesamt 4 WLAN-Netze, davon 2 mit WPA Enterprise (PEAP), eduroam (mit WPA (TTLS)) (dieses benutzt praktisch niemand) und ein ungesichertes WLAN für VPN.
Sofern es letzteres zufällig auch bei dir an der Uni geben sollte, wäre es vermutlich auch möglich, einen einfacheren Consumer-Accesspoint-Client/Repeater zu nehmen und man könnte das WLAN sogar bedenkenlos an andere Uni-Kollegen weitergeben.

[Andromachus]

Ich denke, du brauchst keinen Repeater, sondern einen AP, der im Client mode arbeiten kann. Diesen verbindest du dann mit deinem Netzwerk.

Sichtverbindung wird unerläßlich sein, mit einer gescheiten Antenne könnte es funktionieren. Muß man einfach ausprobieren, vielleicht leihst du dir entsprechende Geräte bevor du sie kaufst.

[Xenothris]

Ich hab sowas mal mit einem Buffalo 54Mbit AP gemacht, ein "Netz im Netz". Der hat 1 interne Antenne für mich lokal und eine externe, wo ich eine Sektorantenne betirben habe. Das teil hatte dd-wrt drauf, da konnte man die Antenne zuweisen. Somit hab ich den so eingerichtet, das die Wlan Verbindung mit externe Antenne vor der Firewall war (sozusagen WAN) und ein erstelltes virituelles Wlan Netz die interne nutzte und ein weiteres lokales Netz ausstrahlte für Handy/Laptop. Die LAN Anschlüsse kann man natürlich auch verwenden. Somit sind deine Geräte vom Uni Netz getrennt und können nich von fremden Geräten im selben Uni Netz angezapft werden. Gut an Hotspots im Urlaub, wenn man daneben sich eingemietet hat. Optional baut der AP auch einen VPN auf.

Aber der Link mit OpenWrt geht auch, ist ein ähnliches Projekt. Musst nur schauen, das die Geräte auch von dd-wrt oder openwrt unterstützt werden. Bei ebay findet man die häufig aber auch neue Modelle werden unterstützt.

[DrDerrek]

Die Crux ist hier, dass man sich über WPA2 Enterprise mit dem Primärnetz verbinden muss (solange wird nichts gegenteiliges vom OP erfahren). Und das kann DD-WRT meines Wissens nicht.

[Xenothris]

(01.10.2015)DrDerrek schrieb:  Die Crux ist hier, dass man sich über WPA2 Enterprise mit dem Primärnetz verbinden muss (solange wird nichts gegenteiliges vom OP erfahren). Und das kann DD-WRT meines Wissens nicht.

Wpa 2 Enterprise kann dd-wrt schon, nur wie ist die Frage, ob er das Anmeldeverfahren kann, was das Uni Netz hat. Aber grundsätzlich kann man Wpa2 Enterprise auswählen.

[DrDerrek]

Ich habe nichmal nachgelesen und festgestellt, dass das nur teilweise stimmt. Anscheinend braucht man einen Atheros Chip im Gerät, damit das mit dd-wrt geht.

Aber was bringt das Herumgerede? Ich habe oben doch bereits einen Lösungsansatz gepostet.Warten wir einfach, bis der probiert wurde.

[Rapti]

Ich habe das Gerät erhalten und auf OpenWRT umgeflasht, aber es geht nicht richtig. Ich kann wpa_supplicant nicht installieren. Wenn ich den Befehl eingebe, passiert eine Zeit lang scheinbar nichts, und dann steht "Killed" in der Konsole. Anscheinend reicht der Arbeitsspeicher nicht aus. Geht das auch irgendwie anders?

[DrDerrek]

Hast du wpa_supplicant per Paketmanager oder aus dem heruntergeladenen Paket installiert?
Hast du das Zertifikat deiner Hochschule erfolgreich abspeichern können? Stimmt der Pfad dorthin? Welche OpenWRT Version verwendest du? "Sieht" der Accesspoint das eduroam WLAN? (mit "iwlist scan" prüfen!)

[Rapti]

Ich habe wpa_supplicant per Paketmanager geladen bzw. es so versucht. Das Zertifikat habe ich erfolgreich abgespeichert. Ob der Router das Netzwerk sieht, weiß ich nicht, da das Terminal den Befehl iwlist nicht kennt. Da war ich auch schon verwundert.

Ich benutze die neueste Version. Wenn ich wieder da bin, werde ich es mit der 8.irgendwas aus dem Blogpost erneut versuchen.