Zitat:Fluttershy in S1 war ängstlich vor allem und jedem, Marble scheint mir dagegen eigentlich nur schüchtern zu sein. S1-Fluttershy an ihrer Stelle hätte sich nicht aus ihrem Zimmer getraut, wenn Fremde da sind, Marble ist dagegen gerne dabei, steht nur überhaupt nicht gerne im Rampenlicht, und kriegt konsequent in einer solchen Situation kein Wort gesagt.
Da hast du allerdings recht. Sie hat bei mir nur einen spontanen Flashback zu meinen ersten Mlp-Folgen 2011 gleich einer posttraumatischen Belastungsstörung hervorgerufen.
Während Fluttershy damals eine hohe angst vor sozialen Situationen hatte und sich ohne ihre Tiere der Gesellschaft der Ponies relativ hilflos ausgesetzt sah(bis sie natürlich durch die Unterstützung ihre Freundinnen und den steigenden eigenen Mut ab und an mal über den Schatten zu springen mehr und mehr an ihren Ängsten und Problemen gewachsen ist) , scheint Marble tatsächlich schlichtweg äußerst wortkarg zu sein. Da lässt sich vermuten, dass sie einfach nie so genau weiß, was sie sagen soll. Dementsprechend kann man auch ihr natürlich mangelndes Selbstbewusstsein oder Selbstvertrauen attestieren... minus die komponente der Social anxiety. Mehr Folgen mit Marble Pie gäben uns die Gelegenheit zu sehen, wie sich oberflächlich betrachtet ähnliche Verhaltensauffälligkeiten von ihrem Ursprung unterscheiden.
Allerdings bezweifel ich, dass wir öfter als 1, 2 Folgen über mehrere Seasons verteilt auch nur einen kleinen Fokus auf Pinkies Schwestern bekommen.
Das ist für mich in sofern traurig, da insbesondere Limestones und Marbles erster Eindruck einfach genug gehalten ist, dass so ziemlich jeder Brony Theorien über ihre Persönlichkeiten aufstellen könnte, sie aber dennoch interessant genug sind, um Spaß daran zu haben sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Ist zumindest meine Meinung.
Vor allem Limestone finde ich in der Hinsicht ziemlich fasziniert. Ich denke sie ist wie Applejack sehr verantwortungsbewusst und fühlt sich sowohl ihrer Familie als auch dem Hof gegenüber sehr verpflichtet, das äußerst sich bei beiden allerdings unterschiedlich.
Limestones misstrauendes Verhalten gegenüber den Apples quasi als Fremde auf dem Familienhof ist auch ziemlich gut auf eines der offensichtlichen realen Vorbilder der Pies- nämlich die autarken Gemeinschaften der Amishe, die sich durch großes Traditionsbewusstsein, enge Verbindung an Familie und Dorfgemeinschaft und eine schon in den Simpsons parodierte hohe Arbeitsmoral auszeichnen, übertragbar. Durch die realen Entsprechungen sind die Pies als Charaktere für mich auch sehr viel glaubhafter und ich kann den Schreibprozess der Crew sehr gut vermuten. Wir sind uns ja wohl einig, dass die Persönlichkeiten der Pies um einiges später ausgearbeitet wurden als Mane 6 Pony Pinkie Pie.
Dahingehend wurde eine Situation konstruiert, die Pinkie Pie als Ausreißer einer traditionellen, konservativen, ländlichen, vom Rest Equestrias isolierten, auf die Familie und dessen Oberhaupt, den Familienvater Igneous Rock ausgerichteten Parallelgesellschaft skizziert.
Meines Erachtens ein meisterlicher Streich modernem Storywritings.
Sowohl die vielen Parallelen, als auch die gravierenden Unterschiede sind nach einmaligem Ansehen und 10 minütigem reflektieren äußerst ersichtlich.
Parallelen zwischen den Apples und Pies:
-Beide sind seit Generationen Landwirte und Farmer
-Beide zeichnen sich durch engen Familienzusammenhalt aus
-Beide habe ihr respektives Handwerk, Äpfel und Steine, durch
generationenlanges Sammeln von Praxiswissen perfektioniert(Mutmaßung)
-Beide können sich mit Ihrem Produkt identifizieren und haben daraus eine rechte Kultur entwickelt( bei den Apples die Zap-Apple Ernte, der riesige Apfel in
Bats - bei den Pies: Der Stein der Ehe quasi, der riesige Dracheneistein.)
- Beide scheinen ihr Produkt in verschiedenen Formen kultiviert zu haben(Apfel-Rezepte, Stein-Rezepte)
- Beide Familien haben motivierte und hartarbeitende Hauptversorger (Big Mac+Aj/Limestone)
Unterschiede zwischen Apples und Pies
-Die Apples geben sich eher offen und begrüßen gerne Gäste auf ihrer Farm, die Pies haben auch eine Eigenart der Gastfreundschaft, scheinen aber eher seltener fremde Gäste zu empfangen
-Die Führung ihres Hofes unterscheidet sich. Von den Apples ist man bisher eher den Eindruck, dass sie trotz ihrer offensichtlichen Abhängigkeit von ihren Plantagen einen gelassenen Umgang mit dem Handwerk gewohnt(bestes Beispiel: Die voreilige Wette zwischen Granny Smith/AJ und den Flim-Flambrothers), während sich Limestone durch erbitterten Ernst und Ehrgeiz, sowie Misstrauen und von Emotionen abgekoppelte Vernunft auszeichnet(Bitter wie eine Limette). Dies wird auf metaphorischer Ebene nochmals betont. Äpfel als lebensbejahende, saftige Frucht(Ich gehe mal nicht davon aus, dass die Storywriter zusätzlich noch die Konnotation des Apfels als Frucht der Versuchung und Sünde mit einbezogen haben) und der Stein, nun ja, hart, unbeweglich, schwer und grau.
- Während die Traditionen der Apples in großem und ganzen mit den meisten größeren Equestrias übereinzustimmen scheinen(Vergleiche Gespräch mit Twilight), wirken die der Pies gänzlich befremdlich auf das equestrianische Durchschnittspony.
-Der Familienzusammenhalt äußert sich unterschiedlich. Den Apples hat man genug Sendezeit in den vorangegangen Seasons eingeräumt, um das Verhältnis als sehr warm, herzlich und offen darzustellen. Der Zusammenhalt der Pies äußert sich durch ähnliche Meinungsbildung und das füreinanderstehen in Konfliktfällen, sowie gegenseitiges Verständnis und Empathie innerhalb der Familie(vgl. Folge "Maud Pie"- Gespräch zwischen Pinkie und Maud.) Zugegebenermaßen, man hat ihnen nur aufgerundet 22 Minuten + ein wenig in der Folge Maud Pie, an Zeit gegeben um das Familienverhältnis darzustellen.
Fazit: Die Unterschiede der Pies und Apples lassen sich weitestgehend auf die unterschiedlichen Sozialisierungen der Familien innerhalb der Gesellschaft zurückführen. Am deutlichsten zeigt sich das wohl durch die Bräuche. Auch die Umgebung prägt ein Bewusstsein, eine Familie und ihre Persönlichkeiten. Und meilenweite Apfelplantagen, grüne Wälder und ein kunterbuntes Dorf in der Nähe unterscheiden sich nunmal vom eher kargen Steinabbau. Nichtsdestotrotz kann man hierbei nicht von irgendwelchen besseren oder schlechteren Athmosphären sprechen, da beide Gesellschafts- und Familienmodelle zu funktionieren scheinen und ihre Angehörige sich nicht benachteiligt fühlen, sonst hätten sie beide nicht parallel in einem Land existieren können. Von welchem Modell Equestria insgesamt jetzt mehr profitiert ist Aufgabe der Ethnologen, Soziologen, Ökonomen und Politikwissenschaftler unter euch
Da hier nur eine Folge als Hauptquelle dient, kann man zum größtenteil nur Mutmaßungen anstellen und sich auf wenige Fakten sowie Beziehungsgefüge stützen. Doch mir war langweilig und habe lang nicht mehr sowas geschrieben, also warum auch nicht.
Da ich mir die Folge für den Text nicht nochmal extra angeschaut habe und nur aus der Erinnerung schrieb, sind Angaben ohne Gewähr und Stolz
Mit freundlichen Grüßen,
Sairachaz
Nachtrag: 300. Beitrag, ich mach mich langsam, Yay!