Bahn vs. Fernbus - Was nutzt ihr für Fernreisen ?

[Corny]

(09.11.2015)404compliant schrieb:  Wie sich Bus und Bahn in der Disziplin schlagen, wird auch heftig diskutiert. Beide profitieren auch von guter Auslastung, rechnet man aber genau nach,

dann findet man heraus, das 100 Leute mit einer normalen Fahrkarte Nürnberg - München und zurück, mehr Umsatz machen als 300 Leute mit einem Bayernticket. Auslastung = Umsatz? Nope sicher nicht (mehr).

[404compliant]

(10.11.2015)Meganium schrieb:  Damit ein alter Gelenkzug diesen Wert erreichen kann, bräuchte man mindestens oder gleich 18 Personen, die mitfahren müssen. Selbst unter Vollbesetzung (ca. 150 Leute) reichen 28 Fahrgäste von ihnen aus, um die Bilanz von Fahrer+Beifahrer aufzuholen.

Dieser Faz-Artikel zitiert Quellen, die den Spritverbrauch pro Kopf zwischen 1 und 7 Liter je 100km benennt. Zusammen mit einigen interessanten Rechenspielen. Nicht ganz einfach, zu einem korrekten Ergebnis zu kommen...

[Railway Dash]

Interessanter Artikel über Kontrollen zur Fahrzeugsicherheit der Fernbusse und zur Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten am vergangenen Sonntag am Frankfurter Hauptbahnhof: bitte sehr.

Tsk-tsk-tsk... was da so alles ans Licht kommt bei genauerem Hinsehen... tjaja, die billigen Fahrkarten haben eben irgendwo doch ihren Preis, nur daß der bislang nicht von den Fahrgästen erhoben wird.

Ich jedenfalls hätte, wenn ich es denn vorher wüßte, wenig Lust, mit einem Bus mit "Slicks" bzw. Krümelreifen mitzufahren oder einen Fahrer zu haben, der wegen Übermüdung einpennt und dann am besten von der Straße ab den Abhang hinunterkachelt

[Meganium]

Irgendwie scheint es mit solchen Meldungen garkein alternatives Verkehrsmittel zu geben, das eine Benutzung rechtfertigt. Der ICE säuft samt Well-To-Tank, Lockmittelfahrkarten (Sparpreise, im hintersten Dorf katastrophal), und sonstigen Beschönigungen mehr als das Auto, der Fernbus mängelt mit übermüdeten Fahrern und den Reparaturen, das Flugzeug lohnt sich nur bei mehreren tausend Kilometern, und wenn es über den Ozean gehen muss.

Da bleibt dann entweder das Fahrrad oder das Schiff, wenn man das Auto daheim lassen will, oder man sich partout weigert, den Führerschein zu machen.

[Herrmannsegerman]

(09.11.2015)404compliant schrieb:  Wie sich Bus und Bahn in der Disziplin schlagen, wird auch heftig diskutiert. Beide profitieren auch von guter Auslastung, rechnet man aber genau nach, werden hier auch gerne Zahlen geschönt. Wahrscheinlich sind sie auch nicht besser, als ein PKW mit zwei Personen.

Google ist our best Friend!
http://www.co2-emissionen-vergleichen.de...-Bahn.html

Flugzeug: 380 g/km und Person
Auto: 150 g/km (für den gesamten Wagen. Im Idealfall also 30 g/km und Person.)*
Bahn: 40 g/km und Person
Reisebus: 20 g/km und Person

Ergo: Wer alleine reist, ist mit dem Flugzeug und dem Auto am bösesten unterwegs und mit dem Fernbus am grünsten. Wer mit Mitfahrer reist, holt mit dem Auto sehr schnell die Bahn wieder ein und kann - je nach Fahrzeug - ohne Probleme sogar den Fernbus aufholen.
Tatsächlich gewinnen der Fernbus und ein vollbesetzes Auto den Umweltwettbewerb.

*Fahren wir einen 9-Sitzer der etwa mit 200g/km unterwegs ist erreichen wir Traumwerte von 22 g/km was Fernbusniveau entspricht.

[InsaneBronie]

vergiss nicht die kohlekraftwerke wo den strom für die bahn liefern
atomstrom gibt es ja nimmer.... der umwelt zuliebe

[404compliant]

(10.11.2015)Herrmannsegerman schrieb:  Flugzeug: 380 g/km und Person

Das Problem ist leider, dass so einfache Milchmädchenrechnungen nicht funktionieren. Ein Flugzeug braucht beim Start und den ersten 200km mal locker das dreifache dessen, was danach weggesaugt wird. Für einen 400km-Flug liegt der Verbrauch daher doppelt so hoch, wie bei einem Langstreckenflug.

Außerdem muss man auch die ganzen Randbedingungen mit bedenken: Wie komme ich zum Flughafen / Bahnhof? Wie kommt der Sprit zur Tankstelle? Und warum zählt die Heizung bei der Bahn nicht dazu, bei Flugzeug und Auto aber schon?

Einfache Antworten gibt es nicht.

[Spreepony]

(10.11.2015)404compliant schrieb:  

(10.11.2015)Herrmannsegerman schrieb:  Flugzeug: 380 g/km und Person

Das Problem ist leider, dass so einfache Milchmädchenrechnungen nicht funktionieren. Ein Flugzeug braucht beim Start und den ersten 200km mal locker das dreifache dessen, was danach weggesaugt wird. Für einen 400km-Flug liegt der Verbrauch daher doppelt so hoch, wie bei einem Langstreckenflug.

Außerdem muss man auch die ganzen Randbedingungen mit bedenken: Wie komme ich zum Flughafen / Bahnhof? Wie kommt der Sprit zur Tankstelle? Und warum zählt die Heizung bei der Bahn nicht dazu, bei Flugzeug und Auto aber schon?

Einfache Antworten gibt es nicht.

Und auch: Was für ein Flugzeug fliegt? Was für ein Zug fährt? Ich denke dass eine mit 1000 Passagieren besetzte ICE2-Doppeltraktion ne bessere Umweltbilanz hat

[Corny]

(10.11.2015)InsaneBronie schrieb:  vergiss nicht die kohlekraftwerke wo den strom für die bahn liefern
atomstrom gibt es ja nimmer.... der umwelt zuliebe  

Was auch immer das mit Hermanns Post zu tun hat, zusammenhang fehlt leicht

Der Bahnstrom wird aus 13 Pumpspeicherkraftwerken, 6 Thermischen Kraftwerken plus ehemals aus dem Kernkraftwerk Neckarwestheim gewonnen, wobei es nicht reiner Bahnstrom zum größten Teils ist, sondern auch Industriestrom (das Pumpspeicherkraftwerk Walchensee ist z.B. ein rein Bahninternes, das hauptsächlich zu Stoßzeiten fördert und Abends wieder mit der Restenergie im Netz das Wasser hochpumpt.)
Klar machen die thermischen den größeren Teil aus, aber wie gesagt die produzieren die genau so den Strom für Industrie und daheim, so gesehen verbrauchst du also gerade mit, was dann auch den CO2 Wert der rein für die Bahn gilt gut drücken sollte. Immerhin "verbrauchen" die die Energie sinvoll und Speißen nebenverbrauche wie Steckdosen, Bordbistro locker wieder ins Netz zurück.

[Herrmannsegerman]

(10.11.2015)404compliant schrieb:  Außerdem muss man auch die ganzen Randbedingungen mit bedenken: Wie komme ich zum Flughafen / Bahnhof? Wie kommt der Sprit zur Tankstelle? Und warum zählt die Heizung bei der Bahn nicht dazu, bei Flugzeug und Auto aber schon?

Einfache Antworten gibt es nicht.

Die Daten der Internetseite sind allgemeine Daten die uns einen groben, Grundsätzlichen Vergleich ermöglichen.

Wenn wir uns schon solche "Nebenfaktoren" ansehen dann bringt es nichts allgemein zu Diskutieren sondern dann müssen wir uns den Fall speziell und für eine bestimmte Strecke mit bestimmten Fahrzeugen ansehen. Dann kann man mal darüber Nachdenken Geschichten wie Umweltbilanzen der Treibstoffe, Feinstaubemmisionen der Fahrzeuge, Abnutzung der Straßen, Bahnhofsbeleuchtung, Flughafenbeleuchtung, Umweltbilanz des Raststätten-Toilettenpapiers in Relation zu ICE-Klopapier und die Herstellung der Fahrzeuge im Verhältnis zur Laufleistung zu beachten.

Dann kann man klären ob eine Reise von München nach Hamburg mit dem Airbus 330, dem ICE 3, eine Käsbohrer Setra oder einem VW Golf 1.8 TFSI der bei einer speziellen Shell in München getankt wurde und am Stachus losfährt während alle anderen Verkehrsmittel mit einem U-Bahnzug erreicht werden, ökologischer ist.

Damit lässt sich allerdings keine allgemeine Aussage treffen, den von München nach Berlin mit einer Chessna, einem MAN-Bus, einem IC und einer Mercedes C 220 sieht die Geschichte schon wieder anders aus.

Ich hoffe die Kernaussage kommt an.

@Spreepony: Der ICE ist defenetiv nicht der ökologischste Zug der DB. Hohe Geschwindigkeiten brauchen hohe Leistungen und Hohe Energien. Dein ICE hat pro Halbzug eine mechanische Leistung von 8MW, heißt - Erfahrungsgemäß - müssen 10-12 MVA in das Ding rein. Deine Doppeltraktion zieht also locker-flockig mal 20 MVA aus dem Netz. Ökologisch ist das eher weniger.

[Meganium]

Also mir würde ja eine bestimmte Teststrecke einfallen, in der man einen ICE, vielleicht noch einen IC, einen Fernbus, ein Taxi und einen Coupé untereinander testen können. :3
Mit allen Krimskrams, der zum Betrieb dazugehören muss: Steuern, Well-To-Tank, Straßenbeleuchtung, Personalbezahlung, durchschnittliche Beinfreiheit und Rotphasen an einer innenstädtischen Ampel, bzw. Bahnhof.

Im Sinne der Straße würde es z.B. übers Siebengebirge gehen, von Olpe bis nach Gießen. Oder die A44 bis nach Kassel. Herrliche Strecke!

[J-C]

Die DB kauft ja pro BahnCard-Kunden ja entsprechend Ökostrom für den Bahnbetrieb. Zumindest behaupten die das. Theoretisch würde jeder Besitzer einer Bahncard entsprechend mit 100% Ökostrom fahren. Könnte man jetzt noch einwenden ^^

Und wer's nicht wusste, hat sich noch keiner über diese grünen Sticker am ICE gewundert? ^^

[bisty]

Man darf übrigens nicht vergessen, dass die Bahn viel sicherer ist, als Busse oder Flugzeuge.

[Corny]

(11.11.2015)bisty schrieb:  Man darf übrigens nicht vergessen, dass die Bahn viel sicherer ist, als Busse oder Flugzeuge.

Ich hatte ja fast auf den ersten gewartet  

Klar, das ist die Schuld der Bahn, was fällt der auch ein, da einfach über den Bahübergang zu fahren. Die armen Leute die vom Zug erfasst werden...........ach warte, die haben in der Fahrschule gelernt, was ein rotes Licht + Schranke bedeutet. Bzw. besser gesagt alleine das Zeichen hier:

Spoiler (Öffnen)

Sollte jeder wissen, das das Andreaskreuz aussagt, das der Schienenverkehr vorrang hat, da der Bremsweg nunmal sehr viel länger ist.

Aber es ist dann die Schuld des Lokführers das die Leute ihr Wissen und den gesunden Menschenverstand abschalten, klappt sicher noch drüber zu kommen, die Schranken sind ja nur halb gesenkt, das passt noch.

Es tut mir Leid aber man kann kein Verständniss haben, wie Dumm manche sind (ich beziehe mich nicht nur auf den Vorliegenden Fall, aber was es schon alles gab, wo man sich einfach nur denkt "Srsly? Gehirn daheim gelassen".) Und der Kollege der bei dem Unglück sein Leben ließ, da er den Führetstand nicht rechtzeitig verlassen konnte? Der ist ja Bahner, seine Schuld  

Die Bahn stellt mit den technisch Gesicherten Bahnübergängen schon mehr als genung zur Verfügung um Unfälle zu vermeiden (meist mehr als müsste) und somit liegt der Rest zu 99% der Fälle bei dem Straßenbenutzer, die die gegebenen Verkehrszeichen ignorieren.

Als Tipp, wenn ihr auf einem BÜ hängen bleibt, egal ob er schließt oder nicht, raus aud dem Auto und in genügendem Abstand sofort die 112 Anrufen. Rettungsleitstellen haben da einen direkten Draht zu der Bahn und können Züge auf der Strecke anhalten, bevor sowas passiert.

[Oberot94]

Kinetische Energie tut halt aua, aber das zu begreifen ist wohl schwerer, wie das der Herd heiß ist.

[bisty]

(11.11.2015)Corny schrieb:  Es tut mir Leid aber man kann kein Verständniss haben, wie Dumm manche sind

Meinst du wie bei diesen Fällen, wo Lokführer die Haltestelle verschlafen / vergessen hat?
http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/d...69112.html
http://www.augsburger-allgemeine.de/baye...51107.html
http://www.ka-news.de/region/karlsruhe/K...066,853586
http://www.blick.ch/news/schweiz/zuerich...96148.html

Tja, menschliche Dummheit hat keine Grenzen, das stimmt schon. Deswegen bin ich dafür, sowohl bei den Zügen, als auch bei den Autos menschliche Agenten durch KI zu ersetzen. Bei Google mit ihren Google-Autos klappt es ja schon jetzt, und bei den Zügen wäre eine Automatisierung einfacher, als bei einem Auto.

Fazit: Macht den Robotern!

Spoiler (Öffnen)

[Oberot94]

(11.11.2015)bisty schrieb:  Fazit: Macht den Robotern! Das meine ich auch ernst.

Das ist scön für dich, hat hier aber absolut nichts zu suchen, ich möchte dich eben auf den Threadtitel aufmerksam machen.

Zu dem wie wäre es, wenn du dir das System Bahn mal genauer ansiehst bevor du schreist man kann es automatisieren?

[bisty]

(11.11.2015)Oberot94 schrieb:  Zu dem wie wäre es, wenn du dir das System Bahn mal genauer ansiehst bevor du schreist man kann es automatisieren?

Und wie wäre es, wenn du dir folgende Artikeln anguckst, bevor du schreist, eine Automatisierung wäre nicht möglich? Ich verstehe ja, dass für die Lokführer das Lesen von wissenschaftlichen Artikeln oder Bücher eine schwere Aufgabe ist, aber ein Versuch wäre es wert.

http://szeliski.org/Book/drafts/Szeliski..._draft.pdf
http://ugweb.cs.ualberta.ca/~vis/courses...Vision.pdf
https://books.google.de/books?hl=de&...mp;f=false

[Crash Override]

Eben @ Bisty, falsche Baustelle. Mach das in entsprechendem Thread.

Wenn ein TF eine Haltestelle verpennt oder wegen eines Roten Signals (schade, daß es das im Straßenverkehr nicht gibt, was die Bahn da sicherer macht) eine Zwangsbremsung reingedrückt bekommt, heisst es noch lange nicht das es nur die schuld der Person hinter dem Fahrschüler ist. Oftmals - ich weiß, hat man in anderen Threads auch gelesen - liegts auch einfach nur daran, daß es zu wenige Bahner gibt. Das könnte bei einem Bus (einpennen hinterm Lenkrad, weil man Grade auf die Karte des anderen Busfahrers fährt) oder einem Auto ebenfalls Passieren - und dort ist die Gefährdung einfach größer. Was wohl passieren würde, würde der Autopilot ausfallen und der Pilot selbst Grad auf dem Klo sein...? Auch nicht Grade eine gute vorstellung.

Es ist egal, welches Verkehrsmittel besser oder sicherer sein soll - ob eines umweltfreundlich oder Schädlich für diese ist - solange man noch eine Solche Auswahl hat, kann jeder selbst entscheiden was er nutzen will.

[Oberot94]

(11.11.2015)bisty schrieb:  Und wie wäre es, wenn du dir folgende Artikeln anguckst, bevor du schreist, eine Automatisierung wäre nicht möglich? Ich verstehe ja, dass für die Lokführer das Lesen von wissenschaftlichen Artikeln oder Bücher eine schwere Aufgabe ist, aber ein Versuch wäre es wert.

Weder Zeit noch Muse brächten mich dazu dieses englischspachige Fachgesimpel über irgendwelche Informatikanwendungen zu lesen.

Die Bahn hat weit mehr als nur das Problem der Bedienenden. Regelwerke dazu sind die 301, 408 in Deutschland. In Österreich haste wieder anderes Regelwerk, also auch andere Regeln der Technik. Züge fahren ist einfach. Züge beherrschen ist etwas ganz anderes. Nen Zug aufrüsten kann die Technik, nen Zug fahren auch, aber einen Zug führen definitiv nicht. Bzw. falls dem so sein sollte, möchte ich nicht der sein, der dem Computer sagt, was alles schief gehen könnte. Oder nehmen wir einen Güterzug, wie willste sagen können der Wagen darf noch laufen, der aber nicht mehr? Bremse heiß gelaufen oder Bremse löst nicht mehr. Wie soll ein Computer rangieren? Alles auf Schaku umbauen? Wer zahlt's? Ein gewinn orientiertes Unternehmen wie die Bahn? Sicher nicht. Oder Kesselwagen, Schwefelsäure zum Bleistift. Ein Leck drin? Alles mit Sensoren zu klatschen? Klar, kein Thema. Wirtschaftlich? Sicher nicht. Das beste wird immer noch sein, wir verbuddeln uns in Erdkeller und bleiben da, dann kommen weniger zu Schaden.

PS: Gib es viele Menschen, die nicht in einen selbst fahrenden Zug, z. B. Nürnberge U-Bahn, die in einem eigenen Kreis läuft, also ohne viel anderen EInfluss wie Natur oder anderen Verkehr, einsteigen wollen.