Ich komm gerade von 10 Tagen Vipassana zurück und dachte, ich schreib mal ein Erfahrungsbericht aus Sicht eines Bronies/Nerds/Zogga/Clubgeher wasauchimmer...also einem Menschen der so etwas normalerweise nicht tun würde.
Lange wurde überlegt, was überhaupt geschrieben werden soll, da es bei der Anwendung darum geht, es nicht auf intellektueller Ebene, sondern auf tatsächlich ausgeführter Ebene zu erfahren.
Es sollte kein Verlangen entstehen, auf das man hinstreben will.
Dazu gekommen ist es durch ein Gespräch mit meinem Reisekumpanen in Westafrika, was man noch alles für "Life-Changing Experiences" haben könnte. Hab mir dann
diesen witzig geschriebenen Artikel durchgelesen. Danach kurz geschaut, wo es sowas gibt.Anscheinend weltweit, in ganz Europa und....Österreich. Das ganze kostet keinen Cent.
So einfach funktioniert die Welt manchmal...
Der Artikel ist aber ziemlich extrem beschrieben und löst etwas Verlangen aus. Daher wollte ich meine (weniger extreme) Version an den Tisch legen.
Eigentlich wollte ich ja nur einen
besseren Fokus entwickeln,
aber irgendwie hab ich jetzt für mich den Sinn des Lebens gefunden. Von mir aus..
Gibt es halt noch ein Element mehr, mit dem mir absolut nie langweilig werden könnte.
Prinzipiell geht es um das
Erkennen von Empfindungen am ganzen Körper, von groben bis normalerweise unerkenntlich feinen, hat also
nichts mit religiösem Glauben oder irgendwelchen Ritualen, Mantren, Chakren etc. zu tun.
Unterteilt in
Anapana um den Geist zu konzentrieren und anschließend
Vipassana um mit dem konzentrierten Geist die feinsten Körperempfindungen zu fühlen.
Das ist auch schon alles
Tag 0:
Ich bekomme eine Nachricht auf die Sprachbox mit "Ja wo bleiben sie? Wir warten auf Sie". Kurzerhand bemerke ich, dass der Kurs anscheinend Anfang Februar begonnen hatte und nicht Ende Februar.
Ich rufe also an und frage, ob man noch am nächsten Tag nachkommen könne und dass solche Vorfälle genau der Grund sind, warum ich diesen Kurs machen will.
Tag 1:
Ich fahre hin, verpasse den ersten Bus und komme später drauf, dass dieser sowieso gar nicht gefahren wäre. Um 13:46 komm ich also beim JUFA Waldviertel an. Der Kursmanager empfängt mich und führt mich durch 2 weiße Leintücher in den richtigen Bereich.
Bemerkbar war, das alles was an die Außenwelt erinnern könnte mit
Leintüchern bedeckt wurde(Cola-Auomaten, Gemälder, Sprossenwände im Turnsaal etc.).
Als mir das auffiel, tauchten schon die ersten Kursteilnehmer auf und geisterten wie leblose Seelen durch die Gänge.
Es darf ja
kein Blickkontakt, Körperkontakt und Kommunikation zwischen Kursteilnehmern herrschen.
Cool. Hier verbleibe ich also die nächsten 10 Tage..
Mit meiner Vorliebe für randomigen Humor (gemäß MLP) war es schwirig bei diesen ganzen :| Gesichtern nicht in Lachen auszubrechen.
Um 14:00 Uhr ging die Meditation weiter, also ging ich in den
Turnsaal Meditationssaal und wurde von geschätzt
140 Menschen, geschlechtergetrennt stramm sitzend, überrascht.
Nach einer kurzen "wasbinichtuend" Pause suchte ich meinen gepolsterten Quadratmeter (Nr. 68 hinten links) und setzte mich.
Die Meditationsanweisungen kamen von Lautsprechern hinter uns im original Englischen und deutscher Übersetzung. Es war keine geführte Meditation, sondern
nur Anweisungen, die am Anfang gegeben wurden, wie "Start with a caaaaalm mind"
Der Lehrer saß auf einem kleinen weißen Podest.
Und siehe da: er war gar nicht alt, mit Glatze, langem Bart und Buddha Robe, sondern ein
ganz normaler Mann, indischem Aussehens. Das kann nicht seriös sein!! Klischees müssen eingehalten werden.
Es war ziemlich witzig die
verschiedenen Polsterhaufen zu beobachten. Jeder Mensch ist eben ein Unikat. Der Vordermann hatte 5 Polster plus 2 Knieschutzpolster. Andere hockten, knieten, Schneidersitz, Half-Lotus, Full-Lotus blabla..
Ich selber hab mir einen Polster genommen, 2-fach gefaltet. Später dann getauscht durch ein tatsächliches Meditationskissten und noch später durch einen Gebetshocker zum Knien.
Nach einer Stunde Gruppenmeditation, wurde immer eine kleine Gruppe vom Lehrer aufgerufen und kurz durchgefragt, ob man alles spürt, durch
welches Nasenloch man den Atem spürt usw.
Danach durfte man in den Unterkünften oder im Saal weitermeditieren.
(Hat der Lehrer übrigens 10 Tage lang immer den gleichen Satz gebracht, der dann auch immer gleich übersetzt wurde..auch nicht schlecht).
Um 16:00 Uhr gab es dann das
letzte Essen im Form einer Jause mit Obst und..Apfelsuppe
(hab Tag 10 erfahren, dass es Apfelsuppe ist. Ich dachte es ist irgendwas).
Danach wieder Gruppenmeditation und um 19:00 Uhr immer ein Dhamma Vortrag per Lautsprecher, vollgestopft mit den
interessantesten Sachen, die ich im Leben gehört hab.
Und da man ja ausserhalb seines Alltags ist, kann man über das aufgenommene Wissen auch tatsächlich nachdenken und scrollt nicht seine Facebook Pinnwand weiter.
Gleichzeitig sollte man jedoch im Jetzt bleiben bei der Meditation direkt danach und Schlafenszeit um 21:00 Uhr, also ja äh..ka
Am Abend dann im Zimmer mit meinen Zimmerkollegen war auch super, weil sie
keine Ahnung hatten, wer ich bin und was sie mit mir anfangen sollen. (Normalerweise spricht man am Tag 0 kurz und macht sich alles aus).
Ich bin einfach im Bett gelegen und hab existiert.
Das war Tag 1
Restliche Zeit:
Um 4 Uhr in der Früh aufstehen, war für mich, trotz verdrehten Tagesrythmus, kein Problem. Meine Konzentration war sogar viel stärker als am Nachmittag.
Da kam aber trotzdem mein erster Frustmoment auf, weil der Lautsprecher um ca. 5:30 anfing zu chanten und nicht wie normal 5 Minuten vor Ende. Ich hab mir jedoch trotzdem vorgenommen, immer bis zum Ende durchzuhalten, ohne Bewegung.
Bin also dann im Endeffekt 2 Stunden dagesessen, anstatt <1 Stunde, kombiniert mit
unglaublichsten Schmerzen an den Beinen..meine Hartnäckigkeit halt.
Daraufhin war ich nur angefressen und wollte allen anderen Schülern Blicken des Todes zuwerfen, dafür, dass sie eh schon so emotionslos dreinschauen, anstatt einfach zu grinsen.
Bei der nächsten Einheit stand ich schon bei Erklingen des Chantings auf und ging aus dem Saal.
Aber das Frühstück..oh mein gott das Frühstück war so gesund, mein Körper wurde wortwörtlich überrumpelt. Haferbrei mit irgendeiner komischen Feigen-Trockenpflaumen-Rosinen-Sauce war wie ein Stein im Magen. Dazu gabs noch Leinsamen, Sesam, Sonnenblumenkerne, den süssesten Honig und Marmelade,
Soja Milch...alles war Soja Milch. Soja Milch im Tee, im Müsli, im Kakao.
Es ist jedoch anzumerken, dass man nicht zu viel essen sollte, auch wenn es noch so gut ist. Manche haben da
meterhohe Teller gestapelt. Meditieren mit vollem Bauch funktioniert einfach nicht so gut.
Das Mittagessen hab ich zum 2. mal verpasst.
Die Leute aus verschiedensten Schichten waren auch
kreativ angezogen, mit Haube, breiten Schlapphosen, verschiedenen
Schlapfen Pantoffeln oder auch gar keine, 2 Pullis über den Kopf mit Decke herumgehend...
Es macht einfach nichts aus wie man angezogen ist. Angesprochen wird man ja nicht.
Ich selber musste natürlich meine Schicht repräsentieren und bin unter lauter spirituell Gekleideten mit Fallout, Pokemon, Assassin's Creed Hoodie, einem
Fluttershy Kill Bill und einem Pinkie Pie "The Game" (hat leider keiner verloren) Shirt, herumspaziert.
Das hat ein paar lustige und verwirrte Blicke auf sich gezogen, was mir am Ende auch positiv bestätigt wurde, dass es für gute Stimmung gesorgt hat. Mein Ziel war erreicht
Die ganzen Leute, die wir
schlecht programmierte NPC's herumgestanden oder gesessen sind und gegen die Wand/ins Essen/in den Himmel/auf den Boden gestarrt haben, war für mich auch schwer die ganze Situation ernst zu nehmen.
Gut, bei mir wars auch nicht besser. Bin im kleinen Vorhof wie ein
Pokemon Trainer im Kreis gegangen, um mich irgendwie zu bewegen
Irgendwann kamen mir 2 Gesichter ziemlich bekannt vor. Toll! Es gab nun 9 Tage Zeit darüber nachzugrübeln, woher ich sie kannte.
Tag 3 hab ich es endlich geschafft Mittagessen zu fassen...und bereut, dass ich die vorigen Tage verpasst hab. Alles war
vegetarisch, zum Teil
vegan und trotzdem so köstlich (Sojagulasch, Gemüsecurry, Kürbisgemüse, Kokosmilchreis). Ich war jedes mal baff, was man alles zaubern kann, was weder Eier noch Fleisch enthält. Selber ess ich ja einfach immer alles was ich finde, egal ob es nur Fleisch, nur Schokolade oder nur Salat ist.
Obwohl die Meditationsübung so simpel war, ist mir nach Tag 4-5 aufgefallen, dass es noch immer
Probleme beim Fokus gab.
Da kam auch gleich die ersten Erleuchtung: wenn man soweit ist, nicht nur blind den Gedanken verfallen zu sein, sondern auch zu erkennen was man eigentlich denkt..
Dann merkt man wie viel von den Gedanken entweder in der
Vergangenheit oder
Zukunft liegen somit für das
JETZT unrelevant sind. Jetzt zählt nur der Fokus und die Konzentration.
Irgendwann fing ich an zu denken, wie ich diese Erfahrung weitergebe oder aufschreibe und wurde dann immer erinnert "Ehm...das worüber du nachdenken willst, ist in 10 Tagen und bezieht sich auf das, was du JETZT gerade nicht tust"
Das wurde sogar beim Dhamma Vortrag bestätigt als gesagt wurde "Ihr denkt sicher gerade alle nach, wie ihr diese Technik weiterezählen könnt und kommt dann drauf, dass ihr euch eigentlich auf den Atem konzentrieren sollt".
Witzig. Witzig.
Am Abend kurz vorm Schlafen gehen ist mal etwas
lustiges passiert. Wir liegen alle im Bett und das Licht brennt. Ich dachte mir, es ist ein Tastschalter und geht automatisch aus. Nach einer Minute stand einer auf und drehte das Licht ab. "Fuck wie behindert". dachte ich mir nur noch.
Viel zu lustig ohne Kommunikation.
Nächsten Tag wollte ich nach dem Mittagessen im Zimmer meditieren, öffne die Tür, seh die zwei, jeder auf einem Sessel sitzen mit geschlossenen Augen, schließ die Tür, verkneife mir laut loszulachen, stell mich woanders hin und versuchte noch lächerlicher dreinzuschauen, indem ich im Stehen meditierte.
Bei Tag 4 dachte ich dann wie wsl. jeder: omfg soll man das jetzt noch weitere 6 Tage machen?
Das war ein
erstes Tief. Zum Glück ist dann auch schon bald die eigentliche "Vipassana" Übung angefangen, um die sich alles dreht.
Als die 2-stündige Beschreibung, die durch den ganzen Körper geht, jedes mal auf Deutsch übersetzt wurde, bin ich schon wieder ausgezuckt. Wollte ja auch wieder still sitzen.
Hier fing dann der interesssante, einleuchtende Teil an:
Den Körper durchscannen, bis man jede einzelne Körperstelle an der Oberfläche spürt. Nichts anstreben, sondern warten bis die Empfindungen auftreten. Dabei keine Abneigung gegenüber Druckstellen durch Sitzen (Nacken, Rücken, Oasch) und gleichzeitig kein Verlangen entwickeln, wenn feine Körperempfindungen plötzlich wahrnehmbar sind. Anicca..Anicca...
Etwas...alles.. entsteht und vergeht; man selber bleibt dabei gleichmütig. Die Schmerzen am Oasch sind in Luft aufgelöst, sobald man nach einer Stunde aufsteht und pausiert. Genauso können feine Empfindungn um nächsten Tag oder gleich für 3 Tage verschwinden.
Wenn man jedoch immer Abneigung gegenüber dem Schmerz empfindet, werden diese genauso nicht aufhören wie weitere gute Empfindungen bei Verlangen auftreten.
Das klingt jetzt richtig schön logisch in der Theorie, ist aber fast unmöglich in der Praxis. Nicht umsonst gibt es Zentren überall in Europa und 10, 20, 30 bis zu 45 Tage Kurse.
Da ist mir dann auch durch einen Vortrag klar geworden, dass man hier eigentlich tatsächlich wie ein
buddhistischer Mönch lebt...ohne alles hinter sich lassen zu müssen, oder weit wegzufahren.
Bei der Übung ging es bei mir dann mit den
Gedanken erst richtig los.
Ich will mich konzentrieren, denk auf einmal dass das Skelett, welches in Grim Fandango ein Tattoo am Knochenmark haben wollte sichtlich unter Schmerzen gelitten haben musste.
Wie viele Kameraschnitte am Ende von Scott Pilgram vs the World verwende....öh ich war bei meinem Knie.
Denke an einen vereisten Wald...ach verdammt! Das war Black Ops III
Erstaunlicherweise musste ich gar nicht so viel an Pferd denken..
Irgendwann versuchte der Verstand nur noch iwelche
random Bilder in den Kopf zu werfen, also nichtmal mehr logische Gedanken über Zukunft/Vergangenheit/Unterhaltung.
Bei der Konzentration auf meinen Oberarm, tauchte auf einmal ein riesiger strahlend bunter Wasserball auf und versperrte mir die Sicht.
In dem Zustand war ich mir nicht sicher, ob ich müde war und Sekundenschlief (ähnlich wie in der Schule) oder der Verstand sich nur noch irgendwie wehren wollte.
Der Lehrer hat mir gesagt, dass das dazu gehört und ich einfach normal weitermachen soll. Übrigens der Lehrer!!
Wow! so eine Ausstrahlung. Kaum hat er mit einem Schüler geredet, hat er so gestrahlt, sich perfekt körperlich und sprachlich formuliert (perfektes Englisch ohne indischem Akzent). Jeder Schüler ist sich so wichtig für ihn vorgekommen.
Wenn man durch genug Meditation tatsächlich positiv,
ausbreitende Schwingungen erzeugt, konnte man das bei ihm tatsächlich erfahren (bisher nur gehört).
In den letzten Tagen wurde dann gesagt, dass man die
Meditation jetzt ausweitet auf den Alltag wie Essen, Duschen, im Bett liegen (Empfehlung: vorher schon machen).
Das Essen, das so schon so gut war, hat 2.06x besser geschmeckt.
Jedes einzelne Leinsamenkorn konnte man schmecken mit geschlossenen Augen (ähnlich Ratatouille [Film]). Dort hat man ja die Zeit dafür. Im Alltag wird essen meistens eher nebensächlich gemacht.
Einen Tag wollte ich beim Essen ans Essen denken, doch stattdessen....
Sumpfwassersuppe. Sumpfwassersuppe, Sumpfwassersuppe. Nicht die Speise, sondern einfach dieses bescheuerte Wort an sich. Es ging nicht aus meinem Kopf. Ich konnte nicht klar denken. Sumpfwassersuppe.
Weiters ist mir bewusst geworden, wie oft man eigentlich blinzelt, oder hab mich endlich mal ertappt, wie ich Nägel kratzen will (hab mich immer gewundert, warum ich nie Nägel schneiden muss). Man erlangt tatsächlich mehr Kontrolle über seinen unbewussten Geist.
Tag 10:
Es ist so weit. Ab 10:00 Uhr morgens wurde die edle Stille gebrochen und ein riesiger Gewittersturm machte sich breit...oh warte es waren eigentlich nur redende Menschen. So wurde es aber von allen beschrieben, manche mussten sogar wieder flüchten.
Auf einmal kann man mit allen reden und taucht instant in die tiefsten Gesprächsthemen ein, da ja jeder einen tiefen Einschnitt in den Geist gemacht hat und voller Emotionen und Gedanken ist.
Wunden aus der Vergangenheit sind hochgekommen; 2 Leute haben für 1 Tag Fieber bekommen; viele haben geweint; Alle aufgestauten Unreinheiten kamen hoch...außer bei mir. Ich bin ein logisches Wesen, ich habe keine Gefühle (..noch)
"Oh hallo Mensch, der mit mir 10 Tage im Zimmer gelebt hat." Wie gedacht, hatten meine Zimmergenossen keine Ahnung, ob ich ein neuer, alter Schüler oder ein Massenmörder war. Lustig fanden wir es jedoch alle drei.
Bei den zwei mir bekannten Personen lag ich völlig falsch und ich kannte nur eine davon und es war kein ehemaliger Schulkollege, sondern einfach nur ein Mitarbeiter vom Flughafen. Tja. Umsonst 8 Tage lang überlegt, was ich mit ihnen reden soll. So viel bringt über die Zukunft zu denken.
Mit den Menschen, die mir am unsympathischsten waren und teilweise Aggressionen wegen ihrem Gesicht aufkamen, bin ich am längsten geblieben, haben zusammen aufgewischt, sind zu einem Rasta auf seine Biofarm gefahren und wurde anschließend mit dem Auto nach Wien gefahren. Jaja..ich habs kapiert.
Abschließend aka
tl;dr:
Wenn man das nicht wegen spiritueller Erleuchtung macht, dann für die
Stille oder das Erlebnis nach der Stille. Wenn das gewöhnlichste wie Gespräche auf einmal so besonders wird. Für Beschreibung von
Musik nach 10 Tagen reicht mein Wortschatz nicht aus.
Menschen aus London, Berlin und Weissrussland sind hier in ein kleines Kaff in Österreich gefahren, um mitmachen zu können.
Es war für mich die
Lösung für so viel mehr, als ich anfangs geplant hatte (Fokus):
Durch das Sitzen im Schneidersitz ist mein Gang automatisch runder geworden und man geht gerade wie ein Brett.
Die Traumerinnerung ist auch viel besser geworden und ich hab mich nach jedem Tag noch zu Mittag erinnern können.
Wie oft ist euch so bewusst, wenn ihr euch kratzt? Das geschieht vollkommen unbewusst und der bewusste Geist merkt nichts davon.
Durch die Technik wie bei "Restliche Zeit" beschrieben, kommt man mit dem Geist in Verbindung.
Weil Körper und Geist eng zusammenarbeiten. Lernt man also Gleichmut auf körperlicher Ebene (Druckstellen) zu bewahren, so wirkt sich das auch auf geistlicher Ebene aus.
Als Beispiel, wenn man das nächste mal auf etwas oder jemanden angefressen ist, achtet man genau auf seinen Körper (Bauch verkrampft sich, schnellere Atmung) und dann....
beobachtet man einfach nur was vorgeht, ohne etwas ändern zu wollen.
Um das empfinden zu können, muss man sich antrainieren in der
einzigen existierenden Zeit, im Jetzt zu sein. Das is natürlich schwer im Alltag, wenn man morgen zu einem Termin muss, diese und jene Hausübung hat oder so wie bei mir eine 2 A4 Seiten lange To-Do Liste.
Ist man aber für 10 Tage dort, gibt es keinen anderen Grund als die Ausübung im Jetzt zu leben.
Es kostet nichts, damit man
kein Verlangen entwickeln kann ("Für den Preis hätt ich mir besseres Essen, Unterkünfte, Erleuchtung etc. erwartet").
Gesprochen wird nicht, damit das
Ego sich nicht ausleben kann und kein Verlangen entsteht ("Was, der hat ein kribbeln im ganzen Körper? Ich will auch").
Damit sind die idealen Bedingungen geschaffen.
Ich persönlich hab vielleicht an der Oberfläche angekratzt. Bei mir sind keine versteckte Emotionen hochgekommen.
Ein paar Sankara's (Unreinheiten) haben sich aber gezeigt:
Gestockter Atem ab dem 7. Tag für 2 Tage, mit dem Sinn, dass man sich nicht mehr auf die Körperteile konzentrieren kann und aufhört;
diese random Gedanken, könnte aber auch normale Müdigkeit gewesen sein;
Augenflimmern für einen Nachmittag, was aber auch der plötzliche Kaffeezufuhr gewesen sein könnte.
Aber wie gesagt bringt der ganze Text auf intellektueller oder vlt. emotionaler Ebene nicht viel. Man muss es
selbst erfahren haben und sich seine eigene Meinung bilden.
Könnte gut sein dass Andere mehr Erfahrungen als ich zusammenbringen.
Möget Ihr alle glücklich sein, Möge es auch allen gut gehen, Möget ihr in Sicherheit sein, Möget ihr entspannt und gelassen sein. (
Metta)
Das war mal wieder 10x mehr als geschrieben werden sollte. Ich erwarte mir nicht, dass das viele hier lesen.
und ich geh jetzt eine Sumpfwassersuppe essen