26.02.2016 |
Diego
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Hier hilft es wohl nur noch, wenn der Staat sein Gewaltmonopol mit harter Hand verteidigt. Ansonsten drängen sich Konkurrenten auf diesen "Markt" und stellen den Staat selbst in Frage.
Brennende Flüchtlingsheime, spontane Versammelungen dutzender "Spatziergänger" vor privaten Wohnungen Regionalpolitiker und blockierte Busse voller Flüchtlinge (welche ja der Staat verteilt) sind erst der Anfang.
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28.02.2016 |
ZerguhlX
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(26.02.2016)Jandalf schrieb: (25.02.2016)J-C schrieb: Es verschwinden nebenbei immer noch Flüchtlinge, mehh...
Gefunden
Focus ist als Quelle auch mittlerweile so nützlich wie die Bild.
Hmm die gleichen Artikel kann man auch in der Zeit und der Süddeutschen finden, die sind dann wohl auch so nützlich wie die Bild.
Im Artikel der Zeit steht auch "Doch viele Flüchtlinge wissen genau, wohin sie wollen. Nicht nach Hamburg, sondern beispielsweise nach Schweden. Tausende fuhren durch die Hansestadt, ohne sich hier anzumelden." Die werden ziemlich doof gucken wenn die merken das auch Schweden die Grenzen dicht gemacht hat. Wohin die wohl dann gehen ? Mal abgesehen davon das man jemanden der ohne registrierung durchreißt sehr wohl als verschwunden deklarieren kann.
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28.02.2016 |
Jandalf
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(28.02.2016)ZerguhlX schrieb: Hmm die gleichen Artikel kann man auch in der Zeit und der Süddeutschen finden, die sind dann wohl auch so nützlich wie die Bild.
Im Artikel der Zeit steht auch "Doch viele Flüchtlinge wissen genau, wohin sie wollen. Nicht nach Hamburg, sondern beispielsweise nach Schweden. Tausende fuhren durch die Hansestadt, ohne sich hier anzumelden." Die werden ziemlich doof gucken wenn die merken das auch Schweden die Grenzen dicht gemacht hat. Wohin die wohl dann gehen ? Mal abgesehen davon das man jemanden der ohne registrierung durchreißt sehr wohl als verschwunden deklarieren kann.
Das mit der Quelle Focus wollte ich nicht einmal so direkt auf diesen Beitrag beziehen wie das rübergekommen ist. Focus wird schon seit Jahren zunehmend unseriöser, aber bei solchen Artikeln fällt das dann besonders auf. Hier wurde (auch von der Süddeutschen, Focus hat hier tatsächlich "nur" ungeprüft abgeschrieben) Schlagzeile gemacht, indem man Informationen so verkürzt wiedergegeben hat, dass der falsche Eindruck entsteht der Staat suche nach Flüchtlingen und kann sie nicht wiederfinden. Einfach indem Schlüsselinformationen wie es zu diesen Zahlen kommt gezielt weggelassen werden. Niemanden wundert es, dass der braune Pöbel das sofort aufgreift und das instrumentalisiert. Das sind die gleichen Leute, die auch geglaubt haben Flüchtlinge erhalten einfach so tausende Euro "Eingliederungshilfe". Gefährliches Halbwissen, das von unseriösen Zeitungen an leichtgläubige Trottel verkauft wird.
Killing is badong!
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28.02.2016 |
Diego
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Was uns wieder zur gesellschaftlichen Verantwortung der modernen Medien führen würde.
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07.03.2016 |
Meganium
Busfahrerpony
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Vor ein paar Minuten kam ein Bericht über die nun geschlossene Balkanroute im Radio. Im Beitrag auch zu hören waren Zitate von Sebastian Kurz (Österreich).
Natürlich habe ich mich gefragt, was er da geraucht hat. Spricht er einerseits davon, dass einzelne Länder, wie Deutschland, Österreich oder Schweden nicht so viele Flüchtlinge aufnehmen können, und er es deswegen gut findet, dass die Balkanroute nun geschlossen wird, auf der anderen Seite betont er, dass ein einzelnes Land, nämlich Griechenland, nun alle Flüchtlinge aufnehmen könne, die vor Idomeni, Lesbos, Kos, Kreta oder Zypern festsitzen, sowie in Zukunft weitere Flüchtlinge aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, oder Afrika.
Naja, jetzt braucht er sich nicht mehr drum zu fürchten, dass Flüchtlinge vielleicht seinen Garten zertrampeln. Ein Mathematikexkurs hätte es sicherlich auch getan.
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07.03.2016 |
RipVanWinkle
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Grundsätzlich find ichs ja gut, dass man das ganze jetzt organisierter angehen und die Leute lieber vor Ort registrieren und dann selber einfliegen und verteilen will (zumindest hab ich das in den Nachrichten gesehen dass es kommen soll) aber irgendwo kommt das ganze viel zu spät und zu halbherzig. Wie mal wieder alles beim Thema Flüchtlinge.
Dost thou love life? Then do not squander time, for that’s the stuff life is made of.
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07.03.2016 |
J-C
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Zu spät ist das Stichwort. Die EU und auch Deutschland haben weder ihre Hausaufgaben gemacht, noch sind sie pünktlich zum Unterricht erschienen. Dafür bekäme man in der Schule ein Malus eingetragen, in der Politik hingegen eine Willkommenskultur zusammengeschustert und von den Qualitätsmedien eine große Tüte Emotionen reingepfeffert.
Ich frag mich nebenbei, wann der erste Politiker kapiert, dass mit schlechtreden man ein Problem nicht lösen kann.
Das ist so, als würde der Schüler seinen Lehrer doof finden, weil jener einem ein Malus wegen einer fehlenden Hausaufgabe eingetragen hat. So wie der Schüler an seinem Malus selber Schuld ist, hat die Politik eine Schuld daran, dass Bewegungen wie Pegida entstehen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich selber Schüler bin, aber irgendwie ist die Politik in der Hinsicht wie ein Hinterbänkler, der oft zu spät kommt und meistens seine Hausaufgaben nicht macht. Und das schon seit Jahrzehnten.
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07.03.2016 |
Malte279
Origamipony
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(07.03.2016)J-C schrieb: Zu spät ist das Stichwort. Die EU und auch Deutschland haben weder ihre Hausaufgaben gemacht, noch sind sie pünktlich zum Unterricht erschienen. Dafür bekäme man in der Schule ein Malus eingetragen, in der Politik hingegen eine Willkommenskultur zusammengeschustert und von den Qualitätsmedien eine große Tüte Emotionen reingepfeffert.
Ich frag mich nebenbei, wann der erste Politiker kapiert, dass mit schlechtreden man ein Problem nicht lösen kann.
Das ist so, als würde der Schüler seinen Lehrer doof finden, weil jener einem ein Malus wegen einer fehlenden Hausaufgabe eingetragen hat. So wie der Schüler an seinem Malus selber Schuld ist, hat die Politik eine Schuld daran, dass Bewegungen wie Pegida entstehen.
Vielleicht liegt es daran, dass ich selber Schüler bin, aber irgendwie ist die Politik in der Hinsicht wie ein Hinterbänkler, der oft zu spät kommt und meistens seine Hausaufgaben nicht macht. Und das schon seit Jahrzehnten.
Wäre die Schulprüfung bestanden wenn die Testsubjekte (Flüchtlinge) sterben, solange dies nur außerhalb des Schulgeländes geschieht? Wenn diese Krise, die viele Millionen Menschenleben betrifft schon verniedlichend mit einer Schulprüfung verglichen wird dann sollte man anständigerweise nicht ausblenden dass man die Prüfungen auf unterschiedliche Arten verhauen kann.
Frage 1: was ist das Ziel dieser Schulprüfung das zu erreichen angestrebt wird?
Bis April 2020 war mein Name hier Mike84.
Ich freue mich sehr über Feedback und konstruktive Kritik zu meinen Projekten und meiner Fanfiction.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2016 von Malte279.)
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07.03.2016 |
J-C
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Ähh wie?!
Gerade das habe ich eben nicht gemeint. Wie kommst du überhaupt darauf?
Gemeint habe ich, dass die Verantwortlichen viel früher die richtigen Verordnungen erlassen hätten, dass viel früher die richtigen Schritte getan wären und nicht erst jetzt. Anders gesagt: Dass man einen Plan hätte. Und nicht so spontan was zimmert.
Ich denke, der Protest gegen die Flüchtlinge wäre nicht so groß, wenn die Regierung von vorn herein überhaupt einen Plan gehabt hätte.
Wieso willst du mir da bitteschön andichten, dass ich strikte gegen die Aufnahme von Flüchtlingen wäre? Das wäre einerseits doch völlig unsinnig und andererseits... unverantwortlich? Ich meine, Deutschlands Waffen haben am Ende zu den Flüchtlingszahlen auch beigetragen.
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07.03.2016 |
J-C
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Entschuldigung angenommen
Allerdings kann ich dir da nicht zustimmen. Die Küstenstaaten haben wohl schon früher über Probleme geklagt und während ein Staat wie die Schweiz schon längst sich juristisch auf die Flüchtlige vorbereitet, schaut Deutschland zu (oder eher weg) und wundert sich dann, wenn plötzlich das Flüchtlingsproblem in ihrer Richtung sich ausbreitet.
Die Aktion, alle Flüchtlinge reinzulassen war als Ausnahme gedacht und wurde zum Dauerzustand.
Sorry, aber Politiker müssen nunmal über den Tellerrand schauen können, das ist unter anderem ihr Job.
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08.03.2016 |
Mc Timsy
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
@J-C
Es bleibt aber der Kritikpunkt von Mike84 valide, der besagt, dass du in dieser Problemsituation mehrere Dinge richtig oder falsch machen kannst. Wenn ich kurz bei deinem Vergleich mit einer Schulprüfung bleibe, dann wäre es etwa so, wie eine Matheprüfung zu schreiben, von der du genau weist, dass es Mathe ist. Das Thema kann alles mögliche beinhalten, selbst Dinge die du noch niemals im Unterricht hattest und es gibt mehrere Arten die Lösung zu präsentieren, von denen dir aber in der Aufgabenstellung nicht gesagt wird auf welche Art du die Aufgaben überhaupt bearbeiten sollst.
Im Falle der Flüchtlinge beispielsweise hat Deutschland seit vielen Jahren sich bequem hinter das Dublin-System zurückgezogen. Das war zwar schon bei weit weniger Flüchtlingen an der Belastungsgrenze und wurde von allen möglichen Seiten kritisiert, aber Deutschland hat lieber auf harter Fiskaldisziplin für Griechenland und die anderen Südstaaten bestanden und darauf gehofft, dass die Flüchtlinge einfach heimlich still und leise im Mittelmeer ersaufen. Weil jetzt aber zu den ohnehin vorhandenen FLüchtlingszahlen jetzt auch die Massen aus Syrien dazukamen war es nicht mehr möglich das tausendfache Leid einfach unter der Wahrnehmung der Medien zu halten und weil es Deutschland wegen der dortigen prekären Versorgungslage ohnehin mittlerweile verboten ist Flüchtlinge nach Griechenland abzuschieben funktionierte das Dublin-System endgültig nicht mehr.
Die Regierung steht jetzt also vor einer Prüfungsaufgabe die folgende (schon bekannte) Punkte enthält.
1. Management der Flüchtlinge.
2. Griechenland kollabiert.
3. Die EU wird als Akteur wegen nationaler Alleingänge zunehmend handlungsunfähig, was die Verhandlungen noch weiter erschwert.
4. Russland gießt mit Propagandamitteln ordentlich Öl ins Feuer.
5. In der Ukraine und Syrien herrscht Krieg und diese Kriege müssen irgendwie gelöst werden.
6. Gleichzeitig wollen die wenigsten Menschen eine direkte Einmischung. Man soll den Konflikt also lösen ohne einzugreifen.
7. Der gesamte Menschenrechtskanon Europas wird im Moment relativiert, weil immer mehr Regierungen versuchen das Leid der Menschen einfach bei ihren Nachbarn stattfinden zu lassen. Der muss verteidigt werden.
8. Laute Rechtspopulisten, die eine Weltuntergangsstimmung im Volk erzeugen, verstärken und ausnutzen.
9. Den einzigen "Verbündeten" den wir zur Abdrängung von Flüchtlingen mobilisieren können ist ein autokratisches Arschloch mit Großreichphatasien und islamistischer Agenda.
10. Als letzter Punkt in dieser Liste: Alle diese Probleme sind bitte so zu lösen, dass wir dabei kein Geld ausgeben.
Bevor du dich also hinstellst und einfach verkündest wie sehr die Politiker doch ihre Aufgaben nicht gemacht haben, mache dich wenigstens mit den tatsächlichen Problemen vertraut und versuche wenigstens zu erkennen wie schwer diese Umstände wirklich sind.
Das sage ich als jemand, der seit Jahren gegen das Dublin-Abkommen argumentiert und die Bundesregierung mehr als einmal für ihre Untätigkeit verflucht hat. Aber das Kind ist in den Brunnen gefallen und da hilft jetzt auch nicht sich selbst in eine Pseudoüberlegenheit zu reden und den Politikern erklären zu wollen wie sie ihren Job hätten machen sollen. 1. Weil unsere Nation voll genug mit Couchexperten ist die im Nachhinein immer alles perfekt hatten absehen können und 2. weil von diesen Problemen Menschenleben abhängen. Die Schweiz passt sich auf das Problem wieder einmal damit an, dass sie erklärt die Probleme der Welt gehen sie nichts an. Hat sie früher schon gemacht, wird sie vermutlich immer machen. Die Schweiz wird nichts tun um die Welt zu verbessern und hat das auch noch nie vor gehabt. Wenn wir EU-Bürger aber auf unserem Kontinent eine halbwegs menschenwürdige Existenz sicherstellen wollen und außerdem verhindern möchten, dass Typen wie Orban uns den Putin machen und militärisch ihre Minderheiten in Nachbarstaaten schützen wollen und uns damit den Krieg noch näher vor die Haustür tragen, dann brauchen wir definitiv bessere Beiträge als: "Tja, habt ihr jetzt davon ihr dummen Politiker."
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
- Lucius Annaeus Seneca -
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08.03.2016 |
RipVanWinkle
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Nur zur Anmerkung: Viel davon war aber schon recht früh abzusehen, zumindest was die Flüchtlinge angeht. Da hab zumindest ich schon von Anfang an gedacht, dass das zum Problem werden wird. Sagst du ja auch selbst mit dem Dublin-Abkommen.
Und natürlich ist es richtig, dass konstruktiv nach Problemlösungen suchen sinnvoller ist als nur weiter anzuprangen wer Schuld an der Misere ist, das löst sie ja wirklich leider nicht.
Aber das machts mMn nicht unbedingt illegitim das anzumerken, was zur aktuellen Situation geführt hat... wenn man sich nicht drauf beschränkt das zu sagen.
Problematisch wirds halt wenn das ganze nur behäbig in den Gang kommt die Probleme zu lösen, da entsteht leider schnell der Anschein man würde nichts tun. So auch jetzt mit den nur schleppend vorankommenden Verhandlungen, die Merkel mit EU und Türkei immer wieder führt, was Flüchtlinge angeht.
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08.03.2016 |
J-C
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Klar, ich bleib auch gerne bei der Schulaufgabe. Denn der Job des Politikers ist es, das zu können, sich also vorher hinreichend mit allen naheliegenden Themen befasst zu haben, im Unterricht also stets aufgepasst zu haben.
Und du gibst, wie schon RipVanWinkle richtig anmerkte, zu, dass das Problem schon bekannt war, ja sogar abzusehen war, dass das nicht gut läuft. Wenn sich da ein Problem anbahnt, löst man es frühestmöglich, wie bei Sielarbeiten, wo man diese durchführt, bevor es zur Katastrophe kommen kann.
Denn sowas ist tatsächlich der Job des Politikers. Das muss er tatsächlich können.
Es geht jetzt nicht darum, die ganze Zeit die Regierung zu kritisieren, es geht darum, dass sich die Parlamente von Deutschland und der EU es reichlich schwer gemacht haben, die Krise nun zu bewältigen. Da sehe ich teils kindhaftes Verhalten darin, wie beispielsweise zu viele Emotionen eine sinnvolle Debatte verunmöglichen.
Und man kann mit der Vorgeschichte beweisen, dass AfD und Pegida teils durch das zu späte Handeln der Bundesregierung überhaupt so stark werden konnten.
Und anstatt den Mitgliedern von Pegida nun beizukommen, deren Sorgen ernsthaft einmal zuzuhören, sie aufzuklären...
...also allgemein sie abzuholen vom falschen Weg bezeichnet man Pegida als Pack.
Sorry, Beleidigungen bringen nichts. Überzeugen bringt eher etwas. Vielleicht wissen so einige Bürger gar nicht, dass es nicht so schlimm bei den Flüchtlingen ist wie behauptet?
Mich ärgert es ziemlich, wie unsachlich viele Politiker in letzter Zeit werden. Ich hab das Gefühl, der Bundestag oder manche Landtage verkommen zu Ghettos mit besserem Anstrich, wie sich so einige Politiker benehmen.
Denn wenn Politiker Wörter wie "Pack" oder "Maulheld" benutzen oder Menschen als "geisteskrank" bezeichnen... und meist haben die Kritisierten, auf die sie sich beziehen, auch noch einen sachlicheren Tenor.
Sorry, das ist einfach nur dumm und zeigt allzu deutlich, dass der britische Politologe Recht hat, wenn er meint, dass sich Deutschland wie ein gefühlsgeleiteter Hippie-Staat aufführe.
Diese Deutschen können es auch nicht lassen, der EU die Richtung zu diktieren :I In solchen Momenten bin ich froh, nicht wirklich ein Deutscher zu sein...
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2016 von J-C.)
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08.03.2016 |
Mc Timsy
Wonderbolt
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
J-C schrieb:Klar, ich bleib auch gerne bei der Schulaufgabe. Denn der Job des Politikers ist es, das zu können, sich also vorher hinreichend mit allen naheliegenden Themen befasst zu haben, im Unterricht also stets aufgepasst zu haben.
Hier verlassen wir allerdings bereits den Bereich wo deine Analogie irgendwie nützlich ist. Politiker ist kein Job den du lernst. Erst recht nicht mit dem Anspruch alle Krisen immer reibungslos bewältigen zu können. Politiker brauchen keine Qualifikation vorzulegen außer der, dass sie beim Wähler gut ankommen. Und über mittlerweile schon viel zu viele Jahre haben sich die meisten Wähler in Deutschland gedacht, dass die Frau Merkel einen ziemlich guten Job macht. Effektiv hat die Frau niemals sehr viele Ideen eingebracht, aber diese Leute sind gewählt worden. Ebenso wie die FDP unter Westerwelle zum besten Ergebnis der Parteigeschichte gewählt wurde, nur damit die Leute danach merkten, wie wenig diese Leute eigentlich erreichen wollten.
Für die Politiker gab es in den letzten Jahren andere Prioritäten, denn die Idee, wir sollten am besten kein Geld mehr ausgeben, die geistert seit der Finanzkrise überall herum. Es ist ja nicht so, als könnten Politiker einfach mal so mit den Fingern schnippen und die Probleme werden gelöst. Sowas braucht Geld und Arbeitskräfte und wenn das Geld zunehmend knapper wird, dann müssen hier und da Prioritäten gesetzt werden. Ich kann dir beispielsweise auch gerne sagen, dass meine Stadt meine Straße mal wieder flicken sollte. Ich kann dir aber wirklich nicht sagen, welches Klassenzimmer dann am besten nicht renoviert oder welche Veranstaltungshalle dicht gemacht werden soll.
Selbst wenn wir unerschöpfliche Geldreserven hätten, dann bedeutet die Erkennung eines Problems noch lange nicht, dass das Problem auf die ein oder andere Art einfach gelöst werden kann. Es gibt institutionelle Gefüge diezu beachten sind. Im Falle der Flüchtlingskrise war das Dublin-System für Deutschland augenscheinlich ja ein vorteilhaftes System. So lange man die ertrunkenen Afrikaner verdrängte und den Griechen nicht zuhörte, sah alles erstmal ganz supi aus. Aber auch wenn man das hätte ändern wollen, dann wäre das schwer geworden. Wir haben 28 unterschiedliche Mitgliedsstaaten in Europa und mindestens das zehnfache an unterschiedlichen Meinungen. Die Autorität des Bundestages endet idealerweise an der deutschen Grenze. Das Europaparlament hat nicht das Recht der Gesetzesinitiative und die Kommission stand bis zu den letzten Wahlen komplett unter der Kontrolle der Mitgliedsstaaten, die sich im Moment darin gefallen sich im Zweifel einfach alle auf ihre Souveränität zu berufen, in der Hoffnung, dass die Probleme an einem selbst vorrüber gehen.
Ich persönlich hätte mir schon seit Jahren ein gesamteuropäisches Flüchtlingssystem vorgestellt, aber dazu ist Deutschland erst bereit, seit es selbst betroffen ist und andere Staaten waren niemals willig dazu. Mehr als Hilfbedürftige wie Schwerverbrecher behandeln und damit die Menschenrechte mit Füßen zu treten fällt denen aber auch nicht ein.
Und jetzt regst du dich über die Worte der Spitzenpolitiker auf, wobei die ganzen verbalen Entgleisungen der AfD-Spitzen nicht berücksichtigt werden. Ganz davon abgesehen, dass Politiker auch nur Menschen sind, du also Leute mit lockerem Mundwerk vorfindest wie überall, was übrigens in anderen Situationen von vielen Wählern durchaus gewünscht ist. Ich persönlich finde den Begriff Pack für Pegida beispielsweise nicht problematisch. Der Begriff ist abfällig, aber wer auch nur fünf Kommentare unter einer Nachrichtenseite liest wird weit schlimmere Beleidigungen vorfinden. In den meisten Fällen halte ich die Empörung für den Begriff nur vorgeschoben um davon abzulenken, dass es eben genau Pegida und AfD sind, die die Grenzen des politischen Diskurses systematisch ausweiten. Alles um eine angebliche Alternative von selbst erklärten "fähigeren" Politikern mit autoritärem Gehabe zu preisen und eine Politik zu fordern, die jegliche Verbindung zur Aufklärung vermissen lässt und derzeit auch den rethorischen Nährboden für das anwachsen neuer rechter Terroristen bietet, die im Vergleich zu den Islamisten in Deutschland eine ohnehin riesige Liste an Todesopfern aufweisen.
Argh, ich rege mich auf. Statt sich sinnvoll mit Alternativen zu Merkel zu beschäftigen und sich für eine menschenwürdige Politik einzusetzen gehen so viele Leute einfach rethorischem Müll auf den Leim. Politiker sind nicht fehlerfrei und haben auch nicht an diesen Maßstäben gemessen zu werden. Auf diesem Weg wartet nur die Diktatur und zur Krönung des Ganzen richtet sich die Verachtung dann nicht nur gegen die Demokratie und die freiheitliche Gesellschaft, sondern auch gegen Hilfsbedürftige.
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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08.03.2016 |
J-C
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Mit anderen Worten, Politiker müssen nichts können, sondern einfach gut reden.
Ist das die Definition, die du bon einem Politiker hast?
Anstatt dies einfach so hinzunehmen, sollte man doch was ändern daran! Ich meine ein Politiker kriegt ein Gehalt, er hat eine riesige Verantwortung... für mich wäre das ein Job.
Und zwar ein Job, den man nicht vermasseln sollte.
Du zeigst doch so deutlich, dass Deutschland es besser machen könnte. Man schaue in die Schweiz, dort hat man sich schon vor der Krise vorbereitet; dort ist die Hilfe professionell genug, dass es keine Freiwilligen zu geben braucht, dass man nicht erstmal eine Willkommenskultur erfinden muss.
Wieso soll das in Deutschland denn nicht auch gehen?
Die sollten es doch wissen.
Und es mag sein, dass Pegida nicht unbedingt sachlich ist.
Aber solange die Politik nicht sachlich bleibt, solange kann und wird man auf diese zeigen. Da begibt sich die Politik doch auf das selbe Niveau wie Pegida und das ist doch lächerlich.
Es ist eben nicht so, dass man es tolerieren muss, weil da Menschen sind, da diese Menschen es doch am besten wissen sollte, wie man Konflikte vermeidet, wie man solche Probleme löst.
Man könnte durch Sachlichkeit den Pegidisten zumindest etwas Wind aus den Segeln nehmen. Am besten zeigt man dadurch, wie destruktiv Pegida ist und so weiter.
Es mag menschlich verständlich sein, aber ein Politiker sollte sich da zusammenreißen, er ist immerhin mehr als nur ein Redner, er ist ein Entscheider.
Nebenbei gesagt sollte ein Politiker das von sich aus hinkriegen können. Beleidigungen dem
Gegner hinklatschen und dabei selber teils unprofessionell agieren, das tut einfach kein Politiker, den man ernst nehmen kann.
Denn sonst kann man auch diesen Moderator da von der Proletenshow "Heute-Show", der sich als Oliver Welke bezeichnet, zum Bundeskanzler ernennen.
Oder gleich Donald Trump
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.03.2016 von J-C.)
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08.03.2016 |
Chase
Changeling
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
(18.02.2016)ZerguhlX schrieb: (15.02.2016)Chase schrieb: Ich finde die Angst vor der Überfremdung, wie viele Asylgegner sie nennen, ziemlich lächerlich. Letztes Jahr kamen etwa eine Millionen Asylbewerber zu uns (wichtig! keine Asylanten). Dagegen stehen über 80 Millionen Deutsche. Es ist schwerlich von Überfremdung zu sprechen wenn gerade mal 1% der Bevölkerung einer fremden Kultur angehören.
Die Asylbewerber kommen ja nur oben drauf, die Einwanderer der letzten Jahrzehnte musst du da schon drauf rechnen, genauso wie deren Nachwuchs.
Also, laut statistischem Bundesamt gibt es in Deutschland etwa 16,3 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Das sind ungefähr 20%. Laut gleichen Zahlen gab es in Deutschland seit 1991 jedes Jahr ungefähr 1.000.000 Einwanderer, wobei der Höhenflug heutiger Zeit, sowie in den 90er Jahren und das rapide Abfallen der Einwanderung Anfang der 2000er bereits einbezogen wurde.
Heißt, bei gleichen Zahlen dauert es noch mindestens 30 Jahre bis 'Ausländer' mehr als 50% der Bevölkerung ausmachen und die Migrationsrate ist wohlbemerkt vor dem Syrienkrieg immer weiter zurückgegangen.
Selbst diese Zahlen sind noch kein eindeutiges Warnsymbol. Viele der Migranten integrieren und übernehmen große Teile der deutschen Kultur, wodurch sie aus der ‚Gefahr der Überfremdung‘ herausfallen würden.
Insgesamt habe ich keine Angst davor, dass es Deutschland bald nicht mehr geben wird.
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09.03.2016 |
Mc Timsy
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
J-C schrieb:Mit anderen Worten, Politiker müssen nichts können, sondern einfach gut reden.
Ist das die Definition, die du bon einem Politiker hast?
Das ist nicht meine Definition von Politikern, sondern die Grundannahme des demokratischen Systems J-C.
Wer Politiker werden will, der muss weder eine besondere Ausbildung vorweisen, noch muss er irgendwelche Mindestanforderungen erfüllen. Jeder darf sich zur Wahl stellen und muss andere Menschen davon überzeugen können, dass seine Ideen die richtigen sind.
Jegliche Form von Selektion erfolgt durch den Wähler. Für genaue Kenntnisse wie die Sachen dann genau umzusetzen sind gibt es Juristen und Beamte in den Ministerien. Im Falle von Deutschland hat die relative Mehrheit der Menschen in den Wahlen sich stets für die CDU unter Merkel ausgesprochen, die wirklich nichts anderes angeboten hat als nichts zu verändern.
Es hat viele Menschen in Deutschland nicht interessiert, dass seit Jahren auf die Probleme xy und z hingewiesen wurde. Ebenso haben viele Deutschen es Frau Merkel nicht übel genommen keine eigenen Ideen zu haben und Probleme immer erst dann anzugehen, wenn jegliche Entscheidungsmöglichkeit vergangen war und man nur noch reagieren konnte.
Die relative Mehrheit hat ihre Stimme keinen Politikern gegeben, sondern "Verwaltern". Menschen die unser System einfach am Laufen halten und blos nicht reformieren sollten und nachdem Frau Merkel damit von einem unverdienten Unfragehoch zum nächsten gerast ist und wir jetzt wieder einmal ein Problem haben kommt nicht etwa die Erkenntnis, dass Politiker auch nur Menschen sind und die Wähler ihre Souveräntität ernst nehmen und sich ausreichend mit dem Zeug beschäftigen sollten. Nein, gefordert wird, dass doch bitte jetzt erst recht Politiker kommen die es besser wissen. "Bitte, bitte, nehmt uns Wählern doch endlich den Zwang ab uns mit irgendwelchen komplizierten Themen auseinandersetzen zu müssen." Im Falle von Pegida und entsprechenden Ablegern, wie auch im Bereich der AfD wird die Gesellschaft mit Forderungen nach autoritärer Staatsführung konfrontiert. Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit, Freiheit. Alles unwichtige Nebensächlichkeiten die bereitwillig geopfert werden sollen wenn man dafür eine einfache Antwort auf die Frage hinbekommt, wie wir mit dem tausendfachen Leid von Menschen an Europas Grenzen umgehen. Die Antwort in diesem Fall wäre, dass wir das Leid und das Sterben der Menschen einfach ignorieren und uns darüber freuen sollen, dass wir selber an einem glücklicheren Ort geboren wurden und hütet euch vor dem schwarzen Mann, er frisst Kinder und vergiftet unsere Brunnen.
Sowohl der Ruf nach autoritären Politikern, die es einfach mal besser wissen, als auch der Wunsch sich vor dem Flüchtlingsproblem abzuschotten sind beides Verdrängungsstrategien. Man versucht die Komplexität unserer bösen Welt von der eigenen Wahrnehmung fern zu halten damit man weiterhin so tun kann, als gäbe es keine Probleme die ihre Majestät nicht lösen könnten. Warum soll sich denn dann der kleine Arbeiter seinen Kopf darüber zerbrechen? Unsere oftmals inaktiven Politiker sind das Symptom einer Gesellschaft, die in Masse jeglichen Antrieb verloren hat, die nicht plant ihre Zukunft als Erwachsene zu gestalten, sondern als Gesellschaft wahlweise nach Mami oder Papi schreit und sich vor Problemen mit dem Nachtlicht zusammen unter der Bettdecke verkriechen will. Deshalb profitiert die AfD auch nicht nur von der Mobilisierung ihrer eigenen Anhänger, sondern insbesondere von den Nichtwählern.
Den Wind können wir nicht bestimmen, aber die Segel richtig setzen.
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09.03.2016 |
J-C
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RE: PEGIDA und die wachsende Radikalisierung
Und trotzdem hat die Politik ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Man mag zwar nicht eine spezielle Ausbildung brauchen, doch sollte es so sein, dass ein Politiker eben mehr Durchblick hat als das Volk, welxhes er regiert.
Man sollte es doch ohne Ausbildung auch hinkriegen, zu sehen, dass Wegschauen auf Dauer nicht hilft. Sorry, eine gewisse Weitsicht muss ein Politiker schon mitbringen.
Denn wenngleich ein Politiker ein Mensch wie du und ich ist, muss er eben Kompetenzen mitbringen. Irren ist menschlich, doch sollte man sich darauf nicht ausruhen.
Es mag sein, dass das Volk da durch sein Desinteresse dem nicht hilfreich ist, aber vielleicht ist das durch eine entsprechende Politik verursacht? Denn wieso werden Menschen zu Nichtwählern? Weil sie enttäuscht sind. Sie kommen aus der bürgerlichen Mitte und finden keine Partei, die ihre Meinungen vertritt und dazu eine reelle Chance hat, überhaupt in der Politik was zu sagen zu haben.
Wenn du es auf's Volk schieben willst, dann schauen wir in die Schweiz, einem Land der direkten Demokratie.
Dort gibt es sicher auch Probleme, doch scheinbar zeigt das Volk dort mehr Interesse an der Politik. Denn wie gesagt, die Schweizer waren von vornherein vorbereitet und das schon vor Jahren.
Man kann nun durchaus das deutsche Volk kritisieren, aber die Politik ist da mehr in der Verantwortung. Denn diese entscheidet über solche Dinge. Das ist deren Job!
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