Autismus, ADHS und ADS in der Schule

[Iorel]

Ihr kennt wahrscheinlich alle die Störungen Autismus(bzw Asperger), ADHS und ADS (Welche ja mehr oder weniger Nahe zueinander liegen)

Wir hatten bis zum halbjahr einen Jungen in der Klasse der Autismus hatte(Einführungsphase Abitur Gymnasial), doch man hatte das Gefühl, dass solche Leute einfach hängengelassen werden.

Er wurde mitten im Unterricht von Schülern lächerlich gemacht, was keinen der Lehrer interessierte, irgendwann fingen bei ihm auch Depressionen wegen des Mobbings an, doch niemanden interessierte es.
Irgendwann wollte er (logischerwiese) mit den anderen nichts mehr zu tun haben, und hat sich ein wenig abgekapselt. Wenn er nicht da war, sprachen die Lehrer von Glück, und einmal sagte unser Mathelehrer, dass er diese Krankeit ekelhaft fände, und er den Jungen Gruselig fände.

Seit dem Halbjahr ist er in der geschlossenen, wegen den Depressionen.


Findet ihr auch, dass Behidnerte in Schulen zu wenig Unterstützung kriegen?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?

[Pokemon-pony]

Ich finde man bekommt in der Schule sowieso wenig Unterstützung, sei es bei Mopping oder sonst was. Aber das man als Lehrer schon über Schüler lästert geht doch irgendwie zu weit. Aber was will man machen?
Nun, es gibt ein persönlichen Bereich wo du noch kein Zutritt hast aber zu dem Themen haben wir bereits Threads.

[Space Warrior]

(26.03.2016)Iorel schrieb:  Ihr kennt wahrscheinlich alle die Störungen Autismus(bzw Asperger), ADHS und ADS (Welche ja mehr oder weniger Nahe zueinander liegen)

Offiziell habe ich Asperger-Syndrom (und außerdem Hebephrenie), in der 1. Klasse war ich auch mit ADHS diagnostiziert und ein halbes Jahr in einer psychatrischen Tagesklinik. Ich musste damals jeden Tag vor der Schule Medikinet nehmen.

[Iorel]

@pokemonpon-3
Gehst/gingst du denn an eine normale schule? Was für genaue Erfahrungen hast du gemacht?

Ich glaube für den Bereich bin ich noch nicht lang genug registriert

[Zecora95]

Hab den Beitrag selbst rausgenommen wegen der abdriftenden Diskussionsrunde.
Bei interösse melden :p

[Knäuel]

Ein kleiner Tick Autismus?
Oh man
.. Da sind wir wieder bei den ganzen Doktor Googles.
"Hallo, ich bin Xy und ein kleinwenig Autist.."

Neben der Tatsache das Autismus und ADHS sich wirklich komplett gegenteilig zueinander verhalten...

[HeavyMetalNeverDies!]

(26.03.2016)Iorel schrieb:  Findet ihr auch, dass Behinderte in Schulen zu wenig Unterstützung kriegen?

Zunächst mal denke ich, dass das Asperger-Syndrom sehr oft Fehl-diagnostiziert wird. Wenn man mal die Fälle von Asperger-Syndrom und Hypersensibilität vergleicht, wird man feststellen, dass beide in den gleichen Problemen enden können, jedoch das krasse Gegenteil zueinander sind.

Was ADHS angeht, da ist strittig, ob es das überhaupt gibt. Laut Gehirnforschung ist das Bildungssystem fundamental falsch konzipiert. Zum einen ist das Gehirn nicht dafür gemacht stumpfe Fakten 1:1 auswendig zu lernen, so wie es ein Computer tut. Zum anderen haben Kinder einen natürlichen Bewegungsdrang, welcher in der Schule unterdrückt wird. Wenn die herum zappeln und sich nicht konzentrieren können, dann ist das eigentlich nur natürlich. Was noch hinzu kommen kann ist ein falscher Schlafrythmus und falsche Ernährung.

Mir persönlich ist die Antwort, dass jeder der nicht ins Schema F passt, behindert sein soll, während die Gehirnforschung und die Verhaltensforschung seit Jahrzehnten darauf hinweist, dass Schema F eigentlich überhaupt nicht für den Menschen passt, entschieden zu einfach.

Man müsste einmal das Bildungssystem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen anpassen, um zu sehen, ob es dann nicht von Haus aus viel weniger Problemfälle bzw. "behinderte Kinder" gäbe.

[Triss]

(28.03.2016)Knäuel schrieb:  Neben der Tatsache das Autismus und ADHS sich wirklich komplett gegenteilig zueinander verhalten...

Das ist so nicht korrekt. ADHS ist eine häufig auftretende komorbide Störung zu Autismus.

Autismus ist mMn nach eine Störung, mit der sehr schwer umzugehen ist, da sie für Außenstehende sehr merkwürdig aussieht. Das soll selbstverständlich nichts vom dem asozialen Verhalten der Mitschüler entschuldigen, aber es ist eben nicht so einfach damit umzugehen. Wenn Lehrer nicht ausreichend geschult werden, ist es schwierig, vernünftigen Unterricht mit Kindern mit Förderbedarf umzusetzen; nicht aus Bösartigkeit, sondern weil einfach das Fachwissen fehlt. Entsprechend unterstütze ich es, wenn auch Gymnasiallehrer in ihrem Studium etwas Wissen diesbezüglich eingetrichtert bekommen. Leider ist das in vielen Lehramtsstudiengängen nicht der Fall, dann passiert halt sowas, was für alle Beteiligten nicht schön ist.

[Zecora95]

(28.03.2016)Knäuel schrieb:  Ein kleiner Tick Autismus?

Ich kann nur das wiedergeben was die Ärzte damals sagten bzw. mir meine Mutter dazu gesagt hat. ich meine damit das es jetzt nicht so extrem ist wie man es kennt.

[bisty]

Bei dem Thema "Autismus" muss ich irgendwie sofort an diesen Film denken,

Spoiler (Öffnen)

Der war gut, beschreibt die Psychologie eines autistischen Kindes und seine Verhältnisse zur Aussenwelt ziemlich gut, finde ich,

[Iorel]

(28.03.2016)Knäuel schrieb:  Ein kleiner Tick Autismus?
Oh man
.. Da sind wir wieder bei den ganzen Doktor Googles.
"Hallo, ich bin Xy und ein kleinwenig Autist.."

Wenn du in der Schule lesen gelernt hättest, würdest du gelesen haben, dass er das vom Arzt diagnostiziert bekommen hat.

Wenn man keine Ahnung von der Materie hat sollte man sich zwar sowieso nicht einmischen, aber wenigstens den Text lesen sollte man

(28.03.2016)Knäuel schrieb:  Neben der Tatsache das Autismus und ADHS sich wirklich komplett gegenteilig zueinander verhalten...

Bitte lieber Googlegott rette uns vor dem Halbwissen

Adhs und Autismus kommen sehr oft nebeneinander vor.



@HMND Jap, es wird wirklich oft Fehldiagnostiziert.
Ich habe auch das ADHS und den "kleinen Tick" Authismus diagnostiziert bekommen, doch seit ich in der 6. Klasse bin habe ich komischerweise kein ADHS mehr.

Was passiert war: Klasse 1-6(Ja so lange geht hier die Grundschule) hatte ich stets nette Lehrerinnen, seit der 6. musste ich mich wegen Strengen Lehrern lernen zusammenzureißen.

Bei mir wurde also mangelnde Erziehung als ADHS fehlgedeutet. Scheintoft vorzukommen.

[Staubi]

(28.03.2016)Iorel schrieb:  Wenn man keine Ahnung von der Materie hat sollte man sich zwar sowieso nicht einmischen

Nett.
Na ein Glück gibt es auf einem Pony-Forum genug - Experten -

ADHS, ADS und wie das alles heißt ist in meinen Augen auch nur eine Ausrede bzw. Entschuldigung für schlechte Erziehung, mangelhafter Charakter und Ehrgeiz. Wenn ich will kann man das ganze auch bei mir diagnostizieren, dennoch hab ich nen spitzen Abi, Freunde und komme erfolgreich durchs Leben. Alles eine Sache der Einstellung.

Genug Leute mit der Diagnose die ich kenne sind eigentlich nur zu faul die Zeit richtig zu nutzen und lenken sich zu gerne ab. Solche Sachen sind einfach zu variabel.

Kenne auch genug Leute mit diagnostiziertem Autismus und Asperger. Viele gehen damit unterschiedlich um, auch bei schweren Fällen können sich manche gut integrieren, andere wirken bereits aus weiter Ferne unheimlich.

Meine Frage an dieser Stelle: Warum muss ich mich mit ihm abgeben, selbst wenn er mir unheimlich erscheint? Love & Tolerate ist für jedermann eh nur ein Leitsatz der bei der nächstbesten Möglichkeit mit Füßen getreten wird. Doppelmoral lässt grüßen.
Ich für meinen Teil gebe immer jedem eine Chance, egal wie seltsam er im ersten Moment ist. Wenn mir der Kontakt in irgendeiner Form nicht gut tut, wird er gekappt.

Kurzes Beispiel: Einer versuchte mich die ganze zeit zu umarmen, obwohl ich ihm sagte, dass ich es nicht mag. Weiter erzählte er mir ohne Pause Sachen die völlig aus dem Kontext gerissen waren und man nicht ansetzen konnte. Der ganze Kontakt war einfach unangenehm. Warum sowas dann weiter im näheren Kreis lassen? Genau, gibt keinen Grund. Und da mache ich auch keinen Grund ob er was dafür kann oder nicht.

Was kann ich denn dafür, dass er anders ist? Warum soll ich mich quälen, nur damit er sich 1/10 besser fühlt? Bin immerhin kein masochist.

Viel Spaß beim Zerpflücken

[Triss]

(28.03.2016)Staubi schrieb:  Wenn ich will kann man das ganze auch bei mir diagnostizieren, dennoch hab ich nen spitzen Abi, Freunde und komme erfolgreich durchs Leben. Alles eine Sache der Einstellung.

Ich glaube nicht, dass du das kannst. Dafür braucht es ja mehrere Testverfahren und Fragebögen, die man entsprechend auswerten muss. Du selbst kannst das Testverfahren auch nicht für dich leiten. Das ist also alleine faktisch nicht möglich. (Du implizierst im Übrigen, dass jemand mit ADHS nicht erfolgreich durchs Leben kommen oder Freunde haben könne. Falls du dir dessen nicht bewusst bist)

[Staubi]

(28.03.2016)Triss schrieb:  Ich glaube nicht, dass du das kannst. Dafür braucht es ja mehrere Testverfahren und Fragebögen, die man entsprechend auswerten muss. Du selbst kannst das Testverfahren auch nicht für dich leiten. Das ist also alleine faktisch nicht möglich. (Du implizierst im Übrigen, dass jemand mit ADHS nicht erfolgreich durchs Leben kommen oder Freunde haben könne. Falls du dir dessen nicht bewusst bist)

Wenn du meinst, also bei meinem Bruder ging das ganze recht schnell.

Und tue ich das? Nein tue ich nicht. Wie im Thread vielfach besprochen, fällt es Leuten mit gewissen Symptomen schwieriger. Wie wäre es, wenn du nicht so viel interpretierst :3

An sich interpretiere ich auch gerne, hab schonmal aus einem fast leeren Blatt ein extrem kritisches Manifest interpretiert.

Finde es an sich witzig, wie selbst junge Moderatoren Dinge gerne so auffassen, wie es in den Kram passt. Was passiert denn Leuten mit ADHS? Oft verschließt diese "Krankheit" doch eher Wege, anstatt es sie öffnet. :3

[Triss]

(28.03.2016)Staubi schrieb:  Wenn du meinst, also bei meinem Bruder ging das ganze recht schnell.

Ja, ich meine, dass man sich ADHS nicht selbst diagnostizieren kann. Wie schnell das Ganze gehen kann, darüber habe ich mich nicht geäußert.

Zitat:Finde es an sich witzig, wie selbst junge Moderatoren Dinge gerne so auffassen, wie es in den Kram passt. Was passiert denn Leuten mit ADHS? Oft verschließt diese "Krankheit" doch eher Wege, anstatt es sie öffnet. :3

Was hat das mit meiner Moderatorentätigkeit zu tun? Ich bin in diesem Bereich kein Moderator. Natürlich ist ADHS allgemein eher hindernd, aber das bedeutet nicht, dass man nicht trotzdem erfolgreich sein kann. Ich sagte auch lediglich, wie es wirken kann (deshalb der Zusatz "falls du dir dessen nicht bewusst bist").

[Staubi]

(28.03.2016)Triss schrieb:  Ja, ich meine, dass man sich ADHS nicht selbst diagnostizieren kann. Wie schnell das Ganze gehen kann, darüber habe ich mich nicht geäußert.

Da wir beim Implizieren sind.

(28.03.2016)Triss schrieb:  Dafür braucht es ja mehrere Testverfahren und Fragebögen, die man entsprechend auswerten muss.

impliziert einen länger dauernden Prozess. Ich sage mit meiner Aussage auch nicht, dass es von heute auf morgen geht. Es ist jedoch Ermessenssache des Psychologen, da psychische Störungen schwer "messbar" sind.

(28.03.2016)Triss schrieb:  Ich sagte auch lediglich, wie es wirken kann (deshalb der Zusatz "falls du dir dessen nicht bewusst bist").

Leider nicht

(28.03.2016)Triss schrieb:  Du implizierst im Übrigen, dass jemand mit ADHS nicht erfolgreich durchs Leben kommen oder Freunde haben könne. Falls du dir dessen nicht bewusst bist)

ist eine klare Aussage, wie es für dich wirkt. Ohne Konjunktiv usw. Dieses "Falls du dir dessen nicht bewusst bist" stellt einen Hinweis dar, dass ich anscheinend falsch liege und die Situation klar nicht richtig deute. Auf dem sprichwörtlichen Holzweg bin. Mir "nicht bewusst" bin, dass meine Aussage falsch und verletzend ist.

Dabei sagt sie doch nur aus, dass ich für meinen Teil vielleicht auch Probleme habe, die ich jedoch gut in den Griff bekomme...oder vielleicht auch nicht.

Viel Spaß beim Interpretieren. Mehr dazu bitte per PM, alles andere wäre schon fast am Rande des Spams :3

[Solaire]

(28.03.2016)Staubi schrieb:  ADHS, ADS und wie das alles heißt ist in meinen Augen auch nur eine Ausrede bzw. Entschuldigung für schlechte Erziehung, mangelhafter Charakter und Ehrgeiz.

Allright-y. Man kann es als Ausrede verwenden, wenn man sich als Betroffener moralisch dazu im Stande sieht, ja. Es gibt sicherlich auch fälschlich diagnostizierte Personen, die einfach mit Symptomen korrelierende Charakterzüge (pure Komorbidität) aufweisen. Was wiederum aber nicht heißt, dass man gleich generalisieren muss.

(28.03.2016)Staubi schrieb:  Wenn ich will kann man das ganze auch bei mir diagnostizieren, dennoch hab ich nen spitzen Abi, Freunde und komme erfolgreich durchs Leben. Alles eine Sache der Einstellung.

https://youtu.be/MHpSfkVI9D0?t=13s

[Staubi]

(28.03.2016)Solaire schrieb:  Allright-y. Man kann es als Ausrede verwenden, wenn man sich als Betroffener moralisch dazu im Stande sieht, ja. Es gibt sicherlich auch fälschlich diagnostizierte Personen, die einfach mit Symptomen korrelierende Charakterzüge (pure Komorbidität) aufweisen. Was wiederum aber nicht heißt, dass man gleich generalisieren muss.

Dann erweitern wir "Entschuldigung für schlechte Erziehung, ..." gerne auf "Persönlichkeitsstörung, die durch schlechte Erziehung und mangelnden Ehrgeiz usw. gefördert wird." Ich denke damit können die meisten leben.
Ferner kann ich HeavyMetalNeverDies!s Beitrag nur weiter unterstützen, gibt genug Aussagen für Gründe derartiger Ausprägungen und sehr viel ist schlichtes Ermessen.

[bisty]

Aber Spaß mit Bruce Willis mal beiseite: dass die Lehrer sich so wie in dem Startbeitrag beschrieben wurde benommen haben ist vollkommen nachvollziehbar - die Menschen, die an einer *schweren* Form von Autismus leiden, können auf unvorbereitete Menschen *wirklich* unheimlich wirken. Und auch auf vorbereitete, wenn Autismus wirklich eine progressive Form annimmt (da können auch die Sachen wie masturbieren auf Publik und derartiges auftauchen). Und egal wie gutherzig man ist, können an Autismus leidende Menschen tatsächlich Ekel auslösen. Hier muss man schon an eine spezielle Schule gehen, wo die Lehrkräfte auf so was vorbereitet sind, und sich mit dem Umgang mit kranken Kindern gut auskennen, sonst passiert halt das, was in dem Startbeitrag beschrieben wurde.

[Staubi]

@bisty: Ob die Reaktion vor Kindern eine gute Lehrmethode ist, ist dennoch streitbar. In meinen Augen sollte ein Lehrer in solch einem Moment ein Vorbild sein und zumindest Akzeptanz vorgeben, damit er kein intolerantes Bild an die Schüler weiter gibt. Was der Lehrer in seiner Freizeit von sich gibt ist voll ihm überlassen, jedoch es für einen Pädagogen dazu, den Kindern angemessenes Verhalten zu vermitteln.

Kommt auf die genaue Situation an, wenn der Mathelehrer das Kind wirklich und ernst vor den versammelter Schülerschaft "gruselig" nannte, fände ich das pädagogisch verwerflich, obwohl es menschlich verständlich sein kann.