Herrlich, die Folge - genau wie im wahren Leben
Na gut, der Beginn mit der Map war einigermaßen ungeschickt - auch ich hatte nicht mal mitbekommen, daß der Holo-Projektor anscheinend kaputt war, ihn aber auch nicht weiter vermißt
Ging bisher auch recht gut ohne das Teil. Spike kratzt einfach auf der Tischplatte rum - jaaaaa, so wird das sicher NICHT funktionieren
Haupt-Story: kein Wunder, daß die Canterlot-Einhörner als versnobt gelten...
- sind sie offenbar auch. Und immer schön im Gruppenzwang, um nur jaaaa weiterhin zur High Society dazugehören zu dürfen, deshalb diniert man natürlich nur in Restaurants, die die begehrten
Sterne Hoofsies der Restaurant-Diva erhalten haben ("Restaurants, denen DIE Hoofsies vergibt, müssen ja automatisch gut sein!"), glaubt der sofort jedes Wort, nur IHR Wort hat Gewicht, alle richten sich danach - das soziale "Ansehen" könnte ja sonst in Gefahr sein, und diesem Risiko darf man sich ja unmöglich aussetzen, indem man etwa mal in ein nicht gegradetes Restaurant gehen würde. Ob der Fraß schmeckt oder nicht oder gar satt macht oder nicht, ist da natürlich zweitrangig... wie gesagt: Herdentrieb und Versnobtheit. Genau wie im richtigen Leben!
Ich meine, guckt euch doch z.B. mal Sylt an: ja, man fährt jetzt nach Sylt (das Wetter dort ist zwar meistens sch..., arschkalter Wind, oft in Sturmstärke, und die Nordsee zum Baden viel zu kalt, dazu die Unterkünfte maßlos überteuert, weil es eben die Promi-Insel ist), dort diniert man (nicht etwa: geht profan nur essen, nein, das muß selbstverständlich ein Gourmet-Event sein!
) im angesagten Sterne-Restaurant, welches von Restaurant-Tester xy in seinem neuesten "Guide" besprochen und empfohlen wird... die Portionen sind vergleichbar... zum Geschmack kann ich mich nicht auslassen, wohl aber dazu, daß man davon garantiert nicht satt wird), hierzu genießt man selbstredend nicht etwa so etwas...
Bürgerliches wie ein Bier oder eine Cola, nein, es muß selbstverständlich das erlesene Mineralwasser für mindestens 5,90 € das 0,2-l-Glas sein (schade, in der Folge wurde nicht darauf eingegangen, wie teuer der Designer-Fraß der anderen Restaurants war, das hätte noch gefehlt), wiewohl das auch nur genauso aus Diwasserstoffmonoxid besteht wie normales Leitungswasser oder das Billig-Mineralwasser vom Discounter auch
- und tut man all jenes nicht, tja, dann kann man ja unmöglich zur besseren Gesellschaft gehören, dann ist man für diese erlesenen Kreise ja nicht mal ansatzweise tragbar
Wie oft hab ich das in meinem Leben schon beobachtet, wie Leute, nur um "in" zu sein, irgendwelchen "Trends" hinterher rannten, auch wenn die noch so großer Blödsinn waren
Und nicht anders jetzt die Einhörner von Canterlot - nur daß bei denen eben noch ganz extrem Standesdünkel und Versnobtheit hinzukommen.
Deshalb: einfach herrlich, die Folge, herrlich gesellschaftskritisch, hier wird der westlichen "besseren Gesellschaft" mal herrlich der Spiegel vorgehalten
In die Falle mit der falschen Aufgabenverteilung wäre ich auch erstmal getappt... auch ich hätte als "Personaleinteiler" wohl erstmal Rarity sich ums Lokal und Pinkie um die Werbung kümmern lassen, weil ich mit derartiger Abgehobenheit der Canterloter nicht gerechnet hätte. Ob die Bude Hoofsies hatte oder nicht, interessierte anscheinend erstmal an zweiter Stelle, an erster Stelle stand wohl vielmehr der Eindruck: "was, wer macht da Werbung für irgendein Lokal ohne bekannten Namen, ein Erdpony? Pöh, das kann ja nichts unserem gehobenen Status Angemessenes sein - und daneben zwar ein Einhorn, aber keines aus unserer besseren Gesellschaft", erst dann kam die Frage, ob die Bude Hoofsies hatte, und das war dann natürlich das endgültige "Aus". Der Beweis dafür ist für mich: nachdem Rarity, die ja als Einhorn und Modekönigin einen angesehenen sozialen Status genießt, die Werbung übernahm, kamen die Ponys, obwohl das Lokal nach wie vor (noch) keine Hoofsies hatte - da war für mich klar: wichtig ist, WER die Gäste anwirbt.
Daß Rarity natürlich erstmal die Bude komplett umgestalten läßt und versucht, einen weiteren
Spinner Designer-Klon aus Lokal und Betreiber zu machen - aua
In dem Teil hätte ich mehr von ihr erwartet. - Wer bezahlt eigentlich die doppelte Umgestaltung, also Material und
Hand Hufwerker?
Gleich zwei komplette Renovierungen...
"oh, oh, oh, oh, oh; ooooh, das wird teuer" (pro "o" 50
€ Bits Grundgebühr, versteht sich)
Na gut, sie sieht ihren Fehler ein... daß es eben nichts bringt, einfach nur eine weitere austauschbare Bude aus dem einzigartigen Restaurant zu machen, nur um der Tester-Diva zu gefallen. - Diese übrigens war ja furchtbar gruselig
- ich frag mich, welche "Heldentaten" die vollbracht haben muß, damit praktisch die gesamte Canterloter Gesellschaft so auf IHR Wort (und damit ihren exzentrischen Geschmack) hört. - Herrlich zum Schluß ihr Abgang
Schön, daß die Einhörner, nachdem sie sich haben überzeugen lassen, daß, wenn Rarity als angesehenes Einhorn es empfiehlt, dieses Lokal doch einen Versuch wert sein muß, dem Laden doch eine Chance geben und ganz überrascht feststellen, daß das Essen dort auf einmal nach was schmeckt und den Portionsgrößen nach zu urteilen auch noch satt macht
Geht mir übrigens ganz genau so: im 5-Sterne-Restaurant mit piekfeiner Etikette und Designer-Futter (dafür aber natürlich superdoppelextrateuer) werdet ihr mich garantiert nicht finden, ich geh dann lieber dahin, wo ich was Schmackhaftes zu essen bekomme und mich wohlfühlen kann, ohne ständig von irgendeiner "Etikette-Polizei" beäugt zu werden, die penibel darauf achtet, daß ich auch ja z.B. zur richtigen Zeit die richtige Gabel mit den richtigen Fingerspitzen im korrekten Winkel anfasse, streng nach Benimm-Vorschrift
Eben weil diese Folge so herrlich aus dem Leben gegriffen ist, bin ich bereit, über die beiden Schwächen "Cutie Map = Plot Device" und "Rarity geht beim Umgestalten zu sehr vom falschen Grundgedanken aus, mehr, als sie sollte" hinwegzusehen und verteile 5/5