23.06.2016 |
Honey Melon
Silly Filly
Beiträge: 57
Registriert seit: 08. Mai 2016
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Gedichtenfänger
"Eine Zeit, in der Gedichte mit Gedichtenfänger eingefangen werden, ist für manche eine Qual"
-Honey Melon
Hier werden Gedichte von mir Kommen, die ich irgendwann mal geschrieben habe, ob Schule oder Freizeit
"gefangene" Gedichte:
Fühl mich eingepfercht
One Ausgang aus dem Albtraum
Die Augen der Wesen
folgen meinen Bewegungen
mustern jede Regung
die ich mache
fühle mich beobachtet
ohne Ausweg
aus dem Albtraum der Nacht
Fühle mich verloren
wie auf hoher See
ohne Land in Sicht
beobachtet von den Wesen der Dunkelheit
Ein Gedicht schreib ich
um die Nacht zu vergessen
Habe keinen Ausweg
aus diesem Albtraum der Finsternis
Ich möchte ein Engel sein
möchte um die Welt fliegen
von Nord nach West,
von West nach Süd,
von Süd nach Ost,
von Ost wieder zurück
die schönsten Orte sehen.
Ich möchte eine Blume sein,
zierlich und groß
und wunderschöne und farbige
Blüten bekommen.
Ich möchte einfach anders sein,
ich möchte zierlich sein
und fliegen können.
Und wenn ich wo bin,
hört man mich eine Melodie summen.
Ehemals Karamellkroenchen
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.06.2016 von Honey Melon.)
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23.06.2016 |
Dandelo
Falruspony
Beiträge: 6.178
Registriert seit: 25. Nov 2011
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RE: Gedichtenfänger
Auch hier der Hinweis, dass für solche Threads der Atelier-Bereich vorgesehen ist Daher ~verschoben.
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23.06.2016 |
Honey Melon
Silly Filly
Beiträge: 57
Registriert seit: 08. Mai 2016
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RE: Gedichtenfänger
Danke
Nächstes mal wird es ins richtige Abteil eingeordnet
Ehemals Karamellkroenchen
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24.06.2016 |
wil
Great and Powerful
Beiträge: 405
Registriert seit: 20. Jun 2016
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RE: Gedichtenfänger
(23.06.2016)Honey Melon schrieb: "Eine Zeit, in der Gedichte mit Gedichtenfänger eingefangen werden, ist für manche eine Qual"
-Honey Melon
Hier werden Gedichte von mir Kommen, die ich irgendwann mal geschrieben habe, ob Schule oder Freizeit
Fühl mich eingepfercht
One Ausgang aus dem Albtraum
Die Augen der Wesen
folgen meinen Bewegungen
mustern jede Erregung
die ich mache
fühle mich beobachtet
ohne Ausweg
aus dem Albtraum der Nacht
Fühle mich verloren
wie auf hoher See
ohne Land in Sicht
beobachtet von den Wesen der Dunkelheit
Ein Gedicht schreib ich
um die Nacht zu vergessen
Habe keinen Ausweg
aus diesem Albtraum der Nacht
Ich möchte ein Engel sein
möchte um die Welt fliegen
von Nord nach Nord-West,
von West nach Süd-West,
von Süd nach Süd-Ost,
von Ost nach Nord-Ost,
die schönsten Orte sehen.
Ich möchte eine Blume sein,
zierlich und groß
und wunderschöne und farbige
Blüten bekommen.
Ich möchte einfach anders sein,
ich möchte zierlich
und fliegen können.
Und wenn ich wo bin,
hört man mich eine Melodie summen.
Hallo, willkommen im Dichterbereich, es gibt wieder Zuwachs! *~*
Mal zu deinen Werken:
Erstes Gedicht: "Aus dem/diesem Albtraum der Nacht" schließt zwei Blöcke ab. Versuche, solche Wiederholungen zu vermeiden, formulier es einfach anders, auch wenn du wieder auf dasselbe hinaus willst, es wird vielleicht besser klingen. Vielleicht, denn immerhin trägt es zur Struktur bei, die eine Regelmäßigkeit schafft... "Nacht" verwendest du übrigens auffällig oft, umschreib das Wort doch mal oder finde andere Umwege oder Alternativen.
"mustern jede Erregung die ich mache" Ungünstig formuliert. Du fühlst oder empfindest zum Beispiel Erregung, du "machst" sie nicht.
Ansonsten ganz gut gelungen.
Zweites Gedicht: Das finde ich recht schön, schon allein, weil es positiv ist
Die Aufzählung der Himmelsrichtungen hast du etwas zu sehr ausgereizt.
"ich möchte zierlich und fliegen können." Da fehlt etwas nach "zierlich, merkst du es? Es ist das dazugehörige Hilfsverb, zB. zierlich sein/werden.
Sonst habe ich da nichts auszusetzen, du hast so toll formuliert, dass es einem ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, einfach toll. Da stört es nicht, dass es keine Reime gibt.
Kannst du übrigens dein Versmaß/Metrum/... nochmal genauer erklären? Steckt da mehr dahinter als ich momentan vermute?
So, nun bin ich auch schon fertig^^ Viel Spaß noch hier im Forum und teile doch bald noch mehr mit uns!
Willkommen im Dichter- Atelier und lass uns gemeinsam lyrisch wachsen!
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24.06.2016 |
Honey Melon
Silly Filly
Beiträge: 57
Registriert seit: 08. Mai 2016
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RE: Gedichtenfänger
"Gedicht der Nacht" wurde schon mal umgeschrieben, doch ich merke selbst, dass es immernoch nicht ganz ausgereift ist. Aber es ist ja noch kein Profi vom Himmel gefallen
"Einfach Anders" hat mich, nach dem ich es wieder las, auch ein wenig gereizt, aber fande es gut in der 7. Klasse.
Und was vermutest du denn bei meinem Metrum?
Ehemals Karamellkroenchen
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24.06.2016 |
wil
Great and Powerful
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Registriert seit: 20. Jun 2016
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RE: Gedichtenfänger
Wirklich schwer zu sagen... "Einfach anders" hat zwar so wenig Silben in jeder Zeile, dass ich es mir nicht als reine Geschichte verstehen sollte, aber die Silbenzahl verändert sich scheinbar ständig. Außerdem finde ich so recht kein Metrum, ein wiederkehrendes Muster aus betonten und unbetonten Silben. Sowas macht den Text erst flüssig, bzw. eingängig. Es gibt 4 Grundvarianten, befrag da mal das Internet oder ein schlaues Buch. Insbesondere für den Anfang ist es vielleicht besser, sich erstmal an diese "Grundgerüste" zu halten, wenigstens innerhalb des Blockes.
Nehm ich mal den zweiten Block:
Zeile 1 und 3 mit 8/9 Silben, Zeile 2 und 4 mit 4/5 Silben.
Das "und" in der 3. Zeile weggelassen und schon passen Zeile 1 und 3 bzgl Rhytmus und Silbenanzahl. Wobei- nimm das mit der Silbenanzahl nicht allzu steif, mit Erfahrung und Gefühl dafür kann man auch Unebenheiten zu seinen Gunsten einsetzen, oft wird es dann schwungvoller und lebendiger, als wenn alles monoton gleich viel Silben hat... einfach experimentieren und üben.
Zu den Zeilen 2 und 4:
(Silbe betont=b, unbetont=u) -buub- So sieht es da aus, nur, dass Zeile 4 eine weitere Silbe hat. Wie gesagt, das muss nicht schlecht sein. Stell dir vor, 2 aufeinanderfolgende Blöcke (oder in anderer, regelmäßiger Reihenfolge) haben den gleichen Aufbau- und die gleiche Unebenheit mit der letzten Silbe. Schon wird es zum Teil des stimmigen Gesamtbildes.
Systematisch wiederkehrende Unebenheiten sind also auch eine Gleichmäßigkeit, nur sind deine Blöcke nicht auf diese Art und Weise miteinander verknüpft. Dadurch wirkt es holpriger als es müsste.
Eine Analyse des gesamten Gedichtes wäre mir momentan zu anstrengend, sry. Aber ich fang ja auch erst an, anderer Dichter Herangehensweisen nachzudenken, ist halt Neuland für mich.
Andere dürfen sich übrigens auch an der Analyse beteiligen bzw. mich berichtigen, ich bin auch kein Guru und will nicht altklug erscheinen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 24.06.2016 von wil.)
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25.06.2016 |
Honey Melon
Silly Filly
Beiträge: 57
Registriert seit: 08. Mai 2016
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RE: Gedichtenfänger
Ich schreibe ja nicht lange Gedichte, darum ist mein Metrum noch nicht ausgereift Ich werde mich versuchen zu verbessern
Hier ein kleines Elfchen:
Tee
duftet genüsslich
in meinen Händen
trinke davon einen Schluck
Wintertag
Ehemals Karamellkroenchen
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.06.2016 von Honey Melon.)
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25.06.2016 |
wil
Great and Powerful
Beiträge: 405
Registriert seit: 20. Jun 2016
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RE: Gedichtenfänger
Hab mal nachgeschlagen wie ein Elfchen funktioniert, deines scheint ja hinzuhauen, gut gemacht.
Ich hab nur 2 Fragen: warum "genüsslich"? Das kommt doch von Genuss, einer Empfindung. Ein Lebewesen kann etwas genüsslich tun, weil es genießen kann. Tee kann verführerisch, besinnlich,... sein. Es gibt zwar auch so etwas wie Personifizierung (liebevoll lachende Sonne,...) aber in diesem Falle hätte ich selbst vermutlich nicht "genüsslich" gewählt, vielleicht reines Bauchgefühl.
Die letzte Zeile soll doch beschreiben, was das Fazit ist, was dabei herauskommt, oder? Ist der Wintertag eine Auswirkung des Teetrinkens? Entweder steckt da ein Fehler drin oder ich hab das Elfchenprinzip noch nicht ganz begriffen.
Ich hoffe, ich konnte helfen Schreib doch bald mal wieder, mit einer weiteren lyrischen Errungenschaft im Gepäck!
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25.06.2016 |
Honey Melon
Silly Filly
Beiträge: 57
Registriert seit: 08. Mai 2016
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RE: Gedichtenfänger
Ich glaube auch, dass ich es eher aus Bauchgefühl geschrieben habe Dies wurde mir zum Verhängis. Ich habe Wintertag genommen, da man sich vielleicht nach einem kalten wintertag sich einen Tee macht sich auf das Sofa setzt und es sich dort gemütlich macht
Und hier ist schon ein Neues
Kühl weht eine Brise
die an den Herbst ähnelt
Man hört eine Melodie,
die dem Wind folgt
Laternen schmücken den Weg,
der vor mir liegt.
Lasse mich vom Winde treiben,
auf der Suche nach einem Gedicht
Verdecke das Gesicht,
durch eine dunkle Maske,
geschmückt mit Verzierungen,
die glänzend aufblitzen
Fand ein kleinen Vers,
war verängstig durch mich
Werde es hüten
und im Herzen halten
Werde dich beschützen
lasse dich die Welt sehen
werde dich heranwachsen lassen
dich niemals vergessen
Lasse dich nun hinfortgehen
Werde mein Wort halten
werde in Ehre halten
was ich dir schwor
Habe mein Wort gebrochen,
dich vergessen
ohne es festzustellen
Es tut mir Leid
Gehe nun fort
mit abgesetzter Maske weiter
lasse sie dir als Erinnerung da
vergesse mich nicht
Kühl weht der Winde
die dem Herbst ähnelt
Man hört eine Melodie,
die dem Wind folgt
Ehemals Karamellkroenchen
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26.06.2016 |
wil
Great and Powerful
Beiträge: 405
Registriert seit: 20. Jun 2016
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RE: Gedichtenfänger
(25.06.2016)Honey Melon schrieb: Ich glaube auch, dass ich es eher aus Bauchgefühl geschrieben habe Dies wurde mir zum Verhängis. Ich habe Wintertag genommen, da man sich vielleicht nach einem kalten wintertag sich einen Tee macht sich auf das Sofa setzt und es sich dort gemütlich macht
Und hier ist schon ein Neues
Kühl weht eine Brise
die an den Herbst ähnelt
Man hört eine Melodie,
die dem Wind folgt
Laternen schmücken den Weg,
der vor mir liegt.
Lasse mich vom Winde treiben,
auf der Suche nach einem Gedicht
Verdecke das Gesicht,
durch eine dunkle Maske,
geschmückt mit Verzierungen,
die glänzend aufblitzen
Fand ein kleinen Vers,
war verängstig durch mich
Werde es hüten
und im Herzen halten
Werde dich beschützen
lasse dich die Welt sehen
werde dich heranwachsen lassen
dich niemals vergessen
Lasse dich nun hinfortgehen
Werde mein Wort halten
werde in Ehre halten
was ich dir schwor
Habe mein Wort gebrochen,
dich vergessen
ohne es festzustellen
Es tut mir Leid
Gehe nun fort
mit abgesetzter Maske weiter
lasse sie dir als Erinnerung da
vergesse mich nicht
Kühl weht der Winde
die dem Herbst ähnelt
Man hört eine Melodie,
die dem Wind folgt
(Reimt sich nicht) aber wirklich sehr schön, ganz im Ernst!
Zitat:die an den Herbst ähnelt
an den Herbst erinnert/... oder dem Herbst ähnelt, pass auf die Grammatik auf, da passt was nicht.
Zitat:die glänzend aufblitzen
Das ist kein Fehler, ich würde nur eine Ausdrucksschwäche anmerken. "glänzend" und "aufblitzen" sagen so ziemlich dasselbe aus. Wie funkeln, schimmern,...
Das ist also doppelt gemoppelt.
Zitat:Werde es hüten
"der kleine Vers" -> "werde ihn hüten", achte auf das grammatische Geschlecht! Abgesehen davon würde ich mich in diesem Block auf "ihn" oder ab -einschließlich- diesen Block auf "du/dich" festlegen.
Ab Zitat:Lasse dich nun hinfortgehen
teigs ich nicht mehr durch... warum lässt du den Vers gehen, wenn du ihn den nächsten Zeilen zufolge noch nicht zum Gedicht heranwachsen lassen hast, das Versprechen also noch einhalten musst?
Zitat:Habe mein Wort gebrochen,
Das ging schnell! Aber warum?
Zitat:Gehe nun fort
mit abgesetzter Maske weiter
Die dunkle Maske, richtig? Meinst du den Schatten, in den du dein Gesicht legst, um es und somit dich selbst abzugrenzen?
Zitat:lasse sie dir als Erinnerung da
Weist du denn, wo du sie hinterlassen musst, damit der Vers sie findet? Könntest du ihn dann nicht wiedertreffen und die Sache klären? Und verhindern, dass er dich vergisst?
Zitat:Kühl weht der Winde
die dem Herbst ähnelt
Man hört eine Melodie,
die dem Wind folgt
Das bildet einen schönen Abschluss. Die Wiederholung des Inhaltes des ersten Blocks schafft den Bogen. [quoteFand ein kleinen Vers,
war verängstig durch mich[/quote] War übrigens auch eine niedliche, schöne Stelle
So, ich hoffe mal ich hab nicht den Überblick verloren bei dem ganzen Geschreibsel, hab ja nebenbei, total müde, noch den "der über mir" Thread mit Kommentaren gefüttert
Das Gedicht war eine sehr schöne Idee, die du gut umgesetzt hast. Achte beim nächsten Mal nur etwas mehr auf die Gesamtaussage. Wenn eine Stelle einer anderen inhaltlich widerspricht oder auf andere Weise nicht so richtig passt, scheue dich nicht, auch mal alles auf den Kopf zu stellen. Du glaubst gar nicht, wie oft ich so umschreibe, ergänze, lösche oder verschiebe, damit das Bild stimmt.
Das schaffst du schon, Sprache ist schließlich kein Hexenwerk^^
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08.07.2016 |
Honey Melon
Silly Filly
Beiträge: 57
Registriert seit: 08. Mai 2016
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RE: Gedichtenfänger
Wie wahr, wie wahr
Doch nun kommt ein neues Gedicht:
Ohne Namen geboren
Niemals einen bekommen
schreite ich durch die Welt
Von anderen Reisenden begleitet
die gehen und kommen
aber immer im Herzen bleiben
Bereise die kleine Welt
Nehme mir von jedem Ort
eine Erinnerung mit
Bin wie eine Legende
Es hört sich real an
doch man weiß die Wahrheit nicht
Verlasse nun die Welt
Habe eine Erinnerung hinterlassen
Verabschiede mich von hier
Ohne Namen geboren
Niemals einen bekommen
schreite ich durch die Welt
Es kommen eigentlich in sehr großen Abschnitten Gedichte, da ich mich nur auf eins zentrieren und schreiben kann.
Ehemals Karamellkroenchen
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08.07.2016 |
Whitey
Draconequus
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Registriert seit: 23. Apr 2012
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RE: Gedichtenfänger
Ich will ehrlich sein. Tut mir leid, aber für mich sind das keine Gedichte. Ich will jetzt gar nicht beurteilen ob es schön geschrieben ist oder nicht, das ist ja Geschmackssache, aber ich sehe da erstmal Text, der in Strophenform untereinander geschrieben ist. Entscheidend für ein Gedicht sind aber Metrum und Reime und beides fehlt deinen Texten einfach.
Beispiel:
Kühl weht eine Brise - 6 Silben
die an den Herbst ähnelt - 6 Silben
Man hört eine Melodie, - 7 Silben
die dem Wind folgt - 4 Silben
Die Silbenanzahl ist komplett willkürlich und dadurch kommt der wichtigste Part für ein Gedicht nicht zustande, nämlich dass es beim Lesen Rythmus und Melodie hat. Es muss sich nichtmal reimen, aber dann braucht es das Metrum umso mehr.
Ich würde unbedingt daran arbeiten und dir empfehlen, einfach in jeder Zeile erstmal die Silben zu zählen. Und am Besten soviel wie möglich lesen. Guck, wie andere Leute das gemacht haben, was gut klingt und so weiter. Dann werden auch die Formulierungen besser und man kriegt den Rythmus von ganz alleine drauf.
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08.07.2016 |
wil
Great and Powerful
Beiträge: 405
Registriert seit: 20. Jun 2016
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RE: Gedichtenfänger
Zitat:Bin wie eine Legende
Es hört sich real an
doch man weiß die Wahrheit nicht
Inhaltlich konnte ich eine kleine Schwäche finden: Das lyrische Ich zieht namenlos durch die Welt, als stiller Beobachter... und wird zur Legende? Wie ist denn das passiert? Hebe mehr hervor, woran sich die Leute beim namenlosen Wanderer erinnern!
Zitat:Verlasse nun die Welt
Habe eine Erinnerung hinterlassen
Verabschiede mich von hier
Stirbt der Wanderer und hinterlässt sein "Vermächtnis", eine Erinnerung? Dann kannst du aber nicht die letzte Strophe verwenden, denn da wandelt er ja wieder. Wenn er nicht die irdische Welt verlässt, also stirbt, solltest du den Ort genauer beschreiben.
Der fehlende Name sollte übrigens mehr inhaltliches Gewicht haben und intensiver in die Geschichte eingearbeitet werden, sonst wirkt es wie eine Phrase bzw. wie etwas, das nur da ist, damit etwas da ist.
Allgemein (außerdem- Welt kommt in fast jeder Strophe in gleicher Verwendung vor- nutze Synonyme oder umschreibe es poetisch!)
In sich reimenden Gedichten sollte man auch vermeiden, Reimwörter zu nutzen, die zwar inhaltlich passen, aber förmlich aus dem Rahmen fallen. Zb. ein intellektuelles Gedicht, wo der Endreim plötzlich ein Wort aus der Jugendsprache ist oder ein fröhliches/lockeres Gedicht, wo der Endreim sehr ungebräuchlich ist und unecht und gestelzt wirkt. Soviel dazu- nur für den Fall, das du irgendwann mit Reimen anfängst.
Das Metrum ist insbesondere bei ungereimten Gedichten wichtig, da hat Whitey recht. Das heißt aber nicht, dass jede Zeile einer Strophe gleich viele Silben haben muss. Es können bei 4 Zeilen auch 6/7/6/4 Silben sein, wenn es sich im folgenden Block wiederholt, um ein Beispiel zu nennen. Solche Gleichmäßigkeiten, die erst blockübergreifend entstehen, machen den Redefluss geschmeidig/schweifend. Wie bei einem Reimschema _B_C / _B_C, wo sich nur die 2. und 4. Zeilen reimen. Soweit zumindest mein Eindruck.
Das Metrum sagt eigentlich aus, wie die Silben betont werden. Bevor man da teils sogar innerhalb einer Zeile abwechselt, solltem man sich aber erstmal auf ein durchgängiges Metrum einigen. (Es gibt 4 verschiedene.) Überlege dir, wie ein fließender/ruhiger Text und wie ein stockender Text/unruhiger wirken und was zum Inhalt deines Gedichtes passt. Bei einem fließenden Text endet Zeile 1 betont, Zeile 2 unbetont oder anders herum. Aber wie gesagt, der Rhythmus muss passen, es muss stimmig sein und wie etwas wirken, das auch wirklich so zusammengehört.
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08.07.2016 |
Whitey
Draconequus
Beiträge: 5.852
Registriert seit: 23. Apr 2012
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RE: Gedichtenfänger
(08.07.2016)willkommen im leben schrieb: Stirbt der Wanderer und hinterlässt sein "Vermächtnis", eine Erinnerung? Dann kannst du aber nicht die letzte Strophe verwenden, denn da wandelt er ja wieder. Wenn er nicht die irdische Welt verlässt, also stirbt, solltest du den Ort genauer beschreiben.
Find ich gar nicht. Das Ende bildet imo einen schön runden Abschluss und die Wiederholung macht es erst interpretierbar. Vielleicht geht es wortwörtlich wieder von vorne los, im Sinne von Reinkarnation. Oder vielleicht entwickelt das Vermächtnis ein Eigenleben, warum auch immer. Vielleicht als Nachfahre oder als irgendwas zurückgelassenes, das sich verselbstständigt. Ich mag es generell immer, wenn Elemente vom Anfang wieder auftreten.
Es muss ja auch nicht alles direkt ersichtlich sein. Oft sagen mir Leute: "Find ich gut, aber ich bin nicht sicher, ob ich es verstehe." Und das ist okay. Vielleicht will ich gar nicht, dass Leute es verstehen, oder vielleicht will ich, dass Leute für sich selber ne Interpretation finden. Gut, vielleicht bin ich auch nur faul, aber dann würde ich Leute trotzdem noch zum Nachdenken anregen. Oder ich will einfach was beschreiben, aber ohne dass es jemand außer mir versteht. Das hab ich in manchen Sachen gemacht, die auch eher Persönlich/Tagebuchmäßig waren. Allerdings hab ich natürlich auch die praktische Ausrede, dass bei mir sowieso vieles sehr surreal ist, da fällt das gar nicht so auf.
(08.07.2016)willkommen im leben schrieb: In sich reimenden Gedichten sollte man auch vermeiden, Reimwörter zu nutzen, die zwar inhaltlich passen, aber förmlich aus dem Rahmen fallen. Zb. ein intellektuelles Gedicht, wo der Endreim plötzlich ein Wort aus der Jugendsprache ist oder ein fröhliches/lockeres Gedicht, wo der Endreim sehr ungebräuchlich ist und unecht und gestelzt wirkt. Soviel dazu- nur für den Fall, das du irgendwann mit Reimen anfängst.
Ah, das meintest du bei mir mit banaler Sprache? Ja, da ist was dran, aber ich persönlich nehme das nicht so wichtig. Es ist ja auch kein Wettbewerb, wer die meisten komplizierten Fremdwörter und hochtrabend klingenden Begriffe verwenden kann. Einen gewissen Stil sollte man aber wahren, da hast du schon recht. Man darf aber nicht anfangen zu Schwurbeln, weil es dann unecht und gekünstelt klingt. Manchmal ist weniger auch mehr.
Ich sehe zum Beispiel immerwieder Gedichte, die zwar wunderschön klingen, die aber keinerlei Inhalt haben, weil die Autoren soviel rumlabern, dass sie den gesamten Inhalt in ihrem Wortschwall ersticken.
(08.07.2016)willkommen im leben schrieb: Das Metrum ist insbesondere bei ungereimten Gedichten wichtig, da hat Whitey recht. Das heißt aber nicht, dass jede Zeile einer Strophe gleich viele Silben haben muss. Es können bei 4 Zeilen auch 6/7/6/4 Silben sein, wenn es sich im folgenden Block wiederholt, um ein Beispiel zu nennen. Solche Gleichmäßigkeiten, die erst blockübergreifend entstehen, machen den Redefluss geschmeidig/schweifend. Wie bei einem Reimschema _B_C / _B_C, wo sich nur die 2. und 4. Zeilen reimen. Soweit zumindest mein Eindruck.
Richtig, Liedtexte zum Beispiel sind ja gerne genau so geschrieben, dass nur zwei Zeilen "zueinander passen", das reicht aber aus um einen Rythmus zu schaffen.
(08.07.2016)willkommen im leben schrieb: Das Metrum sagt eigentlich aus, wie die Silben betont werden. Bevor man da teils sogar innerhalb einer Zeile abwechselt, solltem man sich aber erstmal auf ein durchgängiges Metrum einigen. (Es gibt 4 verschiedene.)
Ich würde sagen, es ist einfacher, zuerst mal eine durchgängige Silbenanzahl zu haben. Wenn dann die Betonung nicht stimmt, merkt man das sowieso selber wenn man es durchliest. Man kann das Metrum natürlich auch wechseln, aber dann zwischen zwei Strophen.
(08.07.2016)willkommen im leben schrieb: Aber wie gesagt, der Rhythmus muss passen, es muss stimmig sein und wie etwas wirken, das auch wirklich so zusammengehört.
Ja, das. ^^
Man kann natürlich auch trefflich darüber streiten. Es gibt ja sogenannte Freie Verse. Aber das dann als Ausrede zu nehmen um sämtliche Regeln zu ignorieren, halte ich gelinde gesagt für ein Unding, das viel zu viele Schreiberlinge machen.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.07.2016 von Whitey.)
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