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22.11.2024, 17:01



BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
11.10.2016
Herr Dufte Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(11.10.2016)Lord Zymix schrieb:  Ich bekomme "nur" 2200 Brutto. O.o

2000 ist nicht genug?
Führst du einen schweren körperlichen Beruf aus?
Hast du 3 Jahre Ausbildung als voraussetzung?
Übt dein Beruf hohen psychischen Druck auf?
Muss du regelmäßig Überstunden, Wochenenden und Nachtschichten einlegen?
Musst zu ständig erreichbar sein?

Alles Faktoren die in das Gehalt mit einfließen sollten.
Altenpfleger sind übrigends in der höchsten Risikogruppe, gemeinsam mit Polizisten, Dachdeckern und Soldaten. Versicherungen werden dadurch teilweise unbezahlbar.

„We need women and gender fluid characters in video games in order to trigger the incels. Ayy Lmaooo."
~ Karl Marx, ca. 1850
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11.10.2016
Lord Zymix Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Nur die Ausbildung stimmt. Deswegen meinte ich bei mir ja "nur 2000?". Hörte sich halt so an als wäre 2000 wenig... Obwohl, für altenpfleger ist 2000 wenig

ich bin verwirrt :derp:

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11.10.2016
Adama Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
2000€ sind nicht viel geld.

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11.10.2016
Rechen666 Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(11.10.2016)Adama schrieb:  Ehm 2000 Euro Brutto ist selbst in Nordhessen nicht viel Geld, bei VW am Band Verdienst du mal schnell das Doppelte. In einer echten Stadt kann man davon nicht wirklich Leben, Eigenkapital aufbauen sollte fast unmöglich sein, Altersvorsorge eh. Und warum sollte das Steigern? Altenpflege hat im Gegensatz zu anderen Jobs wie z.b. im IT Bereich nur relativ geringe Entwicklungsmöglichkeiten.

Natürlich, Solidarität abschaffen, die Menschen komplett abhängig von Unternehmen machen, diese werden das absolut nicht ausnutzen und die Leute nur zu fairen bedingungen einstellen, sowas wie Mindestlohn ist deswegen unnötig, wer würde schon Leuten unter 7€ in der Stunde zahlen?

Die Stuern sind so hoch da sich Konzerne und reiche ums zahlen drücken...
WEIL "Konzerne" nur die Pflicht haben Gewinn zu machen! Der Staat ist für das Soziale und die Infrastruktur verantwortlich. Zumal das was wir in Deutschland haben kaum mehr ein Sozialstaat ist, sondern ein Wohlfahrtsstaat. Junge, denkst du wirklich dein ehemaliger Arbeitgeber liegt in der Pflicht dir Arbeitslosengeld zu zahlen? Nein... Das lustige ist ja, dass sich "Konzerne" und ach so "Reiche" sich deshalb gerne ums Zahlen drücken, weil die Steuern so hoch sind. Und

(11.10.2016)Adama schrieb:  Ihr findet es ok das Menschen 30-60% der "Mindestsicherung" abgezogen bekommen weil sie nicht für irgendwelche dreckigen Ausbeuter arbeiten wollen?
In dem Fall sind sie die pösen "Ausbeuter", weil sie auf dem Rücken von arbeitenden Leuten leben...

(11.10.2016)Adama schrieb:  Moderne Sklavenhaltung aka Zeitarbeit? Das ist natürlich die beste Lösung.
Zeitarbeit wurde aus einer Not heraus erfunden. Und zwar aus der, dass Arbeitslose etwas auf dem Papier haben um sich als Vollzeitarbeiter zu bewerben.

(11.10.2016)Triss schrieb:  
(11.10.2016)Ghoststone schrieb:  Sag ich auch nicht. Ich sage, man kann von Hartz4 als alleinstehender gut leben, wenn man auf ein paar Dinge verzichtet. Ob man das auch möchte, ist wieder eine andere Sache.

Seriously, bezeichnest du es als "gut leben" wenn man gebrauchte Klamotten kauft, zu arm ist um sich selbst was zu essen machen zu können und darum auf Spenden angewiesen ist? Ich meine... ernsthaft? Ist das dein Ziel im Leben, würdest du dann sagen, boah lebe ich gut, wenn du so wenig verdienst, dass es noch nicht mal dafür reicht, sich nen Einkauf bei REWE zu gönnen statt bei der Tafel?
Man kann ja mal bei Aldi, Pennimarkt, Netto und wie sie alle heißen einkaufen.
Von Arbeitslosengeldern soll man ja auch nicht gut leben, sondern überleben. Es soll ja auch nicht schön sein arbeitslos zu sein.

(11.10.2016)Adama schrieb:  Ich wäre damit zumindestens absolut nicht zufrieden.

Wie soll man da Eigenkapital anlegen? Wie soll man für das alter vorsorgen?

So ein Gehalt ist halt immer sehr Kritisch, selbst den Mindestlohn halte ich für viel zu gering, das Problem ist das die Leute wie man hier sieht damit zufrieden sind, die Gewerkschaften verlieren Mitglieder und die Spaltung zwischen Arm und reich wächst schnell, genauso reicht ein Blick auf die Aussenhandels billanz um zu sehen das mehr Gehalt keine schlechte Idee ist.

Es wird nicht zu wenig erarbeitet, die Falschen bekommen einfach zuviel Geld.
Die Leute sind damit zufrieden, weil es ihnen einigermaßen gut geht. Zumal für die viele Leute Gewerkschaften einfach unnötig geworden sind. Tja, dann kriegen sie eben die Lohnerhöhung um 3-4%. Einen Großteil schnappen sich die Steuern und Versicherungen. Den Rest holt die Inflation mit der Zeit.

Und wer soll bitte der Falsche sein? Ich finde den Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens eigentlich sogar wichtiger als den Arbeiter unten in der Halle. Der Arbeiter oder sagen wir Monteur hat bloß seinen Arbeitsschritt auf den Schultern. Der Geschäftsführer hat seinen, den seiner Kollegen und die restliche Firma auf seinen Schultern liegen. Was ich damit ausdrücken will ist schlicht und einfach, dass ein Chef mehr Arbeit hat als der einfache Monteur. Da finde ich, dass sich dieser auch dafür etwas mehr heraus nehmen kann. AJ hmm
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12.10.2016
Herr Dufte Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(11.10.2016)Lord Zymix schrieb:  Nur die Ausbildung stimmt. Deswegen meinte ich bei mir ja "nur 2000?". Hörte sich halt so an als wäre 2000 wenig...

ich bin verwirrt :derp:

2000 ist genug Geld um davon zu leben, aber es ist nicht viel. Wenn man später mal Kinder haben will, Familie gründen etc, dann kommt man mit den Gehalt leider nicht mehr weit.
Ich finds halt eigentlich scheiße, wie Berufsgruppen wie Pflege und Gastronomie dermaßen unterbezahlt sind. Dort kommt man eher auf seine 50 Stundenwochen, weil alles ständig unterbesetzt ist. Man hat quasi nie frei. Am Wochenende kommt eben nen Anfruf, dass man dich braucht. Und dass dafür, dass diese Berufsgruppen nicht gut bezahlt werden. Frührente aufgrund von Burnout und körperlichen Beschwerden ist dort auch gang und gebe. Sich absichern kann sich bei den Magergehalt (und aufgrund der extrem hohen Kosten wg. Risikogruppen) auch keiner leisten. Ich dagegen krieg für nen angenehmen Job mit 39 Stunden nen 40k Einstiegsgehalt. Schon irgendwie ungerecht.

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12.10.2016
Adama Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Nein die Steuern für sie sind nicht zu hoch.

Für Konzerne sind sie viel zu Niedrig, der Mittelstand und die Arbeitnehmer zahlen es.

Wir hatten hier mal Sozial verantwortliche Unternehmer, das sehe ich nichtmehr.

Und bitte, wohlfahrtstaat?Big Grin wo lebst du? Seit der Agenda 2010 wurden Sozialleistungen stark abgebaut.


Es geht bei Gewerkschaften um weitaus mehr als "nur" 3-4% mehr Gehalt, da gibt es schon ein paar mehr Sachen die Tarifverträge beinhalten. Und ohne die 3-4%, die übrigens weit über der Inflation gäbe, würde es fast garnichts mehr geben, natürlich zahlen Unternehmen Gewerkschaftmitgliedern und Leuten die nicht in der Gewerkschaft sind genau das selbe, alles andere wäre ja auch ziemlich dumm da die Leute dann ja wirklich in die Gewerkschaften gehen würden, was für Konzerne eine Katastrophe wäre, dann müsste man ja bei mehr Gewinn mehr an die Leute zahlen, sowas... Einfach unmöglich.

Natürlich kann ein Geschäftsführer mehr verdienen als ein normaler Mitarbeiter (bei Mittelständische Unternehmen ist das meistens übriegens total im Rahmen) nur die Millionen die dort manche bekommen sind Sozial einfach nicht zu gerechtfertigten.

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12.10.2016
ZerguhlX Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(11.10.2016)Adama schrieb:  Ehm 2000 Euro Brutto ist selbst in Nordhessen nicht viel Geld, bei VW am Band Verdienst du mal schnell das Doppelte.
Ok, mit welcher Ausbildung/Berufserfahrung? Nen bekannter ist Fluggerätemechaniker, selbst der verdient nicht so viel.

(11.10.2016)Adama schrieb:  In einer echten Stadt kann man davon nicht wirklich Leben, Eigenkapital aufbauen sollte fast unmöglich sein, Altersvorsorge eh. Und warum sollte das Steigern? Altenpflege hat im Gegensatz zu anderen Jobs wie z.b. im IT Bereich nur relativ geringe Entwicklungsmöglichkeiten.
Welche echte Stadt soll das sein? München ist nicht der einzige Fleck in Deutschland wo man wohnen kann Wink
Entwicklungsmöglichkeiten gibt es auch für Altenpfleger, auch wenn diese bei anderen Berufen reichhaltiger ausfallen, das stimmt schon.
Es erwartet aber auch niemand das man den Job bis in alle Ewigkeiten so weitermachen muss.

(11.10.2016)Adama schrieb:  Natürlich, Solidarität abschaffen,
Solidarität kann nicht durch Gesetze erzwungen werden.

(11.10.2016)Adama schrieb:  die Menschen komplett abhängig von Unternehmen machen, diese werden das absolut nicht ausnutzen
Unternehmen, also mehrzahl. Und genau das ist der Springende punkt in einer freien Marktwirtschaft gibt es viele Unternehmen, du bist also niemals abhängig von einem, sondern hast immer ausweichmöglichkeiten.

(11.10.2016)Adama schrieb:  und die Leute nur zu fairen bedingungen einstellen,
ab wann ist ein lohn denn fair?

(11.10.2016)Adama schrieb:  sowas wie Mindestlohn ist deswegen unnötig, wer würde schon Leuten unter 7€ in der Stunde zahlen?
Der Mindestlohn schadet mehr als das er nutzt, denn jemand der weniger als mindestlohn+lohnnebenkosten erwirtschaftet fliegt über kurz oder lang raus. Dazu kommt noch Arbeitsplätze ins Ausland outgesourced werden, oder Geschäftsmodelle schlicht keinen Gewinn mehr bringen und Unternehmen pleite gehen oder Abteilungen geschlossen werden.

(11.10.2016)Adama schrieb:  Die Stuern sind so hoch da sich Konzerne und reiche ums zahlen drücken...
Die Steuern sind so hoch weil wir einen völlig ausufernden Staat haben der am laufenden Band neue Schrottprojekte startet das reicht von vielen Hunderten unnötigen Straßenbauprojekten bis zu Großprojekten wie der Elbphilamonie oder BER. Dazu kommen noch Subventionen und immer größer werdender Beamtenapparat. Statt also zu fordern das auch reiche und konzerne in Zukunft vom Staat ausgeplündert werden, warum nicht mal fordern das der Staat sich wieder auf seine Kernaufgaben beschränkt, damit steuern für alle gesenkt werden können? Nur weil du ausgeraubt wirst heißt das doch nicht das alle anderen auch ausgeraubt werden müssen.

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12.10.2016
LittleMissDevil Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Okay, lassen wir die Kirche mal im Dorf, was den Altenpfleger betrifft. Das Gehalt ist grundsätzlich nicht soooo übel. Man bekommt für Nachtschichten, Wochenenden und Feiertage in der Regel auch Zuschläge, die diese unüblichen Arbeitszeiten etwas ausgleichen. Ich bin die Erste, die zugibt, dass es ein schwerer Job ist (ich arbeite ja zum Glück selbst kaum in der Pflege), aber die Horrorszenarien von dauerhaften 50 Stunden Wochen und davon, dass ständig alle in Frührente gehen ohne, dass sie eine Altersvorsorge machen konnten, sind dann doch ein wenig übertrieben. Wer 50 Stunden arbeitet hat doch keine Zeit Geld auszugeben! Wink

Das Problem sind die Teilzeitverträge, befristete Arbeitsverträge und andere schlechte Arbeitsbedingen (unter Anderem durch Unterbesetzung). Im Gegensatz zu namenhaften Konzernen (VW fällt mir da immer als Beispiel ein, weil eine Produktionshalle direkt neben meiner Ausbildungsstelle war) können sich Sozialeinrichtungen relativ wenig für ihre Mitarbeiter leisten. Gesundheitsfürsorge durch Seminare (Rückenschonendes Arbeiten) oder auch Massageangebote für Mitarbeiter mit Rückenbeschwerden sollte es in Pflegeeinrichtungen regelmäßig geben, gibt es aber oft nicht. Genauso sind die Einrichtungen nicht immer optimal ausgestattet was Dinge, wie Pflegebetten, Lifter usw. angeht, weil der Bewilligungsprozess bei den Krankenkassen ewig dauert. Das geht dann natürlich in die Rücken der Mitarbeiter.

Sollte man Alten- und Krankenpfleger besser bezahlen? Sicherlich. Wird das passieren? Vermutlich nicht. Pflegeeinrichtungen erwirtschaften keinen Gewinn. Sie sind durch den Staat finanziert (oder die Krankenkassen im Falle des Krankepflegers). Und die wollen gerade da sparen. Ich kenne das Prozedere in Altenheimen nun nicht, aber in der Behindertenhilfe muss alle zwei Jahre (in der Regel) nachgewiesen werden, dass die Person weiterhin in einer bestimmten Hilfebedarfsgruppe ist. Diese bestimmt dann die Menge an Geld, die die Einrichtung für seine Versorgung erhält. Bei Menschen mit schweren Behinderungen ist das schon etwas lächerlich, weil der bestimmt nicht plötzlich gesundet ist. Bei fitteren Leuten ist es schon schwieriger. Da wird dann teilweise hart um die Leistungsgruppe gekämpft. Bei Pflegestufen ist das sogar noch schlimmer, habe ich gehört. Und Einrichtungen dürfen natürlich keine roten Zahlen schreiben.

Nebensatz dazu: Es ist ulkig. Wenn wir unseren Leuten viel beibringen und ihren Hilfebedarf mit pädagogischer Arbeit verringern, bekommen wir weniger Geld für diese Leute. Schon paradox.

Ich persönlich tue mich sehr schwer mit Verhältnismäßigkeiten in Lohnbereichen. 2000-2300€ erscheinen mir auch zu wenig, wenn ich bedenke, dass ich das selbe als Einstiegsgehalt habe. Bei 30 Stunden in der Woche... Ich komme damit wunderbar zurecht, aber bei 40 Stunden ist das defintiv nicht verhältnismäßig. Ich habe auch schon 40 Stunden in der Pflege gearbeitet, ich weiß wie hart das ist.

Das nur als kleiner Exkurs dazu.

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12.10.2016
Laylilay Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Kurz zur Altenpflegerdebatte: ihr redet von Ausbildung etc. Jemand der vom Arbeitsamt in diesen Job geschoben wird wird nicht ausgebildet. Die Leute bekommen mit Glück rudimentäre Maßnahnen für die Grundlagen und sind dann pflegehelfer. Das Gehalt steigt entsprechend auch nicht nach längerer Zeit es bleibt so niedirg. Und mit Familie sind 1100-1300 nicht viel. Dazu kommen Überstunden, Stress usw. Wer sich in das Thema einlesen möchte dem empfehle ich das Buch "abgezockt und totgepflegt" danach wird vermutlich jeder so eine Stelle ablehnen.


"Btw. ich will natürlich nicht das jemand Obdachlos ist oder hungern muss. Aber die Anspruchshaltung die einige hier an den Tag legen finde ich eben schon frech. Alles was ich lese ist:"ich will nicht" oder "gib mir das!". "ich will nicht arbeiten weil das ist ja nicht mein traumjob/traumgehalt" Oder auch:"ich will mehr geld vom staat (in wirklichkeit vom steuerzahler) weil ich will ins Kino und Party machen und in den Urlaub sowieso!" Mit so einer haltung ist es klar das man es nicht aus dem Hartz4 loch raus schafft.
Es erwartet auch niemand von euch das ihr den Job bis in alle Ewigkeiten weiter macht. Es gibt immer Möglichkeiten sich beruflich weiterzuentwickeln, dafür muss man aber selber die initiative ergreifen."

Es gibt einen Unterschied zwischen "Traumjob" und Job den du nicht ausführen kannst oder möchtest. Nicht jeder knn alles. I h habe mal eine Weile an einer Kasse gearbeitet. Es ear das grauen für mich ich war nur überfordert. Andere können das.

Und es gibt eben nicht immer die Möglichkeit sich weiter zu enteickeln weil Missbrauch mit dem System betrieben wird. Leute werden an Jobs gegeben weil sie da praktisch sind und sollen dann da bleiben. Fortbildungen sind kostspielig und werden nicht immer bezahlt. Wie willtst du dich weiter entwickeln wenn du dir die Bildung nicht mehr leisten kannst?

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12.10.2016
Jandalf Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(12.10.2016)Laylilay schrieb:  Und es gibt eben nicht immer die Möglichkeit sich weiter zu enteickeln weil Missbrauch mit dem System betrieben wird. Leute werden an Jobs gegeben weil sie da praktisch sind und sollen dann da bleiben. Fortbildungen sind kostspielig und werden nicht immer bezahlt. Wie willtst du dich weiter entwickeln wenn du dir die Bildung nicht mehr leisten kannst?

Ich hab nen 1er Fachabi und kann damit nichts machen, weil ich mir ein Studium nicht leisten kann. Bafög gibt's in meinem Alter nicht mehr und einen dualen Studienplatz kann ich in dem Alter auch vergessen. Ich werd den Job also mein Leben lang machen.

Killing is badong!
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12.10.2016
Lethrael Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Und alle die sagen:
2.000 Euro sind nicht viel.
Es ist ein Anfang.
Ich verdiene auch nicht mehr und kann ziemlich gut davon leben.
Ja es ist schwieriger davon für das Alter vorzusorgen oder Reserven anzulegen.
Aber es ist möglich!

Und auf die Frage warum jemand einen Menschen mit unter 7 € anstellt kann ich nur sagen.
Weil es Leute gibt die dafür arbeiten und weil es billig ist.
Ich habe schon für weniger geschuftet.
Die Aushilfegehälter in der Küche waren in dieser Größenordnung.
Und ich sage Mindestlohn ist deswegen richtig.
Wer die Arbeitnehmerseite sehen möchte und mit der Vernichtung der Arbeitsplätze anfängt,
sollte die Arbeitnehmerseite annehmen und sich für 5 bis 6 Euro die Stunde in eine Küche stellen.
Oder von Zeitarbeitsfirma zu Zeitarbeitsfirma weiter gereicht werden.
Das ist wirklich unfair.

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12.10.2016
Herr Dufte Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(12.10.2016)Jandalf schrieb:  
(12.10.2016)Laylilay schrieb:  Und es gibt eben nicht immer die Möglichkeit sich weiter zu enteickeln weil Missbrauch mit dem System betrieben wird. Leute werden an Jobs gegeben weil sie da praktisch sind und sollen dann da bleiben. Fortbildungen sind kostspielig und werden nicht immer bezahlt. Wie willtst du dich weiter entwickeln wenn du dir die Bildung nicht mehr leisten kannst?

Ich hab nen 1er Fachabi und kann damit nichts machen, weil ich mir ein Studium nicht leisten kann. Bafög gibt's in meinem Alter nicht mehr und einen dualen Studienplatz kann ich in dem Alter auch vergessen. Ich werd den Job also mein Leben lang machen.
Wenn es dich beruhigt, wir hatten 2 Leute ü30 im dualen Studium. Auch hatten beide keine besonderen Qualifikationen (außer halt Abi und Berufserfahrung).

@Geld
Ja, mit 2000 € kann man leben. Ich habe jahrelang mit der Hälfte gelebt. Ich streube mich nur davor es gut bezahlt zu nennen, wenn man die Rahmenbedingungen der Berufsgruppen betrachtet.

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13.10.2016
BlackT0rnado Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(12.10.2016)Herr Dufte schrieb:  @Geld
Ja, mit 2000 € kann man leben. Ich habe jahrelang mit der Hälfte gelebt. Ich streube mich nur davor es gut bezahlt zu nennen, wenn man die Rahmenbedingungen der Berufsgruppen betrachtet.

2000€ ausbezahlt oder als Gehalt ?
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13.10.2016
Herr Dufte Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Brutto. Ausgezahlt eher 1300 €.

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13.10.2016
Rechen666 Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Adama schrieb:Nein die Steuern für sie sind nicht zu hoch.

Für Konzerne sind sie viel zu Niedrig, der Mittelstand und die Arbeitnehmer zahlen es.

Wir hatten hier mal Sozial verantwortliche Unternehmer, das sehe ich nichtmehr.

Und bitte, wohlfahrtstaat?Big Grin wo lebst du? Seit der Agenda 2010 wurden Sozialleistungen stark abgebaut.


Doch sie sind zu hoch, zumindest nicht erhöhbar.
Du kannst zwischen "Konzernen" und "einfachen" Firmen nicht unterscheiden. Beide sind von der Unternehmenssteuer betroffen. Das Problem ist, dass es ein Paar Schlupflöcher gibt, mit denen man Steuern, leider teilweise echt massiv sparen kann. Diese werden aber auch immer mehr geschlossen.
Wohlfahrtsstaat ist ein Begriff aus dem Buch von Milton Friedman Chancen die ich meine
Chancen die ich meine schrieb:Für Friedman ist der Wohlfahrtsstaat ein Betrug an den Leuten, die noch arbeiten und Steuern zahlen. Hierzu zeigte er die Methoden auf, in welcher Art und Weise Geld ausgegeben wird:

Für Friedman ist der Wohlfahrtsstaat ein Betrug an den Leuten, die noch arbeiten und Steuern zahlen:
1. eigenes Geld für sich selbst ausgeben, zum Beispiel beim Einkaufen im Schuhladen
2. eigenes Geld für andere ausgeben, was vor allem zu Weihnachten geschieht
3. anderer Leute Geld für sich selbst ausgeben, indem man auf Kosten der Firma speist oder mit dem Taxi fährt
4. anderer Leute Geld für andere ausgeben, was vornehmlich der Wohlfahrtsstaat macht

Adama schrieb:Es geht bei Gewerkschaften um weitaus mehr als "nur" 3-4% mehr Gehalt, da gibt es schon ein paar mehr Sachen die Tarifverträge beinhalten. Und ohne die 3-4%, die übrigens weit über der Inflation gäbe, würde es fast garnichts mehr geben, natürlich zahlen Unternehmen Gewerkschaftmitgliedern und Leuten die nicht in der Gewerkschaft sind genau das selbe, alles andere wäre ja auch ziemlich dumm da die Leute dann ja wirklich in die Gewerkschaften gehen würden, was für Konzerne eine Katastrophe wäre, dann müsste man ja bei mehr Gewinn mehr an die Leute zahlen, sowas... Einfach unmöglich.
Es lohnt sich nicht in eine Gewerkschaft zu gehen. Du zahlst Monatlich einen Gewissen Prozentsatz an die Gewerkschaft. Am Ende zahlen die meisten drauf. Und den Gewinn an die Arbeiter ausschütten? Das gibts bei Aktionären aber nicht bei Angestellten. Eine Lohnerhöhung gibts nur bei guter und langer Arbeit. Es wird meist so viel gezahlt wie die Arbeit wert ist. Das ein Plakataufhänger kaum was verdient ist schon klar. Immerhin leistet er kaum was.
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.10.2016 von Rechen666.)
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13.10.2016
Adama Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Ehm, viele Firmen haben in Tarifen Gewinnauszahlungen drinn.

Und klar lohnen sich Gewerkschaften, alles andere ist absoluter Schwachsinn.

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14.10.2016
Rechen666 Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(13.10.2016)Adama schrieb:  Ehm, viele Firmen haben in Tarifen Gewinnauszahlungen drinn.

Und klar lohnen sich Gewerkschaften, alles andere ist absoluter Schwachsinn.
Mag sein, dass das viele Firmen drin haben. Aber die, welche ich kenne, kaum, höchstens Provisionen. Das ist aber dann auch eine andere Art der Bezahlung. Solche Provisionen sind aber recht hinderlich für das Firmenwachstum, die Firma braucht eben Geld um sich ausbauen zu können.

Wie du Gewerkschaften siehst ist deine Sache. Mann zahlt halt unnötig viel dafür und öfters wird man eh nicht sonderlich "unfair" bezahlt.
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14.10.2016
Adama Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Das man nicht öfters unfair Bezahlt wird ist eine Errungenschaft der Gewerkschaften...

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17.10.2016
ZerguhlX Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
Ich hätte gerne noch eine Antwort auf die 4000 Euro die man bei VW am Band verdient Wink

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18.10.2016
Laylilay Offline
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RE: BGE, Hartz IV, Arbeit und Menschenwürde
(01.01.1970)Rechen666 schrieb:  Es wird meist so viel gezahlt wie die Arbeit wert ist. Das ein Plakataufhänger kaum was verdient ist schon klar. Immerhin leistet er kaum was.

Das erklär mal Friseuren, Altenpflegern, Krankenschwestern, Physiotherapeuten und sämmtlichen Personen die als aufstocker arbeiten

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